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My dear little Girl

von

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Prolog

„Sebastian. Das ist ein Befehl.“ Earl Ciel Phantomhive blickte seinen dämonischen Butler an. „ Entäusche mich nicht, es ist der Letzte.“ fügte er mit einem Lächeln hinzu. Ja, er lächelte. Was sollte er auch sonst tun? Er hatte ein unerwartet, langes Leben und das Einzige was ihn etwas traurig stimmte, war die Tatsache, dass er „sie“ niemals wieder sehen würde.

Erstaunt über diese seltene Gefühlsregung seines Herrn hatten sich die rubinfarbenen Augen des Butlers etwas geweitet, bevor er sich seinem Herrn anschloss und sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete. „ Jawohl, mein Herr. Seid versichert, dass ich Euren Befehl wie gewohnt ausführen werde. Auch wenn Ihr nicht mehr seid.“ Der Dämon legte eine behandschuhte Hand auf die Stelle an der sein Herz schlagen sollte und ging auf die Knie um seinem einst jungen Herrn seine Unterwürfigkeit zu demonstrieren. „Ich verlass mich auf dich.“ Ciel schloss die Augen, das Zeichen dafür, dass er bereit war. Die Augen des Teufels leuchteten auf und nahmen animalische Züge an. Sein freundliches Lächeln verzog sich zu einer Grimasse, welche spitze Fänge offenbarte, bevor er seine Lippen auf die des Earls legte und ihm die seit zwanzig Jahren versprochene Seele nahm.

Chapter One

Ein lauter Knall. Lautes Husten. Ein dreistimmiger Aufschrei. Ein schreiendes Kind. Ein Butler, der leicht überfordert die Hand gegen die Stirn schlägt und genervt aufstöhnt. Ja, ein ganz normaler Tag im Hause Phantomhive. „Mey-Rin, Bard, Finny! Was ist hier los?“ Eine rein retorische Frage. Selbstverständlich wusste Sebastian ganz genau was los war. Die Drei hatten einmal mehr die Küche in die Luft gejagt und durch den Krach war die kleine Lady Phantomhive aufgewacht. „Ich wollte das Mittagessen vorbereiten und habe dabei meinen neuen Flamenwerfer ausprobiert.“ erklärte Bard, während er sich mit abgewandtem Blick am Kopf kratzte. „Ich habe die neue Lieferung Mehl in das Lager bringen wollen und bin gestolpert!“ heulte Finnian. „Und ich tat die Teller fallen lassen tun, vor Schreck.“ stotterte das Dienstmädchen. Die aufkommende Wut unterdrückend, stöhnte Sebastian erneut auf. „ Ihr bringt das hier in Ordnung. Auf der Stelle. Ich werde mich um die kleine Lady kümmern. Wenn ich wiederkomme, will ich, dass es hier aussieht wie vorher. Habt ihr das verstanden?“ „Jawohl“ salutierten die Drei und verschwanden um die Reinigungsmaterialien zu holen.

Sebastian betrat die Küche um ein Fläschchen fertig zu machen und folgte dann dem Schreien, welches nicht einmal verstummt war.

Er öffnete die Türe. Isabella Alexis Phantomhive lag in ihrer Wiege und schrie sich die Seele aus dem kleinem Körper. Der Dämon stellte das Fläschchen auf einen kleinen Beistelltisch und beugte sich über die Wiege.

„Guten Morgen, Mylady. Ich entschuldige mich für den Krach, der euch um euren Schlaf gebracht hat. Diese Drei werden es niemals lernen.“ Sebastian lächelte das kleine Bündel an. Die kleine Lady Phantomhive verstummte und quietschte vergnügt auf, als sie den Butler mit großen Augen erblickte. Die kleinen Ärmchen streckten sich dem Dämon entgegen, als dieser sich nach unten beugte und die kleine Lady auf dem Arm nahm. „Ich hoffe, ihr habt dennoch gut geschlafen?“ Als wolle sie dies bestätigen, quietschte Isabella nocheinmal auf, bevor sie sich freudig daran machte, ihre Fingerchen um die seidigen, schwarzen Haare zu schließen und daran zu ziehen. Der Dämon ließ sie kurz gewähren, bevor es ihm zu bunt wurde und er seine Hand um die Kleinere schloss um sie vorsichtig zu lösen. Bebende Lippen kündigten einen erneuten Schreikrampf an. Flink wand sich der Butler zu dem Fläschchen um und gab der Lady dieses. Mit einem Lächeln sah der junge Mann dabei zu, wie sie dieses gierig austrank. „ Nun ich muss sagen, ihr habt einen gesunden Appetit.“, kommentierte der Butler, bevor er die kleine Lady über seine Schulter nahm und ihr leicht auf den Rücken klopfte. Das Bäuerchen ließ nicht lange auf sich warten und der Butler nahm sie wieder auf seine Arme. Das kleine Bündel auf dem Arm ließ er sich in einen Schaukelstuhl sinken und wiegte die Lady solange bis sie eingeschlafen war.

Er legte sie zurück in die Wiege und verließ das Zimmer mit einem letzten Blick auf das Baby. „ Schlaft gut, Mylady.“

Er schloss die Tür und begab sich wieder an seine Aufgaben.

Chapter Two

„Lady Phantomhive ist so niedlich tun sein“ mit einem entzückten Laut begann Mey- Rin die Kleine zu kitzeln. Sie war bereits ein Jahr alt und hielt die gesamte Dienerschaft auf Trab. „Das stimmt. Ich würde sie sooo gerne mal halten. Aber Sebastian hat es mir verboten.“ Traurig ließ Finny den Kopf hängen. „ Kein Wunder. Die Kleine ist nicht robust genug. Ich sollte ihr eine kräftige Brühe machen.“ meinte Bard. „ Wir könnten ihr Sprechen lernen tun oder Laufen.“ schlug das Dienstmädchen vor, welches gerade zu verhindern versuchte, dass Isabella ihre Brille in die Finger bekam. „Eine tolle Idee.“ freute sich Finnian. „Nun dann ist es beschlossene Sache“, bestätigte Bard, während Tanaka nur ein „Ho, ho, ho!“ zum Besten gab.
 

Einige Zeit später im Salon
 

„Hör genau zu. F-I-N-N-I-A-N“ sprach der Gärtner zu der kleinen Lady, welche ihm zur Antwort an einer Haarstähne zog und aufquietschte.

„So wird das nix. Die Kleine hört gar nicht richtig zu!“ beschwerte sich der Koch, während er sich eine Zigarette anzündete.

„BARD!“, ertönte eine verärgerte Stimme, „ Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du hier nicht rauchen sollst und erst recht nicht wenn Lady Phantonhive anwesend ist?“, donnerte Sebastian. „ Was macht ihr hier überhaupt?“ fügte er hinzu.

„Wir bringen der kleinen Lady Phantomhive das Sprechen bei. Sie ist doch schon ein Jahr alt. Aber irgendwie hört sie uns nicht zu“ antwortete Finnian wahrheitsgemäß.

Sebastian stöhnte genervt auf. „ Ihr könnt soetwas doch nicht erzwingen. Gibt der kleinen Lady Zeit, sie wird schon früh genug anfangen, euch ein Ohr abzukauen.“ Er fügte noch ein „und mir“ in Gedanken hinzu und wand den Blick wieder zu den drei, enttäuscht dreinblickenden Bediensteten.

„Aber....“ begann Finny. „Kein aber. Habt ihr eure Aufgaben schon erledigt?“ unterbrach Sebastian und nahm dem Hausmädchen Isabella ab.

Vor sich hin stotternd und mit roten Wangen machten sich die drei auf den Weg ihre Arbeiten zu erledigen. Mit einem Seufzen blickte der Dämon dem Bündel auf seinem Armen in die großen Augen.

„Diese Drei haben wirklich einen Narren an Euch gefressen, Lady Phantomhive.“ Sebastian lächelte die Kleine an. „Ba......Ba!“ begann die Kleine plötzlich. Überrascht hob sich eine Augenbraue des Teufels.

„Bassy.“ kam ihr das Wort endlich über die Lippen und sie strahlte den Butler an, bevor sie sich an sein Jacket schmiegte und einschlief. Der Butler der bereits in das Zimmer der Lady gegangen war, legte sie mit einem Lächeln in die Wiege. „Vielleicht sind die Drei nicht die Einzigen....“ sagte er in Gedanken und begab sich wieder an seine Tätigkeiten.

Chapter Three

„Ich kann sie nirgends finden tun.“ berichtete Mey-Rin als sich die Bediensteten außer Atem in der Eingangshalle trafen. „Wo kann die kleine Göre nur sein?“ meckerte Bard, bevor er mit einem strafenden Blick der beiden Anderen bedacht wurde. „Red nicht so von der kleinen Lady!“ beschwerte sich Finnian. „ Finny hat Recht Bard. Du solltest dich beherrschen.“ meldete sich Sebastian, welcher von seinen Aufgaben in der Bibliothek kam. „Ihr habt sie also nicht gefunden.“ stellte Sebastian fest. „Nein, und wir haben wirklich überall gesucht.“ bestätigte Finnian. „Nun dann sollte ich mich wohl wieder einmal selbst darum kümmern.“ sagte Sebastian bevor er sich die Ärmel seines Fracks hochkrempelte. „Ihr werdet wieder an eure Arbeit gehen. Und verhaltet euch ruhig dabei. Verstanden?“ er betonte das Wort "ruhig" und wand sich zum Gehen, als die Bediensteten bestätigten, dass sie verstanden hatten.

„Nun denn...“ sagte er zu sich selbst und begann durch die Gänge des Anwesens zu streifen.

Gerade als er die Türe eines der vielen Gästezimmer schloss, vernahm er eine Bewegung im Augenwinkel. „Ich muss alt werden. Jetzt seh ich schon Gespenster“ sprach er gewollt laut und hörte ein leises kichern. „ Und sie hören sich auch noch an, wie meine junge Herrin. Schrecklich!“ sprach er weiter und folgte dem nächsten Kichern in Richtung des Arbeitszimmers seines ehemaligen Herrn. Er öffnete die Türe und ging ein paar Schritte in das Zimmer. „Komisch, ich hätte schwören können, dass der Geist hier ist.“ Wieder ein Kichern.“ Sebastian ging um den großen Eichenholzschreibtisch herum. Den Rücken zu ihm gewandt, saß Isabella zu einer kleinen Kugel zusammengekauert unter dem Schreibtisch. Mit einem Grinsen hob er sie unter ihren Armen hoch und hielt sie über sich. Erschrocken quiekte die Kleine auf und sah ihn mit großen Augen an. „Sieht so aus als hätte ich den Geist gefunden.“ Die kleine Phantomhive saß jetzt auf seinen Armen und grinste. „ Sebastian, spielst du mit mir Tee-Party?“ „ Nun Mylady, zufälligerweise habe ich den Tee bereits vorbereitet. Mr. Fluffels ist ebenfalls bereits anwesend. Wenn ihr mir also die Ehre erweisen würdet.“ Sebastian hielt seinem Schützling seine behandschuhte Hand entgegen und lächelte sie freundlich an. „ Sehr gerne, mein Herr.“ mit einem kleinen Knicks ergriff sie die dargebotene Hand. Gemeinsam gingen sie in das Spielzimmer, wo sie tatsächlich bereits ein gedeckter Tisch mit rosanem Teegedeck erwartete. Die Tassen dampften und verströhmten einen blumigen Duft.

Sebastian rückte der kleinen Dame den Stuhl zurecht und nahm, auf ihre Aufforderung, ihr gegenüber Platz.

Der Dämon brachte ihr neben dem Spiel ein paar Benimmregeln zu Tische bei und sie unterhielten sich eine Weile, wobei sie auch Mr. Fluffels in die Gespräche mit einbezogen. Als Sebastian auf die Uhr sah, sprach er mit Bedauern zur kleinen Lady. „ Mylady, es tut mir Leid, aber ich muss das Abendessen vorbereiten.“ „Was schon?“ fragte ihn Isabella mit quängelnder Stimme. „ Aber es hat gerade so viel Spaß gemacht!“ Sie ließ den Kopf hängen und verschränkte die Arme vor der Brust. „ Wollt ihr euch jetzt stur stellen?“ fragte Sebastian mit belustigter Miene. „Ja!“ kam die knappe Antwort. Eine Weile verging, wo die Beiden sich nur anstarrten und der Butler das Verhalten der Kleinen nachahmte, bis er ergeben aufseufzte. „MyLady, kennt ihr den Begriff Kompromiss?“ Überrascht blickte die Kleine zu ihm. „Kompromiss? Was ist das?“ fragte sie. „ Ein Kompromiss ist eine Lösung, die von beiden Beteiligten akzeptiert wird. Beide müssen Zugeständisse machen, aber am Ende sind alle zufrieden.“ erklärte Sebastian. Lady Phantomhive sah aus als würde sie sich das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen lassen. „Einverstanden! Machen wir einen Kompromiss!“ antwortete sie dann. „ Nun Mylady, wenn ihr erlaubt, würde ich gerne einen Vorschlag machen“ Er bekam ein Nicken zur Betätigung. „Wir spielen ein Spiel.“ „Ein Spiel?“ „Ja, Verstecken. Ich werde suchen. Wenn ich euch innerhalb von zwei Minuten finde, werdet ihr mir bei den Vorbereitungen des Abendessens helfen. Solltet ihr unerwarteterweise gewinnen, werde ich die anderen Bediensteten darum bitten mit Euch zu spielen.“ Er lächelte. Er wusste, dass die kleine Lady Phantomhive gerne in der Küche hilft, auch wenn es ihm nicht gefiel, wenn sie darum bettelte, schließlich passte dies nicht zu ihrem Status. „ Einverstanden, aber nicht schummeln“ kam die erwartete Antwort. „Meine junge Herrin, was wäre ich für ein Butler, wenn ich schummeln müsste um euch zu finden.“ meinte er leicht empört,“ Nun denn, verlieren wir keine Zeit!“ Er drehte sich um und legte eine Hand über seine Augen. „ Eins, zwei, drei....MyLady, ihr solltet euch verstecken, sonst ist unser kleines Spiel früher entschieden als beabsichtigt.“ Er grinste als er die kleinen Füße über den Boden tappeln hörte.
 

„Hundert! Nun denn, legen wir los.“ Er durchsuchte das komplette Anwesen, als letztes begab er sich in das Schlafzimmer des verschiedenen Earls. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nicht einmal mehr eine halbe Minute hatte. Da erblickte er die kleinen Füße unter den schweren Vorhängen. Er ging auf den Vorhang zu. „Ich hab Euch!“ und bevor das Mädchen aus dem Vorhang hervortreten konnte, hatte er sie bereits hochgehoben und kitzelte sie durch. Schalendes Lachen ertöhnte und brachte den Teufel zum Schmunzeln. Völlig außer Puste wurde sie wieder runter gelassen.“Und Mylady? Haltet ihr euch an euer Versprechen?“ Der Butler, welcher sich auf Augenhöhe gekniet hatte, sah sie fragend an. „ Also schön, ich helfe dir.“ brachte sie heraus, bevor sie ihn knuddelte. Erstaunt schloss auch Sebastian seine Arme um das kleine Mädchen.Als sie ihn losließ, ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich Richtung Küche.

Chapter Four

Ein lauter Schrei erschütterte im Morgengrauen das Anwesen Phantomhive. Sebastian machte sich sofort auf den Weg zum Schlafzimmer seiner jungen Herrin. Er klopfte an der Tür des Zimmers aus dem nun nur mehr ein Wimmern zu hören war. „Junge Herrin?“ er trat ein und sah seine Herrin zusammengekauert auf ihrem Bett sitzen. „MyLady, was ist passiert?“ fragte der junge Mann erneut. Sie blickte ihn mit blutunterlaufenen, grünen Augen an. „ Sebastian! Ich......ich...“ begann sie zu stottern und verstummte dann ganz. „ MyLady, so beruhigt euch doch. Erklärt mir was passiert ist.“ Sebastian trat auf das Mädchen zu und setzte sich zu ihr auf den Rand des großen Bettes. „ Irgendetwas stimmt nicht mit mir, Sebastian!“ schluchzte die junge Frau. Mit einem Lächeln strich der Dämon ihr eine braune Strähne aus dem verweinten Gesicht. „Fahrt fort, Mylady!“ Er ließ sich nicht anmerken, das er beunruhigt war. Was war nur mit seinem Schützling los?

Sie sah ihm in die Augen, er sah ihr an, dass sie mit sich selbst haderte. Er legte den Kopf leicht schräg und lächelte sie beruhigend an. „ Ihr wisst doch, dass ihr mit mir über alles reden könnt!“ Schnell bestätigte das Mädchen seine Frage. Sie zögerte noch kurz und sprach dann aus was ihr auf der Seele lag. „Ich blute. Ich weiß nicht warum. Es macht mir Angst. Was ist das?“ Die Augen des Teufels weiteten sich. Daher wehte also der Wind. Wäre er kein Dämon, wäre er nun wahrscheinlich feuerrot angelaufen.

„Ich kann euch beruhigen, MyLady. Es ist alles in Ordnung mit Euch. Das ist völlig normal. Ihr werdet erwachsen.“ Er beobachtete wie sich Erleichterung in Ihrem Gesicht spiegelte und sie tief durchatmete.

„Ich schlage vor das ihr eure Kleidung wechselt. Danach sollten wir in die Stadt fahren und alles Nötige besorgen. Ich werde Mey-Rin fragen, ob sie Euch solange aushilft.“ „Danke, Sebastian.“ Sie legte ihre Arme um ihn und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Der Butler erhob sich, und verschwand mit einer kleinen Verbeugung. Wann hatte sie sich das angewöhnt? Es war nicht das erste Mal, dass sie soetwas tat. Stören tat es ihn nicht, solange sie sich dabei wohlfühlte. Er beendete seinen Gedankengang und kam vor der Tür von Mey-Rin zum Stehen. Nachdem er geklopft hatte und besagtes Hausmädchen in der Tür erschien, trug er seine Bitte vor, „ Mey-Rin, ich benötige deine Hilfe.“ Erwartungsvoll blickte sie ihn an und wurde bei den folgenden Worten rot. „Ich bräuchte ein paar Hygieneartikel für Frauen.“
 

Seufzend begab er sich zurück zu seiner Herrin. Er hatte bekommen was er wollte. „Junge Herrin hier sind ein paar Hygieneartikel für euch.“ er stockte. Seine junge Herrin stand nur in einem Handtuch bekleidet vor ihm. Ihre Haare fielen lockig über ihre Schultern und ein paar Wassertropfen fanden ihren Weg über ihr Schlüsselbein. „Entschuldigt, ich hatte nicht damit gerechnet das ihr....“ „Schon gut, Sebastian!“ unterbrach sie ihn, nahm ihm die Binden aus der Hand und sah ihn erwartungsvoll an. Er blickte fragend zu ihr hinab. „Du kannst jetzt gehen, ich komme gleich.“ Völlig irritiert und zugleich in Gedanken, stammelte er ein „Natürlich!“ und verschwand aus dem Zimmer. Während er alles für die Fahrt in die Stadt vorbereitete, schüttelte er immerwieder mit dem Kopf. Er, ein Dämon ließ sich von einem Menschen aus der Ruhe bringen. Noch dazu, von seiner Herrin, die er selbst großgezogen hatte.Was war nur mit ihm los? Dieses Mädchen hatte bereits des Öfteren solche Reaktionen bei ihm ausgelöst. Natürlich wenn er einmal darüber nachdachte, war er von Anfang an in sie vernarrt gewesen. Und nachdem Lady Elisabeth, den Freitot auf Grund des Todes ihres Gemahls gewählt hatte, hatte er sich liebevoll um das Waisenkind gekümmert. Sechzehn Jahre hatte er sie gehegt und gepflegt. Tag ein, Tag aus. Und nun sollte er auf einmal nervös in ihrer Anwesenheit werden? Gedanklich lachte er über sich selbst, als die Stimme seiner Herrin ertönte. „Sebastian? Wir können fahren!“ Er schloss die letzte Schnalle am Halfter des Pferdes und drehte sich zu ihr um. „ Natürlich, MyLady.“ Er half ihr in die Kutsche und nahm den Platz des Kutschers ein. Er gab den Pferden das Signal und die Kutsche setzte sich in Richtung Stadt in Bewegung.

Chapter Five

Isabella Alexia Phantomhive war nun kurz vor dem Vollenden des neunzehnten Lebensjahres. Sie war zu einer wunderschönen Frau gereift, und wurde von den Herren der Gesellschaft auf Bällen stehts umschwärmt. Sehr zum Leidwesen ihres engsten Vertrauten, ihr Butler Sebastian Michaelis. Er störte sich nicht an der Tatsache, dass sie sich regelmäßig über die Dreistigkeit der Männer beschwerte, sondern an der für ihn ungewöhnlichen Eifersucht, welche ihn regelmäßig überfiel, sobald einer der Herren es als nötig erachtete, seinem Mädchen den Hof zu machen. Ja, seinem Mädchen. Nie würde er es laut sagen, aber inzwischen gestand er es sich ein. Er hegte Gefühle für die junge Herrin. Mehr als ihm lieb war und dennoch konnte er sich nicht davon abbringen.

„Sebastian?“ wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „ Ja, MyLady?“ er verbeugte sich neben ihr. „ Ich möchte nach Hause. Schnell, bevor noch einer dieser Widerlinge nach einem Tanz bittet.“ Sie rümpfte die Nase. Er konnte nicht anders als zu Lächeln. „Natürlich, MyLady!“
 

Auf der Heimfahrt erwischte er sich erneut dabei, wie er seinen Gedanken hinterher hing. Er hatte Isabella erst vor kurzen gestanden, was er war und was es mit dem Tod ihrer Eltern auf sich hatte. Die junge Frau hatte es ausgesprochen gut verkraftet und hatte ihn somit erneut überrascht.
 

Am Anwesen wartete bereits Finny. Er nahm die Zügel entgegen und wartete bis Sebastian mit der jungen Lady im Anwesen verschwunden war, danach begann er die Pferde zurück in die Stallungen zu bringen.
 

„Sebastian? Ich möchte schlafen gehen, ich bin müde“, Lady Phantomhive ließ sich aus ihrem Mantel helfen und blickte sich zu Sebastian um. Mit einer Hand an seiner Brust verneigte er sich vor seiner heimlichen Liebe. „ Jawohl, junge Herrin.“
 

Sie begaben sich in Isabellas Schlafgemach. „ Junge Herrin, ich werde Mey- Rin zum Umkleiden holen.“ Er wand sich zum Gehen. „ Nicht nötig, Sebastian!“ Sie hielt ihn am Ärmel seines Jackets fest. „Wie meinen, MyLady?“ Er sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. Ihm schossen tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. „ So wie ich es sage. Es ist nicht nötig Mey-Rin zu holen. Außerdem schläft sie bestimmt schon.“ „Wollt ihr so ins Bett gehen? Mit Verlaub, aber dies stelle ich mir nicht gerade bequem vor.“ Der Schalk spiegelte sich kurz in seinen robinroten Weiten.“ Du kannst das doch machen....“ murmelte sie und richtete ihren Blick auf den Boden. Hätte er nicht teuflischgute Ohren, so hätte er sie nicht verstanden. Und dennoch musste er noch einmal nachfragen, denn er traute seinen Ohren nicht. Sie wiederholte aufgebracht ihren Satz und wieder konnte ihr treuer Bautler nicht anders als sie anzustarren. Er kam nur langsam wieder zu sich und erwiderte ruhig. „Natürlich kann ich dies tun, aber wenn ich offen sprechen dürfte....“ er stockte kurz bevor er seinen Satz vollendete. „ ...ich kann nicht versprechen, dass ich nicht auch so reagiere, wie die anderen Männer in eurer Umgebung. Ihr übt gewisse Reize auf mich aus, denen ich mich nur schwer entziehen kann.“ Ihre Wangen färbten sich in einem zarten Rosaton. Auf einmal blickte sie ihm geradewegs in die Augen. „ Bei dir ist es in Ordnung“ Sie hatte ihn wieder einmal überrascht, das konnte sie an seinen Augen sehen, und tatsächlich stand ihm der Mund offen. Wäre diese Situation nicht so wichtig für sie, hätte sich sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen können. Aber sie wollte das er sah, dass sie dies ernst meinte und hielt seinem Blick tapfer stand. Als Sebastian sich gesammelt hatte sprach er zu ihr. „Wisst ihr was ihr da sagt?“ Sie nickte. Er seufzte. „Ich vertraue dir. Du bist der Einzige, dem ich voll und ganz vertraue. Warum sollte ich mir einen Anderen an meiner Seite wünschen, wenn ich dich habe?“ Ihr liefen die ersten Tränen über die Wangen, welche sie zuvor tapfer zurückgehalten hatte.

Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie ihn anzusehen. Mit seinem behandschuhten Daumen strich er ihr die Tänen aus dem Gesicht. „MyLady, ich muss gestehen, Ihr überrascht mich jeden Tag aufs Neue.“ Er lächelte sie freundlich an. „Ich fühle mich mehr als nur geehrt, meine Liebste.“ Bei diesem Kosenamen stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen und er erwiderte es gern. „ Sebastian, darf.....darf ich....“ begann sie. „Was möchtet ihr, MyL....!“ Sie zog ihn an seiner ordentlich gebundenen Krawatte zu sich und verschloss seine Lippen mit den ihren. Kurz weiteten sich seine Augen vor Schreck, aber dann besann er sich und legte seine Hand in ihren Nacken, bevor er ihren Kuss zunächst zärtlich und später leidenschaftlich erwiderte.

Epilog

„Papa! Papa!“ rief eine Mädchenstimme durch das Haus. „Was gibt es meine Kleine?“ Er nahm sie hoch und strich ihr duch das braune Haar, während ihre roten Augen ihn anstrahlten. „ Gehen wir heute Mama besuchen?“ Er lächelte. „Natürlich, hol deinen Bruder, dann können wir fahren.“ Sie rannte die Treppe nach oben. Sebastian ging in den Flur, wo er die bereitgestellten Blumen nahm und auf seine Kinder wartete. „Kommt ihr endlich? Aleksi? Eija?“ Eine Augenbraue des Dämons wanderte nach oben, als endlich Aleksi mit seiner kleinen Schwester auf dem Arm erschien. Aleksi war dem ehemaligen Butler, wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur seine grünen Augen unterschieden ihn von ihm.

„Wir sind ja schon da. Fahren wir zu Mutter?“ Sebastian bestätigte dies mit einem Nicken und wand sich zur Tür. Die Drei verließen das Haus und nach einer kurzen Autofahrt kamen sie am Ziel an.

Die Kiesel rollten unter ihren Füßen und bald darauf kamen sie zum stehen.

Ein wunderschönes Grab lag zu ihren Füßen. Gepflegter als alle anderen, hob es sich vom Rest auf dem Friedhof ab. Sebastian legte die Blumen auf den dafür vorgesehenen Platz, stand auf und die beiden jüngeren Halbdämonen schlossen von beiden Seiten die Arme um ihn. Den Blick in den Himmel gerichtet und einem Lächeln im Gesicht, dachte er an sein liebes kleines Mädchen und dankte ihr von ganzem Herzen.
 

~Ende~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kleiner Exkurs: Ende des 19. Jahrhunderts gab es die ersten Einwegbinden, davor gab es sogenannte Monatshöschen.

Man soll mir ja nicht nachsagen können, ich hätte mich nicht genügend informiert. 😜 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe Euch hat meine kleine Story gefallen. Es war ein spontaner Einfall, nach dem Lesen einiger anderer FFs. Ich würde mich über ein kleines Feedback freuen, da es die erste FF ist, die tatsächlich fertig wurde. Kleinere Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Liebe Grüße
Blacky-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SenseiSasuNaru
2017-08-25T23:53:46+00:00 26.08.2017 01:53
Hallo tolle Geschichte 😊
Von:  Blacky-chan
2016-01-07T12:21:36+00:00 07.01.2016 13:21
Ich freue mich, dass sie dir gefallen hat. :D
Sehr gerne,wenn es die Zeit her gibt und ich nicht wieder mitten drin eine Schreibblockade erleide. 😉
LG
Antwort von:  kitty_san
17.01.2016 00:10
^^ Ich freue mich schon, aber macht nichts Schreibblockaden hat jeder mal 😅
LG
Von:  kitty_san
2016-01-06T20:44:41+00:00 06.01.2016 21:44
Deine ff ist wirklich cute! Auch wenn es am Ende schon traurig wird :(... Sie ist dir wirklich gut gelungen! Weiter so! Vielleicht machst du nochmal eine? ;) würde mich freuen
Lg --Ciel


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