Zum Inhalt der Seite

Switched

Vertauschte Aces
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein anderer Ace

Prolog – Ein anderer Ace
 

Schwere, spitze Eiszapfen hingen schlaff und dennoch gefährlich von den Ästen kahler Buchen hinab und eine dicke Schneedecke hatte sich über die Landschaft gelegt. Vom Himmel fiel silbriges Mondlicht. Ein einsamer Wind wehte durch die Hügellandschaft und fegte letztes, welkes Laub von den Bäumen, das vor Aces Füßen landete.
 

Er blieb stehen und seufzte. Sein müder Blick richtete sich rücklings auf die Spuren, die seine Wanderung in den Schnee gemeißelt hatte. Die Abdrücke seiner Stiefel führten geschlungen den Hügel, auf dem er jetzig Position bezogen hatte, hinab und den Vorgänger wieder hinauf. Sie erstreckten sich nahezu endlos in die Nacht, bis zum Horizont, wo die Umrisse gewaltiger Berge, deren Gipfel in Dunstschleiern lagen, zu erahnen waren.
 

Ace hatte darauf verzichtet, mitzuzählen, wie viele Erhebungen er überquert hatte, oder wie lange er schon unterwegs war, seitdem er dieses verfluchte Fleckchen Erde betreten hatte, doch er betete inständig dafür, dass er sein Ziel bald erreicht hatte.

Schließlich waren ihm Winterinseln zuwider. Und allein die Tatsache, hier sein zu müssen, war ihm ein Graus. Instinktiv durchfuhr ein Schauder seinen Körper und ließ ihn frösteln, sodass er seinen schwarzen Mantel fester zurrte. Einige Flüche verließen von eisiger Kälte spröde gewordene Lippen und vergingen stumm in der Dunkelheit, als er sich seinen Weg weiter durch die endlose Winterlandschaft bahnte.
 

Manchmal fragte sich Ace, warum man ihm stets die dümmsten und gleichermaßen langweiligsten Aufgaben zuteilte. Warum musste er durch Schnee, Eis und Einöden kriechen, um Rätsel zu lösen, für die es Leute gab, die wesentlich geeigneter waren?

Und deren Interesse an solchen Dingen wenigstens auch gegeben war.

Wie zum Beispiel bei …
 

Unwillkürlich durchfuhr ihn ein Gedanke, so dunkel und finster, dass sich ein zutiefst bitterer Geschmack auf seine Zungenspitze legte. Mit bloßer Willenskraft versuchte er, beides zu verdrängen.

Doch die Vorstellung saß tief und fest in seinem Gehirn. Und sie hatte sich dort bereits vor Wochen eingenistet, brütete wohlig vor sich hin und ließ ihn nur gelegentlich mal ihre Existenz wahrnehmen, wann immer sich die Zeit dafür bot. Oder wenn sich die Zeichen wieder zeigten.
 

Immerhin hatte Ace die Anzeichen zuerst bemerkt.
 

Es waren natürlich nur Winzigkeiten gewesen, die ihn beunruhigten. Kleine Unstimmigkeiten in Bewegungsabläufen und eine minimale Unsicherheit in der Genauigkeit seiner Angriffe. Nichts davon war außerordentlich bedrohlich. Angriffe waren trotz Abweichungen beständig tödlich und Bewegungen schnell und exakt genug, um Ace auf die Planken zu schicken, bevor er sich überhaupt in der Lage sah, sich dafür zu wappnen.
 

Doch der dunkle Gedanke, dass etwas nicht seinem gewohnten Gang entlangschritt, verfolgte ihn beharrlich. Wie eine Gewitterwolke hatte er sich über seinem Kopf zusammengebraut und Ace fürchtete sich vor dem Tag, an dem es zu einem Wolkenbruch kam.
 

Instinktiv fuhr seine linke Hand in das Innere einer seiner Manteltaschen, dort wo eine Teleschnecke schlief und die Wärme des Mantels genoss. Er überlegte, ob er das Tier wecken und Zuhause anrufen sollte. Er wusste, dass ihm das nicht die Sorgen gänzlich ersticken konnte, doch vielleicht mochte der Klang der vertrauten Stimme seine Ängste wenigstens für einen Augenblick zu lindern.

Beinahe schon schämte Ace sich für diesen Gedanken.

Als Kind hatte er sich geschworen, tapfer zu sein – niemals hatte er Angst zeigen oder gar empfinden wollen. Und jetzt nagte sie so beharrlich an ihm wie ein Biber an einem Baumstamm. Irgendwann würde er fallen, wenn er nicht lernte, es zu kontrollieren.
 

Ein weiteres Mal streifte sein Blick über die ewige Landschaft aus Schnee, Eis und Dunkelheit hinweg. Er hoffte inständig, dass es das letzte Mal war, dass er sich dieser Einöde widmete. Er würde noch diesen einen Versuch wagen, und wenn er dann nicht fand, wonach er schon seit geraumer Zeit suchte, würde er seine gottverdammte Aufgabe mit dem eisigen Wind davonschießen und umkehren. Er konnte nicht ohne triftigen Grund hier draußen in der Walachei vergammeln, während Zuhause seine Ängste Gestalt annahmen. Er musste seine Familie beschützen.
 

Plötzlich fiel Ace etwas ins Auge und fast wären ihm einige Flüche herausgerutscht, als er das fand, wonach er die ganze Zeit gesucht hatte.
 

Ausgerechnet jetzt, dachte er und rollte die Augen.
 

Hinter einigen noch mit trockenen Blättern verhangenen Zweigen undefinierbarer Sträucher konnte er ein sanftes Flimmern erkennen. Es war nicht offensichtlich. Kein Leuchten, das ihm zeigte, er hätte den richtigen Weg eingeschlagen. Nur ein durchsichtiger Nebel – wie ein aufsteigender Hitzefilm auf einer brachliegenden Straße in der Einöde – wies auf sein Ziel, die unsichtbaren Dämpfe stiegen von einem Flecken verborgen hinter dem Durcheinander aus Zweigen, Ästen und toten Blättern in den Himmel hinauf. Es war wie eine Fata Morgana in der Wüste, nur das Ace wusste, dass es keine war.
 

Zufrieden stieß er die Luft aus seinen Lungen, die er bis dahin unbewusst angehalten hatte. Auf seinen Lippen hatte sich der vage Anflug eines Lächelns gebildet. Die Zweifel, die ihn eben noch geplagt hatten, waren vergessen wie das Herbstlaub unter einer Schneedecke im Winter.
 

Endlich.
 

Rasch nahm er die Schnecke und wählte die Nummer. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bis der Signalton, welcher ihn zwischen überschwänglicher Zufriedenheit und bangen Warten gefangen hielt, verstummte. Auch ohne eine Stimme am anderen Ende der Leitung zu hören, wusste er, wer abgenommen hatte, weswegen er ungeniert in die Sprechmuschel verkündete:
 

»Ich glaube, ich habe es gefunden … Dad.«
 


 

*
 

Magische Brunnen für Anfänger und Fortgeschrittene

Erstes Kapitel – Magische Brunnen für Anfänger und Fortgeschrittene
 

*

Portgas D. Ace

*
 

Der Wind, der Portgas D. Ace um die Nase wehte, als er den Schankraum verließ und die alte Holztür hinter ihm ins Schloss fiel, war bitterkalt, sodass er instinktiv nach dem Kragen seiner Jacke fassen und ihn hochschlagen wollte, als er bemerkte, dass er sie gar nicht trug. Er hatte sie auf dem Schiff gelassen. Also griff er stattdessen nach dem Riemen seiner Tasche, um sie fester um seine Schulter zu zurren. Aber wieder nur bekam er Leere zu fassen.
 

Was hatte er auch erwartet?, dachte er sich bissig und verdrehte die Augen. Er war ausgezogen, um eine Bar unsicher zu machen, nicht um zu einer Wanderung aufzubrechen, die ihn querfeldein und mutterseelenallein durch eine verschneite Berglandschaft führen würde.
 

Sein Blick glitt automatisch hinauf zu den Bergwipfeln, die in der Ferne lagen. Sie reckten sich so hoch in den Himmel hinauf, dass sogar die Moby Dick, welche in den eiskalten Gewässern vor einem kleinen Fischerdorf ankerte, umringt von verstreut treibenden Eisschollen und kleinwüchsigen Eisbergen, ein bisschen ihrer Imposanz einbüßte.

Die Berge waren unberührt und monolithisch und zu ihren Füßen erstreckten sich dichte Wälder aus vollen Kiefern und Tannen. Scheinbar endlos verliefen sie zwischen den Tälern der verschneiten Gebirgshänge. Darüber lag ein Meer aus glitzernden Sternen.
 

Entfernt nahm er das Lachen wahr, welches aus der Bar, die hinter ihm lag, dröhnte. Seine Familie verweilte noch dort. Er konnte ihre Stimmen hören und spürte, wie ihre Wärme durch die Kälte der Nacht floss und auch versuchte, nach Ace zu greifen. Er machte einen Schritt hinfort von ihnen. Weg vom Licht, das aus den geöffneten Fenstern fiel, und weiter auf die langen Schatten zu, die die verschiedenen Hütten des Dorfes auf die Straße warfen.
 

An manchen Tagen konnte Ace die Liebe, die er erfuhr, seit er zu Whitebeard gehörte, nicht ertragen. Statt sein Herz mit Wärme zu füllen, wie es Thatch so poetisch zu formulieren wusste, wenn er zu tief ins Glas schaute, verbrannte sie seins.
 

War es überhaupt wert, geliebt zu werden?
 

Ein feuchter Glanz legte sich über seine Augen und schimmerte im Mondlicht.
 

»Na, gefühlsduselig?«, hörte er eine neckende Stimme hinter sich fragen und er warf einen schnellen Blick über die Schulter. Marco war aus der Kneipe getreten. In seinem Mundwinkel steckte eine Zigarette und in einer Hand hantierte er lässig mit einem Feuerzeug. Aus der noch geöffneten Tür plärrte Piratenmusik und Ace konnte die Gesichter seiner Kameraden im warmen Lichtschein von Kerzenlicht erkennen.
 

»Quatsch«, meinte Ace sofort abwehrend und wandte rasch den Blick ab. Intuitiv wischte er sich über die feuchten Augen.
 

Marco lachte und schüttelte den Kopf.
 

»Mach dir nichts draus. Das passiert uns allen mal.« Der erste Kommandant ließ die Tür los, woraufhin sie sich wieder schloss und das fröhliche Gelächter ihrer Freunde hinter den dicken Mauern des Wirtshauses verbannte. Unter den Sohlen seiner Sandalen knirschte der Schnee, als er sich zu Ace gesellte. Auch er sah hinauf zum Sternenhimmel. Die Kälte ließ sie beeindruckend klar und nah erscheinen. Als ob man nur auf die Berge klettern müsste, um nach ihnen zu greifen.
 

Ungerührt schob er sich die Zigarette vom linken in den rechten Mundwinkel.
 

»Hast du an deine Heimat gedacht?«
 

»Nein.« Die Antwort der Feuerfaust kam rasch und klang steif. So lüpfte Marco, dessen schlaffe Lider üblicherweise den Ausdruck augenscheinlicher Langeweile signalisierten, jene minimal in die Höhe, woraufhin Ace schulterzuckend erklärte: »Ihr seid meine Heimat.«
 

»Das meinte ich nicht«, entgegnete Marco und steckte das Feuerzeug zurück in die Tasche seiner Hose. Die Zigarette blieb unangezündet. »Wir alle haben eine Heimat außerhalb unserer Familie. Wir alle haben einen Ort, von dem wir stammen. Und ganz gleich, wie viele gute oder schlechte Erinnerungen wir damit auch verbinden. Es bleibt immer ein Teil unseres Herzens.«
 

»Keine Ahnung, ob das auch auf mich zutrifft.« Ace nahm eine Hand aus der Tasche und streckte einen Finger in die Höhe. Ein kleiner Funken löste sich aus seiner Haut, welchen Marco dankbar annahm, um seine Zigarette zu entflammen. Er nickte anerkennend und gab Ace mit einer Handbewegung zu verstehen, seine Ausführungen fortzuführen. Dieser seufzte, gab sich aber geschlagen.
 

»Vor euch gab es nur meine Brüder. Und davor …« Er zuckte ratlos mit den Schultern und ihm grauste es ein wenig davor, dass Marco dieses Zögern als Einladung ansah, tiefergehende Fragen über Aces Herkunft zu stellen. Doch der Phönix hatte genügend Feingefühl, jene Fragen für sich zu behalten, obwohl Ace spürte, dass sie dem Kommandanten auf der Seele brannten. Ace hatte sich nie getraut, die Wahrheit über seiner Herkunft seinen Freunden anzuvertrauen.
 

Denn was würden sie schon sagen, wenn er es tat?
 

Würde Marco sich dann noch so um Ace bemühen?

Würde er ihn überhaupt noch akzeptieren?
 

Die Feuerfaust hatte ihre begründeten Zweifel daran und ohne es augenscheinlich zu bemerken, schüttelte Ace schwach den Kopf. Er musste die Wahrheit nicht erst erzählen, um die Antworten zu kennen.
 

Selbst Pops, dessen Güte Aces kühnste Vorstellungen gesprengt hatte, als er ihm seine Geschichte offenbart hatte, würde sein Gesicht wahren müssen, falls jemals öffentlich wurde, welches Ungeheuer sich in Aces Blut manifestiert hatte.
 

Wenn sie ihn nur rauswerfen würden, könnte er sich noch glücklich schätzen.
 

Also beließ er es dabei und tischte Marco die übliche abgedroschene Geschichte auf. Er zog die Schultern hoch, in der Hoffnung, glaubwürdiger zu erscheinen und drapierte ein freches Lächeln auf seinen Lippen. Er hatte die Hände wieder in den Taschen seiner schwarzen Shorts platziert und wippte auf den Fußballen balancierend vor und zurück.
 

»Die Gegend hier ähnelt dem Wald, in dem ich aufgewachsen bin. So ziemlich jedenfalls.«
 

Marco nahm die Zigarette zwischen seine Finger und blies den Rauch langsam aus seinen Lungen. Er glaubte der Feuerfaust kein Wort, doch tat ihm den Gefallen, die Fassade aufrecht zu erhalten.
 

»Inwiefern?«, fragte er daher und Ace war ihm dankbar dafür. Das gezwungene Lächeln lockerte sich.
 

»Ziemlich einsam, ziemlich trostlos und vermutlich ziemlich gefährlich. Allerdings mit ziemlich viel mehr Schnee als im East Blue.«
 

»Verstehe«, antwortete Marco, wobei sich eines seiner raren Schmunzeln auf seine Lippen stahl und ein amüsiertes Glucksen sich aus seiner Kehle löste, bevor es in der Nacht verhallte. Aces Anspannung löste sich und dankte Marco innerlich dafür, dass Marco ihm seine schlechte Gaukelei abnahm, obwohl er befürchtete, ihm doch noch Rede und Antwort stehen zu müssen, wenn er sich nicht schleunigst verdünnte.
 

Also tippte er sich mit einem Zeigefinger vielsagend gegen die Krempe seines orangefarbenen Cowboyhutes und machte sich davon. Vor ihm lagen die engen Straßen des kleinen Dorfes. Gedrungene Hütten standen dicht beisammen, um den kalten Bergwind wenig Angriffsfläche zu bieten und zwischen den schmalen Gassen, die Häuser ausbildeten, hatten sich Schneewehen aufgetürmt. Nur die notwendigsten Lebensadern waren freigeräumt worden, sodass sich Ace notgedrungen für die Hauptstraße entschied.
 

»Ich mach nur einen Spaziergang. Bin bis zum Frühstück wieder zurück«, rief er Marco über seine Schulter hinweg zu. Er schaffte es bis zur nächsten Kreuzung, bevor Marcos Worte ihn einholten.
 

»Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn dich etwas bedrückt.«
 

Ace blieb stehen, seine Zähne streiften unbewusst über seine Unterlippe und ein klammes Gefühl packte seinen Körper und ließ ihn heftig zittern. Wenn Marco nur wüsste, wie sehr ihn diese Worte ins Herz trafen. Wie schmerzvoll es auf der Seele brannte, zu wissen, genau das niemals tun zu können.
 

»Jetzt wirst du aber gefühlsduselig«, gab Ace schließlich schelmisch zurück und streckte Marco über die Schulter hinweg die Zunge heraus. Der Kommandant rollte mit den Augen.
 

»Nun, entgegen den Behauptungen gewisser fanatischer Lockenköpfe …« – Marco machte ein schnaubendes Geräusch und Ace gluckste – »… bin ich kein herzloser Raubvogel, der kleine Kinder aufschlitzt und ihnen die Seelen aus den Leibern reißt.«
 

Er zog etwas aus der Tasche seines offenen Jacketts. Da das Mondlicht nur dürftig zwischen die dicht gedrängt stehenden Hütten des Dorfes drang und somit ein schwerer Schatten über den Kommandanten fiel, konnte Ace aus der Distanz nicht erkennen, was es war. Für einen Moment wog Marco es in seiner Hand. Schließlich warf er es Ace aus einer lockeren Handbewegung zu. Die Feuerfaust musste einige Schritte nach vorne stolpern, um zu verhindern, dass der faustgroße Gegenstand im Schnee landete. Mit beiden Händen fing er es auf und blickte verdutzt auf seinen Fang: das winzige Gehäuse einer Baby-Teleschnecke, die vor Angst und Kälte zitterte.
 

»Also ruf an, wenn du etwas brauchst.«
 

Ace salutierte halbherzig und murmelte: »Jawohl, Vogelmama.«
 

»Das habe ich gehört«, rief Marco ihm hinterher, wobei Ace noch vage wahrnahm, wie der erste Kommandant davon sprach, den Kontakt zu Thatch zu unterbinden, da Dummheit offensichtlich ansteckend war, während er zurück in den Schankraum einkehrte.
 

Ace lachte, wobei ein Echo durch die Nacht wehte, bevor er die Teleschnecke in seiner Hosentasche platzierte und aufbrach.
 

*

Gol D. Ace

*
 

»Ich kann es nicht lesen«, räumte Gol D. Ace ein und seine Finger fuhren andächtig über die alten Runen, welche vor Jahrhunderten in den Stein gemeißelt worden waren. Sie waren verwittert, und dort, wo sich die Feuchtigkeit durch das poröse Gestein gefressen hatte, hatte sich Moos abgesetzt, das Ace von den Zeichen hatte kratzen müssen, um sie freizulegen und zu entziffern.
 

Und doch wusste Ace nicht ihre Bedeutung zu verstehen. Die Sprache war zu alt, als dass er etwas mit ihr anfangen konnte. Ein letztes Mal strich er mit Hand über die Hieroglyphen, bevor er aus der Hocke ging und sich auf den Rand des alten Brunnens setzte, auf dem sich die antiken Runen in endlosen Spiralen entlang zogen. Sie kreuzten einander an den willkürlichsten Stellen und gaben kein Aufschluss über Anfang und Ende. Selbst wenn Ace die Sprache beherrscht – oder wenigstens verstanden – hätte, wäre es eine Arbeit von Tagen gewesen, die Inhalte auseinander zu klamüsern. Alles, was er sagen konnte war, dass es nicht die alte Sprache war.
 

»Ich glaube nicht, dass es etwas mit dem vergessenen Königreich zu tun hat«, schlussfolgerte er daher und platzierte beiläufig die Teleschnecke neben sich. Obwohl sich deren Lippen schnell bewegten, gab sie keinen Satz von sich, der Ace verständlich war, was den jungen Piraten dazu verleitete, die Augen zu verdrehen und einige Flüche zu murmeln. Sein Vater neigte dazu, seine Gedanken ohne jeden offensichtlichen Zusammenhang – oder geistigen Filter – kundzutun, was es mitunter auch für Ace schwierig machte, den Sinn der Wortfetzen zu erkennen.
 

»Dad, bitte so, dass ich es verstehe.«
 

Die Schnecke verstummte augenblicklich. Die Lider ihrer großen Glubschaugen flackerten heftig, bevor sie eine Fratze zog und lauthals lachte. Das tiefe Grölen seines Vaters donnerte über den Hügel hinweg und erreichte die Gebirgszüge, wo es sich als Echo festsetzte.
 

»Aber du hast es mit deinem Haki gefunden?«, fragte sein Vater schließlich, als sein Lachen verebbt war und nur noch der Wind durch die Berge pfiff.
 

Ace bejahte die Frage und erzählte seinem Vater von dem, was er gesehen hatte, bevor er den Brunnen entdeckt hatte. Die unsichtbaren Dämpfe, die von dem Brunnen, der verborgen zwischen einigen winterkargen Gewächsen platziert worden war, aufgestiegen waren, hatte ihm den Weg bis zu dem Relikt aus einer anderen Zeit gezeigt. Er wusste, dass es nur seinen geschärften Sinnen zu verdanken war, dass er den Brunnen überhaupt gefunden hatte.
 

Und trotzdem hatte ihm sein Haki nicht geholfen, das Mysterium des Brunnens zu entschlüsseln.
 

»Gut«, sagte sein Vater, »dann komm zurück, Kurzer.«
 

»Könntest du bitte aufhören, mich so zu nennen?«, zischte Ace genervt und verzog das Gesicht.
 

Faktisch gesehen war er ein erwachsener Mann und ein durchaus gefürchteter wie auch berüchtigter Pirat. Er war zu alt für elterliche Kosenamen. Und wenn er schon einmal dabei war: Er war ebenfalls zu alt für peinliche Anekdoten aus seiner Kindheit, die sein Vater jedem unter die Nase rieb, der sie nicht hören wollte. Wie sollte man sich einen anständigen Piratenruf aufbauen, wenn jeder wusste, wie er gelernt hatte, aufs Töpfchen zu gehen, oder dass er, als er das erste Mal betrunken gewesen war, sich auf die Seekarten des dunklen Königs erbrochen hatte?
 

Zu seinem Bedauern gab sein Vater ihm die übliche Antwort: »Nein.«
 

Na schön, schoss es Ace frustriert durch den Kopf und er massierte sich die Schläfen. Den Kampf gegen alberne Spitznamen würde er auf einen Zeitpunkt verschieben, den er nicht in einer arschkalten und langweiligen Eiswüste verbrachte.
 

»Grüß Mama von mir«, verabschiedete er sich und sein Vater gab ihm die üblichen Floskeln zur Antwort, die Ace sagten, dass er das nicht tun würde. Und wenn er ehrlich war, war er darüber erleichtert. Er hing die Sprechmuscheln zurück auf die Telefongabel, woraufhin die Schnecke eine kurze Bestätigung von sich gab.
 

Unbewusst begann er, seinen Mantel nach seiner Zigarettenschachtel und dem Feuerzeug abzuklopfen.
 

Es war keineswegs so, dass Ace seine Mutter nicht liebte. Ganz und gar nicht. Und wenn er je jemanden erwischte, der etwas Gegenteiliges behauptete, dann würde er ihm die Kehle aufschlitzen.
 

Doch seine Mutter, dass musste er sich bedauerlicherweise eingestehen, war schon lange nicht mehr die Frau, die er als Kind zu lieben gelernt hatte.
 

Früher hatte sie ihn oft auf ihren Schoß gezogen und ihm alberne Geschichten darüber erzählt.

Heute konnte er nicht einmal mehr sagen, ob sie seine Abwesenheit überhaupt schon zur Kenntnis genommen hatte.
 

Wie von selbst bahnte sich der brennende Schmerz seinen qualvollen Weg von Aces Kopf bis hinunter zu seinem Rücken, wo der unumstößliche Beweis seiner Schuld an dieser Veränderung saß und ihm eine permanente Ermahnung war.
 

Ein verräterisches Brennen kroch ihm in die Augen und er kniff sie zusammen, bevor sich eine jämmerliche Träne lösen und ihm in der Eiseskälte über die Wange rollen konnte. Inzwischen war seine Suche nach seiner Zigarettenschachtel erfolgreich gewesen. Rasch riss er die Packung auf und schob sich einen der Glimmstängel in den Mund.
 

Flüchtig warf er seinem Spiegelbild, welches er vage auf der verschwommenen Wasseroberfläche erkennen konnte, einen Blick zu, um sich eine Bestätigung seiner dunklen Gedanken zu holen, selbst wenn er die ewige Narbe durch seinen Mantel nicht sehen konnte.
 

Doch stattdessen fiel ihm vor Schreck beinahe die Zigarette aus dem Mund.
 

»Kneif mich mal einer …«, murmelte er perplex, blinzelte heftig und stürzte herum, um sich über den Brunnenrand zu beugen.
 

*

Portgas D. Ace

*
 

»Bei Pops allmächtigen Barte …«
 

Die Wasseroberfläche kräuselte sich unter der Vibration, die seine Stimme hinterließ. Kleine Wellen bildeten sich in zentrischen Kreisen und schlugen gegen den aus Felsengestein gemauerten Rand des Brunnens, über welchen Portgas D. Ace sich beugte. In der Dunkelheit, die die Nacht dominierte, hatte er nicht erwartet, sein eigenes Abbild auf der geschwärzten Wasseroberfläche auszumachen. Doch der klare Vollmond ließ ihn sein eigenes Spiegelbild erkennen … und ihn stutzen. Seine Lider klappten in aller Verblüffung hektisch auf und nieder.
 

Konnte das sein …?
 

Er beugte sich tiefer über den Brunnenrand und musterte eingehender sein Spiegelbild.
 

Seine Wanderung hatte ihn auf den Wipfel einer von Hügel und Bergketten zerfurchten Landschaft getrieben, bis er zwischen einigen blätterlosen Büschen einen verwitterten Brunnen gefunden hatte, wo er sich niedergelassen hatte, um seinen Verstand zu klären. Er hatte den Ausblick genießen wollen mit den prächtigen Sternen über seinem Kopf und dem tosenden Wind, der zwischen den Bergen seine Geschichte erzählte.
 

Doch dann hatte er sein eigenes Spiegelbild entdeckt, das verschwommen über den Wasserspiegel getanzt war, und ihm war tatsächlich die Luft weggeblieben.
 

Das, was er dort sah, war nicht das, was er erwartet hatte zu sehen.
 

Zweifelsohne blickte ihm von der Oberfläche ein Ace entgegen. Er hatte das gleiche Gesicht wie er mit den gleichen Sommersprossen, die ihm über Wangen und Nasenrücken liefen. Der gleiche verstrubbelte schwarze Haarschopf, auf dem ein abgetragener Cowboyhut saß, und die Augen seines Spiegelbilds beherbergten den gleichen verdutzten Ausdruck.
 

Und doch … etwas war so vollkommen ungleich.
 

Denn zwischen den Lippen von Spiegel-Ace steckte eine noch frische Zigarette und ein langer, schwarzer Mantel bauschte sich im Wind auf.
 

Was für ein grotesker Ort, dachte Ace und lehnte sich instinktiv tiefer über den Brunnen, die Neugier über die Wunderlichkeit des Gesehenen brannte ihm wie sein eigenes Feuer unter den Nägeln und fasziniert nahm er zur Kenntnis, dass der eigenartige Spiegel-Ace es ihm gleichtat.
 

Langsam löste Ace eine Hand, mit der er sich am Brunnenrand festgehalten hatte, und schob sie der Wasseroberfläche entgegen. Seine Finger streckten sich nach denen seines Spiegelbildes aus.

Spiegel-Ace war dabei, die Geste zu erwidern. Auch seine Hand bewegte sich und schien aus dem Wasser emporzuwachsen. Unter dem fahlen Mondlicht und der flackernden Wasseroberfläche wirkte sie wie die Hand eines Geistes.
 

Vorsichtig legten sich Aces Fingerspitzen auf die mattschwarze Oberfläche. Er spürte, wie sich die Kälte um seine Haut legte und Wasser zwischen seinen Fingern hindurchströmte, und fast hätte er sich über seine eigene kolossale Dummheit amüsiert, dass er den Kopf in den Nacken warf und ein spöttisches Lachen in den Himmel schickte.
 

Natürlich, dachte er sich und hätte sich fast die Hand an die Stirn geklatscht, hätte diese nicht noch unter Wasser verweilt. Er hatte getrunken. Der Alkohol spielte seinen Sinnen einen Streich und er-
 

Plötzlich fühlte er einen unerwarteten Wasserstrom über seine Haut gleiten und fremde Fingerspitzen – ja, ganz eindeutig – stießen vorsichtig gegen die seinen.
 

Erschrocken japste Ace auf und sog scharf die eiskalte Luft in seine Lungen. Ein Instinkt riet ihm, aufzuspringen und einen gesunden Abstand zwischen sich und den Brunnen zu legen, und genau das hatte er auch vorgehabt zu tun.
 

Aber in eben jenem Augenblick, als er versuchte, die Hand aus dem Wasser zu ziehen, da stürzte die junge Feuerfaust plötzlich – und ohne jede erkennbare Ursache – vornüber in die Tiefe.
 


 

*
 

Zweites Kapitel – Geflügelter Verfolger und vergessener Sohn

Zweites Kapitel – Geflügelter Verfolger und vergessener Sohn
 

*
 

Gol D. Ace
 

*
 

Gol D. Ace sah das Schimmern des silbrigen Mondlichtes durch die verschwommene Wasseroberfläche. Er stand prächtig und voll am Himmel und schien belustigt auf den jungen Mann hinunterzublicken, der für den Augenblick reglos im Wasser trieb. Die Kälte, welche ihm mit dem Sturz ins Wasser so plötzlich durch den Leib gefahren war, fesselte seine Gliedmaßen. Seine Muskeln waren steif und aus seinem geöffneten Mund strömte ein Schwall von Luftblasen hinauf zur Oberfläche. Aus seiner Perspektive wirkte es fast, als würden sie zum Sternenhimmel hinaufsteigen. Es war faszinierend, ihren Aufstieg zu beobachten, dass es ihm so sinnlos erschien, den Mund wieder zu schließen.
 

Ace kannte die meisten Anzeichen einer Unterkühlung und er wusste, dass er kurz davorstand, in deren Teufelskreis zu geraten. Die Reglosigkeit seiner Arme und Beine kam zustande, weil sein Körper damit beschäftigt war, sämtliches Blut in seiner Mitte zu sammeln, um lebenswichtige Organe zu schützen. Außerdem spürte er, wie sein Bewusstsein mit jedem Moment weiter in einen Dämmerzustand überging. Es wurde schwer und flatterte genauso heftig wie seine Lider. Deswegen ermahnte sich Ace zum Handeln. Er hatte nicht vor, im kalten Wasser zu krepieren.
 

Also schloss er den Mund, um den Sauerstoff zu retten, der ihm noch geblieben war, und begann langsam, der Arbeit seines Körpers entgegenzuwirken, in dem er Arme und Beine bewegte. Er zwang seinen Blutfluss dazu, gewohnte Bahnen einzuschlagen, bis er endlich in der Lage war, Auftrieb zu erzeugen. Dann wandte er sich zielstrebig dem sich im Wasser brechenden Lichtschein zu.
 

Als sein Kopf schließlich durch die Wasseroberfläche brach, er nach der eisigen Winterluft schnappte und seine Hände an der kalten Felsmauer nach Halt suchten, war er dankbar dafür, niemals die Finger an eine verdammte Teufelsfrucht gelegt zu haben.
 

Mit einem letzten Ruck hievte Ace sich auf den Sockel des Brunnens, wo er sich sogleich wie eine Katze schüttelte, um wenigstens einen Teil der Nässe aus dem Stoff seiner Kleidung zu bekommen. Nichtsdestotrotz wog der schwarze Mantel nachwievor schwer auf seinen Schultern, als er sich aufgerichtet hatte und die Kälte traf ihm mit der Wucht einer Kanonenkugel. Der Wind schlug ihm hart und eisig entgegen, sodass er sich den durchnässten Mantel noch enger um den Leib schlang. Es war nicht viel Schutz gegen die Tücken des hiesigen Wetters, doch hoffentlich ausreichend, um den Weg hinunter ins Dorf zu schaffen, ehe er zu einem Eisklumpen gefror.
 

Doch bevor er sich den Abstieg ins Tal und hin zur Küste widmete, blickte Ace nachdenklich in das schwarze Loch, in dem das Wasser nun wieder ruhig dalag.

Das Mondlicht fiel in den Schacht hinein, sodass er wieder sein Spiegelbild sehen konnte. Ruhig blickte es ihm von der verschwommenen Oberfläche entgegen, ahmte Mimik und Gestik des Piratensprösslings perfekt nach. So schoss auch die Augenbraue seines Abbilds in die Höhe, als Ace es tat. Er beugte sich erneut vornüber, um tiefer in den Schacht zu schauen. Diesmal allerdings fasste er mit den Händen fest nach den Steinen der Mauer, um bloß nicht noch ein unfreiwilliges Bad nehmen zu müssen. Wieder lag sein Augenmerk allein auf seinem Antlitz, das sich auf der Wasseroberfläche reflektierte. Und dieses Mal war es tatsächlich sein eigenes. Statt eines entblößten Oberkörpers trug sein Spiegelbild den gleichen pitschnassen Mantel wie der junge Pirat selbst es tat.
 

Erleichtert atmete er aus.
 

Was auch immer er gesehen hatte, schien sich nach dem Bad verflüchtigt zu haben.
 

Er rieb sich über die Augen, wie um die letzten Spuren dieser fremden Halluzination von sich zu wischen. Vermutlich hatte die Müdigkeit ihm einen üblen Streich gespielt. Denn Ace würde sich ordentlich hüten, um jemals mit entblößten Rücken durch die Landen zu ziehen. Das Andenken, welches ihm von den schlimmsten Augenblicken seines Lebens geblieben war, wollte er um jeden Preis verstecken.
 

Ein letztes Mal blickte er zu seinem Spiegelbild nieder, dann drehte er sich um und sprang von der antiken Brüstung des Brunnens herunter. Gerade setzten seine Füße auf den mit Schnee bedeckten Boden auf, als ein markerschütternder Schrei die nächtliche Stille zerriss.
 

‚Osten‘, dachte Ace sofort und sein Blick schoss umgehend in jene Richtung, gerade noch rechtzeitig genug, um in der Ferne das Bündel mythischen Lichts ausfindig zu machen, welches blau und imposant die Mitternacht erhellte. Flammenbesetzte Schwingen glitten durch die Nacht. Ihr blaues Licht verschmolz mit dem des Mondes, während der Phönix – oh, das war die Gestalt am Himmel ohne jeden Zweifel – seine wachen, glänzenden Augen über die fade Einöde aus Schnee und Eis streifen ließ.
 

»Der Papagei vom alten Whitebeard«, japste Ace und traf rasch eine Entscheidung. Er ließ vom Brunnen ab und schob sich flink in ein angrenzendes Gebüsch. Von dort aus beobachtete er skeptisch den Flug des Phönix, stets bereit, sogleich auf einen Angriff reagieren zu müssen.
 

Soweit sich Ace erinnern konnte, neigten die Begegnungen mit den Mannen des alten Sichelbartes dazu, niemals einen guten Ausgang zu nehmen.
 

Schließlich hassten sein Vater und Whitebeard einander.
 


 

*

Portgas D. Ace

*
 

Portgas D. Ace erbleichte, als er durch die Straßenzüge streifte und scheue Blicke aus verbarrikadierten Hütten erntete. Einwohner zogen sich verschreckt hinter Vorhänge zurück, während er die Ortschaft passierte. Sein Blick zuckte unbändig von links nach rechts und wieder zurück. Die Leere des Ortes verwirrte die Feuerfaust zutiefst. Noch als er aufgebrochen war, waren ihm Unmengen seiner taumelnden Kameraden begegnet, die ihm zugeprostet und nach weiteren Drinks krakeelt hatten. 1600 Mann ließen sich nur schwer in einem Dörfchen verbergen, das mit höchstens einem Viertel dieser Zahl an Einwohner aufwarten konnte.
 

Deswegen störte es Ace umso mehr, als ihm die Stille so penetrant entgegenschlug und sämtliche Lichter schon längst erloschen schienen. Um diesen Verdacht zu bestätigen, stoppte Ace neben einem kleinen Gehöft, das zentral im Orte gelegen war und über dessen Eingang eine Laterne im Wind baumelte. Er hob eine Hand und hielt sie gegen das Laternenglas. Es war eiskalt. Die Lichter waren also nicht erst vor kurzen gelöscht worden, obwohl sich das natürlich schwer sagen ließ ob der eisigen Temperaturen. Aber Ace hatte ein recht gutes Gespür für Feuer und Hitze entwickelt, weswegen er von seiner Einschätzung überzeugt war. Dies allerdings weckte sein Unbehagen. Gewöhnlicherweise löschten die hiesigen Dorfbewohner nicht ihre Lichter, wenn die Moby Dick im vereisten Meer vor Anker lag. Pops hatte sie einmal darum gebeten, nachdem einige betrunkene Kameraden die Orientierung verloren und unglücklicherweise in der angrenzenden Walachei gelandet waren.
 

Ace straffte seinen Schritt und schwenkte umgehend in eine Gasse ein, die ihm auf direkten Wege zum Hafen führte. Eigentlich hatte sein Weg vorgesehen, sich zuerst im Wirtshaus niederzulassen, um vielleicht ein frühes Frühstück abzugreifen. Doch ein ungutes Gefühl übernahm die Oberhand im Leib des Piraten. Mit klopfenden Herzen näherte er sich dem Pier, von welchem man einen uneingeschränkten Blick auf die Moby Dick hatte … vorausgesetzt natürlich, dass diese zwischen den Eisklippen vor Anker lag. Denn als Ace die letzte Ecke umbog und einen freien Blick auf das Meer hatte, da klaffte dort, wo die Moby auf der wogenden Meeresoberfläche hätte liegen müssen, ein gigantisches Loch, welches lediglich mit Ozean und scharfkantigen Felsen gefüllt wurde.

Ace verschlug es die Sprache und die Luft stockte ihm in der Kehle.

Sein Herz begann zu rasen und ihm wurde ganz flau im Magen. Hektisch drehte er den Kopf zu allen Seiten herum, weil er die Hoffnung verspürte, die Moby hätte nur kurzfristig den Ankerplatz gewechselt.

Doch zu sehen war sie von dieser Küste aus jedenfalls nicht.
 

Vielleicht hatte man noch stärkeren Frost befürchtet. Das hätte bedeuten können, dass die See um die Moby endgültig zu einer Eiskruste gefror und selbst der Eisbrecher nicht mehr dagegen angekommen wäre. Weiter draußen waren die Witterungsbedingungen nicht ganz so lebensfeindlich, die Temperaturen etwas milder und bei richtig bezogener Position konnte man sogar einen den angenehmen Luftstrom einer entfernteren Sommerinsel abbekommen.
 

Ace klammerte sich an den Gedanken, als er kehrtmachte und wieder dorfeinwärts marschierte. Doch eine ungute Vorahnung schwebte düster über seinem Haupt und macht seinen Geist ganz mürbe.

Ein Verlegen der Moby würde zwar deren Abwesenheit erklären, nicht aber die der Männer in den Straßen und Gassen. Denn obwohl die Moby Dick eine gigantische Galeere war, waren vergleichsweise wenig Männer von Nöten, um sie für eine kurze Distanz zu manövrieren. Vier oder fünf Dutzend schätzte Ace, wobei er sich vielleicht um zehn oder zwanzig Mann vertat. Aber niemals hätte Pops alle aus dem Dorf zurückbeordern müssen. Außerdem hätte man ihn ganz bestimmt darüber informiert, schließlich hatte er ja die kleine Baby-Teleschnecke von Marco in der Tasche. Sie hätten ihm jederzeit Bescheid geben können.
 

Wie angewurzelt blieb die Feuerfaust stehen, sah sich kurz um, in der Hoffnung doch noch ein vertrautes Gesicht zu erblicken, und langte dann in die Taschen seiner Shorts. Er zog die kleine Teleschnecke hervor. Sie hatte das eisige Bad im Brunnen recht gut überstanden. Ace hatte ihr erst eine warme Hand über das Haus gehalten und danach das Feuer so in seinem Oberschenkel gebündelt, dass sie während des Abstieges gemütlich gehabt hatte. Jetzt aber wurde sie recht grob in die Kälte gezerrt, woraufhin sie heftig zu zittern begann. Womöglich hätte es Ace bemerkt und Mitleid mit ihr gehabt, wäre er nicht selbst so aufgekratzt gewesen, dass er nur Augen für das leere Dorf hatte.

Er wählte die Nummer, die er sich gemerkt hatte. Dann wartete er.

Normalerweise stieß die Schnecke einen Signalton aus, der einem gehörig das Nervenkostüm zerfetzte, wenn man in Eile war und auf seinen Gesprächspartner warten musste. Ace hatte sich schon darauf eingestellt. Aber das erwartete Tuten blieb aus. Stattdessen schlackerte die Teleschnecke heftig mit den großen Stielaugen. Sie verhedderten sich ineinander bis hinauf zu ihren dicken Glubschern wie bei einer Helix. Anschließend schloss die Schnecke plötzlich ihre Lider.
 

Verdutzt blickte Ace auf das Tierchen in seiner Hand nieder. Er wusste, was dieses eigentümliche Schauspiel der Schnecke zu bedeuten hatte, obwohl er es noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Aber er hatte davon gehört. Die Teleschnecke hatte offensichtlich keinen Empfang. Sie konnte ihren Gegenpol einfach nicht erreichen.

Unzufrieden darüber verzog Ace das Gesicht und fuhr sich mit der linken Hand durch die Haare. Kurz flammte in ihm die Überlegung auf, dass wohl die Marine ihre Finger mit im Spiel hatte und man deswegen schnell auf einen anderen Kurs hatte setzten müssen. Aber Ace verwarf diesen Gedanken umgehend. Ein Marineangriff hätte ganz andere Spuren hinterlassen als ein verwaistes Dorf und leere Gassen.
 

Das Wirtshaus war in einer gedrungenen, zweigeschossigen und windschiefen Hütte beherbergt, deren Dach unter einer schweren Schneelast ächzte und stöhnte. Über der Tür hing eine erloschene Laterne und baumelte im Luftzug. In den Fenstern im oberen Stockwerk lag Dunkelheit hinter teilweise gesprungen Glasscheiben, doch im Erdgeschoss entdeckte Ace ein schwaches Leuchten – wie vom Lichtschein einer einsamen Kerze.

Der junge Pirat machte sich gar nicht erst die Mühe, enttäuscht die Schultern sinken zu lassen. Obwohl in ihm noch die Hoffnung bestanden hatte, dass er seine Kameraden – oder wenigstens deren dahinsiechende Schnapsleichen – noch antraf, war er nicht sonderlich überrascht darüber, eben doch niemanden begegnet zu sein. Trotzdem spürte er eine wachsende Verzweiflung in seiner Brust aufflammen, die so kalt war, dass sie sogar sein Feuer verkühlte. Ihm fröstelte. Sein Herz wurde plötzlich schwer und er fühlte sich einsam.
 

Ob sie ihn vergessen hatten?

Ob sie ihn absichtlich zurückgelassen hatten?
 

Der zweite Kommandant stellte sich Frage um Frage, doch jede blieb ihm ohne eine Antwort. Er dachte daran, dass er gegenüber Marco zu viele Worte verloren hatte. Womöglich hatte dieser daraus die richtigen Schlüsse gezogen, sodass Pops gar keine Wahl gehabt hatte, als ihn hier versauern zu lassen. Doch so recht war Ace von dieser Annahme nicht überzeugt. Wäre sein Geheimnis ans Licht gekommen, hätten ihm ganz andere Konsequenzen geblüht.
 

Ace überging die Mühe zu klopfen, als er die Tür zur Kneipe aufzog, deren steife Scharniere in der Kälte geräuschvoll knarrten, und trat in den Schankraum ein.
 

Sofort stutzte er über das, was er im Inneren erblickte. Nichts in diesem Raum erweckte den Anschein, dass hier vor kurzem noch Piraten dem Leben frohlockt hatten.

Ess- und Speisetische waren zu langen Tafeln an den Wänden des Raumes geschoben, Stühle waren ordentlich gestapelt darauf drapiert worden. Staub hatte sich darauf abgesetzt und stieg Ace in die Nase, als er an den Tischen entlangging und mit einem Finger über die Oberflächen streifte. Er ließ davon ab und wandte sich dem Rest der Schankwirtschaft zu. Auch die Bar machte einen trostlosen Anschein mit Hockern, die umgeworfen auf den Boden lagen, die Beine ineinander verworren wie bei einer Partie Mikado. Nur ein Barhocker stand aufrecht, etwa an der Stelle platziert, wo auf dem Tresen eine Kerze in einem Halter stand und brannte.
 

Merkwürdig, dachte Ace und ging zur Bar hinüber. Er griff nach einem Hocker, richtete ihn auf und setzte sich drauf. Vor ein paar Stunden hatte er eben hier noch gesessen, vor ihm ein Bier auf dem Tresen und neben ihm seine Freunde. Um ihn herum hatte laute Musik geplärrt und in der Luft hatte der durchwachsene Geruch frischgezapften Bieres und geräucherten Fisches gelegen. Nun schien all das vergessen zu sein; begraben unter einer dicken Schicht aus Staub, Dreck und Alter. Selbst die Flaschen in der Ablage der Bar hatten ein dichtes Staubfell angesetzt und der Zapfhahn, welcher kaum ein paar Zentimeter vor seiner Nase aus dem Holz ragte, war rostig.
 

Noch mehr Fragen begannen, in Aces Kopf ihre Bahnen zu ziehen und er kam zu dem Schluss, dass zu viele Dinge nicht zusammenpassten. Selbst wenn Pops den Befehl gegeben hätte, den Anker zu lichten und Segel zu setzten, hätte die Zeit, in der Ace in den Bergen gewesen war, nicht genügt, um das Dorf so verwaist zurückzulassen. Der Staub saß hier seit Jahren fest, nicht erst seit Stunden.
 

Hier war etwas Anderes geschehen. Ace wusste nur nicht, was. Aber er begann, sich um das Wohl seiner Kameraden und Pops ernsthafte Sorgen zu machen.
 

»Himmelherrgott nochmal!«, polterte plötzlich eine Stimme und die Feuerfaust fuhr herum. In einem Türbogen stand der alte Wirt – Ace erkannte ihn zweifellos – und hielt sich theatralisch die Brust. Seine Finger hatten sich in ein Hemd gekrampft, welches sich eng um seine fette Wampe spannte. Er atmete heftig. Sein runzliges Gesicht lag fahl im Halbdunkeln, doch Ace konnte die Schweißperlen sehen, die ihm auf der Stirn standen – und der gehetzte, fiebrige Blick, der in seinen Augen lag.
 

»Was ist los?«, erkundigte sich Ace und kräuselte die Stirn, doch der Wirt verzog nur das Gesicht. Er machte eine abfällige Geste.
 

»‚Was ist los‘ will er wissen« blubberte er und schüttelte das Haupt. Ergrautes Haar fiel ihm ins Gesicht. »Ausgerechnet der will wissen, was los ist. Dabei sollte er es doch am besten wissen.«
 

Perplex starrte Ace den alten Mann an. Er öffnete den Mund, um zu fragen, wovon die Sprache war, aber wurde mit einer wütenden Handbewegung zum Schweigen gebracht.
 

»Ich sag dir, was hier passiert ist«, fuhr er die Feuerfaust an und warf die Hände in die Luft. Sein zuvor erbleichtes Gesicht färbte sich purpurn vor Zorn, an seiner Schläfe pulsierte eine Ader. »Ein dummer Pirat hat verdammt nochmal Anspruch auf diese Insel erhoben, sich dann jahrelang nicht darum geschert, bis er schließlich seinen dummen Bastard hierher entsendet, der mir nun dumme Fragen stellt! Hast du jetzt kapiert, was hier passiert ist?! Dein abscheulicher Vater ist hier passiert!«
 

Der Wirt schnaubte besonders abfällig. Seine kleinen Schweinsäuglein bohrten sich in Aces Leib, in der Hoffnung, diesen durchlöchern zu können. Der Pirat überging es geflissentlich. Leichtfüßig glitt er von seinem Hocker rund war bei dem Wirt, bevor dieser auch nur eine Regung machte. Er packte ihm am Kragen des Hemdes und stieß ihn gegen einen nahegelegenen Türsturz. Der Wirt quiekte erschrocken.
 

»Wo ist Vater?«, fragte Ace rüde und vergaß die Ermahnung seines Vaters, Zivilisten kein Haar zu krümmen. Beleidigungen. Beleidigungen, die Vater gegenüber ausgesprochen werden, brachte ihn bisweilen stets in Rage.
 

Der Wirt sah aus, als hätte man ihm einen Schlag verpasst. Dann fing er sich wieder und spuckte er Ace abfällig vor die Füße.
 

»Woher soll ich wissen, wo sich dieser Abschaum herumtreibt? Solange er nicht hier ist, ist es mir herzlich gleich, welche Inseln er tyrannisiert«, entgegnete der Wirt trotz der Furcht, die ihm zweifelsohne in den Leib gefahren war, und schenkte Ace einen abfälligen Blick.

Dann duckte er sich unter Ace hindurch und watschelte zu einer schmalen Treppe hinüber, welche hinauf ins Obergeschoss führte.
 

Aus einem Schlüsselkasten, der daneben an der Wand hing, nahm er ein kleines Bund heraus. Es klimperte in seiner Hand, bevor er es Ace zuwarf. Der Pirat fing es leichtfertig auf und blickte erstaunt darauf.
 

Der Wirt schnaufte.

»Raff deinen Krempel zusammen und sieh zu, dass du anderswo Land gewinnst! Jemanden wie dich kann niemand hier gebrauchen«, sagte er, ehe er plötzlich auf seinen Absätzen kehrtmachte. Eilig zog er sich in ein Hinterzimmer zurück und obwohl Ace ihm umgehend an den Fersen klebte, war er nicht schnell genug, um zu verhindern, dass ihm der alte Mann die Türe vor der Nase zuschlug.

»Mach, das du wegkommst!«, wurde ihm durch die geschlossene Tür entgegnet und der Kommandant, noch die Hand erhoben, um zu klopfen, ließ sie wieder sinken und machte ein zerknirschtes Gesicht.

Er gab es auf, sich weiter mit einem störrischen Esel auseinanderzusetzen, und blickte stattdessen auf das Schlüsselbund in seiner Hand. Ein klobiger und rostiger Schlüssel war daran festgemacht sowie ein Zettel mit einer Zimmernummer darauf.
 

Neugierde machte sich daran, Aces Fassungslosigkeit über den Ausbruch des Wirtes zu verdrängen. Zweifelnd wog er das Bund in seiner Hand, dann schloss sich seine Faust entschlossen darum.
 

Im Obergeschoss hatte er rasch das entsprechende Zimmer gefunden und nach einem kurzen Kampf mit dem Schlüssel und dem alten Schloss, sprang die Tür auf und offenbarte ein schäbiges Gästezimmer. Durch ein staubiges Fenster fiel eine lange Bahn Mondlicht und zeichnete die Schatten von Gegenständen ab, die auf dem Boden verstreut lagen. Vorsichtig stieg Ace darüber hinweg, doch blieb mit einem Fuß an einem Kästchen hängen. Er stolperte darüber und fluchte, weil er es übersehen hatte. Es hatte im Schatten gelegen, hinter einen kleinen Berg an durcheinander gewürfelten Kleidungsstücken.
 

Ace ging in die Hocke und hob das Kästchen vorsichtig hoch. Seine Finger glitten darüber und er konnte Zierden in einem Deckel, Scharniere und ein Schlüsselloch ertasten. Es war also nicht nur ein Kästchen, sondern eine Schatulle.
 

Neugierig darüber, was er dort entdeckt hatte, drehte Ace die Schatulle um und entdeckte auf dem Boden eine in goldenen Lettern eingelassene Zierschrift. Er fuhr mit den Fingern hinüber. Es zwar zu dunklen, um die Buchstaben zu lesen, weswegen Ace näher ans Fenster trat. Er hielt die Schatulle in den Lichtstreif und drehte sie so, dass er die prägnante Gravur lesen konnte:
 

Gol D. Ace
 

Erschrocken ließ Ace die Schatulle zu Boden fallen, wo sie zu Bruch ging.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo allerseits!

Ich hoffe, ihr seid mit dem andauernden Perspektivwechsel zurechtgekommen? Ich war mir zu Beginn noch nicht ganz sicher, wie ich Kapitel aufbauen soll, die beide Aces beinhalten, und habe mich etwas notdürftig für diese Zwischenüberschriften-Variante entschieden. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Zunächst einmal ein wirklich herzliches Dankeschön an Dnami und Votani, die mir zu den letzten zwei Kapiteln so unglaublich tolle Kommentare hinterlassen haben. <3 Ich schulde euch beiden noch Antwort darauf und hoffe, dass ich das heute Abend nachholen kann.

So, un nun möchte ich mich für die lange Wartezeit - obwohl das bei mir bedauerlicherweise zum Standard geworden ist - entschuldigen. Ich war nicht so ganz zufrieden, mit dem, was ich in den letzten Wochen fabriziert habe, und bin es, ganz ehrlich, jetzt auch noch nicht. Aber in dieser Form erschien mir das Kapitel zumindest halbwegs akzeptabel.
Wie seht ihr das? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Votani
2016-04-30T21:37:56+00:00 30.04.2016 23:37
Ich hab das Kapitel schon vor einer Weile gesehen, aber bisher leider nicht die Zeit zum Lesen gefunden. Immerhin will man es ja geniessen. :D Also ich weiss gar nicht, was du hast. Es ist gut geschrieben, auch wenn vom Inhalt nicht allzu viel passiert. Allerdings ist das bei deinem Schreibstil gar nicht so schlimm, weil die kleinen Details und Beschreibungen wirklich so toll sind, dass man sich sehr gut im Setting verlieren kann.
Ich bin schon gespannt, was passiert, wenn Gol D. Ace auf Marco etc. trifft, die er ja als seine Feinde ansieht. Die werden sicher verwirrt sein bzw. alle werden verwirrt sein, was ja auch kein Wunder ist.
Aber spannender noch war wohl die Sicht von unserem Ace, der in der leeren Stadt durch die Gegend stolpert. Es hat mir ein bisschen das Herz gebrochen, als er darueber nachdenkt, dass man ihn evt. zurueckgelassen hat. Das ist so IC, obwohl das ja nie geschehen wuerde. Die Zweifel sind aber da, was gut zu Aces Charakterzug passt. Und dann die Begegnung in der Gaststube, in der zuvor noch gefeiert hat und nun aus dem Zimmer geworfen wird, was er ja nicht mal bezogen hat. Das wuerde mir auch ziemlich seltsam vorkommen. :'D Aber gut, da hat er seinen ersten Hinweis, der ihn erst einmal ganz schoen erschreckt. Kein Wunder, sein richtiger Name ist ja auch unbekannt und dann findet er gleich ein Kaestchen damit drauf. Armer Ace, vollkommen allein und verwirrt. ;o;
Jedenfalls bin ich gespannt, was nun geschehen wird und was du dir sonst so ausgedacht hast. Das einzige, was mich verwirrt hat, war wie Portgas D. Ace aus dem Brunnen gekommen ist. Er kann doch nicht schwimmen? Hast du es erklaert und ich ueberlesen? Aber Gol D. Ace hat da wirklich Glueck, dass er keine Teufelsfrucht gegessen hat. Ingesamt find ich die Entscheidung, ihm keine zu geben, unheimlich passend und gut.
Bis zum naechsten Kapitelchen!
Von:  Votani
2016-02-02T16:59:55+00:00 02.02.2016 17:59
Mit dem Perspektivwechsel kommt man gut zurecht. Nicht nur, dass du es ja vorher praktisch ansagst, aber die beiden Ace leben ja doch recht unterschiedliche Leben und haben daher komplett verschiedene Gedanken. Ich bin gleich noch gespannter auf deinen Ace und was es mit seinem Leben auf sich hat. Man moechte gleich weiterlesen!
Auch den Brunnen hast du gut eingebaut. Ich wuerde an Aces Stelle auch nicht schlecht schauen, wenn mein Spiegelbild doch ein paar Unterschiede aufweist. Das war eine ulkige Begegnung. :D
Ich mochte auch Marcos Auftreten. Er kann Ace gleich durchschauen. Ich bin sicher, dass ihm Aces Veraenderung dann auch auffallen wird. Generell... das wir sicher eine Umstellung fuer den anderen Ace, wenn er ploetzlich in einer Welt auftaucht, in der niemand weiss, dass er Rogers Sohn ist. Ich kann mir nur zwei Szenarien vorstellen: Entweder Ace wird es geniessen, mal nicht offiziell Rogers Sohn zu sein, weil seinem Ruf dann nichts im Weg steht und er mehr Freiheit hat oder dass er es ausplaudern wird, weil er ja doch sehr stolz ist. Wenigstens muesste der andere Ace dann nicht Marco und etc. aufklaeren und koennte vielleicht sogar ehrlicher mit seinen Bruedern sein. :')
Von:  Votani
2016-02-02T16:39:56+00:00 02.02.2016 17:39
Ich find die Idee, die hinter der FF steckt, ziemlich interessant. Man kann generell nie genug ueber Ace lesen und mMn gibt es einfach zu wenig anstaendige FFs ueber ihn. Und hier gibt es ihm sogar gleich zweimal, auch wenn sie wahrscheinlich sehr unterschiedlich vom Charakter werden. Alles andere waere aber auch unrealistisch, da der zweite Ace ja ein komplett anderes Leben hatte. Ich bin schon gespannt mehr ueber ihn und seine Vergangenheit zu erfahren - und wie sich die beiden Ace dann in der Welt des jeweilig anderen zurechtfinden werden. Sehr spannend!
Von: abgemeldet
2016-01-31T15:51:23+00:00 31.01.2016 16:51
Also ich fande es genau richtig so! :)
Auch dieses Kapitel war sehr vielversprechend und bin schon richtig gespannt auf das nächste >o<
Von: abgemeldet
2016-01-30T12:22:09+00:00 30.01.2016 13:22
Hi!

Ich finde du hast das wirklich genial geschrieben! Meinen Respekt! *____* Und dann noch mit Ace im Doppelpack laut der Beschreibung - wie ein Traum!! >o< *hüpf*

Ich werde auf Jedenfall dran bleiben :D
Antwort von:  Maclilly
31.01.2016 15:23
Hallo!

Vielen Dank für dein Kommi! Freut mich, dass dir der Anfang gefallen hat. Ja, du hast recht. Es sind zwei Ace, wobei sie sich doch deutlich voneinander unterscheiden werden.


Zurück