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Die Erbin Angmars

von

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Die Totenwache

Anmerkung der Autorin:

Jetzt kommt mein schönstes Kapitel, zumindest ist es das an dem ich am schwersten gearbeitet habe ^-^ selbst Lob! Dieses Kapitel ist zwar eines der verwirrendsten aber wenn man es versteht, versteht man auch die ganze Geschichte. Aber ich fange wieder an zu spinnen...fangt mal schön an zu lesen.
 

Kapitel10 Die Totenwache

Die Tore der Burg wurden geöffnet und die wenigen die noch übrig waren ritten in den Hof hinein. Éowyn kam ihnen entgegen.

"So wenige?" Fragte sie. "So wenige sind zurückgekommen?" Und sie blickte in der Runde um. "Wo ist Herr Aragorn?" Fragte sie und suchte ihn weiter.

"Er ist gefallen Herrin," antwortete ihr Iëll die immer noch hoch zu Ross saß und zeigte ihr seine Kette, "er ist einfach in einen Abgrund gestürzt." Und da sah Éowyn die Tränen der stolzen und starken Frau die Iëll war, die Frau deren Tränen ein Anblick des Entsetzen in jedem hervorriefen der sie sah; und sie sah hinauf zur Burg. "Ich kann nicht mehr." Sagte sie und fiel vom Pferd.

Éomer konnte sie gerade noch auffangen und horchte an ihrem Herzen.

"Bring sie besser hinauf." Sagte Éowyn, die ebenso geschockt und traurig war, und Éomer trug Iëll vorsichtig die Treppen in die Burg hinauf, Legolas folgte ihm unauffällig.

Éomer kniete sich neben Iëlls Bett, und Legolas trat neben sie.

"Lasst uns bitte kurz allein." Bat er und Éomer ging kurz hinaus.

Erschrocken ergriff der Elb ihre Hand. Noch nie hatte er Iëll so gesehen und fürchtete langsam er würde sie schon bald nie wieder sehen, doch öffnete Iëll die Augen.

"Ich habe keine Kraft mehr," sagte sie leise und schwach und klang dabei wie jemand der bereits alles erlebt hatte, "gehe zu den anderen und lasse mich hier sterben."

"Nein," schrie Legolas, "du lebst doch noch und weswegen solltest du jetzt gehen?"

"Mein Grund des Bleibens ist vergangen!" Weinte Iëll und scheute zur Seite, damit er nicht noch mehr ihre Tränen sah. Denn sie schämte sich vor einem Elben solche Schwäche zu zeigen und fürchtete das er sie verlachen würde, doch streichelte er ihr beruhigend über den Kopf.

"Und ich besitze nichts von ihm," weinte Iëll weiter, "nichts was mich ihn nicht vergessen lässt und nun werde ich ihn nie wiedersehen." Legolas schüttelte mit dem Kopf.

"Du besitzt doch diesen Ring von ihm," sagte er und drückte ihre Hand, "euer Bindeglied mit dem er immer bei dir sein wird, egal ob im Leben oder danach." Iëll sah sich den Ring an. Als Bindeglied hatte sie ihn bekommen, ein Bindeglied würde er jetzt sein und sie sah zu Legolas.

"Du bist weise," antwortete sie, "binden tut er mich an ihn und somit werde ich mich auf die Suche nach ihm machen." Sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Was redest du da?" Fragte der Elb verwirrt. "Was geschehen ist, ist furchtbar, aber er ist tot und du kannst ihn nicht wieder ins Leben zurückholen." Schmerzend grinsend nahm Iëll seine Hand und legte sie auf ihr blutendes Herz.

"Merke dir Elbenprinz: Es gibt Dinge die ich nicht alleine tun kann, Dinge für die ich Hilfe brauche, so wie ich es dir vor Beginn der Reise sagte und dazu gehört die Totenwache."

"Was ist die Totenwache?" Fragte er verwirrt und Iëll drückte seine Hand.

"Ich werde in die Zwischenebene von Glück und Verderben eintauchen und von da aus ins Totenreich gehen um den Tod zu bitten Aragorns Seele freizugeben, denn er muss noch nicht ins Totenreich eingekehrt sein. Doch muss ich dazu, eine tödliche Wunde haben." Und mit einem mal spritzte Blut aus ihrer Brust und sie fiel blass zurück ins Kissen.

"Eleniëll!" Schrie er und drückte seine Hände auf ihre Brust. "Bitte Eleniëll! Das dürft ihr nicht, nicht sterben!" Aber Iëll schob seine Hände weg. Sachte strich sie ihm mit der blutigen Hand durchs Gesicht, wie besorgt er jetzt aussah und wie besorgt er auch wirklich um sie war, rührte sie.

"Nur so kann ich Aragorn retten," röchelte sie und lächelte ihn an, "und ich brauche dich um auch mich selbst zu retten. Willst du mir ein Licht sein das mir den Rückweg weist?" Und er ergriff erneut ihre Hand.

"Das werde ich gern," sagte Legolas und eine Träne kullerte ihm über die Wange, "ich werde dein Licht sein und über dein Leben wachen." Iëll nickte dankbar, blinzelte und ihr Herz schlug langsamer und langsamer; und mit starren Blick lag sie dem Tode so ähnlich da, dass Herzschlag und Atmung beinahe nicht mehr vorhanden waren. Und mit einem mal sprang die Tür auf.

"Was ist geschehen?" Fragte Éomer und stürmte in den Raum. "Ich habe einen Schrei gehört." Und er sah die mit Blut verschmierte Frau, die dort auf dem Bett lag und den Elben der davor kniete und weinte. "Was habt ihr ihr angetan?" Fragte er erzürnt, da erst beachtete Legolas ihn.

"Sie begibt sich auf eine Seelenwanderung," sagte er und wende dabei nich den Blick von Iëll, "und das geht nur mit einer tödlichen Wunde." Und er erhob sich und sah den Ritter der Mark an. Er wirkte etwas verängstigt als er sah das Iëll sich weder bewegte, noch atmete. "Habt keine Angst sie so zu sehen," sagte Legolas zu ihm, "denn sie hatte auch keine als sie sich dafür entschied. Treten statt dessen näher an sie heran. Sie bat mich ihr ein Licht zu sein, das ihr den Rückweg ins Leben zeigt, wollt ihr mich unterstützen und ihr zeigen das es mehr gibt die an sie denken und wollen das sie zurückkehrt, außer mir den sie darum bat?" Der Mensch bejahte und setzte sich zum Elb. Zusammen saßen sie nun an Iëlls Seite und betrachteten das "tote" Mädchen das sie nun war, und Legolas achtete auf Iëlls Ring, dessen Stein nun blau glühte.

Seufzend hob er die Hände.

"Faltet die Hände," bat er Éomer und er tat es etwas irritiert, "betet mit mir, betet das ihre Kraft reicht um zu den Lebenden zurückzukehren."

"Habt ihr so etwas schon einmal getan?" Fragte er und sie bejahte.

"Ich lernte sie lange vor dieser Reise kennen, und sie zeigte mir wie ihr Volk den Toten die letzte Ehre erweist: Sie beten. Und das werden wir nun tun, auch wenn ich nicht weiß ob das richtig ist." Er faltete die Hände vor dem Gesicht und atmete noch einmal tief ein. "Eleniëll, Tochter der Aman, die du ins Totenreich eingekehrt bist, lasse mich, Legolas, Sohn des Thranduil dein Licht sein, dass dir einen Weg weißt um zu uns zurück zu kehren." Er legte seine sie auf Iëlls Brust, Éomer tat es ihr gleich, sprach ebenso dies kleine Satz und ergriff Legolas Hände und beide sahen auf Iëll, die immer noch bewegungslos dalag und nun verstand er was Iëll mit "anderen ein Licht sein" gemeint hatte.
 

**

Iëll riss die Augen auf. Sie stand auf einem Felsen mitten in der zerklüfteten Landschaft, die nur aus Dunst und Felsen bestand. Ihr war kalt, noch kälter als bei ihrem letzten "Besuch" und sie blickte umher.

Die Totenwächter, zwei schaurige Gestalten aus Stein, groß, dunkel und unerbärmlich zu fremden, standen nicht weit vor ihr und bewachten den Durchgang zum Totenreich und dem ewigem Nichts; und zu ihnen musste sie hin, um zu bitten zum Tode vortreten zu dürfen und ihn um Aragorns Seele zu bitten.

Vorsichtig und beinahe über den nicht wirklich existierenden Untergrund schwebend schritt sie hinüber zu den großen Toren und schaute zu den Wächtern empor.

"Seit mir gegrüßt Wächter der Toten," sagte sie, "hier bin ich wieder: Eleniëll Tochter der Aman de dalka, und ich möchte euch um etwas bitten." Nun bewegte sich einer der großen Wächter und sah zu ihr hinunter.

"Ich erkenne euch," sprach er mit einer verzerrten und dunklen Stimme und weiße Augen schauten auf sie herab, "wollt ihr nun ins Nichts einkehren?" Fragte er und Iëll verbeugte sich vor ihm.

"Nein, erhabener Wächter, einkehren möchte ich nicht. Denn es gibt kein Leben im Nichts, nur den Tot und ich muss doch leben. Ich bin nur gekommen um jemandem aus dem Totenreich herausholen. Lasst mich hineintreten und bittet den Tod die Seele von Aragorn, Arathorns Sohn mir zu überlassen und mit mir zurückzukehren."

"Weswegen sollten wir den Tod darum bitten und weswegen sollte er euch diese Bitte erfüllen?" Fragte der andere Wächter und beugte sich nun ebenfalls zu ihr hinüber. "Was könntet ihr uns geben dass so verlockend wäre euch zu helfen?"

"Mein Leben," sagte Iëll trocken, "den Rest meines Lebens um es ihm zu schenken und euch zu opfern wenn ihr mir die Bitte erfüllt." Kurz hielten die beiden inne und stellten sich wider aufrecht hin.

Es war ein großzügiges Geschenk, welches Iëll machen wollte um Aragorn zurück ins Leben zu rufen: Sie würde ihr Leben beenden, ohne Angst und verlangte nichts weiter als den Tausch des einen Lebens gegen das andere. Etwas wahrlich verlockendes und schwer abzulehnen. Sie sollte ihren Willen bekommen und das Tor zum Totenreich wurde ihr geöffnet.

Sollte sie ihn in dem Meer aus Seelen suchen und hoffen ihn zu finden, bevor ihre Seele erfror; und wenn sie das gesuchte gefunden und zurückgebracht hatte, sollte sie den Preis bezahlen: Ihr Leben.

Und so schritt sie durch das Totenreich und suchte unter all denen den den sie suchte.

Lange dauerte es bis sie eine ihr vertraute Seele fand und sich sicher wahr ihn gefunden zu haben. Und sie stand ihr gegenüber und schaute dieses kleine wandernde und hell leuchtendes Licht an.

"Gesucht habe ich dich," sagte Iëll ihr den Ring zeigend, "und gefunden auch; durch diesen Ring. Das Bindeglied zwischen uns und gebunden hat es mich an dich, dass ich dich von den Toten hole." Keine Reaktion war von der Seele zu sehen und doch schien es Iëll das sie von ihr angestarrt und fragend durchbohrt wurde. "Kehre zurück zu mir," sagte Iëll und reichte ihr ihre Hand, "denn ich brauche dich. Versprochen hast du mir mich nicht vor dem Ende zu verlassen und ich habe dir dieses Versprechen erwidert und gehalten. Du hast noch andere Aufgaben, große Aufgaben! Also komm mit mir zurück, unterstütze die anderen im Kampf, und führe deine Truppen auf das Schlachtfeld!" Und die Seele kam auf sie zu geschwebt, berührte ihre Hand und Iëll hatte plötzlich das Gefühl als wenn man ihr die Hände abhacken, die Arme herausreißen und ihren Körper in Stücke reizen würde. Ein unbändiger und alles überragender Schmerz durchdrang jede Faser in ihr und die Seele wurde von ihr fort gezogen. Kälte durchdrang sie und sie sank auf die Knie.

"Du hast deinen Willen." Hörte sie die Stimme und wurde hinaus aus dem Totenreich geworfen, zurück in die Zwischenebene. Zitternd sah sie zu den beiden Wächtern auf, vor denen sie nun wieder stand. Beide standen nun wieder wie steinerne Statuen da, ohne Worte, ohne sie zu beachten und sie schaute zu denn beiden Lichtern, die hell am vernebelten Himmel leuchteten und ihr den Rückweg weisen sollten. Doch irgendwie wollte sie nicht wirklich zurück.

"Wollt ihr nicht wieder zurückkehren?" Hörte sie wieder die Stimme und schüttelte mit dem Kopf.

"Nein," antwortete sie zitternd und umschlug ihre Schultern, "nicht wirklich."

"Dann wird Euer Geist hier erfrieren." Und Iëlls Hände wurden taub doch hatte sie noch die Kraft aufzustehen und sie schwankte fort vom Tor.

"Dann erfriere ich hier eben, doch habe ich ihn gerettet und dafür gesorgt das meine Visionen wahr werden." Bei diesen Worten gefror ihr Haar und sie strauchelte, konnte sich kaum auf den Beinen halten und sank noch einmal kurz zu Boden. Mühsam stützte sie sich auf, sie spürte ihre Beine kaum mehr. "Glaubt ihr wirklich so haltet ihr mich hier?" Lachte sie. "Ich will hier nicht vergehen, sondern zu ihm zurück!" Sagte sie und stand wieder auf.

"Weswegen Eleniëll?" Wurde sie gefragt. "Weswegen wollt ihr zurück in diese Welt voll Trauer und Verderben, die ihr so sehr hasst und verachtet? Habt ihr nicht schon genug gelitten?" Und sie zeigte den Ring dessen Stein noch glühte. "Verstehe," sagte die Stimme, "ich verstehe eure Gründe; es sind die gleichen wie damals: Liebe und ein Versprechen. Denkt an Barador. Doch weswegen wollt ihr Euer Leben, Euer Glück, Euer eigenes Wohlbefinden für ein Bindeglied opfern und einem Mann geben der es nicht zu schätzen weiß? Ihr seit die einzige die das Glück des Nichts und das Vergessen, gegen das Verderben das Leben und der Erinnerung gewählt hatte und damit leben konnte. Ich beschwöre Euch, werft diesen teuflischen Ring weg, löst zumindest die eine Bindung zu ihm." Verstört starrte Iëll auf ihren Ring. Wenn sie ihn wegwerfen würde, dann würde das Bündnis zu Aragorn gebrochen werden und sie könnte ins Nichts eintreten, doch war das auch ein Treuebruch!

"Meine Lebensspanne wird hier enden und dann bekomme ich es und keiner wird es je erfahren." Sagte Iëll, beinahe den Tränen nahe als sie Baradors Namen hörte.

"Ja," stimmte die Stimme zu, "niemand wird erfahren wie ihr sie alle belogen habt, alle die ihr liebtet und alle von denen ihr sagt das ihr sie nicht lieben würdet. Ihr sagtet ihnen das ihr 30Jahre lerntet, doch waren es nur die Tage hier die ihr zur Perfektion gebraucht habt. Ihr könnt alles, doch sagt keinem was ihr wirklich könnt, was ihr wirklich wisst und lasst Euch lieber für ungeschult erklären. Und nun bleibt hier und werdet somit glücklich." Iëll lachte leise.

"Ihr wisst was ich will, doch bindet mich dieser Ring und das an ihn gebundene Versprechen. Ich muss zurückkehren, es erfüllen, ihn noch ein mal sehen und wenn ich in einigen Stunden wieder komme, werde ich es tun."

"Nur werden es keine Stunden sein." Lachte die Stimme und Iëll war mehr als verwirrt. "Ja ihr habt richtig gehört: Stunden werden es nicht mehr sein, zwar opfertet ihr Euer Leben, doch lasse ich Euch leben bis ihr auf den Feldern im Kampf gegen euren König verwundet werdet. Und ich gebe Euch noch eine Chance nicht an diesem Tag an diesem Ort dahinzuscheiden."

"Was sollte ich schon tun können um diesen Tag zu überleben?" Fragte Iëll und langsam starben ihre Hände ab und ihre kalte Haut wurde brüchig und bekam Risse.

"Wenn etwas geschieht das nicht von Euch vorhergesehen wurde. Doch sollt ihr wieder lernen zu schlafen und somit eure Vision wieder bekommen. Prägt Euch ein was ihr seht, denn das was nicht geschieht wird Euch das Leben retten." Und mit diesem Satz schmolz das Eis und ihre Hände ließen sich wieder bewegen und sie schaute zu den Lichtern. Sie strahlten heller und nun konnte sie ihnen folgen.
 

**

Zwei Tage saßen sie an Iëlls Seite. Erschöpft und nicht mehr wirklich hoffend, ihre Hände schon lange voneinander getrennt, doch saßen sie beide noch an ihrer Seite und Legolas hatte Iëlls Kopf auf seinen Schoß gelegt. Den Kopf an die Wand gelehnt sah er auf sie nieder, ihren toten Körper, ihr gefrorenes Haar, bis jetzt war nichts geschehen.

"Sie wird nicht mehr aufwachen." Sagte er und schaute auf Iëlls Ring, der sich in ihre kalte, harte Haut gedrückt hatte und an ihrem schwarz gewordenen, abgestorbenen Fingern glänzte. Risse waren in ihrer Gesichtshaut und sie zersprang wenn man sie berührte, doch war Iëll nicht hart wie sonst jede Leiche, sondern nur kalt, kalt wie Eis, ohne Herzschlag, ohne Atmung und jeglicher Bewegung; und das seit zwei Tagen.

"Gebt sie nicht auf," sagte Éomer, "löscht noch nicht ihr Licht. Denn wenn ihr Geist noch lebt wird sie nicht zurückkehren können."

"Sagt mir warum sie gerade mich erwählt hatte, warum hat sie mich genommen und nicht ihrer Cousine gestattet mit ihr zu kommen, denn ich bin sicher sie ahnte so etwas. Und nun wird sie sterben, weil sie freiwillig ins Totenreich eingekehrt und nicht die Kraft besitzt zurück zukehren, weil ich sie ihr nicht geben konnte."

"Hört," sprach Éomer, "sie will einen Freund von den Toten auferstehen lassen will und sie hat Euch erwählt weil ihr sie am besten kennt, vielleicht besser als ihre Cousine."

"Nein," hörten nun beide diese Stimme im Wind wispern, "sie hat mich nicht mit euch gehen lassen weil sie ihre Angst besiegen muss."

"Welche Angst?" Fragte Éomer, der zwar nicht verstand wer da soeben gesprochen hatte, aber doch wusste das es kein Feind war.

"Die Angst in ihrem Herzen. Sie hat Angst ihn zu verlieren wenn sie auf mich aufpassen muss und sie muss aus eigener Kraft kämpfen." Und das Wehen des Windes endete und mit ihm diese Stimme.

"Was hat das zu bedeuten?" Fragte Éomer erneut und Legolas senkte den Kopf.

"Es ist der Krieg," sagte der Elb, "all die kommenden Schlachten und kommenden Jahre sind verloren ohne ihn; und sie ebenso. Denn sie wollte ihn nicht für das Kommende zurückholen und auch nicht damit er einmal sein Land regiert, sondern damit sie ihm noch länger nah sein kann, bevor sie in den Westen segelt und für immer fort ist. Wenn ihre Cousine nun hier wäre, wäre Iëll schon längst wieder zurück, weil sie ihr Kraft gibt, zusätzliche Kraft. Aber wie soll sie kämpfen wenn ihre Kraft von anderen ausgeht und sie nich einmal ihn aus eigener Kraft zurückholen kann?" Éomer war etwas irritiert. Iëll schien nicht der Mensch zu sein der liebte, eher wirkte sie wie ein Kämpfer: Stark, stolz, unbesiegbar und nicht wie eine verletzliche Frau die alles tat um ihren Liebsten zu schützen.

Und in diesem Moment, ohne Hoffnung und Schweigen kam wieder etwas Farbe in Iëlls Gesicht, ging die Fäulnis ihrer Hände zurück und es kam wieder ein wenig Leben in sie.

Schnell öffnete sie die Augen, die weiß erstrahlten und richtete sich, tief einatmend auf und blickte kurz umher. Dann stand sie auf und ging, beinahe über den Boden schwebend, hinaus aus dem Raum, durch die Gänge, bis hinauf auf die Zinnen und blickte hinein in die Ebene; Mensch und Elb kamen ihr hinterhergerannt.

"Er kommt." Hörten sie Iëll sagen und ihre Augen nahmen plötzlich wieder ihre ursprüngliche braune Farbe an und sie sackte zusammen, genau in Éomers Arme, der sie kaum halten konnte. Legolas half ihm Iëll zurück ins Zimmer zu bringen.

Vorsichtig trugen sie sie zurück ins Zimmer und wieder saß beide neben ihrem Bett. Ihr Herz hatte aufgehört zu bluten und sie lag nun schwer ein und ausatmend da und Legolas hielt zitternd ihre Hände. Sollte sie nun leben oder sterben?

"Erwache wieder Herrin," sagte er, "erwacht und verratet mir was Ihr gesehen und getan habt!" Und das Herz in Iëlls Brust schlug nun schneller und die Tür wurde geöffnet. Aragorn trat ins Zimmer und beide sah erschöpft und freudig überrascht zu ihm auf.
 

Anmerkung der Autorin:

Stirbt sie? Da es noch weiter geht könnt ihr euch die Frage wohl selbst beantworten ^-^



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