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Don´t you worry child

von

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Prolog

Es war einer dieser ärmeren Vororte von Atlanta. Man erkannte es an den alten Holzhäusern, die inzwischen verblasst und vergilbt waren. Die Gärten waren im Hochsommer meist grau, da es wichtigere Sachen gab die man kaufen musste, als es für eine hohe Wasserrechnung, um den Rasen zu wässern, aus zu geben. Die Autos der Bewohner waren meist schon älter als 10 Jahre und in einem schlechten Zustand. Die kaputten Straßen verbesserten nicht unbedingt den Zustand der Autos.

Der Chevrolet Kingswood Estate, welcher vor einem etwas kleineren Holzhäuschen mit einer Veranda stand, sah besonders mitgenommen aus. Er hatte überall Schrammen und Beulen und inzwischen war mehr Rost zusehen als der alte Lack des Wagens. Das Häuschen sah im Gegensatz zu dem Wagen, noch Recht gut aus. Das Weiß der Veranda blätterte zwar langsam ab, aber sonst war der weiße Holzlack von dem restlichen Häuschen noch recht gut im Schuss.

Holly Bennett, der das kleine Häuschen gehörte, lebte bereits seit 12 Jahre in diesem Viertel. Seit sie Benjamin West kennenlernte. Schnell zog sie bei ihm und seiner Mutter ein. Bereits nach einem Jahr war sie schwanger und bekam eine kleine Tochter. Adrienne. Ein süßes kleines Mädchen welches nicht an seiner Fröhlichkeit verlor, nachdem ihr Vater sich immer mehr in den Abgrund stürzte. Nach dem Tod von Benjamins Mutter, begann er zu trinken. Es wurde von Monat zu Monat mehr. Das Geld reicht nie bis zum Ende des Monats. Benjamin begann das Geld in Spielautomaten zustecken. Sein Ziel war es, es zu vermehren, aber nur selten gewann er. Seine Alkohol- und Spielsucht bestimmten sein Leben. Seine Freundin und seine Tochter waren ihm inzwischen egal.

Eines Tages stand die Polizei vor Holly Bennett ihrer Tür und überbrachten ihr die Nachricht über den Tod ihres Freundes. Er hatte betrunken in einer Spielhalle Ärger gemacht und sich dabei mit den falschen Leuten angelegt. Sie prügelten ihn tot und so war sie nun alleine mit einer 5 Jährigen. Holly Bennett tat es um Benjamin leid und sie vergoss auch Tränen um ihn, aber schon nach kurzer Zeit merkte sie, das sie endlich wieder ein Leben hatte und somit auch ihr Kind.
 

Heute 3 Jahre später war Holly sehr zufrieden mit ihren Leben. Sie hatte zwar nie viel Geld, aber es reichte für sie und die 8 jährige Adrienne. Sie arbeitete als Verkäuferin in einem kleinen Supermarkt. Es war nie das was sie als Kind machen wollte, aber wenn jedes Kind seinen Wunschberuf später hätte, würde man nur noch Prinzessinnen, Polizisten, Feuerwehrmänner, Tierärzte und Marvel Superhelden haben.

Ja, Holly Bennett war glücklich und dies besonders in den letzten Wochen. Sie hatte jemanden kennengelernt. Er war anders, das wusste sie und sie sollte sich genau überlegen wann er Adrienne kennenlernen sollte. Denn eines war klar, wenn ihr Kind diesen Mann kennenlernen würde, kannte ihre Tochter wahrscheinlich bald jede Flüche, Schimpfwörter und Beleidigungen, die es gab. Er war kein Gentleman, auch kein Traumprinz und auch alles andere als perfekt. Er war laut, impulsiv, schroff und dickköpfig, aber Holly fand ihn faszinierend. Sie fand ihn humorvoll, auch wenn sein Humor sehr oft unter die Gürtellinie ging. Bei ihm konnte sie alle ihre Sorgen vergessen und sich fallen lassen.

Leider war nur sie dieser Meinung. Ihre Freunde und ihre ältere Schwester Jenna sahen ihn schon wieder mit ganzen anderen Augen und dies sagten sie ihr oft genug. Immer wieder zählte Jenna all die Haken dieses Mannes auf und immer wieder belächelte Holly dies. Sie lebte in einer kleinen Traumwelt. Sie dachte sie könnte all seine Fehler beheben und ihn irgendwann so hin biegen wie sie ihn haben wollte. Sie wollte einfach nicht das sehen was er wirklich war.

Und so stritten sich die beiden Schwestern immer wieder aufs Neue, wie auch an dem heutigen Tag.
 

„Verdammt Holly. Dieser Typ ist nicht gut für dich und noch weniger für Ad. Beende es am besten jetzt, bevor er dich komplett in diesen Sumpf, in den er lebt, mit reinzieht!“ Jenna ihre grünbraunen Augen lagen warnend auf ihrer jüngeren Schwester, die nur mit ihren Augen rollte.

„Ach verdammt, kannst du mal eine andere Schallplatte auflegen? Ich kann es nicht mehr hören.“

Genervt stand Holly von ihrem Küchentisch auf, an dem sie bis eben sehr friedlich mit Jenna saß und Kaffee trank. Sie hatten sich über Adrienne ihren Schulauftritt unterhalten. Es war ein angenehmes Gespräch gewesen, bis es plötzlich auf Holly ihren neuen Freund wechselte.

„Weil du es nicht hören willst. Der Typ ist kriminell, gewalttätig und drogenabhängig. Willst du so einen Typen in das Leben deiner Tochter lassen?“ schimpfte die Ältere von beiden und beobachte Holly, wie diese ihre Tasse in die Spüle stellte und sich dann wieder umdrehte.

Abwehrend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Sie hatte dieses Thema satt. Seit Wochen ging nur um ihren neuen Freund. Sie verstand einfach nicht, warum Jenna ihr das Glück nicht gönnte. Natürlich hatte er Ecken und Kanten, aber wer hatte das nicht? Sie würde schon damit zurechtkommen.

„Du kennst ihn nicht?“

„Wie bitte? Er war mit meinen Exmann befreundet. Sie haben gemeinsam nur krumme Sachen gedreht. Sag mir nicht ich würde ihn nicht kennen. Du kennst ihn nicht!“

„Welcher Exmann war das nochmal? Josh, David oder Jackson?“ Überlegen grinste Holly die Blondinne an.

Jenna war zwar gerade mal 33 Jahre, aber bereits zum drittenmal verheiratet und in nicht mal einem Jahr auch zum drittenmal geschieden. Eigentlich war ihre Schwester nicht in der Position ihr Ratschläge zu geben, welcher Mann gut für sie war und welcher nicht. Sie hatte ein Händchen dafür sich ständig die Falschen aus zu suchen. Vom notorischen Fremdgeher bis zum gewaltbereiten Arschloch hatte sie die gesamte Palette an schlechten Eigenschaften von Männern bereits gehabt. Nein, Jenna war wirklich die letzte Person die ihr erzählen durfte was gut und schlecht an einem Mann war.

Wütend stand Jenna auf und knallte ihre Hände auf den Esstisch. Hätte Blicke töten können, wäre ihre kleine Schwester in diesem Moment tot umgefallen, aber dieser stand ihr triumphierend gegenüber, glücklich darüber einen wunden Punkt getroffen zu haben.

„Es gibt einen ganz gewaltigen Unterschied zwischen dir und mir. Ich bin alleine für mich verantwortlich und trage nicht noch die Sorge für ein Kind. Du hast die Verantwortung für Adrienne und damit auch die Pflicht sie vor Gefahren fern zu halten und dieser Mann ist eine Gefahr!“ rief sie völlig außer sich und griff nach ihrer Tasche und lief wutentbrannt Richtung Haustür.

„Aber vielleicht musst du es selber herausfinden, aber denke nicht mal im Traum dran, dass ich dich dabei unterstütze.“ Rief sie noch hinterher und riss die Tür auf und verließ das Haus von Holly Bennett. Dabei warf sie die Tür lautstark in ihr Schloss.

Sie war wütend, verdammt wütend. Natürlich war sie keine Expertin was Männer anging. Die Wahrheit war das sie eine absolute Niete darin war. Dies störte sie bisher nicht allzu sehr, da sie nur für sich verantwortlich war, aber ihre Schwester musste doch mal weiter denken. Es machte sie wütend dass sie so blind war und einfach nicht auf sie hören wollte. Sie hoffte nur das Holly nicht auf die Nase fallen würde und Adrienne am Ende nicht noch darunter litt. Das Mädchen hatte etwas Besseres verdient.

Seufzend ging sie die Auffahrt herunter, als ein alter rostiger Pickup, mit quietschenden Reifen, vor ihr hielt. Stöhnend rollte sie die Augen, als sie sah wie der Grund des Streites aus dem Auto stieg. Schon allein das selbstgefällige Grinsen in seinem Gesicht lies ihr Puls hochfahren.

„Mensch Jenna was machst du für ein Gesicht? Musst wohl mal wieder richtig flachgelegt werden?“ lachte er gehässig in ihr Gesicht.

Jenna straffte nur ihre Schultern und marschierte an ihr vorbei, wobei sie ihm aber noch den Mittelfinger zeigte.

„Fick dich Merle!“

Damit war das Gespräch zwischen ihr und Merle Dixon erledigt. Sie hatte keine Lust sich weiter mit diesem Idioten ab zugehen und ging zügig die Straße entlang, nur weg von hier. Sie musste den Drang wiederstehen sich nicht doch nochmal umzudrehen als Merle ihr hinterher rief.

„Brauch ich nicht. Das übernimmt schon deine Schwester.“

Holly hätte jeden haben können aber ausgerechnet Merle Dixon suchte sie sich aus. Hoffentlich dauerte es nicht zulange bis ihre kleine Schwester munter werden wurde und merkte, was für ein Arschloch er war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kitten2
2017-03-21T13:26:47+00:00 21.03.2017 14:26
Ich finde das Kapitel super und bin aufjedenfall gespannt wie es weiter geht :D


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