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Release

MariChat / Adrinette / PlaggTikki
von

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Advice times twice

„Aber wenn wir füreinander bestimmt sind, warum kann ich ihr dann nicht die Wahrheit sagen?“

„Weil sie erst verstehen muss, dass sie beide Seiten an dir lieben muss“, murmelte Plagg, der an seinem Camembert knabberte.
 

Adrien saß auf seinem Bett, hatte den Kopf gesenkt und seufzte lautstark.

Seitdem er mitbekommen hatte, dass Ladybug auf ihn als Adrien persönlich stand, war er völlig durcheinander. Was konnte sie nur an seinem langweiligen Leben finden?

Eigentlich hatte er damit schon ziemlich Glück, denn die Liebe seines Lebens erwiderte seine Gefühle. Nur nicht so, wie er es gerne gehabt hätte.
 

„Das ist unmöglich. Sie hasst meinen Charakter als Chat Noir und ich bin eben so, wenn ich nicht eingesperrt bin: flirty, selbstüberzeugt, offener. Wie soll ich ihr Herz gewinnen, wenn ich plötzlich nicht mehr ich bin?“, wollte Adrien wissen.

„Darum geht es nicht, Adrien. Du sollst nicht schauspielern, du musst ihr einfach nur zeigen, dass es da noch andere Dinge gibt, die dich ausmachen. Adrien ist schließlich auch nicht erfunden.“

„Aber Adrien ist eben immer noch nicht komplett so, wie ich wirklich bin.“

„Das Beste wäre es, wenn du einfach wartest. Lass ihr Zeit, lenk dich ab, bring dich auf andere Gedanken und vielleicht solltest du mal mit jemand anderen, als mir, darüber reden“, schlug Plagg vor.

Normalerweise war er nicht besonders talentiert darin gute Ratschläge zu geben und dass Adrien nun warten sollte, war auch alles andere als hilfreich, aber vielleicht hatte Plagg ausnahmsweise Recht. Wenn Chat Noir ständig so an Ladybug klebte, dann würde ihr das nicht helfen und ihn würde es nur verletzen.

„Und was soll ich deiner Meinung nach machen?“, fragte er.

„Wie wäre es mit diesem Mädchen aus deiner Klasse? Marinette? Du könntest sie besuchen, ihr kennt euch immerhin schon“, gab Plagg scheinheilig von sich. Man hörte einen gewissen Unterton in seiner Stimme, fast so, als wüsste er etwas, was er nicht preisgeben wollte.

„Marinette?“, hakte Adrien nach und ließ sich dabei nach hinten auf sein Bett fallen. „Warum sollte ich ausgerechnet zu ihr? Und wie soll sie mir bei meinem Problem helfen?“

„Denk mal scharf nach. Sie kennt Ladybug und vielleicht hat sie ja ein paar Tipps für dich?“, erklärte Plagg und stopfte sich das letzte große Stück Käse in den Mund.

„Stimmt, aber ich will sie nicht ausnutzen. Sie ist ein liebes Mädchen und nur zu ihr zu gehen weil ich Liebeskummer habe, ist nicht gerade die feine Art.“

„Dir wird schon was einfallen und jetzt gibt mir noch mehr von dem leckeren Camembert“, forderte Plagg, der über Adriens Kopf herumflog.

„Du hattest schon genug! Und wenn ich jetzt sowieso etwas frische Luft schnappen soll, dann hast du eh keine Zeit den zu Essen“, grinste Adrien. „Plagg, Transformation“, rief er.
 

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„Marinette, Marinette!“, rief Tikki ganz aufgeregt. Sie war von ihrem Platz auf Marinettes Schreibtisch aufgesprungen und blickte in Richtung Terassentür.

„Ein Angriff?“, wollte Marinette wissen.

„Nein, aber ich glaube du bekommst gleich Besuch“, teilte Tikki ihr mit.

Es war keine Seltenheit, dass Tikki, Plaggs Gegenwart spürte und auch wenn Chat Noir in der Nähe war, hatte sie keine Probleme Plagg wahrzunehmen. Zwar hatte sie Marinette das schon oft mitgeteilt, aber diese blickte sie nun verwirrt an.

„Besuch? Um diese Uhrzeit? Wer sollte denn...? Und vor allem, warum da oben?“, fragte sie.

Marinette war gerade dabei ein paar Skizzen für ihr neues Outfit zu machen und wollte nicht gestört werden. Gut – ihre Superheldentaten konnte sie nicht hinten anstellen, aber ‚Besuch’ war dann schon etwas Anderes.

„Wirst du gleich sehen“, kicherte Tikki und verschwand schneller als Marinette reagieren konnte unter dem Bett. Genau in diesem Moment klopfte es an ihrer Terassentür.
 

Überrascht stand Marinette auf, ging ein paar Schritte näher an die Tür und erkannte plötzlich zwei grüne Augen, die ihr entgegensahen.

„Chat Noir?“, stieß sie erschrocken aus.

Sie hätte ja wirklich alles erwartet, aber... – Moment! Was wollte Chat Noir hier? Gerade bei ihr? Hatte er etwa herausgefunden, wer sie war?
 

„Darf ich?“, fragte er und deutete auf die Öffnung der Tür.

„Eh? NEIN! Ich meine, nein, schlechte Idee. Bleib da draußen!“, schrie sie sofort.

Panisch blickte sie sich in ihrem Zimmer um. Von außen konnte man glücklicherweise nicht alles sehen und es musste nun wirklich nicht sein, dass irgendjemand mitbekam, mit was sie ihre Wand tapeziert hatte.
 

Zwei verwirrte grüne Augen blickten Marinette an.

„Stör ich gerade?“ Das wäre dann alles andere als Positiv gewesen und Plagg war daran Schuld!

„Mein Zimmer ist nur nicht aufgeräumt. Warte, ich komme“, erwiderte sie darauf.

Eigentlich hätte sie das auch gleich tun können, doch sie stand nur wie angewurzelt da und ging sämtliche Szenarien durch, wie er mitbekommen haben könnte, dass sie Ladybug war.
 

„Tut mir Leid, dass ich hier so einfach auftauche Purr~incess. Ich war nur gerade in der Nähe und dachte mir, ich könnte mal wieder vorbei sehen“, teilte er ihr mit.

Gentlemanlike verbeugte sich Chat Noir vor Marinette, griff nach ihrer Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf.

„Ja, eh, schon gut“, meinte Marinette.

Ihre Hand zog sie schnell wieder zurück, denn auch jetzt war sie nicht sonderlich angetan von dessen Flirtereien.
 

„Wie geht es einer Schönheit, wie dir heute Nacht?“, fragte Chat.

„Chat, lass das. Was willst du wirklich hier?“ Es musste eindeutig mehr dahinter stecken. Zumindest glaubte Marinette, dass Chat Noir sie nicht einfach besuchen kam, nur weil er in der Nähe war.

„Mewoutch~ als müsste ich einen Grund haben, dich zu sehen.“

„Kommst du zu jedem Mädchen nach Hause, dass du irgendwann einmal gerettet hast?“, wollte sie wissen.

Ein wenig aufgebracht war sie schon, immerhin flirtete Chat sonst nur mit Ladybug und nach genaueren Überlegungen war es doch ausgeschlossen, dass er es wissen konnte, dass Sie Ladybug war. Nicht, wenn er so reagierte wie gerade.

„Eigentlich nicht“, seufzte Chat.

Marinette hatte wohl wirklich keine hohe Meinung von ihm, konnte er es aber auch nachvollziehen. Trotzdem strahlten dessen Augen eine unbeschreibliche Traurigkeit aus, als ihm bewusst wurde, was er hier tat. Marinette hatte ja Recht. „Ich war nicht in der Nähe, aber ich wollte tatsächlich mit dir reden“, sagte er dann doch die Wahrheit.
 

„Und das wäre?“ Marinette fackelte nicht lange, obwohl sie sehr deutlich sah, dass es Chat Noir nicht unbedingt gut ging. Vielleicht sollte sie einen Gang herunterschalten und nicht so tun als wäre es das Schlimmste auf der Welt, dass er hier war. Es konnte etwas Wichtiges sein und nur weil Marinette als Ladybug mit seinem Wesen nicht zurecht kam, musste sie das nicht auch auf sich als Marinette projizieren.

„Es geht um Ladybug. Ich habe gehört, dass ihr euch kennt... vielleicht sogar befreundet seid.“

„Oh“, war alles was Marinette sagte. Das war vielleicht tatsächlich ein Problem.

„Glaub bitte nicht, dass ich dich ausnutzen will oder so etwas. Ich wollte nur wissen, warum ich keine Chancen bei ihr habe.“ platzte er heraus.In der folgenden Stille ließ er sich am Rand der Terrasse nieder und setzte sich dort auf dem Boden. Es war vielleicht ein bisschen unbequem die ganze Zeit zu stehen, vor allem wenn er sich nicht wohl fühlte.

„Und warum denkst du, dass sie mir so etwas sagen sollte?“, fragte Marinette nach einer kurzen Weile. Da sie sich inzwischen wieder beruhigt hatte, ging sie auf ihn zu und setzte sich mit ein wenig Abstand neben ihn.

„Ich weiß nicht wer hinter der Maske steckt und auch nicht welche Freunde sie hat. Mein Kwami hat mir nur gesagt, dass es eine gute Idee wäre mit dir darüber zu reden.“

„Dein... was?“, fragte sie, tat dabei völlig unschuldig als wüsste sie nicht wovon Chat Noir da redete.

„Mein... ähm, er ist dafür verantwortlich, dass ich Chat Noir geworden bin. Er hilft mir mich zu verwandeln.“

„Verstehe“, erwiderte Marinette. Ihr Blick ging nach vorn und sie musste gut überlegen, was sie Chat Noir sagen sollte. Vielleicht hatte sie ja dann Glück und er würde sie endlich mal in Ruhe lassen. Wobei – wollte sie das denn überhaupt? Es war immerhin schön ihn um sich zu haben, auch wenn es ab und zu ein bisschen zu viel wurde. Wahrscheinlich würde sie es vermissen, wenn er nicht ständig mit seinen Puns und Flirts ankommen würde.
 

Ohne es zu merken, hatte sie ihren Kopf zu ihrem Partner gedreht, der sie bei ihren Überlegungen musterte.

„Ja?“, fragte Chat Noir dann und stupste ihr auf die Nase, was Marinette schnell wieder in die Realität zurückholte.

„Es gibt da schon etwas, das ich weiß“, fing sie schließlich an. Schnell hatte sie ihren Kopf wieder nach vorne gedreht und starrte auf den Boden vor sich. „Ihr Herz gehört jemand anderem.“

„Das weiß ich schon“, knurrte Chat. „Aber soweit ich weiß, hat sie ihm das weder gesagt, noch glaubt sie, dass sie eine Chance bei ihm hat.“

„Du weißt das?!“, gab sie erschrocken von sich und schlug sie genauso schnell die Hände auf den Mund. „Also, ich meine: Gut, dass du das weißt. Aber bist du dir da so sicher, dass er nicht vielleicht doch...?“

„Nein... naja, vielleicht ein bisschen. Aber darum geht es nicht. ICH will ihr Herz für mich gewinnen und nicht zusehen, wie sie an einer unerwiderten Liebe zu Bruch geht“, meinte er gleich. „Adrien ist nicht der Richtige für sie. Er ist ja nicht einmal frei und tut alles was sein Vater ihm sagt!“, fügte er noch leicht verächtlich hinzu.

„Hör auf schlecht über Adrien zu reden!“, griff Marinette ihn sofort an. „Er ist ein sehr lieber, netter, gut erzogener ... Junge. Außerdem denke ich, dass er nicht nur so ist, wie er sich nach außen gibt!“
 

Erschrocken zuckte Chat Noir zusammen, als Marinette anfing Adrien in Schutz zu nehmen. Er redete normalerweise nicht schlecht über andere, aber von sich selbst hatte er keine all zu hohe Meinung. Deswegen war er ja so verletzt, dass Ladybug, Adrien lieber mochte und nicht sein Alter Ego Chat Noir. Nun... scheinbar war Ladybug nicht die Einzige.

„Tut mir Leid, ich wollte ihn nicht schlecht machen. Ich dachte nur, dass mein Leben interessanter ist als seins.“

Autsch. Wieder hatte Chat Noir Marinettes Schwachstelle getroffen.

„Was fällt dir eigentlich ein? Nur weil du Paris’ Superheld bist, heißt das noch lange nicht, dass du dir so eine Meinung über jemand bilden kannst, den du nicht einmal kennst!“ Mit diesen Worten war Marinette aufgesprungen und stand nun wütend vor Chat Noir.
 

„Magst du ihn?“, fragte er plötzlich, mitten in ihren Wutanfall.

„Wa- D-d-das geht dich gar nichts an!“

„Hah! Ich hab Recht. Meine Prinzessin steht auf Adrien Agreste“, grinste er. Seine Hand hatte sich verschwörerisch unter sein Kinn gelegt und musterte Marinette dabei. Es war doch ganz einfach sie wieder zu beruhigen.

„Halt die Klappe! Wir sind Freunde, ich habe ihn nur verteidigt“, meinte sie sofort. Der leichte Rotton auf ihren Wangen war dabei nicht zu übersehen.

Zu gerne hätte er sich noch einen Scherz erlaubt, doch diesmal überlegte er es sich zweimal. Warum standen nur alle auf Adrien? Er konnte diese Seite an sich ja noch nicht einmal loswerden oder sich teilen. Vielleicht würde Marinette gut zu Adrien passen, dann hätte er jemanden und Chat hätte vielleicht doch wieder Glück bei Ladybug.

„Vielleicht ist er ja doch kein so schlechter Kerl. Irgendwas müsst ihr ja an ihm finden“, meinte er schließlich. Das half ihm zwar alles nicht weiter, aber es munterte ihn irgendwie auf. Nicht, dass alle auf ihn standen, sondern Marinette an sich. Sie hatte etwas an sich, das dafür sorgte, dass er sich besser fühlte.

„Ist er nicht. Und wegen Ladybug... du solltest vielleicht ein bisschen mehr auf ihre Gefühle achten“, murmelte Marinette schließlich. „Sie ist auch nur ein Mensch und manchmal ist sie auch traurig, weil sie genau weiß, dass sie Adrien nie bekommen wird. Gib ihr Zeit.“

Es war untypisch für Marinette auch noch Tipps dafür zu geben, wie Chat Noir sie für sich gewinnen konnte, aber vielleicht würde es ja sogar besser werden. Sie erhoffte sich nichts davon, aber vielleicht war Chat dann nicht mehr so niedergeschlagen.

„Prinzessin...“

„Du solltest jetzt besser gehen! Es ist schon spät und ich hab noch ein bisschen was zu tun. Und denk dran: Lass Ladybug ihren Freiraum!“

„Natürlich. Danke, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Es war schön mal mit dir reden zu können, Marinette“, sagte Chat Noir. Diesmal unterließ er es auch ihre Hand zu nehmen, übte sich darin ein wenig zurückhaltender zu sein. Sicher etwas was er nicht lange durchhalten würde.

„Man sieht sich“, verabschiedete sie sich und verschwand schnell wieder in ihr Zimmer, bevor sie noch mehr solche dämlichen Ratschlägen gab.

Midnight picnic

„Marinette?“ Tikki flog interessiert um ihre Freundin herum. Hin und wieder blieb sie vor ihr stehen und musterte den Korb, den Marinette voller Süßigkeiten und Gebäckstücke gepackt hatte. „Kommt er heute wieder?“, wollte sie grinsend wissen.

„Denk nur nichts falsches. Die Sachen sind übrig geblieben und ich habe Chat versprochen ihm mal was davon probieren zu lassen“, redete sie sich heraus.
 

Inzwischen waren fast zwei Wochen vergangen in denen Chat Noir sie regelmäßig nachts besucht hatte. Ihre anfänglichen Schwierigkeiten waren schnell vergessen, zumindest solange wie Chat nichts Schlechtes über Adrien sagte. Marinette lernte eine Seite an ihm kennen, auf die sie bisher verzichten musste: nämlich die, dass er durchaus mehr als nur Paris’ größter Casanova war. Man konnte normale Gespräche mit ihm führen, über Dinge diskutieren, die sie in der Schule durchgenommen hatte und sie fühlte sich unglaublich wohl dabei. Ganz anders als in der Gegenwart von Adrien, den sie in dieser Zeit zwar nicht vergessen hatte, aber immer weniger von ihm wahr nahm. In der Schule ging er ihr schon fast aus dem Weg und sie hatte kaum eine Chance überhaupt mal mit ihm zu reden. Wahrscheinlich war er einfach nur zu beschäftigt um etwas ‚normales’ zu tun.
 

„So, so. Du bist ganz anders zu ihm, als wenn du Ladybug bist“, stellte Tikki fest. Schade nur, dass sie immer nur das mitbekam was Marinette ihr erzählte, denn sie war anständig und lauschte nicht.

„Das bildest du dir ein. Wir reden einfach nur miteinander, anstatt Paris zu retten. Und ich weiß ja, dass er auf Ladybug steht und nicht auf mich.“

„Wenn du dir da so sicher bist“, kicherte Tikki.

„Hier.“ Marinette hielt Tikki einen von den Keksen hin, die sie eben eingepackt hatte.

„Lecker! Die sind ja noch ganz warm. Hast du die selbst gemacht?“, wollte Tikki wissen, knabberte genießerisch an dem Keks und war sich eigentlich schon ziemlich sicher, dass Marinette sie extra für Chat Noir gebacken hatte.

„Psst! Er kommt gleich“, wich sie ihr aus, schloss den Picknickkorb und deutete auf das Bett. „Ich erzähl dir nachher wie es war.“
 

Obwohl sie nun schon so oft Besuch von Chat Noir hatte, bat sie ihn nicht ein einziges Mal rein. Das Zimmer war ihr noch immer peinlich und die Bilder von Adrien wollte sie einfach nicht abhängen und auch wenn Chat davon wusste, wollte sie es ihm nicht noch einmal auf die Nase binden. Sie konnte nur von Glück reden, dass das Wetter bisher noch nicht einmal schlecht gewesen war.
 

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„Meine Idee war gar nicht mal so schlecht und ich bekomm extra Camembert“, lobte sich Plagg selbst. Wie gut nur, dass Kwamis nicht zunehmen konnten, denn den ganzen Käse, den er die letzten zwei Wochen in sich stopfen durfte, hätte ihn sicher zu einer Kugel gemacht.

„Ich muss zugeben, ich hab wirklich Spaß und halte mich an das was du und Marinette gesagt haben.“

„Und du hältst dich trotzdem von Marinette fern“, überlegte Plagg laut.

„Wovon redest du? Ich geh gleich zu ihr.“ Noch mit einem Handtuch um die Schultern war Adrien aus der Dusche gekommen und wartete nur noch, dass seine Haare trockneten.

„Ich rede von der Schule. Du verschwindest so schnell es geht, obwohl es doch offensichtlich war, dass du gern in die Schule bist“, erklärte Plagg.

„Das ist nur, weil ich nicht will, dass sie sich weiter Hoffnungen macht. Ich will ihr nicht das Herz brechen.“

„Aber du magst sie!“

„Natürlich mag ich sie.“

„Du hast sie sogar sehr gern“, pfiff Plagg und streckte ihm die Zunge heraus. Er konnte dem Handtuch von Adrien gerade noch entkommen. „Ich hab doch recht, ich spüre deinen Herzschlag jedesmal, wenn du in ihrer Nähe bist!“

„Es gibt nur Ladybug für mich“, stellte Adrien klar. Leider hatte er jetzt nur nicht mehr die Möglichkeit ihr das auch zu zeigen. Er flirtete ja eigentlich nur noch mit Marinette und verbrachte seine komplette freie Zeit mit ihr, wenn er nicht gerade die Stadt retten musste.

„Will ich dir auch geraten haben. Ich will Tikki mal wieder sehen“, teilte er ihm dreist mit.

„Tikki?“

„Ladybugs Kwami. Ihr könnt nicht ewig voreinander wegrennen.“

„Du weißt auch nicht was du willst. Aber ich werde jetzt trotzdem erst zu Marinette gehen.“

Damit war Plagg zwar schon in Tikkis Nähe, aber solange Adrien, Chat Noir bleiben würde, hätte es auch keinen Sinn. Plagg konnte sie so nicht persönlich treffen und nur ihre Anwesenheit spüren. Etwas, das er in der Schule sowieso schon immer tat und auch hier konnten sie nicht miteinander kommunizieren, war es viel zu gefährlich, dass Adrien und Marinette etwas mitbekommen würden.
 

„Plagg, Transformation!“
 

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Ein wenig später fand sich Chat Noir erneut auf Marinettes Terasse wieder.

Voller Vorfreude klopfte Chat an Marinettes Terassentür, die so schnell aufging als hätte sie ihn bereits erwartet. Vielleicht sogar ein wenig zu schnell, da er ihr beinahe entgegen gefallen wäre.

„Chat“, begrüßte sie ihn gleich und schenkte ihm ein Lächeln.

„Purr~incess“, erwiderte er darauf. Da er nicht wusste, ob die Nähe in Ordnung war, ging er ein paar Schritte zurück und wartete darauf, dass sie nach oben kam. „Hat mich da etwa jemand schon sehnsüchtig erwartet?“ grinste er und hielt ihr seine Hand entgegen.

„Unsinn. Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen“, erwiderte sie. Dankend nahm sie seine Hand an und ließ sich nach oben helfen.

„Sicher und deswegen hast du auch einen ganzen Korb Leckereien dabei?“ Sein Blick fiel schnell auf das kleine Mitbringsel von Marinette und er war neugierig was sich darin befand.
 

„Eine Überraschung? Für mich?“, meinte er sofort. Er ließ ihre Hand los und beugte sich nach unten, tapste mit seinen Händen dagegen und erfüllte dabei mal wieder alle Klischees, die man als Katze haben konnte, indem er auch noch daran schnüffelte.

„Chat!“, mahnte Marinette. „Das ist für später oder will sich mein Kätzchen den Spaß verderben?“, grinste sie und stellte den Korb beiseite.

„Ich liebe Purr-esents“, gab er von sich und ging noch weiter zurück.
 

„Also, wie geht es meiner Prinzessin heute?“

„Anstrengender Tag heute in der Schule“, fing sie an und setzte sich auf die kleine Bank, die sie neuerdings auf der Terrasse stehen hatte. „Und ich glaube Adrien geht mir seit einiger Zeit aus dem Weg. Ich meine, wir hatten nie viel miteinander zu tun, aber er verschwindet immer häufiger gleich nach dem Unterricht und ich habe seitdem gar nicht mehr mit ihm geredet.“ Marinette klang durchaus besorgt und sogar ein bisschen verletzt über diese Tatsache.

„Vielleicht hat er einfach nur viel zu tun?“, mutmaßte Chat. Er wusste ganz genau warum er das tat, aber das konnte er ihr schlecht mitteilen.

„Vielleicht, vielleicht hab ich auch irgendetwas falsch gemacht.“

„Das glaube ich nicht. Wie kann man dir schon böse sein?“, fragte er und setzte sich dabei neben Marinette auf die Bank. Vermutlich sollte er etwas vorsichtiger mit dem sein was er tat, aber er konnte auch nicht doppelt mit ihr ‚ausgehen.’

„Prinzessin... zerbrich dir doch nicht dein hübsches Köpfchen. Und wenn du nicht warten kannst, dann frag ihn doch einfach selbst.“ Chat Noir versuchte sie nur aufzumuntern und ein kurzes Gespräch konnte sicher auch nicht schaden. „Es ist bestimmt nichts Schlimmes.“
 

Auf Marinettes Lippen bildete sich schnell wieder ein Lächeln. Chats Worte waren oft mehr als nur aufheiternd und sie wusste nicht woher dies kommen konnte. Vor allem nicht, warum es sich so richtig anfühlte, dass sie Zeit miteinander verbrachten.

Langsam drehte sich ihr Kopf zu Chat, blickte sie ihm dabei direkt in die grünen Augen.

„Danke“, murmelte sie. Wie erstarrt verharrte sie in ihrer Position, als sie merkte, wie nah sie seinem Gesicht war. Wann war Chat näher gekommen?

„Du gefällst mir viel besser, wenn du lächelst. Es steht dir einfach besser“, gab Chat leise von sich. Seine Hand fand ihren Weg unter Marinettes Kinn, hinderte sie somit daran sich wieder wegzudrehen.

„Chat...?“
 

Seitdem Chat Noir seine nächtlichen Ausflüge zu Marinette unternahm, vergaß er Ladybug immer mehr. Natürlich respektierte er sie noch immer, hielt sehr viel von ihr und würde auch weiterhin sein Leben für sie riskieren, aber hier gab es ein Mädchen, für das er sich die letzten Tage weitaus mehr interessierte. Jemand der sich langsam in sein Herz schlich und diesen Gefühlen konnte er kaum widerstehen. Er war sich fast sicher, dass es Marinette ähnlich erging.

Welch Ironie, wenn er bedachte, dass er als Adrien eigentlich schon immer in ihrer Nähe hätte sein können, aber selbst dann wäre es nicht perfekt gewesen. Sein Vater, sein Image... einfach alles würde ihm im Nacken sitzen und als Chat Noir musste er sich nicht verstecken.
 

„Ich glaube... ich mache gleich einen dummen Fehler“, hauchte er. Sein Finger strich prüfend über Marinettes Lippen, die noch immer wie gebannt in seine Augen starrte. Wenn sie es nicht wollte, hatte sie immer noch die Möglichkeit sich wegzudrehen, wegzulaufen oder ihm eine Ohrfeige zu verpassten. Ihr stand alles offen, doch sie tat nichts.

„Wir sollten das nicht tun“, murmelte sie. Doch Worte waren lange nicht mit dem zu vergleichen, was sie in diesem Moment fühlte.
 

Ob es richtig oder falsch war, war Chat Noir egal. Zumindest in diesem Augenblick, denn Marinettes Anziehungskraft war viel zu stark, als das er sie einfach hätte gehen lassen. Sofort begann sein Herz schneller zu schlagen und er konnte auch das schimmernde rosa auf Marinettes Wangen erkennen. Zwar lag ihm eine Entschuldigung auf der Zunge, allerdings kam kein Laut über seine Lippen, als er sich nach vorn beugte und die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte.

Zögerlich und dennoch sanft berührte er ihre weichen Lippen, schloss die Augen und spürte auf der Stelle, wie ihn eine unglaubliche Wärme durchströmte. Marinettes Lippen schmeckten süß, so unschuldig und dennoch sündig.
 

Chats erster Kuss. Zumindest glaubte er das, wusste er noch immer nichts von dem Zwischenfall an Valentinstag. Für Marinette war es somit der zweite, doch diesmal würde er sich daran erinnern. Außerdem war es jetzt anders als damals. Jetzt küsste sie ihn nicht, weil sie es musste, sondern weil sie es wollte und sie genoss es.
 

Es war ein schüchterner und unschuldiger Kuss, der mehrere Minuten andauerte, bis Marinette ihre Arme um Chat Noirs Nacken legte und ihn ein wenig näher zog. Lange hielt es nicht, war es Chat der sich als erstes von ihr losriss und ihr verwirrt in die Augen blickte.

Dass sie den Kuss erwiderte, damit hatte er nicht gerechnet... schon gar nicht so.
 

„Ich“, setzte Marinette an „ähm... also, ich“, versuchte sie ihren Satz zu vervollständigen, doch es klappte nicht. Sie war viel zu überrascht von dem was passierte und wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Gerade auch, weil sie den Kuss einfach erwidert hatte und ihn am liebsten sofort noch einmal küssen wollte.

„Tut mir leid, es kam einfach über mich... ich hätte besser aufpassen sollen“, entschuldigte sich Chat und rückte ein wenig zur Seite.

„Ist ... in Ordnung, denke ich?“, erwiderte sie darauf. Ihren Blick hatte sie wieder nach von gerichtet und ihre Wangen zierten noch immer ein zartes rosa.
 

„Wegen dem Korb! Ich dachte eigentlich wir könnten irgendwo hingehen, wo wir alleine sind und etwas mehr Platz haben“, erklärte sie schnell, nur damit sie von dem Thema wegkam. Sie war eindeutig noch nicht bereit für so etwas. Ihre Terrasse bot eigentlich genug Platz für beide und für ein kleines Picknick. Sie hatte extra ein wenig mehr Platz geschaffen, seitdem Chat hier auftauchte, nur die Sache mit dem Alleinsein klappte noch nicht so ganz. Ihre Eltern konnten jeder Zeit nach oben kommen oder Tikki würde... wobei sie doch schon ziemliches Vertrauen in ihr Kwami hatte, aber sicher war sicher.
 

„Du willst also mit mir alleine sein? Noch mehr, als jetzt schon?“, grinste er und ging auch sofort darauf ein.

„Ich finde es nur angenehmer richtig zu picknicken anstatt immer nur hier zu sitzen“, versuchte sie zu erklären.

„Wenn das so ist, ich kenne da einen hübschen Ort. Um diese Uhrzeit ist da sicher niemand mehr. Nur wie beide und der Mond“, teilte er ihr mit und stand auf. „Ich biete mich dir gerne als Transportmethode an.“ Mit einem Mal verbeugte er sich und schenkte Marinette ein Zwinkern.

„Das Angebot nehme ich gerne entgegen“, meinte sie. Schnell schnappte sie sich den Korb und stellte sich vor Chat. Der Korb war nicht sonderlich groß, konnte sie ihn locker mit einer Hand festhalten. Ihren freien Arm schlang sie um Chat Noirs Nacken, der sie mit einem Mal komplett auf die Arme nahm.

„Gut festhalten, Prinzessin.“
 

Chat Noir sprang mit Leichtigkeit über die Dächer von Paris, hielt Marinette dabei eng an sich und passte auf, dass sie nicht zu sehr durchgeschüttelt wurde.

Sie kannte diese Art der Fortbewegung zwar, allerdings nur, wenn sie es als Ladybug tat. Sie ging ungern ohne Tikki aus dem Haus und es konnte leicht ins Auge gehen, aber sie vertraute auf ihr Ladybug-Glück.
 

„Darf ich vorstellen? My secret place. Le terrasse de Institut du Monde Arabe!“ Hier hatte man den perfekten Überblick auf Paris und außerdem konnte man hier mehr oder weniger auch ein Picknick machen. Sie hatten zwar kein Gras, aber genug Platz. Außerdem war kein Mensch zu sehen.

„Wow“, machte Marinette beeindruckt. Nachdem Chat sie wieder heruntergelassen hatte, lief sie sofort nach vorn und warf einen Blick über die Brüstung. Bisher hatte sie sich nicht groß darüber informiert, da sie es nur für ein Institut gehalten hatte und nicht wusste, dass man hier eine so wunderschöne Aussicht hatte. Wenn sie als Ladybug unterwegs war, dann achtete sie nicht immer auf alle Stellen und es war doch ein völlig anderes Gefühl, wenn sie als sie selbst hier oben stand.

„Ich dachte eine solche Aussicht hast du nur selten“, mutmaßte Chat, trat näher und legte einen Arm um ihre Hüfte um sie ein wenig näher zu ziehen.
 

Da sie schon den Kuss zugelassen hatte, sagte sie auch hierzu nichts. Sie war fasziniert von der Umgebung und da es ein wenig kühl hier oben war, kuschelte sie sich sogar leicht an Chat Noir.

„Ich dachte nicht, dass du solche Plätze kennst“, gestand sie ihm. „Natürlich bist du sicher oft unterwegs, aber-“

„Psst. Ich kümmere mich eben sehr um meine Umwelt“, sagte er. Mit einem Handgriff zog er Marinette auch gleich wieder zu sich. Diesmal jedoch direkt an sich. Seine Arme waren beide um Marinette geschlungen und er war doch froh, dass der Mond genug Licht spendete. Nicht für ihn, sondern für Marinette selbst. Er wollte, dass sie ihn ansah und nicht nur er sie.
 

„Du überrascht mich immer wieder, Kätzchen“, murmelte sie. Ihr Lächeln ließ sie strahlen, konnte sie sich gerade nichts schöneres vorstellen.

„Nur für dich, Prinzessin“, lächelte er. Zärtlich strich er ihr über ihre Wange, spielte kurz mit ihrer Haarsträhne und verweilte dann doch in Marinettes Nacken.

Schon zum zweiten Mal heute Nacht versank Marinette förmlich in Chat Noirs grünen Augen. Sie platzierte ihre Hände direkt auf dessen Brust, konnte somit sehr deutlich dessen Herzschlag spüren. Genau wie ihr eigener schlug sein Herz vor Aufregung schneller.

„Du bist so unglaublich hübsch, ich liebe es in deine Augen zu sehen.“ Wenn Chat eines konnte, dann flirten, aber das hier war ihm um einiges wichtiger.

„Chat... küss mich bitte“, forderte sie leise. Für ihren Geschmack hatte er genug geredet und sie sehnte sich schon viel zu sehr nach seinen weichen Lippen. Sie spielten beide mit dem Feuer, aber schuldig fühlen mussten sie sich trotzdem nicht. Weder Chat musste sich vor Ladybug erklären, noch Marinette vor Adrien. Es war einfach wie es nun war, auch wenn Marinette nicht wusste, wer hinter dieser Maske steckte. Es waren nicht mehr nur irgendwelche Gefühle, da war weitaus mehr.
 

Chat Noir hätte noch ewig weiter erzählen können, was er alles an Marinette liebte. Dass ihm die Dinge, die ihn anfangs noch an Ladybug erinnerten, nun einfach so viel interessanter an Marinette fand. Doch jetzt wartete er nicht mehr länger und versiegelte seine Lippen erneut mit denen von Marinette.
 

Der Kuss war so viel fordernder als ihr erster. Nicht mehr schüchtern und erkundungsfreudig, sondern heiß und innig.

Marinettes Gesicht brannte, ihr Herz raste und ihr Griff in Chats Outfit wurde fester. Ein deutliches Zeichen für Chat Noir, der sie fest an sich hielt und mindestens genauso rote Wangen hatte. Er hatte keine Erfahrung in solchen Dingen und trotzdem passierte es wie von selbst.

„Marinette“, hauchte er gegen ihre Lippen, strich mit der Hand über ihren Rücken. „Prinzessin“, redete er weiter, als er anfing an ihrer Lippe herum zu knabbern. „Schönheit.“ Er hatte einfach nicht genug Worte um sie zu beschreiben und beinahe wäre ihm sogar „My Lady“, herausgerutscht, was er gerade noch so verhindern konnte. „Ich li-“, setzte er an, wurde jedoch von Marinette unterbrochen.

„Kitty“, meinte sie und versiegelte seinen Mund sofort wieder. Sie wollte nicht hören was er zu sagen hatte, es war noch zu früh. Womöglich hätte er eine Antwort erwartet und sie wusste nicht, ob sie ihm die jetzt schon geben wollte und konnte.
 

„Wir sollten... ich habe da doch noch was mitgebracht“, erklärte Marinette schließlich. Der Kuss dauerte fast eine halbe Ewigkeit und sie hatten beide Schwierigkeiten sich voneinander zu trennen. Chat mehr als Marinette.

„Du hast Recht“, meinte er.

„Chat.“

„Mh?“

„Du solltest mich loslassen...“

„Oh. Tut mir leid, ich kann nicht.“

„Dummes Kitty... ich lauf dir doch nicht weg“, beruhigte sie ihn und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Sie wollte ja genauso wenig, dass er sie losließ, aber sie konnten nicht ewig hier stehen. Sie musste morgen in die Schule und Chat Noir vermutlich auch. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie ihn am Ende doch noch mit nach Hause nahm.

„Darf ich wenigstens noch einmal...?“, fragte er nach und ließ seinen Blick zurück auf ihre Lippen wandern

„Später“, hauchte Marinette. Ihr Finger fand seinen Platz kurzerhand auf Chats Lippen wieder, ehe sie sich von ihm befreite. „Ich hab mir extra Mühe gegeben. Es wäre schade um das Essen“, meinte sie schließlich.
 

Da sie keine Decke dabei hatten, improvisierten die Beiden eben. Chat schnappte sich eine Tischdecke vom Nebenbalkon und legte sie auf den Boden, damit sie den Korb darauf stellen konnten.

„Die sind verdammt lecker“, stellte Chat Noir fest, als er sich einen Keks in den Mund stopfte.

„Danke“, kicherte sie. „Ti- äh... meine Mutter fand auch, dass sie gut schmecken.“

„Hast du ihr erzählt, dass sie für mich sind?“, wollte er wissen und schnappte sich darauf eins der Macarons.

„Nein. Ich hab einfach gesagt, dass sie für mich sind. Ich bezweifle zwar, dass sie mir das geglaubt hat, aber ich habe niemanden erzählt, dass wir uns treffen.“

„Wir könnten uns auch... mal richtig treffen“, schlug Chat Noir vor und hätte sich dabei fast verschluckt. Sein Blick löste sich dabei von Marinette, traute er sich nicht sie dabei anzusehen. Er fand es ja selbst dämlich, dass er das überhaupt nur gedacht hatte.

„Chat... ich weiß, wie wichtig es euch ist, eure Identitäten nicht zu verraten.“

„Nein, Ladybug ist das wichtig. Ich nehme es nur hin, weil es ihr Wunsch ist“, meinte er etwas betrübt.

Marinette wusste gar nicht, dass Chat so dachte. Sie ging immer davon aus, dass er es ebenfalls so empfand und nur damit scherzte, zu erfahren, wer Ladybug war.

„Es geht trotzdem nicht. Es ist wirklich besser, wenn du es für dich behältst“, erwiderte Marinette. Ob sie einfach nur Angst hatte zu erfahren, wer hinter der Maske war? Vielleicht kannte sie ihn? Vielleicht aber auch nicht.

„Stehst du etwa auf mein kleines Geheimnis?“, scherzte Chat und zwinkerte ihr dabei zu, nur um schnell wieder zu seinem alten Selbst zurück zu finden. Es stand ihm nicht, wenn er Trübsal blies.

„Immer, Kitty, immer“, lachte Marinette. Sie beugte sich nach vorn und hauchte Chat einen Kuss auf den Mundwinkel, leckte ihm dabei einen Kekskrümel vom Mundwinkel.

„Hey“, machte Chat und zog Marinette einfach wieder zu sich. Er konnte es einfach nicht lassen, nur diesmal landete sie auf ihm.

„Chat, das ist nicht fair!“, machte sie und zappelte auf ihm herum.

„Ich bin nie fair, Prinzessin“, gab er grinsend von sich. Seine Hände hielten sie fest auf sich und er lockerte den Griff erst wieder, als sie sich beruhigt hatte.

„Böses Kätzchen“, murmelte sie. Ihre Hand strich ihm dabei eine Haarsträhne zur Seite, konnte sie nun noch besser in seine Augen sehen. Zu gern würde sie nun doch wissen, wer unter der Maske steckte. Ob er die selbe Augenfarbe hatte, ob er genauso lächelte...

„Marinette?“

Ob sich seine Haare so weich anfühlten.

„Marinette. Du liegst in einer ziemlich unpraktischen Position.“ Chat wollte sie ja nicht stören, aber es war doch ein wenig unpassend und das obwohl es angenehm war ihr Gewicht auf sich zu spüren.

„Sag, Kitty... welche Augenfarbe hast du ohne diese Maske?“ Ob es so offensichtlich war, wie bei ihr?

„Grün.“

„Brav.“ Lächelnd graulte sie ihm noch kurz unter dem Kinn, hatte alle vorherigen Worte ignoriert und krabbelte wieder von Chat Noir herunter. „Danke.“

„Hm?“

„Für diesen Abend und“, setzte Marinette an, wurde jedoch von einem Piepen unterbrochen. War das etwa...?

„Verdammt“, fluchte Chat. Sein Ring machte ihm mal wieder einen Strich durch die Rechnung, wollte er den Abend noch nicht beenden, aber er beanspruchte Plagg die letzten Tage sowieso schon ein wenig zu oft.

„Bringst du mich noch nach Hause?“, fragte sie wissend. Sie wusste wie lange sie hier her gebraucht hatten und Chat würde es noch locker zu ihr und wahrscheinlich auch noch zu sich nach Hause schaffen.

„Aber nur, weil du nicht wissen willst, wer ich bin“, konterte er darauf, meinte es jedoch nur als Scherz.
 

Wie erwartet kam Marinette Heil zu Hause an und Chat Noir hatte noch genügend Zeit für seine Rückkehr.

„Kommst du bald wieder, Kitty?“, wollte sie noch wissen.

„Sobald ich kann“, antwortete Chat und gab ihr zum Abschied noch einen kurzen Kuss. „Schlaf schön, meine Prinzessin.“

„Gute Nacht, Chat.“

Just a normal day

„Jetzt erzähl schon, Marinette! Du hast mir versprochen, dass du mir erzählst was passiert ist, wenn du wieder wach bist“, bat Tikki ihre Freundin.

Normalerweise war Tikki nicht sehr ungeduldig oder neugierig, aber nachdem Marinette die vergangene Nacht erst verschwunden und dann mit einem überglücklichen Grinsen nach Hause gekommen war, wollte sie wissen was los war. Da es aber schon so spät gewesen war, hatte sie Marinette in Ruhe ins Bett gehen lassen und sich neben sie gelegt. Selten hatte sie Marinette so übertrieben glücklich gesehen gehabt, also musste etwas Außergewöhnliches passiert sein. Marinette strahlte über das ganze Gesicht und auch im Schlaf hatte sie nicht mit dem Lächeln aufhören wollen.
 

„Ach Tikki“, seufzte Marinette. Schon den ganzen Morgen war sie ihrer kleinen Freundin aus dem Weg gegangen und versuchte ihre Gefühle zu ordnen. Sie rannte ins Bad, zurück ins Zimmer und dann wieder ins Bad, suchte ein paar Klamotten zusammen und packte ihr Schulzeug. Der Zauber der Nacht war verflogen und trotzdem konnte sie nicht aufhören an Chat Noir zu denken. Jede noch so kleine Berührung brannte auf ihrem Körper, ihre Lippen fühlten Chat Noirs noch immer. Und wieder drang ein Seufzen über ihre Lippen.

„Oh je“, machte Tikki. Eines ihrer Fühlerchen ging nachdenklich zu ihrem Kopf, bis sie begann zu Grinsen. „Marinette! Du bist verliebt!“

„Was? Nein! Ich bin nur... verwirrt und so unglaublich...“

„Verliebt“, vervollständige Tikki den Satz.

„Ich bin nicht verliebt! Hör schon auf Tikki. Du weißt ganz genau, dass mein Herz Adrien gehört.“ Augenblicklich drehte sich Marinettes Kopf zu ihrem Schreibtisch, blickte sie direkt auf die Wand dahinter. Dort zierten noch immer viele Bilder von Adrien ihre Tapete und sie konnte einfach nicht anders, als erneut zu seufzten.

„Sei mal ehrlich Marinette“, sagte Tikki und flog vor eines der Bilder, „Findest du nicht auch, dass Adrien Ähnlichkeit mit Chat Noir hat? Vielleicht magst du ihn deshalb?“

„Quatsch. Chat Noir und Adrien? Nicht mal in hundert Jahren, sie könnten nicht unterschiedlicher sein.“

„Willst du mir dann nicht trotzdem erzählen was passiert ist?“, hakte Tikki wieder nach. Sie wollte Marinette keine weiteren Tipps geben, die sie nicht einmal verstand. Leider konnte ihr Tikki so auch nicht helfen um sie wieder aufzumuntern.

„Na gut, aber versprich mir, dass du nicht lachst!“ Nur unter dieser Bedingung würde Marinette etwas erzählen. Auch wenn sie nicht wüsste, was es daran zu lachen gäbe. Sie riss sich von Adriens Bilder los und setzte sich dabei auf ihren Schreibtisch-Stuhl. Ausnahmsweise hatte sie heute noch etwas Zeit bis sie zur Schule musste.

„Versprochen.“ Tikki ließ sich auf Marinettes Beinen nieder und blickte aufmerksam nach oben.

„Er... wir... haben uns geküsst“, brachte Marinette stockend über die Lippen. Dem Blick von Tikki wich sie aus, spürte sie doch erneut die Hitze in sich aufsteigen und auch wie sich ihre Wangen röteten.

„Oh! Das ist doch gut“, meinte Tikki und freut sich offensichtlich für Marinette.

„Nein, das ist gar nicht gut! Also, es war gut, aber das geht doch nicht“, äußerte sie ihre Bedenken. „Wir sind Partner und eigentlich wollte er doch Ladybug und ich bin Ladybug und was ist nun mit Adrien?“ Marinette war sichtlich verwirrt. Verzweifelt warf sie ihre Hände vor das Gesicht und verdeckte es.

„Marinette, hör einfach auf dein Herz. Wenn es sich in diesem Moment richtig angefühlt hat, dann solltet du dir keine Vorwürfe machen“, versuchte Tikki sie zu trösten, flog nach oben zu Marinettes Gesicht und schmiegte sich an eine Stelle, die ihre Hände nicht verdeckten, versuchte ihr somit zu vermitteln, dass Tikki für sie da war.

„Danke, Tikki. Ich wüsste gar nicht was ich ohne dich machen sollte.“ Marinette klang zumindest ein wenig zuversichtlicher. Sie sollte sich über solche Dinge nicht den Kopf zerbrechen. „Meinst du wirklich, dass das klappen könnte?“ Nach einem kurzen Zwinkern zwischen ihren Fingern hindurch, nahm sie die Hände wieder weg.

„Ladybug und Chat Noir sind füreinander bestimmt, mach dir keine Sorgen“, wiederholte Tikki noch einmal, flog in einem Bogen um Marinette herum und landete auf ihrer Schulter. „Aber jetzt schnell, sonst kommst du noch zu spät in die Schule.“
 

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„Du steckst ziemlich in Schwierigkeiten, Adrien“, gab Plagg in einem Singsang von sich. Wie auch bei Marinette und Tikki entschloss sich Adrien gleich nach seiner Rückkehr ins Bett zu gehen. Er wusste ganz genau was Plagg zu sagen hatte, weshalb er ihm lieber gleich seinen Camembert gab.

„Du warst derjenige der sagte, ich soll Marinette besuchen! Schieb die Schuld jetzt nicht auf mich!“
 

Obwohl Adrien noch zu einem Fotoshooting am frühen Morgen verdonnert wurde, konnte er sich bei seinem Vater herausreden. Er klagte über Bauch- und Kopfschmerzen und das er sich lieber noch etwas hinlegen würde, bevor die Schule anfing. Das sein Vater darauf einging, war zwar ein Wunder, doch er beschwerte sich nicht.
 

„Ich sagte du sollst mit Marinette reden und sie nicht küssen!“, verteidigte sich Plagg. Vorsichtshalber hatte er sich auf Adriens Kletterwand niedergelassen, nur für den Fall, dass Adrien wieder mit Kissen, Handtücher oder sonst etwas nach ihm werfen wollte. Seitdem Adrien nämlich wach war, lief er wie verrückt auf und ab.

„So etwas passiert eben“, seufzte Adrien und sah dabei auf die Uhr. Das Problem war, dass er gleich in die Schule musste und dort Marinette sah. Selbst wenn er Chat Noir war, ließ es ihn nicht kalt. Der Gedanke an die gemeinsamen Momente mit Marinette ließen sogar ihn erröten. Wie sollte das nur werden, wenn er sie gleich sehen würde? Als Adrien?

„Natürlich küsst man jemanden mal aus Versehen“, ärgerte Plagg ihn. „Wusste gar nicht, das man das neuerdings sogar mehrfach tut. Aus Versehen.“

„OH PLAGG! Kannst du nicht zumindest in solchen Momenten die Augen zumachen? Oder nicht hinhören oder was auch immer ihr Kwamis da macht“, regte sich Adrien auf. Er hatte völlig vergessen, dass Plagg alles mitbekommen hatte. „Jetzt komm da runter, damit ich dich unter meinen Kissen begraben kann“, befahl er und griff dabei auch schon nach einem. Plagg saß leider zu weit oben, als das er hätte treffen können.

„Ich bin derjenige der sauer sein müsste. Wegen dir seh ich Tikki vielleicht nicht wieder“ schmollte Plagg. Dabei war es alles nur gespielt und er wollte Adrien einfach nur aufziehen, was ziemlich gut funktionierte.

„Ich werde mit Ladybug reden, sobald ich weiß was das zwischen Marinette und mir ist“, seufzte Adrien.

„Liebe. Das ist Liebe, Adrien“, klärte Plagg ihn auf. „Du hast zumindest das erreicht was du wolltest“, flüsterte Plagg noch.

„Was?“

„Nichts, vergiss es. Geh in die Schule und kümmere dich um dein Mädchen, Loverboy“, grinste Plagg und flog direkt in Adriens Schultasche.

Adrien schüttelte nur seinen Kopf. Es half einfach alles nichts, musste er den Tag auf sich zukommen lassen. Diesmal würde er Marinette nur nicht aus dem Weg gehen, sondern das Gespräch suchen... oder zumindest ein wenig Kontakt, nur um zu sehen, wie sie darauf reagierte. Und vor allem um zu erfahren, was sie eigentlich von Chat hielt.
 


 

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Später in der Schule lag Marinette mit ihrem Kopf auf der Tischplatte. Alya fragte schon die ganze Zeit, was denn mit ihr los sei, doch mehr als ein Seufzen oder unverständliche Laute bekam sie nicht von ihr zu hören. Da sie dadurch fast verzweifelte, ließ sie es schließlich gut sein und tippte auf ihrem Handy herum. Obwohl Nino sicher gleich zur Tür hereinkommen würde, schrieb sie ihm ein paar Nachrichten, teilte ihm vor allem mit, dass er sich nicht wundern soll und Marinette heute scheinbar komisch drauf war.

„Sieh mal einer an. Scheint als wärst nicht nur du so komisch drauf heute“, grinste Alya als sie auf ihr Handy sah. Nino kam hin und wieder mit ein paar interessanten Nachrichten.

„Ich bin nur müde, Alya. Es ist alles bestens.“

„Sicher und Adrien ist auch nur müde“, lachte sie. Dummerweise wusste Alya nicht was passiert war und wenn sich Marinette mit Adrien getroffen hätte, hätte Marinette ihr das sicher mitgeteilt... oder?

„Was, Adrien?!“, schreckte Marinette hoch und sah sich panisch um. Ihre Augen sprachen alles andere als dafür, dass sie müde war. Sonst, wenn sie in der Schule war, fielen ihr immer fast die Augen zu, aber hier steckte etwas anderes dahinter.

„Also, hab ich recht?“, wunderte sich Alya.

„Womit recht?“

„Was habt ihr beide getrieben?“

„W-was? Wir? Wovon redest du? Alya, ich hab seit Wochen nicht mit Adrien gesprochen“, erklärte sie ihr. Genau in diesem Moment betrat Adrien mit Nino den Klassenraum.
 

Anders als sonst ignorierte Adrien diesmal Nino, der neben ihm stand und versuchte auf ihn einzureden. Adrien hatte keine Ahnung worum es ging, starrte er Marinette sofort an, als er sie entdeckte. Als er spürte, wie sein Gesicht anfing zu brennen, drehte er den Kopf zur Seite. Die roten Wangen waren deutlich zu sehen.

„Mhm?“, machte Alya und blickte zwischen Adrien und Marinette hin und her, so als würde sie eine Erklärung erwarten.

„Guten Morgen, ihr beiden“, meldete sich dann eben Nino zu Wort und setzte sich auf seinen Platz. „Keine Chance, er redet schon den ganzen Morgen kein Wort mit mir“, teilte Nino, Alya mit.

„M-morgen“, stammelte Marinette. Obwohl sie Adriens Reaktion sah, kam ihr nur wieder Chat Noir ins Gedächtnis und sie wandte ihren Blick ebenfalls hochrot ab. Leicht falsch zu verstehen.

„Ich bekomm das schon noch heraus“, flüsterte Alya. „Wir vier werden nach der Schule einen kleinen Ausflug machen“, warf sie etwas lauter in die Runde ein.

Nino war sofort damit einverstanden, Adrien wäre beinahe die Schultasche aus der Hand gefallen und Marinette sah ihre beste Freundin geschockt an.

„Alya“, nannte sie ihren Namen.

„Ich kann nicht“, kam dabei zeitgleich von Marinette und Adrien, die sich daraufhin kurz ansahen, sich jedoch sofort wieder voneinander abwendeten.

„Oh Gott, Kinder“, seufzte Alya und schüttelte den Kopf. Sie hatte heute eindeutig noch viel Arbeit vor sich. Auch wenn sie nicht wusste was hier vor sich ging, war es ja wohl offensichtlich, dass Adrien plötzlich ganz anderes Interesse an Marinette hatte.
 

Während des gesamten Unterrichtes versuchte Marinette nicht nach vorn zu sehen, hatte sie Adrien schließlich direkt vor sich. Dabei ging es ihr nicht einmal so direkt um ihn, sondern um die Tatsache, dass sie Chat Noir geküsst hatte und sie nun nicht wusste, was sie noch für Adrien fühlte. Komplett weg waren die Gefühle ja scheinbar nicht, aber es waren nicht mehr die selben.

Alya war damit beschäftigt sich einen Plan auszudenken, wie sie Marinette und Adrien nach der Schule alleine irgendwo zusammen bekommen könnte und tauschte heimlich Nachrichten mit Nino. Marinette bekam dies zwar mit, sagte aber nichts. Wenn sich ihre Freundin etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war es ihr sowieso nicht mehr auszureden und jetzt hatte sie ja auch noch Nino, der sie dabei unterstützte. Das Adrien sich komisch verhielt, war ihr ebenfalls aufgefallen, aber das tat er die letzten Wochen ja sowieso schon. Erst ging er jedem aus dem Weg, war fast nie da und... Moment. Chat Noir hatte gesagt, dass es vielleicht doch etwas Ernstes sein könnte. Es war vielleicht doch keine so schlechte Idee, wenn sie mal mit ihm reden konnte. Das sollte nun sogar einfacher sein, wenn sie die Buchstaben in ihren Sätzen nicht mehr vertauschen würde.

Adrien hingegen hatte es schwer sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Er wusste wer da hinter ihm saß, dass er gestern Nacht ihre weichen Lippen gespürt hatte und am liebsten würde er sich auf der Stelle umdrehen und sie erneut küssen.
 

„Mr. Agreste?“

Adrien war vollkommen in seinen Gedanken gefangen, malte er sich ein Detail nach dem anderen aus. Er wollte Marinette heute Abend wieder sehen, sie in seinen Armen halten und...

„Mr. Agreste, hören sie mich? Wenn sie an irgendwelche nicht jugendfreien Sachen denken, dann verlassen sie bitte meinen Unterricht!“ Die Lehrerin hatte Adrien inzwischen das zweite Mal angesprochen und nicht eine Reaktion erhalten. Stattdessen sah sie nur zu, wie dessen Gesicht immer röter wurde.

„Was? Ah!“, machte Adrien. Er hörte die Klasse lachen und versteckte sein Gesicht in seinen Händen.

„Junge, wirklich. Das ist der falsche Zeitpunkt für so etwas“, meinte Nino und stieß ihm in die Seite.

„Ich hab nicht... tut mir leid, ich dachte an ein Fotoshooting“, log Adrien. Jugendfrei waren seine Gedanken, aber dennoch gehörten sie nicht zum Unterricht.

„Sieh mal an, an was der Junge nur denkt“, kicherte Alya und wandte sich dabei an Marinette.

„Mr. Agreste, ihre Gedanken waren nicht bei meinem Unterricht. Bitte warten sie vor dem Büro des Direktors bis der Unterricht zu ende ist“, befahl sie.

„Ja, Miss“, seufzte er. Seine Sachen nahm er mit und machte sich auf den Weg nach draußen, aber nicht ohne noch einmal einen Blick zu Marinette zu werfen.
 

Es dauerte auch gar nicht lang, bis man versuchte Marinette aufzurufen, die dem Unterricht zwar mehr zuhörte, aber dennoch genau dann etwas beitragen sollte, als sie mit den Gedanken bei Chat war.

„Kekse“, antwortete sie perplex.

„Miss Dupain-Cheng! Ich weiß nicht, was heute mit euch los ist, aber für sie gilt das Selbe. Auf zum Büro des Direktors.“

„Du bist mir nachher wirklich eine Erklärung schuldig, Marinette“, flüsterte ihr Alya noch zu.

Ohne ein weiteres Wort verließ Marinette den Klassenraum und ging zum Büro des Direktors. Ihre Klasse war hier sowieso schon oft vertreten, da wäre es nichts Neues, wenn sie sich melden mussten.
 

„Willst du nicht wissen, was mit Adrien los ist, Marinette?“, fragte Tikki leise aus Marinettes Tasche heraus.

„Ich wollte sowieso mit ihm reden, aber ich hatte gerade ganz andere Gedanken.“

„Schon klar“, schmunzelte das kleine Kwami und verschwand zurück in die Tasche, die Marinette auch gleich wieder an ihre Seite schob.
 

„H-hat man dich auch rausgeschickt?“, fragte Adrien. Grüßend hob er eine Hand und winkte Marinette schüchtern zu, die sich neben ihn gesellte. Ihr Kopf war nach unten gerichtet und sie nickte daraufhin nur leicht.

Lange würde es zwar nicht dauern, aber nun waren sie zumindest alleine und das ohne die Hilfe von Alya und Nino. So etwas konnten die beiden scheinbar auch ganz gut allein.

„Sag mal Adrien... ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Marinette zögernd nach. Nervös tippte sie mit ihrer Fußspitze auf dem Boden herum, merkte so gar nicht, wie Adrien ihre Lippen fixiert hatte, ehe sie ihn ansprach.

„Wie?“, hakte er nach. Seine Augenbrauen zog er nach oben, musste er erst überlegen was Marinette meinte.

„Naja, du verbringst weniger Zeit in der Schule und heute Morgen warst du auch so anders“, erklärte sie ihm. „Ich mach mir nur Sorgen um dich.“

Auf Adriens Lippen bildete sich ein Lächeln, hatte sie Chat Noirs Worte scheinbar ernst genommen und das freute ihn.

„Mein Terminkalender hat sich nur überschnitten. Ich wollte aber unbedingt noch zum Unterricht. Da meine Fotohootings aber direkt danach waren, hatte ich keine Zeit mehr auf etwas Anderes zu achten. Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet habe, Pri... pffff.... Marinette!“, verbesserte er sich. Hoffentlich hatte sie nichts bemerkt. Nervös sah er sich um, fixierte jeden Punkt nur um nicht zu Marinette zurück sehen zu müssen. Am liebsten hätte er sich irgendwo vergraben, konnte er sein Geheimnis jetzt doch noch nicht auffliegen lassen. Irgendwann ja, aber das war definitiv der falsche Zeitpunkt dafür.
 

Marinette hatte ihren Kopf gehoben und blickte Adrien überrascht an. Sie verzog ihr Gesicht und fing plötzlich das Lachen an, als sie Adriens Versprecher hörte. Sie kam nicht darauf, dass er sie vielleicht mit Prinzessin ansprechen wollte, was immer noch daran lag, dass sie gerade die beiden nie miteinander vergleichen wollte.

„Pass trotzdem auf dich auf und überarbeite dich nicht, ja?“, bat sie Adrien und lächelte ihn an. Sie schaffte es in der Tat normal mit ihm zu reden. Kein Stottern, keine Wortverwechselungen oder Wortneuerfindungen.
 

Adrien löste sich von seinem starren Blick nach vorn und fand sich auch gleich in Marinettes blauen Augen wieder. Dieses Mädchen hatte so ein unbeschreibliches warmes Lächeln. Und da war es wieder: das Verlangen sie an sich zu ziehen und zu küssen.

Ohne, dass er es gemerkt hatte, war er tatsächlich aufgerutscht, stand nun direkt neben Marinette und es trennten sie vielleicht nur noch ein paar Millimeter voneinander.

Verdammt, warum konnte er es ihr nicht einfach sagen?

„Marinette“, nannte er ihren Namen, kam ihrem Gesicht dabei noch ein wenig näher. Jedoch berührten sich ihre Hände dabei aus Versehen und er bildete sich ein, dass ihn Plagg unter seinem Shirt gezwickt hatte. Zeitgleich zogen sie ihre Hände voneinander weg und starrten sich mit hochroten Gesichtern an.

„Tut... tut mir leid, ich wollte nicht“, entschuldigte sich Adrien. Seine andere Hand hielt die eben berührte und ging dabei auf Abstand.

„N-nein, ist schon in O-Ordnung. Nichts passiert“, stotterte Marinette vor sich hin. Zum wiederholten Male starrte sie auf den Fußboden.
 

Innerlich schrie sich Marinette selbst an, mit Dingen, wie: Adrien wollte dich gerade küssen! Ihr habt euch berührt! Aber vergiss Chat Noir nicht! Du kannst doch nicht beide mögen!

„Marinette, ist alles in Ordnung?“, wollte er wissen, beugte sich dabei doch wieder ein wenig nach vorn und musterte ihr Gesicht. Zum Fressen. Nach außen hin machte sie einen so verlegenen Eindruck und trotzdem wusste er, was wohl in ihrem Kopf vorgehen musste.

Gerade als er ihr über die Wange streichen wollte, spürte er, wie Plagg ihn erneut zwickte. Diesmal fester und nicht gerade in die unempfindlichste Stelle, was dafür sorgte, dass er einen undefinierbaren miauenden Laut von sich gab.

„Oh Gott“, dachte sich Marinette. „Jetzt hör ich schon Gespenster. Ich muss Chat unbedingt sehen“, fügte sie noch hinzu. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass es von Adrien kam und das obwohl dieser direkt neben ihr stand. Wie konnte man so eine extreme Sehnsucht nach jemanden haben, wenn sie sich vor ein paar Stunden noch gesehen hatten?

Ihre Hände hatte sie hinter sich, lehnte sie damit an der Wand und sie wollte sich auch nicht von der Stelle rühren. Das war ihr alles zu viel. Warum musste Adrien auch gerade jetzt damit anfangen ihr Beachtung zu schenken? Wenn sie sich das nicht nur einbildete, aber eigentlich war es doch offensichtlich. Nur wollte Marinette das nicht.
 

„Ich kann nicht!“, stieß sie plötzlich aus und war mindestens genauso überrascht, wie Adrien.

„Was kannst du nicht?“, fragte er verwirrt.

„Ich, du... nein, ich meine, ich kann den Stoff einfach nicht. Ich hab nicht eine Sekunde lang zugehört“, verbesserte sie sich. Zwei grüne Augen blickten sie fragend an. Zum ersten Mal bemerkte sie, dass Adriens Augen denen von Chat sehr ähnelten...

„Keine Sorge“, lachte Adrien und winkte ab. Er war froh, dass Marinette das Thema gewechselt hatte. „Wir können das gemeinsam nachholen. Ich wette Nino und Alya geben uns die Notizen“, erklärte er und lehnte sich nun selbst an die Wand.

„Stimmt... haha“, erwiderte Marinette darauf. Ihre Augen hatte sie geschlossen, konnte sie sich so zumindest beruhigen.
 


 

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„Du hättest ihr auch gleich sagen können, dass ich Chat Noir bin!“, fuhr Adrien, Plagg an.

„Wenn du so weiter gemacht hättest, dann hätte sie das auch von alleine herausgefunden, Cat-anova“, lachte Plagg.

„Der war echt schlecht, Plagg.“ Adrien verdrehte die Augen. Seine schlechten Wortspiele waren scheinbar ansteckend.

„Ich fand ihn gut.“

„Na immerhin einer“, murrte Adrien.

Nach seinem Gespräch mit dem Direktor - das wohlgemerkt länger als eine Stunde gedauert hatte – ergriff Adrien erneut die Flucht. Diesmal allerdings in die Männertoiletten, da er der Verabredung mit Alya, Nino und Marinette zugestimmt hatte.
 

"Und was willst du jetzt machen? Du konntest eben deine Finger schon kaum von Marinette lassen“, hielt ihm Plag noch einmal vor Augen.

„Mich von ihr fern halten und sie nicht küssen. Komm schon, sonst fragen sie nur wieder, wo ich bleibe.“ Adrien hielt seine Jackentasche offen, damit sich Plagg darin verstecken konnte. Nach der Schule war es einfacher, wenn er ihn dort transportierte, anstatt in seiner Schultasche.
 

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Marinette hatte in etwa die selbe Idee wie Adrien und meldete sich nach dem Unterricht noch einmal ab um auf die Toilette zu verschwinden.

„Tikki, Adrien hat versucht mich zu küssen!“, schrie sie förmlich und war froh, dass sie alleine im Raum war. Sie hatte sich vorsichtshalber gegen die Tür gelehnt, damit auch niemand hinein kommen konnte. „Oh Gott. Warum wollte er mich küssen?! Ich versteh das nicht. Tikki, sag mir warum.“ Tikki wusste bereits Bescheid, hatte sie alles mitbekommen und auch, dass Plagg seine Finger scheinbar im Spiel hatte, aber wenn sie ihr das sagte, war alles umsonst.

„Bestimmt hast du dir das nur eingebildet, Marinette.“ Ziemlich dumm. Tikki fiel bald auch nichts mehr ein um dieses Geheimnis aufrecht zu erhalten und das nur um Marinette nicht zu verletzten. Was Chat Noir, beziehungsweise Adrien vor hatte, wusste sie allerdings nicht.

„Das kann ich mir doch nicht eingebildet haben. Warum sollte ich mir das einbilden? Warum sollte... wieso... Adrien war noch nie so... bestimmt hat ein Akuma seine Finger im Spiel!“

„Jetzt beruhig dich doch mal Marinette. Ich spüre keinen Akuma und Adrien ist überarbeitet, das hat er doch selbst gesagt. Tief durchatmen.“ Wieder einmal flog Tikki neben Marinette auf und ab, rechts und links und streichelte sie am Kopf an allen möglichen Stellen.

„Mhhh...mmmhh... Das muss es sein“, stimmte sie ihr zu. Es passierte in letzter Zeit einfach so viel und sie wollte doch nur glücklich sein. „Ich will nicht mit den anderen weg...“, murmelte sie schließlich. Ihre Augen waren halb geschlossen, ihr Blick traurig auf den Boden gerichtet. „Ich mag Adrien noch sehr gerne, aber ich kann nicht aufhören an Chat Noir zu denken.“

„Alya und Nino sind doch dabei“, erklärte Tikki. „Und wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann sagst du einfach, dass du dich nicht wohl fühlst.“
 

„Marinette! Ich weiß, dass du da drin bist“, hörte man Alyas Stimme plötzlich und kurz darauf versuchte sie auch schon die Tür zu öffnen.

„Ja, ich komme schon.“ Tikki war schnell wieder in ihrer Tasche verschwunden und Marinette atmete noch einmal tief durch, ehe sie zur Seite ging und mit Alya zusammen nach draußen ging. Glücklicherweise hakte sie nicht gleich wieder nach, was denn nun zwischen ihr und Adrien passiert war, denn das wusste sie ja selbst nicht.

Hawk Moth strikes back

„Wenn du ständig davon läufst, dann wird das mit Adrien nie was“, meinte Alya auf dem Weg nach draußen. Alya hatte Nino gebeten mit Adrien vor der Schule auf sie zu warten, sobald Adrien denn überhaupt da war. „Adrien ist auch schon wieder geflüchtet. Was treibt ihr beide nur?“, seufzte sie.

„W-was? Wieso geflüchtet?“, hakte Marinette nach und verzog das Gesicht. „Er hat mir vorhin erzählt, dass er sehr viele Termine hat. Vielleicht ist es wirklich nicht gut, wenn wir uns heute treffen? Er hat doch selbst gesagt, dass er nicht kann“, redete sie weiter.

„Nichts da. Wenn er so viel zu tun hat, dann kann er sich freuen, wenn so ein nettes Mädchen, wie du, ein wenig Zeit mit ihm verbringt um ihn abzulenken. Hast du nicht gemerkt, wie er dich heute Morgen angesehen hat?

„Er ist müde, Alya“, bestand Marinette auf ihre vorherige Aussage.

„Und du auch, hab ich vergessen“, erwiderte Alya sarkastisch und schüttelte den Kopf. „Wenn ihr nachher weglauft, dann bitte zusammen“, grinste sie. Alya würde erst Ruhe geben, wenn sie Adrien mit Marinette verkuppelt hatte. Die Doppel-Dates hatte sie jetzt zwar schon, aber Marinette sollte schließlich glücklich sein.
 

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„Na, nettes Gespräch gehabt?“, grinste Nino. Er stand unter einem Baum vor der Schule und wartete auf die Anderen. Nino hatte gehofft, dass Adrien hier auftauchen würde, denn er wollte nicht mit Alya und Marinette alleine weggehen. Mit Alya ja, aber dann wäre es für Marinette vielleicht unangenehm und Alya bestand schließlich darauf, dass sie zusammen gingen. Alle vier.

„Frag nicht. Ich hab keine Ahnung was für Vorträge der Direx gehalten hat. Hatte zumindest nichts mit dem zu tun, weshalb ich dort war“, erklärte Adrien seufzend. Stehen geblieben war er neben seinem besten Freund und ließ den Kopf hängen.

„Das meinte ich gar nicht, sondern das mit Marinette“, gab er wissend von sich und stieß Adrien dabei freundschaftlich in die Seite.

„W-wie? G-gut… wir haben nur über den Unterricht geredet“, log er. Sofort drehte er sich zur Seite und versuchte den Rotschimmer auf seinen Wangen zu verstecken.

„Frag sie endlich, ob sie mit dir ausgeht“, seufzte Nino. Er zog seine Augenbrauen skeptisch nach oben und musterte Adrien. „Ist ja offensichtlich genug.“

„Was ist da… offensichtlich?“, murrte Adrien.

„Sie steht auf dich und du auf sie. Ist das so schwer zu verstehen?“

Gern hätte Adrien den Überraschten gemimt, doch funktionierte das nicht so ganz. Er wusste, dass Marinette auf Adrien stand… oder zumindest gestanden hatte. Und er wusste, dass er selbst etwas von Marinette wollte. Nur war er immer noch nicht Chat Noir. Zumindest nicht wirklich.

„Sieht so aus, als wüsstest du das schon“, lachte Nino. „Gut, dann sag Alya bitte nicht, dass ich dir das erzählt habe“, fügte er noch hinzu.

„Mischt euch bitte nicht ein“, murmelte Adrien und blickte auf die Schule. „Ich denke ich habe ein Fotoshooting, ich muss gehen. Richte Mari-“

„Halt, hier geblieben!“, befahl Nino und griff nach dessen Arm. „Wenn ich dich gehen lasse, bringt mit Alya wahrscheinlich um.“

Genau in diesen Moment waren die beiden Damen dann auch schon am Haupteingang zu sehen.

„Da seid ihr ja endlich“, maulte Nino und hielt Adrien noch immer am Oberarm fest. „Ne Minute länger und er wäre mir entwischt“, teilte er den Beiden mit und nickte in Richtung des Blonden.

„Kenn ich“, lachte Alya.
 

Nachdem die Gruppe relativ schnell entschlossen hatte, dass sie ins Kino gehen wollten, standen sie bereits vor der Kasse. Für einen Film hatten sie sich ebenfalls schnell entschieden und während Nino und Alya die Kinokarten holten, schickten sie Adrien und Marinette zusammen zu den Knabbereien.

„Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr“, fluchte Marinette leise vor sich hin, damit es Adrien nicht hören konnte.

„Wenn es dir unangenehm mit mir ist, können wir auch einfach verschwinden und nach Hause gehen.“ Adrien Stimme klang durchaus traurig, hoffte er einfach mal darauf, dass es nicht so war. Ein bisschen mögen sollte sie ihn nämlich schon, wenn er irgendwann vor hatte die Wahrheit zu sagen. Aber sie sah schon den ganzen Tag so aus, als wäre sie lieber mit jemand anderem zusammen.

„W-w-was? Nein, wie kommst du darauf?! Ich freue mich riesig, dass wir etwas zusammen unternehmen“, stotterte Marinette, fühlte sie sich dennoch erwischt. „Es ist nur, dass ich gerade an einen guten Freund gedacht habe“, gestand sie. Die Schlange für die Knabbereien war lang, also hatten sie noch genug Zeit.

„Jemand Besonderen?“, fragte er unverfroren.

„Kann man so sagen. Aber mach dir bitte keine Gedanken! I-ich… wollte schon lange mal mit dir weggehen, nur ist das gerade kein guter Zeitpunkt“, teilte sie mit. Wenn man keine allzu großen Gefühle mehr für jemanden hatte, dann war es einfacher mit ihm zu reden. Oder aber Marinette hatte sich nur endlich an ihn gewöhnt.

„Marinette“, murmelte Adrien leise. Seine Hand fuhr langsam zu ihrem Gesicht, berührte es kurz und spürte im nächsten Augenblick auch schon, wie sie einen Schritt nach hinten sprang und ihn erschrocken ansah.

„Wirklich kein guter Moment“, betonte sie noch einmal und sah mit knallrotem Gesicht zur Seite.

„Tut mir leid“, entschuldigte sich Adrien. Es war weder ein guter Moment, noch der richtige Ort für so etwas. Adrien war sich relativ sicher, dass er mit ihr reden würde, sobald sie komplett alleine waren und keine Gefahr bestand, dass man sie hören konnte.
 

Adrien wollte gerade etwas bestellen, als man laut Schreie aus der Ferne hörte. Sie waren nicht direkt im Kino, aber unmittelbar in der Nähe des Kinos.

„Warte bitte hier!“, bat Adrien, fasste Marinette an den Schulter und blickte ihr tief in die Augen. „Versprich mir das!“

„Ich… warum? Wo willst du hin?“, fragte sie. Eigentlich war sie diejenige gewesen, die Adrien diese Worte sagen wollte und nicht umgekehrt.

„Mach dir keine Sorgen, ich suche nur Nino und Alya.“ Zum Glück war das Kino groß und vor allem auch voll, da würde es ein wenig dauern um jemanden zu finden. Perfekt für seine Zwecke.

„Okay“, stimmte Marinette zu. Dann hatte sie selbst eine Chance sich ein Versteck zu suchen und sich zu verwandeln.

Da die Schreie lauter waren und vor allem anders klangen als sonst hatte Adrien ein schlechtes Gefühl, hoffte er nur, dass es hier drin auch wirklich sicher war. Deswegen passierte es auch von ganz allein, dass er Marinette einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte und dann in die Menschenmenge verschwand.

„Marinette. Marinette!“ Adriens Kuss hatte Marinette einen Augenblick aus der Bahn geworfen, bis Tikki sie ansprach. „Marinette, reiß dich zusammen, du hast einen Job!“

„Ich bin schon unterwegs, Tikki.“ Damit rannte Marinette los.
 

Chat Noir war schon lange vor Ort, als Ladybug endlich eintraf. Sie hatte Probleme damit gehabt einen ruhigen Ort zu finden, an dem sie sich verwandeln konnte, da sich die Menschenmassen überall verteilten.

„Was zum Teufel“, gab Ladybug von sich. Sie war auf einem der Dächer gelandet, hatte sie so gute Übersicht über das Geschehen.

„Du kommst gerade Richtig, my Lady. Ich glaube wir haben da ein Problem“, erklärte Chat, sprang dabei neben seine Partnerin und deutete in die Richtung, in der es gerade Dunkel wurde.

„Ich hatte schon so im Gefühl, dass da was nicht stimmt“, knurrte er.

Ladybug starrte entsetzt nach vorn, musterte die fremde Gestalt und schluckte dabei schwer.

„Ist das wirklich Hawk Moth?“, wollte sie wissen.

„Scheint so“, erwiderte er darauf. Bisher schien ihr Gegner die Beiden noch nicht entdeckt zu haben, verdunkelte er nur seine Umgebung und schickte Schmetterlinge auf alle erdenklichen Gegenstände.

„Der kann was erleben“, fauchte Ladybug, war schon im Begriff in dessen Richtung zu springen, als Chat Noir sie festhielt.

„Sollten wir uns nicht erst überlegen, was wir machen? Das ist immerhin Hawk Moth persönlich“, warf Chat ein. Normalerweise war er derjenige, der sich in den Kampf stürzte, aber diesmal überlegte er es sich lieber zweimal. Kurz fiel sein Blick nach unten in die Richtung des Kinos, aus dem immer mehr Menschen geströmt kamen. Am liebsten wollte er sofort zurück.

„Wenn du darauf warten willst, dass er uns die ganze Stadt auf den Hals hetzt, dann bitte“, erwiderte Ladybug. Kurzerhand folgte sie Chat Noirs Blick und zog eine Augenbraue nach oben. Sie wusste ganz genau wohin er sah. „Die sind auch gleich dran, wenn wir nichts unternehmen“, kommentierte Ladybug.

„Hast du dein Kwami je gefragt, wie man gegen einen Miraculous Besitzer kämpft?“, hakte er nach. Sie kämpften zwar tagtäglich gegen die Akumas und andere kleinere Verbrechen, aber darüber hatte sich Chat Noir noch nie Gedanken gemacht. Ladybugs Blick zu urteilen, ging es ihr genauso.

„Nein“, seufzte sie, „aber mein Lucky Charm wird uns da sicher weiterhelfen.“ Ladybug war überzeugt von sich selbst. Ein letzter Blick zu Chat Noir folgte, bevor sie nach ihrem Jo-jo griff und sie sich in Richtung Hawk Moth begab.

„Ich bewundere ihre Entschlossenheit, aber diesmal denke ich wirklich, dass das nicht gut gehen kann“, dachte sich Chat Noir, folgte ihr jedoch ohne groß darüber nachzudenken.
 

„Endlich“, sprach Hawk Moth. „Endlich werde ich dem ein Ende setzen.“ Hawk Moth hatte schon lange vorher mitbekommen, wer da auf ihn zukam und er erwartete sie herzlich. Er hatte genug davon seine Akumas wegzuschicken und doch wieder leer auszugehen. Man konnte sich eben auf niemanden verlassen und musste alles selbst machen.

„Wir können dem Drumherum auch einfach aus dem Weg gehen und du gibst dich gleich geschlagen, Hawk Moth“, schlug Chat Noir spielerisch vor. Das würde zwar sowieso nie klappen, aber versuchen konnte man es ja.

„Ich verspreche ich verletzte niemanden, wenn ihr mir eure Miraculous freiwillig übergebt“, lachte Hawk Moth. Er schwang sein Zepter und entsendete noch weitere Schmetterlinge, die sich zu einer Art Strahl zusammenfanden. „Passt gut auf“, rief er weiterhin lachend.

Ladybug und Chat Noir folgten dem Angriff und sahen nur noch, wie die Menschen vom Nichts umschlungen wurden und verschwanden.

„Ihr löst euch davon zwar nicht in Luft auf, aber dank meiner Magie kann ich – wie Chat Noir – Dinge zerstören. Eure Anzüge bieten euch dabei nur wenig Schutz“, erzählte er. „Ich werde euch zerquetschen und dann werden mir eure Miraculous endlich gehören“, erklärte Hawk Moth seine Absichten.
 

„Träum weiter“, mischte sich Ladybug ein, die zwar noch immer mit dem Schock zu kämpfen hatte, dass hier ernsthaft Menschen verletzt wurden oder verschwanden, aber noch lange nicht aufgegeben hatte. „Wenn du endlich weg bist, dann kann ich endlich wieder ein ganz normales Leben führen!“ Dabei war Marinette froh, dass sie Ladybug geworden war, Tikki kennengelernt hatte und vor allem Chat Noir. Gegen ein wenig Freizeit hatte sie aber genauso wenig.

„Meine Meinung“, stimmte ihr Chat Noir zu.

Sie mussten ganz genau überlegen, was sie taten. Ihr Gegner war nicht zu unterschätzen und ihre Kräfte einzusetzen würde nur etwas bringen, wenn sie genau wussten, was sie taten. Wenn erst mal nichts mehr übrig war und sie sich zurück verwandelten, dann konnten sie gleich aufgeben. Hawk Moth hätte leichtes Spiel.
 

„Wäre doch gelacht, wenn wir keine Chance zu zweit hätten“, meinte Ladybug. Sofort stürzte sie sich in den Kampf, warf ihm ihr Jo-jo entgegen und wollte Chat Noir schon anweisen ihn anzugreifen, doch war Hawk Moth einfach verschwunden. Wieder aufgetaucht war er hinter Ladybug, setzte sein Zepter ein und traf sie damit von hinten. Auf der Stelle durchfuhr sie ein starker Schmerz, sodass sie beinahe den Halt verlor und vom Dach zu fallen drohte.

„Ladybug“, rief Chat Noir, war er ihr sofort zur Hilfe geeilt. Er konnte sehen, wie sie ihr Gesicht verzog und versuchte die Schmerzen nicht an sich heranzulassen.

„Das... war doch noch gar... nichts“, keuchte Ladybug. Erneut versuchte sie einen Angriff auf Hawk Moth und wieder war er verschwunden. Chat Noir versuchte das Geschehen zu beobachten, aber auch er konnte nicht sagen, wo ihr Gegner als nächstes auftauchte. Diesmal traf es jedoch Chat von der Seite, der mit voller Wucht gegen die nächste Hauswand geschleudert wurde.

„Du Feigling“, rief Ladybug. Ihre Gefühle für Chat Noir waren ihr im Moment verdammt im Weg, denn auch ihr war es wichtiger sich erst um ihn zu kümmern.

„Chat... ist alles in Ordnung?“, fragte sie. Achtsam flog sie auf ihn zu, wollte ihm aufhelfen, doch hatte sie keine Chance dazu. Hawk Moth spielte mit ihnen.

„Ich dachte wirklich ihr hättet mehr drauf“, gab Hawk Moth von sich. „Scheinbar hatte ich einfach nur nichtsnutzige Opfer und Ladybug und Chat Noir sind gar nicht so stark.“
 

Der Kampf dauerte nun schon eine ganze Weile und weder Chat Noir noch Ladybug trauten sich ihre Kräfte voll einzusetzen, fanden sie einfach keinen Schwachpunkt. Wenn das so weiterging, dann brauchten sie dies auch nicht mehr tun, denn beide waren am Ende.

Hawk Moth spielte mit ihnen, wie eine Katze mit einer Maus. Chat Noir konnte kaum noch etwas sehen, hatte sein linkes Auge einen direkten Angriff abbekommen. Blut lief über sein Gesicht und er konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. Seine Verletzungen waren jedoch nichts im Vergleich zu denen von Ladybug. Sie versuchte Hawk Moth immer wieder anzugreifen und jedes Mal traf sie die Reaktion darauf härter.

Die einzigen Verletzungen die sichtbar waren, waren die in ihren Gesichtern. Alles andere wurde von ihren Anzügen verdeckt. Magie konnte nicht zerstört werden, aber durchaus durchbrochen. Wahrscheinlich hatten beide weitaus schlimmere Verletzungen, als angenommen.
 

„Ladybug“, schrie Chat Noir verzweifelt. Er stand unten auf der Straße, hielt sich an seinem Stab fest und somit auch auf den Beinen. Er wusste nicht, wie viel er noch ertragen konnte. Nicht an eigenen Verletzungen, sondern, weil er zusehen musste, wie hilflos Ladybug war. „Ladybug“, rief er nur wieder. „Hör auf, bitte“, flehte Chat.
 

Deutlich nahm Ladybug die Worte ihres Partners wahr. Sie war froh darüber, dass er da unten war und nicht mehr hier oben. Hawk Moth erlaubte sich aber Chat Noir einfach so anzugreifen um zu sehen, wie sich Ladybug in ihr Verderben stürzte. Sie liebte diesen Jungen und konnte nicht mehr mit ansehen, wie er immer und immer wieder sein Leben für sie riskierte. Diesmal war sie dran.
 

„Nein“, sagte Ladybug. Sie hatte nicht mehr die Möglichkeit ihren Lucky Charm zu benutzen, würde sich ihre Verwandlung auf der Stelle auflösen. Trotzdem holte sie mit ihrem Jo-Jo aus, wurde erneut von Hawk Moth getroffen und verlor fast zeitgleich ihr Bewusstsein. Die Schmerzen wurden einfach zu stark und dessen letzte Attacke hatte ihr den Rest gegeben. Sie musste schreckliche innere Verletzungen haben und Tikki würde es nicht mehr länger schaffen ihre Kräfte aufrecht zu erhalten.

„Tut mir... leid“, murmelte Ladybug nur noch, als sie nach unten fiel, konnte sie Chat Noir gerade noch so fangen.
 

Ohne lange darüber nachzudenken, warf Chat Noir seinen Stab zur Seite, eilte direkt unter Ladybug und fing diese auf.

„Nein“, hauchte er, als er sie in seinen Armen hielt. „Ladybug.“ Seine Stimme brach. Abertausende von Tränen liefen ihm über die Wangen, sah er nur mehr in das schlafende Gesicht seiner Partnerin. Er hatte versagt, er konnte ihr nicht helfen.
 

„Chat Noir! Ich gebe dir bis Morgen früh Zeit. Entweder du bringst mir deinen Miraculous freiwillig oder dir wird es so ergehen, wie ihr“, drohte Hawk Moth noch ein letztes Mal. Um die Ohrringe konnte er sich später kümmern, bezweifelte er, dass Chat Noir alleine eine große Bedrohung war, konnte er ohne Ladybug doch sowieso nichts ausrichten.

Mit einem lauten Lachen verschwand er.
 

„Wieso konntest du nicht einmal auf mich hören?“, fragte er verzweifelt. Mit Ladybug auf seinen Armen sank er auf den Boden, zog sie noch enger an sich. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über die Wangen, strich ihr die Haarsträhnen zur Seite. Auch wenn sein Herz inzwischen jemand anderem gehörte, Ladybug war seine erste große Liebe. Die Frau, die er solange verehrt hatte und nun lag sie bewusstlos in seinen Armen und atmete kaum noch. „Es tut mir so leid...“

Blut tropfte von seinen eigenen Verletzungen auf ihr Gesicht, als er plötzlich sah, wie sich Ladybugs Anzug auflöste, ihre Verwandlung verschwand.
 

Wie in Zeitlupe wich die Magie von Ladybugs Körper, brachte immer mehr ihre wahre Gestalt zum Vorschein.

„Marinette...?“

Es kam Chat Noir vor, wie ein nicht enden wollender Alptraum, als wolle er nicht wahrhaben, was gerade passierte. Ladybug und Marinette waren die selbe Person. Beide Frauen, die er liebte.

„Nein“, kam es nur wieder von ihm. „Das ist nicht wahr“, schrie er, zog sie nun komplett an sich, hielt sie fest, als wolle er nicht, dass sie geht und senkte seinen Kopf.

„Warum tust du mir das an?“, murmelte er verzweifelt gegen ihre Lippen...

Miraculous

„Öffne bitte deine Augen, Marinette“, bat Chat Noir verzweifelt. „Es ist alles meine Schuld.“

In fast jedem seiner Kämpfe stand er Ladybug nur im Weg, war ihr dabei weniger eine Hilfe. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass es besser für sie gewesen wäre, wenn er gar nicht erst aufgetaucht wäre. Doch dann gab es auch wieder diese Moment, in denen er ihr eine Hilfe sein konnte und sie sich tatsächlich bei ihm bedankte. Es war dabei weniger wichtig, wer sie in Wirklichkeit wahr, machte er sich selbst die Vorwürfe. Gerade heute, in diesem Kampf, hätte er besser auf sie aufpassen müssen. Er hätte ihr gleich zu Hilfe kommen müssen, anstatt sich auszuruhen.
 

Es war einfach sich das alles einzureden, sich selbst die Schuld zu geben und zu hoffen, dass er aus diesem Alptraum wieder erwachte. Denn er wusste ganz genau, dass er nicht mehr konnte. Er hatte keine Kraft mehr, hätte ihn Hawk Moth wahrscheinlich auch noch getötet. Sie waren ein Spielball für ihren Gegner und hatten von Anfang an keine Chance gegen ihn.
 

„Nein“, rief Chat erneut. Noch war sie nicht tot. Chats Aufmerksamkeit war die ganze Zeit auf Marinettes Gesicht gerichtet, als er seinen Kopf erneut anhob. Sein Blick glitt an Marinettes Körper entlang, als er eine kleine Gestalt auf ihrem Bauch liegen sah. Das musste dann wohl Tikki sein.

Während er Marinette noch mit einer Hand fest bei sich behielt, griff er zaghaft nacht Tikki, strich ihr leicht über den Kopf und merkte, dass auch sie nicht bei Bewusstsein war, dabei hätte sie seine letzte Hoffnung sein können.
 

"Was soll ich nur tun“, fragte er, war er mit den Nerven schon lange am Ende. Ihm tat alles weh, sein Herz schmerzte ebenfalls und er wusste nicht was er tun konnte um Marinette doch noch zu helfen. In ein Krankenhaus konnte er sie nicht bringen, da sie durch Magie verletzt wurde und Ladybug die Einzige war, die so etwas heilen konnte.
 

Chat Noir strich Marinette noch eine kurze Weile über die Wange, musterte sie, betete immer wieder, dass doch noch ein Wunder geschah und hauchte ihr letztlich einen Kuss auf die Lippen. Die Umgebung war verwüstet, war es ausgeschlossen, dass jemand in der Nähe war und sie sehen konnte. Und selbst wenn – es war egal. Chat Noir verlor gerade die Liebe seines Lebens, starb sie ihm in seinen Armen weg... Was für ein Superheld war er da noch?
 

„Plagg“, kam ihm plötzlich in den Sinn. Es war gefährlich die Verwandlung jetzt aufzulösen, war er immerhin genauso schwer verletzt. Wer wusste, ob er nicht auch einfach das Bewusstsein verlor oder so schwer verletzt war und Plagg gerade dabei war ihm zu helfen? Dummerweise konnte er so nicht mit ihm kommunizieren und wenn es doch etwas helfen würde, dann musste er es auf jeden Fall probieren.
 

Chat Noir atmete tief durch, warf noch einmal einen Blick auf Marinette und schloss die Augen.

„Plagg,Transformation off“, gab er leise von sich. Ein grünes Licht erschien und kurze Zeit später fand er sich als Adrien wieder.

Die Schmerzen machten ihn fast wahnsinnig, doch er musste es aushalten... für Marinette.
 

„Tikki“, rief Plagg sofort. Er war ebenfalls nicht mehr bei vollen Kräften, hatte das meiste der Angriffe immerhin selbst abbekommen, trotzdem flog er sofort zu Tikki und landete auf Marinettes Bauch. Sie hatten sich solange nicht sehen können und nun musste es auf diese Weise sein.

„Was hast du getan?“, wollte Plagg wissen, kniete vor seiner kleiner Freundin und versuchte auszumachen, ob sie noch lebte.
 

„Plagg... du musst irgendetwas... tun“, flehte Adrien, holte er immer wieder tief Luft um überhaupt ein Wort herauszubekommen. Ihm blieb nichts anderes übrig als Plag anzuflehen und er würde alles dafür tun, dass es Marinette wieder besser ging. Vorerst würde es auch reichen, wenn er wüsste, ob sie es überleben würde.

„Ich bin kein Wunderheiler, denkst du wirklich ich hätte solche Kräfte?“, plärrte er ihm entgegen. „Ich bin die Dunkelheit, deine Kraft ist die Zerstörung, Tikki ist das Licht“, erklärte Plagg traurig, zog nun wiederum Tikki in seine Arme.

„Bitte“, flehte Adrien nur weiter, hörte er gar nicht mehr darauf was Plagg ihm zu sagen hatte. „Wenn ich Hawk Moth einfach unsere Miraculous-“

„OHNE TIKKI BRINGEN IHM DIE MIRACULOUS AUCH NICHTS, FALLS IHR DAS NOCH NICHT VERSTANDEN HABT“, schrie Plagg ihn regelrecht an.

Sie als Kwamis hatten wirklich schon viel überstanden und miterlebt, auch den Tod von Ladybug oder gar Chat Noir. Doch Plagg wollte nicht, dass sich dies immer und immer wieder wiederholte.

„Ich kenne da jemanden, der sie vielleicht retten kann“, murmelte Plagg. Er selbst wusste genau, was man machen konnte, doch gab es da eine gewisse Bedingung...

„Sag es mir!“

„Bring sie zu Meister Fu... er wird dir sagen, was zu tun ist“, erklärte er ihm. „Es ist nicht weit von hier.“

Adriens Augen weiteten sich, als Plagg mit dieser Information kam. Er wusste zwar nicht, wer oder was dieser Meister Fu war, aber wenn er Marinette retten konnte, war ihm alles lieb. Und das Plagg nicht sofort mit der Sprache herausrückte, darum konnte er sich später kümmern.
 

Adrien lies sich erklären, wie er am Besten zu Meister Fu kommen konnte. Marinette allerdings in dieser Gestalt, samt seinen Verletzungen auf die Arme zu bekommen, war nicht das Einfachste. Mehrmals hätte er sie fast fallen gelassen, wäre selbst zusammengebrochen oder ihm wurde einfach nur komplett schwarz vor Augen. Dank seinem einen verletzten Auge, sah er sowieso schon schlecht genug und letztlich hatte er nicht einmal eine Ahnung, wie er doch an seinem Ziel angekommen war.
 

Adrien machte sich nicht die Mühe zu klingeln, stand die Tür bereits offen, fast so als hätte man sie schon erwartet.

„Meister Fu“, rief Plagg sofort. Dank seinen eigenen Verletzungen konnte Plagg nicht aufstehen und zu diesem fliegen, aber dies war auch nicht nötig.
 

Sie betraten einen chinesisch eingerichteten Raum, in der Mitte des Raumes befand sich ein großes Kissen auf ein paar Bambusmatten und ein alter Mann, der Adrien wissend ansah. Auch Plagg, Tikki und Marinette hatte er sofort erkannt. Er war zwar nicht mehr der Jüngste und konnte nicht mehr aktiv an Kämpfen teilnehmen, doch wissen tat er alles, war er doch der gewesen der ihnen dieses Schicksal aufgebürdet hatte.
 

„Bitte helfen sie Marinette!“, bat Adrien sofort. Mit letzter Kraft war er näher gekommen, stand nun direkt vor dem alten Mann, der auf das Kissen vor ihm nickte.

„Leg sie darauf“, befahl er.

Ein wenig skeptisch war Adrien, doch Plagg schien diesem Mann zu vertrauen, als tat er es auch. Er tat, wie ihm gesagt, legte Marinette auf das Kissen und kniete sich vor ihr hin. Plagg krabbelte derweil ebenfalls daneben und senkte den Kopf.

„Können sie ihr helfen?“, fragte Adrien wieder, Verzweiflung sprach aus seinen Worten..

„Mhhhh“, machte Meister Fu und musterte sowohl Adrien, als auch Marinette. „Tritt zurück, Junge.“

„Nein, ich will bei ihr bleiben!“

„Wenn du willst, dass ich ihr helfe, dann tritt zurück“, wiederholte er.

„Mach es einfach, Adrien“, mischte sich Plagg leise ein.
 

Unverständliche Worte, die einer altertümlichen Sprache glichen, kamen aus dem Mund des alten Mannes. Seine Hände lagen in der Luft über Marinette, versuchte er wohl herauszufinden, wie schlecht es wirklich um sie stand.

Adrien hatte sich ein Stück entfernt, vor die Matten gesetzt und sah dem mit gemischten Gefühlen zu. Seine eigenen Schmerzen hatte er dabei fast vergessen, wollte er sie nur wieder in seinen Armen haben. Plagg schien ebenfalls mit sich zu kämpfen, doch war sein Blick ängstlich nach vorn gerichtet. Wusste er, was passieren würde?
 

„Chat Noir“, sprach Meister Fu und hob seinen Kopf. „Willst du wirklich, dass ich dieses Mädchen rette?“

„Natürlich!“ Energisch war Adrien aufgesprungen, bereute es aber auch gleich wieder, als ihm kurz schwarz vor Augen wurde. „Warum fragen sie das noch?“

„Weil es eine Bedingung gibt“, erklärte der alte Mann und sah dabei kurz zu Plagg. „Dein Kwami hat dir nichts erzählt?“

„Mir was nicht erzählt?“

„Chat Noirs Kraft besteht nicht nur aus Zerstörung. Sie sorgt dafür Ladybug zu beschützen und kann genau wie sie, Leben retten. Aber nur unter dieser Bedingung“, erzählte Meister Fu weiter. Dabei war sein Blick wieder auf Plagg gerichtet.

„Jetzt sagen sie schon!“

„Mich“, antwortete Plagg, „mich, Adrien. Ich bin die Bedingung.“

„Und was soll das... heißen?“

„Du musst Chat Noir aufgeben, seine Kräfte opfern... mich opfern“, sprach Plagg. Er konnte Adrien dabei nicht ansehen. Die ganze Zeit hatte er gewusst, dass so etwas möglich war, hätte er schon in der Vergangenheit Ladybug retten können, doch bisher schien Ladybug keiner so sehr zu lieben wie Adrien. Und auch, dass er sich in sie verliebt hatte, obwohl er nicht wusste, dass Marinette Ladybug war, war ungewöhnlich.

„Was?“, gab er erschrocken von sich. „Ich kann doch nicht...“

„Adrien“, seufzte Plagg, „du liebst dieses Mädchen, mehr als alles andere. Und Tikki soll nicht wieder für so lange Zeit versiegelt sein.“
 

Für Adrien war das, wie ein Schlag ins Gesicht. Sein Leben war noch nie sonderlich toll gewesen und erst durch Chat Noir durfte er erfahren, was es hieß frei zu sein. Er war nicht mehr nur zu Hause eingesperrt, konnte er selbst sein und vor allem konnte er mit dem Mädchen zusammen sein, das er liebte. Leider beinhaltete das Eine auch das Andere. Er konnte doch Plagg nicht erst für seine Freiheit benutzen und nun dafür, um das zu behalten was er nach so langer Zeit endlich gefunden hatte: seine Liebe zu Marinette.

„Wäre ich mir nicht sicher, hätte ich dir nicht erzählt, dass man sie retten kann“, fügte Plagg noch hinzu und unterdrückte dabei seine Tränen. „Mach schon, bevor ich es mir noch einmal anders überlege.“

Meister Fu blickte dem schweigend zu, war es immerhin nicht seine Entscheidung, auch wenn sie Ladybug auf alle Fälle brauchen würden.

„Okay“, entschied sich Adrien schließlich. Seine Blick verriet einen unglaublichen Schmerz, opferte er hier immerhin einen guten Freund, auch wenn er mehr Ärger mit Plagg hatte als alles andere. „Trotzdem... danke für die schöne Zeit und dafür, dass ich Ladybug überhaupt habe kennenlernen dürfen“, bedankte sich Adrien unter Tränen. Leider saß Plagg zu weit weg, sonst hätte er ihn sich sicher noch einmal geschnappt, aber das war wohl Absicht.

„Dummkopf“, schniefte Plagg und kletterte dabei auf ein zweites, kleineres Kissen neben Marinette.
 

„Nun gut“, meinte Meister Fu, „das wird ein bisschen dauern.“

Weitere unverständliche Worte folgten, als Plagg ein helles Licht umgab und er damit über Marinette und Tikki schwebte.

Adrien musste sich eine Hand vor die Augen halten, blendete es so stark, dass er sowieso nichts mehr sehen konnte. Sein Herz schlug dabei aufgeregt, hoffte er, dass es auch wirklich funktionierte.
 

Als das grelle Licht verschwand, blinzelte Adrien ein paar Mal und als er endlich wieder klarer sehen konnte, war Plagg verschwunden. Sein Gesicht verzog sich schmerzlich, doch zumindest konnte er einen kleinen Laut von Marinette hören, was ihn gleich wieder auf andere Gedanken brachte.

„Marinette“, rief er sofort, wollte schon zu ihr, als Meister Fu plötzlich vor ihm stand.

„Lassen wir die beiden einen Moment alleine, Tikki übernimmt den Rest. Nun sollten wir uns um deine Wunden kümmern“, schlug er vor.
 

Obwohl sich Adrien zuerst dagegen gesträubt hatte, ging er mit in den Nebenraum. Dort wurde zu erst sein Auge versorgt und schließlich noch weitere äußere Verletzungen. Außerdem bekam er wohl eine Art Zaubertrank, den er trinken sollte, damit seine inneren Verletzungen auch ohne Plagg heilten. Es schmeckte wie jede Medizin: Bitter und eklig.

Als er fertig war, hatte er einen großen Verband um seinem Kopf und über dem Auge, an seinen Armen und Beinen. Lange würde er diese, dank dem Gemisch, aber nicht brauchen.

„Wo ist Plagg jetzt?“, fragte Adrien nach langem Schweigen.

„Chat Noirs Energie stammte von ihm und seine Magie wurde dafür benötigt Tikki wieder genug Kraft zu geben, damit sie Ladybug retten kann“, erklärte er und packte dabei seine medizinischen Sachen wieder ein. „Plagg hatte recht, eure Liebe ist größer als die in eurer Vergangenheit. Vielleicht geschieht noch ein Wunder.“ Er ließ seinen Satz offen stehen und grinste nur leicht, auch wenn es Adriens Frage nicht unbedingt beantwortete.
 

Nachdenklich hob Adrien seine Hand und blickte auf den leeren Ring.

„Den sollte ich wohl auch zurückgeben“, murmelte Adrien.

„Vorher solltest du lieber nach Ladybug sehen“, warf Meister Fu ein. Er stand bereits an der Tür, öffnete diese und deutete Adrien damit an, hineinzugehen. Hineingehen war in diesem Fall untertrieben, stürmte er viel mehr. Dabei fiel er über seine eigenen Füße, landete aber trotzdem noch vor Marinette. Tikki war bereits wach.
 

"Adrien", nannte Tikki seinen Namen leise. Ihr ging es eindeutig schon sehr viel besser, weshalb sie auch direkt vor seine Nase flog.

„Tikki, richtig?“

„Mhm. Du hast uns das Leben gerettet, danke“, bedankte sich Tikki. Adrien wollte ihr auch schon sagen, um welchen Preis dies geschehen war, doch kam Tikki ihm noch zuvor: „Plagg wusste, was er tut. Wir wussten beide, dass wir uns eines Tages für einen von euch opfern würden.“

„Es tut mir so Leid, wirklich. Ich wollte nicht... ich konnte... Marinette“, gab Adrien Bruchstücke von Sätzen von sich. Ihm wurde immer bewusster, in welcher Lage er sich befand.

„Hnn“, gab Marinette plötzlich von sich. „Ah... Tikki?“, fragte sie als erstes, noch bevor sie die Augen geöffnet hatte. Schnell war Adriens Aufmerksamkeit wieder auf seine Prinzessin gerichtet.

„Marinette“, meinte er leise. Seine Hand ging zu ihrem Gesicht und er streichelte ihr sanft darüber. Zumindest war er bei ihr, wenn sie aufwachte.

„Wo...“, setzte Marinette an. Kurz blinzelte sie und brauchte einen Moment, bis sie klar sehen konnte. Zumindest bis sie erkannte, wer bei ihr war. „Adrien?“, gab sie erschrocken von sich.

„Keine Sorge“, meinte er sofort.

„Aber, was ist passiert und“, fing Marinette an und entdeckte dann auch schon Tikki, die direkt neben Adrien schwebte. Sprachlos blickte sie auf ihre kleine Freundin, die aber sofort zu ihr geflogen kam und sich an ihre Wange schmiegte.

„Oh, Marinette. Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ Obwohl Tikki einen Großteil dazu beigetragen hatte, freute sie sich riesig.

„Ähm“, machte sie nur. Sie hatte absolut keine Ahnung was passiert war und warum Tikki UND Adrien hier waren. „Wo ist Chat? Und was ist mit Adrien passiert?“, fragte sie verwirrt.

„Frag ihn doch am Besten selbst“, schmunzelte sie.
 

„My Lady“, lächelte er, hielt sich zurück um ihr nicht sofort um den Hals zu fallen.

„W-w-wie?!“, stotterte sie. Panisch blickte sie zwischen einer grinsenden Tikki und Adrien hin und her. War das ein Scherz oder träumte sie noch? Hatte sie nicht gerade noch mit Chat Noir gegen Hawk Moth gekämpft?

„Marinette“, sagte Adrien nun doch etwas deutlicher und da Marinette noch immer verwirrt war, zog er sie nun doch endlich in seine Arme. „Ich dachte wirklich, ich hätte dich verloren“, schluchzte er leise, zog sie nur noch fester an sich und vergrub seinen Kopf in ihrem Nacken. „Es tut mir so unglaublich leid, dass ich dir nicht helfen konnte.“ Noch nie in seinem Leben war Adrien so verzweifelt gewesen.
 

Tikki kicherte leise, zwinkerte Marinette zu und flog schließlich aus dem Raum, wollte sie den beiden ein bisschen Privatsphäre gönnen. Außerdem hatten sie sicher eine Menge zu besprechen. Und sie selbst musste Marinette nicht damit belasten, dass sie um Plagg trauerte...
 

„Adrien, was ist... wie.... Chat Noir?“, stellte sie schließlich fest. Sie war noch recht benommen von ihren Verletzungen und der Tatsache, dass sie eigentlich fast tot war und nun wurde sie halb von ihrem Schwarm erdrückt.

„Überraschung, mh?“, gab Adrien von sich. Leicht drückte er Marinette wieder von sich, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Trotzdem ließ er den Abstand so gering wie möglich, hatte er lange genug darauf verzichten müssen und Marinette dann auch beinahe noch verloren.

„Ich versteh das nicht“, gestand Marinette, „und wo sind wir?“

„Lange Geschichte“, seufzte Adrien. Glücklicherweise schien Marinette nichts gegen ihre Nähe zu haben, was hoffentlich nicht nur daran lag, dass sie so benommen war. „Du wärst in dem Kampf gegen Hawk Moth fast gestorben, Prinzessin... My Lady“, verbesserte er sich und sah Marinette dabei tief in die Augen. Er ließ sie erst gar nicht zu Wort kommen. „Du hast dich in meinen Armen zurück verwandelt und dank Plagg konnte ich dich hier her bringen. Keine Ahnung, wer dieser alte Mann ist, aber er hat dir und Tikki das Leben gerettet.“

„Oh“, machte Marinette zu erst. „Danke. Ich brauch nur noch ein bisschen... aber geht es dir gut?“ Schließlich sah sie all die Verbände um ihn herum.

„Alles Bestens“, lachte Adrien.

„Lüg mich nicht schon wieder an“, meinte sie, konnte sie inzwischen sehr gut herauslesen, ob Adrien, beziehungsweise Chat Noir, log oder nicht.

„Ich lüge nicht! Ich bin so verdammt froh, dass ich dich wieder habe, aber trotzdem gibt es da eins, das du noch wissen solltest...“

„Mh?“

„Um dich zu retten... dich und Tikki, habe ich Chat Noir aufgegeben.“
 

Einige Sekunden verstrichen, bevor Marinette ihre Augen aufriss. Erst jetzt verstand sie dessen Worte.

„Wieso habt ihr das getan?!“

„Wolltest du etwa sterben?“

„Nein! Aber du... ich brauche... Ladybug braucht Chat Noir“, murmelte sie und senkte den Kopf.

„Hey, Purrincess! Nur, weil ich jetzt nicht mehr aussehe, wie ein kleines Kätzchen, heißt das doch noch lange nicht, dass ich weg bin“, grinste er. Mit seiner freien Hand griff er nach Marinettes Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. „Außerdem bin ich glücklich. Schließlich hat sich herausgestellt, dass Ladybug hinter ihrer Maske genau das Mädchen ist, das ich liebe“, gestand er ihr ziemlich offen. Sofort lief sie knallrot an.

„W-w-w-was... Chat!“, schrie sie leise und drückte ihre Hände gegen sein Gesicht. Immerhin stellte sich hier gerade genau das Selbe für sie heraus. Chat Noir und Adrien waren die selbe Person.

„Ganz ruhig“, schmunzelte Adrien, griff nach ihren Händen, zog sie ein Stück von seinem Gesicht weg und hauchte einen Kuss darauf. „Auch wenn ich nicht mehr Chat Noir bin, bin ich weiterhin in deiner Nähe und passe auf dich auf, versprochen.“

Marinette sah Adrien schweigend an, bevor sie begann zu lächeln. Wieder wurde ihr klar, warum sie diesen Jungen so liebte... von Anfang an. Jetzt zumindest ergab das Gerede einen Sinn. Ladybug und Chat Noir waren füreinander bestimmt.
 

„Ich hoffe du bist trotzdem nicht enttäuscht, dass ich es bin“, warf Adrien schüchtern ein. Marinette lag noch immer in seinen Armen und beide genossen die Nähe zueinander.

„Nein, überhaupt nicht. Ich wäre nur nie auf die Idee gekommen...“

„Wir hätten uns so viel ersparen können, weißt du das?“, lachte Adrien. Marinette wurde nur sofort wieder rot um die Nase, als ihr einfiel, wie viel sie inzwischen schon miteinander erlebt hatten. All die Momente, in denen sie Chat für sein Geflirte gerne in die Hölle geschickt hätte, da sie zu diesem Zeitpunkt nur Adrien wollte.

„Findest... du es denn schlimm, dass ich Ladybug bin?“, wollte Marinette wissen. „Immerhin bin ich nicht so stark, wie sie.“

„Prinzessin“, lächelte Adrien und strich ihr dabei durch die Haare. „Du hattest mein Herz schon, bevor ich das herausgefunden habe. Du bist stark, klug, offenherzig, mutig, witzig, pawsome, hübsch“, fing er an aufzuzählen und merkte, wie Marinette dabei immer verlegener wurde.

„N-nicht“, erwiderte sie darauf. Es war ihr einfach zu peinlich.

„Und du bist das süßestes Mädchen, das ich kenne. Ich liebe die selben Dinge an dir, die ich schon von Anfang an bei Ladybug so faszinierend fand“, beendete er sein Geständnis schließlich.

Marinette wusste darauf gar nichts zu erwidern, obwohl sie tausend Worte hätte um Adrien zu beschreiben. In diesem Moment brachte sie nur nichts davon über ihre Lippen. Stattdessen schenkte sie ihm ein warmes, aufrichtiges Lächeln und man konnte sehen, wie glücklich sie war. Das alleine reichte Adrien schon als Antwort.
 

„Was ist das?“, fragte Marinette plötzlich und legte ihr Hand auf ihr Herz, gerade als Adrien sich nach vorn beugen wollte um sie zu küssen.

Plötzlich durchströmte sie eine unglaubliche Wärme und ein ihr unbekanntes Gefühl, fast so als würde aus ihrem Inneren etwas heraus wollen.

„Tikki!“, rief sie plötzlich. Es musste von ihrer kleinen Begleiterin kommen. Erst war das Gefühl von einem ungewöhnlichen Schmerz durchzogen, doch änderte es sich schnell.

„Marinette?“, fragte Adrien, „ist alles in Ordnung?“

Aus dem Zimmer nebenan kam ein helles Licht und als Marinette mit Adriens Hilfe aufgestanden war, um die Tür zu öffnen, konnte sie auch sehen, woher es kam.

„Tikki“, rief sie wieder. Man könnte hören, wie ein leises Weinen aus dem Lichtball kam. „Tikki! Tikki, was ist los?“

„Nicht, das könnte gefährlich sein“, meinte Adrien und hatte große Probleme damit Marinette festzuhalten. Selbst wenn sie nicht Ladybug war, hatte sie unglaubliche Kräfte.

„Lass mich los, ich will zu Tikki“, gab Marinette panisch von sich.
 

Ehe sich Marinette wirklich losreißen konnte, erlosch das Licht langsam wieder, das Weinen war verstummt.

Sowohl Marinette als auch Adrien blickten verwundert nach vorn.

„Plagg...?“, fragte Adrien leise nach.

„Tikki...“, erklang Marinettes Stimme.

Als das Licht komplett erloschen war, kam nicht nur Tikki wieder zum Vorschein. Plagg hielt eines ihrer Fühlerchen in seinen und grinste in Adriens Richtung.

„Nun, das ist neu“, warf Meister Fu ein. Er war schon immer nur ein stiller Beobachter und mischte sich auch wirklich nur dann ein, wenn es nicht mehr anders ging.
 

„Ich hoffe ich habe nichts wichtiges verpasst“, grinste Plagg. Er für seinen Teil hatte es sich nun wirklich verdient auch etwas Spaß zu haben. „Lange nicht gesehen, Tikki.“

„Mein Cat-anova“, schmunzelte Tikki, flog Plagg in die Arme und knuddelte ihn fest.

„Dein Humor ist scheinbar ansteckend, Kitty“, stellte Marinette fest und warf Adrien einen wissenden Blick zu.

„Aber nicht doch my Lady“, setzte er an, verbeugte sich kurz vor Marinette und zog sie dann aber doch wieder zu sich. „Diesmal keine Puns und keine Störungen mehr.“ Mit diesen Worte verringerte er den Abstand zwischen ihnen, schloss die Augen und legte seine Lippen auf die von Marinette.
 

Endlich konnte er sie wieder küssen, ihre Wärme spüren und vor allem gab es nun kein Versteckspiel mehr. Sie konnten als Adrien und Marinette zusammen sein, wie ganz normale Menschen. Und auch Ladybug und Chat Noir erfüllten ihr Schicksal, ganz freiwillig.

„Pawsome“, schnurrte er gegen ihre Lippen.

„Böses Kätzchen“, grinste sie in den Kuss.

The day after

Durch das ganze Chaos das durch Hawk Moth entstanden war, fand sich Marinette dazu verpflichtet ein wenig aufzuräumen. Ihre Kräfte als Ladybug waren gefragt und auch wenn es wenig mit Magie zu tun hatte, halfen sowohl sie, als auch Chat Noir beim Aufräumen der Gegend. Die verschwundenen oder gar verletzten Menschen wurden jedoch sehr wohl von Ladybugs Magie gerettet. Glücklicherweise sorgte ihr Lucky Charm auch gleichzeitig dafür, dass die Betroffenen sich an nichts mehr erinnern konnten.

Nachdem auch Hawk Moth mitbekommen hatte, dass es Ladybug wieder besser ging und das schneller als erwartet, hielt er sich zurück. Wahrscheinlich legte er sich nur einen neuen Plan zurecht oder blieb lieber weiterhin im Untergrund. Sie konnten noch so lange gegeneinander kämpfen, gegen Ende würde Ladybug, bei einer Niederlage, doch wieder zurück kommen und sobald sie wussten, wie man gegen einen Miraculous Träger ankam, war es sowieso nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn besiegten. Das Geheimnis lag allein bei Tikki und Plagg.
 

Die beiden Kwamis schienen genauso glücklich darüber zu sein, sich endlich wieder zu haben, wie Marinette und Adrien.

Nachdem Tikki den Raum verlassen hatte um in Ruhe darüber nachzudenken, wie sie ihren Verlust ertragen konnte, kam es wohl einfach über sie. Nicht umsonst beherbergte sie die Magie von Ladybug und scheinbar konnte sie nicht nur Dinge retten, sondern auch wieder erschaffen. Bisher war ein solcher Fall noch nie eingetreten und Tikki war zum ersten Mal in der Lage, ein richtiges Wunder geschehen zu lassen. Mit ihrer Trauer, den Gefühlen und Ladybugs Kraft hatte sie es irgendwie geschafft Plagg aus dem Nichts zurückzuholen, ihm das wiederzugeben, was er benutzen musste um Tikki und Marinette das Leben zu retten.

Meister Fu wollte die ganze Sache untersuchen, meinte aber, dass sie sich keine Gedanken darum machen brauchten und Tikki einfach nur sehr starke Gefühle hatte, die in Verbindung mit denen von Marinette dieses Wunder geschehen ließen.
 

Adrien war über Plaggs Rückkehr genauso so froh, wie Tikki und Plagg selbst. Es hätte doch etwas gefehlt, wenn er nicht mehr da war und ohne die gelegentlichen Streits wäre sein Leben sicher langweilig geworden. Zumindest wenn er alleine war, denn jetzt hatte er schließlich Marinette. Wenn er nicht gerade wichtige Termine hatte, bei denen er sie nicht mitnehmen konnte, wollte er sie auf jeden Fall dabei haben. Das würde seinem Vater wahrscheinlich nicht in den Kram passen, aber Adrien plante bereits einige Dinge und seinem Vater zu sagen, dass er eine Freundin hatte, gehörte dazu.
 

Vorher allerdings war es viel wichtiger ihren Freunden, Alya und Nino, mitzuteilen, was passiert war. Zumindest einen kleinen Teil, wie sie denn zusammen gefunden hatten und vor allem, dass sie überhaupt zusammen waren. Adrien hatte schon eine Geschichte, nur Marinette war sich nicht ganz sicher. Sie wollte es langsam angehen lassen und Alya nicht direkt sagen, sondern viel mehr zeigen. Deshalb kam Adrien dieser Idee auch gleich nach und passte sich Marinette eben an. Sie würden es zusammen schon schaffen.
 

„Willst du mich nicht endlich einmal in dein Zimmer bitten, Purrincess?“, fragte Chat Noir ganz unverfroren. Nach dem heutigen Tag hatte er sich entschlossen, Marinette nach Hause zu bringen. Da sie unmöglich durch die Eingangstür hätten kommen können, da Marinettes Eltern zu Hause waren, zogen sie eben diese Variente vor: über das Dach. Außerdem war es schon viel zu spät und ihre Eltern würden wahrscheinlich schon schlafen. In weiser Voraussicht hatte Marinette ihnen jedoch noch mitgeteilt, dass sie die Nacht bei Alya verbringen würde und nicht wusste, ob sie doch noch nach Hause kam.

„Nur, wenn du lieb darum bittest, Kitty“, grinste Marinette.

„Mh“, machte Chat Noir nachdenklich, bevor er das Grinsen anfing. An Einfallsreichtum fehlte es ihm zumindest nicht, als er sie mit einem weiteren Handgriff noch einmal zu sich zog und sie kurz küsste. „Meow“, raunte er schließlich und zwinkerte ihr zu.

„Gut, überzeugt“, lachte sie. Schnell bückte sie sich und entkam so Chat Noirs Umarmung, nur um rückwärts zu ihrer Tür zu gehen und sie zu öffnen. „Ich warte drin auf dich... Adrien“, fügte sie noch hinzu. Ein leichter Rotschimmer war auf ihren Wangen zu erkennen, als sie nach unten stieg und die Tür offen ließ. Chat Noir wusste genau, was sie gemeint hatte.
 

„Plagg, Transformation off“, flüsterte er. Ein helles, grünes Licht erschien und Plagg tauchte neben Adrien auf. „Nimm Tikki und lass uns ein bisschen Privatsphäre, ja?“, bat Adrien schließlich noch. Plagg huschte ein ziemlich breites Grinsen über die Lippen, bevor er an Adrien vorbei flog und drinnen nach Tikki suchte. Diese wusste glücklicherweise wo man sich verstecken konnte um Marinette und Adrien alleine zulassen.
 

Marinette saß auf ihrem Sofa, baumelte mit den Füßen und wartete darauf, dass Adrien nach unten kam.

„Hast du was Besonderes vor?“, wollte Marinette wissen und pattete dabei neben sich auf das Sofa. „Ich hab Tikki noch nie so schnell verschwinden sehen.“

„Wäre es denn schlimm, wenn es so wäre?“, gab Adrien flirtend von sich. Es war seltsam Adrien bei sich zu haben, zu wissen, dass er Chat Noir war und von diesen nun solche Sätze zu hören bekam.

„Nein, kein bisschen“, flüsterte sie.
 

Als sie sich von Meister Fu verabschiedet hatten, hatte Marinette nicht damit gerechnet, Adrien noch mit zu sich nach Hause einzuladen. Ihre Eltern wussten zwar nicht, dass sie zu Hause war, aber falls sie morgens doch nach oben kommen würden, war es vielleicht nicht so gut, wenn sie Adrien entdeckten.

„Merkt dein Vater denn nicht, wenn du nicht da bist?“

„Keine Sorge, der bekommt erst was mit, wenn ich nicht pünktlich erscheine um zur Schule gefahren zu werden“, antwortete er.

Nach Marinettes Aufforderung war er neben sie geklettert, zog sie auf seinen Schoß und strich ihr über die Haare. Dabei löste er ihre Zöpfchen und strich ihr die Haare nach hinten

„Ich hab dich noch nie mit offenen Haaren gesehen“, gestand er leise.

„Ich finde, es steht mir auch nicht.“

„Du bist wunderschön, Prinzessin“, erwiderte er. Seine Lippen platzierte er dabei auf ihren Nacken, verteilte einige sanfte Küsse darauf und sah sie schließlich wieder an. „Du kannst tragen was du willst, es steht dir.“

Wieder färbten sich Marinettes Wangen rot, glühte ihr ganzes Gesicht.

„Adrien! Das... das ist peinlich“, meinte sie und wollte sich schon wieder verstecken, doch hielt sie Adrien davon ab.

„Lass mich dein Gesicht sehen, bitte. Ich hätte dich beinahe verloren, ich will nicht, dass mir irgendetwas von dir entgeht“, meinte er. Es klang ziemlich kitschig und Marinette hätte sich nicht einmal im Traum vorgestellt, dass er so etwas je von sich geben könnte.
 

"Adrien?", fragte sie schüchtern. Inzwischen saß sie mehr breitbeinig auf Adriens Schoß und sah diesen an, hatte ihre Hände um seinen Nacken geschlungen, während er sie an der Hüfte festhielt. „Willst du heute Nacht vielleicht... hier schlafen?“

Diesmal war es Adrien, dessen Gesicht einer Tomate glich.

„Was ist, wenn mich deine Eltern hier finden?“

„Ich find schon eine Ausrede.“

„Dann gerne“, stimmte er ihr zu, zog er sie im Nacken gleich noch einmal zu sich und küsste ihre zarten Lippen. Viel zu lange hatten sie darauf verzichten müssen und nun dachten beide nicht mehr daran, dass es vielleicht falsch war, was sie hier taten. Außerdem wusste Marinette nun ganz genau, wen sie da küsste.
 

Adrien war glücklich, viel glücklicher als er sich je hätte vorstellen können. Marinette konnte man dies genauso ansehen. Alles hatte einfach viel zu lange gedauert.
 

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Am nächsten Morgen wachte Marinette in Adriens Armen wieder auf, hatten sie die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Sie war selten so früh wach, sodass sie auch noch genug Zeit zum frühstücken und anziehen hatte, um dann sogar noch pünktlich zur Schule zukommen. Doch sie hatte so gut, wie noch nie geschlafen. Nachdem sie gestern Nacht genauso in seinen Armen eingeschlafen war, war es umso schöner zu sehen, dass Adrien nicht verschwunden war und sie die ganze Nacht fest in seinen Armen gehalten hatte.
 

„Guten Morgen, my Lady“ hörte man plötzlich von seiner Seite. Adrien war schon länger wach, wollte sich jedoch nicht bewegen, da er Angst hatte Marinette damit zu wecken.

„Guten Morgen, Kätzchen“, lächelte sie ein wenig verschlafen und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Guten Morgen, ihr Beiden“, kam es von Plagg und Tikki im Chor. Beide saßen auf dem Bettrand und grinsten die Zwei an.

„Was wollt ihr denn hier?“, grummelte Adrien, schnappte sich eines von Marinettes Kissen und warf es nach Plagg.

„Nicht schon wieder“, beschwerte sich dieser, konnte gerade noch ausweichen. Von Marinette war nur ein herzliches Lachen zu hören.

„Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen“, gestand Adrien und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Das hieße dann wohl auch, dass Adrien auf jeden Fall plante öfters bei Marinette zu bleiben.
 

Einige Minuten später befanden sich sowohl Marinette als auch Adrien außerhalb des Bettes.

„Ich denke nicht, dass ich was passendes zum Anziehen für dich habe“, überlegte Marinette laut. Adrien war so viel größer als sie selbst und außerdem hatte sie nur sehr weibliche Oberteile, die sie Adrien schlecht geben konnte.

„Mach dir keine Gedanken, es ist ja noch Zeit. Als Chat Noir bin ich innerhalb von drei Minuten zu Hause und zieh mir einfach was frisches an“, meinte er. „Und die Verbände kann ich wohl auch endlich los werden.“

„Schade, dabei steht dir das Weiß so gut“, schmunzelte Marinette.

„Danke für das Kompliment“, erwiderte er. Gerade als er sich umdrehen wollte um Marinettes Zimmer zumindest einmal bei Tageslicht zu sehen, entdeckte er ihre kleine Fotowand. Mit geweiteten Augen blickte er darauf und fing schließlich das Lachen an: „Du hast wirklich nicht übertrieben, als du gesagt hast, dass du auf mich stehst.“

„Oh Gott! Guck da nicht hin“, erwiderte Marinette panisch und sprang ihm regelrecht vor sein Blickfeld. „Ich nehme die nach der Schule sofort ab.“

„Du kannst mich doch jetzt sehen wann du willst“, meinte er zwinkernd. Oh, er liebte es, wenn Marinette rot wurde. „Sogar ganz in natura“, scherzte er.

„Adrieeeeeeeen!“, schrie sie panisch, hatte sie ganz eindeutige Bilder vor den Augen. Mit ihren Händen fuchtelte sie vor sich herum und schüttelte ihren Kopf.

„Marinette, bist du da?“, hörte man plötzlich von unten.

„Mist, du musst schnell verschwinden.“ Sofort schob Marinette Adrien in die Richtung ihrer Terrassentür und hoffte, dass ihre Eltern nicht sofort nach oben kamen.

„Wir sehen uns in der Schule, Purrincess“, konnte es sich Adrien nicht verkneifen. Genauso wenig wie einen kleinen Abschiedskuss auf ihre Wange, bevor er nach oben krabbelte.
 

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Leider hatten Marinette und Adrien keinen Treffpunkt vor der Schule ausgemacht, also ging sie schon einmal alleine vor.

„Oh Gott, Marinette“, überfiel sie Alya sofort, als sie das Klassenzimmer betrat. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wir haben euch gestern nach dem Angriff nicht mehr gefunden und du hast nicht auf meine Nachrichten reagiert“, erzählte Alya Marinette voller Sorge.

„Oh“, gab Marinette intelligent von sich. „Ich hab mein Handy wohl gestern irgendwo verloren. Aber mir geht es gut. Adrien... hat mich noch nach Hause gebracht. Tut mir leid, dass wir euch nichts gesagt haben“, improvisierte sie schließlich.

„So, Adrien hat dich also nach Hause gebracht?“ Schnell war das Thema und der Vorfall von gestern schon wieder vergessen.

„Ja. A-alles in Ordnung“, wich ihr Marinette aus, ging an ihrer besten Freundin vorbei und setzte sich auf ihren Platz. Nino saß ebenfalls schon an seinem Platz und war froh zu hören, dass es Adrien auch gut ging.

„Los, erzähl schon! Seid ihr euch wenigstens näher gekommen?“, wollte Alya sofort wissen.

„Ähm“, machte Marinette nur, wollte sie nicht weiter lügen. Andererseits wollte sie auch erst auf Adrien warten und glücklicherweise kam dieser auch genau zu diesem Zeitpunkt herein.
 

„Guten Morgen, Nino. Guten Morgen, Alya“, begrüßte er die beiden persönlich, als er herein kam.

„Guten Morgen“, meinten Beide etwas verwirrt. Zumindest lenkte es Alyas Aufmerksamkeit einen Moment lang von Marinette ab.

„Guten Morgen, Marinette“, meinte Adrien etwas ruhiger und durchaus nachdrücklicher. Er kam direkt auf sie zu, beugte sich zu ihr und begrüßte sie noch zusätzlich mit einem kurzen Kuss auf die Lippen. Die Reaktion, die er darauf von allen um sie herum bekam, war einfach unbezahlbar.

Marinette lief knallrot an und senkte ihren Kopf, während Alya wie blöd grinste und wissend zwischen den beiden hersah und Nino, der nur zustimmend nickte und seinen Daumen nach oben streckte.

„Endlich!“, rief Alya, zückte ihr Handy und schoss ein Foto von den Beiden. „Und gleich noch mal“, wies sie die zwei an.

„Alya, bitte“, erwiderte Marinette darauf, war es ihr einfach nur unendlich peinlich.

Adrien hingegen ließ sich das nicht zweimal sagen, griff er nun aber nach Marinettes Kinn und drehte sie somit gleich wieder in seine Richtung. Warum sollte er noch länger verstecken, was er für dieses Mädchen empfand?

„Der ist dafür, dass du heute morgen beim Schlafen so süß ausgesehen hast“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er seine Lippen erneut auf ihre senkte und sie diesmal in einen etwas intensiveren Kuss verwickelte.
 

Zurück blieb eine Marinette, die knallrot angelaufen war, nachdem Adrien den Kuss beendete. Adrien hielt es wohl für besser alles andere auf nach dem Unterricht zu verschieben. Hoffentlich würde er diese Reaktionen noch lange bei Marinette auslösen, da er sie jedesmal aufs Neue fressen könnte, wenn sie so verlegen war.
 

„Ich liebe diesen, Jungen“, seufzte Marinette verliebt, schon lange nachdem der Unterricht begonnen hatte und sie endlich wieder einen Ton von sich geben konnte. Alya schlug ihr gratulierend auf den Rücken, würde sie schon noch erfahren, was gestern Abend wirklich zwischen den beiden passiert war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So viel Fluff! Es tut mir Leid ;3; Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wollte ja eigentlich nicht so schnell hochladen, weil ich das letzte Kapitel noch schreiben muss, aber... was solls x'D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Weil ich weiß, dass jeder Cliffhanger mag ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, hier sollte eigentlich Ende sein. ;<
Habe mich dann aber entschlossen, noch einen Epilog zu schreiben! xD
Trotzdem offenes Ende? Ja, kann man so sagen. Aber da Marinette wieder zurück ist und somit auch Ladybug, werden die Kämpfe nur ewig so weiter gehen.

Ich mag meine Theorie mit Tikki und Plagg übrigens. Die beiden sind ja schon etwas Besonderes und vielleicht haben sie dann auch gewisse Kräfte, die so etwas möglich machen. Who knows?

Hoffe ihr hattet trotzdem Spaß ;3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Leider klingt dieses 'Transformation off' ziemlich dämlich, aber nachdem ich mich gegen das Englische entschieden hatte, fiel mir da nichts besseres ein u.u Vielleicht ändere ich das in der englischen Fassung dann nochmal.

Hoffe damit sind auch noch ein paar Fragen geklärt. x3
Und wenn ich genug Motivation haben sollte, dann folgt noch eine neue Story ... irgendwann! Bye, bye ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KayaPaws
2021-01-29T04:25:44+00:00 29.01.2021 05:25
Ok und wer bezahlt mir jetzt das ganze Insulin dass ich nach diesem Zuckerschock brauche? >:3
Von:  Kris18
2018-04-22T15:12:15+00:00 22.04.2018 17:12
ohh gott die armen
Von:  Kris18
2018-04-19T17:28:17+00:00 19.04.2018 19:28
hach die beiden sind soooooo süß
Von:  Kris18
2018-04-18T18:08:40+00:00 18.04.2018 20:08
hach ich liebe seine schlechten Wortspiele
Von:  Juri
2018-02-08T21:02:57+00:00 08.02.2018 22:02
Zuckerschock ♡
Vielen Dank für diese schöne FF! Ich bin irgendwie ganz langsam in dieses Fandom gerutscht. Erst ab und an mal ein paar Folgen halb interessiert angeschaut und dann nach langer Zeit hat es mich plötzlich gepackt. Jetzt suchte ich sämtliche FFs durch. Viele sind dabei leider nicht ganz durchdacht oder logisch, da ist es schön ein Juwel zu finden. Ich erfreue mich an deinem flüssigen und kreativen Schreibstil :)
PAWSOME!

Antwort von:  Ai_Mikaze
08.02.2018 23:22
Vielen Dank! ;3;
Ich bin zwar nicht mehr so mega in dem Fandom drin, aber man freut sich natürlich so etwas zu hören. X3 Vor allem, wenn man oft unzufrieden ist mit seinem Schreibstil xD
Von:  -KruemelKekschen-
2017-02-25T02:12:12+00:00 25.02.2017 03:12
ooooooohhhhh
voll süßes ende :D
Schließe mich Bloonaa an
schöne ff und gut zu lesen
und auch ne schöne idee gehabt :D
Von:  Bloonaa
2016-12-17T21:15:57+00:00 17.12.2016 22:15
Hey, deine FF hat mir sehr gefallen. Ich mag auch deinen Schreibstil, lässt sich sehr angenehm lesen.
Viele Grüße Bloona
Von:  Sherry
2016-08-23T15:00:03+00:00 23.08.2016 17:00
Eine wirklich schöne FF, echt schade, dass sie an dieser Stelle beendet wird, ich hätte gerne noch ein bisschen darüber gelesen, wie es mit den ihnen allen weiter geht^^
Was sie Ayla erzählen, wie Gabriel reagiert XD ein bisschen mehr Tikki x Plagg. Es freut mich sehr, dass du dieses Paar aufgenommen hast <3 Du hast einen schönen Schreibstil, ich hoffe es gibt noch mehr von dir.
Antwort von:  Ai_Mikaze
23.08.2016 19:57
Danke <3
Ich bin leider gar nicht mehr in dem Fandom drin und hab dementsprechend keine Lust mehr irgendwas neues zu schreiben ;-;
Zumindest wird es nichts Neues von ML geben, bevor nicht wenigstens die neue Staffel draußen ist. ><
Von:  Atenia
2016-08-07T21:44:47+00:00 07.08.2016 23:44
Eine wunderschöne Geschichte.
Ich bin voll der Ladybug Fan.
Du ahst sie toll geschrieben
Von:  Akikou_Tsukishima
2016-07-03T11:36:53+00:00 03.07.2016 13:36
Omfg
Wenn ich vorher noch keinen Miraculous (hatte ich schon sonst würde auch nicht eine FF nach der anderen suchten) flash hatte, jetzt hab ich ihn definitiv

Oh Mann war das süß!!!!!

Es war einfach super erklärt und mein kopfkino hörte gar nicht mehr auf so bildhaft war das.

Die beiden sind einfach in jeder Beziehungen ein super süßes Paar.

Vielen Dank, du hast mir die Sehnsucht auf die nächste Folge morgen versüßt.


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