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A Touch of Destiny

von

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Der Urlaub endet in der Tiefe des Meeres

Sira und Cathy kamen nach langem Flug endlich in der Karibik an, und konnten es kaum erwarten aus dem Flieger zu steigen, und ihre eingeschlafenen Gliedmaßen zu strecken. Lange Flüge konnten echt schlauchen, aber jetzt waren die beiden ja endlich angekommen.

Sonne, Strand und Meer, nun konnte ihr Urlaub anfangen, auf den die beiden schon lange hin gefiebert hatten. Sie waren nicht besonders wohlhabend, und musste eine Weile sparen, um sich diese Auszeit leisten zu können. Sira hatte dank ihres Vaters zwar eine eigene Kampfsportschule und etwas mehr Geld als ihre beste Freundin, allerdings wollte sie ihrem alten Herrn nicht auf der Tasche liegen und zahlte im das Geld in Raten zurück. Dadurch hatte sie im Moment auch nicht so viel mehr wie Cathy, die in einem Bücherladen arbeitete, der leider nicht allzu viel abwirft, aber ihr machte die Arbeit Spaß.
 

„Nun komm schon Sira, beeil dich mal ein bisschen.“, rief Cathy drängend und stürmte auf den Ausgang des Flughafens zu. Sira schaute ihr nach und schüttelte amüsiert den Kopf. Ist ja wieder typisch.

Ihre beste Freundin konnte es mal wieder nicht abwarten und vergaß dabei die Hälfte, nämlich ihr Gepäck.

Während Sira an der Gepäckausgabe auf ihren Koffer wartete, kam die jüngere der beiden, nach wenigen Minuten, leicht angesäuert zurück, was Sira dazu bewegte, amüsiert eine Augenbraue nach oben zu ziehen.

„Ich dachte schon du willst ab morgen im Evakostüm durch die Karibik laufen.“, scherzte die ältere der beiden und nahm ihren Koffer vom Band.

„Hättest du mir das nicht eher sagen können? Jetzt musste ich nochmal durch die ganze Halle latschen!“, meckerte Cathy, der die Situation auch etwas peinlich war, da bereits andere Urlauber über sie kicherten. Ja, wer sie nicht kannte, hielt sie wahrscheinlich für eine Chaotin, was zum Teil auch der Wahrheit entsprach.

Cathy beschloss das ganze einfach mit Lachen zu überdecken und wartete noch ein paar Minuten bis sie auch ihren Koffer in den Händen hielte und zusammen den Flughafen verließen.

Draußen angekommen stiegen die beiden in einen Shuttlebus und fuhren zu ihrem Hotel.
 

Kaum waren die beiden nach 20 Minuten am Zielort ausgestiegen, drängte Cathy ihre Freundin erneut zur Eile. Geduld war noch ihre ihre Stärke gewesen, was oft genug an Siras Nerven zehrte. Allerdings hatte die sich in all den Jahren, in denen sie sich nun schon kannten, daran gewöhnt.

„Los Sira, lass uns die Koffer ins Zimmer stellen und an den Strand gehen.“

„Mach mal langsam, wir haben zwei Wochen Zeit“, lächelte Sira als sie das Hotel betraten. Sie hatte es weniger eilig.

In der Eingangshalle erklang südländische Musik und die Damen an der Rezeption hatten alle Hände voll zu tun, den ankommenden Urlaubern ihre Zimmer zuzuteilen.

„Die sind schneller um als wir gucken können“, lachte Cathy, die das alles nicht beachtete und eilte auf den Fahrstuhl des dreistöckigen Hotels zu. Dieser öffnete sich mit einem lauten Piepton, Cathy stieg ein und der Lift schloss sich wieder.
 

„Mal sehen wie weit sie kommt“, grinste Sira in sich hinein und schritt zu einer Rezeptionsdamen um noch ein paar fehlende Daten auszufüllen und sich den Schlüssel für ihr gemeinsames Zimmer zu holen.

Nachdem sie diesen erhalten hatte, stieg sie ebenfalls in den Fahrstuhl und fuhr in die dritte Etage. Dort fand sie auch Cathy wieder, die etwas hilflos in dem langen Gang stand. War zu erwarten.

„Du bist ja richtig weit gekommen“, lachte Sira und die jüngere grinste breit.

„Tja, ich war wohl mal wieder etwas vorschnell. Welches Zimmer haben wir?“

„Du bist echt ein Blitzmerker weißt du das?“, lachte die ältere und zeigte auf eine der weißen Türen.

Die beiden stellten ihre Koffer ins Zimmer und zogen sich um. Es war bereits Nachmittag und Sira willigte ein den Rest des ersten Tages am Strand ausklingen zu lassen, was Cathy einen Freudenlaut entlockte.
 

„Ist das herrlich hier“, seufzte Cathy zufrieden und schlürfte am Strohhalm ihres Pina Colada, während sie sich von der Sonne verwöhnen ließen. Sira, die neben Cathy auf einer der grünen Strandliegen lag, und ebenso an ihrem Drink nippte, konnte dies nur bestätigen. Das würden zwei wundervolle Wochen werden. Endlich mal an nichts denken müssen und einfach die Seele baumeln lassen.

„Jetzt fehlen nur noch die hübschen Jungs“, grinste die jüngere plötzlich und Sira schaute sie fragend an. „Naja, die würden den Urlaub noch perfekt machen.“

Sira gab einen belustigten Laut von sich und schloss genießerisch die Augen.

„Dann fang schon mal an zu suchen, ich hab noch keine entdeckt“, grinste sie breit und Cathy lachte.

„Stimmt, jetzt wo du es sagst, die haben sich wahrscheinlich versteckt. Wie auch immer, lass uns schwimmen gehen“, schlug Cathy vor und stand auf.

Sira stimmte dem Vorschlag zu, verstaute ihre Sonnenbrille auf der Liege und schlenderte mit Cathy zum Wasser. Bei den Temperaturen war das Meer eine wahre Wohltat.
 

Die beiden schwammen eine ganze Weile in dem hellblauen Wasser, als plötzlich jemand schrie und damit die idyllische Ruhe beendete. Sira und Cathy sahen sich erschrocken um und bemerkten blanke Panik unter den Leuten im Meer. Jeder versuchte so schnell wie möglich an den Strand zu kommen. Cathy war total perplex durch den plötzlichen Tumult, das sie gar nicht wusste was los war, bis Sira sie ruckartig am Arm packte und auf etwas im Wasser zeigte.

„Da kommt was, wir müssen hier weg!“, schrie sie und zog ihre Freundin hinter sich her. Die realisierte nun endlich die Lage und schaute sich immer wieder panisch nach hinten um.

„Was ist das?“, rief sie hektisch und schwamm so schnell sie konnte. Der Nachteil der beiden war, das sie relativ weit hinaus geschwommen waren. Und ihre Mutter hatte immer gepredigt, das sie nie zu weit raus schwimmen sollte. Tja, Muttis haben halt doch immer recht.

Jetzt hatten sie den Salat, und mussten sie zusehen, das sie wieder Boden unter die Füße bekamen.

„Keine Ahnung, ich will es auch nicht wissen!“, kam die aufgebrachte Antwort von Sira, die wütend war, das sie dem Strand so fern waren.
 

Ein plötzlicher Schrei hinter ihr, ließ Sira in ihrer Bewegung inne halten. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie zu ihrer Freundin, die genau hinter ihr war, und auf einmal begann panisch im Wasser zu strampeln.

„Cathy!“, schrie die junge Frau, griff nach ihrer Freundin und schaffte es ihr Handgelenk zu packen.

„Keine Sorge, ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein!“, versuchte sie die Jüngere zu beruhigen, hörte aber selber wie ihre Stimme vor Angst zitterte.

Sira versuchte irgendwas unter der Wasseroberfläche zu erkennen, aber das Meer war auf einmal undurchsichtig, als hätte jemand den kompletten Meeresboden aufgewühlt. Sie versuchte ihrer Freundin zu helfen, die von irgendwas drohte unter Wasser gezogen zu werden.
 

Sira hatte keine Chance, und so tauchte sie ab, in der Hoffnung irgendwas zu erkennen, aber das war extrem schwierig. Das Wasser war voller Sand und die feinen Körner brannten in den Augen.

Sira versuchte an Cathy´s Bein zu kommen und stellte mit Schrecken fest, das sich etwas um den Knöchel geschlungen hatte. Es sah aus der Nähe aus wie ein Fangarm eines Kraken und Sira gab sich alle Mühe das Bein ihrer Freundin zu befreien, jedoch reichte ihre Kraft nicht aus und zu allem Übel wurde ihr die Luft knapp.

Kurz tauchte sie auf um ihre Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen, da wurde Cathy plötzlich komplett unter Wasser gezogen. Der panische Schrei vom Wasser verschluckt.

Sira´s Verzweiflung wurde größer und sie tauchte hinterher, konnte jedoch nur noch erkennen, wie ihre langjährige Freundin erbarmungslos in die Tiefe gezogen wurde, ihr Blick flehend auf Sira gerichtet.

Doch die konnte nur hilflos zusehen.
 

Ein plötzlicher Ruck durchfuhr die 25 jährige und sie wurde an die Wasseroberfläche gezerrt und auf ein Boot gehievt. Sie wehrte sich gegen die Arme ihrer Retter, wollte ihrer Freundin nach wie vor helfen, obwohl sie wusste das es zu spät war.

Niedergeschlagen gab sie auf und das Boot fuhr schnell an den Strand zurück. Der Trubel der dort herrschte interessierte Sira nicht. Sie blendete einfach alles aus.

Geschockt und verwirrt strauchelte sie zu ihren Sachen bei den Strandliegen, und ließ sich erschöpft darauf fallen. Auf die Fragen ob sie verletzt wäre und Hilfe bräuchte, schüttelte sie den Kopf. Sie wollte nur noch ihre Ruhe.
 

Lange saß sie im Sand und trauerte, verstand nicht warum das passiert war. Gleichzeitig war sie wütend auf sich selber, hatte sie Cathy nicht helfen können. Jahrelanges Training im Kampfsport umsonst.

Erst als es dunkel war stand Sira auf und zog sich ihre Schuhe an, die kurze dunkelrote Short´s und das schwarze Oberteil.

Der Strand war inzwischen wie leergefegt, was Sira nur begrüßte. Gedankenverloren schritt die braunhaarige zum Wasser, welches ruhig unter dem sternenbehangenen Nachthimmel lag. So idyllisch wie eh und je, als wäre nie etwas grausames vorgefallen.

Stille Tränen fanden den Weg über ihre Wangen und sie starrte auf die schwarze Wasseroberfläche. Nach einiger Zeit wandte Sira sich ab und wollte zurückgehen, als sie eine Bewegung im Augenwinkel stoppen lies. Sie schaute zurück auf das Meer und dachte im ersten Moment ihre Sinne spielten ihr Streiche, ließen sie jetzt auch noch durchdrehen. Als sie aber nochmal genauer hinschaute bemerkte sie tatsächlich eine Bewegung im Wasser und ihre Augen weiteten sich. Konnte es sein das.....
 

Sie spürte Wut in sich hoch kriechen, Wut auf das Wesen, welches ihr ihre beste Freundin genommen hatte.

„Warum bist du zurück gekommen, hast du noch nicht genug!?“, knurrte die junge Frau über das Wasser und setzte einen Fuß ins Meer. Sie wusste selber nicht genau warum sie das tat, aber irgendein innerer Drang bewegte ihre Beine wie von allein. Vielleicht war es Verzweiflung, vielleicht aber auch der unermessliche Drang, Cathy wieder zu sehen. Dort wo sie jetzt war, und auf sie wartete.
 

Immer weiter schritt Sira ins Wasser, das Gesicht vor Wut verzerrt, und die Augen starr auf das Wasser gerichtet. Alles war ruhig, auch als sie bereits bis zum Ellenbogen im Wasser stand. Das, was sie als nächstes Tat,sollte sich als reiner Selbstmord rausstellen. Sie ging noch ein Stück weiter und tauchte ab.

Sira schaute durch das dunkle Wasser und fand schließlich wonach sie gesucht hatte.

Schnell raste ein Fangarm heran und wickelte sich um ihre Hüfte. Sie hatte nicht die leiseste Chance gegen dieses Ding, doch das war ihr im Moment egal. Sie schaute noch einmal nach oben und sah das Spiegeln des Mondes an der Wasseroberfläche, bevor auch sie in die Tiefe gezogen wurde und ihre Welt schwarz wurde



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