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The Voice

von

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Chapter Three

In den letzten dreieinhalb Wochen hatte Kyo sich in sein Stimm- und Gesangstraining gestürzt und getan, was er konnte, um seine stimmlichen Leistungen auf einen höheren Level als je zuvor zu treiben. Von der Trainerin lernte er verschiedene Techniken, die es ihm ermöglichten seine Stimme auf noch mehr Arten als je zuvor zu nutzen und das ohne ihr zu schaden.
 

Außerdem hatte Ryohei ihn auf ein striktes Regime von Vitaminen und Inhalationen gesetzt, dass seiner Stimme ebenfalls gut tat.
 

Hinzu kam auch das körperlich anstrengende Training, dass ihm alles abverlangte, aber seine Kondition und seine Muskeln weiter aufbaute, als alles, was er bisher jemals ausprobiert hatte. Allein die Tatsache, dass er jeden Abend vor Erschöpfung einschlief, verhinderte, dass er sich Möglichkeiten zur Selbstverletzung suchte.
 

Ryohei und Keisuke wechselten sich jeden Abend damit ab bei ihm zu schlafen, damit er durchschlafen konnte und das funktionierte erstaunlich gut.
 

Was nicht so gut war, war die Tatsache, dass er nur zwei kurze E-Mails von Daisuke erhalten hatte, während der vergangenen Wochen. Die letzte war am Morgen eingetroffen. Kyo wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, aber diese belanglosen Zeilen hätte er sich auch sparen können.
 

Seine schlechte Laune darüber lebte er an einem Sandsack aus, den er solange prügelte und trat, bis dieser kaputt und er selbst vollkommen erschöpft war. Zusammengesunken blieb er auf der Trainingsmatte hocken und endlich ergab er sich seinen Gefühlen. Ohne einen Ton von sich zu geben, rannen Tränen über seine Wangen und er rollte sich so klein zusammen, wie er konnte. Die stillen Schluchzer schüttelten seinen Körper und er reagierte nicht auf die junge Pflegerin, die heute die Aufsicht über die Sporthalle hatte.
 

Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, rief sie den Arzt an, von dem sie wusste, dass er Kyo behandelte. Ryohei Tateno kam schon kurze Zeit später mit Keisuke Kiriyama im Schlepptau in die Sporthalle. Tateno bedankte sich bei der Pflegerin und bat sie, niemanden in die Halle zu lassen.
 

Kiriyama war unterdessen zu Kyo gegangen, hatte sich neben ihn gesetzt und ihn auf seinen Schoß gezogen. Er legte seine Arme um ihn und wiegte ihn sanft hin und her, sprach ihn aber nicht an. Er kannte Kyo lang genug, um zu wissen, dass er reden würde, wenn er soweit war und nicht eine Sekunde eher. Außerdem ergab sich der Sänger sehr selten seinen Gefühlen, was diese Episoden noch schwieriger zu ertragen machten. Wut, Schmerz, Ekel ... all das konnte man oft in Kyos Gesicht lesen, aber diese verzweifelte Hoffnungslosigkeit, diesen tiefen seelischen Schmerz, der ihn zu zerreißen schien, der war neu.
 

Tateno kam zu ihnen, nachdem die Pflegerin die Halle verlassen hatte. „Hey ...“, begann er, brach dann aber ab, als er sah, wie Keisuke den Kopf schüttelte. Also rutschte er so nah wie möglich an die beiden heran und legte seine Arme um sie.
 

Es dauerte lange, bis Kyo aufhörte zu Weinen und auch das geschah nur, weil er erschöpft in Keisukes Armen eingeschlafen war.
 

Besorgt sahen die beiden Männer sich an und entschieden, dass sie Kyo erst einmal nach Hause bringen würden. Kiriyama nahm den Sänger behutsam auf seine Arme und trug ihn durch den Klinikgarten zu seinem Haus. Tateno schob die Tür zu dessen Haus auf und half ihm, den schlafenden Blondschopf ins Bett zu bringen. Sie deckten ihn gut zu und zogen sich ins angrenzende Wohnzimmer zurück, lehnten die Tür nur an.
 

„Was, meinst du, ist passiert?“, fragte Tateno seinen Kollegen und Freund.
 

Keisuke warf einen Blick in Kyos Zimmer und sah, dass dessen Laptop eingeschaltet war. „Ich denke, er hat wieder eine kurze Nachricht von Daisuke bekommen ... von wegen ihm geht‘s gut, viel Arbeit, bla bla ... davon hat er vor anderthalb Wochen schon eine bekommen. Danach ging‘s ihm auch nicht sonderlich gut ... vor allen Dingen ... keiner von den Vieren fragt mal nach, wie es Kyo geht, wie er zurecht kommt, was seine Gesundheit macht ...“, sagte er und biss sich auf die Unterlippe. „Am Liebsten würde ich das Management ja auseinander nehmen ... Kyo braucht seine Freunde jetzt mehr denn je und die schicken die Vier durch die Weltgeschichte und halten sie für ihn unerreichbar ... als wollten sie, dass Kyo endgültig bricht ... nur dass sie gar nicht erfassen können, was dann passieren würde ...“, sagte Keisuke.
 

„Du meinst, sie haben sich in den letzten ... zwei Monaten nicht gesprochen? Das sind doch keine Freunde ... selbst wenn wir hier sind und Kyo durch die Weltgeschichte tingelt, hören wir mindestens einmal die Woche voneinander ... Oder meinst du, dass Management hat sie tatsächlich mit Absicht von Kyo abgeschnitten?“, fragte der Arzt ernst.
 

„Genau das glaube ich ... gerade Kyo und Daisuke haben eigentlich immer Kontakt zueinander, selbst im Urlaub ... Toshiya soweit ich weiß auch und Shinya und Kaoru rühren sich auch regelmäßig ... ich habe den Eindruck gewonnen, sie glauben, dass je mehr Negatives Kyo erlebt, desto besser werden seine Texte ... sie wollen ihm wohl Inspiration geben oder so ein Mist ... nur vergessen sie, dass Kyo in erster Linie ein Mensch ist ... ein sehr feinfühliger Mensch ... wenn sie so weiter machen, bleibt mir nichts anderes übrig, als von meinem Recht als Kyos Vormund Gebrauch zu machen. Ich habe bisher nie einen Grund dazu gesehen, aber Kyo hat vor Jahren schon gewusst, dass er psychisch nicht der stabilste Mensch ist und daher haben wir gemeinsam mit einem befreundeten Notar und einem Richter einen sehr spezifischen Vertrag bezüglich Kyos Geschäftsfähigkeit aufgesetzt, der automatisch in Kraft tritt, wenn ich der Meinung bin, dass Kyo seinen Job in der Beziehung nicht mehr machen kann. Er wusste, dass das Management irgendwann versuchen würde, ihn zu brechen und hat vorgesorgt. Das heißt, ich kann ihn dieser Situation entziehen ohne das irgendjemand etwas dagegen tun kann.“, erklärte er.
 

Tateno biss sich auf die Unterlippe. „Bist du wirklich der Meinung, dass es soweit ist? Du weißt, was Kyo die Band bedeutet ...“
 

„Es geht nicht um die Band, Ryo ... es geht um Kyo ... um sein Wohlbefinden ... körperlich wie seelisch. Sie haben ihn bald soweit, dass er alle meine Anordnungen und seine Versprechen ignorieren wird ... Er bricht nicht einfach so in Tränen aus ... du kennst ihn genau so lange und gut wie ich ...“
 

„Okay ... aber bevor wir das tun, reden wir mit Kyo ... wir müssen wissen, was er möchte ... ohne das gebe ich nicht meine Zustimmung“, sagte Tateno und blickte durch die Tür in das Zimmer ihres Freundes.
 

Kyo wälzte sich für einen Moment unruhig hin und her, bevor er still zum Liegen kam und sich nicht mehr rührte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  myamemo
2016-03-06T10:58:34+00:00 06.03.2016 11:58
Oh weh.
Na hoffentlich kommts nicht soweit, dass dann wirklich Schluss ist.
*dir Inspiration fürs nächste Kapitel rüber schieb*
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
06.03.2016 11:59
Das weiß ich immer noch nicht *shrugs*
Die rennen ja immer weg und machen alles was ich vorhatte kaputt
Antwort von:  myamemo
06.03.2016 12:01
Da ist ja nix neues >.<
Vllt solltest du nen Käfig um die herum bauen...


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