Zum Inhalt der Seite

The Voice

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter Six

Ryohei Tateno saß noch immer auf dem Bett neben dem bewusstlosen Sänger. Er blickte auf ihn hinab und konnte es nicht fassen, dass sie eine von Kyos Rasierklingen übersehen hatten oder er es irgendwie geschafft hatte sich neue zu beschaffen. Er fuhr sich durchs Gesicht und seufzte tonlos. In den letzten Wochen hatten sie zusehen können, wie Tooru in Depressionen versunken war und versucht hatte, es zu überspielen. Er hatte sich in das Gesangstraining und sportliche Aktivitäten gestürzt, versucht sich dadurch zu therapieren, weil sie etwas anderes nicht zu ließen.
 

Jetzt überlegte Tateno, ob es nicht ein Fehler gewesen war. Ihm war bewusst, dass Kyo an einer Form der Borderline-Persönlichkeitsstörung litt und das schon seit er ein kleines Kind war. Kyo hatte sich schon immer erstaunlich gut geschlagen, was die Therapie anging. Da er die meisten Medikamente ablehnte beziehungsweise nicht vertrug, weil sie ihn noch weiter von der Realität entfernten, hatte er andere Wege gefunden. Singen und Texten waren schon früh seine Skills gegen den Wunsch sich selbst zu verletzen und aus den Depressionen gewesen. Wurde es ihm dann doch manchmal zu viel, dann limitierte er sich zu oberflächlichen Verletzungen, die gut heilen konnten und nachdem er volljährig geworden war, waren Tattoos dazu gekommen.
 

Sein Blick wanderte über den schwach atmenden Mann neben sich und ihm wurde klar, dass Kyo vermutlich mit einem Realitätsverlust zu kämpfen hatte und schließlich einfach nicht mehr weiter wusste, was zu diesem Gefühlsausbruch geführt hatte, der Kyo fast das Leben gekostet hatte.
 

Ein leises Klopfen am Türrahmen ließ ihn aufsehen. „Hey ... wie ist das Gespräch gelaufen?“, fragte er Keisuke.
 

Keisuke Kiriyama lächelte leicht. „Daisuke und die anderen kommen her ... sie hauen gerade aus Tokyo ab. Bin gespannt, was noch weiter läuft. Ich habe Kyos Rechtsanwalt Bescheid gesagt und ich denke, die anderen werden sich auch an ihn wenden, sobald sie hier sind.“, sagte er und setzte sich auf die Bettkante, beugte sich vor und hauchte Ryohei einen Kuss auf die Lippen, blickte dann auf Kyo hinab. „Wie geht es ihm?“, fragte er ihn.
 

Ein leichtes Lächeln zuckte über Tatenos Lippen. Es war selten, dass Keisuke so zuckersüß war. „Er ist noch nicht aufgewacht, aber sein Puls wird langsam wieder kräftiger. Jetzt wo du wieder da bist, werd ich kurz rüber gehen und ein paar Infusionen holen. Er hat zwar nicht viel Blut verloren, aber es würde mich beruhigen.“, sagte er und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Okay ... dann bleibe ich bei ihm“, sagte er.
 

Sie tauschten die Plätze und Ryohei streichelte ihm durchs Haar. „Ich kümmere mich gleich ums Essen, wenn ich wiederkomme“, nuschelte er leise.
 

Keisuke nickte leicht und sah ihm nach, bevor er sich auf Kyo konzentrierte. Er beobachtete den Sänger und hing seinen eigenen Gedanken nach, die ohne sein Wissen die selben Züge annahmen, wie die seines jahrelangen Partners. Außer Kyo wusste niemand, dass die beiden schon seit ihrer Jugend ein Paar waren, aber nach außen immer nur eine enge Freundschaft zeigten.
 

Eine knappe Viertelstunde später war Ryohei zurück und kniete neben Kyo auf dem Bett, ergriff seine Hand und desinfizierte den Handrücken, schob dann geschickt eine Braunüle in die Vene dort und das sogar ohne in eines seiner Tattoos zu pieksen. Dann schloss er die Infusionslösung an und hängte den Beutel an einem Nagel über dem Bett.
 

Kyo zuckte kurz, als er im Handrücken gepiekst wurde und blinzelte für einen Moment, aber sein Körper verlangte nach mehr Ruhe, so dass er schnell wieder in der Bewusstlosigkeit versank.
 

„Naja ... es scheint auf jeden Fall jemand zu Hause zu sein“, sagte Keisuke trocken, der gesehen hatte, wie Kyo blinzelte.
 

„Das ist gut“, sagte er und gemeinsam machten sie sich auf einen langen Tag beziehungsweise eine lange Nacht gefasst.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  myamemo
2016-03-08T17:11:51+00:00 08.03.2016 18:11
Okay, die Jungs scheinen es ganz gut im Griff zu haben und leben tut Kyo zum Glück ja auch noch.
Weiter bitte ;D
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
08.03.2016 21:58
Werde ich mich Morgen oder später drumkümmern


Zurück