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Ghost

von
Koautor:  Yulice

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Blake Jefferson – Kapitel 3

Der Boden unter meinen Füßen bestand aus polierten Holz. Nur ein schmaler Teppich zierte die Mitte des Flures. Hier war genauso der Charme, den das ganze Haus erfasste. Die alten Möbel waren in einem guten Zustand und bestanden aus dem typischen dunklem Holz von früher. War das Mahagoni? Ich kannte mich mit diesen Dingen nicht aus. Meine Interessen lagen wo anders. Wie bei diesem Mann, der uns gerade mit einer Akte im Arm entgegen kam. Innerlich stiess ich einen Pfiff aus. Sah dieser Mann gut aus!

Mein Blick huschte zu der schmalen, aber doch irgendwie breiten Frau neben ihm. Schnell scannte ich sie. Eine Transe. Ihr Kehlkopf verriet sie deutlich. Wahrscheinlich hat sie ihre Hormonbehandlung noch nicht begonnen. Trotzdem hübsch. Sie beherrschte zumindest ihr Fußwerk, was nicht einmal einige Frauen beherrschten. Meine Schwester war eine davon. Sie liebte die bequemen Sachen. In der Praxis konnte sie mit hohen Schuhen einfach nichts anfangen.

Fest sah ich wieder auf den Mann vor mir, der sich als Besitzer entpuppte. Ich hatte ja gehört das er jung sein sollte. Wobei so jung schien er auch nicht mehr zu sein. Vielleicht Anfang Dreißig. Neugierig musterte ich Mister Wyler. Seine blau grauen Augen taxierten jedoch auch mich und machte nicht den kleinsten Anstand weg zu schauen.

„Mister Wyler. Ich bin Inspektor Anderson und mein Partner Inspektor Jefferson. Wir sind hier, um nochmals die Sachlage zu prüfen. Es tut uns leid, sie abermals belästigen zu müssen, jedoch führen wir auch nur unsere Arbeit durch.“, hörte ich Dick reden. Guter Cop. Wie immer. Bei seiner kleinen Rede holten wir unsere Marken heraus, um ihm diese zu zeigen. Daher nickte ich nur kurz, zur Bestätigung. Die Rezeptionistin verschwand auch wieder, warf mir jedoch nochmals einen flüchtigen Blick zu. Typisch Frauen. Innerlich seufzte ich.

„Können Sie uns bitte den Tatort nochmal zeigen?“, fragte Dick und Mister Wyler setzte sich in Bewegung.

„Leiten sie das jetzt endlich mal weiter, ich muss das Ganze nun schon zum fünften Mal erklären.”, gab Mister Wyler etwas angesäuert von sich. Seufzte aber dann.

„Aber gut....hier entlang.”, ich ignorierte die Stimmlage des Mannes.

Ruhig liefen wir ihm dann hinter her. Das meine Augen, diesen perfekten knackigen Hintern fixierte konnte ich nicht verhindern. Kurz zuckte ich dann aber zusammen, da mir Dick seinen Ellenbogen in die Seite stieß. Sein amüsierter aber warnender Blick sagte alles. Wehe du machst ein Stelldichein wenn wir im Dienst sind!

Ich rollte mit meinen Augen und sah kurz zu der Frau, die mich mit ihren Augen ebenfalls musterte. Ich war Blicke gewöhnt, aber sie schien ebenfalls zu analysieren. Alles in mir Schrie, dass ich hier zwei schwule Männer vor mir hatte, nur war ich bei Mister Wyler nicht sicher. Sein Aussehen passte perfekt in mein Schema! Wie er sich wohl kniend vor mir machte? Sicherlich würde er ein geiles Bild abgeben. Diese Statur sagte mir alles. Schmale Hüfte und Schultern und doch wirkte er nicht nur einfach dünn. Ob er trainierte?

Immer noch neugierig besah ich mir seine Kehrseite. Es gab schließlich zwei Fragen, nicht nur die ob er schwul war, sondern auf das was er stand. Hin und wieder Vanillasex war okay, aber ich stand nun einmal auf die härtere Art mir Lust zu verschaffen und nicht ich war derjenige der am Kreuz hing.

Mein Telefon war es dann aber, dass mich aus meinen Überlegungen, bezüglich des Mannes vor mir, holte und ich dann abnahm.

„Jefferson hier.“, meldete ich mich und deutete Dick an, dass sie weitergehen sollten.

„Blake, hier ist Roy. Schaut euch bitte genauer um. Wir haben in dem Blut von Mister Morgen eine Substanz entdeckt, die einen Infarkt hervorruft. Es ist also Mord. Viel Spaß Jungs. Ich schicke dir gleich die Daten auf das Handy.“, erklärte mir Roy aus der Forensik und legte auf. Erstaunt starrte ich erst auf mein Handy und folgte den anderen. Galant duckte ich mich unter das Absperrband hindurch und sah Mister Wyler ernst an. Der Raum war auch für uneingeweihte sichtlich als Tatort mit einem gelben Band abgesperrt.

„Dies ist nun ein richtiger Tatort Mister Wyler. Ich habe gerade die Information erhalten, dass Mister Morgen ermordet wurde.“, erklärte ich in einem ruhigen Basston und sah zu Dick. Dieser weitete kurz seine Augen und ich warf ihm mein Handy zu, damit er selbst die Daten, die gerade mit einem Ping auf mein Handy kamen, anschauen konnte.

„Aber....hieß es nicht, dass er an einem Herzinfarkt gestorben ist?”, wollte der Inhaber dann verwirrt aber ernst wissen. Was mich aber gerade etwas irritiert hatte, war wie die Partnerin von Mister Wyler unter das Absperrband ging. Hatte sich die Transe gerade mit Absicht weiter hinunter gebeugt? Woah, diese Frau/Mann war wirklich ... Nun ja dreist. Aber auch mutig. Das war mal etwas Anderes. Wie kamen zwei Männer von solchem Schlag hier in diese Pension? Dick war gerade dabei das Handy zu studieren und ich lauschte dem leicht genervten Unterton des Geschäftsführers. Man spürte deutlich seinen Unmut. Er mochte keine Cops. Nicht nur wegen diesem Fall. Seine Haltung schrie gerade dazu, dass er eine gewisse Abneigung gegen uns hatte.

„Unsere Forensik hat gerade angerufen. Ihm wurde etwas untergejubelt, dass einen Infarkt hervorruft. Dies wurde erst jetzt in Erfahrung gebracht, daher entschuldigen Sie uns abermals Mister Wyler.“, erklärte ich ihm ruhig. Meine Hände jedoch hingen locker neben meinem Körper. Mister Wyler hatte die typische Abwehrhaltung. Er verschränkte seine Arme vor dessen schmaler Brust. Wollte er etwas verbergen? Ich hoffte nicht, denn es würde nett sein mit ihm mal zu spielen. Mit einem Kriminellen würde ich das nicht tun. Zumindest Mörder gehörten nicht in mein Bett. Kleinkriminelle waren etwas Anderes. Zu einem gewissen Maß.

„Sind sie immer so kooperativ Mister Wyler oder versuchen sie selbst etwas zu verbergen?“, fragte ich dann weiter, zog meine Jacke aus und warf sie über eines der gestrafften Bänder. Danach zog ich mir weise Handschuhe an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.

„Wir möchten bitte mit all ihren Angestellten sprechen.“, hörte ich nun Dick. Ich wandte mich ab und begann den Raum zu untersuchen. Das Bett dominierte das Zimmer. Auch hier war der alte Charme vorhanden. Dicke Stoffgardinen hingen vor dem großen Fenster, die ich aufzog und Sonnenlicht hinein ließ. Ältere gemusterte Steppdecken lagen auf dem Bett, doch der Mann selbst war neben diesem zusammen gebrochen. Daher lagen die Decken noch immer ordentlich auf der Schlafstätte. Der Mord geschah genau vor zwei Tagen.

„Wurde hier etwas entfernt. Gläser? Weinkrügen? Oder Bierflaschen?“, wollte ich wissen. Wir waren schließlich nicht die Ersten am Tatort und nachdem Herzinfarkt diagnostiziert wurde, konnten Angestellte einen Tag wieder in den Raum. Beweise wurde quasi zerstört. Ich hoffte die Kollegen waren so schlau und haben einige Beweismittel mitgenommen. Ohne auf eine Antwort wirklich zu warten, rief ich in Dezernat an und besorgte mir die Informationen. Eigentlich könnten diese mir nämlich meine Fragen beantworten.

Während ich beim Freizeichen fest saß, schnallte ich meinen Schulterholster etwas enger, damit er mich nicht störte. Ich lauschte Kurz bei Dick, der dabei war das Alibi von den beiden zu erfahren. Sie gehörten jetzt auch zu den Verdächtigen, ob sie es wollten oder nicht.

Am anderen Ende der Leitung meldete sich dann endlich jemand und ich befragte mein Kollege. Sie hatten kaum etwas zurückgenommen. Idioten. Einer erinnerte sich an ein Glas, nur haben sie es nicht beachtet, aber der Trottel erinnerte sich. Ich knurrte in den Hörer und legte auf. Mit was arbeiteten wir eigentlich zusammen? Per SMS forderte ich anschließend einige Akten an. Darunter die des Geschäftsführers und deren Begleitung.

„Wir benötigen eine Liste aller Angestellten.“, sprach ich ruhig und sah mich weiter um. Das Bad war genauso rein, sodass ich hier meine Suche schnell beendete. Mein Blick fiel dann aber aufs Bett. Hatte sich gerade etwas unter dem Bett bewegt? Verwundert hob ich meine Augenbrauen, legte mich auf den Boden und hob die Decken an, die bis zum Boden fielen. Ein zarter Luftzug strich über meine Wange, doch sonst war hie..- was zum? Ich robbte weiter hinunter, sodass nur meine untere Hälfte zu sehen war und schnappte mir die Pillenpackung.



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