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So weit, wie die Sterne

Neue Famile
von

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Der Stiefbruder

Bunny
 

Die Sonne scheint und die Lichtstrahlen treffen mich direkt ins Gesicht. Langsam blinzle ich der Sonne entgegen und mache meine Augen auf. Ich muss mich erst orientieren, weil ich noch müde bin und es noch früh ist. Alle schlafen ganz bestimmt und träumen vor sich hin. Gestern Nacht bin ich früh ins Bett gegangen und wie ein Stein eingeschlafen. Ich fühle mich erholt und besser. Ja meine Heimat fehlt mir, aber ich kann an der Tatsache nichts ändern, dass ich jetzt in Tokio lebe. Vielleicht wird es auch hier schön. Ich muss nur optimistisch denken und alles wird gut. Meine Mum ist glücklich und ich werde es auch sein. Denn wenn sie glücklich ist, bin ich es auch.
 

Ich hieve meine Beine aus dem Bett und besehe das Zimmer genauer. Es ist ein schönes Zimmer und es ist meins. Ich lächle leicht und im Inneren freue ich mich, dass mir Takeru diesen schönen Raum zugeteilt hat. Er ist groß, die Wände weiß gestrichen, das Himmelbett steht in der Mitte, der Schrank an der Wand gegenüber meines Bettes ist noch leer und es sind noch nicht meine persönlichen Sachen hier. Ich muss dieses Zimmer in mein Reich umstellen und dann würde ich mich erst wohlfühlen. Meinen Kopf drehe ich zu dem Fenster und sehe dass ich einen schönen Ausblick habe. Ein Rosenbeet ist zu sehen und ein Swimmingpool. Oh da werde ich meine Ferien verbringen.
 

Die Ferien haben schon angefangen. Mum sagte sie wollte mich nicht aus der Schule zerren und hat mich dieses Jahr beenden lassen. Ich werde im September in die 11. Klasse gehn und dann meinen Abschluss machen, hier in Tokio, weit weg von meinen Freunden. Mein Herz schmerzt wenn ich daran denke, dass ich nicht mehr mit Naru ein Eis in unsere Eisdiele essen werde, oder mit Mamoru lernen und mit Rei streiten, oder sogar mit Umino Unsinn machen, wenn er mal wieder Naru für sich gewinnen will. Das wird mir alles fehlen. Meine Augen werden feucht und ich blinzle ein paar Mal um die verräterischen Tropfen zu unterdrücken. Mein neues Leben ist Scheiße ohne meine Freunde.
 

Seufzend stehe ich auf und gehe in das angrenzende Bad. Zum Glück muss ich es mit niemandem teilen. Wer dieses Haus, oder besser Villa, gebaut hat verdient einen Orden. Er hat an alles gedacht.
 

Zähne putzend summe ich vor mich hin um meine trüben Gedanken, zu vertreiben. Ich werde versuchen diesen Sommer zu überstehen und den Abschluss zu machen, dann werde ich sehen was ich weitermache. Ich werde ganz bestimmt nicht hier bei Takeru wohnen und seinen nervigen Sohn ertragen. O.K ich glaube das dieser Seiya nervig ist. Ein normaler Mensch würde nicht Seiya heißen. Hallooo!!! Das ist doch ein Name für Nerds. Oh, vielleicht ist er ein Nerd und lernt viel? Dann würde ich nicht genervt werden und er wird ein lieber Junge sein und auf seine große „Schwester“ hören. Das wäre geil.

Ich glaube immer noch, dass er ein Rotzlöffel ist. Ich schnaube. Warum denke ich an diesen Bengel so viel? Ist mir doch egal wie alt er ist, oder was er macht. Er hat seinen Vater und er wird sich um ihn kümmern.
 

Ich schleppe mich zu meinem Koffer und hole ¬eine Jeans-Shorts und ein weißes Top raus. Es wird heute warm sein, das verkündigen mir die Sonne und der blaue Himmel an. ¬Ein heißer Sommer wird es sein. Ohne Regen, ohne schwarze Wolken und ich werde faulenzen und telefonieren. Jap, das werde ich machen. Alles ausblenden und ignorieren. Super Plan Bunny, lobe ich mich und grinse dümmlich. Ich ziehe mich an und gehe nach unten in die Küche. Ich brauche einen Milchkaffee! Danach werde ich mich vor den Swimmingpool setzten, direkt unter mein Fenster. Es wird ein schöner Tag.
 

Ich gehe durch den Flur direkt ins Erdgeschoss und suche nach der Küche. O.K. diese Tür rechts ist der Wohnraum, da war ich gestern. Die zweite Tür. Mhm... Keine Ahnung, mal nachschauen! Ich schiebe die Tür auf und sehe was sich da befindet. Ein Badezimmer und was für eins. Gott! Gibt es hier nicht etwas, was normal ist ohne diesen Schnickschnack? Ich glaube nicht.

Dieser Geldsack von Takeru muss Millionen haben. Da hat er Glück, dass meine Mum nicht an Geld interessiert ist und ihn wirklich liebt. Hat der Kerl eine Bank ausgeraubt? Das frage ich mich als ich die Badewanne sehe. Mit so viel Luxus kann ich nicht umgehen. Ich werde immer Angst habe, das ich etwas nicht kaputtmache, oder zerstöre. Man, kann er nicht ein normaler Lehrer oder irgendwas anderes sein, als ein Millionär?

Ich seufze abermals, trete aus dem Bad aus und gehe zu der dritten Tür. Sie ist nur angelehnt und ich gehe rein.

Und wieder muss ich staunen. Die Küche ist groß, modern und ein Traum jeder Hausfrau. Würde ich hier kochen würde die Küche explodieren. Ich bin eine Niete wenn es ums Kochen geht.
 

Alles ist in Rot und Weiß, auch die Küchenzeile. Die Wände sind in Weiß und die Geräte ebenfalls. Die Fliesen in Schwarz mit weißen Ornamenten. Und es sind viele Technikgeräte da die ich nicht bedienen kann, moderne Technologie. Ich zittere jetzt schon wenn ich daran denke, dass mir etwas runterfallen würde. Brrr.. Nein daran will ich nicht denken.

Ich schüttele mich und drehe mich weiter im Raum um. O.K, Backofen, Mikrowelle, Spülbecken, ein Kerl, Kühlschrank… Warte, warte, warte. EIN KERL! Ich blinzle ein paar Mal und sehe wieder in die Richtung wo der „Kerl“ steht. Oh. Mein. Gott! Es ist tatsächlich ein Kerl in der Küche und er sieht von hinten, oh du liebes Lieschen, wie ein Adonis aus! Breite Schulter, lange Haare, schwarz zu einem Zopf gebunden, die Shorts in Blau, oder Türkis, ist egal, sitzt locker an seiner Hüfte und betont seinen Arsch... Ohooo und was für ein Arsch. Ich beiße mir auf die Unterlippe und unterdrücke ein wolliges Seufzen. Schöne Backen und muskulös, awww... Ich glaube ich sabbere schon und träume vor mich hin, wie es sich anfühlen würde, wenn er mich ganz fest in die starken Arme nehmen würde, oder ich mit meinen Fingern über die Muskeln an seinen Schultern streicheln würden. Meine Finger kribbeln schon.
 

„Gefällt dir was du siehst?“ höre ich eine tiefe Stimme, eindeutig männlich und es kommt von... Oh, von dem Adonis vor mir. Er hat sich umgedreht und ich starre ihn immer noch an. Wie peinlich. Ich bin keinen Tag in diesem Haus und schon habe ich mich blamiert und zwar nicht vor irgendwem, sondern vor Mr. Perfekt. Ich könnte mich ohrfeigen.

„Ähm...“ fange ich an und wie sollte es anders sein, ich stottere. Aber jetzt kann ich sein Gesicht und die Vorderseite sehen. Uhhh... Die Brustmuskeln sind gut definiert, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, perfekt. Ich hebe mein Kopf und sehe ihn an, ein makelloses Gesicht, blaue Augen. Oh ich glaube ich falle in Ohnmacht! Seine Augen funkeln wie zwei Saphire. Ich habe noch nie solche Augen gesehen. Gut, Mamo hat auch blaue Augen, aber seine haben einen anderen Blauton. O.K zurück zu Mr. Perfekt. Gerade Nase, volle, geschwungene und sicher warme, weiche Lippen. Ich glaube ich schmelze dahin.

„Na, genug betrachtet? Soll ich mich umdrehen?“ sagt er und reißt mich aus meinen Träumereien.

„Nein musst du nicht“ kommt es prompt über meine Lippen und ich beiße mit auf die Zunge. Wieder habe ich geredet ohne nachzudenken. Bunny reiß dich zusammen, ermahne ich mich.
 

Er zieht eine Augenbraue spöttisch nach oben und mustert mich ungeniert. Gut sein Blick ist ganz bestimmt nicht so wie meiner, denn ich habe ihn nicht angesehen, sondern ausgezogen. Obwohl es da nicht viel auszuziehen gibt, nur die Shorts.

„Aha. Mach ein Foto, dann hast du länger was davon!“ grinst er mich frech an.

„Würde ich gern, aber ich habe keine Kamera dabei“ ich schlage mir die Hand vor dem Mund und schüttle meinen Kopf über mich selbst. Mein Mund spricht ohne mein Hirn zu fragen.

Er lacht auf und dreht sich zu der Kaffeemaschine. „Bist nicht mein Typ, also kannst du nach Hause gehen. Hab kein Bedarf“ meinte Mr. Perfekt und ich reiße meine Augen auf. Was meint er mit „hab kein Bedarf“? Worauf will er hinaus? Ich... Ohooo... Ich laufe rot an. Jetzt fällt bei mir der Groschen. Er hat DARAUF keinen Bedarf. Ist der Kerl eigentlich ganz dicht? So arrogant und selbstverliebt ist noch nicht mal Brad Pitt! Er hat Kinder adoptiert, lebt mit Angelina Jolie zusammen und führt sich nicht wie ein Arschloch auf! Wütend, sauer und zornig laufe ich rot an und ich glaube mein Kopf platzt gleich. Was denkt sich dieser Vollpfosten? Dass er die Mitte der Welt ist? Oh ich könnte ihn...!

„Na komm Schätzchen, mach es dir nicht schwer. Geh einfach nach Hause“ spricht er weiter und mit jedem Wort werde ich noch wütender.

„Was glaubst du Vollidiot wer du bist?“ schreie ich ihn an und schnappe nach Luft. Oh der macht mich rasend. „Ich will nichts von dir, du hirnamputierter Blödmann“.

„Das sah aber vorhin anders aus“ sagt er gelassen und schlürft aus seiner Tasse, die er schon gefüllt hat.

„Du glaubst du bist sehr schlau na?“ schreie ich das ganze Haus nieder, aber keine Wirkung. Er steht gelassen da und guckt emotionslos auf mich. Das macht mich noch zorniger und ich könnte ihm an die Gurgel gehn.

„Nein Schätzchen, aber das ist mein Haus und nicht deins, also geh“ antwortet er und bleibt immer noch ruhig. Der kann was erleben und ich meine es ernst. "Ich bin nicht dein Schätzchen!“ schreie ich wieder und will schon zu ihm gehn und ihm eine scheuern, aber da höre ich schon Mums Stimme.

„Was ist denn hier los? Warum schreit ihr so rum? Wollt ihr das ganz Tokio euch hört?“ fragt sie fassungslos und schaut von mir zu diesem aufgeblasenen Lackaffen.

„Guten Morgen Ikuko“ höre ich ihn. Wie er meine Mutter begrüßt. Stop! Hat er gerade “Ikuko“ gesagt? Er hat gerade "Ikuko" gesagt.

Ja das hat es. Er duzt meine Mum?!

„Bunny, warum schreist du so am frühen Morgen?“ wendet sich meine Mutter an mich.
 

Ich kann sie nur perplex ansehen und nichts erwidern. Woher kennt meine Mutter den Blödmann, oder besser, woher kennt der Blödmann meine Mum?

Ikuko sieht dass sie von mir keine Antwort bekommt und schaut zu diesem Idioten und ihr Blick ist fragend.

Er hat sie wahrscheinlich verstanden, denn er antwortet ihr: „Ich habe dieser... wie nanntest du sie gerade...“ er runzelt nachdenklich die Stirn „…ach ja, Bunny. Ich habe ihr gesagt dass sie nach Hause gehen soll, denn ich will nichts von ihr“ erklärt er meiner Mutter.

„Oh komm schon! Das ist doch nicht wahr. Ich will doch gar nichts von dir“ sage ich empört und verschränke meine Arme vor der Brust.

„Das sah anders aus“ beteuert er und nippt an seinem Kaffee.
 

Ich könnte ihn umbringen! Seine Art macht mich rasend und ich kann nicht mal beschreiben wie wütend ich bin. Ich bin so in meinen Mordtrieben gefangen, dass ich zusammenzucke, als ich meine Mum lachen höre. Warum lacht sie jetzt? Was ist an dieser Situation so lustig? Ich sehe sie fragend an. „Schatz“ schaut sie zu mir und lacht weiter. „Das ist ...“ sie kommt nicht weiter, weil sie ein Lachkrampf übermannt. Ich sehe schon die Lachtränen in ihren Augen. „...Seiya“ schnappt sie nach Luft und versucht sich zu beruhigen.

„Waaaaaaas???!!!“ schreie ich wieder. „Dieser Lackaffe ist Seiya?“

„Höchstpersönlich Schätzchen, aber Seiya reicht völlig aus!“ sagt er „Und wer bist du?“ fragt er nach. Ich sehe in seinen Augen, dass ihn diese Situation amüsiert, aber mir ist zum Heulen zumute.
 

Ich muss mit diesem selbstverliebten, arroganten, herrischen, kalten, blöden, doofen... mir fallen keine Schimpfwörter mehr ein, leben? Oh nicht mit mir!

„Das ist Bunny, meine Tochter“ verkündet Ikuko Seiya und er prustet seinen Kaffee aus.

„Was? Das ist Bunny?“ fragt er nach und sieht mich an. Ich hasse es wenn mich jemand mustert und er tut es ohne es zu verstecken.

„Was guckst du so blöd?“ fauche ich ihn an. Er geht mir auf die Nerven, nein, er reißt mir meine Nerven in kleine Stücke. Da wäre mir ein pubertierender Junge lieber, denn könnte ich in seine Schranken einweisen. Bei dem... den könnte ich töten! Ich glaube wenn er schläft könnte ich ihm ein Kissen über den Kopf halten. Ja, dann wäre Ruhe im Haus. Ich lächle innerlich. Guter Plan.

„Schatz benimm dich!“ tadelt mich meine Mutter und ich fühle mich wie ein Kind.

„Sag es ihm doch. Ich habe nichts gemacht“ sage ich trotzig und schiebe meine Unterlippe vor.
 

Meine Mum schüttelt den Kopf und geht aus der Küche. Ich glaube sie weiß nicht was sie machen soll, aber ich. Sie soll auf meiner Seite sein und nicht auf seiner! Das war gemein... Sie bleibt unparteiisch.

Ich sehe ihn nicht an, ich höre nur, wie er die Tasse abstellt und dann auf mich zukommt.

Er steht vor mir und sieht mich an. Ich spüre seinen Blick und hebe den Kopf. Mit mordlüsternen Augen sehe ich ihn an und in seinen Augen sehe ich, dass ihn die Situation auch ankotzt wie mich. Ich glaube, dass er meine Mum mag, aber mich nicht, denn ich konnte in seinem Blick sehen, dass er Mum kennt und lieb hat.

„Gut jetzt bist du hier und ich werde dir mal sagen wie das Ganze abläuft“ höre ich ihn sagen und kann nicht fassen was er da von sich gibt. Er will mir Regeln auftischen? MIR? „Halt dich von mir fern. Misch dich nicht in meinen Angelegenheiten ein und lass mich einfach in Ruhe“ spricht er weiter und ich drehe den Kopf um.

„Ach halt doch die Klappe!“ fauche ich und gehe raus aus der Küche. Mir ist das alles hier zu blöd. Ich will wieder nach Hause, denke ich den Tränen nah und bin wütend auf Mum, auf ihren Macker, auf den Sohn des Mackers und auf ganz Tokio. Ich gehe in „mein Zimmer“ und knalle die Tür zu.



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