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Vergissmeinnicht

Angelina x George
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

Angelina und George sind meiner Meinung nach ein stark unterschätztes Paar im Harry Potter Universum, denn ihre komplexe Liebesgeschichte bietet einiges an Zündstoff!
Leider gibt es viel zu wenig gute Fanfictions zu den beiden, die meinen Ansprüchen genügen ;)

Ich denke, ihr Weg bis hin zu ihrer Hochzeit und den beiden gemeinsamen Kindern Fred und Roxanne ist nicht leicht gewesen.
Im Gegensatz zu J.K. Rowling glaube ich auch, dass es alles deutlich komplizierter war bis die beiden endlich ein Paar wurden.

Die Geschichte ist bereits beendet und ich werde sie nun Stück für Stück hier hochladen.

Ich wünsche euch viel Spaß und freue mich über eure Ideen zur Beziehung der beiden,
gerne auch mit FF Empfehlungen zu dem Thema!

Liebste Grüße,
eure Nubes Komplett anzeigen

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Prolog

Hogwarts – 01. Mai 1998

 

Der Nachthimmel über dem Schloss war noch immer taghell erleuchtet von umherfliegenden Flüchen und Zaubern, die sonst so idyllische Stille über dem Gelände durchbrochen von unheilvollem, aber bereits abklingendem Kampflärm. Voldemorts Anhänger begannen einer nach dem anderen, sich umzuwenden und flohen panisch Hals über Kopf in den verbotenen Wald.  Sie konnten es alle spüren. Voldemort war nicht mehr. Der dunkle Lord und seine Macht gebrochen; besiegt von dem Jungen, der überlebt hatte. Die Aura des Bösen und der Dunkelheit lag schwer über dem Schlachtfeld, aber sie begann bereits sich zu verflüchtigen. Hinter den Fliehenden pfiffen immer noch Flüche durch die Luft. Angelina konnte jetzt trotz des ohrenbetäubenden Lärms um sie herum den Jubel vom Schloss herüber klingen hören.

 

Die zwei Werwölfe, die vor wenigen Minuten noch zum Angriff angesetzt hatten, hatten plötzlich angsterfüllt aufgejault und auf der Stelle kehrt gemacht. Einen hatte sie noch auf der Flucht mit einem gut gezielten Petrificus totalus unschädlich machen können, er lag nun gefesselt und ohnmächtig zu ihren Füßen. Ihr verkrampfter Körper und ihre zum Zerreißen gespannten Muskeln begannen, sich ein wenig zu lockern. Sie ließ den Zauberstab sinken und sank erschöpft auf die Knie. Einige Tränen der Erleichterung und sich lösender Anspannung liefen ihr stumm über das Gesicht, doch sie fasste sich sofort wieder. Sie musste Hannah helfen! Hannah Abbott, die ihr tapfer zur Seite gestanden und beherzt eingegriffen hatte, als sie von drei Wölfen gleichzeitig attackiert worden war, lag ohnmächtig zu ihrer Rechten und war offenbar am Kopf verletzt. Als Angelina sich zu ihr hinunter beugte, sah sie aus dem Augenwinkel Marcus Flint auf sie zu rennen.  

 

„Angelina, ist alles in Ordnung?“  

„Hannah ist verletzt Marcus, ich weiß nicht wie ernst es ist. Wir wurden von den Wölfen quasi überrannt. Ich… Hast du Katie gesehen?“

„Ihr geht es gut, keine Sorge. Warte, ich helfe dir. Ich bringe sie zu Madam Pomfrey, schaffst dus alleine zurück zum Schloss?“

 

Als er das sagte, war er schon dabei, Hannah vorsichtig hochzuheben und im Begriff zu gehen. Aus der tiefen Feindschaft, die sie beide einst auf dem Quidditchfeld verbunden hatte, war zunächst eine Art stillschweigender Waffenstillstand geworden, als sie sich gelegentlich nach ihrer Schulzeit wieder getroffen hatten. Es ließ sich nicht vermeiden, dass sie sich dann und wann über den Weg liefen, wenn Angelina bei Katie vorbeischaute. Aus Zuneigung zu ihrer besten Freundin riss sie sich zusammen und für Flint galt das Gleiche. Denn der riskierte deutlich mehr als sie, wenn er sich die eine oder andere Nacht zu Katie in deren Londoner Wohnung stahl. Über seinen Kopf hinweg hatten seine traditionsbewussten Eltern ihm eine standesgemäße Ehefrau vor die Nase gesetzt und ihm mit einigem Unschönen gedroht, wenn er ablehnte. Während der vergangenen drei Jahre war der tiefe Groll verblasst und sie kamen mittlerweile recht gut miteinander aus, wenn sie auch immer noch nicht in tiefster Freundschaft verbunden waren.

 

Angelina spürte jetzt deutlich die Erschöpfung über ihren Körper hereinbrechen. Sie war ausgelaugt, müde und jeder Muskel schmerzte. Am liebsten hätte sie sich einfach auf den Boden gesetzt und nicht mehr gerührt. Auch während der einstündigen Kampfpause hatte sie unermüdlich Verletze geborgen und sich keine Ruhe gegönnt. Aber jetzt war noch nicht der Zeitpunkt um endlich auszuruhen. Sie musste schleunigst ins Schloss zurück um zu sehen, was aus ihren Freunden geworden war. Vor allem musste sie ihn sehen.

 

Sie hatte zusammen mit Alicia, Marcus und Katie bei den Zwillingen gestanden, die Gruppen von Kämpfern einteilten, um die passierbaren Geheimgänge des Schlosses zu beschützen.  Von allen Menschen in Hogwarts waren es wohl Fred und George, die diese am besten kannten. Plötzlich war Lee Jordan auf sie zugestürmt gekommen und hatte gerufen, dass die Werwölfe die Schutzzauber durchbrochen hätten.  Sie hatte keine Sekunde gezögert, denn sie wusste, dass hier ausgebildete Auroren gebraucht wurden. Keiner der Schüler konnte es mit ausgewachsenen Werwölfen aufnehmen. Sie und ihr bester Freund Lee waren ein eingespieltes Team, arbeiteten sie doch auch oft genug im Außeneinsatz zusammen.  Sie folgte ihm umgehend, blieb jedoch noch einmal kurz stehen und sah über ihre Schulter zurück. Ihre Augen trafen seine, Schokoladenbraun auf Meeresblau. Fred lächelte sie an und nickte fast unmerkbar. Geh nur, hieß das. Wir schaffen das hier. Pass auf dich auf. Seine Lippen  formten ein paar Worte. Ich liebe dich. Sie hatte zurückgelächelt und auf dem Absatz kehrt gemacht.

 

Seit vier Jahren waren sie ein mehr oder weniger heimliches Paar. George wusste es natürlich, Fred hatte schließlich keine Geheimnisse vor seinem Zwilling. Oft genug war sie zu Gast in der Wohnung über dem Laden der Weasley-Zwillinge. Aber sonst hatten sie es nicht an die große Glocke gehängt. Fred war Geschäftsmann und gab niemals etwas Privates preis. Sein Privatleben ginge niemanden etwas an, sagte er immer, es mache ihn angreifbar. Er hatte ihr versprochen, wenn das hier alles vorbei war, dann würde er sie offiziell seinen Eltern und der restlichen Familie vorstellen.

 

Sie ging zügig zurück Richtung der Großen Halle, wo sie die meisten ihrer Mitstreiter vermutete. Gegen Ende rannte sie fast und stieß unsanft mit einem erschöpft wirkenden Mädchen in Ravenclaw-Uniform zusammen. Als sie endlich die Tür zur Großen Halle erreicht hatte, ließ sie den Blick über die dort Versammelten schweifen. Es glich mehr einem Lazarett als einer Siegesfeier, musste sie erschrocken feststellen. Viele schienen verwundet worden zu sein. Aber die Hoffnung war zurückgekehrt. Familien und Freunde hielten sich still oder schluchzend in den Armen, einfach froh, die Schlacht überlebt zu haben. Ihre Augen suchten unruhig die Menschenmenge ab. Wo waren die Weasleys? Als sie sie endlich entdeckte, beschleunigte sich ihr Schritt, doch Sekunden später ließ sie eine schreckliche Vorahnung abrupt stehen bleiben. Sieh sah Arthur, der seine Arme um Molly gelegt hatte und starr geradeaus an die Wand gegenüber blickte. Sein Blick war glasig. Bill hatte Ginny im Arm, die von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Ron und Charlie standen einfach nur da und rührten sich nicht. Percy saß am Boden, das Gesicht in den Händen vergraben. Und dann sah sie George, gebeugt über jemanden, der am Boden auf einer Tragebare lag. Er saß ganz steif da, aber an seinen verkrampften Händen und seinen leeren Augen erkannte sie, dass etwas Schreckliches passiert sein musste. Das Schrecklichste, was überhaupt hätte passieren können.

 

Ihre Augen weiteten sich vor Panik. Das konnte nicht sein. Die Erkenntnis senkte sich langsam und schwer wie Blei auf sie. Eine eiskalte Hand legte sich auf ihr Herz und drückte zu. Sie begann zu zittern. Ein fast tonloser Schrei kam über ihre Lippen und ihr wurde kurz schwarz vor Augen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Sie drehte sich langsam um und versuchte, einen Fuß vor der anderen zu setzen. Weg hier, bitte, einfach nur weg hier. Sie begann zu laufen, ohne auf den Weg zu sehen und schlitzte sich den Arm an einem abgebrochenen Holzpfahl auf, aber sie spürte es nicht.

Ihre Füße trugen sie, ohne dass sie wusste wohin sie ging. Als sie wieder sehen konnte, hatte sie das Ufer des schwarzen Sees erreicht. Bedrohlich still und unwirklich schön lag er im Licht der aufgehenden Sonne da, nur die Trümmer, die verstreut in den Wiesen lagen, deutete darauf hin, dass hier noch vor einer Stunde um Leben und Tod gekämpft worden war. Sie stolperte und stürzte auf den Boden. Ein scharfer Schmerz fuhr durch ihren Unterleib und sie wollte schreien, doch sie konnte nicht. Ihre Panik wurde noch größer. Was passierte hier? Konnte diese lange Nacht tatsächlich noch schrecklicher werden? Der Schmerz intensivierte sich und endlich, endlich konnte sie schreien. Ihr eigener Schrei kam ihr unwirklich vor, sie hörte ihn wie aus weiter Ferne. Ihre vom Aurorentraining geschärften Instinkte sagten ihr, dass sie gleich ohnmächtig werden würde. Doch sie kämpfte nicht dagegen an. Alles, was ihre Schmerzen, seelische und körperliche, betäuben würde, war ihr willkommen. Langsam verschwamm der See wieder vor ihren Augen, bis alles um sie herum endlich dunkel wurde.



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