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Engelsfieber

von

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Es war ziemlich kalt. Schlaftrunken suchte ich nach der Decke, fand sie jedoch nicht. Irgendwie fühlte ich mich komisch, ganz leicht. Die Kälte weckte mich immer mehr. Bis ich bemerkte warum es so kalt war und ich mich so eigenartig fühlte. Ich schwebte in der Luft. Hunderte von Metern über meiner Heimatstadt. Jetzt war ich vollends wach.

Panik überkam mich. >Was passiert hier? Wie ist das möglich?< Als ich die Schockstarre überwunden hatte fing ich an zu zappeln. Doch nichts geschah. Weder konnte ich mich umdrehen noch bewegte ich mich von der Stelle. Ich versuchte es trotzdem weiter. Manchmal entfuhr mir ein panisches Quieken, das sich anhörte wie von einem Meerschweinchen. Nach einer gewissen Zeit hatte ich mich wieder beruhigt. Brachte es doch nichts sich hier zu Tode zu strampeln. Aber jetzt hatte ich ein neues Problem.

Ich war verschwitzt und die Temperaturen waren nicht gerade gestiegen. Fröstelnd rieb ich mir die Arme. Wenn nicht bald was geschah würde ich mir eine saftige Erkältung holen. Doch wie sollte ich wieder nach unten zur Erde, geschweige den zurück in mein Zimmer kommen? Wie war ich überhaupt hier hoch gekommen? Gerade als ich mich wieder zu bewegen begann, um mich warm zu halten, spürte ich wie mir wärmer wurde. Diese wärme kam aber nicht von meinen Bewegungen.

Es fühlte sich an wie eine Sonne in mir. Die Wärme wurde immer intensiver, besonders an meiner Stirn und am Rücken. Meine Stirn wurde immer heißer. Ich hatte das Gefühl als würde sie glühen. Vorsichtig berührte ich sie und zuckte sogleich wieder zurück. Sie war wirklich glühend heiß, aber es schmerzte nicht. Kurz darauf wurde es am Rücken auch immer heißer. Ein ziehen, wie Muskelkater, war zu spüren. Es wurde immer stärker, schmerzhafter. Der Schmerz wurde zusehends intensiver, bis er so stark war das ich glaubte sterben zu müssen. Ich schaffte es nicht einmal zu schreien. Es fühlte sich an als wolle mich etwas von innen her zerreißen. Mir begannen die Sinne zu schwinden, da lies der Schmerz allmählich wieder nach. Halb bewusstlos hing ich in der Luft. Den kalten Wind nicht mehr spürend nahm ich nur noch wage wahr das ich wieder in meinem Bett lag, so als wäre nichts passiert. Ich versuchte es zu begreifen doch war ich nicht mehr in der Lage dazu. Und schließlich umhüllte mich das Schwarz der Bewusstlosigkeit.
 

Das läuten meines Weckers weckte mich. Als ich mich umdrehte, um ihn aus zu schalten durchzuckte mich ein grauenvoller Schmerz. >Ach du Sch...ande! Was hab ich den heut Nacht gemacht?< Als wäre ich einen Marathon gelaufen und hätte eine Tonne Gewichte gestemmt. Am schlimmsten schmerzte es zwischen den Schulterblättern. Dazu kam noch das mir so furchtbar heiß war. Die Matratze schien schon zu triefen. Hatte ich mich etwa erkältet? Eine bleierne schwere überkam mich. Angst machte sich in mir breit. Ich musste unbedingt jemanden verständigen! Nur wen? Meine Schwester war noch nicht hier und wer weiß ob sie heute oder erst morgen kam. Mein Bruder war in der Arbeit, was hieß er würde nicht an sein Handy gehen. Moment, er hat uns mal eine Nummer gegeben, die wir nur in Notfällen verwenden sollten. Zum Glück kann ich mir vieles gut merken. Aber schon in der nächsten Sekunde stand fest das ich das nicht schaffen würde. Ich konnte mich keinen Millimeter mehr rühren. Erneut überkam mich die Angst. >Keine Panik, ganz ruhig. Tief durchatmen.< Ich versuchte die aufkommende Angst zu vertreiben oder zumindest nicht noch stärker werden zu lassen. Was leichter gesagt war als getan. Tief durchatmen konnte ich nämlich schon mal nicht. Es tat zu sehr weh. Außerdem spürte ich wie die Müdigkeit wieder zurück kam. Indem ich anfing nach zu denken versuchte ich gegen die Müdigkeit an zu kämpfen. Mir war nämlich wieder mein unfreiwilliger nächtlicher Ausflug eingefallen. War das wirklich alles passiert oder nur ein Traum? Was war eigentlich passiert? Als ich aufgewacht war schwebte ich weit über der Stadt.

Es schien so als wäre ich dort fixiert gewesen. Egal was ich getan hatte, nichts brachte etwas. Wie sehr ich auch gestrampelt hatte, nicht einmal als ich es mit Schwimmbewegungen versuchte, war etwas passiert. Und dann diese seltsame Wärme, die von meinem inneren kam. Wie konnte meine Stirn so, Wort wörtlich, glühend heiß werden ohne das es schmerzte. Im Gegensatz zum Rücken. Es hatte sich so angefühlt als wolle mich etwas von innen heraus zerreißen. Einerseits fiel es mir jetzt schwer daran zu glauben, dass das alles wirklich passiert und kein Traum war. Andererseits sprachen die aktuellen Umstände eine deutliche Sprache. Eines war ebenso klar. Egal wie intensiv oder wie lange ich darüber nachdenken würde, ich würde keine Antworten finden. Wie wäre so etwas auch erklärbar? Die Müdigkeit wurde immer stärker. Mir fiel es immer schwerer weiter darüber nach zu denken. Da schweiften meine Gedanken in eine andere Richtung. Hatte in der E-Mail meiner Schwester ein genauerer Zeitpunkt gestanden, wann sie wieder kommen würde?

Dieses Wochenende... am... um... Ach Mensch! Irgend was machte mein Gehirn, aber ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren. Mir kam die Notfallnummer wieder in den Sinn. Also startete ich einen neuen Versuch, meinen Bruder an zu rufen. Jedoch leider nicht von Erfolg gekrönt. Ich hatte es geschafft meinen Arm bis zur Bettkante zu befördern. Indem ich ihn mit den Fingern, Stück für Stück, wie eine Krabbe, seitwärts zog. Mit einem letzten Fingerzug fiel er aus dem Bett. Das war's dann auch schon. Wie sehr ich mich auch bemühte, ich hatte keine Kraft mehr mein Handy zu erreichen, das nur wenige Zentimeter neben meiner Hand lag. Verzweifelt schloss ich die Augen und spürte wie mir die Tränen kamen. >Oh bitte, komm heute nach Hause, Schwester.< Mir war als hörte ich wie die Haustür aufging. Jedoch war ich mir nicht sicher, da ich wieder in diesem halb bewusstlosen Dämmerzustand war. Hatte da nicht gerade jemand gerufen? Kurz darauf wurde meine Zimmertür geöffnet.

Ein Gesicht kam in mein Blickfeld, aber ich sah nur Umrisse und Schatten. Die Person sagte etwas. War das meine Schwester?

Die Person packte mich sanft an den Schultern. Ich blinzelte matt. Meine Sicht wurde dadurch aber nicht besser, eher schlechter. Oder fielen mir nur die Lieder zu? Sie rüttelte mich vorsichtig. Anschließend legte sie mir ihre Hand auf die Stirn.

Dann wurde wieder alles schwarz.



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