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Freund gesucht! MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben... ^.^
Wir neigen uns dem Ende zu.
Viel Spaß mit dem 15. Kapitel!
Ein großes Dankeschön an die, die mir ein Kommi hinterlassen haben. :)

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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Kapitel 15

„Hey, ich bin der Trauzeuge Stephan Levin. Das ist Nick Harford.“ Er schüttelte der Perle charmant lächelnd die Hand. Seine Linda war natürlich nicht zu ersetzen, aber Appetit holen durfte Mann sich ja.
 

„Ich bin Fernanda Santos. Freut mich, euch kennen zu lernen, Jungs. Tut mir leid, ich bin viel zu früh… Das ist übrigens mein Aufpasser und Fahrer Jack.“ Jack, der anscheinend keinen Nachnamen besaß und Schultern wie ein Schrank hatte, winkte bloß kurz.
 

Stephans Augen interessierten sich eher für die attraktive Frau vor ihm. „Kein Problem, besser zu früh als zu spät…“ Er lachte. Nick verdrehte die Augen. Er war wohl zu lange ‚schwul‘ gewesen. Der Spruch war echt lahm.
 

„Wo kann ich mich denn umziehen?“ Die Schwarzhaarige trug zwar nur ein weißes, ärmelloses, enges Top und eine dunkle Röhrenjeans, dennoch… war das für ihren Job noch ein bisschen zu viel.
 

Stephans Mobiltelefon machte auf sich aufmerksam. „Oh, Nick zeigst du es ihr? Ich geh‘ mal schnell ran.“ Stephan entfernte sich um ungestört zu telefonieren.
 

„Ähm… Also da hinten…“, begann Nick und deutete leicht hilflos in die Richtung. Die schwarzhaarige setzte ein umwerfendes Lächeln auf. Der Große schien eingeschüchtert… Viele waren das, aufgrund ihrer Attraktivität.
 

„Kommst du kurz mit?“, fragte sie leise und mit einem bezaubernden Augenaufschlag. Sie nahm Jack die Tasche ab und drückte sie stattdessen Nick in die Hand. „Du trägst sie doch sicher für mich…“
 

„Okay“, war das einzige, was Nick über die Lippen brachte. Er führte sie zu dem besagten Raum und stellte ihre Tasche auf einem braunen Klapp-Stuhl ab. „Ich bin dann…“ Er zeigte zur Tür und wollte wieder raus.
 

„Warte mal… kannst du mir den Reißverschluss vom Top öffnen? Ich will nicht extra nochmal Jack dafür rufen müssen…“ Fernanda schenkte ihm einen Hilfe suchenden Blick. Der wirkte immer.
 

„Ich denke nicht…“, meinte er zögernd.
 

„Da ist doch nichts dabei. Ich beiße nicht.“ Die Stripperin grinste und zwinkerte verschwörerisch.
 

Nick wusste nicht wieso, aber er fand das… billig. Sollte Jack ihr eben zur Hand gehen. Außerdem… vor seinem inneren Auge blendete sich Feli ein. Sein Feli… Er vermisste ihn. Wieso war nur alles so… furchtbar verstrickt? Wieso musste sein… Ex… diese Vergangenheit haben? Auch noch mit seinem älteren Bruder…
 

Wortlos und ohne die Frau noch einmal zu beachten verließ der Juniorchef den Raum.
 

Mit offenem Mund schaute sie Nick hinterher. Was war das gerade?!
 

Fernanda war so verdutzt, dass sie nicht bemerkte, wie sich ein anderer, gutaussehender Mann vor ihr aufbaute.
 

„Mein Brüderchen ist wohl eine harte Nuss.“ Abschätzig, und mit verschränkten Armen, musterte Asher die junge Frau vor sich. „Gut, dass wir noch die blonde im Petto haben.“
 

Die Schwarzhaarige seufzte. „Ich kriege das schon hin. Bis jetzt habe ich jeden Mann um den Finger gewickelt, Mr. Burton.“
 

„Das hoffe ich für dich…“
 

„Würden Sie mir dann mal bitte zur Hand gehen? Alleine schaffe ich es wirklich nicht!“ Auffordernd drehte sich die Schönheit um und präsentierte ihren Rücken. Nick gefiel ihr zwar mehr, doch irgendwie musste sie ja aus diesem engen Teil raus.
 

Asher lächelte spöttisch, schritt jedoch kurzerhand zu ihr.
 

„Danke…“ Die Schwarzhaarige drehte sich lächelnd um.
 

„Leg‘ dich ein bisschen mehr ins Zeug, kapiert?!“ Und nach dieser Forderung war auch Asher verschwunden.
 

-- Emma-Maries Junggesellinnenabschied --
 

Bei Emmas Party war derweil der große Ansturm. Mindestens zwanzig Frauen hatten sich im Saal versammelt. Feliciano hatte freiwillig die ehrenvolle Aufgabe übernommen, Sekt an alle Anwesenden zu verteilen. Damit hatte er erst mal Beschäftigung und musste nicht ständig an Nick denken…
 

„Oh, Em, der ist aber schnuckelig. Eigentlich dachte ich ja, heute wird der Stripper das einzige männliche Wesen sein…“ „Feli ist mein ganz besonderer Gast“, hatte Emma lächelnd verkündet. Mit ihrem Aussehen konnte sie Stripperin Nr. 1 gewaltig Konkurrenz machen. Sie trug ein kurzes, ärmelloses, rotes Kleid. Es stand ihr ganz ausgezeichnet. Ihre schönen, langen dunklen Haare fielen ihr offen über die nackten Schultern.
 

„Deine Haare sehen echt toll aus“, bewunderte eine Freundin Emmas Haarpracht.
 

„Danke. Übermorgen tun sie das hoffentlich auch. Mary macht mir eine superschöne Hochzeitsfrisur“, schwärmte die 28-jährige.
 

„Du wirst die wunderschönste Braut sein, die die Welt je gesehen hat“, fügte Janice, die selbstverständlich auch mit an Bord war, lächelnd hinzu.
 

Natürlich hatte Mrs. Harford Emma vorher gefragt, wieso sie Casey jetzt „Feli“ nannte. Emma hatte damit geantwortet, dass alles gut war und sie später die Situation erklären würde…
 

-- Jeremys Junggesellenabschied --
 

„Auf Jeremy!“ Der Junggesellenabschied von selbigen war an seinem Höhepunkt angekommen. Nachdem endlich alle eingetroffen waren und bereits einige alkoholhaltige Getränke ausgeschenkt wurden. Gegessen hatten sie auch nicht schlecht. Stephan hatte ein grandioses Buffet arrangiert.
 

„Wann kommt endlich die Stripperin?“, fragte ein Freund des Bald-Bräutigams ungeduldig. „Meine Süße war zwei Wochen mit ihrer besten Freundin im Urlaub…“
 

„Ooooh, das war sicher hart“, lachte Stephan. „Dann hole ich mal die zwei Hübschen… Jeremy, mein Freund, du nimmst in der Mitte Platz.“
 

Sie hatten Stühle in einem Kreis aufgestellt. Und in der Mitte war selbstverständlich der für den Bald-Ehemann von Emma.
 

„Ich bin gespannt, wen ihr da so hergeholt habt“, lachte der 31-jährige Verkaufsleiter.
 

„Nick, bring‘ mal die Fußfessel!“, rief der Trauzeuge und machte sich daran, die zwei heißen Damen für ihren Auftritt heranzuziehen.
 

„Was habt ihr? Ihr spinnt!“ Jeremy brach erneut in Gelächter aus und betrachtete kritisch das Teil.
 

„Bald wirst du sicher nicht mehr lachen“, grinste Nick und befestigte tatsächlich eine Fußfessel an das Bein seines Schwagers in spe.
 

„Und bald wird es immer so sein. Eine Heirat bedeutet, gefesselt zu sein“, kam es von George.
 

Musik ertönte.
 

„Setzen, Männer, die Show beginnt!“
 

Den Herren musste dies auch nicht zweimal gesagt werden. Hastig nahmen alle einen Sitz ein und sahen erwartungsvoll zur Tür. Ihr Alkoholpegel war nicht mehr so niedrig und hübsche Frauen… standen gerade auf der „Fehlt-noch-Liste“.
 

Selbstverständlich hatte sich Nicholas ebenfalls gesetzt. Allerdings mit weniger Begeisterung als die anderen. Seinen Stiefvater, der natürlich auch in der Runde war, hatte er ignoriert. Er hatte ihm zu Anfang gut zureden wollen, so etwas wie „Junge, sieh‘ die Trennung als Chance, um wieder normal zu werden“.
 

Am allermeisten enttäuscht war er von seinem Bruder Asher. Dieser… führte sein „Doppelleben“ einfach fort, ohne mit der Wahrheit herauszurücken. Ohne mit der Wimper zu zucken. Anstatt das er ein… klärendes Gespräch oder ähnliches mit ihm suchte. Nach dem Motto „Ich wollte, dass du alles über Feliciano weißt, wenn du ihn mir schon weggenommen hast.“
 

Nein.
 

Breit grinsend thronte der Blonde neben John und wenn sich ihre Blicke trafen, war es, als ob ihn die Kälte, die von dem Anwalt ausging, geradezu durchlöcherte. Das war doch nicht mehr sein Bruder! Sie hatten nie das allerbeste Verhältnis zueinander gepflegt, doch gestritten hatten sie sich auch kaum. Er war eben immer mehr für sich gewesen. Wollte nicht bei jeder Familienfeier dabei sein und auch nicht in die Automobilbranche eintreten.
 

Nicks Gedanken wurden unterbrochen, als sich plötzlich Fernanda anzüglich auf seinen Schoß setzte.
 

„Uuuh, Nick, du glücklicher, sie scheint dich zu mögen!“, rief jemand. Die Schwarzhaarige kam mit ihrem leicht bekleideten Körper nah an seine Männlichkeit heran. Sie… provozierte ihn, bewegte sich auf seinem Schoß. War er hier im falschen Film?! Er war doch nicht der angehende Bräutigam!
 

Fernanda trug einen sehr knappen Mini-Mini-Rock. Gab es überhaupt einen Begriff dafür? Dazu ein, mehr als bauchfreies, Oberteil. Es war mit Glitzer überseht.
 

Der Juniorchef konnte nichts machen. Er sah sie nur sprachlos an. Fernanda erhob sich langsam und fing an, an ihrem… Oberteil zu nesteln.
 

Das war doch nicht richtig! Schnell drehte Nick seinen Blick zu Jeremy. Auch dieser hatte eine heiße Frau vor sich. Allerdings in einem sexy Hausmädchenkostüm. Sie „staubte“ ihn ab.
 

Und Fernanda… ja die hatte sich wohl nur auf ihn fokussiert.

„Hilfst du mir denn wenigstens jetzt aus dem Teil?“, fragte sie leise an seinem Ohr.
 

John und Asher sahen sich siegessicher an. „Hey, die Kleine bei Nick ist echt gut, aber wieso… ist sie bloß bei ihm? Er ist schwul!“ Stephan hatte sich erhoben und war zu den beiden Männern gelaufen. Auch bei George hatten die Alarmglocken geschrillt. Hier stimmte was nicht! Leider konnte er wenig ausrichten, denn John schickte alle wieder zu ihren Plätzen.
 

„Das ist nur Spaß. Genieß‘ lieber die Show!“, hatte der Autohäuser-Besitzer verlauten lassen. Asher nickte zustimmend mit dem Kopf. „Bist neidisch, was?“
 

„Ein bisschen.“ Stephan grinste und kratzte sich leicht ertappt am Hinterkopf. „Aber okay, was soll’s.“ Der Trauzeuge setzte sich und blickte weiter neidvoll zu Nick. Die Schwarzhaarige machte ihn mehr an, als die Blondhaarige mit ihrem lächerlichen Staubwedel.
 

Für Nick war diese ganze Situation einfach… surreal. Nachdem er Fernanda wieder nicht geholfen hatte, hatte sich freundlicherweise sein rechter Nachbar, George, erbarmt. Nur noch in roten Dessous tanzte Fernanda sexy zur Musik. Ihr Augenmerk war bloß auf den 26-jährigen gerichtet…
 

-- Emma-Maries Junggesellinnenabschied --
 

Bei den Frauen war alles zunächst ähnlich: Sie hatten ein tolles Buffet gehabt und bedienten sich nun fröhlich am Alkohol.
 

„Wann ist der Stripper da?“, wollte Em aufgeregt von ihrer besten Freundin und Trauzeugin wissen.
 

„Gleich. Er macht sich gerade fertig.“ Linda zwinkerte. „Er ist absolut heiß.“
 

Irgendwann war es dann auch so weit. Ähnlich wie bei Jeremy hatte man Emma in die Mitte gesetzt. Erwartungsvoll klatschte sie in die Hände. Feli musste lächeln.
 

Die Musik begann und Janice Harford schaltete die Musik an. Sie setzte sich neben den Halb-Portugiesen und schenkte ihm einen warmen, mütterlichen Blick. Feli war ein wenig verwundert.
 

Plötzlich trat ein großer, sehr gutgebauter dunkelhaariger Mann in den Raum. Er trug eine Polizisten-Uniform und eine schwarze Sonnenbrille.
 

Die Frauen begannen begeistert zu kreischen. Auch Feli war… angetan, fand das Gekreische allerdings… lustig. Er musste sich ein Lachen verkneifen.
 

Der Stripper schien ein wenig irritiert über den männlichen Gast, machte sich aber nichts draus und pirschte sich an Emma heran. „Ich muss Sie leider festnehmen, meine Schöne…“, hauchte er mit seiner tiefen Stimme und kettete Em mit Handschellen an den Stuhl. Diese lachte und schaute gespielt schockiert zu Linda, Janice und Feli.
 

Dann nahm er ihre freie Hand und führte sie zu seinem mehr als trainierten Oberkörper. Dabei bewegte er sich sexy zur Musik. Die Frauen klatschten alle.
 

Er begann sich Stück für Stück auszuziehen. Emma durfte bei ihm auch weiter auf Tuchfühlung gehen. Sie hatte schon einen leicht roten Kopf bekommen. „So einen heißen Körper hat Jeremy nicht oder?!“, jubelte Linda. „Darf ich auch mal?“, fragte die Trauzeugin und zeigte mit ihrem Finger auf. Wie ein kleines Schulmädchen.
 

Der Stripper grinste. „Ich bin gleich wieder bei dir“, sagte er zwinkernd zu Emma und tanzte nun zu Linda. Diese war nicht schüchtern und betatschte den gutaussehenden, halbnackten Mann vor sich.
 

Danach wackelte er zu Feli. „Willst du auch, Kleiner?“
 

„Ähm… äh…Nein, danke…“, murmelte er ungeschickt. „Los, Feli!“, sangen Em und Linda im Chor. Janice griff beherzt nach Felis Hand und legte sie auf den Oberkörper des Muskelmannes.
 

Nach der fantastischen Show machten sich die Damen wieder daran, ihren Alkoholpegel zu erhöhen.

„Scheiße, wir haben zu wenig Sekt geholt. Wie peinlich ist das denn?!“ Emma war entsetzt. „Feli, du bist der einzige, der noch fahren kann… Hier um die Ecke ist ein Supermarkt, der rund um die Uhr offen hat… Holst du uns noch was? Bitte?“ Lieb schaute sie ihn an.
 

„Kein Problem. Nur… ich gehe lieber. Ich bin ewig kein Auto gefahren… Nicht, dass ich deinen schönen SUV zu Schrott fahre.“ „Unsinn, ist doch Automatik!“ Sie drückte ihm Geld und ihre Autoschlüssel in die Hand.

„Okay, aber auf deine Verantwortung…“
 

Der 20-jährige schaffte es tatsächlich, Emmas Wagen in Bewegung zu setzen. Allerdings fuhr er zunächst ziemlich langsam. Zum Glück war nichts los auf den Straßen.
 

Er stieg aus. Den besagten Supermarkt hatte er schnell gefunden.
 

„Hast du es nicht kapiert?! Ich habe keinen Bock auf dich!“ Eine bekannte, männliche Stimme ließ ihn aufhorchen. „Sei nicht schüchtern, dein kleiner Freund mag mich doch…“
 

Er drehte sich in Richtung der gehörten Stimme und erblickte - Nick!
 

Neben dem Supermarkt war ein Gebäude und vor diesem… befand sich sein Traummann. An ihm klebte so eine widerliche, kleine, schwarzhaarige Schlampe. Sie trug nur ein knappes Oberteil und einen Mini-Rock. Wie billig war das denn?!
 

*„Du warst ja selbst billig“*, flüsterte eine hässliche Stimme in seinem Kopf.
 

Trotz allem setzte sich Feli in Bewegung. Er dachte gar nicht daran, das Miststück gewinnen zu lassen. Und Nick hatte laut und deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht wollte…
 

Dieser hatte es drinnen nicht mehr ausgehalten und war aus diesem Grund an die frische Luft gegangen. Leider hatte er nicht lange seine Ruhe gehabt: Fernanda war ihm gefolgt und hatte dreist an ihm… herumgefummelt. Sein dummer Körper hatte ein wenig reagiert, dennoch wollte er mit diesem Luder nicht in der Kiste landen!
 

Ihm war klar geworden, dass diese Fernanda sich nicht aus heiterem Himmel nur ihm gewidmet hatte. Und zu Johns Pech hatte Stephan ja offenbart, dass sein Stiefvater auf die zweite Stripperin bestanden hatte.
 

Die Verführerin hatte ihre Arme auf Nicks breite Schultern gelegt und wollte ihn wieder mit ins Haus ziehen. Ein wenig kalt war ihr ja schon… Ihre manikürten und perfekt lackierten Hände fuhren weiter über Nick. Streiften seine Männlichkeit… Er konnte sie einfach zur Seite schubsen, doch sein Schwanz hatte eine andere Meinung… So ein verdammter Verräter!
 

Glücklicherweise wurde ihm die Aufgabe, die Stripperin abzuschütteln, abgenommen.
 

„Hey, Finger weg von meinem Freund, du kleines Miststück!“ Feli griff nach der Frau und schubste sie von seinem… Ex weg. „Was willst du denn?! Dieser Kerl da ist sicher nicht dein Freund!“

„Gut, vielleicht ist er es nicht mehr... Du verpisst dich trotzdem!“ Feliciano war wütend und seine dunklen Augen sprühten vor Zorn.
 

„Ihr seid doch alle verrückt!“, rief Fernanda vor den Kopf gestoßen und rannte rein. Sie hatte genug. Sie pfiff auf das Geld!
 

„Jetzt hast du mich wohl gerettet. Wo kommst du überhaupt her? Müsstest du nicht bei Ems Party sein?“, fragte Nick Feli leise und atmete ein wenig auf. Es war nicht zu vermeiden, dass er den jüngeren musterte. Hinreißend war er noch immer… In seiner dunklen, engen Jeans und dem schicken weißen Hemd.
 

Dieser zwang sich zu einem Lächeln. „Ja. Ich sollte… Sekt holen. Bei dem Supermarkt. Was war das für eine Schrulle? Und… wolltest du denn… gerettet werden?“ Feli deutete zaghaft auf Nicks leichte Beule in der Hose. Normalerweise hätte ihm dieser Anblick gefallen, doch es war nicht sein Werk…
 

Der 26-jährige bekam einen leicht roten Kopf, besann sich aber schnell wieder.
 

„Ja, wollte ich. Das… ist halt so passiert. Ich glaube, John und Asher haben die für mich angeheuert…“
 

„Diese Arschlöcher!“ Feli schüttelte entsetzt den Kopf. „Das ist Jeremys Abend. Wieso wollten sie den versauen?“ „Ich weiß nicht… Naja, du solltest wieder… Moment… da fällt mir was ein… Du solltest Sekt holen?“
 

„Ja.“
 

„Ich weiß, dass Emma einige Kisten da stehen hat. Ich habe sie selbst für sie bestellt, weil wir den auch an unsere Kunden ausschenken, wenn wir Feiern haben oder sie ein Auto bei uns erwerben.“
 

„Oh… Dann… wollten sie wahrscheinlich, dass wir uns hier treffen…“ Diese Tricks…
 

Nick schüttelte den Kopf. Typisch seine Schwester. Auch ihre Verkupplungs- oder eher Versöhnungsversuche würden nicht anschlagen.
 

„Tun wir so, als hätten wir nichts gemerkt. Will jetzt nicht noch mit Em streiten… Wir sind quitt. Ich meine, ich habe dir geholfen, du hast mir geholfen…“, murmelte der Juniorchef weiter.
 

Feli nickte bedrückt. Er hatte den Wink verstanden. „Ich werde dann mal…“
 

„Okay. Hat deine Mutter eigentlich wegen des Besuchstermin Post erhalten?“ „Ja, hat sie.“
 

„Gut.“ Nick wusste nun, was zu tun war. Sie konnten Schritte vernehmen.
 

„Schatz, ich glaube, es hat nicht geklappt mit den beiden… Sag‘ das bitte Emma“, flüsterte George ins Telefon.
 

Der Halb-Portugiese drehte sich zum Gehen um.
 

„Warte nochmal.“ Der Ältere hielt ihn am Arm zurück.

Überrascht und ein bisschen… hoffnungsvoll schaute Feli zu seinem ehemaligen Schein-Freund.
 

„Geh‘ bitte da lang. Asher und John sind ja hier. Ich will nicht, dass sie dir… Du weißt schon.“ Nick zeigte in die entsprechende Richtung. Ihm fiel es schwer, Feli anzusehen. Er empfand noch immer… diese eigentlich doch völlig absurde Zuneigung. Feli hatte ihm seine Vergangenheit bewusst verschwiegen. Und wegen ihm… hatte er all diese… Probleme. Konnte kaum klar denken…
 

„Mache ich, danke“, antwortete Feli. Seine Enttäuschung war sicherlich rauszuhören.
 

„Nick… ist es denn für dich wirklich in Ordnung wenn ich Übermorgen auch zur Hochzeit komme? Ich verstehe, wenn du mich nicht sehen möchtest…“
 

„Ich weiß, dass Emma dich sehr gerne dabei haben will. Es ist also in Ordnung. Ich… es ist nicht meine Hochzeit. Wir… halten uns am besten weiter fern voneinander…“
 

Wie so oft hatte der 20-jährige vorher gewusst, was seine große Liebe sagen würde. Doch trotzdem tat es ihm unendlich weh.
 

„Gut. Ich habe verstanden. Bis… dann, Nick.“ Nach einem letzten traurigen Lächeln verschwand Feliciano.
 

Der Braunhaarige blieb noch eine Weile draußen stehen um sich zu sammeln. *„Reiß‘ dich zusammen. Du bist so ein verdammtes, erbärmliches Weichei geworden!“*, ermahnte sich der ehemalige Frauenaufreißer in Gedanken.
 

„Alles in Ordnung mit dir, Nicholas? Was hast du mit der Frau gemacht? Sie ist außer sich.“
 

John war zu ihm getreten.
 

„Weißt du… Es ist nicht alles in Ordnung, John. Ich werde ehrlich sein… Ich bin nicht schwul, okay? Trotz allem habe ich mich in Feli verliebt.“ Auch hier machte sich Nick nicht mehr die Mühe, seinen Ex „Casey“ zu nennen.
 

„Und du hast nichts Besseres zu tun, als auf Asher zu hören, und mir eine billige Stripperin an den Hals zu hetzen. Ich habe viele Jahre bloß das gemacht, was du wolltest. Bis auf den Punkt, dass ich mich an eine Frau gebunden habe. Im Prinzip… muss ich dir sogar danken. Wegen dir und Mom habe ich Feliciano schließlich erst kennen gelernt.“
 

Johns Blick war mit einem Mal eiskalt. Und keinesfalls überrascht oder verwundert.
 

„Wie ich sehe, hat Asher schon geplaudert.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Der Ältere war informiert über die Begleitagentur und „Casey Summers“.
 

„Hat er dir denn auch verraten, dass er es ist, der junge Männer bevorzugt? In seinem Bett? Er zahlt sogar gerne dafür…“
 

„Du lügst. Asher ist vollkommen normal und hat eine Ehefrau. Schon vergessen? Du brauchst die Schuld nicht von dir schieben, Nicholas.“
 

„Welche ‚Schuld‘? Es ist mir eigentlich vollkommen egal, ob du mir Glauben schenkst oder nicht. Ich habe sowieso bereits länger darüber nachgedacht, aber…“ Nick setzte einen starken Gesichtsausdruck auf. „Ich kündige. Ich habe genug zur Seite gelegt, für etwas Eigenes. Such‘ dir einen neuen, normalen, Idioten für ‚Harford Motors‘.“
 

„Du kannst nicht kündigen!!!“ John war erschüttert. Damit hätte er niemals gerechnet! Seine grauen Augen waren weit aufgerissen. „Du brauchst die Firma! Alleine wirst du nichts hinkriegen oder willst du jetzt mit deinem Schwuchtel-Freund ein Bordell eröffnen?!“
 

Nick musste wirklich stark an sich halten, nicht total auszurasten und seinem Stiefvater so eine zu verpassen, dass er nie wieder seinen Mund aufmachen konnte.
 

„Vielleicht hängt ja Asher seinen Job an den Nagel und hilft dir.“ Nick musste lachen.
 

„Und jetzt entschuldige mich. Jeremy und die anderen wundern sich sicher schon, wo ich bleibe…“, er klopfte seinem Stiefvater, befreit von der Last, auf die Schulter und stolzierte mit einem Lächeln zurück.
 

Nick setzte sich zurück an seinen Platz und trotz der Tatsache, dass er Feli begegnet war, ging es ihm besser denn je. Er hatte seinem Stiefvater nach Jahren endlich die Meinung gegeigt! Er fühlte sich wie in einem Rausch, hob sein Glas und prostete sogar Asher zu.
 

Dieser war irritiert und erwiderte die Geste keineswegs. Als Nick seinen Blick von ihm nahm, stand er auf und ging eilig nach draußen zu John. Dieser war dort, noch immer fassungslos von der Kündigung seines besten Mannes.
 

„Was ist los?!“, fragte der Anwalt. „Was habt ihr besprochen?“
 

John reagierte zuerst nicht. Dann blickte er langsam zu seinem älteren Stiefsohn hinunter.
 

„Asher… Bist du… etwa...?!“
 

--
 

„Das warst du oder? Der gelauscht hat, als ich mit Feli draußen stand. Ich habe Schritte gehört.“ Nick stellte derweil seinen besten Freund George zur Rede.
 

„Wie… kommst du denn darauf?“ Der Rotschopf war die Unschuld in Person.
 

„Hm… Woher sollte Emma sonst wissen, dass ich rausgegangen bin? Du warst der einzige, der das mitbekommen hat. Stephan zwar auch, aber der ist ja…hochbeschäftigt. Möchtest du Stellung dazu nehmen?“
 

„Ohne meinen Anwalt sage ich nichts!“, rief George, gespielt theatralisch.
 

Unbewusst sah Nick bei dem Wort „Anwalt“ zu seinem Bruder, der vor der Tür mit John sprach.
 

„Der Witz war nicht so gut oder?“
 

„Nein.“
 

-- Tag der Hochzeit. Sonntag --
 

„Was mache ich jetzt nur?!“ Emma-Marie war einem Heulkrampf nahe. Heute sollte der schönste Tag ihres Lebens werden. Und dann… war die Friseurmeisterin krank!
 

„Ich versuche, schnell jemanden anderen für dich zu finden. Versprochen. Es tut mir so furchtbar leid“, hatte ihr Mary kränkelnd ins Telefon gehustet.
 

Emma saß bei sich zu Hause vor ihrem Schminkspiegel. Auch Feli war mit von der Partie. Er hatte Nick seit dem Vorfall mit der Stripperin nicht mehr gesehen. Also über einen Tag… Und jetzt war der… Nicht-Mehr-Juniorchef mit den Vorbereitungen im Hochzeitssaal beschäftigt. Dementsprechend - noch - weit weg von ihm.
 

Janice wollte ihrer Tochter selbstverständlich helfen und durchwühlte die Telefonbücher nach Friseuren.
 

„Nicht jeder macht Hochzeitsfrisuren! Ich werde furchtbar aussehen! Und wer macht das Make-Up?!“ Emma war verzweifelt.
 

„Das Make-Up kann ich doch machen… Das kriegen wir sicher hin, Süße. Die Frisur auch“, versuchte Linda zu trösten.
 

Sie warf zu Janice einen Blick, der sagen sollte „Treibt irgendwie jemanden auf!“ Dann streichelte sie ihrer besten Freundin beruhigend über den Arm.
 

„Also….“, begann Feli leise. „Ich wüsste da vielleicht jemanden. Aber er ist ein bisschen… schräg.“
 

Emma stand blitzschnell auf. Momentan trug sie noch ihren grauen Jogginganzug. „Feli, wenn du jemanden kennst, dann schaff‘ ihn gefälligst her!“ Sie hatte die Schultern des Jüngeren ergriffen und diese panisch und… auffordernd geschüttelt.
 

„Schatz, beruhige dich!“ Janice war sofort an ihrer Seite.
 

Feliciano blieb still und fotografierte das Foto mit Emmas fertiger Hochzeitsfrisur. Mary hatte das glücklicherweise bei der „Probe“ geschossen. Dann verließ er den Raum und telefonierte.
 

„Hey. Hast du Zeit für einen wichtigen Job? Du müsstest schnell herkommen…“
 

Gesagt getan. Nach 30 Minuten und nachdem Feli das Bild an seinen alten Bekannten versendet hatte, kam der Halb-Portugiese mit einem Mann an der Hand in den Raum stolziert. Er war knapp 1,80 m, ziemlich schlank, und hatte… lilafarbene Haare. Zudem war er geschminkt und trug schwarzen Kajal unter den Augen.
 

„Leute, darf ich vorstellen, das ist…“


Nachwort zu diesem Kapitel:
PS: Einige von euch wissen vielleicht, wen Feli da angeschleppt hat... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KiraNear
2015-09-27T16:07:17+00:00 27.09.2015 18:07
Schultern wie ein Schrank? Der Typ ist bestimmt insgesamt ein Schrank XD
Aber gut, dafür ist er ja ideal als Aufpasser geeignet.
 
Hm, ob das Telefon nun wirklich geläutet hat, oder ob er sich hat anrufen lassen? Vllt hat er auch die Fake-ich-werde-angerufen-Funktion genutzt, die es in manchen Handys geben soll O_o
 
Haha, da hat sie wohl nicht die Rechnung mit Nick gemacht - gut so, wer weiß, in welche Situationen ihn das gebracht hätte, das könnte er jetzt so überhaupt nicht gebrauchen.
 
Ich frage mich, ob Asher bei seiner Arbeit oder vor Gericht auch so kalt und berechnend ist ...
 
Hm, kann man das dann überhaupt noch Rock nennen, oder Kleid? XDD
Aber gut, ich wüsste da jetzt auch kein Wort dafür.
 
Meh, wie die da rumtun ... wollen die das nun ewig so weitermachen?
 
Wow, das ist echt ein sehr großer und mutiger Schritt - aber auch ein klasse Schritt. Daumen hoch für die Aktion, Nick!
 
Ein klasse Kapitel, wobei auch auch schlimmeres erwartet habe, besonders wegen der Stripperin. Bin mal gespannt, wie lange die beiden das mit dem "Wir müssen auf Distanz bleiben" durchziehen wollen und ob sie es so lange überhaupt durchhalten ... freue mich schon, die anderen Kapitel zu lesen.
 
Für mehr Kommentare auf Animexx
Antwort von:  NicoRomeo
28.09.2015 17:34
Hey KiraNear! =)

Ja, der Typ ist sicher auch ein Schrank. XD Hat er den richtigen Beruf gewählt. *g*

So eine Funktion gibt es? :o Ich glaube, dann brauche ich die auch mal... :D
Hehe, aber ich denke, der gute Stephan wurde tatsächlich angerufen.

Wahrscheinlich ist Asher auch bei der Arbeit so. Passt da sicher auch ganz gut. :)

So ein Mini-Mini-Ding halt. XD Muss ja was zeigen die gute. *g*

Ich denke, du meinst Nicks Kündigung mit dem mutigem Schritt. Und ich finde du hast recht. ^.^

Ja, mal sehen wie es noch so weitergehen wird... Ich hoffe sehr, ich kann hier bald ein neues Kapitel präsentieren...

Tausend Dank fürs Lesen und deine ausführlichen, mega tolligen Reviews! =) Das zeigt mir, dass die Story noch nicht vergessen ist.

Hab noch nen schönen Abend!

GLG
NicoRomeo
Von:  Seelendieb
2015-08-18T12:21:55+00:00 18.08.2015 14:21
Wider Erwarten ist diese Kapi ganz toll geworden. Ich habe mit dem schlimmsten gerechnet und tatsächlich war ich nur am Schmunzeln.

Wunderschön und gerade die Sache an Ems Hochzeitstag... ist so typisch. Wo passiert sowas nicht. Ich dachte eher dass Feli selbst HAnd anlegen wird, aber nun hat er jemanden... Bin mal gespannt, wie der Schluss ausgeht :D
Antwort von:  NicoRomeo
18.08.2015 20:56
Hey Seelendieb! ^.^

Ich hatte heute einen gruseligen Tag - dein liebes Kommi hat mir trotz allem ein kleines Lächeln beschert. :)
Freut mich total, dass es dir gefallen hat. Und du hast recht, das mit dem Hochzeitstag ist wirklich typisch. xDD Hehe, ne, der kleine Feli kann viel aber Friseur ist er nicht. XD Aber lustiger und cooler Gedanke. *g*

Dankeschöön fürs Lesen und Reviewen! =)

GLG
NicoRomeo
Von: abgemeldet
2015-08-15T10:57:45+00:00 15.08.2015 12:57
Halli hallo da bin ich wieder~
wieder ein hammer kapitel. einfach zu cut~
es war echt schön das Feli Nick vor dieser Bitch gerettet hat.Aber ich weiss nicht wer es sein kann...(T.T) ich merke mir halt keinen namen so groß....leider.Deine kapitel sind immer so zum dahin schmelzen, deshalb lese ich sie mehr fach, weil ich einfach von deinern FFs nicht genug bekomme. Du hast mich sogar zu einer eigenen FF insperiert. Danke vielen dank für diese soooooooo süßen storys. Mach weiter so NicoRomeo-chan~
Mach weiter so =)

Fühle dich ganz dolle geknuddelt und gekrauelt
*kekse und schoki da lassen tu*
*dich noch auf die wange küssen tu*
*winken tu zum abschied*
bis zum nächsten kapitel~<3

In Liebe
Deine
blackbutlerfan
Antwort von:  NicoRomeo
16.08.2015 15:45
Hey liebe blackbutlerfan! ^.^

Freut mich sehr, dass dir das Kapi gefallen hat. :) Ist doch nicht schlimm, im nächsten Kapitel wirst du sicher erfahren, wer der Friseur von Emma ist (falls du das meinst).

Vielen Dank für dein, wie immer, total süßes und knuffiges Kommi! Ich habe mich sehr darüber gefreut. ^.^

Fühl dich ganz dolle zurückgeknuddelt <3
*dir ein Eis dalass*

GLG
NicoRomeo
Antwort von:  NicoRomeo
16.08.2015 21:13
Ach, was ich vergessen habe... Natürlich freut es mich, wenn ich dich zu einer eigenen FF inspirieren konnte. =) Viel Spaß beim Schreiben!
Von:  anyadulacre
2015-08-14T17:39:39+00:00 14.08.2015 19:39
Mein erster Gedanke war auch gerade: Jewel ?! XD
Freu mich schon auf das nächste Kapi :)

Antwort von:  NicoRomeo
15.08.2015 08:23
Hey anyadulacre! :)

Danke fürs Lesen und dein Gedanke ist sicher... :D
Versuche bald ein neues Kapi hochzuladen.

GLG
NicoRomeo
Von:  Momo26
2015-08-10T17:36:39+00:00 10.08.2015 19:36
Hey, Klasse kapi :D
Du meinst doch aber nicht Jewel oder??? XD
Das ja mal Hammer xD
Ich finde ihn irgendwie zum schießen! xD

Echt Klasse mach schön so weiter!!
Glg Momo
Antwort von:  NicoRomeo
10.08.2015 20:03
Hey meine liebe Momo! ^.^

Nein, wer ist Jewel? xD Ich kenne keinen Jewel! o.O
Ich finde ihn auch genial. *-*

Und danke für deinen lieben Kommi, habe mich total gefreut! <3

GLG
NicoRomeo


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