Prolog
Vampire. Stark. Schnell. Wunderschön. Anziehend. Unsterblich. Mit beeindruckenden Fähigkeiten. Übernatürlich. Wesen der Nacht oder Kinder des Mondes werden sie genannt. Gibt es sie wirklich? Oder sind sie doch nur ein Hirngespinst. Überbleibsel aus Schauer- und Spukgeschichten um Kindern früher Angst zu machen. Es gibt keine Beiweise für ihre Existenz.
Und doch steht genau so einer nun vor ihr. Mit seinen blutroten Augen. Es kommt ihr so vor, als könnte er direkt in sie hinein sehen. Tief in ihre Seele. Ihre Gedanken lesen. Dabei hatte sie gerade gar keine Gedanken. Ihr Kopf ist wie leer gefegt.
An seinem Mundwinkel hing noch ein kleiner Tropfen Blut. Und auch auf seinem Jackett war die rote Substanz zu sehen. Allerdings nicht ihr Blut. Es ist das Blut des Mädchens, dass zwischen ihnen lag. In einer ziemlich unnatürlichen Position. Leichenblass. Die Augen starr. Tot.
Er stieg über das Mädchen hinweg, einen Schritt näher in ihre Richtung. Gleichzeitig trat sie einen Schritt zurück. Weg von ihm. Noch immer sind ihre Augen vor Schreck geweitet. Noch immer konnte sie nicht realisieren was gerade passiert ist.
Sie war auf dem Heimweg von einem der angesagtesten Clubs der Stadt. Zusammen mit einem Mädchen, welches sie kaum kannte. Das einzige was sie von dem Mädchen wusste, war dass sie auf einen ihrer Kumpels stand. Was wohl auch der Grund war, weshalb sie heute überhaupt dabei gewesen war.
Der Typ vor ihr kam wieder einen Schritt auf sie zu, woraufhin sie wieder einen Schritt zurück machte. Ihr war klar, dass sie nicht mehr viel Platz hatte, bis sie auf die Hauswand hinter ihr stoßen würde. Und noch immer war ihr Kopf wie leer gefegt.
Er schien auf dieses Vor- und Zurück-Spielchen keine Lust mehr zu haben. Innerhalb eines Wimpernschlages stand er direkt vor ihr. Die Wand an ihren Rücken spürend pinnte er sie daran fest. Sie wagte einen Blick zurück in seine Augen. Es kam ihr so vor als würden sie förmlich glühen.
Er murmelte irgendetwas was sie nicht verstand. Im nächsten Moment wurde alles schwarz.
