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Die Legende der Kristall- Geister

von

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Meteoriten

Am Abend darauf, gegen 20:00 Uhr saß Johan allein in Judais Zimmer auf dem Fensterbrett und sah aus dem Fenster, zum Haus seiner Tante. Amelie und Amalia wollten sich wohl vom Garten aus auch den Meteoritenschauer ansehen und er lächelte leicht, als er daran denken musste, dass in diesem Moment sich wohl das gesamte Dorf auf diesen Meteoritenschauer vorbereitete. Judai geisterte in diesem Moment auch irgendwo im Haus herum, warum wusste Johan nicht.

"Bii?", unterbrach Rubin seine Gedanken und er sah sie an.

"Rubin", sagte er mit einem schwachen Lächeln und freute sich, dass wenigstens sie ihm Gesellschaft leistete.

Sie schmiegte sich etwas an ihn und machte es sich wie viele Katzen es taten auf seinem Schoß bequem, als Judai ins Zimmer zurück kam. Er trug mittlerweile wieder ein schwarzes Shirt und seine blaue Jeans und neben seinem Kopf schwebte Hane- Kuriboh, das sich mit dem Brünetten gut angefreundet hatte. Johan lächelte ihn an, als er sich schließlich zu ihm auf das Fensterbrett setzte.

"Wo warst du?", fragte er den Brünetten gleich neugierig, nicht dass er wieder zu Yubel lief.

"Sag ich nicht", war die Antwort und Johan wollte schon protestieren, als Judai seinen Satz fortsetzte. "Weil es eine Überraschung ist"

"Eine Überraschung?", fragte der Blauhaarige etwas verwundert.

"Ja", nickte Judai nur.

"Okay", meinte Johan nur. "Aber mir gefällt das nicht wirklich"

"Dir gefällt eine Überraschung nicht?", fragte Judai verwirrt, der sich über diese Art von Überraschung immer gefreut hatte und legte seinen Kopf leicht schief.

"Was ist, wenn es mit Yubel zu tun hat?", fragte Johan und sah wieder aus dem Fenster, da er Judai nicht mehr in die Augen sehen konnte.

Ihm gefiel es zwar nicht so über seinen Freund denken zu müssen, aber so lange dieser Geist da war konnte man nie wissen. Judai gaben diese Worte schon einen Stich, auch wenn er Johan verstehen konnte, da er ihn ja von diesem Biest retten wollte.

"Hat es nicht", sagte er daher und Johan sah ihn wieder an.

"Dann werde ich mich wohl gedulden müssen", meinte Johan nur und lächelte schwach, als seine Augen hell aufleuchteten.

"Es wird sich lohnen, versprochen", versprach Judai nur und grinste leicht.

"Es muss ja etwas ganz außergewöhnliches sein, wenn du das behauptest", lachte Johan leicht.

"Ach was", behauptete der Brünette nur und lehnte seine Stirn an Johans.

"Und du bist dir im Klaren was du da gerade machst?", fragte Johan noch mal nach, als sein Herz etwas schneller schlug, da Judai etwas zwischen seine Beine rutschte.

"Ich will nur das was mir gehört", behauptete Judai und Johan musste leicht lachen.

"Du bist je mehr Yubel deinen Körper verlassen hat immer besitzergreifender geworden", bemerkte er noch.

"Angst und Einsamkeit ändern Menschen", behauptete der Brünette darauf nur. "Und ich bin jetzt nicht mehr allein"

"Hattest du Angst sie würde dich schlussendlich umbringen?", fragte Johan noch, da ihn das schon interessierte.

"Schon. Und ich hatte auch Angst wohl für immer hier bleiben zu müssen, auf ewig dazu verdammt nichts essen, nichts trinken oder nicht schlafen zu können", war die Antwort, was Johan gut nachvollziehen konnte.

Er würde auch nicht sein Leben lang in diesem Haus verbringen wollen, selbst wenn da die Kristall- Geister waren. Schließlich spürte er wie Judai seine Arme um ihn legte und ihn an sich zog, bevor sich ihre Blicke noch einmal trafen und Judai ihn schließlich küsste. Johan zog den Körper vor sich noch weiter an sich, schlang seine Arme um ihn und legte seine Beine über seine, wollte es richtig genießen. Nachdem sie den Kuss gelöst hatten sah Judai ihn etwas belustigt an, was er nicht ganz verstand.

"Du scheinst nicht sehr viel besser zu sein als ich", behauptete er mit einem Grinsen.

"Kann schon sein", gab Johan nur zu und lächelte leicht, bevor Judai aus dem Fenster sah.

"Wir sollten gehen. Es dauert nicht mehr lange bis zum Meteoritenschauer", behauptete er und Johan fragte sich wohin sie denn gehen sollten.

Doch Judai war schon aufgestanden, wobei Johan jetzt schon die Wärme der Umarmung vermisste. Doch dann hielt ihm sein Freund eine Hand hin und er sah ihm ins Gesicht.

"Deine Überraschung wartet auf dich", meinte er auf Johans leicht skeptischen Blick hin nur.

Darauf ergriff Johan stumm die Hand, die Judai ihm hin hielt und ließ sich ausgerechnet auf den Dachboden führen.

"Der Dachboden?", fragte er völlig verwirrt, als sie auf dem dunklen Dachboden standen und Judai ihn an der Hand zu dem Fenster zog, aus dem sie gefallen waren, bevor sie sich das erste Mal geküsst hatten.

Es war eine merkwürdige und doch schöne Erinnerung, da sie vorher im gewissen Sinne gestritten hatten. Doch dann blieb ihm vor Angst fast das Herz stehen, als der Brünette auf den Rahmen des Fensters kletterte. War er etwa Lebensmüde?

"Judai!", rief er noch und wollte ihn festhalten, doch es war schon zu spät, der Brünette war vom Fenster verschwunden.

Hektisch sah er aus dem Fenster und nach rechts und links, bis er ihn mit rasendem Herzen links von sich sah. Dort war an dem dunklen Dach eine Leiter aus Metall angebracht worden, womit man auf das Dach klettern konnte. Und Judai schien genau dies vor zu haben.

"Komm, die Überraschung ist auf dem Dach", behauptete er auch noch, was Johan sagte, dass er ebenfalls dort hoch klettern musste.

Nur mit Müh und Not schaffte der Blauhaarige es auf die Leiter, bevor er seinem Freund auf das Dach hinter her kletterte.

"Judai, was-", begann er, als er oben bei seinem Freund ankam und brach ab, als er die Sterne am Himmel über ihnen sah.

Das Dach hatte oben auf noch einmal eine flache Fläche, auf der sie gut sitzen konnten und am Himmel hing nicht eine Wolke, sodass sie sogar den Mond sehen konnten.

"Wow", brachte Johan zusammen und ging auf Judai zu, wobei er auch glücklich war keine Höhenangst zu haben.

"Überraschung", sagte der Brünette nur, der schon im Schneidersitz vor ihm saß, als er bei ihm ankam.

"Das ist dir echt gelungen", meinte Johan darauf und ließ sich neben seinem Freund sinken, ehe er noch Mal zum Himmel hinauf blickte.

Der fast pechschwarze Himmel war über und über mit Sternen übersät, Johan wusste gar nicht wo er als erstes hin sehen sollte. Die Aussicht war einfach atemberaubend.

"Jetzt müssen wir nur noch auf den Meteoritenschauer warten", meinte Judai noch, doch Johan nickte nur.

Darauf rückte Judai etwas an seinen geliebten Freund heran und setzte sich richtig hin, da er dem Blauhaarigen in diesem Moment so nah wie möglich sein wollte und spürte wieder diese Schmetterlinge.

"Es ist atemberaubend", meinte Johan schließlich und sah seinem Freund ins Gesicht. "Ich habe den Himmel noch nie so betrachten können"

Auf das glückliche Lächeln in Johans Gesicht schlug Judais Herz vor Freude ein bisschen schneller, dass es ihm gefiel und er hatte sogar das Gefühl als ob er in den grünen Augen vor sich Sterne sehen würde, als diese auch noch hell aufleuchteten, was ihm ganz den Atem raubte. Dieser Kerl vor ihm war einfach einzigartig. In diesem Moment fiel über ihnen der erste Stern und sie sahen zum Himmel auf.

"Es geht los!", rief Johan begeistert, während aus dem einen Stern immer mehr wurden und er seinen Blick nicht mehr vom Himmel nehmen konnte.

"Ist das nicht genial?", fragte er dann Judai und sah ihn wieder an, der sich leicht am Arm kratzte, da es zu jucken begonnen hatte.

"Ja", stimmte er jedoch nur zu und ließ seinen Arm los, während er in Johans Augen starrte.

Diese funkelten schon die ganze Zeit so intensiv seit der Meteoritenschauer begonnen hatte und er fühlte sich auch so unglaublich gut, als ob sie seit dem auch ihre Magie auf ihn ausübten, was schon eine kleine Weile war. Johan erwiderte Judais Blick und hatte das Gefühl sich im Moment nicht mehr von diesen Augen lösen zu können. Sie funkelten nicht wie es seine angeblich taten und sie sahen auch nicht so aus wie Yubels Augen. Es war Judais ganz normale Augenfarbe und dennoch hatte sie einen furchtbaren Effekt auf ihn. Sie kamen sich näher und kurz konnte Johan etwas in den braunen Augen sehen was einem Goldton nahe kam, doch er schob es in den Hintergrund, als Judai ihn näher zog und schließlich küsste. Dabei lehnte Johan sich etwas weiter in den Kuss und kurz darauf fand er sich leicht über dem Brünetten gebeugt wieder. Noch immer starrten sie einander stumm in die Augen, da sie den Kuss gelöst hatten und Johan noch ein kleines Lächeln aufsetzte, bevor der Blauhaarige schließlich wieder sprach.

"Deine Augen", bekam er nur über seine Lippen, da er sich das nicht erklären konnte, da er doch seine Bernsteinaugen verloren hatte.

Der Brünette sah ihn darauf erst verwirrt an, ehe er zu verstehen schien. "... Du meinst diesen goldenen Ton, nicht?"

Johan sagte darauf nichts, sah seinem Freund nur erwartungsvoll in die Augen. Doch dieser Lächelte nur, da es harmlos war.

"Das habe ich von meiner Mama", behauptete er, obwohl es Johan heute zum ersten Mal aufgefallen war, weshalb er misstrauisch eine Augenbraue hob. "Sie hatte das auch immer. Anscheinend hatte ich es nur die ganze Zeit nicht, weil ich mit Yubel zu tun hatte"

Das machte natürlich irgendwie Sinn. Yubel hatte ihm ja auch seine Bernsteinaugen genommen und sie Haou gegeben.

"Irgendwie passt es zu dir", behauptete Johan nur noch, was Judai leicht grinsen ließ.

"Oh! Der Meteoritenschauer ist vorüber", bemerkte Judai dann und auch Johan sah wieder zum Himmel auf.

"Ja, aber es war wunderschön", meinte er, während sie sich wieder richtig hin setzten.

"Stimmt", gab Judai ihm recht, als dem Blauhaarigen Judais Arme auffielen.

"Judai! Deine Arme!", rief er und dieser sah auf seine Arme, wo eigentlich noch insgesamt vier große Narben von dem Mordanschlag hätten sein sollen.

Aber... sie waren spurlos verschwunden! Die Arme Judais sahen total unberührt aus, kein Kratzer, kein Fleck und nicht eine Narbe war in der Dunkelheit zu erkennen. Mehr als nur überrascht sahen sich die zwei Teenager an, dass die Narben auf einmal verschwunden waren und Judai anscheinend geheilt war. Nur was war mit der Narbe an seinem Hosenbund? Mit rasendem Herzen hob er sein Shirt an, um nach zu sehen, doch sein Hochgefühl, seine Hoffnung wurde zerstört, als er die riesige Narbe noch immer sehr präsent sah. Aber es war ein riesiger Schritt nach Vorne, dass an diesem Abend gleich vier der großen Narben verschwunden waren. Es lag wohl daran, dass Johans Augen dieses Mal so lange geleuchtet hatten und seine Arme auch ziemlich gejuckt hatten. Zumal war er seit gut einem Tag Yubel um mehr als die Hälfte los, sodass das ganze einfach eine stärkere Wirkung haben musste. Er war fast wieder er selbst. Das einzige was ihm fehlen würde waren die Bernsteinaugen und somit die Kristall- Geister, aber er hatte noch Hane- Kuriboh und Daitokuji- Sensei, wenn er sie denn wenigstens noch sehen konnte. Allerdings war das nur ein schwacher Trost.

Auch Johans Hochgefühl war durch diese Narbe etwas gesunken, da er sich nicht sicher war, ob das Ding noch weg gehen würde bis er Sonnheim verlassen musste. Immerhin war die Narbe noch relativ groß und sie hatten nur noch wenige Tage von denen er sogar einen abziehen musste, da er ja noch seinen Koffer packen musste. Doch jetzt wollte er nicht daran denken. Jetzt wollte er mit Judai zusammen sein und noch etwas diesen Himmel beobachten.

"Komm, lass uns noch etwas den Himmel ansehen", versuchte er den jüngeren abzulenken, der ihn nur dankbar ansah.

"Ja", sagte er daher nur und sah wie Johan auch noch mal zum Himmel hoch, an dem die Sterne so schön funkelten.

Dabei rutschte Johan wieder etwas näher an seinen Freund heran und lehnte sich etwas erschöpft an ihn, während der Brünette einfach seine Hand ergriff.

"Ich liebe dich", wisperte Johan noch, der sich in dieser Stille zwischen ihnen richtig wohl fühlte.

Nur das Zirpen der letzten Grillen und Zikaden war noch zu hören und er schaffte es wirklich zu verdrängen, dass er Sonnheim in wenigen Tagen verlassen musste.

"Ich dich auch", antwortete Judai leise und lehnte seinen Kopf an den Johans.

Ein paar Tage später saß Johan mit einer Mischung aus Wehmut und Freude im Magen in Judais Zimmer auf dem Fensterbrett und starrte gedankenverloren in den Garten. Wie ein paar Tage zuvor auch lag Rubin auf seinem Schoß und wollte so seine innere Unruhe etwas lindern, was allerdings nicht sehr viel brachte.

Über Judai und Johan lag mittlerweile eine unangenehme Spannung, da keiner wollte, dass Johan ging und womöglich noch im gleichen Monat Asuka heiratete. Doch so sah Johans Zukunft aus. Er hatte nur noch drei Tage in Sonnheim und einen Tag vorher musste er zu seiner Tante zurück, um seinen Koffer zu packen und um sich vom Dorf sowie von seiner Freiheit verabschieden zu können. Allein der Gedanke daran trieb ihm fast die Tränen in die Augen, da er Judai nicht hatte retten können. Die Narbe an dessen Hosenbund hatte sich in diesen paar Tagen kaum verändert. Das einzige was die beiden feststellen mussten war, dass Judai die Kristall- Geister mittlerweile schon nicht mehr sehen konnte.

"Denk nicht mehr dran", unterbrach Judais Stimme seine Gedanken und er sah zu ihm auf.

Der Brünette stand nun mit Hane- Kuriboh, das er als einziges noch sehen konnte neben ihm am Fenster und sah wohl genauso aus wie Johan sich fühlte.

"Aber ich habe nur noch heute und morgen...", begann er, brach aber von selbst ab.

Judai sah den Blauhaarigen darauf nur stumm an, der sich nun doch leichte Vorwürfe machte, dass er nach dem ganzen Judai nicht retten konnte.

"Hast du nicht gesagt, dass wir eine Lösung finden?", wollte Judai dann wissen, auch wenn er nicht wusste wie sie innerhalb von zwei Tagen eine arrangierte Hochzeit verhindern sollten.

Johan sah seinen Freund darauf eine kleine Weile stumm an. Dann kam ihm ein Gedanke. Judais Körper war so gut wie geheilt, er hatte so gut wie keine Narben mehr bis auf die eine und keine Kratzer oder blauen Flecken. Konnte er dann nicht auch so schon das Grundstück verlassen?

"Was ist?", fragte Judai, als Johans Blick unangenehm wurde.

"Meinst du, du kannst auch so schon das Grundstück verlassen? Yubel scheint ja trotz allem irgendwie an das Haus gebunden zu sein", wollte Johan dann wissen.

Der Brünette schwieg darauf eine kleine Weile und sah auf seine Hände, die vor einiger Zeit noch mit blauen Flecken verziert gewesen waren. Einen Versuch war es wert, da seine Haut mittlerweile fast wie unberührt aussah. Da war eben nur noch diese eine einzige Narbe und Yubel brauchte er auch kaum noch.

"Vielleicht", sagte er dann auf Johans Frage und sah ihm wieder ins Gesicht.

Darauf sah Johan ihm hoffnungsvoll in die Augen. Bei dem Gedanken Judai könnte doch schon das Grundstück verlassen schlug sein Herz vor Hoffnung etwas schneller.

"Sollen wir es ausprobieren?", fragte Johan noch mal, da es schon ein großer Schritt war und er eine Bestätigung wollte.

Kurz überlegte Judai noch einmal, ob er das Risiko eingehen sollte, doch dann nickte er seinem geliebten Freund zu. "Okay"

"Gut. Aber zieh dir am besten ein paar Schuhe an. Sonst warst du zwar immer Barfuß oder auf Socken, aber ich glaube falls es klappt sind Schuhe angebrachter", schlug Johan noch vor.

Judai nickte darauf nur und holte ein neues Paar Socken und auch ein Paar roter Schuhe aus seinem Schrank, die noch wie Neu aussahen.

"Wow, hast du die schon mal an gehabt?", fragte der Blauhaarige, als Judai die Schuhe an hatte und gar nicht mal schlecht aussah.

"Nein", antwortete Judai darauf, der nicht gerade glücklich mit diesen Schuhen aussah.

"Warum nicht?", fragte Johan eher verwundert.

"Meine Mama hat sie mir kurz vor diesem Mordanschlag geschenkt", antwortete Judai. "Es sind Designer Stiefel und der Designer heißt Johan Strauß oder so"

Darauf verzog Johan leicht das Gesicht. Er würde auch nicht unbedingt Kleidung von einem Designer tragen wollen, der einen ähnlichen Namen hatte wie die Person in die man unglücklich verliebt war.

"Aber jetzt kannst du sie doch anziehen", meinte er dann, da diese Liebe ja nicht mehr unglücklich war.

"Ja", meinte der Brünette. "Aber sie sind doch etwas unbequem"

"Mit der Zeit gibt sich das bestimmt. Aber lass uns jetzt gehen", sprach Johan dann.

"Ja. Mit etwas Glück bin ich frei", erwiderte Judai, auch wenn sich diese Worte in seinen Ohren etwas unwirklich anhörten.

"Ja", sagte auch Johan und nahm Judais Hand, bevor sie das Zimmer verließen und sich auf den Weg zum Gartentor machten.

Dabei schlug auch sein Herz etwas schneller vor Aufregung, dass er seinen Freund jetzt doch von der Villa retten konnte. Am Tor angekommen sahen sie sich noch mal in die Augen, ehe Johan sich danach umsah, ob jemand in der Nähe war, doch niemand war zu sehen oder zu hören. Sie waren allein.

"Du kannst das Grundstück jetzt verlassen", behauptete der Blauhaarige, als er vor dem Tor stand und sah noch mal zu Judai, der recht nervös aussah, was er allerdings verstehen konnte.

Der Brünette hatte seit zwei Jahren das Haus nicht verlassen, wegen einem Geist, der ihn an das Haus gebunden hatte. Jetzt erst hatte er die erste Gelegenheit das Haus wieder zu verlassen, ohne zu sterben... Wenn sein Körper stark genug war.

Dann schließlich setzte er einen Fuß vor das Tor und trat vorsichtig vor das Gebäude, das nun zwei Jahre lang sein Gefängnis gewesen war. Erst passierte nichts, worauf sein Herz vor Freude immer schneller zu schlagen begann. Er konnte das Haus endlich verlassen! Sein Körper war also stark genug!

Auch Johan sah den Brünetten glücklich an, das er noch immer fit vor ihm stand, bis ihm regelrecht die Züge entgleisten, als Judai sein Gesicht vor Schmerz verzerrte und eine Hand auf seinen Unterleib legte.

"Judai!", stieß er noch aus, als dieser sich leicht vor Schmerzen krümmte und mit einer Hand nach Johans Schulter griff.

Er atmete auch mit einem Mal nur noch in kurzen Abständen, was Johan wirklich nicht gefallen wollte. Schließlich ging der Brünette vor ihm zu Boden, der das Gefühl hatte diese eine Narbe wollte seinen Körper in zwei Teile teilen. Darauf griff Johan nach seinem Freund und zog ihn wieder auf das Grundstück der Villa Yuki, bevor er sich tatsächlich wieder beruhigte. Also reichte es immer noch nicht, um Judai aus dieser Villa heraus zu bekommen und Johan musste an dieser einen Narbe scheitern?!

Eine Weile lang saßen sie still dort im hohen Gras, wobei Johan seinen Kopf auf Judais Schulter abgelegt hatte.

"Es wäre auch zu schön gewesen", murmelte er dann und Judai sah ihn aus den Augenwinkeln an.

"Du hast recht", sagte er nach einer kleinen Weile und sah zum Himmel auf, der von der Sonne langsam rot gefärbt wurde.

Doch langsam begann auch er daran zu zweifeln, dass die letzte Narbe vor Johans Abreise noch verschwinden würde. Und so wie es aussah musste sein Körper komplett geheilt sein, damit er das Grundstück verlassen konnte, was ihn schon ärgerte. Es fehlte doch nur noch wenig bis zur Freiheit.

"Ah, hier seid ihr!", holte Jims Stimme die beiden aus ihren Gedanken und Johan hob seinen Kopf von Judais Schulter, als der Cowboy auf sie zu kam. "Ich habe schon nach euch gesucht"

"Jim...", entschwendete Johan, der mit Jim gar nicht mehr gerechnet hatte, fragte sich aber dennoch was er von ihnen wollte. "Was ist denn los?"

"Ich habe gute und schlechte Nachrichten", begann dieser. "Und auch eine Überraschung"

"Schlechte Nachrichten?", fragte Johan als erstes, der diese schlechten Nachrichten eigentlich gar nicht hören wollte.

Jim nickte darauf. "Deine Tante hat herausgefunden, dass du die ganze Zeit hier in der Villa warst oder bist"

Auf diese Neuigkeit hin stockte Johan der Atem vor Entsetzen und seine Augen leerten sich auch einmal kurz.

"Allerdings traut sie sich nicht auf das Grundstück wegen dem Tabu", sprach Jim weiter, was Johan etwas beruhigte, wenn auch nur ein wenig.

"Was ist die gute Nachricht?", wollte Judai jetzt wissen und auch Johan sah Jim erwartungsvoll an.

"Amelie hat darauf mit deinem Vater telefoniert, da du ja gegen seinen Willen deine Beziehung zu Asuka nicht verbessert hast", begann Jim, worauf Johan skeptisch eine Augenbraue hob.

Was hatte das wieder damit zu tun?

"Deine Hochzeit mit Asuka ist verschoben worden", behauptete Jim dann, was Johans Herz vor Freude etwas schneller schlagen ließ. "Und du sollst irgendwann noch einmal her kommen, um dann die Beziehung verinnerlichen zu können"

Johan freuten diese Worte ungemein, da es hieß, dass er die Blondine nicht sofort heiraten musste. Allerdings wurde diese Freude gleich wieder etwas ausgebremst, da er Asuka irgendwann später immer noch heiraten musste.

"Wenigstens eine gute Nachricht", behauptete er dennoch und lächelte leicht.

Jim sah ihn darauf leicht verwirrt an, doch er sah nur bedrückt zu Boden.

"Wir haben heute versucht, ob ich die Villa verlassen kann", antwortete Judai schließlich und Jim sah den Brünetten an.

"Und es klappt immer noch nicht?", wollte Jim leise wissen, doch Judai schüttelte nur seinen Kopf. "Dann habe ich bestimmt eine gute Aufmunterung für euch"

Darauf sahen die beiden Jim überrascht an.

"Kommt mit", meinte er nur noch und bedeutete ihnen, dass sie ihm folgen sollten.

Kurz sahen sie sich noch einmal an, bevor sie aufstanden und Jim schließlich Richtung Villa folgten. Doch sie gingen nur einmal durch die Villa durch, in den Hintergarten, wo der Pool lag. Dort war nun ein Tisch aufgestellt worden, auf dem eine weiße Tischdecke lag und eine Vase mit einer weißen Rose stand. An dem Tisch standen noch rechts und links je ein Stuhl, die wohl irgendwelche Gartenstühle sein mussten.

Etwas unverständlich blinzelte Johan ein paar Mal, da das ganze irgendwie nicht in seinem Gehirn ankommen wollte. Sollte das etwa ein letztes Rendez- vous unterm Sternenhimmel werden?

"Was soll das hier werden?", fragte er schließlich.

"Frag nicht, lass dich einfach überraschen", behauptete Jim nur und bedeutete den beiden, dass sie sich setzen sollten.

Stumm setzten sich die beiden an den Tisch und Johans Blick fiel wieder auf die weiße Rose. Warum war es eigentlich eine weiße und keine rote Rose?

Jim, der Johans Blick bemerkt hatte klärte den Blauhaarigen auch gleich auf. "Ihr bekommt eine weiße Rose, da eure Liebe ja noch unschuldig ist"

Die Worte "noch unschuldig" gingen Johan noch eine kleine Weile durch den Kopf und er fragte sich auch, ob mehr als "unschuldig" daraus werden würde.

"Johan", durchbrach Judai seine Gedanken und er sah zu dem Brünetten vor sich auf, wobei ihm auch auffiel, dass Jim irgendwie spurlos verschwunden schien. "Denk nicht mehr daran. Genieße lieber den Augenblick"

Der Blauhaarige lächelte darauf nur. "Stimmt, du hast recht. Das macht das ganze auch nicht besser"

Judai erwiderte darauf das Lächeln Johans. "Lassen wir uns jetzt von Jim überraschen"

"Ja", stimmte Johan seinem Freund noch zu, als Jim wieder an sie heran trat.

In den Händen trug der Cowboy zwei Teller mit je einem Verdeck drüber, sodass man nicht sehen konnte was auf den Tellern lag.

"Du darfst wählen, Johan. Rechts oder links?", bot Jim ihm die Wahl an.

"Es sind zwei unterschiedliche Gerichte?", fragte er verdutzt nach, doch Jim lächelte nur.

Zuerst zögerte er noch, da er Angst hatte, dass er vielleicht etwas bekam was ihm gar nicht schmeckte, ähnlich wie bei der Schokolade mit Judai, auch wenn es einen doch recht netten Nebeneffekt gehabt hatte. Doch dann wählte er den linken Teller, den Jim ihm hin stellte.

"Ich hoffe es schmeckt euch", sagte Jim noch, bevor er das Essen freigab und die beiden wieder allein ließ.

Johan blinzelte ein paar mal verdutzt, als er sah was auf seinem Teller lag.

"Argh!", hörte er dann Judai fluchen und schreckte leicht zusammen, bevor er zu ihm aufsah. "Du hast den größeren Teller bekommen!"

"Sind das wirklich... frittierte Shrimps?", wollte sich Johan noch mal bei dem Brünetten versichern, der das gleiche Gericht hatte wie er, allerdings hatte er eine wesentlich kleinere Portion, was ihn ziemlich zu ärgern schien.

"Ja", war Judais Antwort. "Meine Leibspeise!"

Darauf horchte Johan leicht auf, da er vorher gar nicht gewusst hatte was Judais Leibspeise gewesen war.

"Du kannst welche von mir ab haben, ich werde sowieso nicht alle schaffen", meinte Johan darauf, was Judai wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Das ist das was ich am meisten vermisst habe", behauptete der Brünette noch, was Johan sich durchaus vorstellen konnte.

Schließlich hatte Judai zwei Jahre lang nichts essen können und somit war ihm seine Leibspeise verwehrt gewesen.

Als sie fertig wurden sahen sie zum Himmel auf, an dem wieder nicht eine Wolke zu sehen war und nur die Sterne funkelten.

"Das ist wirklich eine Wiedergutmachung", behauptete Judai noch, wobei Johan dem Brünetten recht geben musste.

Nur auf die Neuigkeit mit seiner Tante hätte er gerne verzichtet, da das noch Ärger hieß. Seine Augen leuchteten noch einmal hell auf, als noch einmal eine Sternschnuppe fiel.

Am Morgen darauf wurde Johan schon sehr früh wach und sah in das schlafende Gesicht seines Freundes. Stumm strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sein Blick einmal über den Körper Judais wanderte, der sich auf und ab bewegte. Sein Blick blieb am Saum seines Shirts hängen, da er sich fragte, ob die Narbe am Abend zuvor noch besser geworden war. Er sah noch mal in Judais Gesicht und schluckte einmal, ehe er mit ansteigendem Herzschlag nach dem Shirt griff und es langsam hoch schob. Er wollte nur die Narbe sehen, mehr nicht. Sein Blick wanderte wieder zu dem Hosenbund seines Freundes, wo er jetzt die Narbe sehen konnte, die sogar etwas blasser geworden war als das letzte Mal, als er sie gesehen hatte. Nur leider war sie immer noch da und heute war wohl sein letzter Tag in der Villa. Es hatte also alles nicht gereicht. Doch dann wanderten seine Hände etwas nach oben und er strich etwas weiter über die mittlerweile etwas dunklere Haut seines Freundes. Sie fühlte sich warm und weich an, wobei er spürte, dass der Brünette langsam eine Gänsehaut bekam. Dann hob er seinen Blick zum Gesicht des Brünetten, der die Augen mittlerweile geöffnet hatte und ein müdes Lächeln aufgesetzt hatte.

"Morgen", nuschelte er, doch Johan sagte nichts, da ihm die Augen Judais in diesem Moment richtig gold- braun vorkamen und noch mehr an die Farbe auf dem Bild bei seiner Tante erinnerten.

Es war ein unglaublicher Effekt, welcher dieser Farbton auf Johan hatte. Er wusste nur, dass es nicht zu den Bernsteinaugen gehören konnte, da Judai diese ja nicht mehr besaß. Doch dann waren seine Augen wieder schokoladenbraun und man konnte es mit einer Art Lichtspiegelung vergleichen. Ob das eine Art Augenfehler oder sowas war?

"Was ist dieses gold- braune Etwas in deinen Augen?", fragte er, auch wenn er es eigentlich schon wusste.

"Ich weiß es auch nicht genau", antwortete der Brünette leise. "Ich weiß nur, dass meine Mutter es auch hatte"

Johan sagte nichts darauf, da es die gleiche Antwort wie das letzte Mal gewesen war. Er nahm nur seine Hände von Judai und sah von ihm ab.

"Ich werde heute die Villa verlassen müssen", brachte er nach einer kleinen Weile über seine Lippen und Judai krallte sich etwas in sein Oberteil, da er eine Hand auf seinem Körper ruhen hatte.

"Heute schon?", fragte Judai dann, nachdem er einmal geschluckt hatte.

"Ja. Ich muss mich immerhin noch vom Dorf verabschieden und meinen Koffer packen... Und auch den Ärger von Amelie anhören", erwiderte Johan bedrückt. "Der Zug fährt am Sonntag um 11:30 Uhr"

"So früh schon?", fragte Judai doch etwas überrascht.

"Es sind 300 Kilometer", meinte der Blauhaarige nur.

"300 Kilometer...", hauchte Judai darauf und zog seinen geliebten Freund weiter an sich.

Bei dem Gedanken, dass sein Freund schon in wenigen Tagen 300 Kilometer von ihm entfernt sein würde wurde sein Herz unglaublich schwer. Am liebsten würde er mit dem Blauhaarigen mit fahren, da er eigentlich nichts mehr hatte, was ihn im Dorf hielt, doch er war zu schwach. Das letzte Mal hatte die Narbe auch noch gezeigt, dass sie verheilen musste, bis er die Villa verlassen konnte. Er war noch immer an die Villa gebunden, was ihm überhaupt nicht passte.

Zudem hatte er Angst. Was war, wenn Yubel wieder kommen würde, wenn Johan weg war? Sie hatte zwar den Körper nicht mehr, aber sie war ja eigentlich auch in Judai verliebt. Er konnte sich immer noch nicht genau erklären, was Yubel eigentlich von ihm wollte.

"Ich... sollte mich auch von den Kristall- Geistern verabschieden", durchbrach Johan dann seine Gedanken, dem es schwer fiel jetzt über die Kristall- Geister zu reden.

"Okay", sagte Judai nur, bevor sie schließlich aufstanden und auf den Dachboden gingen, wo sich die Geister inzwischen am meisten aufhielten.

Johan war sogar überrascht, dass Judai ihn begleitete, da es dem Brünetten doch ziemlich belastete, dass er die Geister nicht mehr sehen konnte. Daher traute sich meist nur noch Rubin in ihre Nähe, da sie eher klein und unauffällig war.

"Johan", sprach Amethyst, die die beiden als erstes bemerkte und hob ihren Kopf leicht, da sie auf dem Boden lag.

"Hallo Leute", erwiderte er, als auch die anderen dazu kamen und sah sie alle der Reihe nach an, während Judai stumm blieb.

Für ihn sah es immerhin so aus als würde sein Freund mit Luft reden, obwohl er genau wusste, dass dort ihre gemeinsamen Freunde waren, weshalb er nur bedrückt zu Boden sah und sich wünschte sie alle wieder sehen zu können. Er war ihnen so nahe und doch so fern.

"Ich wollte mich von euch verabschieden", sagte Johan dann, als Saphir genau vor ihm stand.

Er sah Johan stumm in die Augen, bevor er zu Judai sah und wieder zurück zu Johan.

"Ich hoffe wir sehen uns bald wieder", erwiderte Saphir dann und Johan lächelte leicht.

"Hoffentlich", meinte auch er. "Ich werde wieder kommen"

Die Geister lächelten alle darauf und sie verabschiedeten sich noch ausgiebig, bis Johan noch mal zu Saphir sah.

"Passt mir bitte irgendwie auf Judai auf", bat er das geflügelte Pferd und auch Judai sah überrascht auf. "Ich... Ich hatte zwar nicht die Macht ihn endgültig aus diesem Haus zu retten, aber ich will nicht, dass noch mal etwas passiert"

"In Ordnung", sagte Saphir darauf. "Wir werden ein Auge auf ihn und Yubel haben"

"Danke", meinte Johan und sah noch mal kurz zu Amethyst, da ihm jetzt voll bewusst war, was sie mit ihren Worten gemeint hatte.

Er machte sich Sorgen um seinen Freund und das hatte sie damit gemeint. Wenn man jemanden liebte, egal auf welcher Basis machte man sich Sorgen um den anderen.

"Ich werde euch vermissen", behauptete er dann noch und lächelte leicht wehleidig.

"Wir werden dich auch vermissen", behauptete Saphir noch und Johan wäre ihm am liebsten an den Hals gefallen, nur leider waren die Kristall- Geister nun mal alle Geister.

Dann verließen Judai und Johan den Dachboden schließlich wieder und blieben vor Judais Zimmertür stehen. Es hing eine unangenehme Spannung in der Luft, die man beinahe greifen konnte.

"Na geh schon", sagte Judai schließlich und Johan sah zu seinem Freund auf.

Allerdings hatte dieser den Kopf abgewandt, was Johan sagte, dass Judai eigentlich genau das Gegenteil wollte.

"Geh und heirate Asuka", redete der Brünette einfach weiter und Johan konnte einen gewissen Schmerz im Gesicht seines Freundes ausmachen. "Ich... werde wohl für immer in diesem Haus gefangen sein"

"Judai", begann Johan darauf und streckte eine Hand nach seinem Freund aus.

"Nein, ich will nichts hören", behauptete der Brünette, was Johan einen Stich versetzte.

Hatte er die Hoffnung etwa doch noch aufgegeben? So wirklich wollte er das Judai nicht zu trauen, aber er hatte keine andere Wahl.

"Ich liebe dich", sagte er daher nur noch zu seinem Freund, bevor er sich auf den Weg machte das Haus zu verlassen.

Kurz vor der Eingangstür wurde er allerdings noch einmal aufgehalten und drehte sich um, als er Yubel bemerkte.

"Yubel", entschwendete er. "Was willst du noch von mir?"

Sie schwebte leicht auf ihn zu, ihr Gesicht war genauso kalt wie immer, doch als er etwas zurück wich hielt sie inne.

"Ich möchte noch mal mit dir reden", behauptete sie ruhig und mit verschränkten Armen.

"Warum das?", wollte er verwirrt von dem Geist wissen.

"Warum wohl?", stellte sie eine Gegenfrage. "Du hast es nicht geschafft Judai aus diesem Haus raus zu holen"

Johan verzog darauf leicht sein Gesicht, während sie nur selbstgefällig grinste.

"Warum hast du das ganze überhaupt getan?", wollte der Blauhaarige dann wissen und Yubel sah ihn überrascht an.

"Weil ich ihn beschützen wollte", antwortete sie ihm, wobei das ganze Johan nicht unbedingt wie beschützen vorkam. "Vor euch Menschen und der... Liebe"

Darauf horchte Johan etwas auf. Sie wollte ihn vor der Liebe beschützen? Aber wie sollte das gehen? Liebe war ein Gefühl!

"Warum wolltest du ihn vor den Menschen beschützen?", fragte Johan ruhig und drehte sich ganz zu dem Geist.

"Weil sie grausam sind", behauptete Yubel schlicht.

"Nicht alle Menschen sind so", widersprach Johan ihr ernst.

"Aber bist du nicht gerade dabei Judai das Herz zu brechen?", wollte Yubel darauf wissen und Johan stockte. "Deshalb wollte ich ihn an das Haus binden und deshalb wollte ich ihn für mich. Damit ihm keiner weh tun kann. Der Mordanschlag war schon genug", sie sah von Johan ab und aus dem nächsten Fenster. "Aber ihr habt mir ja all meine Kräfte genommen, sodass ich nur noch ein normaler Geist dieses Hauses bin, den Judai nicht mal mehr sehen kann"

"Das heißt, du kannst ihn nicht mehr irgendwie beeinflussen?", fragte Johan gleich nach.

"Nein. Er ist seit er uns nicht mehr sehen kann auf sich allein gestellt. Aber er hat ja noch diese Filzkugel", meinte Yubel und klang nicht besonders glücklich.

"Aber warum kann er dann das Haus noch nicht verlassen?", fragte Johan gleich, da ihn das doch verwirrte und Yubel sah ihn wieder mit ihren ungleichen Augen an.

"Weil dieses Haus voller magischer Energien ist", antwortete sie. "Sonst würden wir Geister hier nicht leben"

"Also wird sein Körper zusätzlich noch davon gestützt?", wollte Johan es genau wissen.

"Ja"

Johan seufzte darauf, da er es einfach im Kopf nicht aushielt. Wahrscheinlich hätte er eine gesamte Woche länger gebraucht... Wenn er doch nur seinen Wunsch hätte aussprechen können.

Doch dann sah er Yubel wieder ins Gesicht, da er noch eine letzte Frage an das Geisterwesen hatte.

"Du hast es doch bestimmt gesehen", begann er. "Wer war eigentlich der Mörder?"

Sie sah ihn überrascht von der Frage an, da sie nicht mit dieser Frage gerechnet hatte.

"Es war eine junge Frau", antwortete Yubel dann, was Johan doch etwas überraschte, dass sie es ihm einfach so sagte. "Ihren Namen kenne ich nicht, aber sie hat das alles meinem Judai und seinen Eltern angetan. Seine Bernsteinaugen hatten ihn vor dem sicheren Tode bewahrt, bevor ich ihm einen neuen Körper gab... Aber die Frau ist noch immer auf freiem Fuß. Meiner Meinung nach gehört sie getötet für ihre Tat!"

"Was!?", stieß Johan nur aus, als er Yubels Worte hörte, da seine Tante doch behauptet hatte, dass der Mörder bereits seit einem Jahr im Gefängnis saß!

Yubel sah ihn darauf verwirrt an und wartete auf eine Erklärung.

"Meine Tante hat mir erzählt, dass der Mörder seit einem Jahr im Gefängnis sitzt!", erwiderte er auf ihren Blick hin.

"Nein! Die Mörderin ist die Frau, die bei deiner Tante lebt", behauptete Yubel noch, bevor sie einfach verschwand und Johan total geschockt zurück ließ.

Amalia sollte Judais Familie auf dem Gewissen haben?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jitsch
2018-11-28T16:42:39+00:00 28.11.2018 17:42
Wow. Erst war das Kapitel eher romantisch, da hat mich die Enthüllung am Schluss kalt erwischt. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich hoffe es kommt noch eine gute Erklärung!
Ansonsten war es schön zu sehen wie die beiden Zeit miteinander verbringen, auch wenn Johans bevorstehende Abreise das alles etwas überschattet.
Ich hoffe es gibt noch ein Happy End :3
Antwort von:  Sakurachan57
28.11.2018 23:25
Ja, es wird noch eine Erklärung zu dem ganzen geben, die sich allerdings etwas Zeit nehmen wird, da ich noch anderes mit dieser Geschichte vor habe...
Noch kann ich keine Versprechungen machen, ob es ein Happy End gibt :3

saku- chan


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