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Lass mein Licht nicht erlöschen

von

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Saphir für Ehrlichkeit

Irgendwo fühle Ezreal Reue, auch wenn er Taric nicht verheimlichte, was zwischen ihnen in dieser Nacht geschehen war, so würde er es auch nicht weiter ausführen.

Es hatte sich gut angefühlt, aber es war nicht die Geborgenheit gewesen, die er hier an seine Brust gelehnt empfand.

Irgendwann hatte er aufgehört zu sprechen und einfach nur noch die Stille genossen, die zwischen ihnen in solcher Leichtigkeit existieren konnte.

Tarics Finger fuhren in Kreisen über seine Arme, sein Atem strich über seine Wange und das braune Haar kitzelte seine Schulter. Er hätte sich einfach so seinen Träumen hingeben können und doch war ihm diese Zeit zu wertvoll, um sie einfach zu verschlafen.

"Was genau hast du mir da wirklich geschenkt?", fragte er also, die Hand auf den kühlen Anhänger auf seiner Brust legend.

"Nur einen Stein, der gut zu deinen Augen passt." Taric lächelte. "Und ein wenig Magie. Allerdings fürchte ich, dass ich die jetzt erneuern muss, denn im Moment ist es wirklich nur ein einfacher Stein."

Jetzt öffnete auch der Blonde seine Augen wieder und blickte zu dem Größeren auf. "Wofür?"

"Eigentlich sollte er nur gegen die Erschöpfung wirken, wer hätte geahnt, dass er auch Vergiftungen hemmen würde."

Eine der großen Hände des Edelsteinkriegers legte sich auf seine Wange und schien sein gesamtes Gesicht halten zu können, während er über seine Haut strich und sich dann zu ihm hinab beugte und ihre Lippen einander berühren ließ.

"Ich bin froh, dass du gesund hierher zurückgekehrt bist."

"Ich auch." Damit drehte er sich auf seinem Schoß um, die Knie rechts und links von seinen Beinen auf die Kissen des Sofas sinken lassend, nur um ihn noch einmal zu küssen. Und jetzt spürte er sie wieder, diese Geborgenheit, die wohlbekannte Wärme, die in seinem Bauch entsprang und durch seinen Körper warberte, das Gefühl, das er mit einem Lächeln auf den Lippen als Zuhause bezeichnen konnte, als Liebe. Doch das war ein Wort, das unbemerkt noch nie von seinen Lippen gefallen war, obwohl er sich so sehr bewusst war, dass er in Taric jemanden gefunden hatte, mit dem er sein Leben verbringen wollte.
 

Ezreal bewunderte Demacia und doch fühlte er sich in dieser großen Stadt augenblicklich eingesperrt, schritt er auch nur durch das Tor. Die Hotelzimmer wirkten zu eng, zu gleich, zu leblos. Ja, wenn er nicht von Zeit zu Zeit Pflichten am Hof gehabt hätte, Nachrichten aus Piltover überbringen musste, hätte er wohl keine der Städte freiwillig betreten.

Er brauchte die Freiheit, musste Wiesen und Bäume um sich haben, Blumen und Regen riechen und sich den Abenteuern hingeben, die die weite Welt vor ihm verbarg, ganz egal ob Krieg die Länder erschütterte oder nicht. Er besaß keine militärischen Ämter, weder in Demacia noch in Piltover, war nur ein einfacher Bote, ein Abenteurer, der sich mit Fundstücken, die er dem Museum verkaufte, über Wasser hielt und es hasste lange an einem Ort zu bleiben.

Umso erleichterter war er die Stadt nun wieder zu verlassen, um zu den Ort aufzubrechen, an dem erst gestern Nacht ein Komet eingeschlagen war.

Die Sonne hatte kaum ihre ersten Strahlen über die Stadtmauer hinweg gesandt und die Straßen waren noch in Nebel gehüllt, doch den Abenteurer hatte nichts mehr zurückgehalten, nachdem er beobachtet hatte, wie bläuliches Feuer zur Erde hinabstürzte und den Himmel dabei zum Leuchten, ja, zum Glühen brachte.

Ohne auch nur eine Stunde an nutzlosen Schlaf zu verlieren, brach er auf, sobald er alles beisammen hatte, um als Erster zu sehen, was dort, so nah an den Mauern Demacias geschehen war, was für ein Gestein solch einen Lichtschweif erzeugte und ob es einen Wert für ihn haben würde.

Er blickte auf den Handschuh an seinem Arm hinab, den er nun schon seit mehreren Jahren trug und der solch erstaunliche Macht in seinem Stein verbarg. Er beschleunigte seine Schritte, gepackt von hellster Aufregung und Vorfreude.

Doch mit dem, was ihn kaum drei Kilometer vor der Stadtmauer erwartete, hatte er nicht gerechnet.

Ein Krater, bald 500 Meter weit und mehrere Meter tief, war wie ein gigantischer See in den Boden geschlagen worden und über und über wuchsen auf dem ganzen Gebiet winzige hellblaue Steine wie Gras aus dem Boden.

Sprachlos ging Ezreal in die Knie, berührte, was er zuerst für verfärbtes Gras gehalten hatte, und spürte, wie die Steine unter dem Druck zerbrachen und zu hellblauem Pulver wurden, das von seiner Hand wie Schnee zu Boden fiel.

"Kristall", hauchte Ezreal, die Lippen noch leicht geöffnet vor Überraschung. Ein See aus Kristall! Wie war das nur möglich?

Schneller als er selbst erwartet hatte, schulterte er seinen Rucksack wieder und betrat den Krater. Seine Füße machten keinen Laut, auch wenn sie bei jedem Schritt ein ums andere Mal die Kristalle zerbrachen und nur blauen Staub zurückließen.

Was für eine magische Kraft musste dieser Meteor in sich getragen haben, um... so etwas zu erschaffen? Wie groß musste er sein, um so einen Krater zu erzeugen?

Zwei Meter, schätzte der Wissenschaftler in ihm, aber war zu aufgeregt darüber nachzudenken. Mit eiligen Schritten lief er auf die Mitte zu, schlidderte stückweise und wirbelte einen Schleier feinsten, blauen Staub auf, der um ihn herum und hinter ihm zu Boden sank und in der frühen Morgensonne glitzerte. Es war wie ein Traum, wunderschön und irgendwie surreal. Und einfach zu aufregend!

Als er seinem Ziel näher kam, bemerkte er, wie die Kristalle größer wurden, nur langsam, zuerst war es ihm gar nicht aufgefallen, doch bald reichten sie seine Waden empor und zerbrachen auch nicht mehr unter seinen Füßen, sodass der Weg immer unebener wurde. Trotzdem wurde Ezreal kaum langsamer, konnte es nicht erwarten, das Geheimnis zu lüften und stützte sich zuletzt auf einem hüfthohen Stein ab, um ihn in einem einzigen schnellen Sprung zu überwinden und dann auf ganz ebenem Grund zu landen. Hier war nicht ein Kristall übrig. Dafür aber ein großes Loch im Boden, das wie ein schwarzer Schlund kaum einen Schritt vor ihm begann und tief in das Gesteinsinnere hinabzureichen schien.

Sein Pulsschlag erhöhte sich einen Moment lang, als er sich bewusst wurde, dass er mit nur etwas mehr Schwung dort hineingestolpert wäre und wer weiß wie tief gefallen wäre. Langsam krabbelte der blonde Forscher auf den Rand des vielleicht drei Meter weiten Lochs zu und zog eine Taschenlampe aus seinem Gürtel. Das Licht war stark und doch konnte er nur schwer etwas erkennen. Das gesamte Gebiet musste von Höhlen untergraben sein, wenn der Einschlag den Boden aufgebrochen hatte und nun das Erdinnere offenbarte. Freudig brannte die Erwartung in ihm, denn er hatte sein Abenteuer gefunden. Dort unten lag sein Preis, er musste nur hinabsteigen und ihn holen.

Es dauerte kaum zehn Minuten für ihn, seine Kletterausrüstung anzulegen, den Helm mit der eingeschalteten Lampe aufzusetzten und das Seil zu befestigen, an dem er zuerst seinen Rucksack runterließ, um dann selbst hinterher zuklettern. Es war leicht, die Steine boten ihm viel Halt und obwohl er so aufgeregt war, waren seine Schritte ebenso wie seine Hände sicher und fest in allem, was er tat. Nun zumindest bis plötzlich ein Stein unter seinem Fuß wegbrach und er mehrere Meter tief zu Boden stürzte, bevor die Sicherheit des Seiles ihn wieder auffing. Seine Wange brannte und er war sich sicher, dass er Blut fühlen würde, wenn er die Finger danach ausstreckte, doch er hielt sich mit beiden Händen fest, krallte sich in den Stein und spürte sein Herz rasen. Sein Körper bebte vor Adrenalin, aber er wusste es besser als weiterzuklettern, bevor der Schock sich gelegt hatte.

Dann endlich erreichte er den Boden. Er hob die Hand zu seiner Wange und spürte den tiefen Schnitt dort, machte sich aber kaum die Mühe mehr zu tun als etwas Blut mit dem Handrücken wegzuwischen und sich dann umzusehen.

Der Fels wies hier schon kaum mehr Spuren eines Einschlages auf, vermutlich weil die meiste Kraft des Aufpralls durch das Einbrechen bereits abgefangen worden war. Und dennoch war da nichts, kein Gesteinsbrocken, kein Kristall, keine Magie. Obwohl er senkrecht unter der Kratermitte stand, war hier nichts.

Aber das war unmöglich! Niemand konnte früher als er hier gewesen sein, er hatte keine Spuren gesehen und er war direkt nachdem er den Kometen hatte fallen sehen, losgegangen. Aber der Komet konnte ja wohl kaum weggelaufen sein. Ezreal lachte, weil das wohl niemals passieren würde, sah sich aber doch suchend um. Das war doch unmöglich! Er konnte doch nicht einfach weg sein!

Und dann entdeckte er ihn plötzlich, diesen seltsam schwarzen Stein, aus dem leuchtend blau die Kristalle herauswuchsen und im Licht seiner Kopflampe schimmerten. Das war unglaublich! So einen Stein konnte es unmöglich geben! Er musste so schon unendlich viel Gold wert sein und dazu kam noch die magische Wirkung!

Es war völlig egal, wie er dort rüber gekommen war, dieser Fund war einfach unglaublich! Noch viel besser als diese uralten Tunnel oder das Kristallmeer über ihm, dieser Stein war fantastisch! Und scheinbar auch unglaublich mächtig!

Begeistert eilte der junge Forscher auf seinen Fund zu, spürte die Aura der Magie und streckte die Hand danach aus, als dieser.... sich plötzlich bewegte. Kaum sichtbar, aber der massive Stein erbebte, ja erzitterte, wenige Millimeter nur und Ezreal zog die Hand ein Stück zurück. Das musste er sich eingebildet haben, ein einzelner Felsbrocken bewegte sich nicht einfach so, auch ein magischer nicht. Außer vielleicht, wenn er auf die Magie seiner Waffe reagierte, aber das war ebenso unwahrscheinlich. Sein Verstand spielte ihm einen Streich ganz einfach.

Damit griff er nach dem Gestein und spürte augenblicklich Wärme, Wärme und ein Beben, dann ein ganz leiser Laut wie ein Stöhnen. Diesmal zuckte er nicht zurück, drehte den Stein, den er längst nicht mehr für einen Kometen hielt und dann sah er es, sein Gesicht, zerkratzt vom Aufprall, aber mit einem ruhigen Ausdruck in seiner Ohnmacht.

Ein Mensch! Da war ein Mensch vom Himmel gefallen! Und was er zuerst für Gestein gehalten hatte, war eine mit Edelsteinen besetzte Rüstung. Sie hatten die Farbe des Kristallmeers über ihren Köpfen und egal wie absurd die Idee erschien, dass ein Mensch wie ein Komet vom Nachthimmel zu Boden rauschte, schien doch alles darauf hinzudeuten. Nur langsam sickerte die Erkenntnis zu ihm hindurch, doch dann reagierte er schnell.

War der Fremde verletzt? Wer wusste schon, wie schnell er zu Boden gestürzt und wie hart sein Aufprall gewesen sein musste, wenn er ein Loch in den Boden geschlagen hatte. Doch neben den Schrammen im Gesicht und etwas getrocknetem Blut an seine Schläfe konnte Ezreal keine Verletzungen entdecken und die Rüstung war zu schwer sie einfach von seinen Schultern zu lösen. Er musste ihn hier raus bringen. Die Höhlen würde er ein andermal erkunden.

Er war besorgt um den Fremden, von dem er bis jetzt doch nur das hübsche Gesicht kannte und stand eilig auf, bevor er überhaupt darüber nachgedacht hatte, wie er ihn transportieren würde. Mit diesem Harnisch war er bestimmt doppelt so breit wie der junge Forscher und ebenso war er größer. Ezreal hatte sich nie für schwach gehalten, aber ihn auch nur aus der Höhle herauszutragen würde unmöglich werden, wenn er nicht-

Dann kam ihm eine Idee. Es war ein alter Zauber, er hatte ihn ebenfalls in einer Ruine gefunden und einmal ausprobiert, um eine versperrte Tür zu überwinden, aber er kannte die Formel, erinnerte sich an die Runen, die es brauchte, hatte alles da, um eine Teleportation einzuleiten, die ihn mitsamt dem Fremden hoffentlich in sein Hotelzimmer oder zumindest in dessen Nähe bringen würde. Bis nach Piltover wagte er es nicht, kannte er doch die Risiken dieser alten Magie nicht, aber Demacia war nur wenige Kilometer entfernt. Er musste sich nur gut konzentrieren.

Es dauerte lange alles vorzubereiten, aber der Fremde atmete ruhig und Ezreal arbeitete flink und geschickt. Seine Runen waren ordentlich, seine Sprache war klar und es war ihm auch ohne größere Mühe möglich,den großen Körper festzuhalten, während er die finale Beschwörung aussprach und dann das bekannte Kribbeln und Ziehen spürte, bevor sich die Höhle vor seinen Augen auflöste und er emporgerissen wurde.

Der Aufprall war etwas zu hart und beide Männer stürzten zu Boden, aber sie waren heil und in einem Stück. Und sie hatten ihr Ziel kaum verfehlt, auch wenn der Zauber sonst nicht besonders genau sein sollte -Eine Tatsache, die Ezreal am eigenen Leib gespürt hatte, als er sich plötzlich auf dem Schoß einer großen, steinernen Wildkatze wieder gefunden hatte, mehrere Räume weiter als eigentlich beabsichtigt hatte und dann von einer Mumie, die behauptete sein Freund sein zu wollen, mehrere Räume weit gejagt wurde, bevor er den Ausgang gefunden hatte. Jetzt jedenfalls befanden sie sich in einer Gasse, direkt hinter dem Hotel, abgeschieden von zu aufmerksamen Zuschauern, aber in einer Entfernung, die er den großen Körper bewegen könnte.

Tatsächlich war es erstaunlich leicht den Mann zu tragen, ganz so als ob jemand oder etwas seine Muskeln entlasten würde, und so erreichten sie das am Morgen so fluchtartig verlassene Zimmer früher als er eigentlich erwartet hatte.

Der Fremde nahm beinahe das gesamte Bett ein, aber jetzt im hellen Tageslicht konnte er mehr als nur die feinen Gesichtszüge erkennen und entdeckte so die Lederriemen, die die Rüstung verschlossen hielten. Er hatte kaum seine eigene Ausrüstung abgelegt, da begann er schon damit die schweren Metallplatten zu lösen und zu Boden zu hieven.

Auch der Körper unter ihnen war breit und nur in ein dünnes Hemd gehüllt, das die Muskeln kaum verbergen konnte, die sich unter dem sanften Atmen immer wieder leicht anspannten.

Es war der Anblick seines Rückens, der Ezreal erschrocken aufkeuchen ließ. Der Stoff war von Blut getränkt. Augenblicklich zog er ihn von dem geschundenen Körper darunter, auf das Schlimmste gefasst, wenn die dort verborgene Wunde so viel Blut verloren hatte, doch fand nichts vor. Nur ein einziger Kratzer, der schon längst verheilt sein musste. Verwirrt glitten die geschickten Finger des Forschers über den breiten Rücken. Er fühlte sich warm an, kräftig und einen Moment musste sich Ezreal verbeißen, einen genießerischen Schauder zuzulassen, den der Gedanke an die dort verborgene Stärke in ihm auslöste. Zu gut konnte er sich vorstellen, was ein Mann dieser Statur in ihm auslösen könnte, wenn er ihn unter sich begraben würde und sich einfach nahm, was er wollte. Ein leises Stöhnen entkam seinen Lippen, bevor er sich auf die Lippe biss und sich zwang an das Blut zu denken, das ja irgendwo seinen Ursprung haben musste. Und den musste er finden, bevor der Braunhaarige daran verstarb!

Gerade fuhren die schmalen Finger an den breiten Seiten abwärts, als der Mann, der doch soviel Blut verloren haben musste, ja zwischen Leben und Tod schweben sollte, sich plötzlich rührte. Er drehte sich mühelos unter Ezreal um, ganz so als wäre er nicht kilometerweit in die Tiefe gestürzt wie ein außerirdischer Felsbrocken, und setzte sich dann auf, den jungen Forscher so in seinem Schoß platzierend und dann die Hand nach seiner Wange ausstreckend.

Der Blonde war noch gefangen in dem unnatürlichen türkis, das ihn anblickte, als eine Wärme seine Wange kribbeln ließ und der Braunhaarige zu lächeln begann. "Ein so schönes Gesicht sollte nicht zerkratzt werden." Und als Ezreal nun die Hand hob, spürte er die Wunde nicht mehr, die er längst vergessen hatte, die aber zu tief gewesen war, um einfach so zu verschwinden. Hier vor ihm saß ein Heiler!, erkannte er erstaunt und dann plötzlich legte sich eine große Hand über seine eigene und der Fremde mit den seltsamen Augen kam näher, bevor sich ihre Lippen auch schon berührten und alle Verletzungen vergessen waren.

Der Kuss war heiß, wenn auch nicht grob und Ezreal erwiderte ihn willig. Es war als wüsste der Fremde genau, was in ihm vorging und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Schon bald kniete er über ihm, der muskulöse Körper nur bedeckt von einer einfachen braunen Hose und Ezreal wusste längst nicht mehr, wie viel er noch trug, denn sein Kopf war leer, während kräftige Lippen und Finger seine Brust zum glühen brachten und wieder und wieder ein Stöhnen ums andere von seinen Lippen rissen, bis er kaum mehr keuchte und die Finger in dichten braunen Strähnen vergrub.

Dann, als sich die fremden Lippen um sein Glied schlossen, versuchte er noch einmal Worte zu formen. "E...ezreal! Ezreal, wie... wie ist dein... ahhh... Name?" Dem Erstaunen folgte Erkenntnis und dann einer Antwort. "Taric."
 

Es war eine Nacht wie Ezreal sie nie vergessen würde und obwohl er inzwischen auch Tarics unterwürfige Seite kennen und lieben gelernt hatte, erinnerte sich der Blonde immer noch gern daran, was für Gefühle er ihm damals gezeigt hatte. Am liebsten dachte er daran zurück, wie er zuletzt auf der warmen Brust eingeschlafen war und die ganze Nacht in sicheren Armen gehalten wurde. Das Gespräch, das am Morgen folgte, war allerdings... ein wenig... ungemütlich und furchtbar absurd im großen und ganzen. Mit jemandem, der aus einer anderen Dimension beschworen wurde, schlief man nun wirklich nicht jeden Tag. Nachdem Ezreal jedoch die kriegerischen Auseinandersetzungen über ganz Runterra beschrieben hatte, stand es für Taric außer Frage, dass er hier gebraucht wurde und so verließen sie bald gemeinsam die Stadt, trennten sich jedoch bald, da es Ezreal zurück zu den Höhlen und anschließend zu neuen Abenteuern weiterzog.

Und doch trafen sie sich über die Jahre ein ums andere Mal wieder, mal nur für eine Nacht, mal gingen sie ganze Wegstücke zusammen und jedes Mal wachte Ezreal mit einem warmen Gefühl auf, wenn er abends neben dem Braunhaarigen einschlief und sein ruhiger Atem ihn in ruhigen Schlaf wiegte. Manchmal konnte er sich kaum von ihm trennen, weil er nicht wusste,wann er ihn wiedersehen würde und doch blieb es in all dieser Zeit nur bei diesen einzelnen Treffen, ob nun mit Jayce oder anderen Fremden oder Reisenden, Ezreal blieb bei ihnen genauso wenig wie bei Taric und doch dachte er immer wieder an ihn, wenn er nachts allein in einer Höhle fror.

Als Taric dann erklärte, dass er in Demacia eine Bleibe gefunden hatte und seine Wanderschaften damit beenden würde, war Ezreal nervös geworden, weil er nun derjenige war, der allein dafür verantwortlich war, wenn sie sich nicht sahen und obwohl er jetzt immer wusste, wo er war, war ihm die Ungewissheit des nächsten Teffen immer lieber gewesen. Auch weil es auf ihren Reisen niemals jemanden gegeben hatte, der über ihren Lebensstil hatte reden können. Trotzdem ertappte er sich damit öfter in die ihm eigentlich so verhasste Stadt zu reisen, immer nach neuen Gründen suchend, länger dort zu bleiben, nur um dann zufällig auf den Straßen dem Heiler zu begegnen und mit zu ihm zu gehen. Taric hatte das Thema aufgebracht, was da zwischen ihnen war, als Ezreal wieder einmal wochenlang im Museum arbeitete und letztlich gar nicht mehr in sein Hotelzimmer zurückkehrte, sondern Nacht für Nacht bei ihm verbrachte. Eine offene Beziehung hatten sie es getauft und so waren sie auch verblieben. Inzwischen mietet er sich kein Zimmer mehr, er hatte einen Schlüssel zu Tarics Wohnung gekriegt und konnte kommen und gehen, wie er wollte, um jene Geborgenheit an der breiten Brust zu spüren und eine Nacht lang seinem Herzschlag zu lauschen.
 

Und so lag er auch heute an seiner Brust, nachdem sie der Weg zuletzt ins Schlafzimmer geführt hatte und er müde, aber befriedigt den Kopf über Tarics Herzen plazierte.

Mit seinem regelmäßigen Klopfen hüllte es ihn ein und die Wärme legte ihre beruhigenden Finger um ihn, als er leise aussprach, was ihm durch den Kopf ging. "Ich liebe dich." Und obwohl Taric sich einen Moment versteifte, war da ein Lächeln auf seinen Lippen, als Ezreal müde aufblickte. "Ich dich auch." Und wenn er sich nicht völlig irrte, machte der Herzschlag einen Moment lang einen freudigen Hüpfer.

Vielleicht würden diese Worte etwas ändern, vielleicht auch nicht. In jedem Fall schliefen sie beide mit einem Lächeln auf den Lippen ein und ahnten nichts von dem Chaos, das bald losbrechen würde.



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