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Freund gesucht! MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aloha ihr Lieben. ^.^
Dank meinem freien Tag dürft ihr euch ein neues Kapitel antun.
Eure Reaktionen darauf, kann ich gar nicht einschätzen - wie üblich. Ihr wisst ja, Morddrohungen usw. alles an mich. *g* Ein großes Danke für das bisherige Feedback!
Viel Spaß beim Lesen.

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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Kapitel 13

„Es gibt… zwei von eurer Sorte?! Hältst du dir hier jetzt einen… Harem, Nicholas?!“
 

„Das ist nicht dein Ernst oder? John, was denkst du eigentlich von mir? Für einen Harem fehlen mir noch eine ganze Menge… Zwei sind eindeutig zu wenig.“ Nick grinste unverschämt. Hatte sein Stiefvater etwa irgendeine drittklassige Ausrede erwartet?
 

„Was ist ein ‚Harem‘? Ich bin noch nicht so lange hier und das Wort ist mir unbekannt“, hörte man inzwischen Julio leise zu Feliciano flüstern.
 

„Ähm… wie erkläre ich das am besten…“ Feli strich sich überlegend durch seine dunklen Haare.
 

„Also, ich würde sagen, ein Ort an dem ganz viele Frauen versamm-“
 

„Und dumm sind deine Bettgefährten auch noch!“ Johns Empörung war unübersehbar. Er hatte das kleine Gespräch fassungslos mitverfolgt. Sein Kopf drehte sich immer von einem zum anderen.
 

Julio ließ es sich nicht nehmen, weiter zu fragen. „Aber hier sind doch keine Frauen…?“
 

Feli grinste. „Er meint uns.“
 

„Okay…“ Julio leuchtete das nicht ein.
 

Nick räusperte sich und hoffte, die interessante Diskussion erstmal vertagen, oder gar beenden zu können.
 

„John, ich gehe stark davon aus, dass du nicht hier bist, um mit uns einen Kaffee zu trinken und um über gewisse Plätze zu philosophieren. Was kann ich für dich tun? Wie war es in Frankreich?“ Spaß hin- oder her. Er war nicht gerade scharf darauf, seinen Stiefvater länger in der Bude zu haben. Er wollte mit Feliciano in Ruhe sprechen.
 

„Ich erkläre es dir später“, versprach der Halb-Portugiese. Julio nickte bloß und sein Blick heftete sich wieder an den muskulösen Oberkörper von Nick.
 

Mit Schrecken vernahm Mr. Harford die Tatsache, dass die Schwuchtel Nr. 2 seinen Stiefsohn so ungeniert musterte. Feli gefiel das ebenfalls nicht. „Scheint sich ja in Windeseile von Asher erholt zu haben“, dachte er.
 

„Zieh‘ dir gefälligst was an!“ Synchron war dieser Satz von John und Feliciano zu hören.
 

„Ihr seid euch aber einig.“ Nick lachte und setzte sich in Bewegung.
 

Mr. Harford wusste nicht was er denken sollte. Nicholas schien auf kleine, südländische Typen zu stehen. Mit nervtötenden Akzent. Für ihn war das kein Stück nachvollziehbar. Und so einer sollte seine Firma in Zukunft leiten… Dummerweise war sein Stiefsohn nicht ganz unfähig, ansonsten hätte er ihn vermutlich gefeuert. Aber da fiel ihm plötzlich ein, weswegen er eigentlich hier war.
 

„Casey, ich weiß, dass Sie ein Betrüger sind.“ Dieser seufzte. „Was meinen Sie, Mr. Harford?“
 

Julio war verwirrt. Wieso nannte der Mann Feli „Casey“? Und wieso einen „Betrüger“? Amerika war schon ein kompliziertes Land… „Ich packe mal meine Sachen…“ Von Feli kam nur ein Nicken.
 

„Ich werde meinem Stiefsohn die Wahrheit über Sie erzählen. Und dann können Sie sich einen anderen Dummen für Ihre widerwärtigen Spielchen suchen.“
 

„Was redest du da für einen Unsinn, John?“ Nick stand vor ihm. Mittlerweile in voller Montur. Er hatte sich eine Jeans und ein weißes T-Shirt angezogen.
 

„Wir sollten uns setzen, Nicholas.“ Dieser nickte resigniert. Er hatte keine Lust mehr, sich von dem Älteren irgendwelche Vorwürfe machen zu lassen.
 

„Ich habe nicht viel Zeit, also ein bisschen Beeilung“, drängte der Autohäuser-Besitzer.
 

Nick brachte Feli neben sich. Dieser hatte ein flaues Gefühl im Magen. Hatte Asher doch geplaudert?
 

John zog unwirsch einen Stuhl zurück und nahm darauf Platz.
 

„Ich habe mir gleich gedacht, dass er bloß eine männliche Schlampe ist, die dein Geld will...“ Mit einem abwertenden Blick bedachte er das lästige Anhängsel.
 

Feli lief es eiskalt den Rücken hinunter.
 

Bevor er zu dieser Aussage irgendwie Stellung nehmen konnte, klingelte sein Mobiltelefon. Hektisch zog er es aus seiner Tasche und warf einen Blick auf den Anrufer. Es war die Begleitagentur.
 

„Entschuldigung, ich muss da drangehen…“ Nick sah ihn besorgt an. Er gab jedoch sein Einverständnis. Schnell flüchtete Feliciano. „Summers?“, hörte man ihn noch ins Handy sprechen.
 

„Hör‘ mir zu, Nicholas. Ich weiß zwar wirklich nicht, was momentan in deinem Kopf vorgeht… Aber ich kann dich nicht länger im Unklaren lassen…“
 

So langsam bekam auch Nick ein schlechtes Gefühl. Konnte es denn nicht mal nur gute Neuigkeiten geben? Er würde jetzt alles dafür geben, dass John ihm bloß von der Vorstellung des neuen Automobils erzählen und ihm irgendwelche Fotos und Videos von dem Event zeigen würde.
 

Es wurde ihm auch ein Foto präsentiert. Allerdings nicht von Autos.
 

Er holte einen Umschlag aus seinem mitgebrachten Aktenkoffer und reichte ihn Nick.
 

„Sieh‘ dir das bitte an.“
 

Nick wusste nicht, ob er das tatsächlich tun wollte. Doch er musste wohl…
 

Nachdem er sich überwunden hatte, dass Briefkuvert zu öffnen, hielt er ein Bild von Feliciano in der Hand. Neben dem 20-jährigen stand ein ihm unbekannter Mann um die 30. Dieser hatte den Arm um ihn gelegt. Sie beide trugen einen Anzug. Das Foto war überhaupt nicht nach seinem Geschmack, denn dieser fremde Kerl gehörte ganz sicher nicht an die Seite von seinem Freund.
 

„Das muss ein Klient von ihm sein…“, murmelte Nick leise. Dennoch kochte Eifersucht in ihm hoch. Feli sollte diesen bescheuerten Job sein lassen!
 

„Du weißt, dass er ein Callboy oder… keine Ahnung was ist?!“ John war inzwischen aufgesprungen.
 

*„Verdammt, ich Idiot! Was mache ich jetzt? Was erzähle ich ihm?“*
 

„Ja, ich… weiß es. Er hat es… mir gestanden. Er macht… das nicht mehr.“ Nick hatte keinen Schimmer, was er John offenbaren sollte und was nicht.
 

Der Ältere konnte nur den Kopf schütteln. „Und ich weiß, dass er nicht an dieser Highlander Uni studiert, ich habe mich erkundigt!“
 

„Das… weiß ich auch. Ich habe ihm gesagt, er soll das so am Tisch sagen. Damit ihr…“
 

„Damit wir ihn nicht für eine ‚männliche Schlampe‘ halten? Zu spät! Ich bin nicht so naiv wie du! Mach‘ die Augen auf!“
 

„Hör auf ihn so zu nennen! Er ist mein Freund! Er ist mir wichtig, verdammt!“ Nick schlug mit voller Wucht auf den Tisch. Wieso spionierte John seinem Feli nach? Es spielte keine Rolle, ob er studierte, in einem Café arbeitete oder sonst was.
 

„Du hast doch völlig den Verstand verloren! Was ist mit dir passiert, Nicholas? Vor ein paar Wochen warst du noch durchweg normal!“
 

„Ich bin normal, John.“ Auch Nick stand von seinem Platz auf. „Du musst es akzeptieren. Er bedeutet mir viel.“ Und diesmal war es nicht gelogen. Er war in Feli verliebt. In null Komma nichts hatte der Halb-Portugiese sein Herz gestohlen. Und auch seinen Verstand…
 

„Und was ist mit dem anderen da?! Ist das bei euch Schwulen normal, dass ihr es zu dritt treibt?“
 

Nick bekam einen leicht roten Kopf bei diesem, für ihn, schwachsinnigen Gedanken. „Julio ist nur ein Freund. Was glaubst du denn von mir?“
 

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wieso kannst du nicht ein bisschen so sein wie dein Bruder und eine Frau heiraten, wie jeder andere auch?“
 

„Mein toller Bruder, ja.“ Nick musste auflachen. „Ihr wisst wirklich gar nichts von Asher, John!“
 

„Immerhin ist er nicht schwul!“
 

„Immerhin erpresse ich keine Men-“
 

Bevor Nick seinen Satz aussprechen konnte, läutete schon wieder ein Telefon. Es gehörte zu John.
 

Seufzend nahm dieser den Anruf an. Es war Mandy, die Serviceassistentin.
 

„Was?! Es wurden einige Fahrzeuge aufgebrochen? Und das habt ihr erst jetzt bemerkt?! Ich muss gleich zu einem dringenden Termin mit dem Unternehmensberater. Nicholas wird gleich da sein.“ Er beendete das Gespräch.
 

„Es wurden Fahrzeuge aufgebrochen?“ Nick sah erschrocken zu seinem Stiefvater.
 

„Hör zu. Ich werde es niemals akzeptieren, dass du mit dieser Schwuchtel… Aber das ist jetzt egal. Ich weiß, dass du deine Arbeit ansonsten ganz gut machst. Du wirst jetzt umgehend in die Firma fahren und mit der Polizei sprechen, hast du verstanden?! Ich kann meinen Termin mit Mr. McLennan nicht absagen.“ Das Oberhaupt der Familie Harford schaute auf seine Armbanduhr und musste feststellen, dass er total die Zeit vergessen hatte.
 

Nick kam sich bei den Anweisungen vor, wie ein dummer, kleiner Lehrling. Natürlich wusste er, was zu tun war. Er fragte sich insgeheim, wieso Mandy nicht zunächst ihn angerufen hatte. Aber John hatte recht, die Firma ging vor. Und da fiel ihm ein, dass er seit Ewigkeiten sein Handy nicht überprüft hatte. Zudem war es auf lautlos. Mist!
 

„Ich erwarte nach dem Gespräch sofort Meldung von dir!“ Und schon war John aus dem Haus.
 

Er warf das Foto von Feli und dem anderen Kerl auf den Tisch und machte sich zu seinem Freund.
 

*„Wo hat er dieses Bild überhaupt her?!“* Der jüngste Harford war verwirrt.
 

--
 

„Es tut mir leid, ich hatte gestern einen familiären Notfall und habe darauf das Treffen mit Mr. Parker komplett vergessen. Ja, ich weiß. Ist in Ordnung. Ich verstehe, dass Sie mich abmahnen müssen…“ Feli hatte nicht mal bemerkt, dass Nick ebenfalls im Schlafzimmer war.
 

„Okay. Ja, ich denke auf jeden Fall an das Essen mit Mr. Wyler am Montag. Schönen Tag noch.“ Feli beendete das Telefonat und fuhr sich übers Gesicht. Nick konnte einen Fluch auf Portugiesisch vernehmen.
 

Entschlossen trat der Juniorchef auf ihn zu. „Ich will nicht, dass du weiter für diese Agentur arbeitest.“
 

„Nick? Wie lange stehst du schon da? Ich kann nicht kündigen, ich brauche das Geld.“
 

„Ich muss jetzt dringend in die Firma. Am besten kommst du mit. Es wurden ein paar Autos aufgebrochen. Und danach reden wir endlich.“
 

Der Juniorchef duldete keine Widerworte. Doch Feli würde sich seine Arbeit nicht verbieten lassen, er musste schließlich Kohle aufbringen. Zunächst war es aber klüger, in den Betrieb zu fahren und keinen Streit mit dem 26-jährigen anzufangen.
 

„Was machen wir mit Julio? Er packt gerade.“
 

„Er soll solange hier bleiben.“
 

„Soll ich das nicht auch lieber?“
 

„Nein, ich will dich bei mir. Heute müssten nur diejenigen Dienst haben, die dich sowieso kennen. Und keine Sorge, Asher hat keinen Schlüssel für meine Wohnung.“
 

Nachdem sie Julio in Kenntnis gesetzt hatten, dass sie unverzüglich zur Firma von Nicholas mussten, düsten sie auch schon los. Während der Fahrt sprachen sie nicht viel. Allerdings legte Feli bei einer roten Ampel seine Hand auf Nicks rechtes Bein und streichelte es etwas. Dieser schenkte ihm daraufhin ein verliebtes Lächeln und verschränkte ihre Hände.
 

--
 

Als sie ankamen, war die Polizei bereits anwesend. Sie sprachen mit der blonden, attraktiven Servicefrau. Felis Gesicht fiel eine Etage tiefer. Nick war auf seiner Arbeit wahrscheinlich nur so umgeben von schönen, weiblichen Angestellten. Wie sollte er da langfristig mithalten? Vermutlich hatte Asher recht…
 

Nicholas hatte allerdings andere Sorgen. Er schwang sich aus dem Wagen und eilte zum Ort des Geschehens. Schnell reichte er allen die Hand und ließ sich von Mandy und auch den Polizisten über alles aufklären.
 

Feli wusste nicht so recht, was er hier sollte. Doch auch er stieg aus und stellte sich mit einem „Hallo“ an alle neben Nick. Mandy erkannte ihn. Sie lächelte ihn offen an. Das hatte er nicht unbedingt erwartet… Ging wohl auf die Kappe des „Schwulenbonus…“
 

„Wieso habt ihr die Fahrzeuge nicht, wie jeden Morgen, rechtmäßig kontrolliert? Das ist schließlich die Aufgabe des Verkaufsberaters oder Werkstattmeisters“, fragte derweil Nick. Er war meistens ein sehr pflegeleichter Chef, aber das musste sein.
 

„Der Werkstattmeister hat sich heute krank gemeldet und Mr. Grant war gleich in einem Kundengespräch. Und ich habe es… nicht für nötig gehalten. Es ist mir furchtbar unangenehm…“ Mandy sah beschämt nach unten.
 

Nick schüttelte bloß den Kopf. Er war noch eine ganze Weile mit den Ordnungshütern beschäftigt.
 

Irgendwann waren sie aber fertig. Das Protokoll aufgenommen. Genervt vom unerwarteten Verlauf des Tages ergriff er Felis Hand und steuerte schnurstracks sein Büro an.
 

Die Polizisten schauten ihnen perplex hinterher.
 

Der 26-jährige ließ sich auf seinen Chefsessel fallen und sah deprimiert zu dem Halb-Portugiesen.
 

„Immer passiert alles auf einmal…“ Er fuhr seinen Rechner hoch und wollte John eine E-Mail schreiben.
 

„Du bräuchtest mal Urlaub, Hase.“ Feli schenkte Nick ein aufmunterndes Lächeln.
 

„Du hast mich länger nicht so genannt, Schatz.“
 

Grinsend schritt Feliciano auf ihn zu. Mit seinem Fuß betätigte er schnell einen Knopf am Stuhl, der Wegrollen verhinderte. Dann quetschte er sich mit auf den Sessel.
 

Nick hatte seine Sorgen wieder ganz vergessen. Wie verzaubert sah er zu Feliciano. Er konnte sich nicht helfen. Er fühlte sich wie magisch angezogen von dem jüngeren.
 

*„Es gibt noch einiges zu klären und das einzige was ich tue, ist dümmlich zu ihm sehen. Was ist nur aus dir geworden, Nicholas Steven Harford?“* Seine Gedanken schienen ihn zu verspotten. Mit jedem Recht der Welt.
 

„Du hast dich ja ganz schön breit gemacht.“
 

„Na und! Es ist bequem hier.“ Der 20-jährige grinste und entblößte so seine weißen Zähne.
 

„Und in meinem Herzen hast du dich auch breit gemacht…“, hauchte Nick an Felis Ohr. Er legte sich die Beine des jüngeren über seinen Schoß und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Die E-Mail war wieder vergessen.
 

„Das war jetzt… total kitschig oder?“, fragte Nick lachend. Für ihn kam wirklich jede Hilfe zu spät. Vielleicht sollte er sich doch einweisen lassen. Sicher würde George so freundlich sein und ihn dorthin fahren.
 

„Ja, aber ich finde das richtig süß.“ Feliciano lächelte und streichelte behutsam Nicks unrasierte Wange.
 

„Ich habe dir doch schon mal gesagt, du sollst mich nicht ‚süß‘ nennen!“ Der Juniorchef hob mahnend den Zeigefinger. „Aber du bist süß!“ Feli ließ sich von seiner Meinung kein Stück abbringen.
 

„Was mache ich nur mit dir?“, kam es gespielt verzweifelt von Nick.
 

„Weißt du, ich bin schon den ganzen Morgen scharf auf dich…“, verriet Feli ihm leise und grinste anzüglich.
 

„Ach wirklich?“ Nick tat überrascht. „Ist mir gar nicht aufgefallen…“
 

„Mhm. Deswegen sage ich es dir ja.“
 

„Bist du mit Julio heute Nacht also nicht über mich hergefallen?“
 

„Das hättest du wenn gemerkt, Hase.“ Feli schenkte ihm ein schelmisches Grinsen.
 

„Ach, hätte ich das?“
 

„Ja, so ziemlich. Außerdem will ich dich nicht teilen.“
 

„Spaß beiseite… ich finde, wir sollten erst mal reden… Ich habe so viele Fragen an dich…“, murmelte Nick und streichelte liebevoll Felis eine Hand.
 

„Ich finde, das sollten wir noch ein einziges Mal verschieben.“ Feliciano nahm seine Beine von Nick und stieg langsam vom Stuhl. Im Büro stand links neben dem Eingang ein weiterer Schreibtisch. Auf diesem waren nur ein paar Akten abgelegt. Und das beste war, man konnte ihn von der Tür aus nicht erspähen. Er zog den Juniorchef ebenfalls hoch.
 

„Was hast du vor?“ Nick schaute verwundert drein.
 

Feli lehnte sich gegen besagten Tisch. Seine Hände griffen verheißungsvoll nach Nicks Gesicht. Er drückte ihm einen stürmischen Kuss auf. Bei diesem schalteten sich wie üblich alle Systeme ab. Er legte seine Hände auf Felis kleinen Hintern und hob ihn auf die Platte. Er selbst platzierte sich zwischen die Beine des 20-jährigen.
 

„Du Schlingel… bist gut… in Ablenken…“ Felis Zunge drängelte sich in Nicks Mundhöhle und gab diesem somit nicht mehr wirklich die Chance, viel zu diskutieren.
 

Nicks Hände blieben auch nicht untätig. Er befreite Feli von seinem… oder eher Julios Shirt, da er es sich vom Spanier geborgt hatte, und erwiderte den feurigen Kuss.
 

„Du bist ja echt…“ Der Juniorchef war sprachlos. Nie im Leben hätte er hier… mit jemandem herumgemacht. Schließlich waren sie in seinem Büro. Aber Feli schaffte es immer wieder, ihn zu, mehr oder weniger hirnrissigen, Aktionen zu verleiten. Er war völlig verrückt nach dem Halb-Portugiesen.
 

*„Zum Glück aber nicht so verrückt wie Asher…“*
 

„Quatsch‘ nicht.“ Feliciano war wohl nicht nach Reden zumute. Auch er wollte Nicks freien Oberkörper sehen… und spüren. Hastig zog er diesem sein T-Shirt aus und fuhr mit seinen Händen hungrig darüber. Nick machte sich in der Zeit an seinem Nacken zu schaffen. Feli hatte genießerisch den Kopf zur Seite gelegt. Irgendwann fing er an, die Hose seines Ex-Klienten zu öffnen. Frech griff er in die Boxershort und nach Nicks halbsteifen Schwanz.
 

„Gott hilf‘ mir.“ Nick musste aufstöhnen.
 

„Der kann dir jetzt nicht helfen“, wisperte Feli grinsend und bearbeitete weiter den Penis des Juniorchefs.
 

„Oh, ihr seid noch da!“
 

Die Tür hatte sich schwungvoll geöffnet und herein getreten war… Mandy. Die hübsche Blondine trug eine orangene Gießkanne, die mit Blumen überseht war.
 

Geschockt holte Feli wieder seiner Hand aus Nicks Boxershort hervor und sah peinlich berührt zur Seite. Sein Gesicht war von einer leichten Röte überzogen. Auch Nicks nahm sich solidarisch der Farbe an.
 

„Wow! Ich habe noch nie welche erwischt, die… Das ist ja beinahe wie in einem richtigen Film! Ich… ähm… habe jetzt wohl den ungeliebten Part der Person, die… alles versaut hat… oder?“
 

Mandy grinste unbeholfen. Mit ihren Blicken war sie allerdings nicht schüchtern. Der ansehnliche Rücken ihres Chefs schien ihr zuzusagen. Von Feli war nicht viel zu erkennen, da dieser, mehr oder weniger, verdeckt wurde.
 

Nick räusperte sich, hatte sich zum Glück wieder… einigermaßen… unter Kontrolle und drehte sich mit dem Kopf langsam zu seiner Angestellten um.
 

„Richtig! Ist dir der Begriff ‚Anklopfen‘ geläufig? Du hast… Schluss. Was gibt es denn?“
 

„Sorry! Macht ruhig weiter! Zwei Kerle die rummachen… ziemlich heiß!“
 

Nick sah sie total verstört an. „Wie bitte?!“
 

„Ähm… Ich meinte, ich wollte… deine Pflanze gießen, Boss! Hab‘ doch was gutzumachen…“ Die Blondine hob die Gießkanne und deutete auf das zarte Gewächs, das neben Nicks erstem Schreibtisch auf dem Boden stand.
 

„Aber… die ist doch nicht echt!“ Fragend blickte der 26-jährige zu der jungen Frau. War er nun von allen guten Geistern verlassen oder sie?
 

„D-as wusste… ich nicht! Ich bin blond!“, rechtfertigte sie sich lahm.
 

„Du hast sie mir neulich erst mitgebracht, meine Liebe! Verarschen kannst du mich nicht!“
 

„Ich… mache jetzt wohl lieber Feierabend und lasse euch… tun… was auch immer ihr tun wollt. Schönes Wochenende!“ Mandy ratterte alles herunter und verließ das Büro.
 

„Was sollte denn das?!“ Feli war verwirrt. „Obwohl… du stehst… sicher auch auf Frauen, die sich gegenseitig ablecken oder?“
 

„Hm… kann sein… Aber eigentlich stehe ich mehr auf dich“, offenbarte Nick grinsend und stürzte sich wieder auf Felis Lippen. Dieser wich nach einiger Zeit aber zurück und deutete genervt zur Tür.
 

Irritiert drehte sich Nick um. Mandys Kopf lugte noch immer neugierig ins Zimmer.
 

„RAUS, oder ich vergesse mich! Und kein Wort zu niemandem!“ Nick war sauer. Konnte man nicht einmal seine Ruhe haben?!
 

„Jawohl, Chef! Tut mir leid, konnte nicht widerstehen!“ Die Blondine machte sich flugs auf den Weg in ihren, mehr oder weniger, verdienten Feierabend.
 

„Wir sollten… auch gehen“, seufzend drehte sich Nick zu dem Halb-Portugiesen.
 

Sie sammelten frustriert ihre Sachen ein, zogen sich an und fuhren, nachdem sie die Alarmanlage… und… Mandy, scharf gestellt hatten, los.
 

--
 

Zu Hause angekommen fiel Nick ein, dass er vergessen hatte, die elendige Mail an seinen Stiefvater und Boss zu schreiben. „Verdammte Scheiße!“ Er kramte sein Handy heraus, auf dem er tatsächlich einige Anrufe in Abwesenheit fand, und öffnete sein Mail-Programm.
 

Feli ließ sich aufs Sofa fallen und beobachtete Nick, der angestrengt tippte. Bevor er seine Nachricht losschicken konnte, wurde er allerdings angerufen und musste Bericht erstatten. Feli verdrehte die Augen.
 

Plötzlich kam Julio auf ihn zu.
 

„Hey Feliciano. Ich treffe mich jetzt mit meiner Mutter. Danke, dass ihr mir geholfen habt. Hier ist übrigens meine Handynummer.“ Er drückte dem 20-jährigen einen Zettel in die Hand. „Ich habe momentan kein Guthaben, aber habe noch Geld von Mr. Bur- Asher. Ich rufe mal an. Du hast mir ja gestern Abend deine Nummer aufgeschrieben.“
 

„Okay… Bist du sicher, dass du gehen willst? Es ist zwar nicht meine Wohnung, aber Nick ist ein Netter…“
 

„Ja, das weiß ich. Vielen Dank.“
 

„Du… gehst auch nicht zu dem Arsch zurück oder? Und… warte, dein T-Shirt.“
 

„Nein, wirklich nicht. Meine Mom und ich haben eine kleine Wohnung. Behalte es erstmal. Kannst es mir irgendwann bringen.“
 

„Gut. Danke. Pass‘ auf dich auf und meld‘ dich…“
 

„Klar, du musst mir doch noch erklären, was ein ‚Harem‘ ist.“ Julio grinste. „Ach ja… Lass‘ dir den Nick nicht wegschnappen. Sein Oberkörper ist… göttlich…“, schwärmte der 21-jährige.
 

„Finger weg!“
 

„Kapiert. Aber ich erwarte eine Einladung zu eurer Hochzeit!“, verlangte Julio zwinkernd.
 

Nachdem der Spanier den 20-jährigen kurz umarmte und Nick gewinkt hatte, der es durchs anstrengende und leidige Telefonat kaum zur Kenntnis nahm, verschwand er.
 

Missmutig trottete Feli zum Kühlschrank. Er wollte sich etwas zu trinken nehmen. Auf dem Weg kam er an dem Küchentisch vorbei, auf dem ein Foto lag. Von IHM. Und irgendeinem Klienten. Geschockt nahm er es in die Hand.
 

„John hat mir das gegeben. Keine Ahnung, wo er das aufgetrieben hat.“ Nick hatte endlich aufgelegt und stand nun vor seinem ehemaligen Schein-Freund.
 

„Er spioniert mir nach? Leider hat er recht. Du bist viel zu gut für mich.“ Feliciano seufzte.
 

„Ich will das nicht mehr hören! Du bedeutest… mir etwas, Feli.“
 

Überrascht sah dieser ihn an.
 

„Verrätst du mir, wie du meinen Bruder kennen gelernt hast?“
 

Feli sah zu Boden. „In einer Bar. Ich war Kellner dort.“ Er haderte mit sich. Das Asher ihn erst für Dienstleistungen bezahlt hatte, konnte er einfach nicht sagen.
 

„Und dann… seid ihr… habt ihr… etwas miteinander angefangen?“
 

„Ich war… seine Affäre. Ich… wollte mehr, aber er… du weißt, er hat eine Frau und würde sie niemals verlassen. Damals war ich verliebt, aber ich war ein kleiner, dummer Junge. Das ist endgültig vorbei.“
 

Nick brauchte eine Weile, um den Satz zu verarbeiten. Er wollte sich nicht vorstellen, wie sein Bruder und Feliciano… Beinahe hätte er es sogar live gesehen. Aber wenn er den jungen Mann vor sich anschaute, empfand er trotz all der… Vorkommnisse… Zuneigung.
 

„Naja… du bist immer noch klein…“ Nick lächelte leicht und tippte Feli auf die Nase.
 

„Hey, ich bin 1,67 m, das ist vollkommen normal!“
 

„Für einen Zwerg vielleicht! Und ich hätte dich ja auf 1,68 m geschätzt.“
 

„Du bist fies, nicht jeder kann so hochgewachsen sein wie du!“ Feli lachte und Nicks verliebtes Herz machte einen Salto.
 

„Feli… ich will… verdammt…“ Nick legte die Arme um den jüngeren.
 

„Ich will, dass du bei der Agentur aufhörst. Ich… will solche Bilder… nicht nochmal sehen.“
 

Er deutete mit dem Kopf auf das, was Feli noch immer in der Hand hielt.
 

„Nick, ich… es tut mir leid, aber ich muss Geld verdienen. Meine Familie… ist hochverschuldet.“
 

„Ich gebe dir das Geld! Du kannst es mir schrittweise zurückzahlen.“
 

„Das ist genau das, was dein Stiefvater mir quasi vorwirft…“
 

„Es ist mir egal. Ich will nicht, dass du dich mit anderen Männern treffen musst. Der Gedanke daran, macht mich schon ganz krank!“ Nick fuhr sich durch die kurzen Haare. Er wollte den Jüngeren für sich.
 

„Feli… Willst du… mein… richtiger… du weißt schon… Freund sein?“ Er griff nach den Händen des 20-jährigen. Er klang wahrscheinlich wie ein Teenager.
 

Felis braune Augen wurden groß. „Meinst du das… ernst, Nick?“
 

„Natürlich! Ich schlafe doch nicht mit jedem Kerl, nur weil er darum bittet. Außerdem habe ich mir die ganze Zeit unendliche Sorgen um dich gemacht. Tu‘ sowas nie wieder, okay?“
 

Berührt von Nicks Worten, konnte der 20-jährige nur langsam den Kopf zu einem Nicken bewegen.
 

Ihm traten… Freudentränen in die Augen. Wie peinlich! Dieser Wahnsinns-Kerl würde zu ihm stehen! „Hey, ich mache dir hier eine kleine Liebeserklärung und du… weinst?“
 

„Doch nur vor Freude!“ Glücklich fiel er dem Älteren um den Hals.
 

„Aber… du bist nicht schwul und willst mich trotzdem?“ Feli musste sich noch einmal vergewissern.
 

„Ja, ich will dich trotzdem.“ Nick grinste spitzbübisch. Seine tiefgrünen Augen funkelten.
 

„Und ich hätte jetzt echt Lust, etwas Schwules mit dir zu machen…“, enthüllte der Juniorchef leise und vereinigte ihre Lippen zu einem atemberaubenden Kuss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
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Von:  Yuiki
2015-12-18T11:51:11+00:00 18.12.2015 12:51
Wow, Mandy xD
Nicht dass ich ihre Meinung nicht teile, aber das ist ja mal super unangemessenes Verhalten! x)
Die Dame lässt sich da an einem einzigen Tag ja einiges zu schulden kommen.

Darf ich sagen dass ich Julio nicht mag? :×
Ist mir unsympathisch mit seiner Wischiwaschi-Einstellung. Sehr ernst war's ihm mit Asher ja wohl nicht.

Boy oh boy, bei denen geht's zu. Polizei, Feuerwehr, wieder Polizei...so viel Action haben die meisten Leute im Leben nicht xD
Antwort von:  NicoRomeo
19.12.2015 16:28
Huhu!

Ja die Mandy xDDDDD Leider gibt es wirklich solche Pechvögel.. :(
Sie musste eben die... unechte Blume von Nick gießen! =)

Klar darfst du sagen, dass du Julio nicht so magst. *g*

Ja die haben viel Action am Stück - so viel Action haben manche nichtmal in ihrem gesamten Leben xDD

Danke fürs Lesen & den Kommi !

GLG
NicoRomeo
Von:  KiraNear
2015-09-10T12:35:43+00:00 10.09.2015 14:35
> Ich… ähm… habe jetzt wohl den ungeliebten Part der Person, die… alles versaut hat… oder?“
Nein, das wäre sie eher, wenn sie sich gerade küssen wollten und sie dann hineingeplatzt wäre XDD
 
Oh Mann, Mandy ist echt lustig XD
 
Das ist ja schön - jetzt sind sie wirklich zusammen^^
Also nicht nur gespielt, sondern echt.
 
 
Schönes Kapitel, besonders zum Schluss :3
Antwort von:  NicoRomeo
10.09.2015 19:26
Hey KiraNear! =)

Ja, Mandy ist lustig. :D

Freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefallen hat.
Danke für dein süßes Review!

GLG
Nico Romeo
Von:  Momo26
2015-07-17T21:23:54+00:00 17.07.2015 23:23
Mandy 😂😂😂😂
Die ist Klasse die Frau xD
Super kapi, mach weiter so.
Und John soll sich mal langsam beruhigen, sonst bekommt der noch ein Herzinfarkt oder so xD

Glg momo
Antwort von:  NicoRomeo
18.07.2015 12:12
Hey Momo!

Ja, Mandy ist super oder? xD Stürmt einfach das Büro mit einer Gießkanne. *g*
Für eine unechte Pflanze...
Aber echt, ist ja auch nicht mehr der jüngste, der John...

Danke fürs Lesen & Kommentieren.

GLG
NicoRomeo
Von:  summercat88
2015-07-16T20:05:16+00:00 16.07.2015 22:05
Das Kapitel war klasse , musste lachen(Mandy , Harem) und es war süss. Weiter so😊freu mich auf's nächste Kapitel
Antwort von:  NicoRomeo
17.07.2015 21:41
Hey summercat :)

Freut mich, dass es dir gefallen hat und du lachen musstest...

Danke für deinen Kommi! ^.^
Antwort von:  summercat88
18.07.2015 21:32
Immer wieder gerne 😊
PS: hab's das Kapitel zum 2 mal gelesen , hab mich wieder fort geschmissen 😂
Von: abgemeldet
2015-07-16T19:31:26+00:00 16.07.2015 21:31
*da von schmelz*
nawwwwwwwwww~~~~<3 war das süß. Ich musste sogar bei der stelle mit der Mandy laut lachen so das mich meine Mutter nur irritiert angeschaut hat. Einfach klasse kapi wieder. mach weiter so
*süßses hin stell*
+am boden zerschmolzen da lieg*
lg
blackbutlerfan
Antwort von:  NicoRomeo
17.07.2015 21:43
Hey meine treue blackbutlerfan! :)

Hihi, ich fand dein Kommi mindestens genausp süß... Hat mich echt zum Lächeln gebracht.
Und ich hoffe, deien Mutter hat nicht zu irritiert geschaut. *g* Aber kenne ich. :S

*was Süßes nehm-

Dankeschöööön! ♥

GLG
NicoRomeo
Von:  Seelendieb
2015-07-16T17:12:33+00:00 16.07.2015 19:12
*Kariesgefahr*
*dahinschmelz*

so süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!

Einfach nur klasse. :D
Antwort von:  NicoRomeo
17.07.2015 21:44
Hey Seelendieb! ^.^

Hui, Karies. *hektisch Zahnbürste such* xD

Hehe, dankeschön. Freut mich, dass du es süß fandest.

1000 Dank für den Kommi!

GLG
NicoRomeo
Von:  emina
2015-07-16T16:21:04+00:00 16.07.2015 18:21
Also ich habe das Gefühl das du Mandy bist ^_____^

bin froh dass sich alles geregelt hat <3<3<3 (auser dem Namen wie wird er das erklären?)


Antwort von:  NicoRomeo
17.07.2015 21:45
Hey emina! ^.^

Nein, ich hätte mir was Besseres einfallen lassen, um das Büro zu stürmen. *g* Und ich hätte gleich mitgemacht. :P

Das mit dem Namen schaffen sie bestimmt noch... Oder?
Bleib dran <3

Danke fürd Kommi!

GLG
NicoRomeo


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