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GRMM

Team Grim
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, das ist meine inzwischen Zweite RWBY-FF, die ich je schrieb. Da es eine FF im alternativen Universum ist, werden einige Dinge nicht ganz so geschehen, wie in der Serie. Doch das betrifft erstmal nicht den ersten Abschnitt der FF. Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen. Und über Kommis würde ich mich sehr freuen, egal ob positive oder negative Kritik. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, das zweite Kapi ist da. An alle, die das erste Kapi evtl. gelesen haben, ich hoffe es hat euch gefallen. Wie immer würde ich mich sehr über Kommis jeder Art freuen... Und jetzt viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry dass es mit diesem Kapi so lange gedauert hat, aber ich hatte in den letzten 4 Monaten sehr viel Arbeit und kaum Zeit zum Schreiben. Und was ich geschrieben habe, ist größtenteils neues Projekt auf meinem Rechner, aber egal. So, heute kommt erstmal das Kapitel mit der Initiation, so wie es in der Serie auch war. Die Schüler müssen sich schließlich beweisen! Also viel Spaß beim Lesen und über Kommis würde ich mich wie immer freuen. Komplett anzeigen

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My Night is as bright as the Day, I see, but I don’t see…

Der Dust-Shop „From Dust Till Dawn“ hatte heute sehr früh geöffnet, als ein neuer, bisher unbekannter Kunde den Laden betrat. „Ah, entschuldigen sie, haben sie zufällig ein paar Waffen-Magazine in Blindenschrift auf Lager?“ fragte der junge Mann mit der Sonnenbrille, der da gerade den Laden betrat. „Oh, Natürlich. Folgen sie mir bitte.“ bat ihn der alte Ladenbesitzer, ging durch die Reihen der Regale und blieb vor dem Regal mit den Ladenhütern stehen. „Ähm, sie müssen mich schon führen! Ich habe nicht umsonst nach Exemplaren in Blindenschrift gefragt!“ rief der junge Kunde, hob dabei den Kopf ein Wenig, damit seine Stimme auch in die hinterste Ecke drang. Erst jetzt bemerkte der Ladenbesitzer, dass der junge Mann einen Blindenstock trug.
 

Zufrieden und mit einigen Zeitschriften unterm Arm verließ der junge Mann den Laden wieder, tastete sich auf dem Bürgersteig mit seinem Stock voran und blieb an einer Ampelkreuzung stehen. Ein etwas dickerer Mann mit der Zeitung vor dem Gesicht wollte gerade an ihm vorbeigehen, da hielt der Blonde ihm den Stock vor den Bauch, worauf der Mann anhielt und überrascht die Zeitung senkte. In diesem Moment raste ein LKW an ihnen vorbei. „Gern geschehen.“ Lächelte der Blonde, hörte wie auf der anderen Seite die Leute losgingen und setzte sich selbst auch in Bewegung.
 

Im Außenbereich eines Cafés hielt er schließlich an, tastete nach einem Stuhl und setzte sich einer jungen Frau ganz in schwarz gegenüber. Diese sah ihn einen Moment lang nur über ihre Zeitung hinweg an, wandte sich schließlich ihrer Lektüre zu. Eine Bedienung kam heraus geeilt. „Was darf ich ihnen bringen?“ „Ich nehme einen grünen Tee mit Rooibus. Oh und ein Stück Erdbeertorte.“ Antwortete er, lehnte seinen Stock neben sich an den Tisch. Für Außenstehende sah der Stock aus wie ein gewöhnlicher Spazierstock. „Solltest du nicht erst deine Klamotten wechseln?“ fragte ihn die junge Frau in Schwarz, worauf er nur verwundert den Kopf hob. „Gegenfrage: Was hat morgens 4 Beine, Mittags 2 und Abends 3?“ lächelte er nur, wandte den Kopf leicht zur Seite und spitzte beide Ohren, weitete seine Nasenflügel. „Was soll das denn heißen?“ „Ist jetzt etwa keine Ratestunde?“ lächelte er nur, zog seine Zeitschriften unter dem Arm hervor und begann in einer davon zu blättern, ließ die Finger über die Seite gleiten. „Nebenbei meine Liebe, ich sitze hier so vor dir, wie ich mich heute Früh angezogen habe. Und für jemanden wie mich ist das nicht so einfach.“ Die Bedienung kam zurück, nahm von ihrem Tablett den Tee und den Kuchen, stellte beides so vor ihn, dass er es sofort durch tasten finden würde. Genervt schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf, ließ nicht von ihrer Tageszeitung ab. „Entschuldigung, könntest du mir bitte den Honig reichen?“ „Steht direkt vor dir.“ „Geht das etwas genauer?“ Nun schien es der jungen Frau in Schwarz zu reichen und sie senkte ihre Zeitung, begann dabei schon ihre Frage: „Bist du etwa…?“ „Blind.“ bestätigte der Blonde, worauf ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg. „Entschuldigung, das wusste ich nicht.“ entschuldigte sie sich, hob den Honig so vor ihn, dass er nur nach ihrem Arm und entsprechend später ihrer Hand tasten brauchte, ihr den Honig schließlich abnahm und ihn in seinen Tee gab. „Und du bist wirklich blind?“ „Wie eine Fledermaus.“ lächelte der Blonde, senkte seine Sonnenbrille und zeigte ihr seine trüben, pupillenlosen silbernen Augen. „Dust-Unfall unten am Hafen. Mein Vater war Dock-Arbeiter, einer seiner Kollegen ist am Steuer des Staplers eingeschlafen und ist damit umgekippt. Ich war leider im Weg und der Dust hat meine Augen verätzt, dadurch bin ich erblindet. Zum Glück scheine ich mit der Zeit eine Synästhesie entwickelt zu haben, wodurch ich mich Halbewegs normal orientieren kann. Wenn du so willst, kann ich anhand von Gerüchen und Geräuschen sehen.“ Erklärte er, schob die Brille wieder höher und fuhr weiter über die Seiten. „Oh, die Schnee-Gruppe hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Dust-Phiolen für Waffen. Wäre interessant zu erfahren was für einen Effekt das auf meine Multi-Stäbe hätte. Hab leider kein Magazin für die Stäbe, sind nur für Nahkampf geeignet.“ Irritiert sah die Schwarzhaarige in Schwarz ihn an. „Äh, ist das nicht irre nachteilig?“ „Blindheit oder Nahkampfwaffe?“ „Beides! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nur durch Gerüche und Geräusche deine Umgebung… deine komplette Umgebung wahrnehmen kannst!“ Darauf schien der Blonde gewartet zu haben. Breit grinsend hob er den Kopf weit nach oben, spitzte die Ohren und weitete erneut die Nasenflügel. „Du trägst ein Parfum, das dich locker um die 2000 Lien gekostet hat, deine Haare reichen dir bis zu den Hüften. Stiefel: Absatz von 5 Zentimetern, an deinem rechten Bein trägst du einen Gurt, da sind 3 Dauerlutscher und ein Survival-Messer drin. Ich würde dich auf ungefähr 1,6 Meter schätzen. Leider kann ich nicht sagen welche Farbe deine Haare und deine Augen haben. So wie du riechst würde ich aber fast sagen du bist eine pinke Prinzessin.“ „Schwarz.“ korrigierte sie ihn, musterte ihn genau. Sie konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass er tatsächlich ein Kellner war, so wie er gekleidet war. „Du bist also kein Kellner? Warum dann diese Handschuhe? Bist du etwa ein Buttler?“ „Ich bin ein Stick. Das sind Huntsmen, die ihre Sinne geschärft haben, bis sie ihre Umgebung auf jede Art wahrnehmen können. Außerdem beherrschen wir den Kampf mit verbundenen Augen, kein Kunststück bei unseren Sinnen um ehrlich zu sein. Mein Dojo liegt etwas außerhalb der Stadt, vielleicht kommst du irgendwann mal vorbei und trainierst ein paar Stunden.“ „Glaube ich kaum. Ich gehe nämlich ab Morgen nach Beacon, das ist die beste Huntsmen-Schule auf dem ganzen Kontinent. Aber davon verstehst du wahrscheinlich nicht so viel.“ „Beacon, Direktor ist Professor Ozpin, Spitzname Oz, seine rechte Hand ist die attraktive, wenngleich auch gefährliche Glynda Goodwitch. Es grenzen der Emerald Forest und der Forever Fall an die Schule, genauso wie einer der Sendetürme von Vytal dort aufgestellt ist. Einer der prominentesten Lehrer dort ist die selbsternannte Legende Peter Pots, ein sogenannter Veteran der Grim-Jagd. Ich halte allerdings nicht viel von ihm.“ „Lass mich raten, du hältst mehr von dieser Goodwitch?“ „Nope. Ich bin ein Fan von Ozpin. Er ist ein ziemlich mysteriöser Mann, wie die Stick. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich ihn noch nie in Natura gesehen habe.“ „Kaum einer der nicht in Beacon war, hat das.“ kam es reflexartig von der Schwarzhaarigen, ohne dass sie wirklich realisierte was sie sagte. Mit einem breiten Grinsen wandte sich der Blonde nun seinem Tee und seinem Kuchen zu. „Bei mir ist das wirklich kein Kunststück.“ lächelte der Blonde sobald er fertig war. „Du solltest wirklich die Erdbeertorte probieren. Ich kann sie nur empfehlen, meine Liebe. Mein Name ist übrigens Murdock. Du siehst mich dann an der Beacon.“ meinte Murdock nur noch und legte die abgezählten Lien unter seine Untertasse.

Now, you know about my secret. Should I kill you?

Aufgeregt beobachteten die angehenden Studenten der Beacon, wie die Stadt unter ihnen sich langsam in Außenbezirke verwandelte, bis vor ihnen nun endlich Beacon in Sicht kam. „Wow, echt krasse Aussicht! Von hier aus kann ich ja sogar Signal sehen!“ rief ein rothaariges Mädchen, das nah bei Murdock stand. „Echt? Ich hab Signal noch nie gesehen. Kann man auch nach Vacuo sehen? Zum Stick-Dojo?“ erkundigte sich Murdock, worauf das rothaarige Mädchen ihn mit leuchtenden Augen ansah. „Du bist aus Vacuo? Echt? Da leben doch so verdammt viele Faunus! Bist du etwa ein Faunus? Warst du mal beim White Fang?“ „Nein, ich bin kein Faunus. Aber meine Mutter war eine. Leider kann ich den Ausblick nicht wirklich genießen, für mich sieht alles gleich aus.“ lächelte er, wandte sich zum Fenster um, während schon die Holografie von Glynda Goodwitch die neuen Studenten willkommen hieß. „Echt? Schade dass du blind bist. Du würdest den Ausblick sicher lieben. Jeder liebt einen solchen Ausblick. Naja, es sei denn er ist Reisekrank.“ „Ich bin zum Glück weder Reisekrank noch leide ich unter Schwindel. Ich kann in 40 Metern Höhe auf einem dünnen Drahtseil laufen, ohne dass ich ins Schwanken komme. Aber ich will nicht angeben.“ „Schon klar Kumpel. Ich bin übrigens Gigi. Gigi Phoenix.“ „Murdock Grim.“ lächelte der Blonde, reichte der Rothaarigen die Hand. Diese erwiderte die Geste, ebenfalls lächelnd. „Wir sind gleich da. Ich sehe schon den Landeplatz.“
 

Das Luftschiff setzte ohne Zwischenfälle auf der Landeplattform der Beacon-Academy auf und sofort strömten die Neuankömmlinge heraus, verteilten sich über den halben Campus, bevor sie zur Begrüßung in die große Aula gingen. „Okay Murdock, wir sehen uns dann später bei…“ begann Gigi, da stolperte sie über einen großen Koffer und stürzte zu Boden. „Verdammt, wer stellt bitte so ein riesiges Teil in den Weg!?“ „Der Typ, dem dieses protzige Teil dort gehört.“ murrte Murdock zur Abwechslung, deutete auf ein Luftschiff atlesianischer Bauart. Missmutig wandte sich Gigi zu dem Schiff um, sah eine schwarzhaarige im schwarzen Kampfkleid herauskommen. „Hey! Hey du! Spinnst du deine Klamotten einfach so in der Gegend rumfliegen zu lassen!?“ „Pass du lieber auf wo du hinlatscht, du Trampeltier!“ keifte die Schwarzhaarige zurück, bemerkte jetzt erst dass Murdock bei der Rothaarigen war. „Du schon wieder!? Was bist du eigentlich für ein penetranter Idiot, dass du einer Dame hier auflauerst!?“ „Also, ich sehe hier keine Dame. Ich spüre nur ein süßes Mädchen und eine verwöhnte Prinzessin. Aber bitte, meine kleine Prinzessin der Nacht, lass deinen Dust-Koffer nicht einfach irgendwo rumliegen, ja? Jemand könnte noch ein Loch in den Hof sprengen.“ lächelte der Blonde, half seiner rothaarigen Bekanntschaft wieder auf die Beine. Die Schwarzhaarige begann schon vor Wut zu Kochen, wollte unter ihrem langen Rock schon ihre Waffe hervorziehen, da bemerkte sie die schon deutlich sichtbare, tiefrote Aura des Blonden. Ein dicker Schweißtropfen lief ihr von der Stirn. „Eine so stark ausgeprägte Aura hab ich noch nie gesehen… Wer ist dieser Typ? “ fragte sie sich, lockerte ihre Haltung. Inzwischen hatte sich Murdock bei Gigi am Arm untergehakt und ließ sich von ihr führen. „Murdock… diesen Namen merke ich mir.“ murmelte sie noch, sah wie Murdock aus der Ferne nur noch abwinkte. Überrascht blinzelte sie. „Hat der mich etwa wirklich gehört?“
 

Es war ungewöhnlich, so empfand es zumindest Gigi, dass die Aula nur Stehplätze und keine Sitzplätze hatte. „Du kannst mich wieder loslassen, Gigi.“ meinte Murdock plötzlich, worauf die Rothaarige sich schlagartig von ihm löste. „Sorry, ich hab noch nie einen Blinden geführt, das war etwas ungewohnt für mich.“ „Schon in Ordnung, muss dir nicht peinlich sein. Die Leute bieten es mir auch recht selten an. Oh, ich glaube da sind schon Ozpin und Goodwitch.“ stellte er schließlich fest, wandte den Kopf in Richtung des höher gelegenen Podiums, wo die blonde rechte Hand des Direktors, zusammen mit ihrem Chef vor die neuen Studenten trat, wie immer auf seinen Spazierstock gestützt und seine obligatorische Tasse Kaffee in der Hand. „Willkommen.“ meinte Professor Ozpin, sah in die Runde als wäre er geistig gar nicht richtig anwesend. „In den nächsten 4 Jahren bilden wir euch hier zu Huntsmen und Huntresses aus. Die von euch mit Potential werden erfolgreich sein. All Jene die denken, sie würden hier nicht viel tun brauchen, verschwenden nur unsere Energie und Ressourcen. Morgen früh beginnt die Initiations-Prüfung. Geht früh schlafen, ruht euch aus und wappnet euch. Guten Tag.“ erklärte er den Studenten und wandte sich mit Glynda Goodwitch zum Gehen.
 

„Kam er dir nicht auch irgendwie merkwürdig vor?“ wollte Gigi von ihm wissen, während sie noch eine kleine Tour über den Campus machten. „Schon. Seine Stimme war die ganze Zeit auf ein und der gleichen Frequenz. Ich hatte das Gefühl, er ist nicht richtig bei der Sache gewesen. Merkwürdig für einen Mann mit seinen Talenten. Und er ist wirklich eine Legende. Selbst bei uns in Vacuo ist er legendär.“ „Hm, da hast du Recht. Merkwürdig. Meinst du er hat irgendwas eingenommen?“ „Er roch nur nach Kaffee, doppelt Milch mit 2 Würfeln Zucker. Mehr verwundert mich, dass er überhaupt seine Aura aktiviert hatte. Ich konnte es deutlich spüren, seine Aura war oben.“ „Du kannst die Aura eines Menschen auch spüren? Wow, ich dachte immer ich hätte als einzige hier diese Fähigkeit. Gibt es irgendwas das du nicht kannst?“ Sie bekam keine Antwort. „Murdock?“ fragte sie, sah nach ihrer neuen Bekanntschaft, doch er war weg. Überrumpelt blieb sie stehen, sah sich in alle Richtungen um. Murdock war wie vom Erdboden verschwunden. „Hat der Typ sich etwa verlaufen?“
 

Ein ganzes Stück von seiner vorherigen Position entfernt hatte Murdock jemanden wahrgenommen, der ihm sofort sympathisch war. Es handelte sich um eine weitere junge Frau, die unter einem Ahornbaum im Innenhof hockte und meditierte. „Hey. Versuchst du deine Aura auf einen Punkt zu konzentrieren? Vielleicht kann ich dir helfen?“ „Unwahrscheinlich.“ kommentierte die junge Frau dies, ließ zwischen ihren Handflächen eine kleine Kugel aus weißem Licht entstehen. „Wow. Schau mal, mach ich das so richtig?“ fragte der Blonde, hielt seine Handflächen übereinander und ließ ebenfalls eine Kugel aus Licht, aus dunkelrotem Licht, entstehen. Überrascht sah die junge Frau auf, öffnete ihre eisblauen Augen weit. Sie konnte nicht glauben, dass jemand ihre Meisterschaft so gut kopierte. „Wie hast du…?“ „Ich hab es von meinen Lehrern gelernt, im Stick-Dojo. Das ist eine Huntsmen-Schule in…“ „Vacuo. Ich weiß, ich komme ebenfalls von dort. Aber ich war nicht in einer Huntsmen-Schule. Ich hab mich so durchgeschlagen. Wenn du mich jetzt entschuldigst? Ich gehe meinen Schlafsack ausrollen.“ meinte die Schwarzhaarige, erhob sich und wollte gehen, da hielt Murdock sie am Arm fest. „Warte, ich würde mich gerne noch etwas mit dir unterhalten!“ „Lass mich los du…“ fauchte die Schwarzhaarige, versuchte sich loszureißen, doch alles was geschah war, dass ihr Armstrumpf über ihr Handgelenk rutschte. Überrascht dass er auf einmal nur noch den Strumpf in der Hand hatte kratzte sich Murdock am Hinterkopf. „Ähm… okey?“ im nächsten Moment lehnte er ohne es zu wollen an jenem Ahornbaum und ein Schwert befand sich an seiner Kehle. „Du kennst jetzt mein Geheimnis, Abschaum. Soll ich dich etwa töten? Willst du das?“ „Welches Geheimnis bitte? Ich bin Blind verdammt nochmal! Ich nehme nur wahr was für Geräusche du machst oder wie du riechst! Und so wie dein Schwert klingt, wurde es aus Adamantit gefertigt!“ Irritiert ließ die Schwarzhaarige mit den eisblauen Augen ihre Waffe sinken. „Du kannst nichts sehen? Das heißt, du siehst auch nicht, was sich auf meinem Arm befindet?“ wollte sie wissen, worauf Murdock den Kopf schüttelte. „Nein. Ich weiß nicht was da auf deinem Arm ist. Hier, wenn es dir so peinlich ist, dann bedeck es lieber, bevor es noch jemand sieht.“ Hastig riss sie ihm den Armstrumpf aus der Hand, zog ihn wieder über und sah sich beunruhigt um. „Ich hoffe das hat wirklich niemand gesehen. Es gibt auch hier genug Idioten, die uns nicht ausstehen können…“ „Versteh ich. Übrigens, ich bin…“ „Murdock Grim, der Stick. Ich bin Megumi Kurosaki. Wir sehen uns morgen bei der Initiation. Oder eher sehe ich dich, und nicht du mich.“ meinte sie, steckte ihre Waffe weg und verschwand, hinterließ nur eine Spur aus flimmernden Abbildern. „Ich glaub, ich hab mich auf den ersten Riecher in die Kleine verliebt. Sie hat ein süßes Stimmchen.“ lächelte der Blonde und strich sich dabei über sein Kinn.
 

In der Nacht wälzte sich Murdock seinem Schlafsack im großen Saal, legte sogar seinen Kopf zwischen sein Kissen und die Isomatte. Schließlich reichte es ihm. „Jetzt mal im Ernst! Ich höre jeden Einzelnen von euch Schnarchen! Bis hier her!“ rief er, da flog ihm ein Kissen an den Kopf. „Ruhe! Wir wollen schlafen!“ „Genau!“

Put your Sunglasses on. It’s gonna be HOT!

Am nächsten Morgen saß Murdock mit gut versteckten Augenringen am Frühstückstisch, stocherte in seinen Pfannkuchen herum und versuchte wach zu bleiben. „Alles klar bei dir? Du siehst irgendwie müde aus. Hast du etwa nicht geschlafen? Hey! Antworte doch mal!“ löcherte ihn Gigi, doch der Blonde ignorierte sie und nahm einen großen Schluck Kaffee. „Wenn du nicht mit mir sprechen willst, dann sag es ruhig.“ meinte sie schließlich, stopfte sich einen ganzen, großen Pfannkuchen in den Mund. „Oh man…“ murmelte Murdock schließlich, stellte seinen Kaffee ab und rieb sich die Schläfen. „Wenn die hier weiter so laut sind… dann hol ich den die Raketenwerfer raus…“ Den Anderen in seiner Nähe fielen vor Schreck glatt die Pfannkuchen raus, selbst Rebecca, die eigentlich nie wieder ein Wort mit ihm wechseln wollte. „Raketen? Was um Alles in der Welt für Raketen?“ „Raketen eben. Plasma, oder ähnliches. Keine Ahnung. Ich bin zu müde zum Denken. 2 Tage nicht in meinem Sarg geschlafen, da kann man das entschuldigen. Und ja, Sarg. Ich schlafe in einer speziellen Schallschutz-Kammer, die ich als Sarg bezeichne… Oh Scheiße, ich hoffe das Teil kommt bald hier her, sonst kann Ozpin mir ein Grab schaufeln.“ „Wie, Grab?“ Die Augen verdrehend wandte sich der Blonde nun gänzlich zu Rebecca um. „Kennst du den Begriff Todmüde? Wenn ja, dann zähl mal 1 und 1 zusammen. Wenn ihr mich entschuldigt, Mädels? Ich will versuchen unten bei den Schließfächern noch ein Nickerchen zu halten.“ verabschiedete sich der Blonde und erhob sich, tastete sich mit seinem Stock durch die Kantine, fing dabei einen vorbeifliegenden Apfel auf. „Wenn der Müde ist, dann gehe ich nächste Nacht nackt ins Bett.“ meinte plötzlich Megumi, worauf die anderen beiden Mädchen sie erschrocken ansahen.
 

Einige Zeit später hatten sich sämtliche Anwärter am Beacon-Cliff eingefunden, wo auch schon Glynda Goodwitch und Professor Ozpin mit der Prüfung beginnen würden. „Guten Morgen die Damen und Herren.“ meinte die blonde Professorin, sah besonders Murdock scharf an, der sich auf einen großen Langstab stützte und anscheinend ein weiteres Schläfchen hielt. „Mister Grim!“ „Ich höre sie… ruhe nur meine Augen aus…“ murmelte er und hob dabei die Augenbrauen, damit man auch sah dass er wach war. „Gut. Nun, hier beginnt nun die Initiation. Eure Aufgabe ist ganz einfach: Im Emerald-Forest befindet sich eine Tempelruine und dort einige Artefakte.“ erklärte sie, trat zurück und ließ Professor Ozpin erklären. „Ihr werdet euch durch den Wald arbeiten und aus dem Tempel eines dieser Artefakte bergen und wieder hier her bringen. Ach ja, eines noch: Die Person, mit der ihr im Wald als Erstes Blickkontakt aufbaut, wird für die nächsten 4 Jahre euer Partner sein. Die Plattformen auf denen ihr steht werden euch in den Wald Katapultieren. Ich hoffe ihr habt gute Landestrategien. Habt ihr noch Fragen?“ wollte der Direktor zum Schluss noch wissen, da wurden schon die ersten losgeschossen. „Äh, ja… Was ist mit den Blinden unter uns? Wir können niemanden sehen und…“ „Da findet sich schon was, Mister Grim.“ war Professor Goodwitch’s einfache Antwort an Murdock, da hörte er schon wie Gigi neben ihm losgeschossen wurde. Also ging er schnell in Stellung, nur um ebenfalls losgeschossen zu werden.
 

Wie eine Katze landete Megumi auf ihren Füßen, war gerade aus 20 Metern Höhe teleportiert und sah sich nun um. Ihre Nasenflügel weiteten sich, ließen noch mehr Luft… und Geruchsstoffe… hinein. „Grimms…“ flüsterte sie, ging in die Knie und legte die Hand an den Griff ihres Schwertes. Hinter ihr tauchte aus dem Gebüsch ein riesiger Alpha-Beowulf auf. Bevor sie aber zuschlagen konnte hörte sie etwas. Leicht überrascht sah sie auf, wandte sich zu dem Beowulf um und sah, dass auch dieser gen Himmel sah. „Vorsicht da unten!“ rief jemand und im nächsten Moment schlug ein großer Omnibus aus grünem Licht auf dem Grimm ein. Heraus stieg Murdock, der sich etwas Staub vom Hemd abklopfte. „Sorry, hab nie Autofahren gelernt. Hoffe das gibt keine Punkte.“ grinste er, ließ den Bus mit einem Wink seiner Hand verschwinden. „Ein Bus?“ fragte Megumi ungläubig, konnte kaum glauben dass der Blinde ein so komplexes Gebilde erzeugen konnte, davon abgesehen dass sie sich nicht erklären konnte wie. „Warum ausgerechnet ein Bus?“ „Mit Tieren hab ich es nicht so. Die konnte ich noch nie generieren. Aber sowas wie ein Bus ist eine Kleinigkeit für mich. Aber warte mal kurz…“ meinte der Blonde schließlich, wandte sich zu den Grimm um, die langsam aus dem Dickicht krochen. „Wir versuchen hier ein Gespräch zu führen. Also verschwindet!“ knurrte er, ließ über seiner Brille seine silbernen Augen hervor blitzen. Sofort machten die Grimm auf dem Absatz kehrt und verkrochen sich wieder ins Gebüsch. Megumi lief indes der blanke Schweiß von der Stirn. Die Kreaturen von Grimm hatten Angst vor ihm! Sie liefen regelrecht vor ihm davon!
 

Bei Rebecca sah es zur gleichen Zeit nicht viel besser aus. Sie war alleine gelandet und sofort in ein paar Ursa gerasselt. Jedoch hielt sie nun 2 riesige, qualmende Revolver hoch, die mit scharfen Schwertklingen versehen waren. Die Ursa jedoch lagen tot am Boden und begannen schon sich aufzulösen. „Frechheit.“ Schnaufte sie nur, verstaute ihre Waffen wieder unter ihrem langen Rock. Sie bemerkte nicht, wie sich ein weiterer Ursa anschlich, bis es zu Spät war. „Sacred Crows!“ eine flammende Schockwelle schoss von oben auf den Ursa herab, zerteilte ihn und setzte ihn gleichzeitig in Flammen. Überrascht wirbelte Rebecca herum, sah den brennenden Grimm und ein rothaariges Mädchen, das aus den Flammen trat. „Wow, das war der HAMMER! Hätte nie gedacht, dass ich dir mal den Hals rette, Prinzessin! Alte Scheiße, du solltest wirklich aufpassen wie du gegen die verdammten Grimm kämpfst.“ Lächelte sie, schob die Klinge ihres Schwertes wieder zurück in die Scheide. „Hi, ich bin Gigi. Gigi Phoenix. Und du, Prinzessin? Wie heißt du?“ „Das müsstest du eigentlich wissen. Du hast es sicher gehört, wie ich gestern Abend genannt wurde. Egal. Wir sind ab jetzt ein Team? Gut, dann sag mal wo es lang geht? Ich hab keine Orientierung mehr.“ „Klar. Setz deine Sonnenbrille auf, Becci, jetzt wird’s heiß!“ Damit ging Gigi in Flammen auf und schoss zurück in die Luft.
 

Mit einem Mal blieb Murdock stehen, hielt seinen Langstab vor Megumis Brust. „Was ist?“ wollte sie wissen. „Hier riecht es verbrannt. Kannst du etwas sehen? Es kommt aus dieser Richtung.“ Meinte der Blonde, deutete in die Richtung, in die Beide unterwegs waren. Als würde sie verstehen, was er meinte, sah sie in die gleiche Richtung und machte einen Phasensprung auf den nächsten Baum. „Und!? Siehst du was!?“ „Ja! Eine Flammensäule! Ich glaube, da benutzt jemand sein Semblance!“ „Gigi…“ lächelte Murdock nur noch, schüttelte den Kopf. „Scheiße, ich wusste gleich dass sie leicht angebrannt riecht. Es ist also ihr Semblance…“ lächelte er, ging einfach weiter. „Okay Blacky, kommst du?“ „Was!? Blacky!?“ fauchte Megumi, zeigte dabei unwillkürlich ihre scharfen Fangzähne.
 

Kaum war Gigi wieder gelandet, da setzte sie sich schon mit Rebecca in Bewegung, spürte aber auch bald, dass sich ihnen jemand näherte. Als sie stehen blieb und sich umwandte, da sah sie wie ein paar Ranken durch eine Machete aus smaragdgrünem Licht gekappt wurden und damit aus dem Weg waren. Nach wenigen Augenblicken kamen dann auch schon Murdock und Megumi aus dem Dickicht gekrochen. „Hi Mädels. Sieht so aus, als hätten wir den gleichen Weg, oder?“ lächelte der Blonde, verstaute seine beiden Teleskop-Stäbe im Holster an seinem rechten Bein. „Warum um Alles in der Welt musst du immer da aufkreuzen, wo ich gerade bin?“ grummelte Rebecca, was Murdock nur wieder zum grinsen brachte. „Sorry, aber dein Parfum ist einfach unwiderstehlich. Du ziehst mich quasi magisch an, Prinzessin.“ Mit hochrotem Kopf wandte sich die schwarzgekleidete von ihm ab. Dabei lugte etwas unter ihrem Rock hervor, was Megumi und Gigi nur unschwer als einen Katzenschwanz im Schwarzen und weißen Ringelmuster erkannten. Doch sie wollten nichts sagen. „Äh, Mädels? Ich kann hier in der Nähe ein Gebäude wahrnehmen. Da es etwas Modrig riecht, würde ich sagen es ist eine Ruine oder so.“ überrascht sah ihn Rebecca an, bemerkte dabei dass ihr Schwanz unter ihrem Rock hervor lugte und zog ihn schnell wieder zurück. „Wenn du es sagst?“ „Ja, sag ich. Gigi hat es doch auch gesehen, nicht wahr?“ eifrig nickte die Rothaarige zur Bestätigung.
 

Nicht viel später kamen die 4 ungleichen Kameraden endlich zu einer alten, verfallenen Ruine, sahen in ihrem Zentrum einige Podeste, auf denen Schachfiguren verteilt waren. Rebecca war natürlich die Erste, die eine der Schachfiguren von ihrem Podest nahm, ein schwarzes Pferd und es ihrer Kameradin gab, welche es in einer ihrer Jackentaschen verstaute. „So, gehen wir, Gigi. Die anderen Beiden können gerne noch trödeln…“ „Oh, nicht nötig. Wir nehmen einfach das hier.“ Lächelte Murdock, ließ seine Hand grün aufleuchten und ließ eine Kugel aus ebensolchem Licht zu einer der großen Schach-Figuren schweben, dem anderen schwarzen Pferd, nahm es schließlich in die Hand und verstaute es in seiner Weste. „So, jetzt müssen wir nur noch zurück nach Beacon finden. Und hier kommst du ins Spiel, Gigi.“ Überrascht blinzelte die Rothaarige ihn an.
 

Es stellte sich heraus, dass Murdock eine Art Sphäre erschaffen wollte, es auch tat, welche er durch die zuverlässige Navigation von Gigi, bis zum Beacon-Cliff zurück flog. Nachdem sie neben Goodwitch und Ozpin gelandet waren, verzog sich Rebecca in ein nahes Gebüsch und übergab sich geräuschvoll. „Leute, ich glaub die ist nicht schwindelfrei…“ stellte Gigi stark schwitzend fest. „Sieht so aus…“ kommentierte Ozpin dies nüchtern, nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Ich gratuliere, meine Damen, mein Herr. Sie sind die Ersten, die wieder zurückgekommen sind. Die Anderen sind entweder noch auf dem Weg zur Tempelruine oder gerade auf dem Weg hier her.“ Erklärte Glynda Goodwitch den verbliebenen 3 Teenagern, sah noch einmal zum Gebüsch, wo erneut ein lautstarkes Würgen zu hören war und ein sich sträubender Katzenschwanz in die Höhe schoss. „Miss Kurosaki, vielleicht sollten sie einmal zu der jungen Dame gehen und ihr mal unterstützend zur Seite stehen.“ „Natürlich.“ Bestätigte Megumi leicht nickend, ging zu der Schwarzhaarigen in Schwarz und rieb ihr sanft den Rücken. „Nun, das nenne ich mal einen Rekord. Weniger als eine Stunde… Mister Grimm? Dürfte ich sie einen Moment sprechen?“ lächelte Ozpin über seine schmale Sonnenbrille hinweg, nahm den Blonden einen Moment an die Seite.
 

Als am Abend endlich auch die letzten Paare wieder in der Beacon Academy angekommen waren, fand auch der Abschluss der Initiation der Schüler statt. Vor der gesamten Schule wurden die neuen 4rer Teams bekannt gegeben. „Und zum Abschluss bitte ich Gigi Phoenix, Rebecca Cheshire, Murdock Grim und Megumi Kurosaki zu mir!“ verkündete Ozpin, während über ihm die Gesichter der 4 Initianten auf einem Monitor erschienen. „Ihr seid Team GRMM. Und zu eurem Leader ernenne ich, Gigi Phoenix!“ Einige der Teams im Saal applaudierten, während Gigi gar nicht fassen konnte, was für eine Verantwortung ihr auferlegt wurde. „Glückwunsch, Süße. Auf gute Zusammenarbeit.“ lächelte Murdock, klopfte ihr kräftig auf die Schulter.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war es dann für heute. Im nächsten Kapitel kommt etwas mehr über Gigis und Murdocks Motive heraus, warum sie sind, wie sie sind. Mehr schreibe ich nicht dazu. From the Grave, I'll write this! Komplett anzeigen

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