Zum Inhalt der Seite

Sanguis et Gladius

Blut und Schwert
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 10: Rast

Eine Weile verharrten die beiden in dieser Position, aber irgendwann ließ Soraya Renard zögerlich los. »Ähm… w… wir sollten dann weiter… glaube ich…« sagte sie. Renard nickte »Ja. Hast wohl recht.«

Die beiden gingen weiter. Unterwegs schwächelte Soraya immer wieder. Ihre Verletzungen waren zwar teilweise verheilt, aber noch nicht komplett verschwunden. Renard blieb kurz stehen und sah zu der Schattenelfe. »Soll ich dich tragen?« fragte der Vampir. Die Schwarzhaarige zuckte zusammen und errötete leicht. »Äh… n… nein nicht nötig.« sagte sie schnell. Doch Renard ignorierte sie einfach: Er schulterte sie, trotz Protest ihrerseits, einfach und ging weiter. Die Schattenelfe war knallrot. Sie zappelte und schlug ihm mit den Fäusten auf den Rücken: »Lass mich runter!!« schrie sie. Ihr war das alles mehr als nur peinlich. Doch Renard beachtete sie nicht. Er ging einfach weiter. Nach einiger Zeit gab Soraya auf. Es hatte eh keinen Zweck. Er war zwar warmherzig und freundlich, aber mindestens genau so stur. Vielleicht war es genau das, was sie an diesem Vampir so mochte? Nach einem etwa dreistündigen Fußmarsch lichtete sich der Wald. Der Boden unter Renards Füßen wurde immer felsiger. Sie kamen langsam aber sicher dem Drachenrücken immer näher. Auf dem Weg kamen sie auch an den ein oder anderen kleinen Häusern, besser gesagt Hütten, vorbei. Sonst war die Gegend aber größtenteils verlassen. Es wurde langsam dunkel und in der Ferne waren die Lichter einer kleinen Stadt oder eines Dorfes zu sehen. »Das da hinten sieht mir nach einem Dorf aus. Wir müssten es in ca. einer Stunde erreichen.« sagte Renard. Soraya nickte. Sie wäre beinahe eingeschlafen »Ähm… k… könntest du mich runter lassen?« fragte die Schattenelfe unsicher. Renard blieb stehen »Fühlst du dich wieder besser?« Soraya bejahte und Renard setzte sie daraufhin vorsichtig ab. »Gut.« meinte der Vampir »Langsam bist du nämlich echt schwer geworden.« er grinste frech als Soraya ihn beleidigt anfunkelte. »Willst du damit sagen, dass ich fett bin?!?« zischte sie ihn beleidigt an. »Hey. Das war ein Witz.« sagte er entschuldigend. »Jaja natürlich!« meinte die Schattenelfe nur beleidigt. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf wie ein trotziges Kind weg. Renard rieb sich verlegen den Hinterkopf. Sie war wirklich sehr… nachtragend und leicht reizbar. Die beiden gingen weiter und nach einer Weile kamen sie in dem Dorf, dessen Lichter sie schon von weitem gesehen hatten, an. Sie sahen sich um: Die Häuser waren aus Holz gebaut und eher klein. In der Mitte war ein großer Platz mit einem Brunnen und in der Nähe des Platzes stand ein kleines Gasthaus. Über der Tür des Gasthauses hing ein Schild, auf dem in schwungvollen Buchstaben ,,Zum schlafenden Drachen‘‘ geschrieben stand. Dort konnten sie sich endlich mal eine Pause gönnen und sich erholen. Die beiden betraten das Gasthaus. Sie fanden sich in einem kleinen Raum wieder. Rechts an der Wand führte eine Treppe nach oben, vermutlich zu den Gästezimmern, und links war eine Tür, die offen stand. Man konnte aus dem Raum, vermutlich die Wirtsstube, Stimmengewirr und Gelächter hören. Zwischen der Tür zur Wirtsstube und der Treppe war eine Art Tresen. An dem Tresen stand eine etwa fünfzigjährige Frau. Sie hatte ihre braunen, mit grauen Strähnen durchzogenen Haare zu einem Dutt gebunden und trug ein dunkelgrünes Kleid aus Leinenstoff und dazu eine Halbschürze. »Willkommen.« begrüßte die Frau, vermutlich die Wirtin selbst, die beiden fröhlich, als sie zur Tür herein kamen. »Kann ich euch helfen?« Renard und Soraya traten an den Tresen heran. »Haben Sie zwei Einzelzimmer für uns?« fragte der Vampir. Die Wirtin schüttelte den Kopf »Nein tut mir leid. Wir sind zurzeit fast ausgebucht. Wir haben nur noch ein einziges freies Zimmer.« »Ein Doppelzimmer?« fragte Soraya. Abermals schüttelte die Wirtin den Kopf »Nein. Wir haben nur noch ein freies Einzelzimmer.« »Wir nehmen es.« meinte Renard schnell. Soraya errötete. »Das macht dann pro Person drei Goldstücke.« Noch bevor Soraya reagieren konnte, holte Renard einen kleinen Lederbeutel hervor und bezahlte sowohl für sich selbst als auch für Soraya. Lenora, die Wirtin, übergab Renard den Zimmerschlüssel. »Ich wünsche einen schönen Aufenthalt.« sagte Lenora lächelnd. Sie schien wirklich eine freundliche und warmherzige Person zu sein. Die beiden gingen die Treppe hoch. Ihr Zimmer war am Ende des Ganges. Renard schloss die Tür auf und ging hinein. Soraya folgte ihm und errötete, denn es gab nur ein Bett! Soraya starrte das Einzelbett an und ging dann schnell in das kleine Bad. Renard zuckte mit den Schultern und Räumte seine Sachen in den kleinen Holzschrank, der neben dem Fenster an der Wand stand. Nach etwa einer halben Stunde ging der Vampir, ohne nachzudenken und nur mit einer hellen, etwa knielangen Leinenhose bekleidet, in das Bad. Soraya erschrak, denn sie stand völlig unbekleidet da und war gerade dabei sich zu waschen. Renard lief knallrot an und im nächsten Moment flogen ihm diverse Gegenstände, wie beispielsweise ein zusammengeknülltes Handtuch oder eine Bürste ins Gesicht. Schnell flüchtete der Vampir aus dem Bad. Soraya war knallrot im Gesicht. Er hatte sie nackt gesehen!! Beschämt verdeckte sie ihren Körper mit einem Handtuch. Nach einigen Minuten kam sie zögerlich und noch immer beschämt aus dem Bad. Renard, der sich unterdessen umgezogen hatte, entschuldigte sich sofort tausendmal bei ihr. Ihm war das auch mehr als nur peinlich. Der Blick der beiden fiel auf das Bett und da fiel es ihnen wieder ein: Sie mussten sich ja ein Bett teilen!! Renard bemerkte Sorayas verlegenen Blick und sagte dann: »Ich schlafe auf dem Boden, ok?« Die Schattenelfe sah zu ihrem Begleiter »Nein. Du hast das Zimmer bezahlt. ICH werde auf dem Boden schlafen!« Renard entgegnete ihr »Aber DU bist hier die Dame. ICH schlafe auf dem Boden!!« Die Diskussion der beiden artete langsam in einer kleinen Streiterei aus. Soraya grummelte, hörte dann aber Renards Magen knurren. »Dann bezahl ich wenigstens das Essen!!« rief die Elfe schnell. Ehe der Vampir reagieren konnte, wurde er auch schon von seiner Begleiterin runter in die Wirtsstube gezerrt…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück