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RacheEngel

von

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Auf ihre Wut ist Verlass

Rei: einige Stunden zu vor
 

Ich lag auf dem Tisch in der Kombüse und starrte an die Decke, während ich immer wieder eines von Kiaras’ Küchenmessern in die Luft warf und wieder auffing. „Irgendwann hackst du dir den Arm ab.“

„Möglich wärs.“, erwiderte ich, warf es wieder in die Luft. „Tut das weh?“ Ich drehte meinen Blick sah in ein ziemlich verdattertes Gesicht. „Ach keine Ahnung!“, erwiderte sie ironisch. „Hats weh getan, als du dein Auge verloren hast?“

„Weiß ich nicht mehr.“ Ich drehte mich um, sah sie an. Leicht musste ich grinsen. „Ach ja, Alou hat vorher deinem Lieblings-Rivalen die Hölle heiß gemacht.“

„Der ist nicht-“ ich hielt kurz inne. „Ach sie war es die wie so irre rumgebrüllt hat.“ Kiara nickte, lehnte sich an die Küchenzeile. „Ich glaub sie hat ihm die Nase gebrochen.“

„Zu schade. Ich hätte es zu gern gesehen!“ Ich setzte mich auf den Tisch, fuhr dann mit dem Finger über die Klinge. Es fühlte sich irgendwie rau an. „Danach hat sie ihn angebrüllt und meinte er soll sich bei dir entschuldigen.“ Ich fing an zu lachen, fuhr weiter über das Messer. „Das hat sie gesagt?“

„So in etwa.“ Sie deutete auf das Messer. „Und ich hab keine Lust da dein Blut runter putzen zu müssen, ja?“

„Ja is ja gut.“ Ich warf es ihr zu, ließ mich wieder auf die Tischplatte zurückfallen. Ich hörte sie leicht vor sich hingrummeln und fluchen, ehe sie dann auf mich zukam, vor dem Tisch stehen blieb. „Würdest du es denn überhaupt annehmen, wenn er was sagen würde?“

„Nö.“ Leicht zufrieden lächelnd verschränkte ich die Arme hinter dem Kopf. „Aber du willst es trotzdem herausfinden, ob er es macht.“

„Korrekt!“

„Warum?“ Verwirrt sah sie mich an. Ich setzte mich auf, grinste. „Es ist ein Experiment, Kiara! Er denkt er müsse seine kleine Schwester vor mir beschützen, weil ich sie ja dazu zwinge hier zu sein. Was meinst du würde er wohl alles tun um sie hier wegzubringen?“ Leicht legte ich meine Hände aneinander. Oh das gefiel mir. Gerade war mir ohnehin langweilig. „Hast du jetzt vor ihn doch umzubringen?“

„Nein.“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Dann hätte ich ja sein Blut an meinen Fingern. Ne, ich verzichte.“ Die Blondine fing an zu lachen. „Du? Du willst kein Blut an den Händen haben? Hast du zu viel getrunken?“ Ich schüttelte den Kopf. „Gegen Blut an meinen Händen hab ich nichts. Aber seins will ich nicht.“ Ich verzog das Gesicht. „Das krieg ich nie wieder weg!“ Energisch schüttelte ich den Kopf. „Aber für ein kleines Experiment kann er noch gut zu gebrauchen sein.“ Kiara antwortete mir nicht, setzte Kaffee auf, zog dann die Hand zurück, fing an die Kanne zu verfluchen, wie noch was. „Verbrannt?“ Sie nickte nur. „Und ja das hat weh getan! Du hast echt keine Ahnung von Gefühlen was?“

„Nö. Stören doch nur.“

Ich lächelte leicht, sprang dann auf, stellte mich auf den Tisch. Eine Weile überlegte ich, ging über die Tischplatte. Kurz blieb ich stehen, sah dann auf meine Hände, drehte sie leicht, überlegte kurz. „Sie hat ihm also die Nase gebrochen.“, überlegte ich laut. Ich wusste, dass sie stärker war, als er. Gegen Renji hatte ich schon zweimal gekämpft und wirklich verbessert hatte er sich nicht. Was echt schade war- irgendwie hatte es mich doch gereizt nochmal gegen ihn zu kämpfen. Aber nein, er hatte mich leider ziemlich enttäuscht. Wieder drehte ich mich um, sah Klara an. „Wie hart kann Alou zuschlagen?“ Fast schon aufgeregt sprang ich vom Tisch, blieb vor ihr stehen. „Sehr…? Wieso?“ Sie hob eine Augenbraue, gab mir eine Tasse Kaffee. „Wenn sie richtig sauer ist, schlägt sie einen gern in die Magengegend, richtig?“ Kiara nickte wieder, sah mich weiter argwöhnisch an. „Und sie hasst es, wenn man sie vom Schlafen abhält.“ Wieder nur ein Nicken. „Keine Ahnung was du vorhast, aber ich glaub es ist keine gute Idee.“

„Du hast Recht!“ Ich leerte meine Tasse, drehte mich wieder um. „Sie ist fantastisch!“

„Glaub ich ja eher nicht…und ich will wahrscheinlich auch nicht wissen, was du genau vorhast.“ Leicht griff ich in meinen Umhang, nahm eines meiner Messer heraus, sah es eine Weile an, schüttelte dann den Kopf. „Kiara, ich muss mir mal eins deiner Messer ausleihen.“

„Nö, vergiss es.“

„Ach komm schon, du kriegst es sofort wieder.“

„Nein, ich geb dir die nicht. Anordnung der Vize.“

„ja, dann nehm ich das wieder zurück.“

„Ich geb sie dir trotzdem nicht.“ Ich schnaufte, ging auf sie zu und schob sie zur Seite. Alles muss man allein machen. Also drückte ich mit der einen Hand Kiara weg, die wie eine Verrückte versuchte mich davon abzuhalten, mit der anderen suchte ich ein passendes Messer. Sie hatte eine ziemliche Auswahl. Irgendwann wurde ich fündig. „Leg das sofort wieder hin!“

„Ja du kriegst es ja gleich zurück. Jetzt hör auf!“

„Nein!“

Genervt drückt ich sie weg, ging wieder durch den Raum, sah es mir kurz an. Perfekt. „Rei, ich warn dich! Du-“ Den Rest ihres Setzen verschluckte sie in einem fast schon erschrocken wirkenden Aufschrei. „Du bist doch komplett irre…“ Ich sah an mir herunter, zog die Klinge aus meiner Magengegend. „Da hast du Recht. Deswegen folgt ihr mir auch!“ Ich warf das Messer auf den Tisch. „Okay, Schritt 2!“

„Du musst das sofort nähen! Irgendwann gehst du deswegen drauf und nicht wegen dieser Aktion die wir hier vor haben!“

„Gut möglich. Daran hab ich noch gar nicht gedacht.“ Ich rieb meine Finger leicht aneinander, ging zur Tür. „Wir brauchen keinen Arzt…wir brauchen einen Privatarzt, der gleichzeitig Chirurg ist.“, hörte ich Kiara vor sich hinmurmeln, als ich dann die Tür hinter mir schloss. Ich hätte echt nicht gedacht, dass sich meine Laune heute noch heben würde. Wie man sich täuschen kann. Kurz sah ich mich um, fand dann wen ich gesucht hatte.
 

Enttäusch mich nicht. Diesmal nicht, okay?
 

Ich blieb hinter ihm stehen, wartete einen Moment. „du sagtest Morgengrauen. Haben wir noch nicht, also was willst du?“ Ich verdrehte leicht die Augen, lehnte mich dann an die Reling der Akuma, sah ihn an. „Ich weiß.“ Das machte wirklich Spaß. Was haben die nur immer? Meine Test sind sehr aufschlussreich. Renji hob eine Augenbraue. „Wen hast du grad umgebracht, dass du so grinst?“

„Du bist mir lieber, wenn du guckst, als wolltest du mich umbringen…“ Ich lachte leicht auf, zog wieder eins meiner Messer heraus, drehte es zwischen den Fingern. „hab gehört, deine Schwester hat dich ganz freundlich um etwas gebeten.“ Ich grinste, beobachtete seine Mimik. „Und ich bin wohl nicht der einzige, der es auf dein Gesicht abgesehen hat. Steht dir.“ Er kniff die Lippen zusammen, packte mich am Kragen, doch einen Tritt später, lag er mal wieder auf dem Boden. „Na. Na. Wo sind deine Manieren? Ich dachte ich wäre derjenige, der sich nicht benehmen kann?“ Finster sah er mich an. „Ich werd mich bestimmt nicht bei jemandem wie dir entschuldigen!“, fauchte er mich an. „Bei Jemandem wie mir? Kennst du mehr, die so sind?“

„NEIN!“

Ich nickte, ging auf ihn zu, sah ihm dann in die Augen. „Du bist doch Arzt, also solltest du das wissen.“ Energisch zog ich ihn hoch, hielt ihm die Klinge an den Hals. „Was denkst du, wie lange bräuchte ich dafür, um dich dazu zu bringen, dir auf sehr qualvolle Art das Leben zu nehmen?“ Er sah mich an. „Sag bloß du weißt nicht, wie leicht der Verstand eines Menschen zu manipulieren ist? Muss ICH dir noch was beibringen?“

„Was soll der Scheiß! Bist du völlig durchgedreht!“ Gut, er wurde immer lauter. Sehr gut. „ja, gut erkannt!“, erwiderte ich, ließ ihn los. „Aber das ist schon Jahre her! Ich hab schon vor Jahren den Verstand verloren! Ich bin genau das, was du immer dachtest! Ich wurde auch immer lauter, merkte wie ich mich mit jedem Wort mehr hineinsteigerte. „Ich bin ein Monster, okay?! Ich habe kein Herz!“ Ich musste auflachen. „vielleicht hatte ich mal eins. Aber dann wurde es mir wohl irgendwann herausgerissen, was!?“ Ich musste an etwas denken, was mein Vater mir eins gesagt hatte. Tut mir leid, ich kann mein Herz nicht mehr vor der Welt verschließen…es wurde mir herausgebrannt, ich hab keins mehr…

Ich hörte mehrere Schritte. „Euer Ernst? Kann man heute nicht mal mehr schlafen?“ Raven war sichtlich genervt. „Rei kannst du vielleicht tagsüber mit deinen Spielchen weitermachen und dich jetzt erstmal versorgen?“ Takiro tauchte ebenfalls auf. „Warum sollte ich!!“ Das war lauter als geplant. „Na weil du grad massenweise Blut verlierst!“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Passiert!“

Ich wollte gerade etwas sagen, hielt dann aber inne. Mein Kopf fing an zu dröhnen. Ich schüttelte den Kopf, kniff die Augen zusammen. „Nein…ich…geht weg…“ ich murmelte irgendetwas vor mich hin, verstand selbst nicht ganz was ich überhaupt sagte, genauso wenig wie ich realisierte, dass ich mit jedem Mal lauter wurde und das komplette Schiff zusammenbrüllte. Erst als ich eine sehr vertraute Stimme über das ganze Deck noch lauter schreien hörte, hielt ich inne. Ich öffnete die Augen, ließ die Hände sinken.

Alou.

Ich hob den Blick, sah Renji an, der mich nur verwirrt anstarrte. Leicht musste ich grinsen, als ich hörte, wie sie näher kam. „Ich hätte mir was anderes erhofft, aber ich gewinne trotzdem.“

„Was laberst du da?“

„Wirst du schon sehen.“ Ich lächelte leicht. „Ihre Wut ist das einzige worauf ich mich verlassen kann…“ Keine Sekunde später rammte mir die besagte Person ihre Faust so fest in die Magengegend, dass ich nachgab und auf die Knie fiel. Überrascht atmete ich aus, legte meine Hand an meine Magengegend. Ich hatte es gewusst. Leicht keuchte ich auf, sah auf meine Hand, an der mein Blut klebte. Gute Arbeit, Alou…

Genau das hatte ich erreichen wollen. Ich hob den Blick merkte, das hier grad alles total am Eskalieren war. Hab ich was verpasst? Ich hab doch gar nichts gesagt? Alou machte ihren Bruder grad zur Sau. Ja gefiel mir irgendwie. Die schrie sich richtig in Rage, drohte ihm an, dass sie ihm eine ordentliche State verpassen würde. Innerlich musste ich grinsen. Genauso kannte ich sie. Ich konnte mir den Kommentar nur nicht verkneifen, dass sie auch noch eine erwartete, was sie nur bissig abtat und wissen wollte was los war. Da war schon wieder das von vorhin. Verlor ich jetzt wirklich den Verstand oder war es nur weil ich es wohl doch etwas übertrieben hatte? Der Rest der passierte war nicht mehr wirklich deutlich in meinem Gehirn. Ich wusste, dass Alou irgendwie noch mehr ausgerastet war und mir sowas von eine verpasst hatte, dass ich wirklich für einen Moment dachte, ich hätte ernsthafte Schmerzen- was aber recht schnell wieder weg war. Dann schrie sie noch mehr rum. Das einzige was in meinem Kopf hängen blieb war, dass sie etwas sagte, dass sie die Crew verlassen könnte. Ne, vergiss es. Ich packte sie am Arm, sah sie kurz an. Die verlässt diese Crew sicher nicht und das weiß sie genau. Aber die war so sauer, dass sie mir nur entgegen schrie sie könne machen was sie will und sie bräuchte sicher nicht meine Einverständnis. Damit zog sie ab. Ich atmete durch, musste aber grinsen. Interessant. Leicht sah ich hoch. „Was genau sollte das denn diesmal bezwecken?“ Ich lehnte mich an die Wand hinter mir. „Gefühle…“, murmelte ich, schloss dann die Augen, lachte trocken auf. „Wieso macht man sich davon nur so abhängig!“ Ich stand langsam auf, sah Raven an die extrem verbissen aussah. Wieder musste ich grinsen, drehte mich dann um, sah Renji an. „Das war ein Test?“ Ich nickte nur. „Ja. Und ich hab bestanden!“, erwiderte ich, warf ihm eins meiner Messer zu. „Tu mir doch den Gefallen und wenn du dich umbringst, dann mit dem okay?“ Ich lächelte, wandte mich ab, ging zu meiner Kajüte, schloss die Tür hinter mir, setzte mich dann auf den Boden, sah an mir herunter. Leicht drückte ich meine Hand auf die Wunde, lehnte mich dann wieder zurück, sah an die Decke. „Schließ…dein Herz ein…“, murmelte ich immer wieder vor mich hin. Das hatte er immer gesagt. Und? Bist du jetzt stolz auf mich, Vater? Ist es das was du wolltest? Dein eigener Sohn ist genau zu dem Monster geworden, vor denen ich als Kind solche Angst hatte. >Blind für Gefahren< Ja das bin ich immer noch. Bist du jetzt stolz auf mich? Wolltest du immer, dass ich so werde oder bin ich weiterhin nur eine Enttäuschung?



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