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Verspätete Rache

von

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Disclaimer: Die aus Gravitation eingesetzten Charaktere gehören voll und ganz Maki Murakami.
 

Ein besonders großes Dankeschön an meine Beta Akane-chan. Deine Unterstützung war es, die mich bis hierher gebracht hat. Ohne dich hätte ich wahrscheinlich längst aufgegeben.
 

Es ist so lange her, seit ich für diese Story ein neues Kapitel gepostet habe, dass ich schon gar nicht mehr so genau weiß, wo ich eigentlich stehengeblieben war. Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß daran.
 

-*-*-
 

Verspätete Rache 20
 

-*-*-
 

Eiri lenkte den Wagen in die nächste Parklücke und stellte mit vor Ungeduld zitternden Fingern den Motor ab. Rasch kontrollierte er noch einmal die Adresse und eilte dann so schnell wie möglich über die Straße.
 

Das moderne Bürogebäude machte zwar einen Vertrauen erweckenden Eindruck, doch Eiri hatte nicht damit gerechnet, hierher bestellt zu werden und fragte sich einmal mehr, was K wohl herausgefunden haben mochte. Wenige Sekunden nachdem er geklingelt hatte, wurde er von einer ihm fremden Stimme in den dritten Stock gebeten und fand sich gleich darauf in einem winzigen Büro wieder.
 

“Kommen Sie herein.” K hielt ihm einladend die Tür auf und der Schriftsteller zögerte nicht länger. Neugierig sah er sich in dem kleinen Raum um, in dem sich Bildschirme, Rechner und diverse andere Geräte, deren Funktionen er noch nicht einmal erahnen konnte, dicht an dicht drängten und hatte auf einmal ein leichtes Gefühl von Platzangst. Dies hielt jedoch nicht lange an, denn hinter K drängelte sich ein rothaariger Mann in den Vordergrund, der wohl der Inhaber des Büros sein musste.
 

“Hallo! Ich bin Clark!”
 

Sie schüttelten einander die Hand, auch wenn Eiri nicht sicher war, ob sich jemals an diesen Brauch würde gewöhnen können. Aber wenn es ihm half, Tohma zu retten, dann nahm er diese kleinen Unannehmlichkeiten gerne in Kauf.
 

“Also?”, fragte er schließlich, als keiner der beiden anderen Anstalten machte, etwas zu sagen. K räusperte sich und wies auf einen der zahlreichen Bildschirme.
 

“Sehen Sie sich das einmal an.” Er deutete auf einen Ausschnitt aus einem der Videos, wie der Schriftsteller mit Schaudern erkannte, und grinste zufrieden in sich hinein. “Fällt Ihnen der dunkle Fleck auf der Scheibe auf? Zunächst hatte ich gehofft, dort würde sich irgendetwas aus dem Hintergrund spiegeln, was uns einen Hinweis auf Tohmas Aufenthaltsort geben könnte, doch das Ergebnis übertrifft alle meine Erwartungen.”
 

Clark nahm dies als Stichwort sich an die Tastatur zu setzen und mit einigen raschen Befehlen das Fenster auszuschneiden und zu vergrößern. Seine Finger flogen so schnell über die Tasten, dass Eiri Mühe hatte, ihnen zu folgen und erst als K ihn auf das Ergebnis aufmerksam machte, riss er sich von dem faszinierenden Anblick los.
 

Von dem Bildschirm starrte ihm das Gesicht eines ihm unbekannten Mannes entgegen.
 

“Wer ist das?”
 

K seufzte und seine Miene verlor ein wenig von ihrer Selbstzufriedenheit. “Das ist die Frage, nicht wahr? Ich würde sagen, dies ist derjenige, der die Kamera bedient hat. Wenn man genau hinsieht, dann kann man erkennen, wie er den Kopf zur Seite dreht und dabei hinter einem dunklen Objekt auftaucht, das nur die Kamera sein kann.”
 

“Und jetzt?!” Eiri war enttäuscht. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber irgendwie hatte er sich mehr erhofft. Natürlich war es eine einfältige Annahme gewesen, endlich Tohmas Aufenthaltsort zu erfahren und ihm war klar, dass er für jeden noch so kleinen Fortschritt dankbar sein sollte, doch es minderte nicht das deprimierende Gefühl, seinem unsichtbaren Gegner schon wieder unterlegen zu sein.
 

“Im Augenblick warten wir darauf, ob wir den Mann identifizieren können”, erklärte K und versuchte, den Schriftsteller ein wenig aufzumuntern, etwas, was ihm außerordentlich schwer fiel. Er war so stolz auf seine Entdeckung gewesen und Eiri schien sich nicht im Geringsten dafür zu interessieren. Im Gegenteil, er konnte ihm die Enttäuschung deutlich ansehen. Doch obwohl ihn dies innerlich gegen den anderen aufbrachte, versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen. “Wenn er jemals mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, dann werden wir es in wenigen Stunden wissen.”
 

Eiri holte tief Atem und nickte langsam. “Das ist großartig, K. Es tut mir leid, wenn ich nicht vor Begeisterung aus dem Häuschen bin, aber meine Angst um Tohma wird mit jedem Tag größer und größer und als Sie mich angerufen haben, da dachte...hoffte ich...”
 

“Ich weiß”, sagte K leise, besänftigt von der Tatsache, dass Eiri seine Bemühungen doch zu schätzen wusste und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. “Aber wir sind einen riesigen Schritt weitergekommen. Wenn es uns gelingt, diesen Mann zu identifizieren, wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis wir Kitazawa gefunden haben.”
 

“Wollt ihr euch nicht setzen?”, mischte Clark sich in diesem Augenblick leicht ungeduldig ein und sein gereiztes Stirnrunzeln zeigte an, dass die beiden anderen ihn nervös machten. “Ich kann nicht arbeiten, wenn ihr hinter mir herumsteht. Ihr stört meine Konzentration!”
 

Eiri blickte erschrocken zu Clark hinüber, doch K lächelte beruhigend. “Keine Sorge. Er ist absolut verschwiegen. Ganz gleich, was wir besprechen, es wird diese vier Wände nie verlassen.”
 

“Also entweder...”, begann der Rothaarige wieder, doch K kam ihm zuvor. Er drückte Eiri auf den nächsten Stuhl nieder und setzte sich selbst dann auf einige leere Kisten neben dem Schreibtisch seines Freundes.
 

“Reg dich nicht auf! Wir sind ja schon still!”
 

Clarks reichlich unflätige Antwort verhallte glücklicherweise ungehört.
 

-*-*-
 

Kaum waren die letzten Töne verklungen, holte lauter Beifall den Musiker aus seinen Tagträumen und zerstörte so die zerbrechliche Illusion von Freiheit, in die er sich in den letzten Stunden geflüchtet hatte.
 

Erschrocken wirbelte Tohma herum und starrte mit schreckgeweiteten Augen auf Kitazawa, der lässig im Türrahmen lehnte und ihn mit einem nicht zu deutenden Blick bedachte.
 

“Das war einfach wunderbar, liebster Tohma.”
 

Seine Stimme war samtig weich und der Keyboarder zog verängstigt den Kopf ein. Er kannte diese Tonlage und hatte ihre Sanftheit zu fürchten gelernt. Kitazawa genoss es, sein Gegenüber in falscher Sicherheit zu wiegen, nur um dann umso grausamer zuschlagen zu können.
 

Panisch sah er sich nach einem Fluchtweg um, doch es war sinnlos. Diesem Mann würde er niemals entkommen können. “Es tut mir Leid... ich wollte nicht...”
 

Kitazawa winkte ab und zog die Tür hinter sich ins Schloss. “Mach dir keine Sorgen, Liebling. Ich habe dein Spiel wirklich genossen. Ich wusste immer, wie unglaublich talentiert du bist und dich spielen zu hören war die reinste Offenbarung.”
 

Unruhig rutschte Tohma auf dem Klavierhocker hin und her, als er seinen Peiniger immer näher kommen sah. Kitazawa war viel zu ruhig, viel zu freundlich. Die Furcht vor dem, was unweigerlich folgen musste, ließ seine Kehle trocken werden. “Ich wusste nicht...”
 

“Das ich schon wieder zurück bin?” Lächelnd überwand der Mann die letzten Meter und beugte sich vor, um Tohmas zitternde Hand in seine zu nehmen. “Ich habe mich extra beeilt, um schneller wieder bei dir sein zu können. Aber wie es scheint, hast du mich gar nicht vermisst.”
 

“Doch...”, flüsterte Tohma kaum hörbar und schluckte schwer, um sein wie wild klopfendes Herz zu beruhigen. Die Gefahr wuchs mit jeder Sekunde, das konnte er bis in die letzte Faser seines Körpers spüren, doch noch immer vermochte er nicht zu sagen, was genau Kitazawa vorhatte.
 

“Lügner”, gab der andere immer noch lächelnd zurück und verstärkte kaum spürbar den Druck um Tohmas Hand. “Glaubst du denn, ich wäre blind? Die Musik bedeutet dir alles, nicht wahr?”
 

Obwohl er hastig den Kopf schüttelte, wusste Tohma doch nur zu gut, dass es zu spät war.
 

“Solch begabte Finger”, sagte Kitazawa freundlich. Er streichelte über die weiche Haut und umschloss schließlich Zeige- und Mittelfinger mit festem Griff. “Aber du hast es immer noch nicht begriffen. Erinnerst du dich nicht, was ich dir vor gar nicht langer Zeit gesagt habe? Ich werde dich mit nichts und niemandem teilen.”
 

Und mit einem scharfen Ruck bog er beide Finger abrupt nach hinten.
 

-*-*-
 

“Unglaublich!” Clark beugte sich aufgeregt vor und öffnete die Email, die er gerade empfangen hatte. “Seht euch das an!”
 

K war bereits auf den Beinen und starrte auf den Bildschirm, ehe Eiri sich überhaupt gerührt hatte. Doch schließlich war auch der Schriftsteller neben die beiden anderen getreten und las mit ihnen zusammen die spärlichen Fakten, die sie über den mysteriösen Kameramann herausgefunden hatten.
 

“Segawa Kentaro, geboren in Peking. Kam mit fünf Jahren mit seiner Familie nach New York und geriet mit vierzehn zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Er war Mitglied einer Jugendgang, die sich auf Raubüberfälle, Einbrüche und Körperverletzung spezialisiert hatte. Meine Güte, wie das klingt!” Eiri fühlte einen leichten Anflug von Übelkeit. “Das klingt nicht gerade vertrauenerweckend.”
 

“Schon, aber sehen Sie mal da unten! Die Suche hat sich tatsächlich gelohnt.” K deutete auf den letzten Abschnitt der Mail und las nun seinerseits vor: “Arbeitete lange Jahre für das Sicherheitsunternehmen Wikataaz. Ich bin sicher, dort kann man uns weiter Auskünfte über diesen Segawa geben.”
 

Der Schriftsteller konnte dem nur zustimmen. “Irgendwo muss der schließlich mit Kitazawa zusammengetroffen sein.”
 

“Genau. Und wir werden es herausfinden.” Der Ex-Agent klopfte seinem Freund auf die Schulter, dankte ihm in knappen Worten für seine Hilfe und zerrte Eiri regelrecht aus dem Gebäude. “Kommen Sie schon! Wir haben keine Zeit zu verlieren.”
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shady
2008-07-06T15:56:18+00:00 06.07.2008 17:56
Kitazwa ist ein Schwein.. Wahnsinniger hin und her.. aber er kann Tohma nicht das Einzige nehmen, was ihm noch was bedeutet.
Das geht doch nicht >___<
Njo.. ich freu mich aber natürlich trotzdem, dass es hier endlich mal weitergeht ^^
Ich mag die Story irgendwie, auch wenn sie ziemlich.. nunja.. brutal ist. Aber du hast das alles wirklich gut rübergebracht~
Freu mich schon drauf, wie's weiter geht.

Lg,
deine Dark~ (:
Von: abgemeldet
2008-04-21T20:08:47+00:00 21.04.2008 22:08
Er hat...hat er... IHM DIE FINGER GEBROCHEN??? Q____________________Q
Also wirklich, einem Mann so grausam den Lebensinhalt zunicht machen...das ist schon mehr als Sadismus.
Aber ich bin trotzdem auf die Fortsetzung gespannt!

LG,

Neo
Von: abgemeldet
2008-03-19T13:22:34+00:00 19.03.2008 14:22
Eine Fortsetzung *____________*
*freu*
Das warten hat sich gelohnt :3
Allerdings habe ich selber vergessen, was in den Kapiteln zuvor geschehen ist, aber das kann ich ja nochmal lesen :D
Schön, dass endlich eine Spur aufgetaucht ist, schön, dass du Tohma weiterhin misshandelst.
Deine Story ist gut durchdacht, ich freue mich schon, wie es weiter geht :D


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