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Verspätete Rache

von

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Disclaimer: Nicht meins. Wenn die Charas mir gehören würden, hätten sie im Manga/Anime noch ein bisschen mehr gelitten^^
 

@Yusuka: Tohma wird ein kleines bisschen gequält, aber das ist nur der Auftakt. Ich denke, es wird wohl noch schlimmer für ihn *grins*
 

-*-*-
 

Verspätete Rache 09
 

-*-*-
 

Die Sonne glitzerte verführerisch auf der glatten Oberfläche des Wassers und Tohma, der seit einigen Stunden regungslos neben dem See auf Kitazawa gewartet hatte, fragte sich einen Augenblick lang wie es sein würde einfach in den Fluten zu versinken. Bestimmt war das Wasser warm und würde sich wie eine seidenweiche Decke um seinen Körper schmiegen und all seine Schmerzen hätten endlich ein Ende. Er wäre endlich wieder frei.
 

Tohma drehte langsam den Kopf als er neben sich ein leises Rascheln in den Sträuchern hörte. Gerne wäre er aufgestanden und hätte das Kaninchen gestreichelt, das gerade außerhalb seiner Reichweite aus dem Gebüsch hervorgekommen war und keinerlei Scheu vor ihm zu haben schien, doch da seine Seite immer noch von dem tiefen Schnitt schmerzte, den der Mann ihm zugefügt hatte, wagte er keine hastigen oder unnötigen Bewegungen.
 

Leise Schritte näherten sich ihm, doch Tohma drehte sich nicht um. Er wusste genau, dass es Kitazawa war, der seine tägliche Arbeit beendet hatte und nun zu ihm kam, um seinen freien Nachtmittag mit seinem liebsten Spielzeug zu verbringen.
 

Kitazawa trat hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern und begann sanft die verspannten Muskeln zu massieren. "Habe ich dir sehr weh getan?"
 

Unwillkürlich versteifte Tohma sich unbehaglich. Wie konnte der Mann so eine Frage stellen nachdem er ihn in jeder einzelnen in den letzten Tagen vergangenen Minute hatte leiden lassen?
 

"Das wollte ich nicht." Kitazawa ließ seine Hand langsam über Tohmas Schulter über dessen Rücken bis zu seiner Hüfte gleiten. Dieser zuckte schmerzerfüllt zusammen, als die Finger des Mannes den kaum verheilten Schnitt berührten, den er ihm mit seinem Messer zugefügt hatte. "Glaub mir Tohma, es schmerzt mich viel mehr als dich, wenn ich gezwungen bin dir weh zu tun."
 

Tohma schloß müde die Augen. Er hatte einfach keine Kraft mehr sich gegen diesen Mann zu wehren. Wie viel Tage war er jetzt hier? Er wusste es nicht mehr. Kitazawa hatte ihn nicht einen Augenblick unbeaufsichtigt gelassen, hatte sich mit der Gnadenlosigkeit einer Naturgewalt einen Platz in Tohmas Leben erzwungen und es würde nicht mehr lange dauern, bis er ihn vollkommen vernichtet hatte.
 

"Du bist so wunderschön. Ich will dich nie wieder hergeben." Kitazawa setzte sich neben seinen Gefangenen und zog den wie leblos dasitzenden Tohma auf seinen Schoß und vergrub das Gesicht an dessen Hals. "Du gehörst mir."
 

Langsam schob er seine Hand unter das dünne Hemd, das Tohmas schlanken Körper bedeckte und streichelte über die weiche Haut auf dessen Rücken. Eine unglaubliche Gleichgültigkeit brach über Tohma herein, als die Hände des Mannes sich ihren Weg in seine Hose suchten. Es war so oft geschehen, immer und immer wieder, es würde sich niemals ändern. Warum gegen etwas ankämpfen, das er sowieso nicht ändern konnte?
 

Ein kaum hörbares Räuspern zerriß schließlich die nur von Kitazawas keuchendem Atem Stille unterbrochene Stille. "Sir? Ihr Besuch ist gekommen. Es ist dieser Holländer, Vandenbrook."
 

Lange Sekunden rührte Kitazawa sich nicht, dann schob er Tohma mit einem bedauernden Seufzen von sich und stand auf. "Danke, Segawa." Er beugte sich zu Tohma hinunter und küsste ihn zum Abschied leidenschaftlich. "Lauf mir nicht weg, Schätzchen. Wir machen später weiter."
 

Er richtete sich wieder auf und wandte sich an seinen Leibwächter. "Bring ihn rein und sorg dafür, dass alles für später vorbereitet ist. Ich will keine Verzögerungen, sobald ich Vandenbrook losgeworden bin."
 

Segawa wartete, bis sein Arbeitgeber im Haus verschwunden war, dann wandte er sich Tohma zu und half ihm auf die Beine. "Schmerzt deine Wunde noch?"
 

Erstaunt sah Tohma auf und begegnete zu seiner nicht geringen Überraschung einem Ausdruck ehrlicher Sorge in den grauen Augen seines Gegenübers.
 

"Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Segawa schob Tohma das Hemd von den Schultern und begutachtete den Schnitt, der quer über Tohmas Bauch zu dessen rechter Hüfte verlief und schüttelte verärgert den Kopf. "Da war er aber wirklich leichtsinnig. Du hast Glück gehabt, dass der Schnitt sich nicht entzündet hat."
 

"Was spielt das schon für eine Rolle?" Tohma wandte den Kopf ab und starrte wieder auf den See. Seine Sehnsucht musste sich wohl deutlich auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, denn plötzlich fühlte er eine fast zärtliche Berührung an seinem Kinn und gleich darauf drehte Segawa sein Gesicht sanft aber bestimmt zu sich herum.
 

"Es steht dir nicht zu, dein eigenes Leben zu beenden. Dafür ist es zu wertvoll."
 

Tohma blinzelte die Tränen fort, die ihm in den Augen brannten und schüttelte trostlos den Kopf. "Wertvoll? Ich bin nichts weiter als ein Haustier, das dieser Verrückte sich zu seinem privaten Vergnügen hält. Er benutzt mich wie es ihm gefällt und wenn er genug von mir hat, dann wird er mich umbringen. Warum also nicht gleich alles beenden? So kann ich mir wenigstens die Schmerzen und die Erniedrigungen ersparen, die er mir zufügt."
 

Segawa seufzte und zog den überraschten Tohma in seine Arme. Er drückte ihn kurz an sich, dann schob er ihn energisch zurück und scheuchte ihn ins Haus. "Geh schon. Es wird alles gut, du wirst schon sehen."
 

Tohma wollte ihm nicht glauben, doch wie immer erwies sich die Hoffnung als sein größter Feind. Segawa war seinem Arbeitgeber treu ergeben. Was immer er damit hatte sagen wollen, es war bestimmt nicht das, was Tohma in seine Worte hinein interpretiert hatte. Und wenn doch, dann war es mit Sicherheit nichts weiter als ein grausamer Scherz, dazu da, ihn noch weiter zu verletzen und ihm auch noch den letzten Rest Hoffnung zu nehmen, den er sich mit so viel Mühe bewahrt hatte.
 

-*-*-
 

"YUKI!!!! Ich bin wieder da!" Shuichi warf seine Jacke auf den Garderobenhaken, ignorierte die Tatsache, dass sie gleich wieder hinunterfiel und eilte ins Wohnzimmer, wo er seinen Geliebten zu finden hoffte. Nichts.
 

Verwundert sah er sich um, doch Eiri war nirgendwo zu entdecken. "Yuki?" Shuichi öffnete die Tür zum Schlafzimmer, doch auch dort herrschte gähnende Leere. Ein wenig beleidigt, weil sein Freund den Tag vergessen hatte, an dem er von seiner Tour zurückkam, ließ Shuichi sich aufs Sofa fallen und starrte minutenlang ins Nichts.
 

Er war so aufgeregt gewesen, als er NG verlassen hatte. So viel war geschehen, nicht nur auf der Tour sondern auch bei NG selbst. Tohma war verschwunden und alle rätselten was geschehen sein mochte und wo er sich nun aufhielt. Sogar die Polizei war da gewesen und hatte allerlei Fragen gestellt. Auch Shuichi war verhört worden und das war eine der aufregendsten Erfahrungen seines Lebens gewesen.
 

Der Junge zog schmollend die Unterlippe zwischen seine Zähne und kaute nachdenklich darauf herum, während er die Ereignisse des Tages noch einmal überdachte. Wenn er ehrlich war, dann war Verhör ein viel zu starkes Wort für die kleine Unterhaltung, die er mit den Polizisten gehabt hatte, aber dennoch war es so aufregend gewesen und Shuichi hätte sich so gern mit Eiri über das Verschwinden seines Schwagers unterhalten.
 

Bestimmt wusste Eiri eine ganze Menge mehr über die Angelegenheit als die Leute bei NG. Seine Schwester hatte ihm garantiert alles erzählt was sie wusste. Shuichi hoffte nur, sein Freund würde so schnell wie möglich zurückkommen, damit er ihn gründlich ausquetschen konnte. In diesem Augenblick sah er das blinkende Lämpchen des Anrufbeantworters und seine angeborene Neugier siegte, obwohl Eiri es überhaupt nicht gern sah, wenn er sich in seine Privatangelegenheiten einmischte. Er tappte hinüber und spielte das Band ab.
 

"Du hast mich enttäuscht, Eiri. Du trägst die Verantwortung für das, was nun geschieht."
 

Die Stimme hatte er noch nie gehört und Shuichi rann bei dem eisigen Ton des Sprechers ein kalter Schauer über den Rücken. Wer immer das war, er war wirklich nicht gut auf Eiri zu sprechen. Wer weiß, was sein Freund angestellt hatte. Shuichi wartete noch ein wenig, doch es kamen keine weiteren Meldungen mehr und so setzte er sich wieder hin.
 

Wenige Minuten später war ihm so langweilig wie selten zuvor. Vielleicht sollte er sich ein Video einlegen und sich so die Zeit vertreiben, bis Eiri wieder zurückkam? Angetan von seiner Idee begann Shuichi sich durch den Videoschrank zu wühlen, doch zu seiner maßlosen Enttäuschung kannte er alle Filme schon und nichts davon gefiel ihm so gut, dass er es sich noch einmal ansehen wollte.
 

Mittlerweile ziemlich frustriert wanderte Shuichi ziellos umher, bis er auf einmal einen Karton unter dem Bett entdeckte. Es war purer Zufall und er hätte den Karton auch gar nicht bemerkt, wenn nicht eine Ecke ein wenig hervor geschaut hätte. Neugierig geworden zog er ihn hervor und klappte den Deckel auf.
 

Eine Hand schlug mit voller Wucht auf den Deckel und mit einem erschrockenen Quietschen sprang der Junge zurück und ließ den Karton fallen. Eiri fing ihn auf, bevor er zu Boden fallen konnte und stellte ihn vorsichtig beiseite, dann warf er Shuichi einen Blick zu, der den Jungen in Panik versetzte.
 

"Es tut mir leid! Wirklich! Ich wusste nicht...du warst nicht da..."
 

"Und da nimmst du dir einfach das Recht und stöberst in meinem Schlafzimmer herum?" Eiri war immer noch ein wenig außer Atem. Den ganzen Weg zurück war er gerannt, weil ihm erst kurz vorher eingefallen war, dass sein Freund wieder zurückkam und nun musste er feststellen, dass seine Sorge begründet gewesen war. Nicht auszudenken, wenn Shuichi Tohmas Sachen bei ihm gefunden hätte. Von den Videos ganz zu schweigen. Er musste sich dringend ein besseres Versteck suchen.
 

"Entschuldige," antwortete Shuichi kleinlaut. Er machte aber auch wirklich alles falsch. Eiri war wirklich sauer auf ihn, dass konnte er deutlich erkennen. Und dabei hatte er sich doch so sehr auf ihren ersten gemeinsamen Abend gefreut. "Mir war langweilig und ich konnte kein Video finden, das ich noch einmal sehen wollte und da dachte ich, du hättest hier vielleicht noch andere, die ich nicht gesehen habe."
 

"Schon gut. Faß nur nie wieder etwas an, dass mir gehört." Eiri stellte den Karton beiseite und schob seinen Freund zurück ins Wohnzimmer. "Mir tut es auch leid. Ich hätte dich nicht so erschrecken sollen."
 

"Nicht schlimm. Bist du noch böse?" Als Eiri den Kopf schüttelte, wäre Shuichi beinahe vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen. "Ich habe Hunger. Können wir etwas essen?" Shuichi zog Eiri in die Küche. "Da fällt mir ein, das wollte ich dir doch noch erzählen!"
 

Shuichi beugte sich in den Kühlschrank und murmelte dabei unverständliches vor sich hin.
 

"Wie bitte?" Eiri hatte nicht ein Wort verstanden. Sein Freund tauchte aus dem Kühlschrank auf und wiederholte: "Seguchi-san ist verschwunden. Ganz NG steht Kopf. Sogar die Polizei war schon da."
 

"Tatsächlich?" sagte Eiri mit schwacher Stimme und schlang nervös die Finger ineinander. "Haben sie schon eine Spur?"
 

"Natürlich nicht! Niemand weiß etwas. Aber du kannst mir sicher mehr erzählen!"
 

Für einen Augenblick glaubte Eiri sein Herz würde stehenbleiben. "Was?" presste er schließlich hervor. Shuichi schien sein Unbehagen nicht zu bemerken.
 

"Na, ich dachte deine Schwester hätte dir etwas erzählt. Sie muss doch wissen, was mit Tohma geschehen ist."
 

Erleichtert sank Eiri in sich zusammen. "Nein. Mika hat nichts gesagt."
 

Shuichi öffnete den Mund und wollte gerade fragen, ob Eiri etwa noch nichts vom Verschwinden seines Schwagers gehört hatte, als das Telefon klingelte. Eiri sprang auf und stürmte hinaus. Der Junge starrte ihm fassungslos hinterher. Merkwürdig. In diesem Augenblick erinnerte er sich an die seltsame Nachricht, die er auf dem Anrufbeantworter gehört hatte. Doch dann zuckte er nur mit den Schultern und wandte sich seinem Essen zu. Er würde Eiri später davon erzählen.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yusuka
2004-04-21T22:00:45+00:00 22.04.2004 00:00
nyooo.. sie wurde doch schon hochgeladen! *___* hach und der anfang ist genial... hatte nicht damit gerechnet, dass er ihn mit einem messer verletzt hat! lass ihn schön weiter leiden... XD

@siane: ursprünglich ist Mika ja wirklich von ihm schwanger. nur sind die deutschen Manga noch net soweit. ^^
Von:  Sinia
2004-04-21T19:50:59+00:00 21.04.2004 21:50
Aso is das!
Bei meiner Gravi FF is es genauso! *eg*
Da ham sie auch aus Liebe geheiratet und Mika bekommt und hat ein Kind!


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