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Underworld

Mal den Teufel an die Wand
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt heißt es wohl, entscheiden, mit wem ich weitermache. ^^°>
Ich überlege mir stark, ob ich mit Luzifer weitermachen soll. Das Kapitel lässt sich aber nicht so schnell schreiben, bei einem festgelegten Tagesablauf und ich muss morgen früh aufstehen.
Ich schreibe so schnell ich kann. (PS: Die K Tastate dieser Tastatur klemmt ein bisschen, und da kann mal ein kleiner Fehler auftauchen, wenn ich mit meinen Fingern so über die Tastatur schwirre. Ich bin ein schneller Tipper! xD Komplett anzeigen

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Wie Menschen so sind

~ Luzifers Sicht ~
 

Hach, das brauche ich jetzt wirklich! Angenehme Gesellschaft. Menschliche Gesellschaft hat sowas... gefühlvolles oder so ein Quatsch. Dämonen sind nur Monster ohne großes Verständnis. Gefühle ausdrücken oder zulassen ist da eher was für schwächliche Wesen.

Aber Hans gefällt mir sehr, ihm gegenüber kann ich mal die Pflichten eines Königs vergessen. Zwar sollte er das Goldstück unter meinen Servants sein, aber mir ist nicht danach, ihn wie die anderen zu behandeln. Dann wäre mir ja genauso schnell langweilig wie vorher, und das hätte auch nichts an meinem öden Tagesablauf geändert.
 

Jetzt sitzt Hans da und schaut beschämt zu Boden. Bin ich zu aufdringlich? Pff, der Arme! Bekommt die ganze Packung ab!

Ist es zu früh, den nächsten Schritt einzuleiten? Scheint mir so.

In der Nähe quengelt eine nervige Kinderstimme.

»Beruhigt mal einer Foop?!« . Immer diese Antielfen. Sie sind so schwierig und jagen allem Pech nach, wo es etwas gibt! Foop dagegen ist zwar noch ein Antielfenbaby, aber er ist wie Stewie Griffin - Intelligent und zerstörerisch zugleich!

»Hör mal, Luzifer...« , fängt Hans an.

»Hm?« .

»Ich kann leider nicht lange bleiben, könntest du mich gleich zurückschicken?« .

»Was? Warum nicht?! :( « . Da habe ich mich schon gefreut ihn wiederzusehen, und jetzt kann er nicht bei mir bleiben?

»Es gibt da oben ein Mädchen, das ich sehr mag... Und ich wollte meinen Eltern von ihr erzählen und — « .

»Ein Mädchen?«. Ah, das erklärt seine Zurückhaltung. Eine menschliche Frau hat also sein Herz gestohlen? Tja, dafür habe ich seine Seele, plus seinen Körper. Und wenn ich ihm entlocken kann, was er wirklich von mir denkt, dann raube ich ihm auch seinen Verstand. Das wird ein Spaß.

Ich wende mein Gesicht von ihm ab und setze eine bedrückte Miene auf. »Du ersetzt mich...« .

Sofort sucht er meinen Blick und erklärt sich. »Nein, nein! Das siehst du falsch, ich könnte dich niemals ersetzen! Glaub' mir!« .

Ich kann mir nicht helfen, ich muss einfach kichern!

»Was ist so witzig?« .

»Du kriegst einfach nicht genug von mir, stimmt's?« , raune ich und schaue ihm beim Erröten zu.

»W-Wie meinst du das?« .

Ach Hänschen, du stotterst! Merkst du nicht selber was hier abgeht?

Langsam, nach und nach, knöpfe ich von oben mein Hemd auf und beobachte aus dem Augenwinkel, wie er mir zuguckt. Dann werfe ich ihm einen flirtenden Blick zu und bumm! Da ist es wieder — das Tomatengesicht™!

Laut lache ich los. Hans schüttelt hastig den Kopf und hält sich die Hände vors Gesicht.

»NAARRHH! DUUUUUUUUU!!! o`////M////´o« . Davon muss ich nur noch mehr lachen.

Na, Hans? Hast du es bemerkt? Du, mein Lieber, stehst auf mich! Oder soll ich es dir nochmal verdeutlichen?

Er trägt eine Krawatte, das tut er sonst nie. Es scheint also etwas Wichtiges anzustehen. Die nutze ich mit Freuden aus.

Unverschämt und aufdringlich wie ich bin setze ich mich auf seinen Schoß wie damals beim Ritual. Mit einem kleinen Ziehen an seiner Krawatte rücke ich ihn näher an mich heran und habe ihn vollständig im Griff. Das gefällt mir, vielleicht lege ich ihm später eine Leine an.

»Dieses Mädchen...« , raune ich ihm in stiller Zweisamkeit zu und nähere mich ihm sehr langsam.

»Ja?« , flüstert auch er und scheint sich sehr auf unser Gespräch zu konzentrieren. Ihn zu manipulieren ist leicht, aber nun wird ihm die Situation wohl etwas gefährlich. Klar, Dämonen sind der natürliche Feind der Menschen, da ist es nur verständlich, wenn ihr Fluchtsinn ihnen verrät, besser aufzupassen. Wie bei einem T-Rex. Einfach still sein, Abstand halten und nicht wegrennen, sonst aktiviert sich unser Jagdinstinkt und wir holen sie so oder so ein.

»Ist sie dir.. sehr wichtig?« .

»Ich.. denke schon...« , flüstert er zurück und schaut mit seinen halb geschlossenen Augen in meine.

»Wirst du... sie heiraten wollen?« .

»Jah...« , haucht er zurück. Unsere Lippen berühren sich fast. Er ist sehr konzentriert, fällt diesmal nicht auf mich rein. Aber er ist auf dem besten Weg mir zu verfallen. Bald wird er mir gehören, voll und ganz.

»Kann ich dann... dein Trauzeuge sein?« , frage ich und weiche von ihm zurück.

Er macht große Augen.

»Echt? Das würdest du tun?« .

»Ich würde doch niemals deinen großen Tag verpassen« .

»Es wäre mir eine Ehre!« . Als wäre nie etwas gewesen. Und genauso setze ich mich wieder neben ihn und tue so, als wäre nichts. Hans lächelt mich an. Er ist ja so süß.

»Wer ist denn die Glückliche?« .

»Sie heißt Mary und ist die schönste Frau, die ich je getroffen habe. Sie läuft immer in knallbunten Sachen rum, man kann sie gar nicht übersehen. Und immer fröhlich bereichert sie jeden Tag, den ich mit ihr verbringe« .

Klingt so, als ob sie ihn gut bei Laune halten kann. Das würde mir Stress ersparen, schließlich will ich ihn auch auf der Erde in guten Händen wissen. Vielleicht kann sie aufpassen, dass mein kleiner Tollpatsch nicht noch ein drittes Mal umkommt.

Ich lächele.

»Diese Mary. Es gibt hunderttausende, aber ich kenne sie. Sie ist ein gutes Kind, du wirst sie glücklich machen. Ich erlaube es« .

»Wtf, ihr kennt euch?!« , fragt er aus heiterer Hölle und sieht mich entsetzt an.

»Nein, sie hat keine Ahnung! Und sie weiß auch nichts von uns, oder?« .

»Ähm, nein...« .

»Du lügst einfach so deine Freundin an!« , tadele ich ihn und schüttele den Kopf.

»Ich lüge sie nicht an. Ich... sage ihr nur nicht alles. Sie hat jedenfalls nie nach dir gefragt« .

»Och, bin ich denn SO unbeliebt?« .

»Wenn du dich nicht meldest? Aber gut, ich werde sie daran erinnern dich öfter anzurufen« . Er kichert über seinen eigenen Witz. Das habe ich jetzt gebraucht. Eine Aufmunterung.

»Hans?« , versuche ich, seine Aufmerksamkeit für mich zu gewinnen.

»Hm?« , erwidert er und sieht mich an. Ich lächele und strecke meine Hand nach seinem süßen Gesicht aus. Er zuckt zusammen, als meine Finger seine Wange berühren. Er ist ja so ängstlich. Berechtigt, irgendwie. Ich könnte ihn töten, wenn mir danach ist. Sanft streiche ich ihm über die Wange und wandere mit meiner Hand weiter nach oben und vergrabe sie an der Seite in seinem blonden Haar.

Er schaut mich wie gebannt an, dabei habe ich bisher nie versucht ihn zu manipulieren. Ich habe ihn nur so weit gebracht, weil ich ein Meister der Verführung bin. Im letzten innigen Moment ziehe ich ihm die Mütze vom Kopf und nehme sie an mich.

Sein Haar verwuschelt davon. Das hat er nicht kommen sehen.

»Hey! Meine Mütze!« . Ich will ein wenig mit Hans spielen, das wird lustig!

Sofort hechte ich vom Bett und laufe zur Tür.

»Fang mich! <3 « , rufe ich, die Mütze in der Hand schüttelnd, und laufe in den Flur.

»Ah- Warte!« , höre ich ihn rufen und mache mich gleich hinter der nächsten Ecke bereit zum Necken.

Da stürmt er auch schon aus der Tür und den Gang entlang auf mich zu. »Na warte, dich kriege ich!«.

»Versuche es ruhig, kannst ja eh nicht mithalten!« . Wieder verschwinde ich hinter einer Ecke und laufe weiter.

Das geht eine Weile so, bis Hans länger braucht. Er wird langsamer, muss sich manchmal entscheiden, in welche Richtung er geht und kommt sich ziemlich verloren vor.

»Hier drüben ~ «, singe ich und locke ihn mit der Mütze an. Er erspäht mich bei einer Gabelung.

»Hey! Nicht so schnell!«.

Aber ich höre nicht drauf und laufe weiter. Mein Palast ist nicht klein, darauf habe ich bestanden, aber er ist für mich so gewohnt geworden, dass er mir persönlich doch wieder zu klein ist. In manchen Räumen war selbst Ore-Sama nicht einmal. (Ore = japanisch für Ich, Gebrauch der Männer, markiert den Macker xD) ( -Sama = ehrenwerte Anrede)
 

Ich warte derweil bei einer höher gelegenen Kuhle in der Wand, nahe der Decke eines großen Raumes, auf die man hochfliegen muss, wenn man da hin will. Da sitze ich drin und warte auf Hans, der sich wirklich Zeit nimmt.

Das wird langsam richtig langweilig. Ich höre die Tür aufgehen und sehe mich gleich um. Da kommt er ja endlich!

»Haaaaaalllööööö??« , fragt er in den Raum und tritt ein, die Tür hinter sich schließend. Außer mir ist hier niemand, aber er kann mich nicht sehen, jedenfalls nicht, wenn er nicht nach oben sieht.

Als er direkt unter mir steht, lasse ich seine Mütze fallen. Diese landet, wie geplant, auf seinem Kopf. Ein wenig unordentlich. Sofort sieht er nach oben und entdeckt mich.

»Da bist du!«.

»Das hat aber ganz schön lange gedauert!« , tadele ich den unpünktlichen Menschen.

»Sorry, du warst einfach weg« .

»Ich will deine leeren Entschuldigungen nicht hören«, tadele ich weiter, »Es tut dir ja doch nicht leid, hör auf mich anzulügen. Wo bleiben deine Manieren?«. Ich höre mich schon an wie Mutter. Uwaah! Bloß nicht wie Mutter!

Sofort grinse ich ihn an und komme zu ihm hinuntergeflattert. Hans macht große Augen und ihm entfährt ein großes:

»WOOOOOW! *O* « .

»Was ist?« , frage ich, unten angekommen. Sag nicht, er hat noch nie im Leben Dämonenflügel gesehen?

»Du hast Flügel! Das ist ja toooll!«.

»Die hier? Wieso? Hast du sowas nicht?« .

»Äh- Nein, ich bin ein Mensch. Ich weiß ja nicht, wie viel du über Menschen weißt, aber wir haben keine Flügel«.

Das zerstört jetzt ein bisschen mein Weltbild. Obwohl, ich habe nie welche gesehen, wenn ich die Menschen damals im Auftrag von Elohim beobachtet habe. Anfangs hatten sie weder Dämonen- noch Engelsflügel oder dergleichen. Aber dass das immernoch so ist, überrascht mich schon.

»Huh! Habt ihr nicht einmal einen Schweif oder zwei?« .

»Nein, sowas haben wir auch nicht« . Ich habe wirklich seit 1000 Ewigkeiten keinen kompletten Menschen mehr aus nächster Nähe gesehen!

»Und wie könnt ihr dann euer Gleichgewicht halten?« , frage ich und demonstriere ihm mit einem Peitschen meines Schweifs, was ich meine.

»Ohne. Wir brauchen keinen. Wir haben keine Hörner, produzieren keine Gifte und können auch kein Feuer oder Ähnliches erzeugen« . Höchst interessant!

»Achso! Ihr seid soetwas Ähnliches wie Nymphen, oder?« .

»Da muss ich dich enttäuschen. Ich bin nichts weiter als ein Mensch, und wir Menschen sind so, wie du mich gerade siehst« . Wie ich ihn sehe, so sind Menschen und so sehen sie auch aus. Verstehe...

Neugierig über diese Aussage trete ich näher an ihn heran und mustere ihn von allen Seiten. Ich hebe sein Hemd an und schaue darunter. Interessant. An seinem Rücken sind keine versiegelten Flügel, Tentakel, Kagune oder Vektoren. Und wenn ich mit den Händen etwas weiter runter wandere, fühle ich wirklich kein Anzeichen von einem Schweif oder Ähnlichem.

Und wenn ich so in seine Hose schaue, dann ist da —

»Waah! Jetzt reicht's aber!« , unterbricht Hans mich und drückt mich weg. »Behalte deine Hände in Zukunft bei dir, ja?!« , beschwert er sich und zieht sein Hemd wieder zurecht.

Schämt er sich etwa? Ach stimmt ja, er steht auf mich. Und ich fasse ihn so skrupellos an, wie unhöflich von mir.

»Wenn du mich nicht so neugierig machen würdest, deinen Körper zu erkunden, wäre ich jetzt nicht so gespannt« .

»Was, du-?! Was soll das bedeuten?« , fragt er nervös. Ganz recht. Ich will dich nackt sehen, Hans! <3

Ich kichere nur, das genügt als Antwort.

»Bringst du mich jetzt wieder zurück?«. Menno, ich hätte viel lieber weiter mit ihm gespielt.

»Was wirst du nun tun, Hans?« .

»Ich weiß jetzt, was sich Mary erhofft hat, von mir zu hören« .

»Und was, du Genie?« , necke ich ihn etwas.

»Ich werde Mary heute noch einen Antrag machen!« . Das flasht mich jetzt schon etwas. Hat der eine Blitzerkenntnis bekommen, oder warum ist er sich auf einmal so sicher?

»Hans, du hast nichteinmal etwas vorbereitet, nein, du bist gerade erst auf die Idee gekommen, sie zu heiraten. Nein, noch nicht einmal! Ich habe dich darauf gebracht!« .

»Ich bin mir jetzt einfach sicher! Ich will sie heiraten« , meint er und hält sich anspornend die Fäuste vor der Brust.

»Na, wenn du das sagst« . Wenn er da so enthusiastisch ist, dann lass ihn mal machen.

Mal sehen, was da noch draus wird.
 


 


 


 


 

Ich beobachte Hans durchs Siegel. Oder eher gesagt, sehe ich durch seine Augen und kann beobachten, was er so macht. Aha, er kauft einen Ring. Einen teuren Ring sogar. Und Blumen, er ist also mehr der Romantiker?

Das dauert aber, bis er endlich vor Mary antanzt und sie fragt. Sie schlägt seinen Antrag besser nicht aus, ansonsten mache ich sie verantwortlich dafür, meinen Hans gebrochen zu haben! Er ist MEINER und nur Ore-sama darf ihn brechen!

Was auch immer er von der Ehe hält, ich finde sie sinnlos. Jeden Tag nur die selbe Pflaume, das ist doch langweilig! Wer will das schon, wenn man alle haben kann? Hans, mit deinem hübschen Gesicht kannst du viele Frauen bekommen und du willst nur eine? Also ehrlich, sind alle Menschen so? Hm. Aber es ist besser so. Schließlich gehört er ja schon mir und ich habe dafür gesorgt, dass das auch so bleibt.

Da stellt sich nur die Frage, wie Mary damit umgeht. Sie sollte eigentlich das Gefühl haben, sich ihm nicht nähern zu dürfen, aber trotzdem ist sie mit ihm zusammen und will ihn sogar heiraten. Sind die Sinne eines Menschen wirklich schon so schwach, dass sie es nicht erkennen?
 

Na endlich, er steht ihr gegenüber.

»Mary, hast du kurz Zeit?« , fragt er sie in einem zurückhaltenden Tonfall. Hans... v-v°

Du machst mich fertig! Ein Mann sollte Selbstbewusstsein und Stärke ausstrahlen, aber was machst du? Ich bin sicher, wenn du mal überfallen wirst, ist Mary diejenige, die dich retten muss. Oder Ore-sama. Du bist wirklich der geborene Uke.

MEIN Uke! <3

»Was gibt es denn so Dringendes?« , fragt sie fast monoton. Sie erwartet anscheinend nichts Bedeutendes mehr von ihm zu hören. Das ist gut, sehr gut! Jetzt kannst du sie überraschen!! Schnapp sie dir, Hans!

»Ähm... also...« ... »D-Du weißt ja, wir sind schon eine lange Zeit zusammen u-und ich liebe dich sehr. Du bist toll, du bist hübsch und intelligent und... und... du?« . *Facepalm meinerseits*

»Aber Hans, du weißt doch, dass ich dich von ganzem Herzen liebe« . Hans starrt nervös den Boden an, deswegen kann ich nicht besonders gut sehen. Aber sie hat eine Hand auf seine Schulter gelegt, um ihn zu beruhigen. Nun holt er den Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und streckt ihn ihr entgegen. Er hält sie ihr ins Gesicht. Na, wenn sie es mag, mit Blumen zu kuscheln, war die Aktion nicht ganz so ein Reinfall.

Hans kann sich nur entschuldigen und irgendein Gestammel abliefern. Dem Jungen muss ich bis zur Hochzeit noch was beibringen. Sonst kann Mary noch bis Weihnachten auf sein Ja-Wort warten.

»Mach' hinne, Mann!« , rufe ich ihm durchs Siegel in den Kopf.

Jetzt bekommt er gar einen Ton mehr raus.

»Ähm... Ich wollte dich fragen, ob du gerne... ich meine, wenn du...« , stottert er weiter.

Das hält man ja im Kopf nicht mehr aus! Ich muss die Initiative ergreifen.

Sofort spreche ich die Formel, mit der ich meine Seele in Hans' Körper transportiere und seine währenddessen im Hintergrund halte. Es ist ein lateinischer Zungenbrecher so wie die meisten Zauberformeln.

»Hans, ist alles ok mit dir?« , höre ich Marys Stimme in meinen Ohren. Nein, es sind Hans' Ohren, aber ich stecke in seinem Körper und kontrolliere ihn.

»Doch, alles gut. Ich war nur etwas nervös« , antworte ich ihr mit Hans' Stimme. Das ist ungewohnt und ich muss aufpassen, nicht mit der Stimme abzubrechen. Hans' Herz klopft so wild, dass es mich förmlich durcheinander bringt.

»Beruhige dich Hans, ich mache das schon« , flüstere ich kaum hörbar.

,,Ich bin nur so nervös! Was ist wenn ich etwas falsch mache?" , höre ich seine Stimme in meinem Kopf.

»Du kannst nichts falsch machen. Ich mache das und ich mache nie etwas falsch« .

Mit einem Räuspern wende ich mich an Mary.

»Also Mary...« , beginne ich und begebe mich widerwillig auf die Knie. Hans hätte das gemacht, aber ich würde mich nie vor irgendwem beugen.

»Würdest du mir, Hans, die Ehre erweisen und mich heiraten?« , frage ich sie lächelnd und öffne die kleine Schachtel mit dem Verlobungsring vor ihr. Sofort strahlt sie und atmet hastig Luft ein. Vor lauter Glück hält sie sich die Hände vor dem Mund und kann gar nicht fassen, dass ihr Lebenstraum in Erfüllung geht.

»Ich lasse dich dann mal mit deinem 'Glück' allein« , wende ich mich an Hans.

,,Danke, Luzifer!" .

»Jaja, hör bloß auf damit. Das kann man sich ja gar nicht anhören« . Gut, dass Mary so lange fangirled, da kann ich mich in Ruhe aus dem Staub machen, bevor sie mich noch anfällt.
 


 


 

Vom Speisesaal aus beobachte ich die Situation, wie Mary wiederholt "Ja" sagt, Hans sie im Kreis herumwirbelt und sie küsst, während ich einen Martini mit Augengeschmack genieße. Es ist lange her, seit ich wieder etwas Menschliches verspeist habe.

Dieses Schauspiel, welches Hans mir da liefert, soll diese sogenannte Liebe sein... Mary sollte lieber wissen, worauf sie sich da eingelassen hat. Denn diese Lippen gehören genauso mir wie alles andere an ihm.

Wäre Ore-sama nicht so gnädig, hätte ich sie schon längst getötet und angeordnet, ihre Überreste wiederzuverwerten. So wie bei allen anderen Servants vorher, die es nicht wert waren, weiterzuleben.

Aber wenn sie Hans glücklich macht, muss ich mich nicht mit seinen negativen Gefühlen herumschlagen. Er soll mich schließlich erheitern und gute Dienste leisten.
 

Caren steht neben mir und schweigt. Ich habe sie angewiesen, mir Gesellschaft zu leisten. Doch sie scheint angespannt und benimmt sich angemessen.

»Caren?« . Sie scheint gedanklich abgeschweift gewesen zu sein, also schreckt sie leicht auf und blinzelt ein paar mal zu mir rüber.

»J-Ja, Eure Hoheit?« , fragt sie anständig und förmlich. Trotz allem ist sie meine Beraterin und wir reden sonst nur über viel Geschäftliches und begegnen einander nur mit geschäftlichem Abstand. Ich kann mich nicht erinnern, mich ihr jemals auf andere Weise genähert zu haben.

»Du redest nicht viel. Geht es dir nicht gut?« , frage ich sie, weil es mich wirklich interessiert, mich mit ihr zu unterhalten. Selbst Ore-sama kann nicht den ganzen Tag allein verbringen, manchmal brauche ich einfach jemanden zum reden oder zum... um andere Dinge zu tun. xD

»N-Nein, Eure Hoheit, mir geht es gut« . Caren ist gut erzogen und weiß, dass sie ihrem Herren niemals in die Augen sehen, geschweige denn ihn ohne gefragt zu werden einfach ansprechen darf. Aber wenn ich ein Gespräch aufbauen will, dann können ihre guten Manieren mich wirklich stören.

»Aber dich muss doch etwas stören. Was ist es? Hast du nicht gut gegessen?« , versuche ich zu raten. Meine tiefe Stimme scheint ihr einen Schauer über den Rücken zu jagen. Denn immer, wenn das passiert, platzen ein paar einzelne Federn aus ihrer Haut und schweben durch die Luft und schließlich auf den Boden.

So wie jetzt. Sie wird wieder so rot und gräbt ihre Hände in ihr Kleid.

»Also doch« , schließe ich und ziehe den Zahnstocher mit dem aufgespießten Menschenauge aus dem Martini.

»Eh?« . Ich stehe auf und halte ihr den Zahnstocher vor.

»M-Majestät, das ist wirklich nicht nötig, also ich...« , stottert sie.

»Ich will das nicht hören« . Sofort schweigt sie. Caren zuckt ein wenig zusammen als ich mit zwei Fingern ihr Kinn anhebe.

»Und jetzt Mund auf« . Sie tut, wie ich ihr befehle. Das tut sie immer. Sie ist schon so lange hier, dass sie sich keinen kleinen Fehler mehr erlaubt.

Ich hätte nie gedacht, dass Caren sich von mir füttern lassen würde. Aber was soll ich machen? Wenn sie zusammenbricht, kann sie ihre Dienste nicht mehr erfüllen. Das hier dient nur zur Vorbeuge. Denn wenn sie unfähig ist zu arbeiten, muss ich sie loswerden. Ganz einfach.

Hochrot im Gesicht schaut sie gen Boden. Ist ihr das etwa peinlich? Hihi!

Damit sie auch weiterhin vernünftig isst, gebe ich ihr ein Belohnungsküsschen auf die Stirn.

Und somit gehe ich aus dem Raum und meinen Geschäften nach. Das wird sie wohl nicht mehr so schnell vergessen!
 

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~ WICHTIG ~

Ich habe keine Ahnung wie, warum, weshalb oder ob es nur bei mir so ist, aber nach diesem Kapitel kommt bei mir ein Error, der sagt, dass diese Fanfic nicht existiert. Ich habe aber weder ein Kapitel gelöscht noch irgendetwas reingeschrieben, was gegen die Regeln verstößt.

Von daher müsstet ihr, um das nächste Kapitel zu öffnen, zurück auf die Kapitelauswahl am Startbildschirm dieser FF und das dann da manuell öffnen. Ich weiß nicht, ob das nur bei mir so ist, aber wenn ihr dasselbe Problem habt wie ich, dann müsstet ihr das so machen.

Viel Spaß noch und Entschuldigt bitte die Umstände *verbeug*

Eure Tomanto



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  San-Jul
2015-07-30T06:29:12+00:00 30.07.2015 08:29
Uhh, Luzifer darf ruhig sehr eifersüchtig sein. Ich will, dass die Verlobte verschwindet und Hans und Luzifer zusammen kommen. Die beiden wären so ein putziges paar <3
Antwort von:  Tomanto
06.08.2015 06:27
Keine Sorge, die beiden kriegen noch ihre Chancen. :3


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