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Lebe um der Liebe willen 2

BulmaXVegeta
von

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Waiting

Waiting
 

Bulma stieg in ihren Gleiter und machte sich, die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreitend, auf den Weg zum Krankenhaus. Fast zeitgleich kam sie mit dem Notarzt, der hinter dem Krankenwagen fuhr, an. Dieser nickte ihr beim Aussteigen nur kurz zu und entschwand durch den Eingang der Notaufnahme. Sie stellte sich ins Halteverbot und erntete zugleich ein paar verächtliche Blicke von einigen älteren Menschen, die an ihren Krücken durch einen nahegelegenen Krankenhauspark flanierten. Sie zückte eine Hoipoi-Kapsel, klickte, der Gleiter verschwand und steckte sie sich in die Hosentasche. Das ältere Paar, das sie zuvor böse geschaut hatte, drehte sich überrascht weg. Bulma quittierte dies nur mit einem Naserümpfen und eilte zum Krankenhauseingang.

» Hallo, Bulma Briefs. Ich suche Vegeta, er ist gerade mit dem Krankenwagen eingeliefert worden.«

»Vegeta und weiter?« sagte die Rezeptionistin. » Sind Sie ein Familienmitglied?« fragte sie weiter.

Bulma biss sich auf die Lippe. Den Nachnamen hatte sie dem Arzt gar nicht genannt, ungeachtet dessen, dass sie ihn sowieso nicht wusste. Und wie in vielen Krankenhäusern schien es auch hier der Fall zu sein, dass nur Familienmitglieder zu den Patienten vorgelassen wurden. Glücklicherweise hatte der Arzt nicht nach ihrem Verhältnis zueinander gefragt.

» Nur Vegeta, ohne Nachnamen. Ich bin seine Ehefrau.« log sie einfach. Augenblicklich rauschten in ihrem Kopf endlos viele Bilder von einer gemeinsamen Zukunft vorbei. Eine Berührung von ihm, seine Hände zu halten, ein Küsschen auf die Stirn sowie ein Kuss in einer warmen Umarmung. Sich als seine Ehefrau zu bezeichnen, war vielleicht etwas zu hart vorgegriffen, aber, um zu wissen wie es ihm ging, wollte Bulma unbedingt diese Hürde nehmen.

» Soll das ein Künstlername sein?« wurde Bulma von der Schwester hinter dem Tresen aus ihren Gedanken gerissen. Die Schwester schaute sie etwas verwirrt an.

» Nein, das ist einfach sein Name, etwas exotisch.« sogar außerirdisch fügte sie noch stumm hinzu. Die Schwester tippte in ihrem Computer herum, bis sie sich nach ein paar Momenten wieder Bulma widmete.

» Er befindet sich gerade in Untersuchungsraum zwei. Tut mir leid, aber dazu haben sie selbst als Familienmitglied derzeit keinen Zutritt. Sie können im Wartebereich Platz nehmen, wenn es Neuigkeiten gibt, wird sich eine Schwester bei Ihnen melden.«

» Steht in Ihrem Computer denn etwas darüber, wie es ihm geht, irgendwas?« drängte sie die Schwester.

» Tut mir leid, derzeit kann ich leider keine Auskunft geben, nehmen Sie bitte im Wartebereich Platz.«

Enttäuscht schaute Bulma sich nach den Sitzgelegenheiten um. Eine Mutter saß mit ihrem Sohn nahe der Getränkeautomaten. Der Junge hielt sich ein Taschentuch gegen die Nase, das schon reichlich Blut aufgesogen hatte. Die Mutter schaute etwas verärgert und reichte ihm ein Neues. Am anderen Ende der Sitzreihe aus blaufarbenen Plastikschalen saß ein älterer Mann, der seine Brille putzte. Was ihm fehlte, konnte Bulma nicht sofort ausmachen, bis er lautstark zu husten begann. Bulma entschied sich in die Nähe der Mutter zu setzen, möglichst weit weg von dem spuckenden Greis. Nervös tippelte sie mit ihren Füßen und sah sich in der Eingangshalle um. Der helle Marmorboden mit farbigen Strichen auf dem Boden, die in alle möglichen Richtungen zeigten, die weiße, aber gemusterte Tapete wirkten sehr klinisch. Ironie des Schicksals, dachte sich Bulma. Ein Krankenhaus, das aussah wie eines und gleichauf die Atmosphäre von einem verbreitete. Selbst ein paar Yucca-Palmen, die alle paar Meter aufgestellt waren, lockerten die Stimmung nicht auf. Auf der anderen Seite der Rezeption befand sich der Geschenkeshop, um den Patienten eine nette Aufmerksamkeit mitzubringen. Vor dem Eingang türmten sich Blumengestecke und –sträuße. Durch das Schaufenster waren ein paar Kinderspielzeuge und Kuscheltiere zu erkennen. Auch besonders große Stoffbären konnte man dort kaufen. „Für die Kleinen“ stand auf einem Schild vor dem Regal. Ihr Blick schweifte weiter durch den Raum. Die Aufzüge waren trotz des regen Betriebs blitzblank poliert. Immer wieder stiegen Eltern mit ihren Kindern oder Großeltern ein und aus. Viele zog es in die Richtung des Krankenhausparks. Der einzige Ort, der einen die Stimmung in einem Krankenhaus vergessen ließ. Die Klinik in dem Kurort in Deutschland, die sie vor ein paar Monaten besucht hatte, war wesentlich freundlicher eingerichtet gewesen, eher einem Hotel gleichkommend, aber dort gab es auch selten einen Notfall, der eine ähnliche Ausstattung bedurfte. Nach kurzer Zeit hatte sich ein Mann neben sie gesetzt, ebenfalls möglichst weit weg vom älteren Herren.

» Hallo.« sagte er freundlich und lächelte Bulma an. Sie schaute nur kurz auf, lächelte zurück, nickte und widmete sich weiter ihrer Gedankenarmut.

Der Mann stöhnte kurz auf und rieb sich das Knie. Unter seiner Jogginghose konnte Bulma einen dicken Verband durchdrücken sehen.

» Tschuldigung. Alte Sportverletzung, schon wieder.« entschuldigte sich der junge Mann und versuchte das Bein durchzustrecken.

» Herr Yamamoto bitte.« rief eine Schwester von einem der Gänge her, die in einen der Trakte des Krankenhauses führten. Der Mann, der sich neben sie gesetzt, stand sofort wieder auf und humpelte zu der Schwester. Zuvor drehte er sich noch einmal um und sagte zu Bulma gewandt.

» Alles wird gut. Gucken Sie nicht so traurig, dafür ist ihr Gesicht viel zu schön.«

Perplex nickte Bulma ihm nur ein weiteres Mal zu und vertiefte sich wieder in die Marmorplatte zu ihren Füßen. Nach kurzer Zeit wurde der Greis aufgerufen, der ihr beim Vorbeigehen nur einen lüsternen Blick zuwarf. Da fiel ihr siedend heiß ein, dass sie, als sie im feuchten Gras gesessen hatte, das Kleid, das sie trug, nass wurde und aufgrund der hellen Farbe leicht durchsichtig war. Etwas angewidert zog sie ihr Jäckchen enger und kreuzte die Beine übereinander.

„Was fällt diesem Lüstling eigentlich ein?“ dachte sie und hatte sogleich das Bild von Muten Roshi und Oolong vor den Augen. Die Zwei hatte sie auch seit Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn gesprochen. Wenn das alles gut ausgehen sollte, würde sie aufjedenfall wieder den Kontakt zu ihren alten Freunden suchen, sich bei Chi-Chi entschuldigen und ganz neu anfangen. Es dauerte nicht mehr lange und auch der Junge mit der blutenden Nase wurde aufgerufen. Die Mutter stand erleichtert auf und schleppte ihren Sohn etwas unsanft in Richtung der Untersuchungsräume. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie schon fast eine Stunde wartete. Was kann da so lange dauern, fragte sie sich. Der Arzt hatte ihr doch versucht die Angst zu nehmen, weil es nicht so schlimm zu sein schien. Oder war das nur eine Masche, um mit hysterischen Frauen umzugehen? Bulma ging noch einmal zur Rezeption.

» Name?« fragte die Schwester ohne aufzuschauen.

» Vegeta.« sagte Bulma bestimmt. Die Schwester schaute auf und konnte sich gleich wieder an Bulma erinnern.

» Gibt es noch nichts Neues?« fragte sie.

Die Schwester ließ ihre Finger ein weiteres Mal über die Tastatur fliegen.

» Nein, tut mir leid, ich habe noch keine Aktualisierung in seinen Unterlagen.«

» Was bedeutet das?« fragte Bulma aufgeregt.

» Nun, Tests benötigen eben ihre Zeit, aber ich kann sie beruhigen, es wurde kein Notruf ausgerufen. Es sollte daher alles in Ordnung sein. Darf ich Sie bitten, weiterhin zu warten oder möchten sie vielleicht eine Kleinigkeit in der Cafeteria essen?« sagte die Schwester trocken.

Ohne ein weiteres Wort setzte Bulma sich wieder auf ihren Platz. Nach weiteren zehn Minuten begann sie stoisch ihre Fingernägel von Schmutz zu befreien. Immerhin wurde kein Notruf ausgerufen. Das ist immer ein gutes Zeichen. Sie stellte sich vor, wie Vegeta, hilflos wie er war auf einem kalten Tisch herumlag und sie an ihm herumtesteten, die helle Lampe direkt im Gesicht. Er tat ihr leid, erstrecht, da sie wusste, dass Vegeta es bis auf den Tod nicht leiden konnte auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Die Zeit verging immer quälender. Die Fingernägel waren perfekt gesäubert und das Kleid schon wieder getrocknet. Patienten setzten sich und wurden aufgerufen.

Dann ging eine rote Lampe über einer der Türen zu den Gängen an. An der Rezeption ertönte ein Alarm. Aus dem Aufzug kam schon ein grüngekleideter Chirurg gerannt. Hinter ihm liefen zwei OP-Schwestern her. Die Panik stieg in Bulma auf. Einen Wimpernschlag lang blieb die Zeit stehen. Sie sah all ihre mit Licht und von Wärme erfüllten Gedanken an Vegeta in einer Eiseskälte zerspringen. Sie war noch nicht bereit ihn aufzugeben. Wie würde es mit ihr weitergehen, wenn es jetzt nach so vielen Momenten des Abschlusses tatsächlich ein Ende finden würde? Würde sie wieder einen Rückfall erleiden und auf denselben Wege, wie ihr Ankerpunkt in der Gegenwart, aus der Welt scheiden? Ihr Blick stürzte auf die Rezeption. Die Schwester dahinter telefonierte schnell, aber kontrolliert. Bulma fixierte die Schwester und versuchte auf die Entfernung ihre Lippen zu lesen. Die Schwester telefonierte noch ein weiteres Mal und legte wieder auf. Der Alarm verstummte. In Bulma kochte noch immer die Panik, dass etwas passiert sein könnte. Sie eilte wieder zur Rezeption.

» Was ist passiert?« fragte sie aufgebracht.

» Frau Briefs, bitte. Es ist alles in Ordnung mit Ihrem Mann.«

» Aber der Alarm?« wurde sie leicht hysterisch.

» Der wurde wegen eines anderen Patienten ausgerufen. Mein Kollege wird jeden Augenblick kommen und sie zu Ihrem Mann bringen. Er wurde gerade auf die Station verlegt.«

Die Aufregung ebbte ab und tauschte ihren Platz mit Erleichterung.

» Danke.« brachte sie nur gepresst hervor. Dann begann die Schwester jemandem zu winken. Nur einen Atemzug später stand ein männlicher Pfleger hinter ihr.

» Frau Briefs? Darf ich Sie bitten mich zu begleiten?«

» Wie geht es ihm?« fragte Bulma sofort, in der Hoffnung endlich eine Antwort zu bekommen.

» Immer mit der Ruhe, folgen Sie mir bitte. Der zuständige Arzt wird Ihnen alles erklären.«

Entnervt über diese imaginäre Informationsflut folgte sie stampfend dem Pfleger in den Fahrstuhl.



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