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Nur eine Pilotin

von

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Die richtige Entscheidung

3. Kapitel - Die richtige Entscheidung
 

Orbit & Lars Feuchtfarm
 

Während Mexxius die Sternenzerstörer sichtete und sich dem Planeten genähert hatte, schritt eine schwarz gekleidete Gestalt durch die Gänge der Devastator. Der dunkle Lord war mit dem vorläufigen Ergebnis der Untersuchungen unzufrieden und seine Untergebenen wussten das, da er die Furcht und Angst bei ihnen spüren konnte, sobald er in ihre Nähe kam.

Er betrat die Brücke der Devastator und ging zum Sichtfenster. Lange blickte Lord Vader auf Tatooine hinunter und analysierte die Situation. Sein Flaggschiff befand sich gerade im Toprawa-System, als ein Überfall der Rebellen stattfand. Ein unidentifiziertes Schiff tauchte auf und erhielt eine verschlüsselte Funkübertragung. Kurz darauf wurde es als das alderaanische Konsularschiff Prinzessin Leia Organas identifiziert. Als die Devastator sich der Tantive VI näherte, sprang sie in die Lichtgeschwindigkeit. Der imperiale Sternenzerstörer konnte ihnen folgen und stellte sie im Orbit von Tatooine, wo es zur Schlacht kam, wobei das Konsularschiff den überlegeneren Waffen nichts entgegenzusetzen hatte.

Es dauerte nicht lange, bis die Tantive IV geentert wurde. Trotz intensiver Suche und grausamer Verhöre fanden sie keinerlei Hinweis auf die gestohlenen Pläne des Todessterns. Bis ein Offizier sich erinnerte, dass kurz vor Ende des Kampfes, eine leere Rettungskapsel gestartet war. Sofort gab Lord Vader Anweisung an Commander Praji, Soldaten auszusenden, um die Kapsel und den Inhalt zu finden. Da der ungefähre Landepunkt schnell ermittelt wurde, dauerte es nicht sehr lange, bis der tatsächliche Platz mitten in der Wüste entdeckt wurde und zwei Soldaten einen Hinweis auf Droiden fanden.
 

Gerade als die Beauftragten auf einen Sandschlepper der Jawas stießen, forderte Commander Praji einen Bericht an, den er sofort an Darth Vader weiterleitete.

Nachdenklich stand der dunkle Lord nun am Sichtfenster und versuchte seine Gefühle zu ordnen. Als er gestern den Planeten zum ersten Mal nach so langer Zeit wiedergesehen hatte, empfand er nichts. Er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, den Planeten Tarkin als Ziel für die Laser des Todessterns, vorzuschlagen. Doch heute gestaltete sich alles anders. Emotionen, Wut, Hass, Verlust und Trauer durchfluteten ihn. Da war aber auch Angst. Ausgelöst wurde das alles durch einen Albtraum. Eine junge Frau, die mit ihrem Gleiter durch die Wüste flog und vor etwas floh. Ein Schuss fiel und sie blieb verletzt im Sand liegen. Darth Vader stand genau vor ihr und sie streckte die Hand aus, während sie rief: "Hilf mir!"

Dann wechselten die Gesichter. Er sah Menschen, die er einst geliebt hatte, seine Mutter Shmi, Padme, Qui Gon Jinn, Obi Wan Kenobi und andere. Bevor Lord Vader reagieren konnte, war die schwarzhaarige Frau unter dem Sand verschwunden. Zurück blieb ein unendliches Gefühl von Verlust.

Diesen Traum hatte er in den letzten Tagen oft gehabt, doch so stark und real wie in dieser Nacht war er noch nie gewesen. Er konnte dieser Frau noch nie begegnet sein, glaubte er zumindest.
 

Ein kaum hörbares Wispern ertönte hinter ihm, es hörte sich an, wie das Säuseln des Windes der durch das Laub der Bäume strich. Lord Vader wandte sich um und es kam ihm vor, als würde er den blassen Umriss einer weiß gekleideten Gestalt sehen. Vielleicht war es aber auch nur eine Reflexion gewesen, wenn da dieses Gefühl nicht sein würde. Schreckliche Erinnerungen tauchten auf. Erinnerungen an das Kind das Darth Vader einst war. Voller Hoffnungen und Träume. Irgendwann kamen die Enttäuschungen. Obwohl er versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, wurden die Gefühle stattdessen stärker. Angst, Zorn und das Gefühl versagt zu haben. Er konnte seine Mutter nicht retten und seine Vision von Padmes Tod hat sich ebenfalls bewahrheitet. Jetzt diese Träume von der schwarzhaarigen Frau.

'Rette Sie!', schien diese Stimme zu flüstern.

Er spürte, dass da noch eine unerledigte Sache war. Vielleicht konnte er sich danach endgültig von seiner schwächeren Hälfte trennen.

Entschlossen wandte sich Darth Vader um, ging zum Ausgang.
 

In der Nähe der Tür, die von der Brücke zum Gang führte, stand ein junger Offizier im Rang eines Captain. Er war niemanden unterstellt außer Darth Vader persönlich. Er gehörte einem Spezialkommando an, das oft brisante Aufträge ausführte, sonst fungierte er überwiegend als persönlicher Pilot des dunklen Lords.

Heute fühlte sich der junge Mann hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu Lord Vader und seinem Heimatplaneten Alderaan. Der Tod Captain Raymus Antilles hatte ihn schon schwer getroffen aber Prinzessin Leia zu begegnen und den vorwurfsvollen Blick in ihren Augen zu sehen war mehr als er ertragen konnte. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Allein Lord Vader ahnte, was in dem Mann vorging, da er über die Herkunft und die Familienverhältnisse des Captain genau Bescheid wusste.

Nun kam der Sith in seine Richtung. Ohne stehenzubleiben, gab dieser einen Befehl. "Captain Glessing, sie und zwei Männer begleiten mich nach Tatooine!"

Überrascht von der Entscheidung wollte einer der Brückenoffiziere, der den Befehl gehört hatte, Einwände erheben. "Aber Mylord Mufti Tarkin …"

Lord Vader wandte sich nicht einmal um und der Leutnant spürte eine eisige Kälte, als der dunkle Lord antwortete: "Sie haben ihre Befehle und ich werde rechtzeitig zurück sein."

Dann war er auch schon draußen, gefolgt von dem Piloten.

Der Captain, ein junger ca. 25-Jähriger blonder Mann folgte dem dunklen Lord, während er über Comlink Befehle erteilte: "Macht das Shuttle mit Hyperantrieb fertig, Lord Vader wird in Kürze eintreffen."

Diesmal steuerte der schwarze Lord sein Shuttle selbst. Sein Ziel war die Siedlung Anchorhead beziehungsweise eine Feuchtfarm in unmittelbarer Nähe davon.

Lange bevor sie die eigentlichen Gebäude sahen, erblickten die Insassen des Shuttle dichte Rauchwolken. Noch während sie sich näherten, empfingen sie einen Funkspruch. Der Schwadron Führer des Sandkommandos, dessen Aufgabe es war, die Droiden aufzuspüren, wollte Lord Vader Bericht erstatten.

"Mylord wir haben die Droiden bis zu einer Feuchtfarm verfolgen können. Doch keine Spur von ihnen. Das hier lebende Ehepaar hat uns Auskünfte verweigert."

Lord Vader hatte schon beinahe den Verdacht, dass sein Ziel mit dem in dem Bericht identisch war. Dennoch fragte er: "Die Besitzer?"

"Owen und Beru Lars. Sie sind beide bei einem Fluchtversuch getötet worden", lautete die Auskunft.

Ohne Antwort zu geben, trennte der dunkle Jedi die Verbindung.
 

Captain Glessing hatte alles mitgehört. Gedankenversunken betrachtete er beim Anflug die Trümmer der einstigen Feuchtfarm. Hatte die Larsfamilie nicht einen Jungen. Wenn auch die Droiden nicht hier waren, dann bestand vielleicht die Hoffnung, dass sie sich irgendwo auf dem Planeten befanden. Möglicherweise gelang ihnen die Flucht von Tatooine. Doch warum war Leia Organa hier hergeflüchtet. Wegen Luke? Sie konnte doch keine Ahnung haben, dass dieser hier war und vor allem wer der Junge ist. Sollte womöglich der Verdacht seines Vaters wahr sein und der alte Jedi Obi Wan Kenobi war immer noch am Leben? Schon viele Jahre hatten dieser keine Verbindung zu Alderaan gehabt.

Nur wenige Augenblicke vor der Landung verdrängte Glessing seine Gedanken. Obwohl Lord Vader diese nicht lesen konnte, war es dennoch gefährlich. Der Sith würde es spüren können, wenn sich der Soldat zu viele Gefühlsregungen erlaubte.
 

Das unendliche Dünenmeer des Planeten schimmerte in der gleißenden Hitze der beiden Sonnen. Der Sand schien immer in Bewegung zu sein. Fluchend verwünschten die imperialen Soldaten die aufgewirbelten Staubkörner. Nur die mächtige Gestalt Darth Vaders schien unberührt vom Staub und Dreck zu sein. Seine schwarze Rüstung glänzte wie immer makellos. Dass er mithilfe der Macht den Staub fernhielt, konnten die Soldaten nur vermuten.

Die kleine Gruppe, bestehend aus Darth Vader, einem Captain und zwei Soldaten näherten sich den Überresten der Feuchtfarm. Der hierher beorderte Trupp Sturmsoldaten war bereits zum Einsatz gekommen, bevor Vader gelandet war. Denn die Spur, dieser zwei Droiden, die mithilfe einer Rettungskapsel von dem im Orbit des Planeten Tatooine gestellten Rebellenschiffs flohen, führte genau an diesen Ort.
 

Laut den Erkenntnissen fielen die Insassen der gelandeten Kapsel später Javas, kleinen circa einen Meter großen Lebewesen, die mit allen handelten, was ihnen brauchbar erschien, in die Hände. Bevor die Soldaten die kleinen flinken Wesen niedermetzelten, erfuhren sie an wen die beiden Droiden verkauft worden waren. Daraufhin überfielen die Sturmtruppen die Feuchtfarm und waren gerade mit der Durchsuchung beschäftigt, als Vader persönlich auftauchte, um sich von dem Ergebnis zu überzeugen.
 

Nun kamen mehrere weiß gepanzerte Soldaten auf die kleine Gruppe zu. Sie hatten ihre Durchsuchung abgeschlossen und einer der Soldaten erstattete der schwarz gekleideten Gestalt gerade Bericht. "Nichts Mylord. Die Droiden befinden sich nicht mehr hier."

Lord Vader ließ seinen Blick über die Gegend schweifen. Etwas irritierte ihn. Er schob es auf die Erinnerungen, die er an diesen Ort hatte. Für einen Moment fragte er sich, ob er den Tod der Lars Familie bedauerte. Er hatte nie irgendeine Bindung zu ihnen gehabt. Vor beinahe 25 Jahren war die Zeit Owen und Beru kennenzulernen viel zu knapp gewesen, da er mit Padme viel zu überstürzt wieder aufgebrochen war, nachdem Obi Wan Kenobi auf Geonosis verschwand. Jetzt empfand er immer noch Wut und Hass, weil die Lars damals seine Mutter nicht vor den Sandleuten beschützt hatten.

Konnte es ein Zufall gewesen? Seine jetzigen Albträume, der Planet und das Anwesen der Lars? Das waren Fragen die Zeit bis später haben mussten, wichtig war jetzt die Droiden zu finden.
 

"Sucht weiter!", befahl Vader den Männern. "Durchsucht die nächste Ansiedlung, durchkämmt den ganzen Planeten, wenn es sein muss! Die Droiden können nicht so einfach verschwinden."

Der strenge Ton in der Stimme duldete keinen Widerspruch und die Soldaten wussten, Darth Vader würde sich nur mit einem positiven Ergebnis zufriedengeben.

Die Soldaten gingen zu den Fahrzeugen und verteilten sich. Während ein paar von ihnen auf Banthas nach Anchorhead, einer Ansiedlung in der unmittelbaren Umgebung ritten, flog der Rest zum Raumhafen Mos Eisley. Wenn jemand die Droiden hier wegbringen wollte, dann würde er dort sein.

Der dunkle Lord sah sich noch einmal um und wollte sich dann wieder zu seinem Shuttle begeben. Während er jedoch ging, trugen seine Füße ihn unbemerkt bis zu einer freien Stelle in der Nähe der qualmenden Gebäude. Hier standen zwei flache Steine. Vor dem linken war Darth Vader stehen geblieben. Jetzt ließ er sich auf die Knie nieder und berührte den Stein. Die Schrift war schon längst durch die Hitze und zahlreiche Sandstürme unlesbar geworden oder man hatte sie absichtlich entfernt. Doch der Kniende brauchte keine Wörter. Nur zu gut konnte er die Inschrift lesen. Das Bild war selbst nach so vielen Jahren noch allgegenwärtig für ihn.
 

Shmi Skywalker Lars

und darunter ein Datum.
 

Als er an den Namen seiner Mutter dachte, flutete ein starker unbändiger Schmerz durch den Körper des Mannes. Gefühle und Erinnerungen durchströmten Darth Vader, von denen er gar nicht mehr wusste, dass sie existierten. Der Schmerz überwältigte den starken Mann, sodass sogar das Atmen trotz Maske plötzlich zur Qual wurde. Doch dann erinnerte er sich, wie seine Mutter vor vielen Jahren starb. Zorn und Hass nahm wieder von dem dunklen Jedi Besitz. Er zwang sich zur Ruhe und sah sich nach den drei Sturmsoldaten in seiner Begleitung um. Doch die drei Männer waren nicht zusehen, da sie auf der anderen Seite der Farm zurückgeblieben waren. Offenbar hatten sie nichts von alldem mitbekommen.

Dann verlor sich sein Blick in der Ferne. Dort hinten waren die Felsen und Schluchten der Canyons, wo die Tuskenräuber gehaust hatten, die seine Mutter auf dem Gewissen hatten. In seinem Zorn hatte er das ganze Dorf niedergemetzelt. Mit alledem hatte er vor vielen Jahren abgeschlossen. Jetzt schien es so, als ob dort draußen jemand war, den er treffen müsste.

Er stand auf und verließ die einsame Grabstätte seiner Mutter. Während er mit großen Schritten zu seinem Shuttle eilte, bildeten sich in seinen Gedanken eine Menge Fragen.

"Warum hatte mich die Macht hierhergeführt, was haben diese Zeichen zu bedeuten?", fragte sich Darth Vader oder galten all diese Hinweise und Zeichen dem Mann, der er einst war. Anakin Skywalker?

Doch nichts gab ihn darauf eine Antwort. Auch wenn sich seine Gedanken immer noch damit beschäftigten, er ignorierte die Hinweise.

Nur noch wenige Schritte und er hatte Captain Glessing erreicht.

"Ruft eure Männer Captain!", befahl Vader. "Wir verlassen den Planeten."

Dieser sprach in ein kleines Sprechfunkgerät und rief die anderen beiden Männer herbei. Diese bestätigten per Comlink, das sie verstanden hatten, und waren einige Minuten später eingetroffen.
 

Ein brummendes Geräusch, das schnell näherkam, ließ die vier Männer innehalten. Sie suchten den Horizont nach der Ursache ab. War es möglich, dass ein paar der Soldaten zurückkamen, aber dann hätte man sich über Comlink verständigt. Gleich darauf sahen sie, wie in hoher Geschwindigkeit sich ein zweisitziger Landgleiter näherte.

Der Landgleiter steuerte genau auf das Shuttle Vaders zu, kurz zuvor jedoch zog der Fahrer das Ruder zur Seite und beschrieb einen Bogen, der ihn zurück in Richtung Anchorhead brachte. Von dort jedoch näherte sich nun ein zweiter Landgleiter, aus dem immer wieder Schüsse fielen. Die Person, offenbar eine junge Frau am Steuer des ersten Gleiters riss das Ruder erneut herum und flog nun auf die rauchenden Trümmer der Feuchtfarm zu.

Weit kam sie nicht, dort tauchte jetzt ein dritter Gleiter, auf der von einem kräftigen, glatzköpfigen menschlichen Wesen gelenkt wurde.

Das gab den Gamorreranern in dem zweiten Landgleiter Gelegenheit einen Treffer zu landen. Die Flüchtende verlor die Kontrolle über ihren Gleiter, da er durch den Treffer zur Seite kippte. Die junge Frau sprang im letzten Moment heraus, bevor ihr Fahrzeug mit dem der Gammoraner kollidierte und in Flammen aufging.

Halb benommen blieb die junge Frau zu Füßen des dunklen Lords der Sith liegen. Dann hob sie langsam den Kopf und richtete sich so weit auf, dass sie vor Vader mit gebeugten Kopf kniete. Sie starrte auf die schwarzen Stiefel der Gestalt vor ihr und versuchte sich zu sammeln, wobei sie nachdachte.
 

Zwei Wochen war es jetzt her, da war Selina noch eine freie Frau gewesen und als Pilotin im All geflogen. Doch nun gehörte sie dem Händler, der sie auf den Sklavenmarkt in Nal Hutta kaufte. Es war leicht den Mann zu übertölpeln, der in ihr nur eine willige Sklavin und ein dummes gehorsames Mädchen sah. Selina machte sich keine Illusionen, sobald sie ihren Zielort, die Heimat Xings erreicht hatten, würde er mehr von ihr verlangen, als Essen zu kochen. Aus diesem Grund hielt sie ständig die Augen offen, um einen geeigneten Moment für ihre Flucht zu finden, den ihr Boba Fett unfreiwillig ermöglichte. Sie überlegte nicht lange, sondern handelte.
 

Kapitel 4 - Tod im Sand



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