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Underworld

Mal den Teufel an die Wand
von

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Die Hochzeit

~ Luzifers Sicht ~
 

Hans muss man auch wirklich bei allem helfen. Nur damit er seine perfekte Hochzeit bekommt, muss ich in der Planung mithelfen. Da gibt es einige Kriterien, die beachtet werden müssen, wenn ich Hans' Trauzeuge sein will. Erstens, keine Kirche, soviel ist sicher. Mary ist so glücklich, dass sie Hans keinen Strich durch die Rechnung macht.

Sogar bei der Auswahl des Anzuges musste ich helfen. Aber ich bin gerne bei ihm und es freut mich, dass er so viel Zeit mit mir verbringt. Außerdem muss ich ihm noch verdeutlichen, dass es mir in unserer Beziehung um mehr geht als einfache 'Freundschaft', wenn man das so bezeichnen kann. Schließlich will ich noch seinen Körper erkunden! <3

Ob er zu naiv ist, um zu bemerken, dass ich ihn will? Oder dass er auf mich steht?

Es sieht wohl so aus, dass ich in die Offensive übergehen muss. Es stört mich ja jetzt schon, dass er sich diese Menschentussi aussuchen musste! Aber bevor die beiden ihre Beziehung noch weiter vertiefen können, will ich ihn für mich haben! Hans soll erkennen, dass er mir gehört und nur mir!
 

»Ich kann nicht glauben, dass ich heiraten werde!« , sagt Hans nervös und schaut sich im Spiegel an. Der Tag der Hochzeit ist gekommen.

»Und ich kann nicht glauben, dass dieser Typ hier weitsichtig ist!« , jammere ich rum und gehe im Zimmer auf und ab. Da ich mich auf der Erde nicht manifestieren kann, musste ich mir einen Menschen aussuchen, um von ihm Besitz zu ergreifen. Er wird von all dem hier nichts mitkriegen und wenn ich wieder gehe, wird es so sein, als hätte er nur geschlafen. Solange der Priester nicht versucht mich zu exorzieren. ._.

»Was ist denn so schlimm an dem Körper?« .

»Er ist Raucher! Was meinst du wie ätzend das ist, ständig das Verlangen nach einer Zigarette zu spüren?! Das ist nicht nur ungesund sondern stört auch jeden anderen im Umkreis von fünf Metern. Raucher, uwäch! Dein Körper ist weitaus gemütlicher, Hans« . Jetzt lacht er. Es ist schön ihn so zu sehen. Ich starte einen Versuch, mal sehen, wie er reagiert.

Gelassen gehe ich auf ihn zu, lege einen Arm um seinen Hals und grinse ihn verführerisch an.

»Du siehst in diesem Anzug echt sexy aus... <3 « . Leider wirkt es nicht so sehr, da der Körper, in dem ich stecke, natürlich ein anderes Aussehen und eine andere Stimme hat. Würde ich persönlich da stehen, wäre er jetzt so rot im Gesicht, dass er mich nicht mehr ansehen könnte.

»Ach hör auf! Wenn das stimmt, dann will ich dich auch mal in einem Anzug sehen!« , lacht er.

Hat er gerade - ?

Sofort wird er hochrot im Gesicht und schlägt sich eine Hand vor den Mund. Ein Prusten kann ich mir nicht verkneifen! Er weiß, dass er auf mich steht? Überraschung, Hans, ich habe nämlich genauso viel Interesse an dir wie du an mir!

»Weißt du...«, fange ich an, »Du kannst es dir jederzeit anders überlegen«.

»W-Was meinst du?« .

»Du weißt schon. Die Hochzeit. Du kannst immernoch umkehren« .

»Wo denkst du hin, Luzifer? Ich kann Mary doch jetzt nicht ihr Herz brechen!« .

»Ich meine nur, bist du wirklich sicher, dass du sie heiraten willst?«. Es kann doch nicht sein, dass er sich für sie und gegen mich entscheidet.

»Ich liebe sie. Sie macht mich glücklich und ich will sie heiraten. Was ist denn so falsch daran?« .

»...« .

Es ist falsch, weil ich dich behalten will. Du gehörst doch mir...

»Nichts. Du hast recht. Mach dich bereit, es geht gleich los« , antworte ich schließlich und gehe aus dem Raum. Es ist still, ich bin allein. Wütend schlage ich die Faust gegen die Wand neben mir. Wie kann er nur?! Nach allem, was ich für ihn getan habe?!

Ok, ganz ruhig. Positiv denken. Selbst wenn Hans sie heiratet, ist das kein Abschied. Er kann immernoch mir gehören, auch wenn ich ihn manipulieren muss! Ich bin der Teufel, ich habe Kräfte! Aber... Ach ich will keine Marionette, ich will Hans.

Sein Herz, seinen Körper, seine Seele, sein ganzes Sein! Ich will ihn und niemand anderen.

Reiß dich zusammen, Luzifer! Spiel einfach, als wäre nichts! Du darfst jetzt nicht depressiv werden!
 


 


 


 

Als sich Mary und Hans das Ja-Wort geben und sich in diesem geblümten Garten küssen, jubeln alle Gäste und freuen sich. Ts, wenn er es so will...

Ich habe weitaus mehr zu bieten als die da. Also kann ich sagen, ich habe mich dazu entschieden, sie nicht zu mögen. Egal was Hans sagt, ich werde mich nie auf sie einlassen.
 

Auf der Feier scheinen alle gut gelaunt und gratulieren der Braut. Nur ich und ein paar andere sitzen am Tisch und trinken lieber etwas. Mann, ist das kitschig hier mit all den Verwandten und Freunden. Also ist das hier wie ein Familientreff unter Menschen? Unterscheidet sich ja gar nicht von uns Göttern.

»Seid ihr bereit?« , ruft Mary und wartet auf ein bestätigendes Jubeln. Nun wirft sie den Brautstrauß nach hinten in die Menge. Ein mieser Wurf, er fliegt in eine völlig falsche Richtung. Und mir auf den Schoß.

Ein paar Mädels, anscheinend Marys Freundinnen, hätten ihn lieber gefangen, aber stehen nun vor mir und gratulieren.

Was ist denn in alle gefahren? Überall klatschen sie in die Hände und freuen sich.

Nervös wende ich mich an Hans:

»Sag mal, was ist denn hier los?« .

»Du hast den Brautstrauß gefangen!« .

»Ja und?« .

»Das ist ein Zeichen, dass du als nächstes heiraten wirst!« .

»Ts, Blödsinn« , gebe ich meinen Kommentar ab und lege das Gestrüpp auf den Tisch.

Mary kommt zu uns hingelaufen und setzt sich zu uns.

»Da bist du Hans, ich habe dich schon gesucht« . Nun mustert sie mich und sieht mir zu, wie ich desinteressiert meinen Martini trinke. Mit Olive. Ich schmecke, wie ein Mensch es tut. Ich persönlich hätte Lust auf Fleisch, aber wenn ich im Körper eines Vegetariers stecken würde, dann könnte ich nicht anders als alles wieder hochzuwürgen.

Was guckt sie mich denn so verwundert an? Hans versucht, sie ein wenig abzulenken.

»Ähm, Schatz? Das ist mein Freund...« .

»Ben. Nett Sie kennenzulernen« , beende ich den Satz.

»Oh, das wusste ich ja gar nicht! Hallo, ich bin Mary!« , sagt sie freundlich und reicht mir ihre Hand.

»Ich weiß, wer du bist. Du hast meinen Hans geheiratet« , antworte ich unfreundlich und nehme noch einen Schluck.

»Lu- Ben! Was sagst du denn da?« , meint Hans beschämt und versucht, die Peinlichkeit wegzulachen. Ein gequältes Lachen.

»Habe ich undeutlich gesprochen?« , frage ich und lege meinen Arm um seinen Hals und ziehe ihn an mich, um mein Territorium zu verteidigen. »Mein Hans!« .

Mary lächelt.

»Na dann. Ich hoffe, dass du uns trotzdem deinen Segen gibst« .

»Meinen Segen, huh? Möchtest du unbedingt eine Ehe, die unter des Teufels Macht steht?« .

»B-Ben, das reicht jetzt! Was hast du denn auf einmal?« .

»Ich muss mal kurz nach draußen. Entschuldige mich, Mary« , antworte ich und stehe auf. Ich muss hier dringend raus.

Als ich sagte, dass ich Gesellschaft brauche, meinte ich keine riesige Ansammlung von Leuten, die mich nicht in geringster Weise interessieren, sondern jemanden, mit dem man Spaß haben kann.

Um mal aus dem Alltagstrott rauszukommen. Und ich bevorzuge die Gesellschaft von Hans oder Caren. Ich bin sicher, wenn ich mal mit Mary allein bin, ist sie auch nicht so unausstehlich für mich. Aber so? Nein, so ist alles nur unnatürlich und nervtötend.
 

Nachdenklich stütze ich mich mit den Unterarmen auf einem Geländer ab und schaue auf eine Wiese, auf der Tautropfen im Licht des Vollmonds glitzern. Der Himmel ist klar und dunkel. Wann habe ich zuletzt Sterne gesehen? Noch nie?

»Hey« , begrüßt mich Hans und gesellt sich zu mir.

»Hey...« .

»Sag mal, was war vorhin los mit dir?« .

»Ich mag das Ganze hier einfach nicht. Viel zu viele Leute, die alle so viel Spaß haben. Und ich bin nicht in Stimmung für sowas. Vorallem nicht, wenn es dabei um eine Hochzeit geht« , erkläre ich ihm und schaue betrübt auf meine Finger, mit denen ich herumspiele. Hans bleibt wie immer feinfühlig und genießt die Stille hier draußen mit mir.

»Weißt du warum ich so glücklich war, als du mich fragtest, ob du mein Trauzeuge sein darfst?«.

Interessiert schaue ich ihn an. Er schaut nun auf seine Finger und lächelt. Er sieht etwas verträumt aus. Das sehe ich an seinen Augen, sie scheinen zu glitzern.

»Weil ich mir niemand Besseren vorstellen konnte. Ich mag dich wirklich sehr. Zwar bin ich manchmal verwirrt, wenn ich in deiner Nähe bin oder weiß nicht, was ich tun soll, wenn du mir auf einmal so nahe bist. Aber dann denke ich daran, dass du es bist, der mir so nah ist und ich denke mir... dass ich es doch ganz schön finde« . Macht er mir etwa gerade ein Geständnis? o-o

Ich räuspere mich.

»Weißt du, ich halte nicht viel von Mary. Ich habe das Gefühl, dass sie dich mir wegnehmen will. Und das finde ich einfach nur unerträglich. Schließlich will ich auch noch was von dir übrig haben, nicht wahr?« , sage ich und stupse ihn an. Nun lachen wir beide. Es gibt wohl niemanden, der sich so idiotisch anstellt wie ich. Seit wann gebe ich mich kampflos geschlagen? Und das auch noch von einer menschlichen Frau? Nein, den Kampf gewinnt sie auf keinen Fall!

Vorsichtig rücke ich an Hans heran und berühre seine Schulter mit meiner.

Er schaut mich an und ich lege eine Hand auf seine Wange. Sofort entfährt ihm eine Gänsehaut. Als auch er sich mir nähert, schließen wir unsere Augen.

»Hans? Bist du hier draußen?« , sofort öffnen wir unsere Augen und fahren auseinander.

Wer stört?!? c(=`M´=* c)

»Ah - Hey Mom!« , begrüßt er die Frau und geht zu ihr rüber. Sie bringt Mary mit, die ziemlich angetrunken wirkt.

Na, das war ja mal eine Pleite! Ich verschwinde besser, bevor er mich noch irgendwem vorstellt.

Dieser Körper wird dann bewusstlos umfallen und bald wird der Typ wieder aufwachen und sich an nichts mehr erinnern können.

Na dann, Zeit nach Hause zu gehen und in meinen eigenen Körper zurück.
 


 


 


 


 


 

Zwei Tage später sitze ich auf meinem Bett und blase Trübsal. Nichteinmal Caren will ich jetzt sehen. Es ist spät abends. Jetzt muss ich es endlich durchziehen! Ich habe lange genug gewartet! Sonst halte ich es bald überhaupt nicht mehr aus.

Mit einem Fingerschnippen teleportiere ich Hans hierher und stehe auf.

»Hans, jetzt reden wir mal Klartext! Ich - oh« . Er schläft ja schon.

Verdammt, Hans' Bedingung für den Pakt war zwar unbewusst gestellt, aber trotzdem eine der Schlausten, die jemals gemacht wurden. Dann werde ich ihn ansehen.

Vorsichtig steige ich aufs Bett und setze mich auf seine Hüfte.

Er schläft also immer auf dem Rücken.

Hans sieht so... schwächlich aus. So gebrechlich. Und doch will ich so viele Sachen mit ihm anstellen, sodass er dabei gar nicht mehr klar denken kann.

Schon die Vorstellung erweckt pure Vorfreude in mir. Ich will ihn. Ich will nur ihn, und das so sehr.

Aber ob ich überhaupt dazu kommen werde? Es erfüllt mich mit Trauer, wenn ich seinen Körper ansehe, an den ich vielleicht nie drankommen werde.

Langsam mache ich es mir auf seinem weichen Körper gemütlich und lege mich auf ihn. Mein Gesicht ist nun direkt über seinem. Er atmet leicht. Das ist so süß.

»Ich werde dich vermissen, Hans« , flüstere ich ihm zu und lege meine Stirn auf seiner ab. Würde er doch bloß seine schönen blauen Augen öffnen. Da er das aber nicht tut, weil er noch schläft, schließe ich meine und genieße diesen Moment. Wie ich seinen Atem auf meiner Haut spüre, so sanft und einladend. Aber ich kann nichts tun. Unser Vertrag bindet mich an seine Bedingung: "Nichts Persönliches mit ihm anstellen, wenn er sich nicht wehren kann".

Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meine drücken. So energisch.

Sofort fahre ich zurück und richte mich etwas auf. Er überrascht mich immer wieder.

»Du weißt, dass ich das bin. Nicht wahr, Dornröschen?« , frage ich ihn offensichtlich.

»Jah...« , haucht er und öffnet seine Augen. »Wie kannst du es wagen, etwas anzufangen, und es dann nicht zuende zu bringen?« .

Er wollte, dass ich weitermache? Was ist aus dem schüchternen Hans geworden, der immer knallrot wird, wenn ich ihm zu nahe trete? Aber das ist jetzt egal. Ich will ihn verdammt! Und jetzt will er mich auch, und was mache ich? Ich denke zu viel nach.
 

Jetzt kann ich ihn endlich küssen. Hans erwidert den Kuss liebevoll. Eine eher flüchtige Berührung, und trotzdem so innig und einmalig. Bis sie stärker wird. Unser Atmen hört sich nicht mehr so gleichmäßig an.

Vorsichtig lasse ich meine Zungenspitze über seine Lippen wandern, als wäre er gebrechlich oder nicht geübt in solchen Dingen. Aber das stimmt nicht, denn er gewährt mir sofort Einlass.

»Mmmh ~ « , stöhnt Hans und legt die Arme um meinen Hals. Er scheint es genauso zu genießen wie ich. So überzeugt habe ich ihn ja gar nicht in Erinnerung! <3

Ich will schon weitermachen, mit meinen Händen über seinen Körper fahren, da löst er abrupt den Kuss.

»Was ist los?« , frage ich ihn. Nun grinst er mich hämisch an.

»Oh nein, so nicht« . Huh?

Mit einem starken Ruck wirft er mich von ihm runter aufs Bett. Ehe ich mich versehe sitzt er schon über mich gebeugt auf meiner Hüfte.

»Ich liege oben!« . Verstehe, er will seinen Stolz als Mann nicht verletzen.

»Ich muss dich enttäuschen, Hans, aber das ist gegen meine Prinzipien. ICH bin oben, finde dich damit ab« .

»Na gut... ._. Aber versprich mir, dass wir uns abwechseln!«. Jetzt ist er wieder mein Süßer Hans!

»Ok, du kannst auch mal oben« ... sitzen! >:D

Zufrieden küsst er mich erneut. Tief und gefühlvoll. Mit ihm zusammen setze ich mich auf und kralle meine Finger in seinem Haar fest, nur für einen Moment, um ihm Vorfreude zu machen. Es gefällt ihm. Ich werde ihm Töne entlocken, derer er sich schämen würde!

Oh ja, so gefällt mir das schon eher! <3


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel wird leider etwas kurz, aber ich wollte für den weiteren Fortlauf die Perspektive ändern und auf Hans' Sicht wechseln.
Denn aus der Perspektive des Seme zu erzählen, der sich schon jahrelang an seinen Arbeiterinnen austobt, finde ich doch etwas langweilig, wenn man auch aus der Perspektive des menschlichen Uke kann, der sich gerade entscheidet, diesen Schritt mit ihm zu gehen.
Also, ich finde Hans' Sicht bei dieser Situation einfach spannender, was meint ihr?
Eure Tomanto Komplett anzeigen

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