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A Touch of Destiny

von

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Gestrandet

Nur langsam kamen ihre Sinne wieder. Sie hörte das rauschen des Meeres und vereinzelt drang das Kreischen von Möwen an ihre Ohren. Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, mit Ausnahme ihrer Hüfte, wo das Monster sie fest umklammert hatte. Anscheinend hatte es ihr dabei ordentlich zugesetzt, denn sie schmerzte höllisch. Sie fühlte den warmen Sand unter sich, auf dem sie halb bäuchlings lag, und spürte die brennende Hitze auf ihrem Rücken. Irgendwo in ihrem Kopf begann es zu arbeiten. Versuchte sich zu erinnern was geschehen war.
 

Plötzlich mischten sich noch andere Geräusche unter die des Meeres und der Vögel. Es klang wie Stimmen, erst ziemlich weit entfernt und dann immer näher.

„Leutnant Groves, kommt schnell, hier liegt eine junge Frau am Strand!“ rief eine männliche Stimme nun direkt neben ihr, allerdings konnte Sira durch den Sand nicht wahrnehmen wie viele Leute nun bei ihr standen und hektisch irgendwas murmelten.

„Oh Gott, nicht schon wieder.“, erklang, nach kurzer Pause, die Stimme des gerufenen Leutnant.

„Mr. Murtogg, sie und Mr. Mullroy geben sofort dem Commodore Bescheid!“, befahl der Leutnant und kniete sich dabei vor Sira in den Sand, während die anderen beiden die Beine in die Hand nahmen und verschwanden. Sira spürte wie eine Hand über ihren Hals strich und zwei Finger auf ihrer Hauptschlagader zum liegen kamen.

„Lebt sie noch?“

Noch eine Stimme. Wie viel sind denn das noch, komm schon Sira, beweg dich. Ihre innere Stimme schalte. Doch sie konnte keinen Muskel rühren.

„Ja, zum Glück scheint sie bloß Bewusstlos zu sein.“, atmete der Leutnant erleichtert aus.

„Meine Herren, mir wurde soeben berichtet das wieder jemanden gefunden wurde.“, mischte sich eine misstrauische Stimme in das Geschehen, und die prüfende Hand des Leutnant verschwand von ihrem Hals.

„Ja Sir, diese junge Frau hier“, erstattete dieser dem Commodore Bericht und Besagter kniete sich ebenfalls zu Sira herunter. Zumindest vermutete Sira es, da sie das rascheln von Stoff vernahm, und das knittern von Leder, wahrscheinlich Stiefel.
 

„Sie scheint ordentlich was durchgemacht zu haben, seht euch die ganzen Prellungen an, vor allem an ihrer Hüfte.“

„Ich sehe es Leutnant Gilette.“, war die jetzt etwas besorgte Antwort des Commodore, und er zog ihr den Saum des Oberteils wieder nach unten.

Zu freundlich.

Anscheinend war es ihr bei der Strandung nach oben gerutscht, wodurch die Männer die Verletzung sehen konnten. Von ihren fast nackten Beinen ganz zu schweigen, aber das störte sie weniger. Dennoch wollte Sira verzweifelt ihre Augen öffnen, dieser misslichen Lage entkommen, und schaffte es nach einiger Anstrengung endlich.
 

Die Sonne stach heftig, wodurch die ihre Augen paar mal wieder zusammen kniff, bevor sie halbwegs erkennen konnte, was um sie herum geschah. Sie erkannte schwarze Lederstiefel vor ihrem Gesicht und blaue, aufwendig verzierte, Mäntel, als ihr Blick suchend nach oben glitt. Daneben erkannte sie noch jemanden, dessen Mantel und Hut noch etwas aufwendiger gestaltet waren. Was sie jedoch ins zweifeln brachte, waren die weißen Perücken und die großen Hüte.

Sira stöhnte innerlich. Das konnte doch nicht wahr sein.Wo um alles in der Welt war sie hier nun wieder gelandet. Das war entweder ein schlechter Traum, oder sie wurde verrückt, wobei sie sich ersteres wünschte.

„Sir, sie wacht auf!“, rief eine aufgebrachte Stimme.

Muss der so herumbrüllen! Sira hatte heftige Kopfschmerzen und stöhnte erneut genervt auf.

„Das sehe ich selbst, haben sie und Mr. Mullroy nicht was zu tun, oder steht die Intercepter jetzt ohne Bewachung im Hafen!“, kam die scharfe Antwort des Commodore, bevor er sich wieder der Frau vor ihm im Sand widmete.

Sira versuchte indessen irgendwie hochzukommen, wurde aber von einem heftigen Schmerz in ihrer Körpermitte daran gehindert und sackte mit schmerzerfülltem Keuchen wieder zusammen.
 

„Langsam Miss, ihr seit schwer verletzt.“, sagte Gilette und wollte sie am Arm festhalten, welcher von Sira heftig weggezogen wurde.

„Finger weg!“, zischte sie und funkelte den Mann zornig an. Dieser zuckte, erschrocken über die plötzliche Gegenwehr, ein Stück zurück.

„Leutnant Gilette, berichtet umgehend Lord Beckett und veranlasst das ein Arzt sich um die Frau kümmert.“

Na wunderbar, erst ein Leutnat, dann ein Commodore und jetzt auch noch ein Lord. Gehen die hier die komplette Palette der Marine durch oder was!

„Jawohl Sir.“, gab Gilette zurück und eilte los um den Befehl auszuführen. Der Commodore wandte sich wieder an Sira, die erneut die Arme in den Sand stützte um aufzustehen, jedoch von dem Mann mit dem prunkvollen Mantel abgelenkt wurde.

„Wie ist euer Name Miss?“, fragte er und Sira war kurz perplex darüber. Sie hielt inne und sah den großen Mann vor ihr an.

Geht euch einen Dreck an.

„Ich heiße Sira. Sira Grey.“, beantwortete sie dennoch seine Frage.

„Nun Miss Grey, mein Name ist Commodore James Norrington und der Herr neben mir ist Leutnant Groves.“, stellte er sich und den anderen vor.

Was du nicht sagst, und wen interessiert das!?

„Schön zu wissen!“, war Sira´s trockene Antwort und sie setzte ihr eigentliches Vorhaben fort. Groves Augenbraue wanderte erstaunt Richtung Perückenansatz und Norrington atmete hörbar aus und verdrehte die Augen, bevor er Sira am Arm ergriff und Groves befahl dasselbe auf der anderen Seite zu tun. Sira stockte kurz und knurrte.

„Finger weg habe ich gesagt!“

„Miss, wie ihr wohl bereits gemerkt habt, schafft ihr das nicht alleine“, war die genervte Antwort des Commodore, der nun auch noch einen Arm um ihre Hüfte legte, was in Sira ein mulmiges Gefühl hoch kriechen ließ.

„Was soll das werden?“, fragte sie mit etwas zittriger Stimme und wagte nicht sich zu bewegen.

„Ganz Ruhig Sira, ihr müsste gerade hoch kommen, sonst sitzt ihr gleich wieder im Sand“, erklärte er und mit einem Zeichen zu Groves hoben sie Sira ruckartig hoch. Mit einem kurzen Schmerzensschrei stand Sira etwas wackelig auf ihren Beinen und atmete paar mal tief ein und aus.

Na warte!

„Seht ihr?“, lächelte Norrington sanft und erntete einen wütenden Blick seitens Sira.

Findet der das etwa auch noch witzig!

Trotzdem war sie froh, nicht mehr hilflos im Sand zu liegen. Von beiden Seiten gestützt, gingen sie langsam den Strand entlang.
 

„Schon wieder eine junge Frau sagt ihr?“

„Ja Lord Beckett, wir fanden sie vor einer Stunde am Strand.“

„Interessant, das ist die zweite innerhalb einer Woche, ich wüsste gerne was das zu bedeuten hat.“ Nachdenklich schaute der Mann,hinter dem großen Schreibtisch, mit seinen kalten Augen in den Raum.

„Meint ihr es gibt einen Zusammenhang zwischen den beiden?“ fragte Gilette, der ehrfürchtig vor dem Lord stand und die Arme hinter dem Rücken verschränkte.

„Wir werden sehen was sie zu sagen hat, die andere Dame behauptet ja von nichts zu wissen, allerdings hat sie einen sehr zweifelhaften Namen.“, sagte er und machte eine kurze Pause. „Bringt sie zu mir!“, befahl er und widmete sich wieder seinen Dokumenten zu.

„Aber Sir, sie ist stark verwundet.“, entgegnete der Leutnant aufgebracht, strafte sich aber sogleich innerlich dafür. Dem Lord hatte niemand zu widersprechen.

„Nun, wenn sich raus stellt das sie ein Pirat ist verkürzen wir ihr Leiden“, hallte die erbarmungslose Stimme Becketts durch den Raum und schickte Gilette mit einer Handbewegung fort.
 

Unweit entfernt saß eine andere junge Frau in der Bibliothek eines Gouverneurs und schaute abwesend auf das Buch auf ihrem Schoss.

„Cathy, was ist los? Dein Blick ist sorgenvoll“, erklang eine Stimme und riss sie aus ihren Gedanken.

„Oh Elizabeth, ich hab dich gar nicht gehört, entschuldige“, lächelte Cathy leicht und sah zu der Gouverneurstochter, die sich neben sie auf das große Sofa setzte.

„Was bedrückt dich?“,

„Ich weiß überhaupt nicht was los ist, ich weiß fast nichts mehr.“, fing Cathy an zu sprechen und tränen sammelten sich in ihren Augen. Natürlich war sie traurig. Aber sie war auch wütend. “Ich weiß nicht warum ich hier bin. Ich bin kein Pirat, das ist nur Zufall das ich genauso heiße. Ich weiß noch nicht mal wer dieser Davy Jones ist“

„Ich glaube dir“, sagte Elizabeth und schaute Cathy mitfühlend an. Sie wusste um ihre Umstände, und auch das ihr Leben an einem seidenen Faden hing, sollte Beckett seine Meinung nicht ändern. Er hielt sie zweifelsohne für einen Piraten, und nur weil ihr Name Jones ist.

„Versteh mich bitte nicht falsch, ich liebe das Kleid was du mir gegeben hast und auch das ich bei dir und deinem Vater bleiben darf.“ Mit verschleierten Augen sah sie die Tochter des Gouverneurs an. „Aber ich will nach Hause, ich gehöre hier nicht hin. Und vor allem....will ich Sira bei mir haben!“, brachte sie hervor und fing schrecklich an zu weinen. Elizabeth legte tröstend die Arme um Cathy und schaute zu ihrem Vater, der in dem Moment in die Bibliothek kam.

„Nun Cathy“, begann er zu sprechen „dann kann ich vielleicht ein wenig Hoffnung schenken, wenn ich dir sage das soeben eine weitere Frau am Strand gefunden wurde.“

Cathy riss die Augen auf und starrte den Mann mit der langen graugelockten Perücke an.

„Was, wo ist sie?“

„Auf dem Weg zu Cutler Beckett.“



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