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Der Fremde in Kayasta

von

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Die Tiefen des Waldes

Als er schließlich einen Schluck des kühlen Wassers kostete, vernahm er ein Rascheln aus dem Gebüsch hinter sich. Er schoss herum und ging in Kampfstellung. Seine Hand wanderte sofort an seinen Rücken und zog das schwarze Großschwert. Mit undurchdringlichen Blick starrte der junge Mann auf das Gebüsch.

Nach wenigen Momenten sprang ein riesiger Eber aus dem Busch. Das Tier schnaubte und scharrte mit den Vorderhufen im Gras herum. Es vergingen ein paar Sekunden bevor es auf den Schwarzhaarigen los sprang um ihn anzugreifen. Für diesen aber fühlten sich die Sekunden eher wie Minuten oder gar Stunden an. Als der Riese sich nun zu bewegen begann, sprang der junge Mann voran und versuchte sich so gut es ging vor dem Angriff zu verteidigen. Es war nicht einfach aber irgendwann schaffte er es, den Eber niederzustrecken. Mit einem Hieb schnitt er ihm die Kehle durch. Blut überströmte den Boden des Waldes. Reglos lag das braune Tier auf dem Boden, gebadet in seinem eigenen Blut. Der Schwarzhaarige betrachtete sein Werk kurz, lief dann aber weiter. Er konnte nicht noch mehr Zeit ins Land gehen lassen. Viel zu lange war er schon hier ohne Gewissheit zu haben wo er überhaupt war.

Er folgte den Weg immer tiefer in den Wald. Hier standen die Bäume dichter als vor ein paar Stunden am Bach. Aufmerksam sah er sich immer wieder um. Immer bereit sein Schwert zu ziehen und sich zu verteidigen. Es sah alles so anders aus. Pflanzen, die er nicht kannte, wuchsen hier und auch die Bäume sahen nicht aus wie die, die er vor Augen hatte. Er fragte sich warum es ihm erst jetzt auffiel. Vielleicht hatte er vorher nicht auf seine Umgebung geachtet, sondern war in Gedanken versunken gewesen. Wenige Sekunden später war er wieder in Gedanken versunken. Ein leises Seufzen entglitt dem Schwarzhaarigen.

Weitere zwei Stunden verstrichen und der junge Mann wurde langsam ungeduldig. Wann endete dieser Wald bitte? Plötzlich hörte er ein weit entferntes Grollen, welches sich recht schnell als Donner herausstellte. Kurz darauf fing es an zu Regnen. Er zog die schwarze Kapuze seines Umhangs tief ins Gesicht und lächelte.Dieser strömende Regen würde ihn nicht davon abhalten weiter zu laufen. Er wusste zwar, dass es riskant war sich bei einem Gewitter in einem Wald aufzuhalten, aber es brachte ihm jetzt auch nichts deswegen Panik zu schieben. Er war zu tief im Wald drin um zu fliehen. Langsam lief er weiter den Weg entlang. In der Ferne hörte er das Grollen des Donners und sah wenig später einen hellen Blitz aufleuchten. Trotzdem lief er weiter. Immer weiter durch den gefährlichen Wald. Jede Sekunde könnte neben ihm ein Blitz einschlagen und einen Baum in Brand setzten.

Der Schwarzhaarige war sich der Gefahr bewusst. Seine Eltern hatten ihm immer gepredigt sich bei Gewitter nicht in Wäldern aufzuhalten. Sie könnten es nun eh nicht mehr ändern, dachte er sich.

Weitere Stunden zogen ins Land und das Gewitter legte sich. Der junge Mann war nach wie vor unterwegs. Immer darauf fokussiert dem Weg zu folgen, der ihn hoffentlich bald aus dem Wald führen würde.

Kurze Zeit später standen die Bäume nicht mehr so eng. Er war am Waldrand angelangt. Erleichtert atmete er auf und sah auf das kleine Dorf herab.Ob er dort Antworten auf seine Fragen bekommen würde? Ein Versuch war es wert. Er drehte sich noch einmal um und sah in den dunklen Wald. Schließlich blickte er voraus und folgte dem Weg Richtung Dorf..

Bald schon blieb der Schwarzhaarige Stehen. Er vernahm eine Art Gewinsel. War es ein verletztes Tier oder doch einer dieser blutrünstigen Wölfe? Kurz überlegte er ob es schlau war dem Geräusch nachzugehen und sich möglicherweise in Gefahr zu begeben. Nach einigen Momenten der Überlegung entschied er sich allerdings dem winseln nachzugehen. Langsam bewegte er sich in die Richtung des Geräuschs. Als er näher kam, verwandelte sich das winseln in einer Art weinen. Von diesem Moment an wusste der junge Mann, dass es sich nicht um ein Tier handeln konnte. Er blieb dennoch wachsam. Vielleicht war es ein Soldat oder ein Feind. Als er jedoch die Gestalt erblickte, von der womöglich das weinen ausging, war er für einen Moment geschockt. Er hatte viel erwartet doch nicht das...



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