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Primrose ~ Blooming Doubts

von

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Lagebesprechung

„WIE BITTE?! Warum erfahr ich das erst jetzt?“

Geräuschvoll zerbrach der Keks in Daisukes Mund, stürzte ab und landete direkt in Demiveemons weit geöffneter Futterluke.

„Kari hat es mir gestern erzählt, daher weiß ich es“, gab Miyako zurück, sichtlich über sein Benehmen erstaunt.

„Mir hat sie nicht mal geantwortet, als ich ihr eine Nachricht geschrieben hab…“

Der Bursche mit der Igelfrisur wurde immer kleinlauter. „Wann war das denn?“

„Gestern Abend um neun.“

Als würde sich durch diese Info alles klären, grinste das Mädchen wissend. „Alles klar. Dann wundert mich das nicht weiter. Sie ist früh ins Bett, weil sie ausgeschlafen sein wollte.“

Eher beiläufig hatte Miyako eben erwähnt, dass Hikari und Takeru zusammen rausgefahren sind und deswegen nicht bei der zweiten Lernsession erschienen. War ja auch nicht weiter schlimm, dafür sprangen sie und der heimgekehrte Cody ein.

„T.K, dieser alte Gauner…“
 

Während er selbst über dem Rest seiner Aufgaben brütete, vergnügte sich dieser Verräter irgendwo mit Hikari! Wobei… viel mehr ärgerte Davis wohl, dass er nicht dabei sein konnte. Seine beiden Kameraden verstanden sich über die Jahre immer besser miteinander, bis kein Blatt Papier mehr dazwischen passte. Auch er musste eines Tages erkennen, wie hoffnungslos seine Bemühungen doch waren, bei Kari zu punkten. Egal wie viel Sympathie sie für ihn übrig hatte – Ihr Herz gehörte einem anderen. Auch wenn sie selbst noch völlig im Dunkeln tappte.

Das akzeptierend, richtete Daisuke sein Augenmerk lieber wieder auf seinen schulischen Erfolg. In Sachen Liebe käme schon noch sein großer Auftritt, auch wenn die meisten in seinem Alter bereits die ersten Erfahrungen sammelten.

So auch sein bester Freund Ken.
 

Er und seine neue „Errungenschaft“ tauschten immer wieder verstohlene Blicke untereinander aus, lächelten zaghaft. So schüchtern gab sich Ken eher selten. Seine Freundschaft zu Daisuke hatte gezwungenermaßen seinen Kiefer etwas gelockert und ihn geschwätziger als zu Anfang gemacht. Und Miyako- Ach, da brauchte man gar nicht drüber zu reden. Seit wann war die denn so zurückhaltend? …Anscheinend jetzt, wo sie alle dieser neuen Situation ausgesetzt waren. Der Rothaarige erinnerte sich noch gut an das Geständnis des frischgebackenen Paares in dem Café neulich. Da reagierte er mit einer ähnlichen Bestürzung wie eben gerade. Still und heimlich verliebten sich zwei seiner Gefährten ineinander und er ahnte nicht mal etwas. So blind konnte doch selbst er nicht sein… oder etwa doch?
 

„Was glotzt du denn so? Sag bloß, du bist neidisch!“

Davis verzog sein Gesicht zu einer hässlichen Fratze. Hatte er sie in seinen Gedanken eben noch als zurückhaltend bezeichnet? Schwerer Fehler…

„Neidisch? Auf was für abstruse Ideen kommst du eigentlich? Also beneiden tu ich Ken jedenfalls überhaupt nicht.“

„Wie war das?“

Als wäre das nicht schon gemein genug gewesen, streckte er der Lilahaarigen die Zunge raus. Am liebsten wäre sie ihm an den Hals gesprungen. Trotz ihres vorangeschrittenen Alters steckte in dem Jungen immer noch der freche Kerl von früher, der seine große Klappe nicht halten konnte und sie gern provozierte.

Ein lautes Räuspern von der Seite unterbrach ihre kleine Kabbelei wieder. Cody schaute streng von einem zum anderen. Sein Blick war so… tadelnd?

„Reißt euch mal ein bisschen zusammen. Wir sind hier um zu lernen. Die Köpfe könnt ihr euch wann anders einschlagen!“

„Men! Do! Kote!“, imitierte Upamon die Kampfschreie aus dem Kendounterricht im Hintergrund und sprang aufgeregt auf und ab. Wenn schon Kopfeinschlagen angesagt war, dann aber auch richtig und ordnungsgemäß!

Angesäuert knabberte Daisuke an seinem Schreibwerkzeug herum und beugte sich über sein Buch. Doch auch bei genauerem Hinsehen ging ihm kein Licht auf.

Er stöhnte leise. „Gemeinheit… Das zahl ich T.K. irgendwann heim!“

Beschwichtigend wedelte Ken mit den Händen. „Die Rachepläne sollten wir lieber auf später verschieben. Wenn du willst, helf ich dir auch gern bei Englisch, Davis. Und wenn du dich mit Yolei gut stellst, hat sie sicher auch nichts dagegen, dir ein wenig unter die Arme zu greifen.“

„Pff… als hätte ich das nötig“, paffte er und brachte damit die Horde zum Lachen. Dabei hatte er doch gar keinen Witz gemacht?!
 

~
 

In einem anderen Bezirk der Stadt fiel eine Tür ins Schloss, durch die sich Yamato zuvor schleppte.

„Setz dich schon mal, ich bin sofort bei dir“, verkündete Taichi und verschwand Richtung Küche. „Was zu trinken?“, schallte es hinterher.

Kurz überlegte der Blonde, bis seine Wahl auf die Limonade fiel, die sein Kumpel ihm im nächsten Satz anbot. Nebenbei ließ er sich aufs Sofa fallen und beäugte den Zustand des Wohnzimmers. Seit des Umzuges hatte sich nicht viel getan. Anscheinend fand Tai noch keine Zeit, alles zu verwüsten. Oder seine Mitbewohnerin gab eine bessere Hausfrau ab als vorher angenommen.

„Ist Mimi gar nicht da?“, fragte er mehr desinteressiert und nahm das kühle Getränk dankend an, während der Gastgeber sich ebenfalls dazubequemte. „Ist auf der Arbeit. Wieso? Legst du gesteigerten Wert auf ihre Anwesenheit?“

„Seh ich vielleicht so aus?“

Zur Antwort bekam Yamato ein schiefes Grinsen zurück.

„Na ist ja auch egal. Ich würde jetzt viel lieber wissen, was dich herführt. Wo drückt denn der Schuh?“
 

„Ich hab wohl ganz schön Scheiße gebaut“, gestand der Musiker nach kurzem Zögern. Sein Freund legte die Stirn in Falten und lehnte sich in den kuscheligen Stoff des Sessels. „Das ist ja nichts Neues“, kommentierte er und fing sich einen giftigen Blick dafür. „Schnauze, Yagami. Du solltest nicht immer von dir auf andere schließen.“ Zuerst setzte Tai zum Widerspruch an, sah dann aber relativ schnell ein, dass da durchaus was Wahres dran war. Er zuckte mit den Schultern und wartete auf den Rest der Geschichte.

„Ich hatte Streit mit T.K.“

Kurz herrschte Stille zwischen den jungen Männern. Damit hatte der Brünette nicht gerechnet.

„Und weiter? Jetzt lass dir doch nicht alles einzeln aus der Nase ziehen.“

Seufzend fuhr sich Matt mit der Hand über die Stirn und beseitigte so ein paar Schweißperlen, die durch die Hitze draußen ihren Weg dorthin fanden. Ähnlich wie sein Bruder redete er nicht gern über Dinge, die ihn bedrückten. Die Funkstille zwischen ihnen ging aber nicht spurlos an ihm vorbei, weshalb er es schlussendlich doch für das Beste hielt, sich jemandem anzuvertrauen. Und der Einzige, der dafür infrage kam, war nun mal Taichi.
 

„Als wir dir neulich beim Streichen geholfen haben, ist er anschließend mit zu mir nach Hause. Er meinte, er müsste dringend mit mir reden. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber als ich gehört hab, worum es geht…“

Seine blauen Augen wanderten durch die Gegend, scheinbar auf der Suche nach den passenden Worten, mit denen er den Schlamassel hätte beschreiben können. Nur würde er die hier nicht finden. Mit einem Kopfschütteln beendete er dieses sinnlose Unterfangen.

„Ich hab total dicht gemacht und ihm die kalte Schulter gezeigt. Gemeint, es würde mich nicht interessieren. Das hat ihn ziemlich hart getroffen. Und dann ist er ausgerastet, hat mich beschimpft und ist abgedampft. Seitdem haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. So hab ich ihn noch nie erlebt.“

„Es interessiert dich nicht? Wow… so nett gehst du selten damit um, wenn jemand ein Problem hat.“

Tai schloss sich dem Kopfschütteln ebenfalls an. Bei ihm war dies allerdings eine Geste der Verständnislosigkeit.

„Aber jetzt, wo du’s erwähnst… Auf mich hat T.K. auch einen sehr nachdenklichen Eindruck gemacht, als er hier war. Ich dachte aber, das wäre nur Einbildung gewesen.“

Yamato sagte nichts dazu, starrte das Glas an, das er zuvor in wenigen Zügen leerte. Lediglich zwei Eiswürfel blieben zurück, die langsam schmolzen und eine wässrige Pfütze bildeten.
 

„Und was willst du jetzt tun? Wenn du ihm mit deiner Ablehnung so auf den Schlips getreten bist, wäre es vielleicht ein feiner Zug, sich bei ihm zu entschuldigen. Auch wenn er im Anschluss ausgetickt ist. Ohne Grund verliert T.K. nicht die Beherrschung dir gegenüber. Er hat dich immer respektiert und zu dir aufgesehen“, argumentierte der Student. Seinem Gegenüber stand das schlechte Gewissen förmlich ins Gesicht geschrieben. Das passte überhaupt nicht zu dem sonst so taffen Mädchenschwarm.

„Weiß ich doch, deswegen macht mir das ja solche Probleme. Mir fällt einfach nichts ein, was ich ihm sagen könnte. Er ist echt sauer.“

„Meine Güte, Ishida. Immer noch der alte Dickschädel. Klar ist er sauer, wenn du ihm so vor den Kopf stößt. Wenn ihr euch mit Nichtachtung straft, klärt sich das erst recht nicht. Als großer Bruder wäre es das Vernünftigste, wenn du den ersten Schritt machst.“
 

Matt zog erwartungsvoll die Brauen hoch. „Dann hast du sicher auch einen ganz heißen Tipp für mich, wie ich das am geschicktesten einfädele.“

„Hmmm…“

Nachdenklich legte der ehemalige Anführer den Kopf schief, grübelte ganz offensichtlich. „Ihr könntet euch zum Beispiel auf neutralem Boden treffen. In einem Restaurant oder so. Da ist die Gefahr nicht so groß, dass ihr euch wieder an die Gurgel geht. Wenn’s etwas gesitteter als letztes Mal abläuft, könnt ihr euch sicher aussprechen!“
 

Von seinem eigenen Vorschlag begeistert, schlug Tai mit der Faust auf seine geöffnete Handfläche. Die Freude darüber wollte zwar nicht so ganz überspringen, aber das war immerhin schon mal ein Anfang.

„Ich weiß nicht so recht. Irgendwie hab ich Sorge, dass das Thema meine Nerven wieder zu stark strapaziert. Damit würde ich alles nur noch schlimmer machen als ohnehin schon“, murmelte er leise. Mittlerweile waren die Eiswürfel komplett geschmolzen. Einzig die übrig gebliebenen Tropfen erinnerten noch an ihre Existenz.
 

„Darf ich fragen, worum es denn bei eurem Streit ging oder ist dir das zu persönlich, um es mir zu sagen?“

Matt fasste sich ein Herz. Wenn sein Genosse um die Thematik bescheid wusste, würde er vielleicht ein gutes Stück weit seine Reaktion nachvollziehen können.

„Um unsere Mutter.“

„Ach du dickes Ei…“

Im selben Moment, wie ihm dieser Satz rausgerutscht war, tat es Taichi auch gleich wieder leid. Kein Wunder, dass Yamato nicht darüber reden wollte. Auf seine familiäre Situation war er gar nicht gut zu sprechen. Vor allem nicht, wenn es die Hälfte der Eltern betraf, die er nur alle Jubeljahre mal zu Gesicht bekam. „Sorry“, fügte der Japaner schnell hinzu. Sein Kommentar war alles andere als angebracht.

„Willst du noch ein Glas Limo? Ich glaube, das könnte sich noch ein Weilchen hinziehen…“

Ishida schob das Glas von sich weg, mittig auf die Tischplatte.

„Hast du auch Bier da? Vielleicht lockert mich das ein wenig auf.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaninchensklave
2016-04-16T14:54:57+00:00 16.04.2016 16:54
ein Tolles Kap

es war ja klar das daisuke nicht begeistert sein wird von der tatsache
das Takari ohne ihn fortgefahren sind jedoch auch das es mit absicht war
ihm nichts zu sagen denn im gegensatz zu ihm haben die beiden keine Probleme in der Schule
wo beide wohl schon seit langen als Traumpärchen gelten

nun yamato hat echt scheisse gebaut und das er mal Rat bei Taichi sucht ist doch recht komisch
meistens ist ja eher umgekehrt das Taichi bei ihm Rat sucht dch da es etwas Familiäres ist
braucht yamato etwas das wirklich seine Zungelockert wie daumenschrauben oder
eine Streckbank nur da dies nicht zu verfügung steht muss halt Bier reichen ;)

GVLG


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