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Romantik im Schnee...

Adventskranz
von

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...bei Zorro und Bonney (One Piece)

24.Dezember/Heiligabend: Zorro x Bonney (One Piece)
 

Schon auf dem Weg zu dem Haus, in welchem sie Heiligabend verbringen würden, bereute Bonney ihre Entscheidung, mitzukommen. Sie hatte nur ihrem Freund zu Liebe zugesagt, doch schon jetzt hatte sie keine Lust mehr. Seit mindestens einer viertel Stunde stampften sie nun schon schweigend durch den Schnee. Es war still, während sie durch eine der teuersten Gegenden der Stadt liefen. Große Häuser - oder kleine Villen, wie auch immer man sie bezeichnete – säumten links und rechts die breite Straße und überall standen teuer aussehende Karren vor den Garagen. Da konnte der Block, in dem sie wohnte, nicht mithalten. Mit ihren abgewetzten Stiefeln und der zerschlissenen Jeans fühlte sie sich beinahe fehl am Platz – wenn das nicht genau ihre Absicht gewesen wäre. Nur weil Weihnachten war und sie „auswärts“ feierten, würde sie sich nicht aufdonnern, als wenn sie auf eine Hochzeit oder so gingen. So war sie einfach nicht. Und Zorro trug schließlich auch nichts anderes als sonst auch.

„Sind wir hier überhaupt richtig?“, fragte sie schließlich ungeduldig und sah ihre Begleitung prüfend an. Dieser blieb daraufhin stehen und sah sich um.

„Ja.“, antwortete er selbstsicher, fügte nach wenigen Sekunden jedoch ein weniger überzeugendes „Glaub‘ ich“ hinzu.

Als er dann begann, sich ratlos am Kinn zu kratzen, platze der Rosahaarigen fast der Kragen.

„Ok, Moosbirne, ich frag dich jetzt nur einmal: Zu welcher Adresse müssen wir?“

Nachdem er ihr die Adresse genannt hatte, konnte sie nicht anders, als vor Unverständnis den Kopf zu schütteln und ihm dann anklagend den Finger auf die Brust zu drücken.

„Am liebsten würde ich dir jetzt eine reinhauen, aber dann wirst es trotzdem nicht kapieren. Ich meine – ganz ehrlich, wie oft warst du schon hier?! Immerhin das solltest du dir doch mal gemerkt haben! Selbst ich weiß, dass wir vor gut zehn Minuten nach links hätten abbiegen müssen, obwohl ich noch nie hier war!“

Mit einem letzten, abschätzigen Schnalzen wandte sie sich von ihm ab und begann, den Weg, den sie gekommen waren, zurück zu laufen. Hätte sie ihn bloß von Anfang an nach der Adresse gefragt, dann wer sie jetzt wohl schon im Warmen und müsste nicht spüren, wie die Kälte langsam durch ihre Schuhsohle kroch. Wie hatte sie auch nur einen Moment lang auf den Orientierungssinn verlassen können? Das war reine Selbstsabotage, wie sie nicht zum ersten Mal in dieser Beziehung feststellen musste.

Die Tatsache, dass ihr Freund immer noch etwas bedeppert an derselben Stelle stand, war ihr in diesem Moment vollkommen egal, sie wollte einfach nur noch rein. Außerdem sollte auch er es langsam gewöhnt sein, schließlich war das in 70% der Fälle der Ton, in dem sie beide miteinander um zu gehen pflegten.
 

Bis sie schließlich an ihrem Ziel angekommen waren, verging diesmal fast eine halbe Stunde. Als Zorro zu ihr aufgeschlossen hatte und ihre Hand hatte nehmen wollen, hatte sie ihm kaltblütig den Ellenbogen in die Seite gerammt – obwohl sie seine Wärme gern an ihren halb gefrorenen Fingern gespürt hätte.

Und nun standen sie hier. Vor einer in sandfarben gehaltenen Villa, durch deren Vorgarten sich ein säuberlich freigeschaufelter Weg schlängelte. Die Fenster in der unteren Etage waren dunkel, nur aus den oberen Glasscheiben schien das Licht nach draußen.

Zorro ging voran, als sie auf die Haustür zu schritten, und betätigte die Klingel. Im ersten Augenblick war es bis auf das melodische Läuten still im Inneren, doch bereits nach wenigen Sekunden konnte man das zügige Klackern von Absätzen hören und dann wurde die dekorativ geschnitzte Holztür geöffnet. Zum Vorschein kam Vivi, in einem dunkelblauen, langen Empire-Kleid und hellblauen Locken, die ihr über die Schultern fielen.

„Schön, dass ihr endlich da seid. Ich hatte schon Angst, ihr kommt nicht mehr.“, begrüßte sie sie mit einem strahlenden Lächeln und trat sogleich einen Schritt zur Seite, um sie hinein lassen. „Aber kommt doch erstmal rein, ihr seht ja ganz durchgefroren aus.“

„Ja, weil wir wegen dem Volltrottel hier fast eine Stunde durch die Gegend gerannt sind.“, beschwerte sich Bonney, wobei sie mit dem Daumen auf den Grünhaarigen zeigte und sich an den beiden vorbei ins Haus drängelte. Zorro folgte ihr und brummte ein „Frohe Weihnachten“, als er an Vivi vorbei ging, woraufhin diese die Tür schließen konnte. Die ständigen Beschwerden seiner Freundin versuchte er zumindest für den heutigen Tag so gut wie möglich zu ignorieren, denn einen Streit wollte er sich ersparen.

„Sanji ist noch in der Küche, aber die anderen sitzen schon oben im Wohnzimmer.“, berichtete ihre Gastgeberin, nachdem die beiden Neuankömmlinge sich ihrer Jacken und der nassen Schuhe entledigt und trockene Ersatzschuhe angezogen hatten und sie zu dritt auf die große Treppe am Ende der Eingangshalle zugingen. Doch noch bevor auch nur einer von ihnen einen Fuß auf die erste Treppenstufe setzen konnte, bog Bonney nach links ab.

Zorro ließ ein leises, etwas genervtes Seufzen verlauten und schüttelte den Kopf. Er wunderte sich nicht einmal, dass sie zielstrebig auf eine bestimmte Tür zuging. Selbst, wenn er nicht gewusst hätte, dass dort die Küche war, hätte der Geruch es dennoch verraten. Aus dem Augenwinkel heraus konnte er sehen, wie Vivi ihn ansah. Er zuckte kurz mit den Schultern und stieg die Treppe hinauf. Es gab zwei Gründe, warum es ihn nicht störte, seine Freundin mit Sanji allein in der Küche zu lassen. Erstens würde Sanji niemals ernsthaft die Freundin eines Kumpels anmachen und zweitens bestand von Bonneys Seite aus auch keine Gefahr – das einzige, was ihr wichtiger war als er, war das Essen. Im selben Moment konnte er die beiden auch schon hören.

„Bonney-Mäuschen~! Da bist du ja endlich!“

„Quatsch nicht so viel, Blondie, lass mich lieber mal kosten.“
 

Etwa eine halbe Stunde später aßen sie im Esszimmer, danach gingen sie wieder hoch ins Wohnzimmer. Dort saßen sie vor dem edlen Kamin, alle auf die schwarze Ledergarnitur und den flauschigen Teppich vor dem Kamin verteilt. Der Couchtisch war gefüllt mit Plätzchen und anderen Knabbereien. Brook saß an dem Flügel in der Ecke des Raumes und stimmte freudig Weihnachtslieder an, deren Melodien den ganzen Raum erfüllten.

Bonney hatte es sich im Schneidersitz auf dem Teppich und mit dem Rücken zwischen Zorros Beinen an den Sessel, auf welchem dieser saß, gelehnt bequem gemacht. Der Platz auf ihrem Schoß wurde von einer Schüssel Plätzchen eingenommen, die sie vom Tisch genommen und für sich beansprucht hatte. Immer wieder huschte ihr Blick unbewusst zur Uhr, während sie versuchte, den Abend zu durch stehen. Die Gespräche am Anfang hatten sie nicht gestört – einige waren sogar ganz amüsant gewesen – und auch die Spiele hatte sie über sich ergehen lassen – auch wenn sie nicht verstand, warum man in diesem Alter noch ‚Wer bin ich?‘ oder ‚Wahrheit oder Pflicht‘ spielen musste. Aber mit den Weihnachtsliedern musste man es ja nicht übertreiben. Ein oder zwei Lieder hatte sie zunächst noch aus Höflichkeit mitgesungen, doch dann war es ihr zu nervig geworden und das Gequake der anderen half auch nicht – besonders nicht, wenn man Ruffy neben sich zu sitzen hatte, der aus vollem Halse vollkommen krumm und schief mitsang. Bis dahin konnte sie es noch so einigermaßen ertragen, doch dann kam der Höhepunkt: ‚Last Christmas‘

„Ich geh mal eben frische Luft schnappen…“, murmelte sie, während sie die Schüssel wegstellte und sich erhob. Ohne der Versuchung, auf die schwarzhaarige Strohbirne zu treten, nach zu geben, bahnte sie sich einen Weg aus dem Raum hinaus. Auf dem Flur angekommen lief sie zielstrebig auf die Glastür am anderen Ende des Durchgangs zu.
 

Die kalte Luft ließ sie frösteln, als sie ohne Jacke auf den eingeschneiten Balkon trat. Bereits kurz nachdem sie das Haus betreten hatten, hatte es wieder angefangen, dicke weiße Flocken zu schneien, sodass mittlerweile die Schneeschicht auf allem doppelt so dick wie zuvor war. Aber die Kälte tat gut, wo es doch im Wohnzimmer durch den Kamin und die Leute beinahe schon unangenehm warm gewesen war.

Mit vorsichtigen Schritten trat sie an den Rand des Balkons und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Geländer. Leise seufzte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Geräusche aus dem Inneren drangen durch die angelehnte Tür nur noch sehr leise und gedämpft an ihr Ohr – so, wie sie es hatte haben wollen.
 

Zorro hatte der Rosahaarigen hinterher gesehen, als diese gegangen war. Schon seit kurz nach dem ersten Spiel hatte er darauf gewartet, dass sie sich aus dem Staub machte. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie diesen Abend niemals ohne Pause durchhalten würde. Selbst ihm war es an diesem Abend gelegentlich zu blöd, doch er war schon zu sehr an die Eigenarten und Einfälle seiner Freunde gewöhnt, als das ihn das in die Flucht schlagen könnte. Allerdings musste er zugeben, dass das letzte Lied nun auch nicht unbedingt sein Fall war.

Alles in Allem genoss er diesem Tag jedoch, schließlich war es auch schon eine Weile her gewesen, dass sie alle das letzte Mal zusammen gekommen waren – es gab immer ein oder zwei von ihnen, die keine Zeit hatten. Darüber hinaus konnte er Weihnachten mit den Menschen verbringen, die ihm wichtig waren. Was wollte man mehr?

Während der Gesang sich langsam wieder in Unterhaltungen wandelte, war der Grünhaarige schon längst in ein Gespräch mit Robin, welche am Rand des angrenzenden Sofas saß, vertieft, trank ab und zu einen Schluck aus seiner Bierflasche und beobachtete stirnrunzelnd, wie Sanji versuchte, Ruffy davon abzuhalten, sämtliche Plätzchen alleine zu verschlingen. Hin und wieder wanderte sein blick zur Uhr und er stellte fest, dass seine Freundin seit über zehn Minuten weg war. Gemächlich erhob er sich und stellte sein Bier auf dem Tisch ab – Gott sei Dank verschmähte sein verfressener Freund dieses Getränk, sonst wäre es wohl leer, wenn er wieder käme. Dann machte er sich auf die Suche.
 

„Keine Lust mehr aufs Singen gehabt?“, fragte er mit neckischem Unterton, während er auf die Rosahaarige zuging, welche mit dem Rücken zu ihm am Balkongeländer stand. Fast hätte er amüsiert aufgelacht, als er sah, wie sie zitterte und sich die Arme rieb, die von einer Gänsehaut überzogen waren. Sie war ja selbst schuld, wenn sie ohne Jacke nach draußen ging.

„Erinnere mich bloß nicht daran!“, kam ihre Antwort, nachdem sie den Kopf in seine Richtung gewandt hatte, um ihn gleich wieder zurück zu drehen. „Noch eine Minute länger und ich hätte mich vor Freude auf die Designermöbel übergeben.“

Er trat auf sie zu, blieb hinter ihr stehen. Schmunzelnd betrachtete er die Schneeflocken, die sich auf ihren Haaren und Schultern gesammelt hatten.

„Wo bleibt denn deine Weihnachtsstimmung?“

„Die hab ich vor Jahren in irgendeinem Hinterhof vergraben.“

Zwar konnte er ihr Gesicht nicht sehen, doch ihre Stimme verriet ihm, dass sie gerade die Augen gerollt hatte. Ein Seufzen verließ seine Lippen und er legte von hinten die Arme um sie – ihr kalter Rücken an seiner Brust ließ ihn erahnen, wie sehr sie fror, aber sie war zu stur und stolz, um das zu zugeben.

„Warum bist du dann überhaupt mitgekommen?“, stellte er die Frage, die ihn schon eine Weile beschäftigt hatte. Dabei spürte er, wie sie sich gegen ihn lehnte und den Kopf auf seine Schulter legte. Nun konnte er ihr Gesicht einigermaßen sehen und bemerkte, wie ein paarmal den Mund öffnete, um zum Sprechen an zu setzen, jedoch kein Wort hervor brachte.

„Du hast mich gefragt.“, begann sie schließlich nach kurzem Zögern. „Und wenn ich dich frage, kommst du ja auch immer mit und es ist ja Weihnachten, also…dachte ich, du würdest dich vielleicht freuen, wenn ich mitkomme.“ Nach ein paar Sekunden fügte sie noch hinzu: „Und wegen Sanji’s Essen.“

Bei diesen Worten konnte der junge Mann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Zum einen, wegen der ehrlichen Worte, die ihre wahren Gefühle preisgaben – was eher eine Seltenheit war – und zum anderen wegen der absolut typischen Bemerkung am Ende. In Momenten wie diesen wusste er wieder, weshalb er sie liebte.
 

Mit einem Plan im Kopf streckte er den Hals etwas und küsste eine Schneeflocke weg, die auf ihrer Wange gelandet war.

„Meinst du, du hältst den Rest des Abends noch durch?“, fragte er, während seine Finger begannen, über ihre Unterarme zu streichen.

„Was krieg‘ ich denn dafür?“, kam ihre Gegenfrage wie aus der Pistole geschossen. Daraufhin war es an ihm, die Augen zu rollen – jedoch von einem amüsierten Lachen unterlegt.

„Frühstück im Bett?“, schlug er vor und sah zu, wie sich ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete.

„Deal~“



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