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Die Legende der Kristall- Geister

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier endlich das neue Kapitel. Ich wollte es eigentlich schon viel früher hochladen, aber ich hab es immer wieder vergessen x.x

Es wird weiter gehen, allerdings konzentriere ich mich gerade mehr auf die sogenannte Sidestory dieser Geschichte und zwei Geschichten gleichzeitig schreiben kann ich nicht ^^°

Danke Komplett anzeigen

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Gescheitert?!

Als Johan wieder zu sich kam hörte er das regelmäßige Piepen irgendeines Gerätes ganz in seiner Nähe, sodass er versuchte seine schweren Augenlider zu öffnen, um heraus zu finden was das war. Als er es endlich geschafft hatte konnte er erst nur verschwommen die Decke eines ihm völlig unbekannten Raumes sehen. Wo war er? Doch dann setzten nach und nach auch seine anderen Sinne wieder ein und er nahm diesen Geruch von Desinfektionsmittel wahr und konnte in der Nähe auch Stimmen neben diesem nervtötenden Piepen hören. Er war im Krankenhaus und dieses Piepen kam wohl oder übel von einem EKG- Gerät an das er angeschlossen worden war, um seine Herzfrequenz zu messen. Dann nahm er diesen Schmerz einer Nadel an seiner linken Hand wahr und stellte somit fest auch an einem Tropf zu hängen. Seine Verletzung musste wirklich groß gewesen sein. Als er dann versuchte sich in irgendeiner Weise zu bewegen scheiterte er kläglich, da ihm seine Muskeln sämtlichen Dienst verweigerten. Wie lange war er bewusstlos gewesen, dass er sich kaum noch bewegen konnte?! Und vor allem: WAS war passiert, dass er überhaupt hier lag? Das letzte an das er sich erinnern konnte war Judais verzweifelte Stimme und ein schrecklicher Schmerz nahe seines Herzens.

Schließlich hörte er das leise Quietschen einer Zimmertür und auch näher kommende Schritte, bis Jim in sein eingeschränktes Sichtfeld trat und neben seinem Bett stehen blieb. Er sah ihn erst überrascht an, bevor er stumm lächelte.

"Du bist endlich wieder aufgewacht", meinte er mit einem Lächeln, doch Johan konnte ihn nur hilflos ansehen, während Jim sich einen Stuhl holte und an sein Bett setzte. "Du warst fünf Tage bewusstlos, Johan"

Fünf Tage?! Er hatte fünf Tage hier so gelegen? Da war es eigentlich kein Wunder, dass er sich kaum rühren konnte.

"Nachdem ich dich an dem Tag ins Krankenhaus gebracht hatte und deiner Tante Bescheid gegeben hatte haben mir Haou und Judai alles erzählt", sagte er dann nach einer kleinen Stille. "Und es gibt einige Probleme"

Johan sah den größeren darauf nur mit einer Mischung aus Erwartung und Nervosität an. Eigentlich wollte er diese Probleme gar nicht erfahren, da es nur wieder Ärger bedeutete.

"Zuerst einmal, es war Yubel gewesen, die dich hier her gebracht hat, da sie dich an dem Tag umbringen wollte, dein Herz aber nur knapp verfehlt hat", begann Jim und Johan schloss seine Augen.

Yubel. Er hätte es sich ja gleich denken können, bei dem Hass den sie ihm gegenüber brachte. Sie war ja auch anwesend gewesen, als er den Drachen gerufen hatte und dann hatte sie ihn attackiert, bevor er seinen Wunsch äußern konnte, damit sie Judai nicht verlor.

"Es wurde dennoch an dem Tag ein Wunsch erfüllt und der Drache kann nicht mehr gerufen werden", behauptete Jim dann und der Blauhaarige sah ihn darauf schwach an.

Hatte sich Judai etwa selbst seine Freiheit gewünscht? Wenn ja warum war er dann nicht hier?

"Judai hat sich etwas gewünscht", sprach Jim dann und es schien ihm auch schwer zu fallen weiter zu sprechen, da er kurz Johans Blick mied. "Und zwar, dass du überlebst, da du es zu dem Zeitpunkt nicht mehr lebend ins Krankenhaus geschafft hättest"

Johan stockte darauf der Atem. Judai hatte seine Freiheit für sein Leben gegeben?

"So fanden wir heraus, dass Haou die Bernsteinaugen nur hatte, weil Judai unter Yubels Fluch liegt und beide ihrer Kristallaugen beraubt wurden, nachdem der Drache weg war. Judai kann sie zwar immer noch sehen, aber wir glauben, dass das an Yubel liegt", erzählte Jim weiter, während Johan eine Frage aufkam.

Warum sollte der Drache nicht mehr gerufen werden können? Er selbst hatte immerhin noch Kristallaugen.

"Und du kannst den Drachen nicht mehr rufen, Johan", las Jim ihm diese Frage fast von den Augen ab. "Du hast den Drachen eigentlich gerufen und im eigentlichen Sinne war es dein Wunsch. Auf deine Stimme wird er nicht mehr antworten"

Darauf hätte Johan am liebsten geweint. Judai sollte also für immer in diesem Haus bleiben, dazu verdammt nie wieder richtig schlafen, essen oder trinken zu können? Dabei hatte er sich so viel Mühe gegeben denn Brünetten aus diesem heruntergekommenen Haus heraus zu holen und dann sollte das alles für die Katz' gewesen sein?

"Aber", drang Jims Stimme wieder an seine Ohren. "Du kannst Judai immer noch retten"

Jim hatte gesehen, dass Johan fast mit den Tränen gekämpft hatte, da er in den letzten Wochen anscheinend eine Menge durchgemacht hatte, weshalb er ihm auch gleich dies sagen wollte.

"Haou hat es mir erzählt, aber dies dauert wesentlich länger als ein Wunsch des Drachen", begann er dann wieder und Johan sah ihn hoffnungsvoll an.

"Deine Augen entkräftigen Yubels Fluch", es war eine Tatsache, das war Johan klar. "Und so kann Judais schwacher Körper heilen, da er in deiner Anwesenheit schlafen, essen und trinken kann. Allerdings ist heute schon der 27. Juni und ich habe von deiner Tante erfahren, dass deine Sommerferien sich bald ihrem Ende neigen"

Sommerferien! Johan hatte ganz vergessen, dass er nur seine Sommerferien hier in Sonnheim verbrachte und nur noch knapp zwei Wochen hier bleiben würde. Die Zeit war doch schneller vergangen als er gedacht hatte, besonders wenn man bewusstlos war.

"Ich denke so schnell werden sie dich hier nicht raus lassen und es kann dann echt kapp werden", erzählte er noch und Johan schloss müde seine Augen.

Das war alles ganz anders verlaufen, als er es geplant hatte! Eigentlich wollte er jetzt mit Judai wieder bei seiner Tante im Garten sein und die restlichen drei Wochen genießen. Stattdessen verbrachte er bestimmt die Hälfte oder länger davon im Krankenhaus und musste hören, dass Judai immer noch da war wo er war, bevor Johan den Drachen gerufen hatte. Er war Yubels Geisel, die ihn einfach nicht gehen lassen wollte. Jetzt blieb nur noch die sogenannte harte Tour, um Judai aus diesem Haus raus zu bekommen.

Schließlich wurde die Zimmertür wieder geöffnet und Johan öffnete seine Augen wieder, um zu sehen wer gekommen war. Es waren seine beiden Tanten, wobei Amelie so aussah als hätte sie seit ein paar Tagen nicht geschlafen vor Sorge.

"Johan!", rief sie erleichtert aus, als sie sah, dass Johan seine Augen geöffnet hatte. "Du bist endlich aufgewacht!"

Sie lief neben Jim auf das Bett zu und sah in sein Gesicht, doch noch war der Blauhaarige nicht in der Lage zu sprechen, wenn er es denn wollte.

"Frau Andersen, ich glaube er braucht jetzt noch ein bisschen Ruhe", sagte Jim darauf, worauf ihn alle ansahen und Johan ihm besonders dankbar für diese Worte war. "Er ist gerade erst wieder zu sich gekommen. Vielleicht wäre es besser eine Schwester oder einen Arzt zu informieren"

Amelie nickte darauf. "Natürlich"

Darauf sah sie Johan noch mal kurz ins Gesicht, bevor die kleine Frau schließlich verschwunden war.

"Gut. Ich werde mich dann auch verabschieden", meinte Jim dann und sah den Blauhaarigen an. "Ich hab noch einiges zu tun und ich kann Karen nicht so lange allein lassen"

Dann zwinkerte er Johan noch kurz aufmunternd zu, bevor er schließlich den Raum verließ. Kurz darauf kam Amelie mit einem Arzt zurück, der Johan einmal richtig durchcheckte.

"Es war ein Wunder gewesen, dass du das überlebt hast", sagte er dann zu Johan, was diesem bewusst war. "Dieser... Angriff hätte dich töten können"

Auch das war Johan bewusst, da Yubel ihn ja eigentlich umbringen wollte, es aber nicht geschafft hatte.

"Johan, ich habe dir doch gesagt, dass es verboten ist und jetzt bist du im Krankenhaus gelandet", sprach Amelie auch noch, womit er fast gerechnet hatte.

Aber noch bekam er ja nicht ein vernünftiges Wort über seine Lippen, da er viel zu schwach war. Er sah den Arzt, Amelie und Amalia alle der Reihe noch mal müde an, bevor ihm seine Augen wieder zu fielen.

Als er das nächste Mal wieder wach wurde fühlte er sich nicht mehr ganz so schwach wie das letzte Mal und musste feststellen, dass irgendetwas anders war. Das Bett war nun in eine aufrechte Position gestellt worden, sodass er fast im Bett saß. Das EKG- Gerät stand immer noch laut piepend neben ihm und auch diese Nadel in seiner Hand war noch da, an der es zu Jucken begann. Er wollte sich das Ding am liebsten raus ziehen, sowie das EKG- Gerät ausschalten, aber es ging leider nicht. Zum einen wusste er nicht wie und zum anderen würden dann hier wieder Ärzte oder sonst wer auftauchen.

Daher sah er stumm aus dem Fenster und sah, dass es mitten in der Nacht war. Der Himmel war in dieser Nacht sternenklar.

"Judai...", kam es dann über seine Lippen und er fragte sich was der Brünette in diesem Moment wohl tat oder ob er schon wusste, dass es ihm ein bisschen besser ging?

Er musste bestimmt eine ziemliche Angst gehabt haben, als Johan vor seinen Augen angegriffen worden war. Johan kannte diese Angst nur zu gut. Als Judai vor seinen Augen einfach zusammengeklappt war hatte er gedacht sein Herz würde stehen bleiben vor Angst. Doch zum Glück war das bei Judai eher harmlos gewesen, ihm war ja fast das Herz aus der Brust gerissen worden. Darauf legte er eine Hand auf seine Brust, wo von dem Ganzen eine Narbe zurück geblieben war und wohl nie wieder verschwinden würde. Doch was war schon eine Narbe? Johan war am Leben! So beobachtete er noch eine Weile die Sterne und versuchte irgendwie die ganzen Nebengeräusche zu ignorieren, auch wenn es schwer war.

Am nächsten Morgen trennte man ihn von sämtlichen Gerätschaften, an die er angeschlossen worden war und sagte ihm auch, dass er in wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen konnte.

"Das ist doch schon mal eine gute Nachricht", behauptete Jim, der gerade zu Besuch war und neben seinem Bett saß.

"Ja", meinte auch Johan und sah Jim an. "Wie geht es Judai?"

"Er vermisst dich", antwortete der Cowboy mit einem Lächeln. "Und fragt andauernd wann du aus dem Krankenhaus wieder kommst"

Darauf lachte Johan leicht. "Ich vermisse ihn auch"

"Bald werdet ihr euch wieder sehen", meinte Jim lächelnd.

"Ja", nickte der Blauhaarige ihm zu, als ihm etwas in den Sinn kam. "Was ist mit Yubel?"

Darauf verschwand das Lächeln von Jims Lippen und er sah bedrückt zu Boden. Johan sah den älteren darauf mit bebenden Augen an und auch sein Herz schlug ein bisschen schneller, da Jims Verhalten nichts gutes bedeutete.

"Ihre Kraft über Judai ist ein bisschen stärker geworden, da er ja keine Bernsteinaugen mehr hat", sagte Jim dann, ohne Johan in die Augen zu sehen. "Manchmal hatte ich schon das Gefühl sie hätte ganz Besitz von ihm ergriffen"

"Also... Haben die Bernsteinaugen ihn auch beschützt?", fragte Johan geschockt.

Jim nickte. "Ich schätze er wurde nur noch nicht übernommen, weil er einen starken Willen hat"

Johan schwieg darauf eine kleine Weile und dachte noch mal an Daitokuji- Senseis Worte, dass Judai ein Zeitlimit hatte. Also hatte der Geist gewusst, dass dies irgendwann passieren würde?

"Was ist eigentlich mit Yubels Körper?", fragte Johan dann. "Was passiert, wenn wir den beseitigen?"

Jim sah ihn darauf stumm an. "... Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und habe dann versucht den Körper zu beseitigen"

"Aber?", fragte Johan nach.

"Sie hat mich und O'Brien, den ich um Hilfe gebeten hatte aufgehalten, worauf wir ein kleines Gespräch hatten", war die Antwort. "Sie kann den Körper war in keinster Weise gebrauchen, da sie auch nicht in ihn fahren und ihn kontrollieren kann, aber er dient ihr als Verstärker. So lange sie diesen Körper hat ist ihre Kraft doppelt so stark wie normal. Daher kann und will sie ihn nicht aufgeben"

"Heißt das etwa so lange dieser Körper existiert kann Judai weiter leben?", wollte Johan gleich als nächstes wissen, da der Brünette ja seine Lebensenergie von diesem Geist bezog.

"Ja", antwortete Jim nur. "Wenn wir den Körper beseitigen ist sie gezwungen Judais Körper zu verlassen"

"Und dann würde er sterben...", murmelte Johan, doch Jim blieb stumm.

"Sein Körper ist zu schwach", es war eine Tatsache.

"Jetzt liegt es allein an mir", behauptete Johan und sah Jim ins Gesicht, der nur wieder lächelte.

"Du wirst ihn schon da irgendwie wieder raus holen", sagte er, während er aufstand. "Aber ich werd jetzt besser nach Hause gehen"

Johan nickte dem anderen nur zu. "Kommst du noch mal her, bevor ich entlassen werde? Sonst sterbe ich hier noch an Langeweile"

"Kein Problem", meinte der Cowboy. "Aber ich muss mich auch um Karen kümmern. Ich darf mein Mädchen ja nicht mit ins Krankenhaus nehmen"

"Ist in Ordnung", erwiderte Johan nur, bevor Jim ihn schließlich allein ließ.

Darauf sah Johan wieder aus seinem Fenster und dachte an die derzeitige Lage. Er musste Judai unbedingt von diesem verrückten Geist befreien, bevor er nach Hause fuhr. Unbedingt. Seine Augen leuchteten noch mal hell auf, bevor er sich hin legte und einschlief.

Am 01. Juli wurde er schließlich entlassen und von Amelie und Amalia abgeholt.

"Ich möchte, dass du dich für die restliche Zeit deiner Sommerferien von der Villa Yuki fern hältst, Johan", sagte Amelie, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatten.

"Was?", entkam es eher ungewollt Johans Lippen und die beiden Frauen sahen ihn an.

"Johan, es ist ein verbotenes Grundstück!", sagte Amelie dann. "Du wärst darauf beinahe wie Familie Yuki gestorben und ich will nicht, dass das noch mal passiert"

"Aber-", begann Johan schon.

"Kein Aber. Du wirst die letzten zwölf Tage deine Beziehung zu Asuka verbessern. Du weißt, dass dein Vater dich gebeten hat mehr Zeit mit ihr zu verbringen", unterbrach Amelie ihn.

Er verdrehte darauf nur seine Augen, während sie zum Auto gingen.

"Sie wird bestimmt mit Ryo zusammen sein wollen und das allein", sagte er und hoffte, dass Jim wirklich bei ihnen vorbei kommen würde wie er noch am Tag zuvor gesagt hatte.

"Die beiden hatten in letzter Zeit einen Streit und sprechen nicht sehr viel miteinander", behauptete Amelie, als sie an ihrem kleinen Silber Auto ankamen. "Das wäre doch die Gelegenheit für dich sie zu trösten"

"Nein danke", erwiderte Johan. "Auf dieses Niveau, dass ich mir ihre Gefühle erschleiche, weil sie ein gebrochenes Herz hat sinke ich nicht. Zumal Asuka und ich nur Freunde sind, da wird nie mehr sein"

"Woher bist du dir da so sicher?", wollte Amalia jetzt wissen.

"Ich weiß es halt", antwortete Johan nur, da er ihnen nicht sagen konnte, dass er einfach kein Interesse an diesem Mädchen hatte.

Jedenfalls nicht in dieser Beziehung. Sie würden ihn dann nur wieder mit nervigen Fragen überhäufen, zumal seine große Liebe angeblich auch ein Mädchen war und dabei sollte es vorerst bleiben... Vorerst.

Seine Tanten sahen sich darauf nur kurz an, bevor sie los fuhren und Johan die Fahrt über aus dem Fenster sah. Im Dorf hatte sich seit seiner Ankunft kaum etwas verändert, vieles sah noch genauso aus wie vorher.

Doch als sie an ihrem Ziel ankamen wartete bereits Jim auf die drei.

"Jim!", rief Johan erleichtert den Cowboy zu sehen, als er aus dem Auto stieg.

"Da bist du ja", meinte der größere. "Ich dachte schon ihr kommt nie"

"Wir haben uns ein bisschen Zeit gelassen", meinte Amelie mit einem Lächeln. "Willst du vielleicht mit rein kommen?"

"Nein danke", lehnte Jim ab. "Ich wollte Johan abholen"

"Abholen?", fragten Amelie und Amalia im Chor.

"Wofür?", wollte die kleinere noch wissen.

"Ich wollte ihn für einen Plausch mit zu mir nehmen", war die kurze Antwort, während er lächelte.

"Okay. So lange es nicht in die Villa geht ist es in Ordnung", behauptete Amelie etwas erleichtert. "Wir bringen deine Sachen ins Haus und denk dran, überanstreng dich nicht, du bist heute erst aus dem Krankenhaus entlassen worden, Johan!"

Darauf ließen die beiden Frauen Johan und Jim vor dem Haus allein zurück.

"Sie wollen nicht, dass du in die Villa gehst?", fragte Jim dann und hob die Augenbraue über seinem freien Auge.

"Ja. Weil ich dort fast gestorben bin", antwortete Johan nur.

"Ich kann ihre Sorge ja verstehen, aber du musst dort hin. Vielleicht werden sie es irgendwann verstehen", meinte Jim darauf.

"Vielleicht", erwiderte Johan, als seine Augen hell aufleuchteten.

"Wollen wir dann gehen? Du wirst schon sehnsüchtig erwartet", behauptete Jim dann leicht belustigt, doch der Blauhaarige nickte nur, bevor sie schließlich das Grundstück der Yukis betraten.

"Ach, da fällt mir was ein, das hätte ich beinahe vergessen", sagte Jim, als sie durch die Eingangstür traten und Johan sah den Cowboy an. "Haou hat vor zirka sechs Tagen das Dorf verlassen"

"Was, warum?", wollte der Blauhaarige leicht verwirrt wissen.

"Er hat gemeint, dass er keine sehr große Hilfe mehr sei, da er ja die Kristall- Geister nicht mehr sehen kann und damit ist er auf und davon", antwortete Jim, als sie die Treppe hoch stiegen.

"Also werden wir ihn nicht so schnell wieder sehen", stellte Johan fest, wobei es ihm auch lieber war nicht noch mal in Kontakt mit diesem Haou zu treten.

"Nein", sagte auch Jim. "Er war auch kein sehr netter Zeitgenosse"

"Nein", stimmte Johan ihm zu, als sie an Judais Zimmer ankamen, dessen Tür nur angelehnt war.

Johans Herz machte schon vor Freude einen Hüpfer, als er daran dachte seinen geliebten Freund gleich wieder sehen zu können. Doch als sie das Zimmer betreten wollten hörten sie einen Schmerzensschrei von Innen, der Johan richtig Angst einjagte. Ohne groß zu überlegen stieß er die Tür auf und stürzte ins Zimmer, wobei Jim ihn noch aufhalten wollte, doch er war zu langsam.

"Judai!", rief Johan und sah sich nach dem Brünetten um, der auf dem Bett lag und sich vor Schmerzen zu krümmen schien.

Schnell lief er auf das Bett zu und beugte sich über seinen vor Schmerzen windenden Freund. "Judai!"

Als Judai nach diesen Tagen endlich wieder Johans Stimme hörte öffnete er ein Auge und als er in das Gesicht seines Freundes sah fühlte er wie der Schmerz langsam nachließ.

"Johan", bekam er über seine Lippen und versuchte nach dem Blauhaarigen zu greifen, was nicht wirklich gelingen wollte.

"Ich bin hier", sagte Johan noch, ehe er selbst nach seinem Freund griff und ihn in seine Arme zog.

Kaum hatte er Judai in seine Arme geschlossen beruhigte er sich, was auch Jim beeindruckte.

"Was war das?", fragte Johan dann und drehte sich zu Jim, der in der Sache ein bisschen mehr zu wissen schien, bevor er sich auf das Bett setzte und Judais Kopf leicht in seine Halsbeuge drückte.

"Yubel. Sie versucht mit diesen Angriffen ihn zu übernehmen", sagte Jim und kam näher.

"Du bist endlich zurück gekommen", hörte Johan dann Judais Stimme an seinem Ohr.

"Ja. Ich wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen", sagte Johan darauf nur und Judai hob leicht seinen Kopf.

"Heute erst?", fragte er etwas verwirrt.

"Dein Freund hat volle fünf Tage durch geschlafen, nachdem er operiert worden war", meinte Jim und Judai sah den größten an.

"Fünf Tage?!", fragte er geschockt.

"Ja, es hat doch länger gedauert, als wir alle dachten", erwiderte Jim mit einem schwachen Lächeln.

"Aber jetzt bin ich hier und werde nicht mehr so schnell wieder gehen", behauptete Johan und Judai sah den Blauhaarigen wieder an.

"Danke", sagte er als erstes, bevor er bedrückt zur Seite sah, was Johan etwas verwunderte. "Aber... ich werde wohl für immer hier bleiben müssen"

"Nein, eben nicht", widersprach Johan und Judai sah ihm wieder in die Augen. "Ich kann dich immer noch heilen"

"Aber sieh dir meinen Körper an, es wird nicht klappen", meinte Judai und sah bedrückt zu Boden.

"Woher willst du das wissen?", wollte Johan darauf wissen und hob das Gesicht seines Freundes am Kinn an. "Ein paar der Narben und viele der Flecken sind doch schon weg, weil wir so viel Zeit miteinander verbracht haben. Da werden wir den Rest doch auch noch schaffen"

"Aber der Drache-"

"Kann uns nicht mehr helfen, ich weiß. Es war eine einfache Lösung sich mit einem Wunsch deine Freiheit zu holen, aber so einfach geben wir doch nicht auf", sprach Johan auf den Brünetten ein.

"Stimmt, du hast Recht", sagte Judai dann. "Ich bin nur schon viel zu lange in diesem Haus eingesperrt"

"Wir werden dich hier raus holen", meinte Johan und sah zu Jim, der nur nickte.

"Ich werde euch helfen", sagte er darauf. "Du kannst ruhig hier bleiben, Johan. Ich werd dich decken und euch ab und zu mal was anständiges zu essen mitbringen"

"Danke", bedankte Johan sich mit einem Lächeln und sah Jim an.

"Kein Problem", meinte er und hob einen Daumen nach oben. "Ich muss jetzt aber los, mein Mädchen wartet auf mich"

Damit ließ er die beiden allein zurück, worauf Judai seinen Kopf wieder auf Johans Schulter legte.

"Ich habe dich vermisst", sagte er leise und genoss diese Zweisamkeit.

Sein Herz schlug schneller und endlich waren da auch wieder diese Schmetterlinge, die er irgendwie vermisst hatte.

"Ich dich auch", erwiderte Johan, dem heute auch richtig bewusst geworden war, dass heute der 01. Juli war.

Er würde nur noch bis zum 12. Juli in Sonnheim bleiben und musste sich dann von Judai und seiner Freiheit für immer verabschieden. Also war ihre Zeit auch nur begrenzt gewesen?

"Ich liebe dich", sagte Judai in diesem Moment und Johan sah ihm in die Augen.

Er wollte am liebsten weinen, da sein Herz nach etwas verlangte, das er nicht haben konnte.

"Lass mich nicht allein", sagte er darauf nur und Judai sah ihn überrascht an, bevor er seine Arme tröstend um den anderen legte.

"Woran hast du gedacht?", fragte er nach einer kleinen Weile.

Johan brauchte eine kleine Weile. "An die Hochzeit und... meine Abreise"

"A- Abreise?", fragte Judai mit geradezu piepsiger Stimme, da sich eine Angst in ihm breit machte.

"Ja", antwortete Johan. "Mein Aufenthalt hier war zeitlich begrenzt"

"Nein!", Judai drückte Johan fester an sich. "Du- Du hast doch gesagt, dass du immer bei mir bleibst!"

Johan schwieg darauf. Sein Herz war schwer und in seinen Augen brannten die Tränen.

"Mei- Mein Vater will, dass ich dann Asuka heirate", offenbarte er Judai noch und schloss seine Augen, worauf eine Träne floss.

"Kannst du dich nicht dagegen wehren?", wollte Judai dann wissen und klammerte sich etwas an dem Blauhaarigen fest.

"Nein. Das ganze steht ja schon seit Jahren fest", wisperte Johan nur, der am liebsten für immer in dieser Villa bleiben wollte...

Als er seine Augen wieder öffnete lag er neben Judai in dessen Bett und hatte einen Arm um den Brünetten gelegt. Er war wohl noch mal eingeschlafen...

"Ist die von Yubel?", riss Judais Stimmte ihn aus seinen Gedanken und sein Blick fiel auf den anderen, der eine Hand auf seiner Brust ruhen hatte.

Er spürte noch wie Judai mit einem Finger langsam die Narbe nach fuhr, ehe er antwortete.

"Ja... Die Ärzte sagen sie wird nie wieder verschwinden", behauptete er und sah Judai in diese ausdruckslosen Augen.

Dieser legte nun seine flachte Hand über die Narbe auf Johans Brust wobei er spüren konnte wie dessen Herz schlug und wurde rot.

"Danke, dass du mir das Leben gerettet hast", sagte Johan dann und Judai nahm seine Hand von Johans Brust und unter dessen Oberteil hervor.

"Bei der Vorstellung du könntest wirklich sterben habe ich richtig Panik bekommen und da ich nicht sehen wollte wie du genau vor meinen Augen diesen Glanz aus deinen Augen für immer verlierst und stirbst... habe ich mir etwas gewünscht und meine Freiheit an zweite Stelle gestellt", erzählte Judai leise und schlang seine Arme um den Körper seines Freundes. "Ohne dich ist mir diese Freiheit nichts wert"

"Ich liebe dich auch, Judai", erwiderte Johan nur, der von den Worten Judais schon gerührt war, wie sehr er ihm doch bedeutete.

Darauf trafen sich ihre Blicke und Johan zog Judai ein bisschen näher. Sein Vater war ihm so egal, er war diesem brünetten Kerl einfach nur verfallen. Daher küsste er ihn einfach und sein Herz schlug noch schneller, als Judai ihn ebenfalls an sich presste und den Kuss erwiderte.

"Sag... wo sind eigentlich die Kristall- Geister?", fragte Johan leise, nachdem sie den Kuss schon eine Weile gelöst hatten.

"Irgendwo im Haus", war die Antwort. "Haou ist ja nicht mehr da und da haben sie sich wohl wieder irgendwo im Haus bequem gemacht"

"Rubi?", hörten sie dann etwas und sahen auf, worauf Johan sich sogar leicht aufrichtete.

Am Fußende des Bettes saß tatsächlich Rubin und wedelte leicht mit ihrem Schwanz hin und her.

"Rubin", freute Johan sich den Geist zu sehen und der katzenartige Geist kam auf sie zu und über das Bett getappst.

Judai lächelte nur leicht, da er sich endlich wieder mit den Geistern hatte vertragen können, nachdem er seine Freiheit für Johan aufgegeben hatte. Zwar wollten sie alle noch immer, dass Judai wieder der alte wurde und nichts mehr mit Yubel zu tun hatte, aber dies war doch schon mal ein guter Anfang.

"Und du kannst sie wirklich immer noch sehen?", wollte Johan dann von Judai wissen, doch er nickte nur.

"Aber es liegt höchst wahrscheinlich nur an Yubels Fluch", behauptete der Brünette etwas bedrückt.

Johan, der davon wusste schwieg darauf nur, als sich plötzlich diese Filzkugel vom Dachboden auf Rubin stürzte und sie wohl daran hindern wollte zu ihrem Ziel zu kommen. Nach einer kleinen Weile sah Johan allerdings, dass es nur ein Spiel war und Rubin und Hane- Kuriboh gute Freunde geworden waren.

"Die beiden verstehen sich blendend, oder?", fragte Johan noch seinen Freund, der nur nickte.

"Sie sind jeden Tag zusammen gewesen", sagte er noch. "Einfach unzertrennlich"

Darauf lächelte der Blauhaarige nur, da sie ja auch wie unzertrennlich waren. Immerhin war Johan selbst wegen eines doppelten Verbots auf dieses Grundstück und zu Judai zurück gekehrt.

"Das erinnert mich an uns beide", behauptete er noch, doch Judai schwieg.

Es herrschte eine Weile Stille bis Johan wieder etwas einfiel.

"Was waren das für Schmerzen vorhin gewesen?", fragte er dann und die zwei sahen sich wieder an, als Johans Augen einmal hell aufleuchteten und Judai wieder dieses Jucken auf der Haut spüren konnte.

"Das war Yubel gewesen wie sie in meinen Kopf eindringen wollte", antwortete Judai leise, wobei ihm das ganze Angst machte, da Yubel seinen Körper wollte.

"Und es hat nur wegen mir aufgehört?", fragte Johan weiter.

"Ja. Deine Augen haben wegen der Kristall- Geister eine unglaubliche Macht", antwortete der Brünette.

"Zeig mir deinen Körper", verlangte Johan dann zu sehen, worauf Judai mit leicht roten Wangen etwas zurück wich.

"Was!?", stieß er auch aus, da er an das letzte Mal denken musste, wo er oben ohne vor Johan gestanden hatte, wobei sein Herz noch schneller als vorher schon zu schlagen begann.

"Ich will deine Wunden sehen", sagte der Blauhaarige dann, doch Judai verstand immer noch nicht ganz.

Warum wollte Johan seine Wunden sehen?

Dennoch zog er schweigend sein Shirt aus und offenbarte seinem Freund ein zweites Mal seine mit Narben verzierte Brust. Er hatte noch besonders präsent diese Narbe, die an seinem Hosenbund einmal rund um seinen Körper ging und auch noch ähnliche an den Ober- und Unterarmen, aber was beide positiv überraschte war, dass keine Blutergüsse und blauen Flecken mehr da waren und die kleinsten Narben auf seiner Brust waren auch alle verschwunden.

Johan legte seine flache Hand auf die so gut wie geheilte Brust seines geliebten Freundes und spürte wie schnell dessen Herz schlug und als er in dessen Augen sah, bemerkte er auch die Röte in Judais Gesicht. Der Brünette war sichtlich nervös, da er nicht wusste was als nächstes kommen würde.

"Judai, ich werde dich retten, ganz bestimmt", meinte Johan noch, da er sich dies von Anfang an in den Kopf gesetzt hatte.

Darauf schlug Judais Herz noch ein bisschen schneller und seine Augen schienen zu funkeln vor Freude. Dass sein Körper so weit geheilt war war eine gute Nachricht, aber sie mussten auch etwas tun, um Yubels Kräfte zu schwächen!

"Sag mal...", begann Johan dann und nahm seine Hand wieder runter, worauf Judai ihn leicht verwirrt ansah. "Was ist, wenn wir den Körper zerstören, den dein Vater für Yubel gemacht hat?"

Der Brünette sah darauf zu Boden. "Das haben Jim und O'Brien auch schon versucht, aber..."

"Jim hat mir davon erzählt", behauptete Johan und Judai sah ihn wieder an. "Aber was ist, wenn sie nur deswegen genug Kraft hat, um in deinen Kopf eindringen zu können? Wir wissen immerhin nicht wie groß ihre Macht ohne den Körper wirklich ist"

Judai sah ihn darauf eine kleine Weile stumm an.

"Meinst du etwa, dass ich auch am Leben bleibe, selbst wenn wir den Körper zerstören?", wollte er dann wissen.

"Sie hat ihn doch vorher jahrelang auch nicht gebraucht", behauptete Johan und Judai wurde bewusst, dass Yubel diesen Körper erst seit zwei Jahren hatte.

"Aber wie wollen wir den Körper dann vernichten?", fragte der Brünette als nächstes und zog sich sein Shirt wieder an.

"Das weiß ich noch nicht", erwiderte Johan. "... Vielleicht mit einem Messer... oder wir verbrennen ihn"

Judai schluckte darauf schwer. "Verbrennen hört sich gut an"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jitsch
2018-08-04T19:21:16+00:00 04.08.2018 21:21
Nach Monaten habe ich auch mal weiter gelesen ^^"

Dass der Regenbogendrache nicht die ultimative Rettung bringt macht es auf jeden Fall sehr spannend! Allerdings wundere ich mich doch ein bisschen - wenn der Drache so mächtig ist, hätte er ja Johan eigentlich auch komplett heilen können statt nur dafür zu sorgen dass er nicht sofort stirbt. Na ja, vielleicht hat Judai seinen Wunsch auch einfach ungünstig formuliert.
Ich bin ein bisschen enttäuscht dass Amelie und Amalia nicht ein bisschen mehr Verständnis zeigen. Dass sein Vater Johan mit Asuka verkuppeln will ist ja eine Sache, aber dass die beiden das quasi unterstützen finde ich etwas schade. Andererseits wäre es spätestens jetzt auch mal Zeit, dass Johan ihnen erzählt was da eigentlich los ist. Überhaupt wundere ich mich, was die Leute denken wie Johan zu der Verletzung gekommen ist. Wie erklären sich normale Menschen so was?

Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es jetzt weitergeht. Verbrennen klingt allerdings schon fies, selbst wenn Yubel hier (bisher) als reiner Bösewicht dasteht.

Liebe Grüße,

Jitsch
Antwort von:  Sakurachan57
05.08.2018 21:26
Ich freue mich trotzdem sehr über deinen Kommentar, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht mehr mit einem Kommentar gerechnet habe...

Ja, beim Regenbogendrachen hatte ich ein paar Probleme, da auch nicht wirklich das zu Papier gekommen ist was ich auch schreiben wollte, wobei mir auch im nachhinein erst aufgefallen ist, dass der Drache ja auch Johans Verletzungen hätte heilen können. Umschreiben wollte ich das ganze dann aber auch wieder nicht, da ich eigentlich schon viel weiter in der Geschichte bin/war, weshalb ich es dann einfach so gelassen habe. Aber dass Judai seinen Wunsch unverständlich formuliert hat stimmt, doch dazu später mehr.
Dass Amalia und besonders Amelie gewissermaßen diese Hochzeit unterstützen hat auch einen Grund, den ich auch erst später erklären will.
Wann und weshalb Johan erzählt, was da alles auf diesem Grundstück passiert ist oder passieren wird kommt erst zu einem bestimmten Zeitpunkt, bis zu dem es auch noch ein bisschen hin ist.

Und ja verbrennen hört sich wirklich gemein an, aber mir ist in dem Moment auch nichts besseres eingefallen ^^"

saku- chan


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