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Last Desire: After Story II

A Goddamn Chaos
von

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Die Hochzeit

Irgendwie kam es ihm vor wie ein Traum. Ein wunderbarer Traum, aus dem er nie wieder aufwachen wollte. Ja es war einfach viel zu schön, als dass es wahr sein konnte und niemals hätte er sich zu träumen gewagt, dass er sich eines Tages in dieser Situation befinden würde und sein Leben eine solche Entwicklung machen würde. All das hier war für ihn in diesem Moment wie ein Märchen, so kitschig das auch klingen mochte, aber anders konnte er es einfach nicht beschreiben. Obwohl er für gewöhnlich nicht so emotional war, konnte er kaum noch atmen. Seine Brust schnürte sich zusammen und er war den Tränen nahe. Und so schaffte er es kaum noch, sich auf die Worte zu konzentrieren, die gesprochen wurden. In seinem Kopf herrschte ein einziges Chaos, er war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig und es wurde seine gewaltige Gefühlsachterbahn nur noch verschlimmert. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders und dachte an die letzten Tage und Wochen zurück. Die Vorbereitungen, die langen Gespräche und die Aufregung. Er dachte daran zurück, wie er mit Delta und Rumiko alles geplant und besprochen hatte, der ganze Stress und die Emotionen dabei. Alles nur für diesen einen besonderen Tag. Irgendwie hatte alles gewirkt, als läge dieser eine bedeutende Tag in weiter Ferne. Ihm war so, als würde es noch lange dauern und er hätte genügend Zeit, um sich keinen Stress machen zu müssen. Doch es war einfach so schnell vorübergegangen, ohne dass er es wirklich realisiert hatte. Denn ehe er sich versah, war auch schon der Junggesellenabschied gekommen, den er zusammen mit Rumiko und ihren Freunden im Lovely Evening gefeiert hatte. Er hatte sich mal wieder komplett abgeschossen und sich wie ein Vollidiot aufgeführt, wie es leider immer der Fall war, wenn er betrunken war. Er hatte versucht, 2.198,446 mit einer Karotte zu multiplizieren, war der felsenfesten Überzeugung gewesen, dass auf Area 51 an mutierten Schneemännern geforscht wurde und es wurde weiß Gott noch was an Mist und Nonsens geredet, den Beyond natürlich mit seiner Kamera aufnehmen musste. Dann hatte er auch noch angefangen, mit einer Stehlampe zu flirten und hatte sich schließlich nur noch wie ein Kleinkind aufgeführt. Damit war er natürlich der absolute Lacher gewesen, aber was war er auch so blöd gewesen und hatte sich auf dieses verdammte Spiel eingelassen und jedes Mal einen Kurzen gekippt, wenn Gordon Ramsay in seiner Show das Wort „Fuck“ sagte. Hätte er nicht freiwillig aufgegeben, dann würde er jetzt sicher im Koma liegen. Woher hätte er auch wissen sollen, dass dieser verdammte Ramsay fluchte wie ein Bierkutscher und das F-Wort öfter benutzte als jeder andere Koch auf der Welt? Aber er war zum Glück nicht der Einzige, dem es an Trinkfestigkeit mangelte. Andrew vertrug auch nicht viel und war schließlich eingeschlafen und war auch nicht mehr aufzuwecken gewesen. Aber zum Glück waren sie alle wieder fit, da Oliver ein gutes Mittel kannte, um den Kater zu bekämpfen. Das Rezept hatte er auf einer seiner Reisen aus Südamerika mitgebracht. Jeremiel hatte das Problem zum Glück nicht gehabt, er hatte seinen Pegel wieder zurückgesetzt, um topfit zu sein und so hatte er auch nicht mit dem Kater nach dem Saufgelage zu kämpfen. Trotzdem hatte er etwas verschlafen und war direkt in eine völlige Hektik verfallen. Hätte Liam ihn nicht wieder auf den Boden geholt und die Ruhe bewahrt, wäre alles noch komplett durcheinander geraten und Delta war da in der Hinsicht auch keine Hilfe gewesen. Der war ja mindestens genauso aufgeregt und machte nichts als Stress. Zwischendurch war Jeremiel sogar ziemlich schlecht geworden. Nicht etwa wegen dem gestrigen Saufgelage, sondern vor lauter Aufregung und sein Herz raste wie verrückt. Da er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte, hatte Oliver ihm ein kleines Hausmittelchen gegeben, welches ein gut bewährtes Beruhigungsmittel sein sollte. Es schmeckte fürchterlich, aber tatsächlich hatte es geholfen, dass er nicht mehr ganz so angespannt mit den Nerven war. Hoffentlich hatte er wegen dem Teufelszeug, das Oliver ihm verabreicht hatte, keinen Mundgeruch… das wäre das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Er hörte Deltas Schluchzer in den hinteren Reihen und konnte sich gut vorstellen, wie der gerade am Weinen war. Er würde heulen, wie ein femininer Schwuler in Frauenkimonos nur heulen konnte. Und wahrscheinlich würden Rumiko, Eva und seine Mutter auch nicht wirklich die Tränen zurückhalten können. Einzig L würde wahrscheinlich wieder dreinschauen, als wolle er das alles hier sofort abbrechen wollen. Doch für den Fall hatte Jeremiel weitergedacht und Samajim damit beauftragt, den Teil mit der Einwende der Anwesenden einfach auszulassen um seinem jüngeren Zwillingsbruder auch noch die letzte Möglichkeit zu nehmen, das alles hier aufzuhalten. Zwar hatte L versprochen, sich nicht mehr einzumischen und Jeremiels Entscheidung zu akzeptieren, aber dieser wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Immerhin kannte er seinen Bruder inzwischen gut genug. Tief atmete er durch und versuchte ruhig zu bleiben. Es lief alles gut, alles war perfekt und er würde den letzten Schritt gehen und Liam endlich heiraten. Doch als Samajim (der die Trauung ohne das Wissen der Kirche vollzog) Liam die entscheidende Frage stellte und dieser Jeremiel mit seinen tiefroten Augen ansah und seine Hand festhielt und ein „ja ich will“ sprach, da konnte der 26-jährige seine Tränen nicht zurückhalten. Seine ganze Beherrschung war weg und nie in seinem Leben hatte er sich so glücklich gefühlt wie jetzt. Und als Samajim sich an ihn wandte und ihn fragte „Jeremiel Lawliet, willst du Liam lieben und ihn ehren, in guten wie in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis dass der Tod euch scheidet? So antworte jetzt mit ja, ich will“, da musste sich Jeremiel an die gemeinsame Zeit zurückerinnern. Die schwierigen Anfänge, die Missverständnisse und Hindernisse. All die Schwierigkeiten, die sie überwunden hatten… all die Probleme, die sie gelöst hatten und selbst ihre ganzen Unterschiede, die gegen eine Beziehung gesprochen hatten. Das alles hatte sie nicht aufhalten können, selbst als Liam gesagt hatte, dass es zwischen ihnen niemals funktionieren könne. Besonders nicht nach den Dingen, die er Jeremiel zu Anfang angetan hatte. Doch dieser hatte ihm verziehen und sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen. Selbst seine Entführung und das Projekt hatten sie beide nicht auseinanderreißen können. Und Jeremiel war sich von ganzem Herzen sicher, dass er diesen Entschluss auch in Zukunft niemals bereuen würde. Liam und er waren füreinander bestimmt und er wollte die Ewigkeit mit ihm verbringen. Und nichts und niemand würde ihn von dieser Entscheidung abbringen. So atmete er tief durch und antwortete ruhig und gefasst „Ja, ich will“ und nachdem sie die Ringe an den Ringfinger des jeweils anderen gesteckt hatten, legte Jeremiel seine Arme um Liams Schultern, streckte sich ein wenig um ihn entgegenzukommen und Liam, der sah wie emotional der 26-jährige in diesem Moment war, lächelte sanft und strich ihm eine Träne weg, dann beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn. Doch selbst ein so beherrschter und kühler Charakter wie Liam konnte in diesem Augenblick nicht verbergen, wie glücklich er in diesem Moment war. Es war endlich vollbracht. Sie hatten geheiratet. Und noch nie waren sie beide so glücklich wie in diesem Augenblick.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  pri_fairy
2015-03-30T17:07:11+00:00 30.03.2015 19:07
Oh mein Gott, wie wunderschön!! Jeremiel und Alkohol :D Gut, dass er seinen Pegel zurücksetzten konnte :D Ich glaube wäre ich anwesend gewesen ich hätte mit Delta und den anderen Frauen um die Wette geheult *-*
Von: abgemeldet
2015-03-23T15:42:07+00:00 23.03.2015 16:42
Was für ein wunderschönes Kapitel. Da wird einem warm ums Herz. :3 Endlich können sie ihre Herzen für immer binden. *Augen formen sich zu Herzen*


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