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Die Grotten von Necrandolas

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Moin Moin,
is heute etwas spät geworden, ich weiß, aber heute ist wohl einfach nicht mein Tag, geht alles schief *seufz* Daher lade ich das Kapitel schnell hoch und hoffe, dass es nicht großartig überarbeitet werden muss.
Ich weiß, dass viele von euch denken, dass es sich momentan ziemlich zieht und mir ist das selber bewusst, aber das ist bald geschafft, versprochen. Es gibt so viele Gründe, die irgendwie zusammenlaufen, weshalb alles so lang ist, wie es eben ist, aber die aufzuführen, würde jetzt grad zum Teil nicht in meine Zeitplanung passen und wäre teilweise auch irgendwo n Spoiler, also vllt führ ich das später nochmal auf.
Ich wünsch euch trotzdem viel Spaß ^^ Komplett anzeigen

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Ein Date?

Harrys Geist war von den ganzen Legilimentikattacken so zermürbt, dass es ihn nicht wunderte, als Syndia ihn in ihrem Unterricht stirnrunzelnd betrachtete. Sicherlich war Harry gerade ein offenes Buch für sie.

„Gut, Sie haben heute große Fortschritte gemacht“, verkündete sie gerade der Klasse. „Bitte üben Sie den Zauber übers Wochenende noch einige Male, damit Sie ihn mir Montag fehlerfrei vorführen können. Sie können gehen.“

Stühlerücken wurde laut und alle Schüler redeten durcheinander, während sie eilig ihre Taschen packten. Als Harry seine Tasche geschlossen hatte, sah er zu Syndia auf, die ihm kurz deutete, zu ihm zu kommen. Seufzend stellte er seine Tasche wieder hin.

„Geht schonmal vor“, sagte er noch zu Ron und Hermine, die sofort zu Syndia sahen.

„Ok, dann treffen wir uns in der Bibliothek“, antwortete Hermine und zusammen mit Ron verließ sie das Klassenzimmer.

Als die letzten Schüler dabei waren zu gehen, trottete Harry langsam nach vorne zum Pult, wo Syndia ihn genau beobachtete, doch ihr Blick war nicht zu deuten.

„Tut mir Leid, dass ich so ins Haus falle, aber...“, begann sie und zog die Pause etwas lang, als würde sie einen Rückzieher machen wollen, „Severus benutzt Legilimentik, um dich zu schikanieren?“

„Hast du das noch nicht bemerkt?“, zog Harry nur mürrisch die Schultern hoch.

Noch immer war es merkwürdig sie zu duzen. Wieder sah Syndia ihn einfach nur an.

„Bei eurem kleinen Streit im Unterricht, was hat er dir da an den Kopf geworfen?“

Verwundert runzelte Harry die Stirn.

„Du hast nicht nachgesehen?“

„Noch nicht, nein.“

„Na dann tu es doch.“

Es dauerte einen Augenblick, bis Harry bewusst wurde, dass Syndia gerade tatsächlich nachsah. Spätestens als sich ihre Augen weiteten, wusste er, dass sie nun Bescheid wusste.

„Wie konntet ihr...?“, platzte es aus ihr heraus.

Dann seufzte sie laut auf, strich sich mit der Hand übers Gesicht und schüttelte leicht verzweifelt den Kopf.

„Ihr beide seid so unsagbar dämlich!“

„Wieso wir?“, protestierte Harry, doch Syndia ignorierte das.

„Dir ist hoffentlich klar, dass Severus dich belogen hat?“, fragte sie mit eindringlichem Blick.

Genervt aufseufzend, verdrehte Harry die Augen.

„Er hat mir das nicht zum ersten Mal gesagt.“

„Wie kannst du nach alldem, was ihr erlebt habt, nicht merken, wenn er dich belügt? Oder sagen wir lieber ihr, schließlich hat er dir auch alles abgekauft“, fragte Syndia mit etwas erhöhter Stimme, was ihre Verzweiflung unterstrich.

„Wie kannst du dir so sicher sein, dass er gelogen hat?“, wehrte Harry sich eifrig, doch noch immer blieb die Hexe ruhig.

„Ganz einfach. Weil ich ihn gesehen habe, direkt nach eurem Streit! So verletzt wie er war, hätte er dir alles an den Kopf geworfen.“

„Er hat doch angefangen!“, rief Harry mürrisch aus.

„Das ist jetzt völlig egal“, warf Syndia entschlossen ein. „Ihr müsst das endlich klären, Harry! Bitte! Geh heute Abend zu ihm und rede mit ihm, und sei dabei vor allem ehrlich.“

„Warum soll ich immer auf ihn zugehen? Warum darf er immer den Sturkopf spielen, während ich ständig nach ihm sehen muss?!“

„Weil du nicht so ein stolzes Kleinkind bist!“, rief Syndia energisch zurück und eine kurze Stille trat ein. „Du bist in der Lage deine Fehler zuzugeben, er nicht. Das hast du selber mal gesagt, weißt du nicht mehr?“

Harry seufzte auf. Er musste zugeben, dass Syndia in dem Punkt Recht hatte. Doch er würde sicherlich nicht bei Severus angekrochen kommen.

„Wenn du von mir verlangst, dass ich zu ihm gehe und mich entschuldige, dann vergiss es!“, sagte Harry ruhig und entschlossen. „Ich habe auch meinen Stolz.“

„Zum Teufel mit diesem blöden Stolz!“, rief Syndia eindringlich aus. „Merkst du denn nicht, dass dieser falsche Stolz von euch beiden alles kaputt macht?!“

Harry versuchte so gleichgültig wie möglich aufzulachen. „Was soll da denn bitte noch kaputt gemacht werden?“

„Eben! Ihr habt es fast geschafft, alles zu zerstören, was euch seit Necrandolas verbindet. Und jetzt erzähl mir bitte nicht, dass dir das egal ist.“

Harry öffnete den Mund, um zu antworten, doch er brachte die Worte nicht heraus. Syndia sah ihn nur weiter eindringlich an und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich bitte dich, Harry“, sagte sie wieder ganz ruhig und sah abwartend zum Gryffindor. „Wenn du dir nicht sicher bist, ob er gelogen hat oder nicht, dann vertraue doch wenigstens meinem Urteil. Mag sein, dass Severus seine Gedanken vor mir verbergen kann, aber nicht seine Gefühle. Du bist ihm so wichtig und er vermisst dich, auch wenn er es nicht zugeben mag. Er greift dich nur so an, weil du ihn verletzt hast.“

Schnaubend wandte Harry den Blick ab und biss sich auf die Lippe. Syndia sprach genau das aus, was er letzte Nacht gedacht hatte. Ja, sicherlich war Severus verletzt, aber ihn vermissen? Das konnte Harry sich beim besten Willen nicht vorstellen. So ungern er es auch zugeben mochte, aber er war doch derjenige, der sich nachts auf den Boden setzte und heulte, weil er den anderen vermisste. Dass es Severus ähnlich ergehen sollte, war absolut lächerlich. Wenn Harry jetzt zu ihm gehen und sich entschuldigen würde, würde nur wieder irgendein verletzender Kommentar kommen und das musste Harry sich nun wirklich nicht geben. Schon schlimm genug, dass Ron ihn so verletzlich gesehen hatte, da musste er sich nicht auch noch Severus' stechendem Blick ausliefern. Auf keinen Fall durfte er jetzt Severus gegenüber Schwäche zeigen, das stand für den Gryffindor fest.

Syndia schien seine Gedanken gehört zu haben, denn sie seufzte genauso schwer auf, wie ganz zu Anfang des Gesprächs.

„Ihr beide seid hoffnungslose Fälle“, murmelte sie, ehe sie mit sprühenden Augen wieder aufsah. „Sozial total verarmt!“

Damit drehte sie sich von Harry weg und packte ebenfalls ihre Tasche.

„Hey, ich hab Freunde, also richte solche Beleidigungen lieber an Severus“, murrte Harry leise, schnappte sich seine Tasche und verließ den Klassenraum.

Auf dem Weg zur Bibliothek ging er immer wieder die Ereignisse der letzten Tage durch, bis seine Wut auf Severus wieder unverändert groß war. Er und sich bei diesem Deppen entschuldigen, so weit kam es noch! Der Gryffindor war so tief in seinen Gedanken versunken, dass er die Person hinter sich erst bemerkte, als sie sich zu seinem Ohr vorbeugte.

„Du bist anscheinend doch mutiger als ich dachte.“

Erschrocken zuckte Harry zusammen und drehte sich um. Vor ihm stand Cornfoot, der selbstsicher ein schiefes Grinsen aufgelegt hatte.

„Meine Güte, für einen Löwen bist du aber ganz schön schreckhaft“, stichelte er freudig.

Noch etwas verwirrt, versuchte Harry sich zusammenzunehmen.

„Nein, ähm, ich... war nur in Gedanken. Ich habe nicht aufgepasst“, verteidigte er sich und ließ seine Hände in den Hosentaschen verschwinden.

„Ein Harry Potter, der in Gedanken versinkt?“, ließ Cornfoot nicht von der Stichelei ab. „Über was könnte sich denn unsere große Berühmtheit nur solche Sorgen machen?“

Harry verzog das Gesicht und sofort gab Stephen klein bei.

„Schon gut, war nur ein Scherz“, lächelte er, zeigte aber trotzdem, dass er nun ernster wurde. „Du bist auf diesen ganzen Presserummel nicht besonders gut zu sprechen, was?“

„Nicht besonders, nein“, murrte der Gryffindor und sah Stephen nur verstohlen an.

Wie locker und simpel er eine Unterhaltung mit einem fast fremden Schüler angefangen hat. Bei Cornfoot wirkte das wie ein Kinderspiel.

„Keine Sorge, ich traue der Presse schon seit Jahren nicht mehr übern Weg. Vor allem nicht dem Tagespropheten“, winkte Cornfoot locker ab. „Also: Gibt es einen besonderen Grund, warum du deine Meinung geändert hast?“

Stirnrunzelnd sah Harry zurück und fragte sich fieberhaft, was der Ravenclaw meinen könnte.

„Ähm...“, brachte er nur heraus.

Stephen half sofort aus: „Naja, nach dem Quidditch dachte ich, du würdest jetzt großen Abstand zu mir halten, aber das sah heute Morgen irgendwie anders aus. Ich habe das einfach mal als Einladung interpretiert. Ich hoffe das war nicht falsch.“

Wieder dieses Lächeln. Wie konnte man so direkt auf einen Menschen zugehen, ihn so direkt ansprechen und trotzdem so selbstsicher dastehen?

„Ähm, nein, keine Sorge, das war schon richtig“, nickte Harry und fluchte innerlich, dass er so unglaublich schüchtern herüberkam. „Also ich meine... je nachdem was du unter Einladung verstehst...“

Cornfoot lachte laut auf. „Keine Sorge, ich bin ganz zahm.“

Verschmitzt zwinkerte er Harry zu, ehe er wieder ernst wurde.

„Aus dir und Cho ist also nichts geworden“, ließ er den Satz wie eine Frage klingen und schien auch tatsächlich Interesse daran zu haben.

Erst jetzt fiel Harry ein, dass die beiden sich ja einen Gemeinschaftsraum teilten. Wer weiß, was Cho dort verbreitet hatte, nachdem sie sich bei ihrem Streit getrennt hatten. Cornfoot fragte ihn doch nicht in ihrem Auftrag aus, oder? Schließlich war das für ein erstes Gespräch eine seltsame Frage... oder?

„Ist das denn wichtig?“, zog Harry also skeptisch seine Augenbrauen hoch.

„Es ist insofern wichtig, dass ich nirgendwo zwischenfunken will“, antwortete Cornfoot so ernst, wie er noch keinen Satz formuliert hatte.

Diese Antwort schien so ehrlich zu sein, dass Harry nur über den anderen staunen konnte. So wie Cornfoot immer auftrat, hätte Harry ihn anders eingeschätzt.

„Ähm, nein, es hat nicht geklappt. Es war... schwierig“, antwortete Harry also und fügte ehrlich hinzu: „Und irgendwie anstrengend.“

„Ja, das kann ich mir denken“, nickte Cornfoot und sah beinahe mitleidig aus. „Du hast sie so ziemlich in ihrer schwierigsten Phase erwischt. Obwohl sie einem Leid tun sollte, waren nachher alle nur noch genervt von ihr.“

„Geht es ihr denn inzwischen besser?“

Ernsthaft? Er fragte gerade seinen neuen...'Flirt' wie es seine Ex ging?? Harry war bewusst, dass er eine Niete in solchen Gesprächen war, aber das hier schoss nun wirklich den Vogel ab. Wie gerne hätte der Gryffindor sich jetzt eine reingehauen.

„Ja, ich denke schon“, überlegte Cornfoot. „Es ist auf jeden Fall wesentlich ruhiger um sie geworden.“

„Gut.“ Verstehend nickte Harry und als die Stille begann sich auszubreiten, überlegte er fieberhaft, wie er die Unterhaltung denn jetzt bitte weiterführen sollte.

Doch da half Stephen weiter: „War sie deine erste Beziehung?“

„Meine einzige, ja“, erwiderte Harry zum ersten Mal sicherer.

„Ah“, huschte nun ein analytischer Blick auf Cornfoots Gesicht. „Und duuu wolltest also schauen, ob dir das gleiche Geschlecht auch zusagen könnte?“

„Ähm“, schon war Harrys Unsicherheit wieder da.

„Keine Sorge“, lächelte Cornfoot nachsichtig. „Ich werde ganz bestimmt nicht tratschen. Was du mir erzählst, behalte ich für mich.“

Einen Moment lang betrachtete Harry den andere nur. Seine Augen wirkten so ehrlich, genauso wie sein Lächeln. Also konnte man ihm vielleicht wirklich trauen.

„Es gab... Hinweise darauf, dass ich vielleicht Interesse haben könnte, ja.“

„Und die Hinweise wären?“, legte Cornfoot interessiert den Kopf etwas schief, was ihn irgendwie niedlich aussehen ließ.

Harry schluckte und versuchte diesen Gedanken zu vertreiben.

„Das ist schwer zu erklären“, überlegte Harry.

Wie viel sollte er preisgeben?

„Es ist nur so, dass mir da jemand aufgefallen war...“

„Du hast dich verschossen, verstehe“, grinste Cornfoot nun wieder.

Harry wollte sofort protestieren, während er glaubte rot zu werden, doch Cornfoot winkte bereits ab.

„Hey, du brauchst dich vor mir nun wirklich nicht zu rechtfertigen. Aber müsste das nicht schon Beweis genug sein, auf was du stehst?“

„Naja, ich weiß ja nicht einmal was das ist. Vielleicht ist es was ganz anderes und...“

„Deswegen wollte dir die liebe Miss Granger einen Flirt verpassen“, nickte Cornfoot, woraufhin Harry erneut protestierend den Mund öffnete.

„War das wirklich so offensichtlich?“, zog Harry die Augenbrauen hoch.

„Na hör mal, spätestens heute Morgen in der Großen Halle wäre das jedem klar gewesen“, grinste Cornfoot. „Ihre Augen haben ja geradezu geschrien 'Schau hierher, schau hierher!'.“

Etwas verlegen kratzte Harry sich am Hinterkopf.

„Jaaa, so viel also zur Unauffälligkeit“, grummelte er leise.

Cornfoot lachte auf, bevor er einen flüchtigen Blick auf seine Uhr warf.

„Ich glaube, wir sollten langsam mal zum Mittagessen gehen, sonst bekommen wir nichts mehr ab.“

„Oh ja, richtig“, erinnerte Harry sich.

An das Mittagessen hatte er gar nicht mehr gedacht. Allgemein hatte er gerade an nichts anderes gedacht.

„Aber vorher muss ich nochmal in der Bibliothek vorbeischauen“, fiel Harry plötzlich wieder ein, wo er eigentlich hatte hin wollen. „Ron und Hermine wollten mich da treffen. Ich sollte sichergehen, dass sie dort nicht immer noch warten und selber das Essen verpassen.“

„Alles klar“, nickte Cornfoot.

Harry hielt das Gespräch bereits für beendet, als Stephen ihn nochmal aufhielt.

„Ähm, wir können uns gerne heute Abend weiter unterhalten. Dann treffen wir uns einfach irgendwo“, schlug er schulterzuckend vor.

„Oh“, machte Harry überrascht.

Das wurde jetzt aber kein Date, oder?

„Wenn es dir nicht passt, ist es okay“, ruderte Cornfoot zurück. „Wir können uns natürlich auch ein andern Mal treffen. Oder gar nicht, wenn du nicht möchtest.“

Dieses verflixte Lächeln! Da zog er gerade eine Abfuhr von Harry in Betracht und lächelte dabei auch noch.

„Nein, nein, ist okay“, lenkte Harry schnell ein. „Wo sollen wir uns treffen?“

Cornfoot zuckte die Schultern.

„Naja, vernünftige Orte dafür gibt es eigentlich nicht. Sagen wir einfach am Fuße des Westturmes? Dann können wir noch entscheiden, wo wir hingehen, ob auf einen Turm, aufs Gelände...“, wieder begann Cornfoot zu lächeln. „Je nachdem wo man weniger neugierige Ohren hat.“

„Okay“, nickte Harry und ignorierte den Gedanken, dass er auf diesem Turm sein erstes richtiges Gespräch mit Cho gehabt hatte. „Dann... um 8 oder sowas?“

„Klingt gut“, nickte Stephen. „Dann bis dann.“

„Bis dann“, antwortete Harry.

Cornfoot lächelte ihm nochmal zu, bevor er sich umdrehte und Richtung Große Halle ging. Harry sah ihm noch eine Weile nach. Er hatte ernsthaft eine Verabredung mit Stephen Cornfoot. Hermine wird durchdrehen, wenn sie das erfuhr. Grinsend setzte der Gryffindor seinen Weg fort, um besagter Hexe die Neuigkeiten zu überbringen.

 

„Harry! Harry!“

Verwundert drehte der Gryffindor sich um, um zu schauen, von wem dieser Ruf kam. Da war er nicht der einzige, denn einige Schüler wandten sich ebenso von ihrem Abendessen ab und sahen schließlich zum zehnjährigen Jungen, der gerade aufgeregt in die Große Halle gerannt kam.

„Luca?“, fragte Harry verwundert.

„Harry, weißt du was?“, fragte der Junge aufgeregt, als er beim Gryffindortisch angekommen war. „Mum hat mir erlaubt morgen mit nach Hogsmeade zu kommen.“

„Wow“, erwiderte Harry und war ehrlich überrascht.

Syndia machte sich doch immer solche Sorgen um ihren Sohn und nun ließ sie ihn die Schlossmauern verlassen?

„Ja, es hat eine Menge Arbeit erfordert“, nickte Luca glücklich. „Der Haken an der Sache ist, dass ich in Mums Nähe bleiben muss, aber das macht mir nichts. Die anderen reden immer so viel von Hogsmeade, ich will das auch mal sehen.“

„Na dann“, erwiderte Harry lächelnd. „Du solltest dir unbedingt ein Butterbier bei Rosmerta organisieren.“

„Hab ich schon gehört“, nickte Luca weiterhin eifrig, dann fügte er bedauernd hinzu: „Aber stimmt es, dass der Scherzartikelladen zugemacht hat?“

„Ich fürchte ja. Wir können froh sein, dass wir überhaupt noch nach Hogsmeade dürfen, sei also bitte vorsichtig.“

„Jaa, ich weiß, keine Sorge“, erwidert Luca. „Viele Schüler haben gesagt, dass sie da auch gar nicht mehr hinwollen, weil sie zu viel Angst haben.“

„Ist vielleicht ganz gut so“, schaltete sich Hermine ein. „Je weniger Schüler, umso weniger kann passieren.“

„Aber es hat auch Nachteile“, meldete sich Ron. „Fred und George hatten eigentlich vor den Laden von Zonko aufzukaufen, aber wenn keine Schüler mehr kommen, lohnt sich das nicht.“

„Es werden bessere Zeiten kommen“, versuchte Hermine aufmunternd zu wirken, doch man sah ihr an, dass sie diese Zeiten noch weit in der Zukunft sah.

„Natürlich kommen die“, rief Luca. „Weil Harry diesen dunklen Zauberer platt machen wird, nicht wahr?“

Etwas sprachlos sahen die drei zu Luca, während Harry ein klägliches Lächeln versuchte. Er konnte allerdings nicht verhindern, dass sich Beklommenheit in ihm breit machte.

„Ich werde es zumindest versuchen.“

„Jetzt seid doch nicht so traurig“, seufzte Luca. „Mag sein, dass ich keine Ahnung vom Krieg habe, aber ich weiß dafür umso mehr, dass Harry das Zeug dazu hat zu siegen.“

Damit nickte Luca und verließ mit erhobenem Haupt die Große Halle.

„Er kann es also tatsächlich hören“, murmelte Hermine.

„Was?“, runzelte Ron die Stirn.

Hermines Augen folgten immer noch Luca, während sie sagte: „Er hat meine Gedanken gehört. Ich dachte, dass er nur so leicht daher reden kann, weil er keine Ahnung hat, in was für dunklen Zeiten wir leben und dass sie noch viel dunkler werden können.“

„Mag sein, dass er noch zu jung ist, um die Ausmaße zu begreifen“, zuckte Harry die Achseln, „aber durch seine Fähigkeit Gedanken zu lesen, weiß er sicherlich mehr über diesen Krieg, als jeder andere in seinem Alter.“

„Hm“, biss Hermine sich auf ihre Unterlippe und dachte nach.

|„Du leidest vielleicht unter der Wahnvorstellung, dass die ganze Zaubererwelt von dir beeindruckt ist, aber mir ist es völlig gleich, wie oft dein Bild in der Zeitung erscheint. Für mich, Potter, bist du nichts als ein ungezogener kleiner Bengel, der Vorschriften für unter seiner Würde hält.“|(1)

Ächzend atmete Harry auf und versuchte sich auf sein Essen zu konzentrieren. Zwar schaffte er es, seine Freunde nicht auf sich aufmerksam zu machen, doch Ron fiel dafür etwas anderes auf.

„Snape starrt dich schon wieder an. Benutzt er Legilimentik?“

„Ja“, knurrte Harry nur leise.

„Ich denke, Professor Levin hat Recht, Harry“, meinte Hermine sanft. „Du solltest mit ihm reden.“

„Ist das nicht ein bisschen widersprüchlich?“, runzelte Harry herausfordernd die Stirn. „Du willst, dass ich mich mit Cornfoot treffe, aber gleichzeitig soll ich mich mit Severus vertragen?“

„Was du schon wieder denkst“, zischte Hermine. „Ihr sollt euch vertragen und nicht...“

Sie fing an zu gestikulieren, während sie einfach keine weiteren Worte herausbekam.

Mürrisch sagte Harry: „Jaa, schon gut. Vielleicht geschieht ja noch ein Weltwunder und er entschuldigt sich bei mir.“

„Du hast dich genauso zu entschuldigen“, korrigierte Hermine ihn, wofür sie von Harry einen bösen Blick kassierte.

„Vergiss es!“

„Harry, es bringt nichts, wenn du dich genauso stur...“

„Was meinst du dazu Ron?“, fiel Harry ihr provokativ ins Wort.

Ron verzog angewidert das Gesicht und sagte: „An deiner Stelle würde ich lieber meinen Besen fressen, als mich bei dem Kerl zu entschuldigen.“

„Siehst du“, zeigte Harry auf Ron und meinte so die Sache für sich entschieden zu haben.

„Oh ja, Ron ist da natürlich der richtige Ansprechpartner“, murrte Hermine sarkastisch. „Ich habe nicht vergessen, wie schnell ihr euch im vierten Schuljahr wieder vertragen habt, das war wirklich vorbildlich.“

„Warum lässt du uns eigentlich nie unser eigenes Ding machen?“, platzte Harry langsam der Kragen. „Warum darf ich nicht selber entscheiden, was ich zu tun und zu lassen habe?!“

„Wie du meinst“, zischte Hermine beleidigt und griff nach ihrer Tasche. „Könnte sein, dass dieses Schuljahr unser letztes ist, aber wenn du in deinem letzten Zeugnis ein S in Zaubertränke haben willst, dann bitte sehr.“

Damit stand sie auf und verließ zügig die Große Halle. Stirnrunzelnd sah Harry zu Ron, der nur die Schultern zuckte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vllt so weit gespoilert: Das "Date" noch und dann krachts ;)
Bis Montag! Hoffentlich. Momentan geht hier alles drunter und drüber.
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(1) Rowling, Joanne K. (2000): Harry Potter und der Feuerkelch. Hamburg: Carlsen Verlag GmbH. S.538. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Salatgurke
2016-10-06T18:51:39+00:00 06.10.2016 20:51
Oh mann...
Es macht mich traurig das die beiden sich immer noch streiten...

Ist Butterbier nicht Alkohol?

Und das Date gefällt mir gar nicht! XD
Gaar nicht!!!! XDDD

Bis Mo;)
Antwort von:  -wolfsmoon-
10.10.2016 14:54
Das mit dem Butterbier hab ich auch überlegt... Also das Butterbier, das ich mal getrunken hatte, hatte keinen Alkohol, keine Ahnung :D
Na dann lass dich mal aus nach dem Date XD


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