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Romantik im Schnee...

Adventskranz
von

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...bei Gajeel und Levy (Fairy Tail)

1. Weihnachtstag: Gajeel x Levy

 

Lächelnd betrachtete sie ihren Weihnachtsbaum. Er sah einfach umwerfend aus mit seinen Lichtern, Glaskugeln, Zuckerstangen und Figürchen. Trotzdem war er noch nicht fertig. Es fehlte noch etwas. Etwas sehr wichtiges. Etwas, das diese Tanne erst wirklich zu einem Weihnachtsbaum machte. Vorfreudig wanderte ihr Blick zu dem goldenen Stern in ihren Händen. Eigentlich hatten die Jungs ihr dabei helfen wollen, doch keiner von ihnen war gekommen. Also musste sie den Stern nun wohl oder übel alleine auf die Spitze des Sterns stecken.

 

Seufzend kletterte sie zusammen mit dem Stern in der Hand die Leiter empor, um dem Baum sein Highlight geben zu können. Zu ihrem Bedauern war dieser allerdings größer als sie dachte. Zu groß für ihre zierliche Gestalt. Davon wollte Levy sich allerdings nicht geschlagen geben. Soweit sie konnte, reckte sie sich der Spitze des Baums entgegen. Doch erregte in diesem Moment etwas ganz anderes ihre Aufmerksamkeit.

 

Roch es nicht irgendwie verbrannt? Levy überlegte. Da fiel es ihr wieder ein und sie fluchte. Die Plätzchen! Sie hatte die Plätzchen im Ofen vergessen. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein. Dumm in zweierlei Hinsichten. Denn dieser Moment der Unaufmerksamkeit genügte, dass sie das Gleichgewicht verlor und von der Leiter dem Baum entgegen fiel. Zusammen mit diesem fiel sie zu Boden. Scheppernd gingen dabei die Glaskugeln, Zuckerstangen und Figürchen zu Bruch. Levy blieb auf dem Chaos sitzen.

 

Zwar hatte sie sich keine ernsteren Verletzungen zugezogen, mal von ein paar Prellungen und vielleicht späteren blauen Flecken abgesehen, trotzdem war ihre ganze Arbeit von geschlagenen vier Stunden mit einem Mal ruiniert und wenn sie dann auch noch an die verbrannten Plätzchen dachte, war der ganze Tag umsonst gewesen. Wie sollte sie das nur wieder aufholen? In morgen war doch schon Heiligabend! Sie wollte doch mit all ihren Freunden zusammen Weihnachten feiern …

 

Erneut stieg ihr der Geruch der verbrannten Plätzchen in die Nase. Die hatte sie fast schon wieder vergessen. Nun sprang sie vom Weihnachtsbaum auf und rannte in die Küche, um die verbrannten Überbleibsel aus dem Ofen holen zu können. Sie hatte richtig gelegen. Sie waren nicht mehr zu retten. Nichts war noch zu retten, weder der Baum noch die Plätzchen. Es war alles ruiniert!

 

Seufzend stellte sie das Blech auf der Anrichte ab, während eine kleine Träne über ihre Wange kullerte. Sie liebte Weihnachten. Sie hatte es schon immer geliebt. Doch dieses Weihnachten sollte zu etwas ganz besonderem werden, etwas einzigartiges, für sie, ihre Freunde und Gajeel. Nun aber würde nichts daraus werden. Ihre erste eigene Weihnachtsfeier zusammen mit Gajeel würde im Chaos enden. Was war nur aus ihrem schönen Weihnachtsfest geworden?

 

Diese Frage stellte sie sich schon seit ein paar Tagen. Sie hatte keine Ahnung, woran es lag, aber alles, was sie auch versuchte ging schief. Es hatte schon mit den Weihnachtsgeschenken angefangen. Schon Wochen vorher hatte sie sich Gedanken über die richtigen Weihnachtgeschenke für ihre Freunde gemacht und eine Liste erstellt. Als sie dann aber los war, um diese Sachen zu kaufen, hatte sie kein einziges Geschenk bekommen … Sie hatte überall gesucht, sie aber nirgends gefunden, sodass sie doch mit anderen Geschenken vorlieb nehmen musste. Die würde sie heute wohl oder übel auch noch einpacken müssen, wenn sie sie ihren Freunden morgen übergeben wollte. So viel Arbeit und so wenig Zeit, schließlich musste sie auch noch ihr Weihnachtsessen vorbereiten und kochen.

 

Ihr Weihnachtsessen, das eigentlich hatte ganz anders aussehen sollen. Sie hatte sich solche Mühe beim Aussuchen gemacht, damit jeder etwas fand, das ihm schmeckte, doch alles war umsonst gewesen … Sie hatte im Laden extra alle Zutaten vorbestellt, immerhin war sie nicht die einzige, die zu Weihnachten etwas ganz besonderes kochen wollte. Leider war bei ihrer Bestellung etwas schief gegangen und als sie dann gestern alles abholen wollte, hatte sie nur das wenigste bekommen, sodass sie sich auch in diesem Punkt etwas Neues einfallen lassen musste …

 

Seufzend stieß sie sich von der Anrichte ab und setzte sich in Bewegung. Im Flur zog sie sich ihren Mantel und ihre Schuhe an. So machte sie sich auf den Weg zur Gilde. Sie wollte dort eine Kleinigkeit essen und vielleicht konnte ihr Mira ja dabei helfen ein Rezept für den morgigen Abend zu finden. Vielleicht würde es dann doch nicht in einer vollkommenden Katastrophe enden, auch wenn es sicher keine weißen Weihnachten werden würden, zumindest war auch für heute und morgen kein Schnee angesagt worden. Das änderte allerdings nichts daran, dass sie noch immer hoffte, hoffte, dass es noch schneite.

 

 

„Was ist los, Levy?“, fragte Mira führsorglich, als sie ihr ihren Salat überreichte. Die Blauhaarige seufzte.

  „Ich wollte eigentlich alles für morgen vorbereiten, aber irgendwie geht alles schief …“, erklärte sie der Älteren, während sie gedankenverloren in ihrem Salta stocherte. Diese warf ihr einen mitleidigen Blick zu.

  „Was ist denn passiert?“ hakte Mira nach, wobei sie Levy nicht aus den Augen ging. Natürlich war ihr dabei nicht entgegen, dass ein gewisser Herr ihnen genau zuhörte. Levy schien diese jedoch gar nicht zu bemerkten.

  „Ich habe weder die richtigen Geschenke noch die richtigen Zutaten fürs Weihnachtsessen bekommen. Beim Schmücken des Baumes bin ich von der Leiter gefallen, weshalb alles kaputt ist, und die Plätzchen sind mir verbrannt …“, zählte sie niedergeschlagen auf.

 

„Dir ist dabei aber doch hoffentlich nichts passiert, oder?“, fragte Mira sogleich entsetzt. Levy schüttelte den Kopf.

  „Nein, ich bin weich auf den Weihnachtsbaum gefallen. Bis auf meinem verletzten Stolz ist alles ok“, erwiderte sie in dem Versuch zu scherzen. Mira schüttelte nur den Kopf.

  „Solange bei dir alles ok ist, ist es doch gut. Das ist die Hauptsache. Alles anderes lässt sich doch regeln. Wir bringen einfach alle eine Kleinigkeit zu essen mit und auf die Genschenke kommt es doch nicht so an, Hauptsache wir sind alle zusammen“, versuchte die Ältere sie wieder aufzumuntern.

 

Levy wollte schon widerspreche, da legte ihr plötzlich jemand seine Hand auf den Kopf. Überrascht drehte sie sich um und entdeckte Gajeel neben sich, der sie interessiert musterte. Verwirrt und überrascht zu gleich erwiderte sie seinen Blick.

  „Brauchst du vielleicht noch Hilfe beim Vorbereiten, Krümel“, fragte er, ohne sie aus den Augen zu lassen. Nachdenklich betrachtete Levy ihn, bevor sie schließlich nickte. Ein bisschen Hilfe konnte sicherlich nicht schaden.

  „Ja, bitte, aber erst morgen. Ich glaube, für heute reicht es mir erst mal“, erwiderte sie, wobei sie verlegen lächelte. Dass er sie Krümel genannt hatte, hatte sie schon wieder ganz vergessen, mal davon abgesehen, dass es ihn so oder so nicht interessierte, wenn sie ihm sagte, dass er sie so nicht nennen sollte.

 

 

Doch auch am nächsten Tag lief nichts nach Plan. Es war und blieb eine Katastrophe. So langsam hatte Levy wirklich das Gefühl, dass es an ihr lag. Es musste an ihr liegen, warum sollte sonst alles immer wieder schiefgehen. Egal, ob es sie war oder Gajeel, es klappte einfach gar nichts. Da lag die Vermutung doch nahe, dass sie einfach Pech brachte. Vielleicht sollte es einfach nicht so sein. Vielleicht sollte sie kein Weihnachten mit ihren Freunden, mit Gajeel feiern. Vielleicht sendete das Schicksal ihr ja die ganze Zeit schon über Hinweise. Vielleicht sollte sie das ganze einfach abblasen, solange sie es noch konnte …

 

Seufzend erhob sich Levy von ihrem Platz am Küchentisch.

  „Ich geh schnell raus und hole … äh … Fisch für Happy aus dem Supermarkt“, erklärte sie auf Gajeels verwirrten Blick hin und verschwand schnell aus der Tür heraus nach draußen. Natürlich war ihr klar, dass das eine der lahmsten Ausreden gewesen war, die es gab, doch sie hatte einfach ein bisschen Zeit für sich gebraucht. Sie konnte ihm schließlich schlecht sagen, dass sie Pech brachte. Das würde er nicht verstehen. Er würde sich einfach nur lustig über sie machen …

 

Gedankenverloren lief sie durch die verlassenen Straßen Magnolias. Es war kalt, aber nicht kalt genug. Es würde also auch heute Abend nicht schneien. Sie hatte es doch gewusst. Dieses Weihnachtsfest endete in einem Desaster, dabei hatte sie sich so sehr darauf gefreut … Alles umsonst.

 

Niedergeschlagen blieb sie stehen und ließ sich an einem Baum zu Boden sinken. Gedankenverloren wanderte ihr Blick gegen den schwarzen Himmel. Leuchtende Sterne strahlten ihr entgegen. Es war schon ziemlich spät. In einer Stunde würden ihre Freunde kommen, um mit ihr zusammen Weihnachten zu feiern, doch so hatte Levy keine Lust darauf. Sie wollte den anderen nicht die Freude am Fest verderben, nur weil sie Pech brachte, reichte es doch, wenn sie am Fest der Freude nicht glücklich war.

 

„Du solltest nicht auf dem Boden sitzen, sonst wirst du noch krank, Krümel“, riss Gajeel sie aus ihren Gedanken. Überrascht blickte Levy auf. Sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass er ihr gefolgt war, doch es war wahr. Er stand hier vor ihr und blickte auf sie herab, wobei er ihr seine Hand entgegenstreckte, um ihr auf zu helfen. Levy aber reagierte nicht.

  „Du solltest wirklich aufstehen. Bald kommen die anderen“, versuchte er sie zu überzeugen. Levy aber schüttelte den Kopf.

  „Ich denke, es wäre besser, wenn ihr ohne mich feiert“, erwiderte sie und zog ihre Beine an ihren Körper, bevor sie sie mit ihren Armen umschlang.

  „Und warum das? Du bist doch unsere Gastgeberin“, fragte er nun sichtlich verwirrt.

  „Weil ich Pech bringe …“, murmelte sie leise, wobei sie ihren Blick von ihm abwand, traute sie sich doch nicht ihm in die Augen zu sehen.

 

Doch wie sie es erwartet hatte, begann er zu lachen. Er lachte sie aus. Was hatte sie auch anderes von ihm erwartet. Er verstand sie einfach nicht.

  „Wenn du fertig bist, mich auszulachen, kannst du ja wieder gehen“, fuhr sie an. Sie ließ sich ja vieles von ihm gefallen, aber das sicher nicht. Keiner würde sich so was gefallen lassen.

 

„Hey, Krümel jetzt sei doch nicht so …“, versuchte er sie zu beruhigen, doch seine Worte verfehlten ihren gewünschten Effekt.

  „Du sollst mich nicht ständig Krümel nennen“, meckerte sie sogleich. Wenn sie schon mit ihm stritt, denn genau das tat sie ihrer Meinung nach, dann wollte sie sich wenigstens richtig streiten und ihm alles sagen, was sie störte. Gajeel aber schien nicht mit ihr streiten zu wollen. Stattdessen setzte er sich neben sie und zog sie in seine Arme. Erst da fiel Levy auf, wie kalt ihr geworden war.

 

„Entschuldige, Levy, ich wollte dich nicht verletzen“, flüsterte er ihr ins Ohr und überraschte sie vollkommen, doch er war noch nicht fertig. „Und ich glaube auch nicht, dass du Pech bringst. Darum solltest du jetzt langsam aufstehen, damit wir mit Salamander und den anderen Weihnachten feiern können. Die warten sicher schon auf uns.“ Levy aber schüttelte den Kopf.

  „Ich möchte ihnen nicht das Weihnachtsfest verderben, außerdem haben wir doch gar nicht genug zu essen“, versuchte sie sich rauszureden. Kopfschüttelnd betrachtete Gajeel sie.

  „Was ist, wenn ich dir verspreche, dass nichts mehr schiefgehen wird, dass alle ihren Spaß haben werden, kommst du dann mit mir mit?“, fragte der Schwarzhaarige. Er wollte auf keinen Fall aufgeben. Er war überzeugt, dass er es schafft, sie zu überzeugen. Natürlich hatte er auch noch einen Plan B.

  „Nein, ich bleibe lieber hier“, lehnte Levy nachdenklich ab, auch wenn sein Angebot sie schon reizte. Das bedeutete wohl, er musste doch zu seinem Plan B greifen …

 

Seufzend erhob sich Gajeel und klopfte den Staub von seiner Hose.

  „Du hast es ja nicht anders gewollt“, sagte er ruhig, als er sich zu ihr herunter beugte und sie sich kurzerhand über die Schulter warf. Protestierend klopfte Levy gegen seinen Rücken und verlangte sie runter zu lassen. Gajeel aber dachte gar nicht daran. Mit ihr auf der Schulter machte er sich wieder auf den Weg. Doch anstatt den Weg zu ihrer Wohnung einzuschlagen, ging er zur Gilde.

 

Erst, als sie das große Tor der Gilde erreicht hatten und er sich sicher war, dass sie nicht abhaute, ließ er sie wieder runter.

  „Bist du bereit?“, hakte Gajeel mit Blick auf die Tür nach. Unsicher nickte Levy. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich wissen wollte, was hinter der Tür war. Doch dafür war es bereits zu spät. Gajeel hatte schon das Tor geöffnet und sie über die Schwelle geschoben. Dort blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie konnte nicht fassen, was sie zu sehen bekam. Die ganze Gilde war festlich geschmückt und in der Mitte prangte ein riesiger Weihnachtsbaum. In der Ecke war ein großes Buffet aufgebaut und alle ihre Freunde und Gildenmitglieder hatten sich hier versammelt. Es war kaum zu glauben. Einfach unglaublich.

 

„Jetzt musst du es nur noch schneien lassen“, riss Gajeels leise Stimme sie aus ihren Gedanken. Und das tat sie. Sie ließ es schneien, verzauberte die Gilde in eine weiße Winterpracht, in der sie alle zusammen Weihnachten feiern konnten. Natürlich hielt er sein Versprechen nicht, denn es ging an diesem Abend noch eine ganze Menge schief. Aber das war egal, weil sie alle zusammen waren und ihren Spaß hatten. Besonderen Spaß hatte sie allerdings, als sie zusammen mit Gajeel unter einem Mistelzweig stand und die anderen sie zwangen, sich zu küssen, aber das würde sie ihm natürlich niemals sagen. Doch so war ihre miese Erwartung zu einem wundervollen Weihnachten geworden …



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