Zum Inhalt der Seite

No Princess

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erster Abschied

Eine Hand legte sich auf Annas Schulter und hielt sie davon ab. Mirai hatte sein Handy heraus gezogen und wählte eine Nummer. Akira starrte Anna in die Augen und ihr Blick verriet ihr: Nein. Du darfst nicht reingehen. Er löste seinen festen Griff um ihre Schulter und zückte ebenfalls sein Handy, um jemanden anzurufen. Anna drehte sich wieder dem Haus zu und musterte es. Es sah völlig normal aus. Das einzige, was störte, war die geöffnete Haustür und der Geruch. Wie hypnotisiert folgte Anna den Steinfliesen und spähte durch den Türspalt. Der Gestank kam von hier. Es war nicht zu vergleichen mit dem Geruch in der Küche des alten Anwesens. Leise drückte das Mädchen die Tür auf und wollte sich die Schuhe ausziehen. Zu ihrer Linken war ihr Wohnzimmer. Wahrscheinlich war ihre Mutter beim Fernsehen eingeschlafen und antwortete deshalb nicht auf Annas „Bin wieder da“. Doch der Fernseher lief nicht. Das Mädchen brach den Versuch ab, aus ihren Schuhen zu schlüpfen, und zog den Kragen ihres Pullovers über ihre Nase, ehe sie die vier Schritte auf die Wohnzimmertür zuging. Mit jedem Schritt wurde Anna klar, dass ausgerechnet dies sie nicht tun sollte. Die Klinke war kalt unter Annas schweißnasser Hand. Die Tür knarzte. Anna traute sich nicht, sie einfach aufzustoßen, wie sie es sonst immer tat. Sie öffnete sich, Zentimeter für Zentimeter, als würde sie Anna davon abhalten wollen, in das Wohnzimmer zu treten. Doch letztendlich gab sie Annas Hand nach. Das erste, was dem Mädchen auffiel, war das Summen von Fliegen. Eine flog an ihrem Ohr vorbei, ließ sie bei dem Geräusch erschaudern. Als nächstes flog ihr der Gestank entgegen, der einem die Tränen in die Augen trieb. Anna hustete. Ihre Brust bebte. Warum, wusste sie auch nicht. Einfach alles wirkte falsch. Ihre Füße fühlten sich schwach an. Dann fielen ihr die schwarzen Flecken an Wänden und Decke auf. Lange, dickflüssige Tropfen liefen an ihnen hinunter. Als Anna weiter in das Zimmer ging sah sie wie ein blutiges, schleimiges Etwas hinter dem Sofa lag. Es war die Quelle für die schlechte Luft. Wer war das? Ein Fremder? War es ein Einbrecher gewesen? Wo war Mama?

Etwas tropfte von der Decke und fiel mit einem dumpfen Platschen auf den Boden neben dem Leichnam. Als würde man ein Schnitzel auf ein Küchenbrett werfen. Annas Magen drehte sich um. Beim näheren Hinsehen erkannte man die dünnen Ärmchen an der Leiche. Dünne, alte, Arme. Der dürre Brustkorb mit den spitzen Rippen war komplett aufgerissen und ausgehöhlt worden. Dort, wo einst Lungen und Organe Leben schenkten, war nichts als ein klaffendes, blutiges Loch. Als Anna das Gesicht betrachtete, wurde ihrem Magen der Rest gegeben. Sie würgte. Ihr Nacken wurde kalt unter dem Schweiß. Ihre Haare sträubten sich gegen die Realität, die sich ihren Augen offenbarte. Da, wo ein Gesicht hätte sein sollen, starrten dunkle, runde, braune Augen aus ihren Höhlen. Die Nase und Lippen fehlten. Das Fleisch war nicht mehr bedeckt von Haut, als hätte man sie einfach wie eine Maske abgerissen. Es war zerfetzt. Nun stand das Mädchen über der Leiche. Mehrere Knochen waren gebrochen, Glieder standen merkwürdig ab. Einer der Arme fehlte. Erneut platschte etwas und Anna sah an die Decke. Das Blut und die Gedärme an der sonst so weißen Decke tropften langsam hinunter. Andere waren vielleicht schon fest getrocknet. Ein Schaudern ließ Annas Körper erbeben. Sie schien zu vergessen, wie man atmet. Da kam dieser stechende Gestank her. Mit einem weiteren Platschen schaute Anna wieder zu Boden, um zu sehen, was hinunter gefallen war. Ihre Augen weiteten sich.Ihr Mund wurde trocken. Die Kraft verließ ihre Fingerspitzen, hinterließen sie taub und kalt, als hätte sie zu lange im Schnee gespielt. Es war eine Lippe, ob die obere oder untere konnte man nicht sagen. Ihr Blick fiel wieder auf das Gesicht des Toten. Die Tote. Einige Zähne fehlten. Doch Anna brauchte nicht viel länger, um ihre Mutter wieder zu erkennen. Vielleicht war es der Schock gewesen, vielleicht war es auch Annas Herz, das sich vor der Realität verschließen wollte. Sie starrte in die toten Augen ihrer Mutter und plötzlich verstarben jegliche Gedanken. Ihr Herz schien die Kraft zu verlieren, weiterhin zu schlagen. Es setzte komplett aus. Irgendetwas schlug gegen Annas Kehle. Es hinterließ einen schmerzhaften Druck in ihrem Hals, den sie nicht hinunter schlucken konnte. Jegliche Wärme wich aus ihrem Körper und dumpfe, drückende Stille breitete sich in ihr aus. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Es war betäubend. Anna konnte es nicht ganz wahrnehmen. Das einzige was sie tun konnte war Starren. Dunkelheit breitete sich hinter Anna aus. Das Licht der untergehenden Sonne war vollends verschwunden. Mit ihr trat die Kälte ein. Kein Gedanke schaffte es in ihren Kopf. Keiner. Sie war ausgefüllt von Nichts. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und zog daran, wollte Anna von ihrer Mutter wegziehen. Anna drückte Mirai weg.

„Ruf' die Polizei.“ Ihre eigene Stimme klang ihr fremd. Als würde jemand anderes ihren Mund benutzen um zu Sprechen. „Geh' schon.“ Akira machte einen Schritt auf sie zu, blieb dann jedoch stehen. Die Hand, die sich erhoben hatte, um es Mirai gleich zu tun, gefror in der Luft. Er konnte Anna nicht berühren, etwas hielt ihn davon ab. Anna ging langsam auf ihre Knie. Ihre Finger schwebten millimeterdicht über den zerfetzten Brustkorb. Das Herz fehlte. Hier hatte sie gelegen, als man es ihr raus gerissen hatte. Vielleicht war sie sogar noch am Leben gewesen. Vielleicht hatte sie nach Hilfe geschrieen. Annas Hände zuckten und hielten einander vor ihrer Brust fest. Sie sollte ihre Mutter nicht anfassen. Was war, wenn sie Spuren verwischte?

„Anna...“ Akiras Stimme war leise, fast liebevoll. Anna schaffte es nicht, ihren Blick von den spitzen Rippen zu lösen, die in die Luft ragten. Würde sie die berühren, würde sie sich in den Finger stechen, wie Dornröschen und in einen ewigen Schlaf fallen.

„Anna.“ Akiras Stimme kam näher. Seine Hände legten sich auf ihre Schultern, welche sofort Feuer fingen. Sie brannten. Ihr Rücken brannte. Annas Magen drehte sich um. Ihre Sicht verschwamm. Akira durfte sie nicht anfassen, es war gerade nicht gut. Ihr ging es nicht gut. Sofort zog Akira seine Hände wieder weg, doch der Schmerz hörte nicht auf. Nicht nur ihr Rücken, ihre Schultern, Beine und Arme, auch ihre Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Machten das Sehen schwer. Der Gestank erdrückte sie. Sie konnte nicht mehr atmen. Plötzlich befiel das Mädchen ein Anflug von Panik. Ihre Hände zitterten. „Anna, beruhig' dich.“ Akiras Worte verhallten wie ein weit entferntes Konzert. Wie das Echo eines gesungenen Liedes. Ihre Handfläche drückte gegen Akiras Brust, um ihn von sich weg zu halten. Mirai kam wieder ins Haus. Sofort spürte sie, wie auch Mirai sie weg ziehen wollte. Annas zweite Hand musste her halten, um Mirai von sich fern zu halten. Währenddessen wickelte sich Annas Hand in Akiras Shirt, um ihn an sich heran zu ziehen.

„Akira.“ flüsterte sie leise. Sie wusste nicht, wo diese Worte her kamen. Sie wusste nicht einmal, dass sie sie sprach. „Ich will sie brennen sehen. Alle. Alle. Alle sollen brennen.“ Sie konnte Akiras Gesicht nicht erkennen, konnte nicht sehen, ob er sie gehört hatte. „Lass sie brennen“ sagte sie erneut. Mirais Hände umfassten Annas Handgelenk und versuchten, ihn von ihrem Griff zu erlösen. Würde er sich befreien, würde er sie wegziehen. Sie durfte nicht gehen. Sie musste bei ihrer Mutter bleiben. Sie hielt ihn noch fester als vorher. Er durfte nicht gehen. Niemand durfte gehen.

„Anna!“ schrie Mirai nun. Ein dumpfer Schlag auf ihrer Wange verblasste im Schmerz. Sie sah nicht, wer die Hand gehoben hatte. Alles verschwamm im Schatten. Wann war sie aufgestanden? Ihre Füße schienen nicht einmal das Gewicht ihres Körpers zu tragen. Es funktionierte automatisch, erforderte keinerlei Energie, zu stehen. Akiras Gesicht war nicht zu erkennen. Anna wandte den Kopf zu Mirai, doch auch sein Gesicht verschwamm. Sie sah alles wie durch einen Schleier. Ovalförmige, blasse und gesichtslose Farbflecken verrieten ihr die Position von ihren Köpfen. Keuchen. Wer keuchte? Das vertraute Gefühl von Fleisch zwischen ihren Fingern kehrte zurück. Und sie drückte. Sie drückte, so wie sie in ihrem Traum ihr Herz zerdrückt hatte. Genau. Sie musste noch träumen, anders war es nicht zu erklären. Sie war nicht einmal aufgewacht heute morgen. Es war wieder einer dieser Träume, durch den sie tagelang schlafen würde. Ein Alptraum. Erneutes Keuchen. Sie war es nicht gewesen.

Und plötzlich, als würde Wasser ihr den Atem rauben, bekam Anna keine Luft mehr. Ihr ganzer Körper wurde kalt. Kalt und nass. Wo kam das Wasser her? War es Teil eines Traums gewesen?

„Anna.“ sagte eine ruhige, tiefe Stimme. So viele Leute riefen ihren Namen. Dabei sollten sie Anna „Königin“ nennen. Das kalte Wasser riss an ihren Gliedern, als wäre das Mädchen in einen Fluss gefallen, dessen starken Strömungen sie Richtung Abgrund zerrten. Die Stimme redete mit ihr, flüsterte ihr Dinge zu, die sie nicht verstand. Annas Gedanken degenerierten, bis sie irgendwann nur noch hörte, wie ihre Stimme ihr vorhielt: Wieso? Als wäre es ihre Schuld gewesen.

Das nächste, an das sich Anna erinnerte, waren die blau-rot flackernden Lichter der Einsatzwagen. Sie saß auf dem Trittbrett eines Krankenwagens. Wärme durchflutete sie wieder. Ihr Gesicht war gegen Akiras Brust gepresst worden, er ließ sie nicht los. Eine Decke schenkte ihrem Rücken Wärme, der vor Schmerzen aber eh noch brannte. Ihre Augen wanderten durch die Masse an Menschen, die sich hier versammelt hatten. Polizisten, Sanitäter, Nachbarn, Mirai und Ren. Sie sprachen miteinander, doch immer noch wollte Anna kein Wort des Gesagten hören. Nur eine Stimme klang deutlich und klar an ihre Ohren:

„Sag' es noch einmal und ich tu's. Sag, dass ich sie brennen lassen soll und sie werden brennen.“ flüsterte die Stimme. War es ihre Stimme? War es Charlotte? War es Adam? Die Worte klangen, als kämen sie direkt aus Annas Herzen.

„Verbrenn sie alle.“ flüsterte das Mädchen leise. Die Arme um ihren Körper zogen sich fester zusammen, als hätte man sie gehört.

„Anna Kurosawa?“ Eben jene blickte auf. Ein Mann in einem Trench-Coat stand vor ihr, hielt ein Notizbuch. Überstunden und schlaflose Nächte machten sich unter seinen Augen bemerkbar. „Ich weiß, dass das schwer ist, aber ich muss Sie einige Sachen fragen.“

„Sehen Sie nicht, dass die Kleine völlig aufgelöst ist?“ wollte eine schrille, alte Stimme wissen. War das ihre Nachbarin gewesen?

„Ich weiß. Aber die ersten Eindrücke sind die wichtigsten.“ erwiderte der Inspektor schroff und Stimmen erhoben sich. Stimmen, die merkwürdig bekannt klangen. Wer war alles hier?

„Haben Sie jemandem aus dem Haus rennen sehen?“

„Nein.“ antwortete Mirai sofort. Der Inspektor knirschte mit den Zähnen. Er hatte Anna gefragt.

„Ihr Vater, Herr Kurosawa, lebt von Ihnen getrennt. Haben sich Ihre Eltern im Streit getrennt?“ Anna ließ sich die Worte auf der Seele zergehen. Langsam schüttelte sie den Kopf. Der Mundwinkel des Mannes zuckte merkwürdig.

„Haben Ihre Eltern Feinde?“ fuhr er fort. Anna schloss die Augen. Ihre Stimme wollte nicht heraus kommen. Das einzige, was ihre Lippen formen konnten, waren die Wörter: Sie sollen brennen. Also verharrte das Mädchen im Schweigen.

„Frau Kurosawa war eine liebreizende Frau, die sich um das ganze Haus gekümmert hat. Sie hat nur für ihre Kinder gelebt. Keiner in der Nachbarschaft hat je...“ begann eine andere, alte und bekannte Stimme und Anna begann, ihre Umgebung wieder auszublenden.

„Haben Sie einen Ort, an dem Sie heute schlafen können? Verwandte?“ Die Stimme des Fremden weckte sie wieder aus ihrer Dunkelheit. Langsam schüttelte Anna den Kopf. Verwandte? Wer? Adam? Tante und Onkel? Niemand war da. Und zu ihrem Vater würde sie bestimmt nicht gehen.

„Wir sind ihre Freunde, sie kann erst einmal zu uns kommen.“ Rens Stimme erhob sich und prasselte auf Anna ein wie das wilde Wasser eines Wasserfalls. Mirai und Akira nickten.

„Na gut. Wir verschieben das Gespräch, das bringt uns hier nicht viel...“ seufzte der Detective genervt. „Wir brauchen Ihre Adresse.“

„Können wir ein paar Sachen aus dem Haus holen?“ fragte Mirai schließlich, als die Männer die Kontaktdaten ausgetauscht hatten.

„Nein. Alles in dem Haus ist Beweismaterial.“ ertönte die kalte Stimme. Anna schnaufte gehässig auf. Das war nicht Beweismaterial. Das war ihr Zuhause. „Wir melden uns die Tage.“

Ren half Anna auf und auch Akira stützte das Mädchen, als wäre sie eine alte Lady die nicht mehr laufen konnte. Doch Annas Körper ging es gut. Er war nicht in dieser lähmenden Kälte gefangen, wie in ihrem Traum. Er funktionierte einwandfrei. Sie drückte die Hände, die sich um ihren Körper geschlungen hatten, von sich und tappste zu einem Taxi, das auf die vier wartete, ehe sie die Decke, die sie wärmen sollte, auf den Boden fallen ließ, um einzusteigen.

Adam. Mika. Kai. Nun auch noch ihre Mutter. Alles und jeder verschwand. Akira ließ Annas Hand nicht los. Sie waren angekommen. Ren rannte in die große Villa und schrie etwas. Das war das Haus, in dem alle der Heiratskandidaten wohnten. Ren hatte es gekauft, damit der Weg zur Schule nicht zu lang war. Es war ein großes Anwesen mit einem riesigen Garten, in einem strikten, europäischen Stil gehalten. Zu einer anderen Zeit hätte Anna es für ein Schloss gehalten, nun ließ sie sich unbeeindruckt durch die Türen geleiten.

Ein weiches Federbett gab unter ihrem Gewicht nach.

„Das ist nicht gut. Sie muss sich beruhigen.“ sagte Ren sofort ernst. „Sie muss sich was anderes anziehen.“ Annas Blick fiel auf ihren Rollkragenpullover. Blut. Wo war es her gekommen? Sie hatte ihre Mutter nicht berührt. Ihre Finger glitten über den blutverschmierten Bauch. Es war noch nass. Mamas Blut war schon getrocknet. Anna sah sich um und fand sich in einem fremden Zimmer wieder. Hier waren Regale, gefüllt mit alten Büchern. Es war alles in einem angenehmen Veilchenblau eingerichtet worden: Die Bettdecke, die Wände. Ein Strauß aus Lavendel zierte einen kleinen Mahagoni-Tisch. Die weißen, dünnen Vorhänge verhangen die von der Nacht gefüllten Fenster. Es war spät geworden. Mirais Hände zogen an den Pulloveransätzen, doch Anna stieß ihn von sich weg. Wenn er ihr Tattoo sehen würde, würde das ihre Pläne ruinieren. Die Pläne, die sie mit Kai geschmiedet hatte. Kai könnte es tun. Oder sie würde sich einfach selbst umziehen. Ihr Körper funktionierte noch. Wortlos stand Anna auf und wanderte durch den Raum, auf der Suche nach neuer Kleidung. Drei Paar Augen verfolgten ihren Versuch, welche zu finden.

„Anna… Du bist hier bei uns. Deine Sachen sind nicht hier.“ erinnerte sie Akiras ruhige, sanfte Stimme. Anna sah ihn an. Richtig. Sie hatte keine Sachen dabei, nur die von ihrem Besuch bei Tante und Onkel.

„Wo ist meine Tasche?“ Ihre Stimme war ihr so fremd, dass Anna fast erschrak, als sie sie vernahm.

„Unten, ich lass sie holen.“ Ren wies eine der fremden Dienerinnen an, das Gepäck her zu schaffen.

„Ist das euer Haus?“ wollte Anna nun wissen und ließ sich wieder aufs Bett fallen. Es war nass.

Ren nickte. „Ja, wir wohnen hier.“ Er begann zu erklären, was sie sich bereits gedacht hatte. Es interessierte sie nicht.

„Anna, wir müssen gucken, wo das Blut her kommt.“ ermahnte Mirai sie nun scharf.

„Was für Blut?“ Anna klang verwundert, sah dann erneut auf ihren Bauch. Oh. War das etwa ihr Blut?

„Nein.“ sagte sie sofort, ohne überhaupt zu wissen, was sie verneinte. „Nein.“ Akira seufzte.

„Geht, ich kümmer' mich darum.“ maulte er genervt, doch Ren und Mirai blieben an Ort und Stelle und musterten den Rotschopf. „Bewegt euch. Wir haben noch andere Sachen zu tun. Mirai, ruf bei Shiro an und schick ihn her. Die Welpen sollen nach Hause zurück, es ist zu gefährlich für sie geworden. Liam soll auch wieder nach Hause kommen. Ren, wir müssen heraus finden, was passiert ist. Liam könnte uns dabei helfen.“

Widerwillig nachgebend verließen der Affenkönig und Drachengott das Zimmer, welches nun in ein angenehmes Schweigen fiel. Anna starrte auf ihre blutverschmierte Jeans.

„Steh' auf.“ befahl Akira ihr, doch sie bewegte sich nicht. „Hör' auf damit, steh' auf.“ knurrte Akira nun ungeduldig und zog das Mädchen an ihren Achseln hoch. „Heb' die Arme.“

Anna spürte, wie der Pulli unangenehm eng an ihrer Haut klebte, als er abgezogen wurde. Es war wie Frischhaltefolie, die sich ungewollt von frischem Brotteig löste. Nach dem Pulli folgte das Shirt. Dann das Unterhemd. Akira durfte es nicht sehen. Ihre Hände versuchten, ihn zu stoppen, doch er ließ sich nicht davon abhalten. Haut blieb unter Annas Fingernägeln hängen, als sie nach ihm kratzte. „Hör auf dich zu wehren.“ fauchte der Rotschopf genervt, aber unbeeindruckt von ihren Versuchen. Dann öffnete er ihre Jeans und zog sie hinunter.

„Wir müssen das Blut abwaschen, um zu sehen, wo es her kommt.“ sagte er ruhig. Die Nobelpreis verdächtige Ruhe in seiner Stimme, die Anna so bekannt war. Aber Akira durfte es nicht sehen.

„Hör auf.“ hörte Anna sich selbst sagen, ihre Hände drückten gegen Akiras Schultern, als er ihre Füße aus den Hosenbeinen anhob.

„Du brauchst dich nicht zu schämen.“ murmelte er genervt davon, dass sie sich immer noch wehrte. Doch es war nicht Scham, die Anna verspürte. Etwas kitzelte sie an ihren Beinen. Sie blickte an sich hinab. Es war nicht Akira, der es nicht sehen durfte. Anna wollte es nicht sehen. Anna DURFTE es nicht sehen. Doch nun, da Akira es ihr zeigte, konnte sie nicht umhin, hinzuschauen. Sie wusste, wo das Blut her kam. Sie mussten es nicht abwaschen, um die Wunden zu entdecken. Ein tonloses Seufzen huschte Anna über die Lippen, als Akira gefror. Er musterte sie von Kopf bis Fuß und wieder zurück. Er fand keine Worte.

Annas Haut blutete unter den feinen Linien, die sich durch ihre Haut rissen. Immer und immer wieder platzten Adern auf, formten Linien, fielen ins Schwarz und vergaßen sich wieder. Es hörte nicht auf. Annas Körper war eine wandelnde Ansicht von Zerstörung und blitzschneller Regeneration.

„Guck nicht hin.“ flüsterte das Mädchen. Ihr war heiß. Alles zerfiel vor ihrem inneren Auge.

„Ist es immer so?“ fragte Akira sie schließlich und Anna schüttelte den Kopf. Nein. Das letzte Mal, als es so schlimm gewesen war, war sie zum Glück ohnmächtig gewesen. Aber jetzt fühlte sie es. Die Schmerzen auf ihrer Haut, nicht nur auf ihren Rücken beschränkt. Es war zu früh. Ihr Geburtstag war noch mehr als ein halbes Jahr entfernt. Die Schnitte wurden tiefer. Anna hatte vergessen, welche Farbe ihre Unterwäsche einst hatte, doch nun war sie blutrot.

Die Tür öffnete sich und wie angewurzelt blieben Mirai und Ren im Türrahmen stehen, als sie zusahen, wie Annas Blut kleine Pfützen an ihren Füßen bildeten.

„Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen.“ keuchte Mirai sofort und machte einen Satz auf Anna zu, doch Ren hielt ihn zurück.

„Bist du komplett verblödet? Wie willst du das erklären?“

Und erneut rauschte das Gespräch an Anna vorbei. Sie verstanden es einfach nicht. Der Körper, der vorhin noch funktionierte, hörte nun damit auf. Annas Knie und Beine wurden schwach, sie musste sich hin hocken, um nicht umzufallen. Niemand verstand, was hier eigentlich geschah. Es war nicht wichtig, was mit Anna war. Akiras Hände legten sich auf den blutigen Rücken. Für eine Sekunde hatte sie das Gefühl, er würde anfangen ihr die Haut abzureißen. Doch es war die Haut selbst, die sich verabschiedete. Akira versuchte, die heilen Stellen zu streicheln. Aber er sah es nicht. Er sah nicht ihr totes Gesicht vor seinen Augen, so wie Anna. Die zwei runden Augäpfel, die sie anstarrten, leidend und leblos. Er sah nicht, wie die Rippen sich wie scharfe Speere in die Luft streckten, um zu entblößen, dass der Brustkorb ausgeräumt geworden war. Er sah nicht, wie ihr lachendes, faltiges Gesicht an der Decke hing und auf sie hinab tropfte. Er sah nicht, wie Annas Herz zerbrach, so wie es die Knochen ihrer Mutter getan hatten. Warum verstand niemand, dass es hier nicht um Anna ging?

Heiße Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie waren still, unaufhaltsam, wie ein entstehender Tornado und befreiend wie ein frischer Wind. Rosa Wasser perlte auf den Boden, als sich die Tränen mit dem Blut vermischten, das durch die sich nun formenden Schnitte in ihrem Gesicht bahnte. Es hörte nicht auf zu bluten und ihre Tränen hörten nicht auf zu fließen. „Akira.“ seufzte sie leise und erstickt. „Sag' mir, dass ich träume. Sag' mir, dass wir noch schlafen. Sag' mir, dass nicht alle um mich herum sterben.“

Auch Mirai und Ren hatten sich nun zu Anna gesetzt und hielten sie. Ihre Hände waren warm, erschreckend warm für ihren bebenden Körper. Wie konnte so etwas passieren? Warum ausgerechnet ihrer Mutter? Schon wieder war Anna nicht da gewesen, um jemanden zu beschützen, den sie liebte. Akira sagte nichts.

„Sag es mir.“ wiederholte Anna sich. Doch er schwieg. Er würde sie nicht anlügen, das wusste Anna, doch er traute sich anscheinend auch nicht, die Wahrheit zu sagen. Ihre Hand suchte seinen Kragen und zog den Rotschopf an sich heran. „Akira, sag' es mir.“ forderte sie unter einem erstickten Schluchzen. Doch das einzige, was er ihr als Antwort geben konnte, waren seine Arme.

„Schlaf.“ flüsterte er ihr zu. Wie sollte sie schlafen? Das dachte sie sich gerade, als plötzlich alles schwarz um sie herum wurde. Wäre der stechende Schmerz in ihrer Haut nicht gewesen, hätte sie vielleicht gespürt, was er getan hatte, um sie zum Schlafen zu bringen.

Wie lange war es her gewesen? Es mussten um die vier Wochen gewesen sein, dass Kai zusehen musste, wie Akira Anna aus dem Zug zog. Hätte der Vampir gewusst, was passieren würde, wäre er mit gegangen. Doch anstatt mit Mirai nach Hause zu fahren stieg auch er an einer anderen Haltestelle aus. Er musste zu seinen Leuten gehen, er musste mit ihnen reden und ihnen verdeutlichen, in welcher Position sie waren. Als Kai gesehen hatte, wie sich Annas Tattoo veränderte, wusste er sofort, dass Teile davon an anderen Orten gehortet wurde. Ja, sie wurde schwächer, doch nur weil sie ihre Kräfte so verteilte, dass sie nicht mehr in ihrem Körper zentriert wurden. War es irgendjemand anderem aufgefallen außer ihm?

Seine Schritte führten ihn geräuschlos und wie ein Schatten zu der alten Lagerhalle, in der das Vampirnest zur Zeit Schutz vor der Sonne und Verfolgern fand. Wie immer herrschte hier die Stille und Dunkelheit. Erst als Kai die Tore öffnete, erhoben sich die Stimmen ermüdeter, nachtaktiver Lebewesen.

„Kai...“ Sie riefen seinen Namen, als wäre er ein guter Samariter in der Wüste, der Wasser brachte. Wortlos ging der Fürst auf seinen Thron zu und ließ sich sinken.

„Wo ist die Königin?“

„Er hat sie nicht… Immer noch nicht.“

„Er verschwendet unsere Zeit.“ Ein verhasstes Flüstern machte die Runde. Der Messiah wurde zum Antichristen.

„Kai, du hast Besuch.“ Ares trat aus den Schatten hervor, an seiner Hand führte er seine Lieblingssklavin. Ihre Haut hing ihr schlaff und fahl von den Knochen. Sie war fast komplett leer getrunken. Bei diesem Anblick wurde dem Vampirfürsten etwas schlecht. Menschen waren hässlich, wenn sie so aussahen. Absolut widerwärtig und so gut wie tot. Es war ein Akt der Gnade sie zu töten, würden sie einst diesen Zustand erreichen.

„Wer ist es?“ wollte Kai nun wissen und nahm ein Glas entgegen, das ihm gereicht wurde.

„Ich bin es.“ Die liebreizende, quälende Stimme von Eve erweckte die Halle zum Leben. Freude machte sich unter den Vampiren breit, sie verbeugten sich sogar vor der Schwarzhaarigen.

„Hmph.“ Kai konnte sich nicht so freuen, wie seine Artgenossen. Nachdenklich schwenkte er den roten Saft im Glas. Er hatte keinen Durst.

„Ich hatte doch gesagt, wir reden noch einmal, wenn du satt bist, mein lieber Kai.“ Eve trat auf den Thron zu, doch sie machte nicht Halt. Sie lief die Stufen hinauf auf die Betonplattform und setzte sich ohne Umschweife auf den kalten Schoß des Vampires. Ihre Begleiter, ihr Shiki und der schwarzhaarige Riese, den Kai absolut nicht ausstehen konnte, folgten ihr in einem Meter Abstand. Zu diesem Zeitpunkt war der Vampir froh darüber, dass nicht auch noch sie auf seinem Schoß Platz nehmen wollten.

„Was willst du, Eve.“ murrte der Vampir zwischen seinen Zähnen hervor.

„Das sollte ich eher dich fragen.“ säuselten die Lippen, die sich zu einem Lächeln verformten. Sanfte, weiche Finger glitten über Kais Gesicht an den Wangen entlang. Eve beugte sich immer näher zu ihm, als wolle sie ihn küssen. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von seinen entfernt. Doch alles, woran Kai in diesen Sekunden denken konnten, war das Gefühl, das er hatte, als er Anna so nah gewesen war. Als er sie hätte küssen können. Und genau dieses Gefühl herrschte im Moment nicht in Kai. Genervt legte er seine Hand über ihren Mund und drückte das Mädchen mit sanfter Gewalt von sich weg. Dieses grinste.

„Wie? Du willst keine Königin haben?“ lächelte Eve und zog die Hand von sich weg, die ihr das Sprechen verbieten wollte.

„Du widerst mich an.“ zischte der Vampir scharf.

„Wie könnte ich dich anwidern? Ich bin die Königin.“ lachte das Mädchen leicht verwundert. Ihre Arme glitten um den blassen Hals, der unter dem leuchtend violetten Haar versteckt war.

„Ich brauche nur an dir zu riechen und weiß sofort: Du bist keine Jungfrau mehr. Du hast keine Macht, die mich interessieren würde. Wenn du dich allerdings wie eine Hure jedem Mann an den Hals schmeißt, kann ich dir gerne zeigen, wie man eine Frau richtig befriedigt.“ grinste der Vampir hasserfüllt. Seine Augen fielen auf Dei, der sein Lächeln erwiderte. Er war ihr Mann, das konnte er genau sehen.

„Oh, ja. Bitte zeig es mir.“ flüsterte Eves Stimme leise in sein Ohr und Kai bekam unweigerlich eine erotische Gänsehaut. Sie war eine Verführerin. Er stieß das Mädchen von sich weg und trank etwas. Auch wenn er es nicht wollte: Blut zu trinken war in dieser Zeit besser, als sich von Eve um den Finger wickeln zu lassen. Die Wochen der Diät haben ihn geschwächt – würde er nicht etwas tun, würde er ihr verfallen. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du Anna nach rennst. Sie ist die Hure Babylons, eine falsche Schlange, die nur so tut, als wäre sie echt.“ fauchte Eve genervt und stand auf. Ein Stein fiel Kai vom Herzen.

„Ich renne ihr nicht hinterher. Sie ist mir egal.“ Sofort spürte der Vampir seine Lüge wie eine Seifenblase zerplatzen. Eve hatte ein gefährliches Lächeln auf ihren Lippen.

„Wir haben dir ein Geschenk mitgebracht.“ säuselte sie leise und völlig zusammenhangslos, so dachte sich der Vampir. Er trank erneut einen Schluck von dem kalten, unreinen Blut und stand auf.

„Ist das so?“ Seine Stimme wurde immer tiefer. Eve sollte einfach gehen – er musste Dinge mit seinen Leuten besprechen.

„Ja.“ Und schon wieder dieses süße, falsche Lächeln, das Kai nur hassen konnte. „Bringt es her.“

Doch die Leute, die sich nun in Bewegung setzten, waren weder Jiro, noch Dei. Kai stand auf, als er sah, wie seine eigenen Gefolgsleute den Befehlen eines anderen gehorchten.

„Was geht hier vor sich...“ fauchte er leise und sah zu Ares, der ebenfalls los ging, um sich an Eves Seite zu stellen. „Ares...“ Der Umschwung war da.

Das einzige, was diese Stille des Schocks und Betrugs nun unterbrach, war das Geräusch von Ketten. Man hörte, wie Füße über den Boden gezogen wurden, als wäre der Körper ein Sack Mehl. Kai stellte sein nun leeres Glas ab und folgte der Königin und ihren neuen Gefährten zu der Person, die hinein gebracht wurde. Es war ein Mädchen. Sie war nackt. Wahrscheinlich hatte sie seit Tagen, vielleicht Wochen nichts zu essen bekommen. Ihre Brüste hingen leer hinunter. Die Haut, die früher mit Fleisch gefüllt war, hing wie rohes Leder an ihren Knochen. Man sah Einstiche von Zähnen und Nadeln. Die Augen, die einst von Leben erfüllt waren, hatten sich in ihren Sockeln verkrochen und graue Ringe machten sich darunter breit. Das kastanienbraune Haar, das einst glänzte und voll gewesen war, war dreckig, stumpf und zerzaust. Getrocknetes Blut klebte an der grauen Haut. Man sah, wie blaue Flecke langsam ins Grün überwechselten, verborgen unter neuen, violetten Hämatomen.

Kai konnte seinen Augen nicht trauen. Er stieß Eve beiseite und rannte auf das Mädchen zu, immer noch geschockt. Er kniete sich nieder zu der verwitterten Sterblichen, die er nie gut genug gekannt hatte. Doch nun war es zu spät dafür.

„Mika...“ Seine Stimme war zu einem heiseren Flüstern gestorben. Mikas Augen rührten sich nicht. Langsam hebte und senkte sich ihr Brustkorb, sie lebte noch, doch man sah keinerlei Leben in ihren Augen. Die Ketten hatten ihren Dienst erfüllt. Anfänglich hatte das Mädchen wohl noch versucht, sich zu befreien – tiefe, verheilte Kratzer zeigten sich an ihren Hand- und Fußgelenken. Sie gingen bis zum Knochen. Ihre Oberschenkel waren mit Bissen und Hämatomen übersät – auch zwischen ihren Schenkeln.

„Was habt ihr mit ihr gemacht?“ fragte Kai immer noch geschockt.

„Was schon. Ich hab' sie als Geschenk mitgebracht. Deine Leute litten Hunger und du hast nur noch Augen für Anna, anstatt dich um deine Rasse zu kümmern. Und Ares empfing uns mit offenen Armen.“ Bei diesen Worten fuhr Kai herum und stand auf, um Ares zu erspähen. Er senkte den Kopf, konnte den Blick seines Anführers nicht erwidern. Eve ging nun einige, hüpfende Schritte auf Mika zu und streichelte liebevoll ihren Kopf. „Du glaubst nicht, wie viel Spaß sie hier hatte. Jede Nacht und jeder Tag war mit Stöhnen und Leidenschaft erfüllt. Sie gab sich deinen Jungs hin, als würde sie dafür bezahlt werden.“ lachte das Mädchen schamlos und zog Mikas Kopf an den Haaren hoch.

„Du hast ihr Drogen gegeben.“ fauchte Kai sofort und ging einige Schritte auf Eve zu, ehe er ins Wanken geriet.

„Ja. Alle Drogen, die ich kannte.“ Tränen sammelten sich in Eves Augenwinkeln. Sie konnte sich nicht mehr zurück halten – sie brach in ein herzloses, kaltes Lachen aus und die restlichen Vampire stimmten mit ein. „Aber das hättest du eigentlich schmecken müssen oder?“ Sie ließ Mikas Haare los und der Kopf fiel leblos hinunter, als sie sich den am Boden kauernden Kai zudrehte. Kais Magen brannte, als hätte er Säure getrunken. Es wollte raus. Der Mann spuckte und lag mit der Wange in seinem eigenen Blut.

„Es war schwer, noch etwas Blut aus ihr raus zu quetschen. Ich glaub', sie macht es nicht mehr lange. Aber ich hab' ja gesagt, wir reden noch einmal, wenn du satt bist.“ Eves Hand streichelte zärtlich über den sich erbrechenden Kai. Seit wann hatte sie ihre Finger im Spiel? War es schon bei seinem letzten Besuch so gewesen? Wollte man ihn da schon vergiften? War der Grund dafür, dass Kai nicht mehr hierher gelassen wurde, Mikas Anwesenheit hier? Erneut spuckte der Vampir.

„Ich finde es echt schade.“ Eves Lächeln wich. „Ich hab' mich so bemüht, deine Freundin zu sein, und doch wolltest du nicht. Du hast immer nur Augen für sie. Ares hat sofort erkannt, dass ich die einzige, wahrhaftige Königin bin. Wie konntest du nur so blind sein?“ Ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich einem Flüstern ähnelte. Kai wollte ihre Hand wegschlagen, doch lähmender Schmerz machte sich in ihm breit. Es waren nicht nur Drogen in diesem Blut gewesen – es war auch noch etwas anderes gewesen. Langsam aber sicher begann die Umgebung zu verschwinden.

„Schlaf erst einmal ein bisschen.“ klingelte in Kais Ohren wieder. „Wir werden uns Zeit nehmen, einander kennen zu lernen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück