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Ich lasse dich darum flehen!

von

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Lass dich finden!

Kapitel 14

Lass dich finden!
 

Die Schneeflocken fielen dicht und hatten ihn schon längst in einen weißen Schleier eingehüllt. Ob es Tag oder Nacht war, konnte er nicht mehr sagen. Die Kraft war aus seinem gesamten Körper gewichen und in dem Zauber dieses Waldes schien die Magie, die er nutze, keine Wirkung zu zeigen. Dafür aber kroch jedes verdammte Monster seiner Vergangenheit aus den Schatten dieses eisigen Grabes und versuchte ihn in den Wahnsinn zu treiben.

Schwach atmete Harry ein, er lehnte an einem alten, knochigen Baum und versuchte sich auf das zu konzentrieren, was ihn zum Lächeln brachte. Er durfte nur an die guten Erinnerungen denken, soviel hatte er schon verstanden. Dieser Wald ernährte sich regelrecht von seinen negativen Gefühlen und ließ daraus grausame Halluzinationen entstehen.

Teddy! Er war der erste, an den Harry denken musste. Tonks hatte ihr erstes Kind bei der Schlacht um Hogwarts verloren, jedoch wurde sie nur ein halbes Jahr später erneut schwanger. Harry durfte der Patenonkel sein, eine Rolle, die er sehr gerne und voller Hingabe erfüllte. Wenn er bei dem Kleinen war, vergaß er schnell alle Sorgen, all die Zweifel, die ihn quälten.
 

Der „Kleine“ war mittlerweile aber gar nicht mehr so klein und schon jetzt war zu erahnen, dass er die Größe seines Vaters geerbt hatte. Dafür orientierte er sich magisch eher an seiner Mutter und wenn sich der 5 Jährige mit ihr stritt, konnten Zuschauer meist ihr Lachen kaum bändigen, denn beide wechselten die Haarfarbe, wie es ihnen passte. Meistens in roten und orangen Tönen, es kam aber auch Violett, Blau und im Ernstfall ein Schwarz mit Silberstreifen vor. Dieses setzte besonders bei Tonks ein und dann bemerkte auch ihr Sohn langsam, dass er sein Glück weit überstrapaziert hatte. Remus versuchte sich zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr einzumischen, denn auch das Temperament hatte sein Sohn von ihr.
 

Jedoch war sein Patenkind nicht der einzige Nachwuchs, der sich ankündigte. Luna hatte zwar nicht geplant, dass sie nun schon so schnell Mutter werden würde, immerhin war sie ja auch erst Mitte der 20er Jahre, doch ihr dicker Bauch verbarg ihr Glück nicht. Kurz gestattete sich Harry den Gedanken, dass diese Schwangerschaft sicher auch ihre Beziehung zu Neville gerettet hatte. Sie waren in den vergangenen Jahren weiterhin zusammen geblieben. Luna hatte sich sowohl dem Erforschen magischer Wesen, wie auch dem Schreiben von Büchern verschrieben, während sich Neville seinen Freunden angeschlossen hatte und Auror wurde. Sie hatten nicht einmal das erste Jahr nach der Ausbildung überstanden, als der pfiffige junge Mann einen Plan ausheckte, um Bellatrix in eine Falle zu locken. Ein Plan, der wunderbar aufging.

Sie hatten Unterstützung von Tonks und Remus, selbst die Zwillinge waren dabei, doch keiner hatte mit dem Wahnsinn gerechnet, dem diese Hexe mittlerweile verfallen war. Schlussendlich schaffte es Neville, indem er ihr vorschwärmte, wie schön es doch sein müsste, wenn sie den letzten der Longbottoms mit eigenen Händen töten könnte. Das war eine Versuchung, der sie nicht wiederstehen konnte.
 

„Nein!“ Rief Harry und versuchte das Bild wieder zu verdrängen, doch es war zu spät. Er konnte das Blut riechen, er konnte es sehen, wie es sich auf dem ganzen Schnee verteilte und ihr schwarzes Kleid, ihre schwarzen Haare hoben sich selbst unter den Schneeflocken so scharf ab. Er sah den jungen Mann neben ihr, der das Messer in Händen hielt. Er selbst war mit Blut beschmiert. Immer hatte er sich an Harrys Rat gehalten und trug versteckt ein Messer bei sich. Der Auror meinte vor Jahren zu seinem Freund, dass niemand bei dessen Verletzungen mit einem direkten Angriff rechnen würde.

Bellatrix tat es nicht!

„Nein!“ Flüsterte Harry und hörte die kraftlose Stimme Nevilles, dem Tränen über die Wangen liefen. Nie hatte er jemanden so getötet und schon gar nicht mit bloßen Händen. Anstatt der gewünschten, erfüllenden Rache, blieb nichts als grausamer Schmerz und kaltes Entsetzen zurück. Sie hatte gelacht und nun klang dieser Laut stumm in der Luft wider.
 

Als sie starb, nahm sie den letzten der Longbottoms mit sich. Zumindest eine ganze Weile lang. Es gab immer öfter Streit zwischen Luna und ihm, etwas Ungewöhnliches für die sonst so ausgeglichene Frau. Doch als sie ihm von der Schwangerschaft erzählte, schien sein Leben wieder einen Sinn gefunden zu haben. Neville war wie ausgewechselt und er brachte seine nun auch endlich angetraute Frau jeden Tag zum Lachen. Sie hatten gleich darauf geheiratet, eine Feier unter freiem Himmel, wie sie keiner zuvor erlebt hatte. Ja, daran wollte Harry nun denken!

Da waren so viele Dinge gewesen, alles wirkte so magisch und Luna war an diesem Tag die Königin der Blumen gewesen. Ihr Kleid war mit echten Blüten bestickt und leuchtete in einem zarten Grün. Es Glitzerte und am zweit schönsten war Rons betrunkener, zweiter Antrag. Sie alle hatten laut gelacht und als er endlich vor Hermine auf die Knie fiel, meinte diese nur mit einem Grinsen. „Wir sind schon verheiratet!“
 

Nun stand wohl auch bei ihr die nächste Veränderung an. Bevor er sich auf den Weg gemacht hatte, gestand sie ihm ihre Befürchtungen. Wahrscheinlich war auch Hermine schwanger. Noch war es zu früh, um etwas Genaues zu sagen, aber sie hoffte auf jeden Fall, dass es kein Junge würde. Sie hatte jetzt schon den Namen für eine Tochter. „Rose“!

Nach einem Namen suchte Blaise auch gerade für sein Kind. Allerdings war sein Baby ein Restaurant und bisher gefiel ihm die Idee „One piece oft the whole World“ ganz gut, denn man könnte es kurz „one“ nennen, wenn man darüber sprach. Er war nach der Schule ein halbes Jahr seiner Ausbildung im Ministerium nachgegangen, bis er mit seinem ersten, festen Freund in einen gewaltigen Streit geriet. Dieser hatte ihn betrogen und Blaise packte seine Sachen und verschwand. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er mit Harry in dem alten Haus der Familie Black gelebt, mit seinen Eltern herrschte noch immer kein Kontakt. In den nächsten Jahren folgten Eulen aus den unterschiedlichsten Städten der Welt und was niemand dem sonst so arroganten, selbstverliebten Slytherin zugetraut hätte… er lernte kochen! Nicht einfach nur so, nein, er lernte es auf der ganzen Welt und er war gut darin. Seine Leidenschaft galt dabei jedoch Schokolade! Harry würde sterben für seine kleinen Schokoladensünden, die mit so vielen unterschiedlichen Geschmäckern himmlisch gute Kombinationen ergaben.
 

Ja, der Schwarzhaarige hatte viele Seiten und gerne dachte er daran, wie Ginny, Blaise und er zusammen getanzt hatten. Der Abend in Hogwarts war herrlich gewesen, eine wunderbare Abschiedsfeier. Bis heute machte sich Ginny Vorwürfe, dass sie beinahe den Heiratsantrag ihres Bruders ruiniert hätte. Hermine nahm es ihr nicht direkt übel, aber noch immer wurde sie etwas giftig, wenn man sie an den Abend „vor“ dem Antrag erinnerte. Ihr war es bis heute unendlich peinlich.

Dafür hatte dieser Abend auch eine schöne Folge für die rothaarige Hexe, denn sie hatte sich lange mit Dean unterhalten. Es dauerte dennoch ein weiteres Jahr, bis die zwei wieder zueinander fanden und bis heute war nicht sicher, ob sie nun fest miteinander gingen. Zumindest zusammengezogen waren sie seit einem dreiviertel Jahr und Molly war außer sich, denn nun waren wirklich alle Kinder aus dem Haus. Wenigstens hatte sie dank Bill endlich die ersten Enkelkinder und wenn sie von Hermines Schwangerschaft erfuhr, würde sie vor Glück platzen.
 

Fred und George, die Ginny und Hermine bis heute dankbar für die Aktion waren, weil sie damit eine weiter Umsatzsteigerung erzielten, die bis heute hielt, wohnten in einer kleinen Wohnung über dem Laden und bisher hatte sich keine Frau gefunden, die es länger als wenige Monate mit ihnen aus hielt.

Percy erging es nicht besser, die Narben, die sein schönes Antlitz zierten, nahmen ihm sein selbstverliebtes Verhalten und sorgten dafür, dass er nun noch verbissener daran arbeitete in seinem Bereich der Beste zu werden. Da blieb keine Zeit für Frauen. Die Zwillinge tuschelten schon, dass ihr großer Bruder wahrscheinlich gar nicht wusste, ob er auf Frauen oder Männer stand.

Für die Grangers war das alles eine seltsame, irritierende Welt und als sie bei der Hochzeit den Fuchsbau das erste Mal sahen, waren sie sprachlos. Sie nahmen so gut es ging an dem Leben ihrer Tochter teil, auch wenn dies immer schwieriger wurde. Von seinen eigenen Muggel Verwandten hatte Harry schon lange nichts mehr gehört und das war etwas, dass ihn sehr freute. Obwohl ihn bis heute die Frage reizte, wie sich Dudley weiter entwickelt hatte oder ob überhaupt.
 

Seine Gedanken kreisten weiter und fanden schließlich eine Person, die er bis heute nicht richtig einzuschätzen wusste. Severus Snape tauchte in seinen Gedanken auf und mit ihm die quälenden Worte der Wahrheit. Sie hatten nicht viel Kontakt, doch immer wieder fanden ehrliche Briefe den anderen. Über die letzten Jahre war Severus zu einer unglaublichen Stütze geworden, seine Worte hatten immer den richtigen Ton, gaben ihm Mut und Kraft, ließen ihn aber auch die Wirklichkeit erkennen. Der letzte war am Härtesten. Der ehemalige Lehrer hatte ihm geschrieben, dass er endlich einen Schlussstrich ziehen musste. Wenn Draco noch immer nicht aufgetaucht war, wollte er nicht gefunden werden!

Das war eine Lektion, die er noch nicht zu lernen bereit war. Eine, auf die er jedoch schon sehr lange wartete. Mit bangem Herzen hatte er den Brief gelesen, geahnt, dass diese Worte kommen würden. Auch Hermine hatte ihn sanft darauf hingewiesen, dass Draco langsam von seiner Suche Wind bekommen haben musste. Es war beinahe unmöglich, dass er nicht wusste, wer ihn so unerbittlich suchte. Doch lange Zeit hatte er nicht auf sie hören wollen und als der Brief seines ehemaligen Lehrers kam, wollte er nur noch dieses eine Mal sein Glück versuchen. Nur noch diesem einen Hinweis wollte er nachgehen.
 

„Warum habe ich all die Jahre mit dir verschwendet?“ Drang die kalte Stimme durch den Nebel aus Schnee und Harry schloss die Augen. Er wollte ihn nicht sehen, er wusste, dass er dort stand. „Du bist eine wahre Schande für deine Mutter und ich war wirklich so dumm und sah ein wenig Hoffnung in dir! All die Jahre habe ich dich gelehrt, dich beschützt und nun stirbst du so elendig wie ein Straßenköter?“

Nein, das würde er nicht sagen! Gleichsam kroch die Angst in seinen Verstand, dass Severus mit etwas anderem Recht hatte. Er würde hier sterben! Er war erschöpft, er konnte nicht weiter, er konnte nicht apperieren, er war gefangen in diesem Wald, der nun alle Ängste aus seiner Seele hervor zerrte.

Was auch immer geschah, aber dieser Wald ließ seine Panik Wirklichkeit werden und erschöpft öffneten sich die grünen Augen, um auf das zu starren, was nun nur noch zwei oder drei Meter von ihm entfernt war.

„Du bist ein erbärmlicher Verlierer, dass warst du schon immer! Eingebildet und dumm! Du gleichst deinem Vater einfach zu sehr, gehst drauf, chancenlos und elendig! Ich habe dir gesagt, dass du bleiben sollst, du bist gegangen! Warum solltest du auch auf mich hören? Ich bin ja ein Niemand in deinen Augen!“ Die blauen Lippen öffneten sich und er starrte regungslos in die dunklen Augen von Severus Snape. Ja, genau so sah er aus, genau so klang seine Stimme, jedes Detail stimmte. Mit einer kraftlosen Geste wollte er die Hand heben, doch nach wenigen Zentimetern fiel sie zurück auf den tauben Oberschenkel.

Wüsste er es nicht besser, er würde glauben, dass der Mann wirklich vor ihm stände. So perfekt war der Zauber, als hätte sich ein Irrwicht in diesem Wald versteckt und spielte seine Streiche mit ihm. „Ich weiß, dass du nicht Severus Snape bist!“ Entgegnete er leise, ermattet von der zermürbenden Erkenntnis, dass seine Chancen bei null lagen. Er würde hier nicht weg kommen, er konnte diesem bitteren Schauspiel nicht entkommen und schlussendlich wäre es sein Tod!
 

„Was denn, Sev?“ Klang nun eine andere Stimme in der bitterkalten Luft wider, die er nicht hören wollte. Sie war tot und das wusste er mit Sicherheit. Er hatte sie sterben sehen. Er hatte gesehen, wie das Licht in ihren Augen erlosch und doch leuchteten diese nun wie die funkelnden Sterne weit über ihm hinter den dicken Wolken. Er spürte den harten Baum nicht mehr, an den er sich lehnte. Allein die Kälte, die all seine Glieder hatte steif werden lassen, ein taubes Gefühl durch seinen gesamten Körper jagte, blieb ihm erhalten.

„Sieh dir diesen erbärmlichen Nichtsnutz doch an. Da opfert man all die Jahre seinen Zeit, seinen Geduld und was macht er?“ Als würde Severus jemals so etwas sagen! Dennoch schlich sich das leise Stimmchen in seinen Hinterkopf, welches ihm einen Zweifel zuflüsterte. War er sich da sicher? War er sich da sicher, dass der schlanke Mann nicht heimlich eben dieses dachte?

„Ich weiß, was du meinst! Aber das habe ich dir von Anfang an gesagt! Er ist es nicht wert! Er hat nicht ihr Potenzial! Er ist eben ein Potter! Er starb so schnell, als hätte der Meister nur eine Fliege davon gewischt!“ Bellatrix hatte die Arme vor der Brust verschränkt und nickte bei ihren Worten, dicht neben dem Zaubertranklehrer stehend. „Ja, ich weiß, was du meinst. Er war keine Herausforderung für ihn!“ Stimmte der Schwarzhaarige ein und der Frau an seiner Seite entkam ein grelles Kichern. „Gib doch zu, Sev, du hast es geliebt!“ Kreischte sie vor Begeisterung und blickte in die kalten Augen.
 

Harry wollte sich dieses Spektakel nicht ansehen, er wollte sich die Ohren zuhalten, aber dafür fehlte ihm die Kraft. Obwohl er sie nicht sah, nur ihre lauten Stimmen überdeutlich in seinem Verstand widerhallten, war er sich jeder Bewegung der beiden bewusst. Zwei Menschen, die nicht hier sein sollten, nicht hier sein konnten und die nur seinem Verstand entsprungen waren.

„Du meinst den Teil, als er pathetisch schrie, dass er seine Familie bis zum Schluss verteidigen würde? Oder den Moment, in dem ihm sein Tod bewusst wurde?“ Seine Stimme hatte einen unerwartet belustigen Ton. Harry konnte nicht verhindern, dass diese Worte Bilder in seinem Bewusstsein entstehen ließen, grausame Bilder vom Tod seines Vaters!

„Ach komm, ich meine alles. So viel Zeit zum Sterben hatte diese widerwärtige Made ja nicht!“ Frohlockte sie hysterisch und nun war auch ein verhaltenes Lachen des Lehrers in der Luft zu vernehmen. „Er hat eine ganze Menge ertragen. Durch den Schlag an die Wand wurde seine Schulter gebrochen, er wurde mit dem Crucio Fluch gefoltert und das eine ganze Weile lang. Er hat den Gedanken erdulden müssen, dass seine Frau und sein Sohn gleich den selben Tod sterben würden und dann wurde er erst erlöst.“ Meinte Severus und zählte an seinen Fingern die einzelnen Etappen auf.
 

„Ach komm, sooo lange war das nun auch nicht!“ Beschwerte sich Bellatrix und Harry spürte, wie die Übelkeit in ihm aufstieg. Sein Magen rebellierte und die gallenbittere Flüssigkeit wurde die Speiseröhre in die Höhe gedrückt. „Ich meine, im Vergleich zu anderen hat Potter echt nicht lange leiden müssen. Lass es 10 oder 15 Minuten gewesen sein, die er den Crucio Fluch ertragen hat.“ Ihrer Stimme konnte man anhören, dass sie leicht genervt war. „Nein, solange war das nicht. Das waren doch höchstens 5 Minuten, gut, maximal 7!“ Gab nun der schlaksige Man von sich und verschränkte bissig die Arme vor der Brust. Offenbar verstimmte ihn etwas an diesem Gespräch.

„Meinetwegen, ich will mich deswegen nicht mit dir streiten. Ich habe da noch etwas für unseren kleinen Harry mitgebracht!“ Warf sie ihm aufgebracht hin und bevor der schwarzhaarige Auror noch etwas erwidern konnte, ihr entgegen setzten, dass sie endlich ihr Maul halten sollte, immerhin sprach sie von seinem Vater, wurde er unsanft an seinen Haaren gepackt und der Kopf nach hinten gezogen. „Sieh mich an, kleiner Potter!“ Verlangte sie mit einer beinahe erotisch gehauchten Stimme.

So sehr er sich auch zu wehren versuchte, etwas in ihm zwang ihn regelrecht dazu die Augen zu öffnen.

Einen langen Moment benötigte er, bis ihm die Tragweite seines eigenen Wahnsinnes bewusst wurde. Bellatrix stand vor ihm, war in die Knie gegangen und neben ihr stand ein großer Leinensack gefüllt mit seltsamen, großen runden Gegenständen. Zuerst musste Harry an Hagrids Kürbisse denken, die er auch hin und wieder kurzweilig in Leinensäcken transportierte, aber die in offenen Kisten mit Stroh deutlich besser gelagert werden konnten.
 

Das war jedoch nicht das Besondere an ihr, welches ihm seinen eigenen Irrsinn deutlich machte. Sein Verstand begann in die Tiefen des Wahnsinns zu stürzten. Offensichtlich! Sie trug noch immer ihre schwarzen Schnürstiefel, die bis zu den Knien reichten. Die schwarzen Haare waren ordentlich zu einem lockeren Zopf geflochten, der über ihre rechte Schulter hing… und sie trug ein rotes Kleid mit weißem, weichem Saum, so wie eine Weihnachtsmütze mit weißem Bommel!

Das Kleid reichte ihr bis zu den Stiefeln, die Ärmel bis zu den Ellenbogen, von dort fielen sie weit ab, waren offen und gaben den Blick auf weiße Handschuhe frei, die bis unter die Ärmel wanderten. Um die Taille trug sie einen breiten Gürtel mit silberner Schnalle, so wie kleine, silberne Ohrringe, die die Form von Christbaumkugeln besaßen. Wenn er sich wirklich Bellatix Lestrange im weihnachtlichen Kostüm vorstellte, musste er wahnsinnig sein!!!

„Ich habe dir da etwas Schönes mitgebracht! Im November kann man ja schon mit dem Schmücken beginnen!“ Jubilierte sie erfreut und ließ ihn los, um sich dem Sack an ihrer Seite zuzuwenden. Für einen kurzen Moment hatte er wirklich geglaubt, der Zauber des Waldes würde ihn ein wenig schonen. Ihr Anblick war nun im Kotext ihres Wesens beängstigend. Aber das wahre Grauen befand sich in ihrem „Weihnachtssack“!
 

„Ist er nicht schön geworden?“ Ihre lachende Stimme hallte durch den weißen Wald und nun stieß die Gallsäure bis in den Rachen des jungen Mannes vor. Sein Magen zog sich krampfhaft zusammen und mit letzter Kraft drehte er sich zur Seite. Er spuckte aus, was seine Gedärme noch herzugeben vermochten. Dass es schon seit Snapes Auftauchen nicht mehr schneite, hatte er nicht bemerkt.

Sie hatte aus dem Sack einen Kopf gezogen, in dessen eingedrückte Augenhöhlen rote, kleine Glitzerkugeln für einen Weihnachtsbaum gepresst worden waren. Die Lippen hatte sie mit einem goldenen Band zusammengenäht! „Ich finde, dass James einen verdammt guten Baumschmuck abgibt!“ Kreischte sie voller Freude und ließ den abgeschlagenen Kopf leicht in der Luft baumeln.

„SEV!“ Rief sie flötend und streckte sich neben dem am Boden liegenden zu den Ästen hinauf. „Bitte hilf mir doch!“ Ihre Stimme hatte etwas so Frohlockendes, dass Harry erneut zu würgen begann. „Magst du mir den nächsten geben?“ Zitternd schloss der 25 Jährige die Augen und spuckte erneut die flüssigen Reste aus, die sein Magen herauswürgte. „Welchen?“ Kam genervt die Stimme des Lehrers, der anscheinend einen Blick in den „Geschenkesack“ geworfen hatte. „Einer der Weasleys oder Granger?“
 

Krampfhaft versuchte er nicht zuzuhören! Das alles war nur reine Einbildung, dass wusste er! Aber eine wahre Linderung brachte ihm diese Erkenntnis nicht. Er presste die Hände auf seine Ohren, spürte den Schnee unter sich, auf dem er nun gekrümmt lag. Dennoch hörte er die Stimmen… besonders die neue, die unerwartet das Gespräch der beiden anderen unterbrach. „Jeder gute Baum benötigt noch eine festliche Spitze!“

Harry sah nicht, was Tom da in Händen hielt! Er wollte es nicht wissen! Er schrie! Er schrie mit der letzten Kraft, die er in seinem Körper finden konnte. Angst, Panik, Wahnsinn hielten ihn gefangen, brachen seinen Willen, seinen Verstand und sein tiefstes Unterbewusstsein begriff, dass der Zauber dieses Waldes nun zu seinem letzten Schlag ausholen wollte. Es blieb nur eine logische Folge, nur ein einziger Mensch, der nun noch zum Opferblock geführt werden sollte. … oder war?

Wenn er die Augen öffnete, wenn er das Bild zuließ, welches den kraftlosen Mann mit aller Grausamkeit zerschmettern wollte, dann würde er alles verlieren! Dann verlöre er seinen Verstand, dann war der Tod nur noch eine Messers Breite von ihm entfernt!
 


 

Jemand packte ihn an den Schultern, sprach mit ihm, doch er konnte die Worte nicht verstehen. Ob er noch immer schrie, wusste er nicht. Seine Sinne waren taub, kein Gedanke konnte sich manifestieren und die Panik erfüllte seine gesamten Empfindungen.

Jemand riss schmerzhaft die Hand von seinem Ohr, presste etwas in seine Handinnenfläche und ballte seine Finger darum. Es dauerte, erst als die Wärme seinen Körper langsam zu entspannen begann und die ersten Kräfte zu spüren waren, wurden die Worte klarer, die noch immer zu ihm gesprochen wurden. Eine weitere Ewigkeit schien zu vergehen, bis er ihre Bedeutung begriff, bis er die Wärme in seinem Verstand registrierte und nach und nach alle Körperteile erneut zu spüren begann.

„Es ist vorbei! Es wird alles wieder gut! Du bist in Sicherheit!“ Er kannte diese Stimme, zumindest glaubte er das. Sie war rau, hatte einen leichten Akzent, als wäre es lange her, dass der Mann Englisch sprach. „Du kannst die Augen wieder öffnen.“ Vorsichtig atmete Harry ein und der kalte Schnee an seiner Wange war zu einer harten Mulde geworden. Vorsichtig blinzelte er, es war dunkel, dämmrig. Er lag noch immer auf dem Boden auf der rechten Seite, seine linke Hand wurde von einer anderen umschlossen. „Lass die Kette nicht los, wenn du sie nicht noch einmal sehen willst.“ Meinte der fremde Helfer und löste vorsichtig seinen Griff.
 

Wieder verging die Zeit, der Fremde, von dem Harry noch immer nicht viel mehr gesehen hatte, denn die dunkle Gestalt hatte eine große Kapuze weit über den Kopf gezogen, half ihm sich aufzusetzen. Langsam hatte die Wärme des Zaubers seine tauben Muskeln wieder erwärmt und nach einem guten Schluck heißen Tees schien auch neue Kraft in seinen Körper zu strömen.

Die „Kette“ war ein geflochtenes Armband aus Leder, in welches bunte Steine eingearbeitet waren. Der Fremde erklärte ihm, dass sie einen Schutzzauber in sich trugen, der ihn vor dem Angriff des Waldes schützte. „Kannst du aufstehen?“ Fragte er plötzlich, während er die Flasche Tee wieder in seiner eigenen Tasche verstaute. Mit einem Nicken streifte Harry das bunte Schmuckstück über das Handgelenk. Hilfsbereit stützte der Mann ihn und als der Auror endlich auf seinen eigenen Beinen stand, wurde ihm bewusst, dass er noch immer sehr schwach war. Ohne Hilfe würde er nicht weit kommen. Wäre dieser Fremde nicht vorbeigekommen, er wäre ohne Zweifel in der Kälte der Nacht gestorben.

Doch zu sehr steckte der Schock in seinen Knochen, zu tief hatten sich die Bilder in seinen Verstand gebrannt, die der Wald ihm eben aufgezwungen hatte, um sich dieser Gegebenheit bewusst zu werden.. Bellatrix war tot! Das war eine Tatsache! Er hatte es selbst gesehen! Er war sich so sicher, dass er keinen Vergleich dafür finden konnte. „Was ist das für ein Zauber?“ Fragte er leise, während er langsam durch den Schnee schlurfte.
 

Der fremde Magier hatte Harrys rechten Arm über seine Schulter gelegt und stüzte ihn so gut er konnte. Viel hatte er nicht gesagt, hielt sich schweigsam. „Dieser Wald ist verflucht. Jeder, der sich darin verirrt, wird wahnsinnig. Er dringt tief in die Gedankenwelt seines Opfers ein und baut aus den Ängsten, Zweifeln und Sorgen des Menschen Halluzinationen, die ihm wie wirklich erscheinen.“ Kurz und knapp kam die Antwort und Harry versuchte die Vertrautheit in der Stimme zu ergründen. Woher kannte er sie?

„Wie heißt du? Ich bin Harry.“ Vorsichtig versuchte er einen Blick auf das Gesicht zu erhaschen, doch noch immer lag dieses tief im Schatten der großen Kapuze. „Gregory.“ Kam nur wieder kurz angebunden und dann, als hätte er einen Moment darüber nachdenken müssen, fügte er an. „Harry Potter, ich weiß. Jeder kennt dich.“

Da er nicht viel mehr von dem Fremden erwartete, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf die Feuerkugel, die vor ihnen in der dunklen, kalten Luft schwebte und ihnen Licht spendete. „Du bist auch ein Zauberer oder?“ Diese Frage schien überflüssig und so wurde sie auch nicht beantwortet. Der schwarzhaarige Auror wartete noch einen Moment und als noch immer keine Reaktion kam, stellte er eine neue Frage. „Lebst du hier in diesem Wald? Du scheinst dich gut darin auszukennen.“
 

Mit einem Seufzen stieß der Unbekannte die Luft aus und schien langsam genervt von all der Neugierde. „Tut mir leid. Ich sollte dich nicht so ausfragen. Ich versuche nur die Bilder zu verdrängen, die ich eben gesehen habe. Ich hätte nie erwartet, dass…“ Er schluckte und brach ab. Da war wieder diese seltsame Kombination. „Sev“ und „Bella“, die in irrwitziger Freundschaftlichkeit im November im Wald einen Baum mit Köpfen schmücken wollten. Bellatrix in einem roten Weihnachtskleid…

„Schon gut, ich will gar nicht wissen, was dir so alles durch den Kopf gegangen ist. Du kannst mir aber gerne erklären, was jemand wie du mitten in einem solchen Wald zur Winterzeit in Russland treibt! Sicher keinen Tannenbaum schlagen.“ Kam nun zum ersten Mal mit einem warmen Hauch in der Stimme eine Aufforderung von dem fremden Mann.

Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen und seine Gedanken schweiften zurück zu Draco. „Ich suche jemanden, der mir sehr wichtig ist. Ich habe ihn jetzt sicher 7 Jahre lang nicht mehr gesehen.“ Kurz hielt er inne, überlegte. „Er hat mir damals sehr geholfen und viel für mich aufgegeben. Auf gewisse Weise ist es meine Schuld, dass er gegangen ist. Nein, nicht meine Schuld, ich bin nur der Auslöser. Ich denke nicht, dass ich hätte etwas ändern können. Ich hätte nichts tun können, um ihn von seinem Gehen abzuhalten.“
 

Nach einer Weile des Schweigens sagte der Helfer plötzlich. „Und warum ist er gegangen?“ Harry stieß einen kurzen, kräftigen Seufzer aus und musste erst vernünftig durchatmen. Noch immer war sein Körper schwach, aber das Gespräch lenkte ihn zumindest von seinen seelischen Schmerzen ab.

„Tja, sicher bin ich mir nicht. Ich denke, er ist damals gegangen um zu überleben. Er stand im Dienst von Voldemort und verriet ihn. Als dieser besiegt wurde, schwor Bellatrix Lestrange ihn zu jagen und zu töten. Doch sie ist tot und dennoch ist er nicht wieder zurückgekommen.“ Sein Blick wurde belegt und als spüre der Fremde die niederdrückenden Gefühle, ließ er jede Antwort aus. Eine ganze Weile zumindest.

„Dann gibt es nur drei Möglichkeiten. Entweder ist er schon tot, er lebt irgendwo so tief und abgeschieden versteckt, dass er nichts von all dem mitbekommen hat oder…“ Doch den Rest sprach er nicht aus. „Oder er will nicht, dass ich ihn finde. Ich weiß!“ Brummte Harry und blieb unerwartet stehen. „Ist es noch weit?“ Fragte er nun und spürte, wie ihm jede Kraft schwand. Die Dunkelheit umgab sie völlig und nur die kleine Lichtkugel spendete etwas Helligkeit. Selbst die Bäume tauchten nur schattenhaft auf, wenn sie diese passierten.
 

„Nein, nur noch ein Stück, wir sind gleich da.“ Kam unter der Kapuze hervor und dann bemerkte Harry die helle Haut der linken Wange. Der Stoff war zurück gerutscht und gab nun den unteren Teil des Gesichtes freit. Dunkle Flecken zogen sich über die linke Gesichtshälfte und Harry erkannte sie sofort. Es waren Brandnarben. Sie waren Tropfenartig, beinahe so, als hätte jemand eine kochende Flüssigkeit verschüttet und den Fremden dabei getroffen.

Als dieser den Blick des ehemaligen Gryffindors bemerkte, zog er mit der rechten Hand schnell den Stoff zurück und setzte sich direkt wieder in Bewegung, wobei er Harry mit sich zog. „Ich kann deinen Freund sehr gut verstehen. Das hier ist eine Erinnerung, damit ich ja nicht vergesse, wo mein Platz ist. Todesser sind nicht sehr zimperlich mit Leuten, die nicht ihre Meinung vertreten.“ Brummte der Fremde während des Laufens.
 

Müde, wenn auch sehr interessiert versuchte Harry noch einen Blick auf die Wunden zu erhaschen, schaffte dieses aber nicht. „Das sieht sehr schmerzhaft aus.“ Murmelte er und musste sich auf den schnellen Schritt des anderen einstellen. Doch dieser schwieg wieder, erst als sich im Dunkeln der Umriss von etwas Großem abzeichnete, setzte er zu einer Antwort an. „Kommt immer darauf an. Meinen Rücken haben sie schlimmer zugerichtet. Dagegen war das kochende Öl keine große Strafe mehr.“ Nun klang in der Stimme eine gewisse Kälte mit, die Harry gut verstehen konnte. Er würde auch nicht gerne über so etwas sprechen.

„Darum lebst du wohl auch hier, was? In einem solchen Wald ist die Chance auf ungebetene Gäste zu stoßen nicht sehr groß.“ Seine eigenen Worte wurden immer leiser, der Atem gefror vor ihm kaum noch in der Luft. Wäre er nun aufmerksamer gewesen, hätte er einen Blick in die Augen des Fremden werfen können, der nun aber wieder sehr darauf bedacht war, dass er sein Gesicht verbarg. „Ja, hier habe ich nicht sehr viele Nachbarn. Dich habe ich auch nur gefunden, weil du so laut geschrien hast. Hätte ich dich nicht als Harry Potter erkannt, hätte ich dich da draußen sterben lassen!“ Seltsamerweise blieb ein Schmunzeln als feiner Ton zurück und irritierte den Schwarzhaarigen.
 

Es irritierte ihn so sehr, dass er den magischen Kreis nicht bemerkte, in den sie nun traten und das Licht wurde kleiner. Noch immer hatte der Fremde einen schnelleren Schritt angelegt und so musste sich Harry eher auf das Laufen konzentrieren. Am Rande bekam er mit, dass sie eine Art Vorgarten passierten und der flüchtige Gedanke kam auf, wie unpassend so etwas in einem Wald wie diesem war. Der Schnee hatte viel verdeckt, nur der Gartenzaun starrte aus dem dämmrigen Dunkel hervor, welches den Rand des Lichtes bildete. Der Weg war mit Platten versehen, jemand hatte vor nicht allzu langer Zeit diese von der weißen Flockenpracht befreit. Warte, war der Schnee nicht noch vor Severus Auftauchen wild vom Himmel gefallen?

Die große Tür war aus dunklem Holz und wirkte schon sehr alt. Sie machte ihm den Eindruck, als schützte die dieses Haus schon seit einigen Jahrhunderten und auch die eingravierten Zeichen sprachen dafür. Der Hausflur erschien hoch, die Lichtkugel war nun auf die Größe einer Kerze geschrumpft, nun schien der fremde Retter kein Licht mehr zu benötigen. Alles hier schien gewaltig, verlor sich in den dunklen Schatten, jedoch war sich Harry sicher, eine Treppe hinauf erkannt zu haben.
 

Die Türen waren alle geschlossen, bis hinunter ans Ende des Flures wurde er geführt und dann leicht in einen Raum geschoben. Die Kugel huschte ihnen nach, sauste über ihre Köpfe hinweg vor und raste über einen großen Kerzenleuchter unter der Decke, entzündete die duzenden Kerzen und flog dann mit einem freudigen Zischen in die Feuerstelle, die sie zum Lodern brachte.

„Was ist das für ein Zauber?“ Fragte Harry, der die Küche sofort erkannte. Ein großer Tisch fand sich in der Mitte, um ihn standen einige Stühle, von denen er auf einen etwas unsanft verfrachtet wurde. Der Fremde hatte sich von ihm abgewandt und holte einen kleinen Kessel heraus, den er mit Wasser füllte. „Ein alter Zauber aus vergangenen Zeiten, ich habe ihn von meiner Lehrmeisterin.“ Der Auror konnte einen gewissen Stolz in der Stimme hören und dann schnipste der fremde Magier, der sich leicht zu Harry gedreht hatte. Selbst im Schatten der Kapuze konnte der Schwarzhaarige noch das überhebliche Grinsen erkennen und einen Augenblick später entkam dem Auror ein „WAS?“.

Der kleine Kessel reckte sich, streckte sich im Waschbecken und hüpfte dann plötzlich von ganz alleine hinaus. Er landete etwas unsanft auf dem Boden, verschüttete etwas Wasser und wackelte dann auf seinen kurzen drei Beinen hinüber zum Kamin, der offenbar in erster Linie nur zum Erwärmen des Raumes gedacht war.
 

Mit großen Augen beobachtete er, wie der kleine Kessel über den Boden wackelte, der metallene Henkel klappte nach oben und dann ging er „tief“ in die „Knie“. Er schrammte über den Fußboden und drückte sich mit seinen drei kleinen Beinen kraftvoll ab. Mit einem einzigen Sprung landete er zielsicher auf dem kleinen Harken über dem Feuer und schaukelte noch einen Moment hin und her.

„Kleiner Trick, nichts Besonderes.“ Meinte der Fremde plötzlich und griff nach dem Riemen seiner dunklen Umhängetasche. Sie war aus festem Leinenstoff und mit Fell benäht. Er zog den Riemen über den Kopf und legte die gesamte Tasche auf der Arbeitsfläche neben dem Herd ab. Nur langsam konnte Harry all die kleinen Details erkennen, die diese Küche zu bieten hatte. Drei große Fenster mit vielen, kleinen Zwischenstreben verteilten sich über zwei Wände. Das einzelne Fenster war zur Ecke hin gerückt, einige Meter neben ihm, war eine weitere Tür, die teils mit Glas verziert war.

Der Raum war breit und länglich, die zwei Fenster an der langen Seite thronten über einer großen Arbeitsfläche, die einige Schränke und Schubladen unter sich verbarg. Neben der Spüle würde die wunderschöne, dunkle Platte nur noch vom Herd unterbrochen, der wie ein alter Gasherd wirkte.
 

Zwischen den Fenstern befanden sich viele, kleine Regale, die sich spielerisch in Höhe und Lage abwechselten und mit duzenden kleiner Gläschen, Dosen und Kästchen versehen waren. Langsam ließ Harry seinen Blick über die Vielzahl unterschiedlicher Gefäße wandern und als er auf der dunklen Arbeitsfläche angekommen war, bemerkte er die großen Gläser, die sich an der Wand aufreihten. Alles war mit feinen, säuberlichen Buchstarben beschriftet, die etwas unglaublich Geschwungenes hatten. Sie wirkten beinahe wie eine Art der westlichen Kalligraphie.

„Du kannst bis Morgen bleiben, dann verschwindest du wieder. Nur weil ich dich gerettet habe, heißt das noch lange nicht, dass du dich hier einquartieren kannst, Potter!“ Diese Stimme, diese verdammt herablassende Art seinen Nachnamen auszusprechen… nein, das durfte nicht wahr sein.

Die grünen Augen hefteten sich an die schlanke Gestalt, die ihm noch immer den Rücken zugewandt hatte. Der fremde Magier räumte seine Umhängetasche aus, stellte die Flasche neben sich, aus der er vorhin Harry etwas von dem noch heißen Tee gegeben hatte. „Klar, kein Ding. Wenn du mir den Weg aus diesem Wald zeigst, dann falle ich dir auch nicht weiter zur Last.“ Seine eigene Stimme hörte sich seltsam blechern an und innerlich verstummte sein Herzschlag. Selbst Gregory schien dieses bemerkt zu haben, er hatte noch immer die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, nur die Handschuhe lagen auf dem dunklen Stein der Platte.
 

Der Magier hatte in seiner Bewegung inne gehalten und seine schlanken, hellen Finger umfassten einen kleinen Tiegel, den er soeben abstellen wollte. „Ja, das mache ich.“ Kam sehr kurz von ihm und Harry sah, wie angespannt der Fremde nun war, der ihm noch immer den Rücken zuwandte.

Langsam stand der schwarzhaarige Auror auf, er musste sich mit beiden Händen auf dem Tisch abstützen. Diese Schrift, diese helle Haut, diese Stimme… warum hatte er diese Stimme nicht gleich erkannt? Vielleicht weil es so schien, dass er lange kein Englisch mehr gesprochen hatte.
 

Wie lange hatte er sich diesen Moment ausgemalt. Bildete er sich das alles nur ein? Konnte es wirklich angehen, dass er ausgerechnet von dem Mann gefunden wurde, den er so lange gesucht hatte? Aber warum spielte er dieses Versteckspiel mit ihm? Angst brannte auf und alles, was so nah schien, rückte in eine unendliche Ferne. All die Träume, die Hoffnungen, die heimlichen Vorstellungen, wie dieser Augenblick sein würde brachen in tausende schmerzende Splitter und bohrten sich gewaltsam in sein Herz und seine Seele. Sollten sie alle Recht mit ihren Worten haben? Wäre das Erreichen seines Zieles, das Finden des Mannes, den er mehr begehrte, als er in Worte zu fassen verstand, nichts weiter als der innere Tod? Wäre es in Wirklichkeit nur die ernüchternde, schmerzhafte Wahrheit darüber, dass er nicht nur verlassen, sondern auch verschmäht worden war?

Gregory rührte sich nicht. Er stellte nur den kleinen Tiegel ab, hielt ihn aber noch immer umklammert. Jeder Muskel war angespannt, das spürte Harry regelrecht, auch wenn er es unter dem schwarzen Umhang nicht erkannte, der die Gestalt umhüllte. War er wirklich nur wenige Schritte von der Wahrheit entfernt, die ihm jetzt wie ein unendlicher Abgrund anstarrte? Wenn er diese Kapuze zurück zog, würde er dann stürzen?
 

Eben so fühlte es sich an. Er stand auf einer dünnen Schicht Eis, die sich über den Abgrund spannte. Alles in ihm bebte, zitterte und er wagte nicht zu atmen. Immer näher führten ihn seine Schritte an den fremden Magier, nein, das durfte nicht sein! Innerlich schrie er! Das durfte er nicht sein! Denn wenn er das war, dann… dann hätte er wieder gehen sollen, ohne es je zu erfahren! Gab es eine deutlichere Abfuhr, eine stärkere Distanzierung als diese?

Seine Hand zitterte, als er sie erhob. Noch nie hatte er etwas in seinem Leben so herbei gesehnt und gleichzeitig so stark vermeiden wollen! Noch nie hatte ihn etwas so in Angst versetzt. Plötzlich wünschte er sich an den Augenblick zurück, an dem er den Brief fand. Er wollte noch einmal den Schmerz durchleben, als die Erkenntnis ihn in die Knie zwang, ihn schreien ließ und beinahe zerbrechen. Er wollte noch einmal die 7 Jahre Qual durchleiden, nur das hier, oh ihr verfluchten Götter dieser Welt, sollte ihm erspart bleiben.
 

Seine Lippen waren einen Spalt geöffnet, innerlich flehend, dass er sich irrte. Es konnte nicht so sein, wie er dachte! Nur kurz zuckte er zusammen, als Gregory sich umdrehte, sein Handgelenk umgriff und ihn festhielt. „Nicht! Eine Nacht, dann gehst du wieder!“ Die Stimme hatte eine verzweifelte Kälte, die alle aufschäumenden Gefühle zu unterdrücken versuchte. Doch beide Magier hatten mit der rechten Hand zugegriffen und in einer einzigen Bewegung riss Harry den Stoff mit der linken herunter, die ungehindert an Gregorys rechter Seite vorbei kam.

Blonde Haare kamen unter der Kapuze zum Vorschein und der Auror spürte, wie das Eis unter seinen Füßen brach; er stürzte. Bitter legte sich der Geschmack der Erkenntnis erneut in seinen Mund und alles Flehen war vergebens gewesen. Er starrte in die Stahlgrauen Augen, die ihn direkt anblickten. Das war er!
 

Noch immer hatte er diese helle, malfoysche Blässe. Selbst die Brandnarben, die sich über die linke Wange zogen, konnten diesem Gesicht nicht die Vertrautheit nehmen. Auch nach 7 Jahren erkannte es Harry sofort. Seine Hände zitterten, dennoch konnte er den Stoff der Mütze nicht los lassen. Die blonden Haare waren lang, mit einem Band im Nacken zusammen genommen. Aber er war es!

Verzweifelt versuchte er nach einer Erklärung zu suchen, verzweifelt versuchte er die Worte zu ignorieren, die noch immer in der Luft hallten. Eine Nacht, dann sollte er gehen! Aber warum? Warum? Er wusste doch, wer er war! Er hatte ihn doch als den Mann erkannt, mit dem er vor so langer Zeit ein Bett geteilt hatte.
 

Wut brannte in ihm auf, mischte sich mit dem verzweifelten Schmerz, der ihn gänzlich erfüllte. Als wären seine Träume zu einer Masse aus Splittern geworden, die seine gesamte Seele bestückten und bei jeder Bewegung, bei jedem Zucken und jedem Zittern blutig tief in sein Fleisch schnitten.

„Блин!“ Fluchte die tiefe Stimme und Harry verstand weder das Wort, noch erkannte er die Sprache. „Warum musst du immer so verdammt neugierig sein, Potter?“ Entsetzt starrten ihn die grünen Augen an, unfähig zu einer Reaktion. War das wirklich die Antwort, die er nach 7 Jahren von ihm erhielt? Wütend und verletzt verzog sich das sonnengebräunte Gesicht und mit aufgewühlter, zitternder Stimme knurrte der Schwarzhaarige. „Musst du immer noch so feige sein, Malfoy?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leserinnen und Lerser!

Bitte bringt mich nicht um! Ja, ich weiß, ich habe euch gesagt, dass sie sich wieder finden und das ist sicher nicht ganz eure Vorstellung davon gewesen.

Glaubt mir, auch im Original wäre es nicht einfach für die beiden geworden. Das war aber nur 4 Kapitel lang, also wäre der Teil mit „wir streiten uns“, „wir vertragen uns“ und „wir landen in der Kiste“ in einem einzigen Kapitel abgearbeitet worden.
Ich hoffe, ich hinterlasse keinen zu bitteren Beigeschmack und nicht allzu viele Fragen.
Darum will ich hier ein paar wenige beantworten.

Zwischen Dracos Verschwinden und dem Zusammentreffen jetzt liegen ca. 7 Jahre. Beide sind jetzt 25 Jahre alt.
Harry hat nach dem Abschluss in Hogwarts seine dreijährige Ausbildung als Auror mit Ron und Neville absolviert und bestanden. Die drei sind über ein Jahr gemeinsam unterwegs gewesen, bis Neville einen Plan ausheckte, wie sie Belletrix fangen könnten. Bei der Umsetzung dieser Falle starb Bella und Neville gab seinen Posten als Auror auf. Seit dem ist ein gutes Jahr vergangen, in dem Harry auf Dracos Rückkehr gewartet hat.
Seit dem Abschluss in Hogwarts sucht Harry Draco, was dank seiner Lieblingsreporterin mittlerweile die gesamte Zaubererwelt weiß.

So gab es auch immer wieder Hinweise, dass der Slytherin irgendwo aufgetaucht wäre, und der letzte führte ihn nach Russland. Es ist mittlerweile November.

Tja, ich hoffe, ihr seid jetzt nicht allzu geschockt und hasst mich nicht, weil es doch noch ein langer Weg zum gemeinsamen Glück ist.

Weiter geht es nächste Woche!

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Amunet
2016-09-13T15:04:58+00:00 13.09.2016 17:04
Hallo meine liebe Traumfänger! ^.^

Endlich hatte ich mal ein bisschen Zeit, um an deiner Story weiterzulesen. Okay... Ich hab es ausgenutzt, dass ich heute morgen auf der Arbeit die Erste war und ich gerade ein bisschen Leerlauf habe. ^___~

Der Zeitsprung hat mich tatsächlich etwas überrascht und hab mich gefragt, ob ich etwas verpasst habe, aber zum Glück war dieser Effekt recht schnell wieder vorrüber und ich konnte mich gänzlich in die schönen Anekdoten aus dem Leben der einzelnen Hogwartsschüler verlieren. ^____^

Wie du Harry in diesem Wald gequält hast, fand ich allerdings sehr gemein. Die plastisch beschriebene Darstellung von diesem besonderen Weihnachtsschmuck hätte ich genaso wenig gebraucht, wie Harry. T.T Allerdings hab ich ehrlich gesagt, nichts anderes von dir erwartet. =P

Der Schluss hat mir übrigens sehr gut gefallen. Dass Harry und Draco sich nach so langer Zeit anzicken war ja klar. Insbesondere, da Dracos Versteckspiel wirklich unter aller Sau ist. >.< Ich hab schon ein wenig in 15 reingelesen, weshalb ich mein Review an dieser Stelle abbreche und mich für ein tolles 14. Kapitel bedanke. ^____^

Liebe Grüße
deine Amunet
Antwort von:  Traumfaengero_-
13.09.2016 18:01
Liebe Amunet,

was soll ich da sagen? Nutze die Augenblicke, die dir das Leben schenkt! Ich lese auch gerne dann, wenn es gerade passt, meistens aber online.

Ach ja, der kleine Zeitsprung… das ist aber auch etwas gewesen, das sogar in der ersten Variante geschehen war. Das Ende sollte „schon immer“ ein paar Jahre nach der letzten Begegnung geschehen. Im Original hätten sie sich in einer Kneipe wiedergesehen und Harry hatte Draco den Zaubertrank untergejubelt. Das war noch bevor die Geschichte so ausgeufert ist und aus vier Kapitel bestand! Lange ist es her! XD
Ich wollte euch ja nicht die gesamte Zeit verschweigen und irgendwie musste ich es ja schön für euch zusammenfassen! Ich mag irgendwie die Vorstellung besonders gerne von Teddy und Harry. Warum kommt sein Patensohn eigentlich nicht in der Geschichte vor? Irgendwie wird nur ständig von ihm erzählt… O.o

*verlegenes Räuspern* SOOO genau habe ich ihn doch gar nicht beschrieben! Dabei habe ich mir doch extra Mühe gegeben und ihn so wenig wie möglich beschrieben und keinerlei Beschreibung zu Toms „Geschenk“ abgegeben. Ok, ich sehe schon, es war doch zu viel! Als kleine Entschädigung kann ich dir aber versprechen, dass derlei Dinge nicht noch einmal vorkommen wären. Ok, Harry wird noch einmal gequält, aber grausame Beschreibungen von unappetitlichen Dingen sind nicht vorhanden. Wirklich!

Draco tut mir irgendwie leid. Ich schreibe gerade nebenher an der Erklärung, warum der gute so ein Versteckspiel durchgezogen hat. Vielleicht versteht ihr ihn dann ja doch etwas besser. ^^

Herzlichen Dank für deine sehr, sehr lieben Worte!

Liebe Grüße
Deine Traumfänger
Von:  little_butterfly
2016-08-21T22:13:51+00:00 22.08.2016 00:13
Oh gott... du machst mich irre mit deiner story! XD
Ich findees schön, dass harry und severus in briefkontakt stehen, wenn auch nur selten. Die Vorstellung, bzw. Halluzination,die harry da hat ist natürlich furchtbar! Armes ding!
Dass es draco ist, der harry rettet habe ich mir fast gedacht. Oder zumindest jemand, der ihn zu draco bringt...
Allerdings wirft dracos verhalten die frage nach dem "warum" auf. Warum rettet er harry (kann man sich ja noch mit nach wie vor vorhanden gefühlen erklären), will sich aber nicht zu erkennen geben und harry ohne wissen über ihn wieder weg schicken? Wirso will er harry im ungewissen lassen, obwohl er doch (jetzt jedenfalls) weiß, dass harry ihn sucht? Wovor hat er angst?

Hoffentlich ist auch das nächste kapitel schnell fertig!
Was flucht draco da eigentlich zum schluss?
Und besonders helle ist harry ja nicht, oder? "Bla bla wir sind in russland... bla bla was suchst du in russland...?"
Und trotzdwm versteht er nicht, welche sprache gesprochen wird... hmm, was das wohl sein mag? XD ein typischer harry moment auf dem schlauch... ;) dass auch er das wort selbst nicht versteht ist ja einleuchtend, denn er spricht kein russisch, aber welcher sprache es angwhört kann man sich ja vom Standort und dem klang herleiten... ^^ ich würde sagen an dieser stelle mal wieder 1a den charakter getroffen! XD
Antwort von:  Traumfaengero_-
23.08.2016 21:56
Liebe Butterfly,

was soll ich sagen? Ich mag Severus und wenn mein Ende so klappt, dann habe ich eine zuckersüße Überraschung für ihn. Aber da weiß ich noch nicht, wie ich das am besten drehe, damit es nicht kitschig überdreht wirkt. Also, entfällt eventuell auch die zuckersüße Überraschung.

Tut mir leid, ich weiß, ich bin makaber! Aber darum liebe ich den Wald ja so, man darf so richtig abgedrehte Dinge schreiben!

Ihr seid alle intelligente Leser, natürlich wusstet ihr, worauf das hinaus läuft! ;D
Mit Draco war das sehr berechenbar, der Schock sollte ja auch erst am Ende des Kapitels kommen. *grausames Autoren Lächeln*

JA! Auch wenn er vor ihm davon läuft, dass er ihn noch immer mag, posaune ich hier mal ganz laut raus. Aber den Rest müsst ihr euch vorläufig noch denken, bis zur endgültigen Antwort auf deine Frage nach dem „Warum?“ müsst ihr euch noch etwas gedulden.

Ich gebe mir Mühe, der Anfang ist schon geschafft und ich denke, ich weiß auch, wo es enden wird. Der Text steht, muss nur noch geschrieben werden.

Es ist Harry? Muss ich da noch etwas sagen? XD

Draco ist sehr einfallsreich, er Flucht „Scheiße!“ Auf Russisch, weil Harry ihn nun doch erkannt hat.

Herzlichen Dank für die lieben Worte, trotz meiner Grausamkeiten!

Liebe Grüße
Deine Traumfänger
Von:  CruelLamia
2016-08-21T19:50:50+00:00 21.08.2016 21:50
Huhu!

Du quälst mich! Ich hoffe, du bist dir dessen bewusst.
Aber ich hatte ja erwartet, dass du es den beiden nicht leicht machen wirst.
Gut, mein erwartetes Drama mit Blaise ist es nicht geworden, aber ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass du einen Sprung von mehreren Jahren machst.

Aber wie immer wahnsinnig toll und fesselnd geschrieben.
Ich mag deinen verzauberten Wald. Frage mich nur, warum der Fluch bei Darco damals so lieb gewesen war und ihn nicht so sehr gequält hatte, wie er es bei Harry jetzt getan hat. Du hast echt eine geniale Vorstellungskraft. Makaber, aber genial. Ich liebe es.

Bin sehr auf Darcos Erklärung gespannt. Werde jetzt keine Spekulationen von mir geben, sonst bin ich morgen früh noch nicht fertig.

So und jetzt werde ich mich endlich mal deinem ersten OS widmen.

LG Lamia
Antwort von:  Traumfaengero_-
23.08.2016 21:48
Liebe Lamia,

ich werde dich sogar noch mehr quälen, nachdem ich dir zuerst einen kleinen Funken grausamer Hoffnung und einer netten Portion Humor geschenkt habe. Jetzt steht nämlich der Verlauf fest und ich weiß, dass er ein wenig schocken wird. Ich habe leider einen Hang dazu, die seelischen Narben solcher Charakter auszuspielen und wenn wir uns die Szenerie um Draco ansehen, hat der Gute viel zu verarbeiten.
Ich dachte mir schon, dass keiner damit rechnet. Dieser Sprung war zeitlich auch geplant, ich wollte da einfach nicht weiter ziehen und ihr wolltet endlich Draco und Harry wieder zusammen haben. *Böses Autoren Lachen*

Herzlichen Dank für deine lobenden Worte! Ich hoffe, dass mich besonders das „makaber; aber genial“ nicht doch noch einmal meinen Kopf kosten wird. Deine Frage ist sehr leicht zu beantworten, aber ich überlasse es dem nächsten Kapitel und versuche noch ein paar Hinweise zu streuen, wie es weiter gehen wird. *

Glaub mir, wenn du auf DIESE Erklärung vorher gekommen bist, dann falle ich vor dir auf die Knie! Das wäre wirklich… brillant! Ich bin ja sehr gespannt, was ihr von der Erklärung haltet. … und ob ich sie vernünftig schreibe und sie nicht zu einem Klischee degeneriert. Q.Q

Liebe Grüße
Deine Traumfänger


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