Ein Plan muss her - Alle Bazillen auf Position!
Es war ein lauschiger Samstagabend, die Vöglein sangen, bevor die Luftverschmutzung auf Coruscant ihren Tribut forderte und sie in einer Abgaswolke zum Boden sausen ließ, die Sonne schien durch smokverdichtete Wolken und die Bewohner erfreuten sich einem allmählich beginnenden Feierabend. Friede herrschte auf dem Planten.
Nur ein kleines, dunkles Dunkelversteck war verseucht mit Verrat und Intrige, vollgepackt mit Boshaftigkeit und Finsternis. Gequetscht mit zwei Siths!!!
"Lord Bazillus?" ertönte die dunkle, allein von der Tonlage Gänsehaut verbreitende Stimme des Oberschurken. "Ja, Meister? Womit kann ich euch dienen?" erwiderte sein Handlanger in vollkommener Dunkelheit ohne die Spur einer Ahnung zu haben wo sich sein Vorgesetzter befinden könnte - Macht hin oder her.
"Du könntest endlich das Licht anmachen, damit ich meine Kontaktlinsen aufheben kann!" knurrte der Sith und verschränkte die Arme vor der Brust, entrüstet darüber in solch ein Loch bestellt wurden zu sein.
Nach einigem Geraschel und unterdrückter schmerzhafter Flüche, schaffte es Lord Bazillus endlich den Lichtschalter zu finden und das schmutzige Kämmerlein erstrahlte in neongelb. Fast wünschte sich der Meister er hätte nie den Befehl gegeben, allzu grässlich war der Anblick des Unterschlupfes. Ein Räuspern seinerseits und ein gutgemeinter Kick in die Weichteile seines Dieners verschafften seiner Wut ein Ventil und er entspannte sich, immer wieder die Yogaübungen durchgehend, die ihm seine Stressbewältigungsexpertin empfohlen hatte.
Dennoch konnte er den scharfen Unteron in seiner Stimme nicht unterdrücken, als er seinen Sithkumpanen anfuhr. "Warum um Jediwillen, hast du mich hierher bestellt? Ein kleines schnuckeliges Cafe in der Hauptstraße hätte es auch getan. Karneval steht vor der Tür, da können wir offen mit unserer finsteren, bösartigen Seite prahlen und die Leute halten uns für Schauspieler."
Ein allzu genervtes Seufzen entfuhr seiner Brust, wussten nur die wenigsten Wesen von seiner allzu begrenzten Belastbarkeit der Nerven. Sein Verbrauch an Beruhigungstabletten übersteig fast sein Budget und so hatte sich der Sith eine Nebenbeschäftigung als Bösewicht gesucht um an das Gold der Jedi zu kommen, dem sagenhaften Vlies, versteckt in dem Tiefen des Tempels.
Erst wenn er die Macht an sich gerissen hatte, konnte er unbegrenzt über die Pharmaindustrie verfügen und musste nicht immer das gepanschte Zeug von seinem Aspirindealer holen. Seit diesem Tag trat er, Palpatine, gefürchteter Kanzler mit dem Hang zum Sadismus in den Dienst der Finsternis, getrieben von dem Wunsch seine Migräne ein für alle Mal zu besiegen.
"Meister!" ertönte abermals die Stimme Bazillus und riss ihn aus seinen diktatorischen Machtbestrebungen. "Ich dachte wir sind eine Untergrundorganisation und rein aus Prestigegründen sollten wir ein wenig so tun als ob. Zudem kann uns hier sicherlich keiner finden!"
Just in diesem Augenblick wurde die Holztür aufgerissen und ein kleiner Junge brüllte laut: "Oma, da sind zwei komische Kerle in schwarzen Roben in unserem Keller. Und du hattest Recht der Tod lauert im Keller, na ja hat aber die Sense vergessen. Leidet auch an Alzheimer wie du!" Rasch verschwand der Bengel wieder und beide Siths schauten sich leicht entgeistert an, eh sie unschuldig ein Lied zu pfeifen begannen.
Abermals war es Bazillus der zum Kern der Unterhaltung zurückkehrte. "Meister, ich habe einen Weg gefunden, sie zu besiegen, ich der große Darth Virusius Bazillus vom Planeten Baktera konnte es schaffen. Ihr werdet begeistert sein!"
In gut bekannter Saturday Night Manier erstarrte das Geschöpf der dunklen Seite und blickte seinen Arbeitgeber allzu selbstsicher an. Auch diesem kamen fast die Tränen, glaubte er sich am Ziel seiner Träume. Emotionsgeladen, wie die Sith nun einmal waren, fiel er seinem treuen Anhänger um den Hals und küsste dessen eklig grün schimmerndes Gesicht. "Mein Liebling, ich wusste immer, dass du der Beste meiner Hasis bist, der einzige dem man vertrauen kann. Darth Maul war ein Schwächling gegen dich und Dooku ein sabbernder Weiberheld, nein Bazzi du bist der einzig wahre Schüler der dunklen Seite, lass dich umarmen!" Er erdrückte seinen Lehrling fast mit seinen Fähigkeiten, schlug die Kraft der zwei Herzen in ihm.
Mit einem Mal ließ er Bazillus los und räusperte sich erneut um seine Contenance wiederzufinden, eh er in gewohnter eisiger Manier die Stimme erhob. "Und nun raus mit dem Zeug, meine Kopfschmerzen bringen mich sonst um, das ist nicht wörtlich zu nehmen!" erklärte er mit einem irrsinnigen Glitzern in den Augen und streckte die vom Nikotin gelblichen Finger aus.
"Wovon sprecht ihr, Mylord!" meinte der sichtlich verwirrte Sith, als er unsicher die zu ihm zeigende Hand beäugte. "Ich dachte ihr hättet mir den Auftrag gegeben einen Weg zu finden, die Jedi zu besiegen!" Verwirrt starrte er aus rotgeränderten Augen zu seinem Meister, der sichtlich die gute Laune verlor.
"Was interessieren mich die Jedi? Ich will ein Heilmittel gegen meine Migräne, du Dummkopf, muss man denn hier alles allein bewerkstelligen? Kein Wunder, dass die Sith ausstarben bei soviel Dummheit haben die sich selbst in die Luft gejagt!" knurrte der wütende Palpatine und trat bedrohlich nah an seinen Diener heran. "Also wo ist das Mittel oder ich schwöre dir ich zeige wozu ein Lichtschwert noch so einsetzbar ist!"
Vor Panik halb ohnmächtig zuckte der junge Schüler zusammen und lächelte hysterisch, als er daran dachte wie sein Meister seinen letzten Untergebenen langsam in Scheiben schneiden ließ um sie dann als neue Delikatesse an Feinschmeckerrestaurants zu verkaufen. Er nannte es wohl Spagetti Sithonese.
Nur mühsam besann er sich auf seine Stärke: dem sinnlosen Volltexten von anderen um diese zu täuschen. Mit charmant lässiger, aber leicht quietschiger Stimme versuchte sich Bazillus aus der Verantwortung zu reden und seinen Vorschlag zu präsentieren. "Ihr werdet an ein Mittel kommen, ganz sicher, die äh die äh ahja die Jedi haben eins entwickelt und zu dem Vlies gesperrt, was ihr euch an die Wand hängen wollt. Und um diese Dinger zu bekommen, dachte ich daran die Jedi zu besiegen. Endgültig. Für immer. Auf Ewig. Bis zum nimmer Wiedersehen!" Er nickte um seine Worte zu bekräftigen, erntete aber nur einen misstrauischen Blicks seitens des Kanzlers, der seinen Vorschlag in Erwägung zog um dann zögerlich zu nicken.
"Also gut, Junge, ich gebe dir diese letzte Chance, enttäusche mich nicht!" Mit einem Schnips seines Fingers schloss sich sein Mantel. "und das nächste Mal buch uns ein Luxushotel!" Mit dieser Anweisung verließ Palpatine den Ort des Grauens, fest entschlossen die nächstbeste Apotheke zu besuchen und sich anschließend drei Flaschen Whiskey hinter die Birne zu kippen um die Abenteuer seines Sithschülers überstehen zu können.
Lord Bazillus hingegen rieb sich zufrieden die Hände und strebte zu neuen Abenteuern, im stetigen Kampf gegen die Jedi und deren Verbündete.
