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MariChat / Adrinette / PlaggTikki
von

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Advice times twice

„Aber wenn wir füreinander bestimmt sind, warum kann ich ihr dann nicht die Wahrheit sagen?“

„Weil sie erst verstehen muss, dass sie beide Seiten an dir lieben muss“, murmelte Plagg, der an seinem Camembert knabberte.
 

Adrien saß auf seinem Bett, hatte den Kopf gesenkt und seufzte lautstark.

Seitdem er mitbekommen hatte, dass Ladybug auf ihn als Adrien persönlich stand, war er völlig durcheinander. Was konnte sie nur an seinem langweiligen Leben finden?

Eigentlich hatte er damit schon ziemlich Glück, denn die Liebe seines Lebens erwiderte seine Gefühle. Nur nicht so, wie er es gerne gehabt hätte.
 

„Das ist unmöglich. Sie hasst meinen Charakter als Chat Noir und ich bin eben so, wenn ich nicht eingesperrt bin: flirty, selbstüberzeugt, offener. Wie soll ich ihr Herz gewinnen, wenn ich plötzlich nicht mehr ich bin?“, wollte Adrien wissen.

„Darum geht es nicht, Adrien. Du sollst nicht schauspielern, du musst ihr einfach nur zeigen, dass es da noch andere Dinge gibt, die dich ausmachen. Adrien ist schließlich auch nicht erfunden.“

„Aber Adrien ist eben immer noch nicht komplett so, wie ich wirklich bin.“

„Das Beste wäre es, wenn du einfach wartest. Lass ihr Zeit, lenk dich ab, bring dich auf andere Gedanken und vielleicht solltest du mal mit jemand anderen, als mir, darüber reden“, schlug Plagg vor.

Normalerweise war er nicht besonders talentiert darin gute Ratschläge zu geben und dass Adrien nun warten sollte, war auch alles andere als hilfreich, aber vielleicht hatte Plagg ausnahmsweise Recht. Wenn Chat Noir ständig so an Ladybug klebte, dann würde ihr das nicht helfen und ihn würde es nur verletzen.

„Und was soll ich deiner Meinung nach machen?“, fragte er.

„Wie wäre es mit diesem Mädchen aus deiner Klasse? Marinette? Du könntest sie besuchen, ihr kennt euch immerhin schon“, gab Plagg scheinheilig von sich. Man hörte einen gewissen Unterton in seiner Stimme, fast so, als wüsste er etwas, was er nicht preisgeben wollte.

„Marinette?“, hakte Adrien nach und ließ sich dabei nach hinten auf sein Bett fallen. „Warum sollte ich ausgerechnet zu ihr? Und wie soll sie mir bei meinem Problem helfen?“

„Denk mal scharf nach. Sie kennt Ladybug und vielleicht hat sie ja ein paar Tipps für dich?“, erklärte Plagg und stopfte sich das letzte große Stück Käse in den Mund.

„Stimmt, aber ich will sie nicht ausnutzen. Sie ist ein liebes Mädchen und nur zu ihr zu gehen weil ich Liebeskummer habe, ist nicht gerade die feine Art.“

„Dir wird schon was einfallen und jetzt gibt mir noch mehr von dem leckeren Camembert“, forderte Plagg, der über Adriens Kopf herumflog.

„Du hattest schon genug! Und wenn ich jetzt sowieso etwas frische Luft schnappen soll, dann hast du eh keine Zeit den zu Essen“, grinste Adrien. „Plagg, Transformation“, rief er.
 

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„Marinette, Marinette!“, rief Tikki ganz aufgeregt. Sie war von ihrem Platz auf Marinettes Schreibtisch aufgesprungen und blickte in Richtung Terassentür.

„Ein Angriff?“, wollte Marinette wissen.

„Nein, aber ich glaube du bekommst gleich Besuch“, teilte Tikki ihr mit.

Es war keine Seltenheit, dass Tikki, Plaggs Gegenwart spürte und auch wenn Chat Noir in der Nähe war, hatte sie keine Probleme Plagg wahrzunehmen. Zwar hatte sie Marinette das schon oft mitgeteilt, aber diese blickte sie nun verwirrt an.

„Besuch? Um diese Uhrzeit? Wer sollte denn...? Und vor allem, warum da oben?“, fragte sie.

Marinette war gerade dabei ein paar Skizzen für ihr neues Outfit zu machen und wollte nicht gestört werden. Gut – ihre Superheldentaten konnte sie nicht hinten anstellen, aber ‚Besuch’ war dann schon etwas Anderes.

„Wirst du gleich sehen“, kicherte Tikki und verschwand schneller als Marinette reagieren konnte unter dem Bett. Genau in diesem Moment klopfte es an ihrer Terassentür.
 

Überrascht stand Marinette auf, ging ein paar Schritte näher an die Tür und erkannte plötzlich zwei grüne Augen, die ihr entgegensahen.

„Chat Noir?“, stieß sie erschrocken aus.

Sie hätte ja wirklich alles erwartet, aber... – Moment! Was wollte Chat Noir hier? Gerade bei ihr? Hatte er etwa herausgefunden, wer sie war?
 

„Darf ich?“, fragte er und deutete auf die Öffnung der Tür.

„Eh? NEIN! Ich meine, nein, schlechte Idee. Bleib da draußen!“, schrie sie sofort.

Panisch blickte sie sich in ihrem Zimmer um. Von außen konnte man glücklicherweise nicht alles sehen und es musste nun wirklich nicht sein, dass irgendjemand mitbekam, mit was sie ihre Wand tapeziert hatte.
 

Zwei verwirrte grüne Augen blickten Marinette an.

„Stör ich gerade?“ Das wäre dann alles andere als Positiv gewesen und Plagg war daran Schuld!

„Mein Zimmer ist nur nicht aufgeräumt. Warte, ich komme“, erwiderte sie darauf.

Eigentlich hätte sie das auch gleich tun können, doch sie stand nur wie angewurzelt da und ging sämtliche Szenarien durch, wie er mitbekommen haben könnte, dass sie Ladybug war.
 

„Tut mir Leid, dass ich hier so einfach auftauche Purr~incess. Ich war nur gerade in der Nähe und dachte mir, ich könnte mal wieder vorbei sehen“, teilte er ihr mit.

Gentlemanlike verbeugte sich Chat Noir vor Marinette, griff nach ihrer Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf.

„Ja, eh, schon gut“, meinte Marinette.

Ihre Hand zog sie schnell wieder zurück, denn auch jetzt war sie nicht sonderlich angetan von dessen Flirtereien.
 

„Wie geht es einer Schönheit, wie dir heute Nacht?“, fragte Chat.

„Chat, lass das. Was willst du wirklich hier?“ Es musste eindeutig mehr dahinter stecken. Zumindest glaubte Marinette, dass Chat Noir sie nicht einfach besuchen kam, nur weil er in der Nähe war.

„Mewoutch~ als müsste ich einen Grund haben, dich zu sehen.“

„Kommst du zu jedem Mädchen nach Hause, dass du irgendwann einmal gerettet hast?“, wollte sie wissen.

Ein wenig aufgebracht war sie schon, immerhin flirtete Chat sonst nur mit Ladybug und nach genaueren Überlegungen war es doch ausgeschlossen, dass er es wissen konnte, dass Sie Ladybug war. Nicht, wenn er so reagierte wie gerade.

„Eigentlich nicht“, seufzte Chat.

Marinette hatte wohl wirklich keine hohe Meinung von ihm, konnte er es aber auch nachvollziehen. Trotzdem strahlten dessen Augen eine unbeschreibliche Traurigkeit aus, als ihm bewusst wurde, was er hier tat. Marinette hatte ja Recht. „Ich war nicht in der Nähe, aber ich wollte tatsächlich mit dir reden“, sagte er dann doch die Wahrheit.
 

„Und das wäre?“ Marinette fackelte nicht lange, obwohl sie sehr deutlich sah, dass es Chat Noir nicht unbedingt gut ging. Vielleicht sollte sie einen Gang herunterschalten und nicht so tun als wäre es das Schlimmste auf der Welt, dass er hier war. Es konnte etwas Wichtiges sein und nur weil Marinette als Ladybug mit seinem Wesen nicht zurecht kam, musste sie das nicht auch auf sich als Marinette projizieren.

„Es geht um Ladybug. Ich habe gehört, dass ihr euch kennt... vielleicht sogar befreundet seid.“

„Oh“, war alles was Marinette sagte. Das war vielleicht tatsächlich ein Problem.

„Glaub bitte nicht, dass ich dich ausnutzen will oder so etwas. Ich wollte nur wissen, warum ich keine Chancen bei ihr habe.“ platzte er heraus.In der folgenden Stille ließ er sich am Rand der Terrasse nieder und setzte sich dort auf dem Boden. Es war vielleicht ein bisschen unbequem die ganze Zeit zu stehen, vor allem wenn er sich nicht wohl fühlte.

„Und warum denkst du, dass sie mir so etwas sagen sollte?“, fragte Marinette nach einer kurzen Weile. Da sie sich inzwischen wieder beruhigt hatte, ging sie auf ihn zu und setzte sich mit ein wenig Abstand neben ihn.

„Ich weiß nicht wer hinter der Maske steckt und auch nicht welche Freunde sie hat. Mein Kwami hat mir nur gesagt, dass es eine gute Idee wäre mit dir darüber zu reden.“

„Dein... was?“, fragte sie, tat dabei völlig unschuldig als wüsste sie nicht wovon Chat Noir da redete.

„Mein... ähm, er ist dafür verantwortlich, dass ich Chat Noir geworden bin. Er hilft mir mich zu verwandeln.“

„Verstehe“, erwiderte Marinette. Ihr Blick ging nach vorn und sie musste gut überlegen, was sie Chat Noir sagen sollte. Vielleicht hatte sie ja dann Glück und er würde sie endlich mal in Ruhe lassen. Wobei – wollte sie das denn überhaupt? Es war immerhin schön ihn um sich zu haben, auch wenn es ab und zu ein bisschen zu viel wurde. Wahrscheinlich würde sie es vermissen, wenn er nicht ständig mit seinen Puns und Flirts ankommen würde.
 

Ohne es zu merken, hatte sie ihren Kopf zu ihrem Partner gedreht, der sie bei ihren Überlegungen musterte.

„Ja?“, fragte Chat Noir dann und stupste ihr auf die Nase, was Marinette schnell wieder in die Realität zurückholte.

„Es gibt da schon etwas, das ich weiß“, fing sie schließlich an. Schnell hatte sie ihren Kopf wieder nach vorne gedreht und starrte auf den Boden vor sich. „Ihr Herz gehört jemand anderem.“

„Das weiß ich schon“, knurrte Chat. „Aber soweit ich weiß, hat sie ihm das weder gesagt, noch glaubt sie, dass sie eine Chance bei ihm hat.“

„Du weißt das?!“, gab sie erschrocken von sich und schlug sie genauso schnell die Hände auf den Mund. „Also, ich meine: Gut, dass du das weißt. Aber bist du dir da so sicher, dass er nicht vielleicht doch...?“

„Nein... naja, vielleicht ein bisschen. Aber darum geht es nicht. ICH will ihr Herz für mich gewinnen und nicht zusehen, wie sie an einer unerwiderten Liebe zu Bruch geht“, meinte er gleich. „Adrien ist nicht der Richtige für sie. Er ist ja nicht einmal frei und tut alles was sein Vater ihm sagt!“, fügte er noch leicht verächtlich hinzu.

„Hör auf schlecht über Adrien zu reden!“, griff Marinette ihn sofort an. „Er ist ein sehr lieber, netter, gut erzogener ... Junge. Außerdem denke ich, dass er nicht nur so ist, wie er sich nach außen gibt!“
 

Erschrocken zuckte Chat Noir zusammen, als Marinette anfing Adrien in Schutz zu nehmen. Er redete normalerweise nicht schlecht über andere, aber von sich selbst hatte er keine all zu hohe Meinung. Deswegen war er ja so verletzt, dass Ladybug, Adrien lieber mochte und nicht sein Alter Ego Chat Noir. Nun... scheinbar war Ladybug nicht die Einzige.

„Tut mir Leid, ich wollte ihn nicht schlecht machen. Ich dachte nur, dass mein Leben interessanter ist als seins.“

Autsch. Wieder hatte Chat Noir Marinettes Schwachstelle getroffen.

„Was fällt dir eigentlich ein? Nur weil du Paris’ Superheld bist, heißt das noch lange nicht, dass du dir so eine Meinung über jemand bilden kannst, den du nicht einmal kennst!“ Mit diesen Worten war Marinette aufgesprungen und stand nun wütend vor Chat Noir.
 

„Magst du ihn?“, fragte er plötzlich, mitten in ihren Wutanfall.

„Wa- D-d-das geht dich gar nichts an!“

„Hah! Ich hab Recht. Meine Prinzessin steht auf Adrien Agreste“, grinste er. Seine Hand hatte sich verschwörerisch unter sein Kinn gelegt und musterte Marinette dabei. Es war doch ganz einfach sie wieder zu beruhigen.

„Halt die Klappe! Wir sind Freunde, ich habe ihn nur verteidigt“, meinte sie sofort. Der leichte Rotton auf ihren Wangen war dabei nicht zu übersehen.

Zu gerne hätte er sich noch einen Scherz erlaubt, doch diesmal überlegte er es sich zweimal. Warum standen nur alle auf Adrien? Er konnte diese Seite an sich ja noch nicht einmal loswerden oder sich teilen. Vielleicht würde Marinette gut zu Adrien passen, dann hätte er jemanden und Chat hätte vielleicht doch wieder Glück bei Ladybug.

„Vielleicht ist er ja doch kein so schlechter Kerl. Irgendwas müsst ihr ja an ihm finden“, meinte er schließlich. Das half ihm zwar alles nicht weiter, aber es munterte ihn irgendwie auf. Nicht, dass alle auf ihn standen, sondern Marinette an sich. Sie hatte etwas an sich, das dafür sorgte, dass er sich besser fühlte.

„Ist er nicht. Und wegen Ladybug... du solltest vielleicht ein bisschen mehr auf ihre Gefühle achten“, murmelte Marinette schließlich. „Sie ist auch nur ein Mensch und manchmal ist sie auch traurig, weil sie genau weiß, dass sie Adrien nie bekommen wird. Gib ihr Zeit.“

Es war untypisch für Marinette auch noch Tipps dafür zu geben, wie Chat Noir sie für sich gewinnen konnte, aber vielleicht würde es ja sogar besser werden. Sie erhoffte sich nichts davon, aber vielleicht war Chat dann nicht mehr so niedergeschlagen.

„Prinzessin...“

„Du solltest jetzt besser gehen! Es ist schon spät und ich hab noch ein bisschen was zu tun. Und denk dran: Lass Ladybug ihren Freiraum!“

„Natürlich. Danke, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Es war schön mal mit dir reden zu können, Marinette“, sagte Chat Noir. Diesmal unterließ er es auch ihre Hand zu nehmen, übte sich darin ein wenig zurückhaltender zu sein. Sicher etwas was er nicht lange durchhalten würde.

„Man sieht sich“, verabschiedete sie sich und verschwand schnell wieder in ihr Zimmer, bevor sie noch mehr solche dämlichen Ratschlägen gab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kris18
2018-04-18T18:08:40+00:00 18.04.2018 20:08
hach ich liebe seine schlechten Wortspiele
Von:  Yaega
2016-03-20T22:41:46+00:00 20.03.2016 23:41
Süß :) Es mag zwar viele ähnliche FFs geben, aber jede ist doch ein wenig anders - und mein Fanherz schlägt so oder so höher :D Ich freu mich auf die Fortsetzung. schönen Sonntag noch & guten Start in die Woche
Antwort von:  Ai_Mikaze
21.03.2016 08:07
Das freut mich zu hören und motiviert vor allem zum Weiterschreiben! X3 vielen Dank. Wünsche ich dir auch.


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