Zum Inhalt der Seite

Den Ärger wert

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Risse

„Ich habe keine Ahnung, wie wir uns eigentlich vertragen haben“, erklärte er, die Decke anstarrend, die Finger über dem Bauch gefaltet. Hätte er auf einer Couch gelegen und nicht in meinem Bett, wäre das Bild einer Klischee-Therapiesitzung komplett. „Sie hat geschrien und mir Vorwürfe gemacht…“

Naruto stockte und es war klar, dass er, genauso wie ich, wusste, dass seine Freundin mit allen Anschuldigungen Recht hatte. Es war nicht ok, einfach so wegzufahren. Es war nicht ok, jemand anderen über sie zu stellen. Es war nicht ok, wie er sie behandelte, und das musste sie sich nicht bieten lassen. Ich wünschte nur, Sakura würde das endlich einsehen. Es tat ihr doch offensichtlich weh.

Gequält verzog er das Gesicht und sah mich an. „Sie hat geweint… Wegen mir…“

Ich wusste nur zu gut, dass er keine Tränen sehen konnte, und verschränkte die Arme. Damit war meine Ablehnung wohl zur Genüge ausgedrückt. Schließlich konnte ich mir denken, dass er ihr alles versprochen hatte, was sie hören wollte, damit sie aufhörte zu weinen. Er hatte gelogen, seiner Freundin versprochen, es nie wieder zu tun, obwohl sie beide es besser wussten. Er würde wieder zu mir kommen, wenn er das Gefühl hatte, den Ritter in der Not spielen zu müssen. Bloß änderte das nichts an der Tatsache, dass er mit Sakura zusammen war und diese keinesfalls verlieren wollte, wie sein Gejammer eindrucksvoll bewies.

„Und jetzt?“, forderte ich, als Naruto schwieg.

„Na ja, danach haben wir die halbe Nacht gestritten und danach hab ich auch nicht wirklich geschlafen…“

Natürlich nicht, er nahm sich so was immer sehr zu Herzen. Allerdings fragte ich mich schon die ganze Zeit, wieso er mir das derart haarklein erzählte. Was erwartete er von mir? Eine Absolution? Guten Rat? Beides konnte ich ihm nicht bieten, ersteres, weil er das mit seinem Gewissen regeln musste, letzteres, weil ich selbst nicht wusste, was ich tun sollte. Es tat mir leid, dass er wegen mir – schon wieder – Ärger mit seiner Freundin hatte, obwohl ich genau das nicht gewollt hatte. Zwar war ich noch immer der Meinung, dass es nicht meine Schuld war, wenn Naruto viel Zeit mit mir verbringen wollte. Doch gerade weil ich Sakuras Reaktion nachvollziehen konnte, fühlte ich mich schuldig. Nachdem ich ihn zurückgelassen hatte, hatte ich kein Recht, das Glück zu zerstören, das er sich ohne mich aufgebaut hatte.

„Du bist nicht hilfreich, Sas“, nörgelte Naruto, als ich eine Weile geschwiegen hatte.

Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. „Willst du mit ihr Schluss machen?“

„Was?!“, keuchte er erschrocken und rutschte an den Rand der Couch. „Nein! Wie kommst du darauf?!“

Diese Annahme war meiner Meinung nach nicht weit hergeholt, so, wie Naruto sich seiner Freundin gegenüber verhielt, doch ich verzichtete darauf es ihm zu erklären. Vermutlich wusste er es selbst und wollte es nur nicht zugeben. „Dann tu, was du immer tust.“

„Was…?“

Ich löste die überschlagenen Beine und lehnte mich näher zu ihm, indem ich die Arme auf die Knie stützte. „Kämpfe um das, was du haben willst.“

Kurz sah er überrascht aus, doch dann trat ein entschlossener Ausdruck in seine Augen. „Du hast Recht.“

„Wie immer.“

„Arrogante Ziege!“, lachte er, ohne sich von seiner Selbstmotivationsrede abhalten zu lassen. „Ich werde mich von jetzt an einfach mehr anstrengen, damit das funktioniert. Wir verbringen mehr Zeit zu zweit. Wenn sie will, können wir uns sogar ihre bescheuerten Schnulzen anschauen. Wir…“

Den Rest seiner Pläne hörte ich mir nicht mehr an. Ich fragte mich, ob Naruto bewusst war, dass ´mehr Zeit zu zweit` mit Sakura bedeutete ´weniger Zeit für ihn und mich`. Aber ich rügte mich gleich für diesen Gedanken. Er war nicht bescheuert, natürlich wusste er das. Für ihn hieß es im Moment, seine Prioritäten zu sortieren – zu einer von denen ich mich wider besseren Wissens selbst gemacht hatte. Ich hatte gewusst, wie Sakura reagieren würde (Ich verstand es sehr gut, es war nicht übertrieben), und trotzdem oder gerade deshalb hatte ich es getan. Obwohl ich mir geschworen hatte, Narutos Beziehung nicht zu sabotieren. Denn dass ich das könnte, war mir bewusst. Ich wusste es und hatte es immer gerade so weit getan, dass ich mich nicht mit meinem Gewissen auseinandersetzen musste.

´Du bist wirklich widerlich.`

Ich erstarrte. Diese Stimme hatte ich monatelang nicht gehört und gedacht, sie endgültig hinter mir gelassen zu haben.

´Das wirst du nie.`

Mit aufeinander gepressten Lippen konzentrierte ich mich auf Narutos Mund. Wenn ich seinen Worten zuhörte, konnte ich vielleicht die anderen geschnarrten, bösartigen in meinem Kopf ignorieren. Doch ich hörte nichts von dem, was er sagte, nur das Rauschen meines Blutes und diese Stimme, die klang wie eine Mischung aus meiner und Itachis – den beiden Personen, die mich am meisten hassten. Sie sagte, dass ich das Glück anderer nicht ertragen konnte, weil ich es nicht verdient hatte, selbst glücklich zu sein. Sie sagte, dass ich abscheulich war, Naruto so zu verletzten, wie ich es durch mein Weggehen getan hatte, und ihn dann zu wollen, wo er jemand anderen gefunden hatte, jemand, der ihn glücklich machte, was ich nie könnte. Alles, was ich könnte, wäre lügen – gegen andere und mich selbst.

´“Ich würde mich nie in seine Beziehung einmischen“ - Dass ich nicht lache!`

Als Naruto sich später an der Tür zum Aufbruch bereit machte, fühlte ich mich leer. Natürlich wusste ich, dass diese Stimme ein Hirngespinst meiner Unsicherheit war, doch alles, was sie sagte, traf zu. Ich war ein furchtbarer Mensch und ich hatte Naruto nicht mal als Freund verdient, von einem Partner ganz zu schweigen. Wieso konnte ich das Glück anderer nicht akzeptieren? Wieso hatte ich nicht schon im Bauch meiner Mutter sterben und allen mein Leben ersparen können?

„Sasuke?“ Völlig verwirrt davon, etwas anderes als meine eigenen Gedanken zu hören, blinzelte ich und sah zu Naruto auf, der die Stirn gefurcht und den Kopf schief gelegt hatte. „Alles ok?“

Ich presste fest die Zähne aufeinander und sah weg. Er war so fürsorglich… Wieso kümmerte er sich dermaßen um mich? Ich hatte ihn immer nur verletzt und würde es weiter tun, weil das alles war, was ich konnte. Und er würde immer weiter einstecken, weil er stark genug war, mein Gift zu schlucken. Aber ich wollte ihm das nicht antun. Wenn jemand wegen mir leiden sollte, musste ich es selbst sein. Ich war genauso stark. Ich konnte mein eigenes Gift selbst schlucken.

„Was soll sein? Ich bin einfach müde.“

„Ah, sorry! Dann sehen wir uns demnächst, ok?“

Ich nickte und schloss die Tür, als er draußen war. Es war, als schwappte eine Welle aus Selbsthass über mir zusammen, so heftig, dass ich nicht mal mehr wusste, wann ich auf die Knie gesunken war. Ich starrte auf den penibel sauberen Boden, auf dem nur ein paar Klümpchen Erde von Narutos Schuhen lagen. Dreck zu seinen Füßen, so wie ich. Nur, dass er aus irgendeinem Grund dachte, ich wäre Gold. Er war wirklich dumm… Und viel zu gut für die Welt.

Das Klingeln der Haustür ließ mich hochschrecken und sofort schämte ich mich für meine Gedanken. Wer war ich, den Staub an irgendjemandes Schuhen anzustarren? Ich stand auf, kämpfte die Panik runter und öffnete die Tür in der Erwartung, Naruto würde zurückkommen. Wahrscheinlich hatte er irgendwas vergessen, das wäre typisch. Ich zog die Wohnungstür auf und wartete, dass schnelle Schritte – er nahm immer zwei Stufen auf einmal – hoch sprinten würden, doch der Gang der sich nähernden Person war ganz ruhig. Vielleicht ein Fremder, der zu jemand anderem wollte?
Um sicher zu gehen, wartete ich – und erstarrte, als kein blonder Haarschopf hinter dem Treppengeländer auftauchte, sondern ein schwarzer.

„Hallo, Sasuke“, sagte Itachi gefährlich sanft.

Mit einem Ruck wollte ich die Haustür zuwerfen, doch er war bereits bei mir und drückte gegen das Holz. Er war so viel stärker als ich, schon immer gewesen, und meine Hände zitterten und mein Blick verschwamm unter Angsttränen, aber ich gab nicht auf. Mit aller Kraft presste ich mich gegen die Tür, die sich trotz allem Millimeter um Millimeter weiter öffnete und ihn wieder in mein Leben ließ.
 

Naruto
 

In den folgenden Tagen war ich besonders aufmerksam zu meiner Freundin. Wir sahen uns fast täglich und wenn das nicht ging, telefonierten wir. Ich brachte ihr Geschenke und überhäufte sie mit Komplimenten. Zuerst war sie skeptisch; natürlich erkannte Sakura, die als angehende Medizinerin eine psychologische Grundausbildung genossen hatte, Überkompensation wenn sie diese sah. Doch nach und nach gab sie nach, denn in all ihrer Intelligenz war sie eine Prinzessin, die es genoss, umworben zu werden. Ich war mir nicht sicher, ob sie mir wirklich so leicht verzieh, doch langsam wich ihre kühle Art, bis schließlich wieder alles in Ordnung zu sein schien.

So kam es, dass wir am Wochenende nach meinem Ausflug mit Sasuke mit Kyûbi in einem Café saßen und entspannt Kuchen aßen. Die beiden unterhielten sich gerade über ein Fotoprojekt meines besten Freundes und ich nutzte die Gelegenheit, um einen Blick auf mein Handy zu werfen, auf dem tatsächlich die Nachricht eingegangen war, auf die ich gehofft hatte. Mit einem Seitenblick auf meine Freundin und schlechtem Gewissen las ich, was Sasuke mir geschrieben hatte.
 

» Ich kann diese Woche nicht. «
 

Schlicht wie immer, doch die Absage verwirrte mich, war sie doch nicht die erste in den letzten Tagen. Hatte ich etwas falsch gemacht? War ihr unser Kurzurlaub zu viel gewesen? Oder hatte sie wirklich, wie sie sagte, einfach keine Zeit? Ich öffnete den Mund, um die anderen etwas zu fragen, schloss ihn aber gleich wieder. Sakura würde nicht begeistert sein, wenn ich mir schon wieder Sorgen um Sasuke machte. Vor allem, da meine beste Freundin eine Erklärung für ihr Verhalten angeboten hatte. Nur kannte ich sie und ihre Geheimniskrämerei, ganz davon abgesehen, dass sie sich schon mehrmals aus fragwürdigen Gründen von mir zurückgezogen hatte. Das fast vergessene Thema des Drogenprofessors, mit dem Sasuke angeblich zu tun gehabt hatte, schob sich wieder in mein Bewusstsein. Hatte es etwas damit zu tun?
 

» Ok… Aber es gibt da was, das ich dich fragen will«, sprach ich diesen Verdacht gleich an.
 

» Dann frag.«
 

Ich verdrehte die Augen. Wäre das so einfach, hätte ich es ja wohl schon getan. » Das ist persönlich.«
 

» Dann frag nicht.«
 

Gegen meinen Willen schlich ein Grinsen auf meine Lippen. Ich mochte ihre trockene Art, wirklich, obwohl es manchmal schon frustrierend sein konnte.

„Was grinst du so?“, erkundigte Kyûbi sich und zog die Brauen hoch, als mir vor Schreck fast das Handy aus der Hand gefallen wäre. „Schaust du schon wieder Pornos?“

„Das hab ich nicht nötig… Ugh! Aua, Sakura-chan!“, jammerte ich, weil sie mir den Ellbogen in die Seite gerammt hatte. Fühlte sich an, als würde mein Kuchen gleich wieder das Licht der Welt erblicken, sehr zum Amüsement meines besten Freundes.

„Red nicht so einen Mist“, beschwerte sich meine sichtlich verlegene Freundin.
„Was denn, du bist halt verdammt sexy. Das sieht er doch auch so“, verteidigte ich mich, wofür ich gleich noch einen Schlag kassierte. „Maaan, Sakura-chan!“

„S-Sei doch einfach mal still…“

War ich aber nicht. „Du bist immer so brutal. Gib mir wenigstens einen Kuss als Entschuldigung.“ Erst wollte sie nicht, doch ich jammerte so lange, bis sie mir ein Bussi aufdrückte. Zufrieden legte ich den Arm um sie und schmuste das Gesicht an ihre Wange.

„Entschuldigt mich, ich muss kotzen“, merkte Kyûbi bei so viel Verliebtheit trocken an.

„Nur kein Neid“, rügte meine Freundin scheinbar besänftigt. Sie leerte ihren Kaffee, wobei sie den Rothaarigen musterte, ehe sie nach seinem Haar griff. „Du solltest mal wieder zum Friseur. Du hast Spliss.“
Kyûbis Lächeln versteinerte und er löste ihre Finger aus seinem Haar wie ein Insekt. „Hm“, war alles, was mein sonst so redegewandter bester Freund zu sagen hatte.
Ich hatte die Szene leicht nervös beobachtet. Er schätzte es nicht, wenn man seine Haare anfasste und entsprechend begeistert war er von Friseurbesuchen. Er hatte sogar in Betracht gezogen, selbst Haareschneiden zu lernen, nur, um der Prozedur zu entgehen, aber irgendwann hatte er eingesehen, dass auch Coiffeure sich nicht selbst versorgten. Natürlich hätte eine Glatze das Problem gelöst; ein Mal mit dem Rasierer drüber und fertig. Doch er liebte seine langen Strähnen und tat sich lieber ein bis zwei Mal im Jahr einen Friseurbesuch an wenn es gar nicht mehr anders ging, als sie abzuschneiden.

„Nein, im Ernst“, beharrte Sakura, die all das nicht wusste. „Ist doch schade, wenn sie kaputtgehen. Du hast so schöne Haare.“

„Kann sein.“
„Hm, jetzt, wo du es sagst, hätte ich auch ´nen Friseurbesuch nötig.“ Grinsend fuhr ich mir durch die tatsächlich für meine Verhältnisse recht langen Haare. „Gehen wir zusammen? Aber nicht wieder zu diesem überteuerten Laden wo du immer hingehst.“
Kyûbi musterte mich, wobei der Ärger langsam aus seinen Zügen wich. Er wusste, was ich vorhatte – und es funktionierte. „Sicher nicht zu dem drei Euro Friseur der dich immer verhunzt“, schoss es, jetzt wieder gelassen, zurück.
Sakura strich mir durch die wuschelige Mähne. „So schnell, wie deine Haare wachsen, hat eine teure Frisur wirklich keinen Wert. Obwohl ich dich schon gerne mal richtig hergerichtet sehen würde.“
„Verschwörst du dich jetzt gegen mich?“, begehrte ich auf, ihr vorwurfsvoll in den Po kneifend.

Sie schlug mir zwar lächelnd, aber doch ziemlich fest auf die Hand und sagte: „Ich verschwöre mich nicht, ich sage dir nur, wie du mir gefallen würdest.“

„Oh, na schön, na schön“, gab ich mich geschlagen, obwohl ich von Anfang an hatte mitkommen wollen. „Wann soll´s denn losgehen?“
„Am besten so schnell wie möglich“, murmelte Kyûbi düster, als spräche er von einem unangenehmen Arztbesuch.

Natürlich war Sakura dieses ungewöhnliche Verhalten aufgefallen, und sie sprach mich darauf an, als wir später das Café verließen. „Was hat Kyûbi eigentlich gegen Friseure? Man würde meinen, er säße ständig bei einem, so wie er seine Haare liebt.“

„Er mag es einfach nicht, wenn Leute ihm an den Kopf fassen. Ein Mal waren wir feiern und ein Mädchen hat das gemacht. Sie wollte ihn eigentlich nur anbaggern, aber er wäre ihr fast ins Gesicht gesprungen.“

„Ah, also hab ich mir das nicht eingebildet. Ich dachte vorhin, er haut mir gleich eine runter“, erzählte sie mit gerunzelter Stirn von dem kurzen Moment, als sie seine Strähne in die Hand genommen hatte. „Aber… Wieso? Es muss doch einen Grund dafür geben.“

Ich lächelte unschlüssig, denn sie hatte natürlich Recht. Nur war das eine private Geschichte, die ich niemandem weitererzählen würde, nicht mal meiner Freundin. Oder viel mehr besonders nicht ihr, denn sie würde es Ino erzählen und so sehr ich die Blondine mochte, so sehr wusste ich, was für eine Tratschtante sie war. Oh nein, es blieb lieber zwischen meinem besten Freund und mir, dass seine Mutter ihm in einem psychotischen Schub die Haare geschoren hatte, nachdem er für diese Komplimente bekommen hatte. Mir hatte er diese Kindheitsgeschichte erzählt, als wir Teenager waren und betrunken auf dem Dach unserer Schule unsere beschissenen Lebensgeschichten verglichen hatten. Danach hatte er getan, als wüsste er nichts mehr von seinem Geständnis und ich ließ ihn in Ruhe. Ich konnte ja doch nicht helfen. Aber mir war bewusst geworden, dass ich es eigentlich ganz gut hatte, immerhin hatte ich noch Jiraiya und Tsunade. Kurz darauf hatte ich mich entschieden, Lehrer zu werden und mein Leben begann sich zu ordnen. Irgendwie zog ich Kyûbi damals mit aus seinem Sumpf, obwohl er immer noch so seine Probleme hatte. Ich hatte nicht vergessen, dass er in Junkie-Kreisen verkehren musste, um zu wissen, dass Orochimaru ein Dealer gewesen war.

„Keine Ahnung, hab nie gefragt“, erklärte ich Sakura, die ein wenig skeptisch aussah, jedoch nicht weiter auf dem Thema herumritt.
 

„Hören Sie bitte auf zu zappeln, sonst schneide ich Sie noch“, beschwerte sich die Friseurin hinter mir nicht zum ersten Mal. Sie war mittleren Alters, hatte das kurze Haar giftig-rotblond gefärbt und war offensichtlich neidisch auf ihren jungen Kollegen, der sich um Kyûbi kümmerte.

Dieser saß nämlich im Gegensatz zu mir steif wie ein Brett auf seinem Stuhl, wenn auch nicht um dem Coiffeur die Arbeit zu erleichtern, sondern weil er sich extrem unwohl fühlte. Das war der Grund für meine Turnübungen; ich wollte meinen besten Freund von seinem Unbehagen ablenken. Mit Erfolg, wie es aussah, denn er linste schmal lächelnd zu mir rüber.

Ähnlich war die Fahrt hierher verlaufen. Am Ende hatte ich diesen Termin für uns organisiert und Kyûbi hatte mich abgeholt. Auf dem Weg hatte ich ununterbrochen geredet um ihn abzulenken und während wir warteten, hatte ich ihn davon abgehalten, den Laden zu verlassen.

„Du brauchst mich nicht zu babysitten, Naruto“, mahnte Kyûbi gerade von seinem Stuhl, aus dem er wohl bald würde aufstehen dürfen. Sein Haar glänzte seidig und fiel in frischen Stufen über seinen Rücken.

„So, wie du schmollst, denke ich das aber schon.“

Halb genervt, halb amüsiert rieb er sich den Nasenrücken. „Du übertreibst…“
„Das würde ich nie!“, rief ich empört, eine Gefühlsregung, die meine Friseurin wohl nachvollziehen konnte, so genervt, wie sie hinter mir seufzte.

Nach ein paar Minuten waren wir jedoch endlich fertig. Rote und blonde Strähnen mischten sich unter dem Besen der Auszubildenden, während wir bei Kyûbis Friseur bezahlten.

„Du solltest wirklich überlegen, Haarmodel zu werden“, schlug der Mann – nicht zum ersten Mal – vor, während er seinen Lohn in die Kasse legte. „Du hast wundervolles Haar.“

„Ich weiß. Schönen Tag noch.“

Ich verabschiedete mich vom Personal und folgte meinem besten Freund nach draußen. Er hatte sich bereits eine Zigarette angezündet und tat mit geschlossenen Augen einen ersten Zug, als ich zu ihm trat.

„Geht´s?“, fragte ich, und er zuckte die Schultern.
„Hm.“

„Du solltest mal eine Therapie machen. Ich helf dir. Ich fass deine Haare jetzt so lange an, bis es dir nichts mehr ausmacht“, verkündete ich und ging auf ihn zu, doch er wich zurück, knurrte sogar leise.
„Verpiss dich.“
„Oho, da fährt er die Krallen aus!“, stichelte ich munter weiter und folgte ihm die Straße entlang, auf der er zu flüchten versuchte.
„Naruto…“
Lachend blieb ich stehen, abwehrend die Hände hebend. „Schon gut, schon gut. Dann keine Therapie.“
Obwohl ihm das bestimmt gut getan hätte, dachte ich auf dem Weg zum Auto. Es war schon verrückt, wie sehr uns Erlebnisse aus der Kindheit prägten. Das mit seiner Mutter war schließlich fast zwanzig Jahre her und seitdem hatte er sie kaum gesehen. Sie befand sich in einer geschlossenen Anstalt. Kyûbi besuchte sie ab und zu, versuchte jedoch weitestgehend nicht an sie zu denken. Trotzdem beeinflusste seine Erfahrungen mit seiner Mutter sein Verhalten, besonders Frauen gegenüber. Wahrscheinlich, war sein Mutterkomplex sogar der Grund, aus dem er auf ältere Frauen stand.

Ich dachte darüber nach, wie viele meiner Freunde mindestens ein Elternteil verloren hatten und fragte mich, ob wir uns irgendwie ´anzogen`, weil wir einander verstanden. Bei Gaara war es zumindest so gewesen. Bei Sasuke hatte ich ein ähnliches Gefühl, obwohl wir nie weiter darüber geredet hatten, dafür war sie einfach nicht der Typ. Trotzdem verstand ich nach wie vor nicht, wieso sie nicht mit Fugaku reden wollte. Ich war überzeugt, dass sie ihn hätte umstimmen können, doch sie verzichtete lieber völlig auf das Konzept ´Familie`, was eine mir völlig fremde Ansicht war. Ich liebte es, in eine Gruppe zu gehören und ging in Gesellschaft erst völlig auf. Andererseits war die Situation nicht Sasukes Schuld und es war verständlich, dass erst mal Gras über die Sache wachsen musste. Vielleicht würde sie ihre Meinung in ein paar Jahren ändern.

„Soll ich raten, woran du denkst?“, riss Kyûbi mich mit hochgezogenen Brauen aus meinen Überlegungen. "Es fängt mit ´S` an und hört mit ´asuke` auf.“

Ich wurde rot um die Nase. „Wie kommst du darauf?“
„Du hast dann immer so einen verklärten Blick“, meinte er schulterzuckend. Wir stiegen ins Auto, wo er unauffällig in den Spiegel blickte, um seine neue Frisur zu begutachten. Er wirkte zufrieden und sah daher zu mir. „Lass mich teilhaben an deinem Lieblingsprojekt.“
„Sie ist kein Projekt!“

Kyûbi verdrehte die Augen, dann stimmte er mit einem sarkastischen: „Natürlich nicht“, zu und startete den Motor.

Kurz starrte ich ihn wütend an, doch dann konnte ich nicht anders: „Na ja, sie trifft sich seit unserem Ausflug nicht mehr mit mir und schreibt nur ganz sporadisch…“
„Oh nein!“

„Du hast doch gefragt, Wichser!“

„Schon gut.“ Missmutig wegen des Ausdrucks warf er mir einen Blick zu. „Wieso gehst du nicht zu ihr?“
„Sie sagt, sie hat nicht so viel Zeit.“
„Mhm… Und du glaubst ihr nicht.“
Das war keine Frage, trotzdem nickte ich. „Sonst hat sie auch geschrieben wenn sie wenig Zeit hatte, und jetzt…“
„Weißt du, nicht alles, was Sasuke tut, muss ein Drama sein. Gib ihr Zeit.“

Trotzig presste ich die Lippen aufeinander. Hatte sie nicht ein Jahr lang Zeit gehabt? Hatte ich ihr noch nicht genug gegeben? Andererseits wusste Kyûbi nicht, was zwischen Sasuke und ihrem Vater vorgefallen war und dass ich mir deshalb solche Sorgen machte. Sie tat zwar, als wäre es ihr egal und ich glaubte sogar, dass es ihr inzwischen besser ging als direkt nach dem Gespräch mit Fugaku. Doch unter ihrer beherrschten Maske war Sasuke ein labiler Mensch, der mit den eigenen Emotionen nicht zurechtkam. Wenn sie irgendetwas aus der Bahn geworfen hatte, wusste ich nicht, wie sie reagieren würde. Zumal ich immer noch im Kopf hatte, dass Itachi letztens vor ihrer Wohnung herumgelungert hatte.

Aber das waren Dinge, die Sasuke nicht jeden wissen lassen wollte, also hielt ich die Klappe. „Muss es nicht, stimmt. Ich mach mir zu viele Gedanken… Wo fahren wir überhaupt hin?“, unterbrach ich mich, als ich merkte, dass wir weder auf dem Weg zu mir noch zur WG waren.

„Irgendwann gehst du doch sowieso zu ihr.“

„Ihr? Ich…“ Ich stockte, weil wir gerade an einer Kreuzung vorbeifuhren, die ich kannte, sodass ich erriet, wohin wir unterwegs waren. Stirnrunzelnd sah ich Kyûbi an. „Sasuke hat gesagt, sie hat keine Zeit.“

„Ach, du sagst nur kurz hallo“, bestimmte er und parkte schon vor dem Wohnhaus, in dem meine beste Freundin lebte.

Ich? Du kommst nicht mal mit?“

„Du weißt so gut wie ich, dass deine kleine Eisprinzessin ihren Mund nicht aufbekommt, wenn ich dabei bin“, gab er zu bedenken, und ich musste ihm zustimmen. Alleine hatte ich vielleicht eine Chance, dass sie sich nochmal so öffnete, wie schon an dem Abend, als Fugaku sie verstoßen hatte.

Trotzdem zögerte ich, ganz untypisch für mich, auszusteigen. „Glaubst du, das ist eine gute Idee?“

„Sonst findest du doch nie deine Ruhe.“
Das war keine Antwort und zeigte ziemlich deutlich, dass Kyûbi sich des Risikos bewusst war, das ein solcher Gesprächsversuch mit sich brachte. Trotzdem hatte er wohl Recht, sodass ich entschlossen nickte und ausstieg, um bei Sasuke zu klingeln. Ich sah noch, wie der Wagen meines besten Freundes davonfuhr, dann meldete sich die Stimme meiner besten Freundin an der Gegensprechanlage, die kühl und höflich, wie immer, wenn sie mit Fremden redete: „Hallo?“, sagte.

„Ähm, ja, hi. Ich bin´s“, stotterte ich, nicht sicher, was ich sagen sollte. Das war Kyûbis Idee, wieso hatte ich erlaubt, dass er sich aus dem Staub machte? Doch mein bester Freund war schon längst über alle Berge und lachte sich vermutlich gerade ins Fäustchen.
„Was willst du?“ Jetzt klang Sasuke nicht mehr höflich, sondern gereizt. Ich hatte doch gewusst, dass das hier keine gute Idee war.

„Uh… Ich war in der Gegend und dachte, ähm… Ich sag mal kurz hallo“, zitierte ich meinen Begleiter, dem ich in Gedanken die Krätze an den Hals wünschte.

Kurz herrschte Stille, dann signalisierte ein Sirren, dass Sasuke mich einließ. Auf dem Weg nach oben schimpfte ich auf Kyûbi, aber dann stand ich vor meiner besten Freundin, die sogar für ihre Verhältnisse schlecht gelaunt und abweisend wirkte.

„Also?“, fragte sie, mit verschränkten Armen in der Tür stehend und keine Anstalten machend, mich rein zu bitten.

„Was?“

„Ich habe dir gesagt, dass ich keine Zeit habe und du bist trotzdem hier. Erzähl mir nichts von ´nur mal kurz hallo sagen`“, zischte sie ungeduldig.

Verlegen grinsend fuhr ich mir durch die Haare. Ich hatte wohl unterschätzt, wie analytisch Sasuke dachte – und wie gut sie mich kannte. Sie wusste, dass ich sie nicht ohne Grund gestört hätte. Gleichzeitig zeigte mir ihr übermäßig gereizter Ton, dass ich Recht hatte und es wirklich ein Problem gab. Ich kannte sie nämlich genauso gut wie sie mich.

„Ich hab mir Sorgen gemacht“, erklärte ich schließlich und ignorierte ihr Augenverdrehen als ich fortfuhr: „Du meldest dich kaum.“
Ihre sowieso schon dünnen Lippen verzogen sich vor Ärger zu schmalen Schlitzen. „Weil ich eben keine Zeit habe, wie ich dir mitzuteilen versucht hatte.“

„Und wieso hattest du die nicht?“, bohrte ich nach, denn jetzt war ich schon mal hier und wollte Ergebnisse, da konnte sie mich so böse anstarren, wie sie wollte.

„Ich schreibe meine Abschlussarbeit, wie du sehr wohl weißt.“

„Ist das alles?“
Trotzig erwiderte ich den Eis-Blick, mit dem sie: „Ja“, knurrte.

Jedoch konnten wir unser kleines Frage-Antwort-Spiel nicht weiter fortsetzen, da eine Stimme aus dem Flur hinter Sasuke deren Namen rief, gefolgt von sich nähernden Schritten.

„Ich bin eigentlich nicht hier, um alleine im Wohnzimmer zu… Ah. Das erklärt alles“, unterbrach Itachi sich, als er mich sah.
Ich starrte erst verblüfft den älteren, dann entsetzt die jüngere Uchiha an. Sie hatte ihren Bruder doch partout nicht sehen wollen und jetzt war er in ihrem Wohnzimmer? Sasuke war sich dieses Widerspruchs wohl bewusst, denn sie drehte mit verschränkten Armen das Gesicht weg, um mich nicht mehr ansehen zu müssen.

„Ich komme gleich. Er wollte gerade gehen.“
„Das wäre besser für ihn.“
Eigentlich war ich für alles, was meiner besten Freundin ihre Familie zurückgab, doch neben meiner instinktiven Ablehnung gegen ihren Bruder passte mir sein Ton überhaupt nicht, also entgegnete ich: „Vielleicht wäre es besser, wenn du gehst?“

Er verdrehte unbeeindruckt die Augen. „Fängst du jetzt wieder mit dem Testosteronausstoß an? Das wird schnell langweilig.“ Als ich rot wurde, lächelte Itachi herablassend. „Außerdem kann meine Schwester selbst entscheiden wen sie hier haben will, dafür braucht sie dich nicht.“

„Aber sie braucht dich, um für sie zu sprechen, oder wie?“

„Das…“
„Schluss“, unterbrach Sasuke uns – mal wieder. Dabei funkelte sie mich an, als könne ich etwas dafür, dass jeder in ihrer Familie ein selbstverliebtes Arschloch war – was sie übrigens einschloss. „Du geht jetzt.“

„Aber…“
„Ist das dein Ernst?“, unterbrach Itachi mich.

Ich hatte angenommen, die Dame unseres netten Stelldicheins hätte mich weggeschickt, doch die Blicke, die sie und ihr Bruder sich grade zuwarfen, machten deutlich, dass ich die Situation falsch eingeschätzt hatte. Sie komplementierte eines ihrer engsten Familienmitglieder aus ihrer Wohnung. Für mich.

Als der andere Mann merkte, dass seine Schwester nicht scherzte, lachte er trotzdem herablassend. „Du bist also doch ein typisches Weibchen, Schwesterherz. Sobald einer dir schöne Augen macht, machst du die Beine breit… Wie du meinst“, fuhr Itachi fort und entfernte sich, bevor ich ihn wegen des sexistischen Kommentars anschnauzen konnte.

„Scheiß Wichser!“, brüllte ich ihm trotzdem die Treppe runter nach. Dann wurde mir bewusst, vor wem ich stand und ich wandte mich schuldbewusst an Sasuke. „Sorry…“

Sie zuckte die Schultern, offensichtlich derselben Meinung wie ich, dann trat sie beiseite, damit ich in ihre Wohnung konnte. Noch immer wütend über die Szene von eben wanderte ich durch ihr Wohnzimmer, wo sie in ihrem Lieblingssessel saß und mich auf ihren Bruder schimpfen ließ. Irgendwann fiel mir dann doch mal auf, dass sie mir sonst immer den Mund verbat, wenn ich mich so in etwas reinsteigerte und ich blieb vor ihr stehen. Sie hockte dort und schien nicht mal zu bemerken, dass ich sie beobachtete, und der Anblick machte mir Angst. Sie war direkt vor mir und wirkte trotzdem meilenweit entfernt und plötzlich wusste ich, wieso sie aufgehört hatte, sich bei mir zu melden.

„Seit wann hast du wieder Kontakt zu Itachi?“

Meine Frage ließ Sasuke aus ihren Gedanken hochfahren und für einen Moment starrte sie mich an wie ein Ufo, bevor ihr Blick abweisend wurde, wie immer, wenn ich etwas sagte, das ihr nicht gefiel. „Er ist mein Bruder. Ich muss mich nicht rechtfertigen, wenn ich mit ihm spreche.“

„Komm schon, Sasuke“, tadelte ich und kniete mich vor ihren Sessel. „Rede mit mir.“

Sie holte tief Luft, vertrieb den aufkeimenden Zorn aus ihren Augen und sah zur Seite, als sie leise zugab: „Er war vor zwei Wochen zuerst hier…“

„Wusste ich es doch!“, rief ich triumphierend, denn damit bestätigte sie, was ich gedacht hatte, denn etwa zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Kontakt mit mir abgebrochen. Als sie die Augen verdrehte, merkte ich, wie unpassend meine Freude gerade war und lächelte entschuldigend. „Und? Was wollte er?“

Scheinbar unbeteiligt zuckte sie die Schultern. „Was schon? Reden. Dass ich wieder zu Hause einziehe…“
„Aber das machst du nicht, oder?“ Entsetzt griff ich nach ihrer Hand und drückte diese. „Der Auszug hat dir so gut getan! Wenn du…“
„Ich weiß das, Naruto“, zischte Sasuke und riss die Finger aus meinen. „Du wolltest wissen, was er wollte, und ich hab´s dir gesagt. Jetzt reg dich nicht künstlich darüber auf.“
„´Künstlich`…“

Mürrisch setzte ich mich auf den Boden vor ihrem Sessel und verschränkte die Arme, ohne Sasuke jedoch aus den Augen zu lassen. Dass sie keine Hilfe annehmen wollte, war mir inzwischen klar. Passen tat es mir allerdings immer noch nicht. Ich wollte ja nicht für sie da sein, weil ich sie für hilflos hielt, sondern weil sie mir wichtig war. Ihr das zu sagen, wäre aber müßig, es würde nichts ändern. Und ich war mir ziemlich sicher, dass sie es schon wusste.
„Und du willst immer noch nicht mit deinem Dad reden?“, schlug ich stattdessen mal wieder vor. Zwar fand ich es schrecklich, was Fugaku seiner Tochter angetan hatte, doch Familie war mir so heilig, dass ich alles getan hätte, um sie irgendwie zusammen zu halten. Außerdem hätte es Itachi wohl von Sasuke ferngehalten, wenn sie sich mit ihrem Vater aussöhnte. Ihr Bruder gehörte zwar auch zu ihrer Familie, doch irgendwie gefiel es mir nicht, dass er sich wieder in ihr Leben drängte. Vielleicht, weil er mich dadurch verdrängte. Aber wohl eher, weil er meine beste Freundin behandelte wie ein Objekt, über das er verfügen konnte.

Sasuke verschränkte ungeduldig die Arme. „Darüber haben wir bereits gesprochen.“
„Jahaa… Und du hast mir noch nicht nachgegeben!“, grinste ich in dem Versuch, die Stimmung zu lockeren.
Es funktionierte, sie schmunzelte, als sie sagte: „Das werde ich auch nicht.“
„Solltest du aber. Ich hab nämlich immer Recht.“
„Das wäre mal was Neues.“

„Duhu…!“, knurrte ich und kniete mich wieder vor ihren Sessel, beide Hände auf die Lehnen gestützt, sodass sie zwischen meinen Armen gefangen war.

„Und jetzt?“, fragte sie herausfordernd, wobei sie nicht versuchte, von mir wegzukommen.
„Jetzt…“, flüsterte ich und legte eine Hand auf ihre Wange, die ich dann mit dem Daumen streichelte. Ihre Lippen waren schmal und trocken und ich wusste noch ganz genau, wie sie geschmeckt hatten, als ihre Besitzerin mich betrunken geküsst hatte. Aber daran zu denken, war jetzt nicht der richtige Moment, sodass ich den Blick von ihnen hob und in Sasukes Augen sah. „Jetzt sagst du mir, warum du mich immer von dir stößt, wenn es dir schlecht geht. Ich will dir doch nur helfen.“

Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem winzigen Lächeln, sie legte die Hand auf meine und schmiegte mit geschlossenen Augen das Gesicht an meine Finger. „Das tust du doch, Naruto.“

Ich schluckte und leckte mir die Lippen, unsicher, was ich tun sollte. Mein rasender Herzschlag sprach sehr deutlich davon, ihr Kinn zu heben und sie zu küssen. Gott, ich wollte es so sehr, ich wollte ihre Lippen schmecken, spüren, wie sie ihren schmalen Körper an mich presste… Aber ich hatte Sakura. Ich liebte Sakura, und ich würde ihr um keinen Preis wehtun. Selbst wenn der Preis Sasuke war. Also drückte ich, als ich mich zu ihr herabbeugte, die Lippen lediglich auf ihre Stirn und ihren Körper nur ganz sanft an meinen. Es überraschte mich noch immer jedes Mal, wenn sie sich in den Arm nehmen ließ und gerade war so ein Moment.

So saßen wir eine Weile im Wohnzimmer – denn natürlich sagte sie mir nicht, was sie sich dabei dachte, wenn sie mich von sich schob und damit verletzte und verunsicherte - bis sie sich von mir löste. Verlegen strich sie sich eine Strähne aus den Augen, ohne mich anzusehen. „Schon… Ganz schön spät…“
„Mhm.“
„Du solltest gehen“, betonte sie, da ich ihre indirekte Aufforderung ignorierte.

„Hm.“

„Zu Sakura.“

Diese Karte funktionierte jedes Mal und Sasuke liebte es, sie auszuspielen. Deshalb starrte ich sie unwillig an, bevor ich mich zu ihrer Garderobe begab. Langsam band ich mir die Schnürsenkel zu und sah zu meiner nicht ganz freiwilligen Gastgeberin auf, die mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte und aussah, als würde sie nur darauf warten, dass ich: „Nein“, sagte und einfach blieb.

„Ich weiß immer noch nicht, was du mit Itachi zu schaffen hast – und du musst es mir auch nicht sagen“, fügte ich hinzu, als sie bereits das Gesicht verzog. Das Gespräch war äußerst unbefriedigend ausgegangen, und ich wusste kaum mehr als vorher. Aber da ich Sasukes Geheimniskrämerei kannte und mir jetzt zumindest sicher sein konnte, dass da etwas vor sich ging, nahm ich ihre Hand und sagte: „Pass nur auf dich auf, ok? Ich will dich nicht nochmal verlieren.“

Sie weitete ein wenig die Augen, senkte den Blick – war sie etwa schuldbewusst? – und drückte meine Hand, bevor sie diese losließ. „Du steigerst dich da rein. Es ist alles in Ordnung… Gute Nacht, Naruto.“

Ich war nicht zufrieden, als ich mich ebenfalls verabschiedete, gab mich aber für den Moment geschlagen. Statt weiter auf Sasuke einzudringen, rief ich noch im Hausflur Sakura an.

„Hey, was treibst du?“, begrüßte ich sie, als wäre es nicht mitten in der Nacht.

„Ich wollte grade ins Bett. Können wir morgen…?“

„Kann ich vorbei kommen?“, unterbrach ich so eindringlich, dass meine Freundin alarmiert aufhorchte.

„Was ist passiert?“
„Ich will nicht so gern am Telefon reden. Ich bin in zwanzig Minuten bei dir, ok?“
Ich zog die Haustür auf, wandte mich nach rechts, wo ich mein Motorrad geparkt hatte… Und stockte, als ich mich Itachi gegenübersah. Dieser zog die Brauen hoch, sah das Haus empor zu Sasukes Wohnung und wieder zu mir. Instinktiv trat ich einen Schritt zurück, vor die Haustür.

„Was machst du noch hier?“, fragte ich angriffslustig.

Er schob betont lässig die Hände in die Hosentaschen. „Das geht dich zwar nichts an, aber ich wollte noch mal mit meiner Schwester reden.“
„Sie hatte für heute genug von dir, also hau ab.“
„Und das entscheidest du?“, entgegnete er höhnisch und ich zuckte etwas zurück. War ich wirklich genauso herrisch wie er?

„Naruto?“, meldete Sakura sich am Hörer zu Wort. „Mit wem redest du? Was ist los?“
„Nichts, ich… Ich ruf dich später an, ok?“
„Kommst du jetzt doch nicht vorbei? Naruto… Naruto!“, rief sie, doch ich legte auf und schob mir das Handy in die Hosentasche.

Inzwischen war Itachi nähergekommen und machte eine Geste, die mich von der Tür verscheuchen sollte. „Wenn du so gut wärst.“

„Nein, ich bin nicht so gut“, fuhr ich ihn an und schlug seine Hand weg, die er nach dem Türknauf ausgestreckt hatte. „Lass Sasuke endlich in Ruhe. Wenn sie mit eurem Vater reden will, wird sie das schon ohne dich tun.“

Er legte den Kopf ein wenig schief, sodass ihm einige Strähnen, die sich aus seinem Zopf gelöst hatten, in die Augen fielen, eine Geste, die ich von Sasuke kannte und die ich bei ihr extrem attraktiv fand. Bei ihrem Bruder wirkte sie einfach arrogant. „Sie erzählt dir von derart privaten Dingen? Ich hätte gedacht, sie wüsste es besser… Darüber werde ich mit ihr reden. Und jetzt hör auf mit deinen Spielen und geh zur Seite.“

„Natürlich redet sie mit mir darüber, ich bin ihr bester Freund“, ignorierte ich die Aufforderung des Älteren, genauso wie mein Handy, das in meiner Hosentasche wütend vor sich hin bimmelte. „Und ich weiß, dass sie mit dir nicht reden will, also zieh ab.“
„Und woher weißt du das? Hat sie dir das auch gesagt? Nein?“, bohrte Itachi nach, als ich ertappt errötete. Er machte eine wegwischende Handbewegung, als wäre ich ein lästiges Insekt. „Du spielst dich gerne als Messias auf, ich habe es verstanden. Und irgendetwas gefällt meiner Schwester wohl daran, also sage ich nichts dagegen. Aber wenn du dich und deine Hirngespinste jetzt nicht von dieser Tür wegbewegst, werde ich ungemütlich.“

Ich machte einen langsamen Schritt auf ihn zu und sah ihm fest in die Augen. Erst aus der Nähe sah man, dass sie nicht dieselbe Farbe hatten wie die von Sasuke. Zwar wirkten beide schwarz, aber die Schwester hatte dunkelblaue Augen, während die ihres Bruders dunkelbraun waren. Einzig der harte, abweisende Blick darin war gleich, doch er beeindruckte mich bei keinem der beiden.

„Da hab ich aber Angst“, spottete ich, das Kinn leicht gereckt und die Schultern angespannt.

„Das solltest du auch. Du hast keine Ahnung, mit wem du dich anlegst.“
„Hm, lass mich überlegen… Mit einem Großkotz, der seine kleine Schwester einschüchtert, weil er sich von ihr bedroht fühlt?“ Ich schubste ihn an der Brust weg. „Mit einem verwöhnten Riesenbaby, das meint, das Recht mit dem Löffel gefressen zu haben, weil sein Papi ihn immer bevorzugt hat?“ Sein Gesicht war tatsächlich noch ausdrucksloser als das von Sasuke, wenn sie wütend war, allerdings meinte ich, Zorn darin aufflackern zu sehen, als ich ihn noch einen Schritt zurückstieß. „Du wirst sie nicht nochmal anfassen.“
Meine eigenen Worte ließen mich den Zusammenhang erst sehen. Sasuke hatte sich nie mit mir treffen wollen, wenn sie Streit mit ihrem Bruder hatte. Wenn sie es dann doch tat, hatte sie Make-Up getragen und war jedes Mal zusammengezuckt, wenn ich sie berührt hatte, was sie sonst nie tat. Seit sie ausgezogen war, war das nicht mehr vorgekommen – bis jetzt. Und gerade stand der Auslöser für all das direkt vor mir.
Ich war wohl selbst fast so überrascht wie Itachi, als ich urplötzlich auf ihn sprang und ihn zu Boden riss. Dabei schaffte ich es, ihm ein Mal ins Gesicht zu schlagen, bevor er mich von sich runter warf. Keuchend rappelten wir uns wieder auf und er wischte sich völlig perplex das Blut von der aufgeplatzten Lippe, während ich versuchte, meine eigenen Gedanken und Reaktionen irgendwie zu ordnen. In dem Moment, in dem ich ihn schlug, hatte alles Sinn ergeben, doch bereits jetzt merkte ich, wie verrückt es war, jemanden einfach so, ohne irgendeine Vorwarnung niederzuwerfen.

„Spinnst du jetzt vollkommen?“, fragte Itachi entsprechend entsetzt, doch als ich die rote Flüssigkeit an seinen Fingern sah, dachte ich daran, dass er Sasuke dasselbe angetan hatte und mein spontaner Anflug von Reue schwand so schnell, wie er gekommen war.

„So fühlt sich das an, wenn man geschlagen wird“, knurrte ich, mich wieder zwischen ihn und die Haustür schiebend. „Aber du wirst Sasuke das nie wieder antun, dafür sorge ich. Halt dich und eure verkorkste Familie von ihr fern, du…“
Diesmal war es Itachi, der mich mit einem Kinnhaken überraschte. Schmerz schoss mir durch Gesicht und ich taumelte, doch er packte mich am Kragen und rammte mir mit voller Wucht die Faust in den Magen, sodass mir die Knie einknickten. Stöhnend sackte ich zu seinen Füßen zusammen, krümmte mich um meine schmerzende Mitte und linste zu ihm empor, in seine hasserfüllten Augen.

„Wage es nicht, jemals wieder über meine Familie zu sprechen.“
„Familie…? Hah…!“, lachte ich, trotz des Schmerzes, den meine geschundenen Innereien dafür ausschütteten und spuckte neben mir aus.

Blitzschnell war Itachi über mir, doch diesmal war ich vorbereitet. Ich riss ihn zu mir auf den Boden, wo wir beide Schläge einsteckten und verteilten. Unsere Umgebung völlig ignorierend, schlugen wir aufeinander ein. Ich wusste nicht, wer wann die Oberhand hatte, aber es war mir egal. Ich wollte ihm einfach wehtun. Irgendwo zwischen einer Faust, die ich zurückhielt, einem Tritt, den ich einsteckte, und meinem Versuch, einen schwingenden Zopf zu fassen zu bekommen, war eine Stimme zu hören, die ich jedoch nicht verstand. Viel zu fixiert war ich auf das hassverzerrte Gesicht über mir. Itachi packte mich am Kragen und riss mich zur Seite. Wir kugelten über den Asphalt, über die Bordsteinkante, über die Straße, aber es war nicht genug. Ich wollte… Ich wollte…

„STOP!“, schrie die Stimme von zuvor, gefolgt von einem grässlichen Quietschen.

Endlich erwachte ich aus meinem Blutrausch und erbleichte, als ich die Situation erfasste. Mitten auf der Straße kniete ich über Itachi, die Faust zum Schlag erhoben, für alle entsetzt dreinblickenden Passanten gut beleuchtet von Scheinwerfern eines Autos kaum drei Meter von uns entfernt. Und vor diesem Auto stand, die Hand ausgestreckt und die flache Brust sich heftig hebend und senkend, Sasuke. Mein Herz setzte einen Schlag aus.

Sasuke.

Ich ließ Itachi los und kam taumelnd auf die Beine. „Sasuke…“, sagte ich, aber ich hörte mich selbst nicht, genauso wenig wie die Stimmen der Umstehenden oder das Blaulicht der Polizei, das ich nur aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ich sah nur Sasuke, die sich gerade vor ein fahrendes Auto geworfen hatte, damit dieses ihren Bruder und mich nicht überrollte.

Sie drehte sich nach mir um, die Augen schreckgeweitet, dann gaben ihr die Knie nach. Gerade noch konnte ich sie fangen, doch meine eigenen Muskeln fühlten sich an wie Wackelpudding, sodass ich mich niederkniete, Sasukes Kopf auf meinem Schoß.

„Was machst du nur…?“, flüsterte ich panisch und strich ihr über die Wange. „Sas… Sasuke…“

„Das… War wie von selbst. Ich konnte nicht anders“, wisperte sie zurück. Sie legte die Hand auf meine, schmiegte ihr Gesicht daran und schloss die Augen.

Ein warmes Gefühl breitete sich trotz des Schocks in mir aus, das ich jedoch nicht lange genießen konnte. Jemand riss mir Sasuke aus den Armen und schrie etwas, das ich nicht verstand. Völlig verwirrt sah ich zu, wie man meine beste Freundin davontrug, zu einem Krankenwagen. Gut. Sie stand unter Schock, erklärte mir mein träges Hirn, das wohl selbst nicht ganz mitkam. Doch als ich ihr folgen wollte, schlossen sich Arme um meine und hielten mich zurück.

„Lassen Sie mich. Ich muss zu ihr“, erklärte ich dem Polizisten hinter mir.

„Du wirst sie schön in Ruhe lassen und mit aufs Präsidium kommen, Junge“, erwiderte der Beamte kalt und zog mich trotz meines gestammelten Protestes mit sich.

Ich wurde auf den Rücksitz eines Polizeiwagens verfrachtet, wo ich völlig in mich zusammensackte. Sasuke… Sasuke wäre fast verletzt worden, weil ich mich wie ein dummer Teenager mit ihrem Bruder geprügelt hatte. Wo der abgeblieben war, wusste ich nicht, und ich war zu träge um zu fragen. Völlig apathisch wurde ich in die Polizeiwache geschleppt, wo man mich in ein Vorzimmer brachte, welches kurz darauf zwei Männer betraten.

„Dann erzählen Sie uns mal, was da passiert ist“, verlangte der Weißhaarige streng, ohne sich oder seinen Kollegen vorzustellen. Sie hatten beide ziemlich ausgefallene Frisuren für Polizisten, fiel mir auf.

„Tobirama, er steht unter Schock“, tadelte der andere, brünette, in einem Ton, der deutlich machte, dass er die Barschheit des anderen schon gewöhnt war. „Na los, hol ihm ein Glas Wasser.“
Der Erste zog grummelnd ab, wobei er so etwas wie: „Bin ich ein verdammter Kellner…?“, murmelte. Hätte ich nicht so neben mir gestanden, hätte ich wohl gelacht. Spielten die zwei eine extreme Form von ´guter Bulle, böser Bulle`, oder was sollte das werden?

„Also…“, fing der zweite an, als wir alleine waren, und er sich gesetzt hatte. „Ich nehme an, Sie wurden bereits ärztlich versorgt? ... Sehr gut“, fuhr er fort, als ich nickte, dann nahm er meine Personalien auf, bis er schließlich die Aufforderung seines Kollegen wiederholte: „Erzählen Sie mir bitte, was vorhin passiert ist.“

„Ich… Weiß es nicht“, gab ich lahm zurück und fasste mir an den Kopf. „Er war da und… Wir haben uns gestritten, aber…“

„Mit ´er` meinen Sie Itachi Uchiha?“, präzisierte mein Gegenüber und ich nickte. „Er sagte, Sie hätten verhindern wollen, dass er seine Schwester besucht.“

Ich zuckte zusammen, als ich mich erinnerte, wie Sasuke die Beine nachgegeben hatten und sie in den Krankenwagen getragen worden war. „Geht… Geht es ihr gut…?“, fragte ich mit einer riesigen Kröte im Hals.

„Das soll jetzt nicht Ihre Sorge sein“, meldete sich der zweite Polizist zurück, der mein Wasser vor mir auf den Tisch stellte. Mit verschränkten Armen blieb er neben dem Tisch stehen und starrte mich beim Trinken düster an.

„Sie wollten erzählen, was passiert ist“, ignorierte der Brünette die Rückkehr seines Kollegen.

„Ja, ich… er hat mich provoziert und da…“ Ich zuckte die Schultern. Im Nachhinein war ich mir nicht sicher, wie das hatte passieren können. Es war vollkommen übertrieben, jemanden wegen eines unreflektierten Verdachts zu schlagen, das war mir jetzt natürlich vollkommen klar, aber alleine die Vorstellung, dass er Sasuke wehgetan haben könnte, hatte bei mir alle Sicherungen durchbrennen lassen.

„Wir haben mehrere Zeugen, die aussagen, dass Sie Herrn Uchiha geschubst und dann geschlagen haben. Er hätte sich lediglich verteidigt.“

Zuerst war ich völlig verwirrt von diesen Anschuldigungen. Itachi hatte doch angefangen…! Doch dann erinnerte ich mich, dass tatsächlich ich zuerst handgreiflich geworden war und senkte den Blick. „Aber doch nur, weil er Sasuke nicht gut tut…“

„Wie meinen Sie das?“

„Na ja…“ Ich biss mir auf die Lippe, denn was mir vorhin so offensichtlich erschienen war, war letztlich nichts als eine haltlose Anschuldigung. Ich wusste nicht, ob Itachi Sasuke wirklich schlug. Ich wusste gar nichts über das Familienleben der Uchiha.

Als er meine Unsicherheit sah, lächelte der brünette Polizist aufmunternd. „Wenn Sie Befürchtungen haben, können Sie uns diese gerne mitteilen, Herr Uzumaki. Wir möchten zunächst nur den Tathergang rekonstruieren.“

„Ich… Ich glaube, dass er Sasuke schlägt.“
Die Beamten warfen sich skeptische Blicke zu, was ich irgendwie verstand. Normalerweise waren doch Brüder diejenigen, die ihre Schwestern vor zudringlichen Männern beschützten und nicht die Täter. „So? Und haben Sie Beweise dafür?“, fragte Tobirama ungnädig. 
Ich verzog das Gesicht. „Sie wollten doch, dass ich es sage!“

„Und wir werden mit Frau Uchiha darüber sprechen“, versprach Hashirama, bevor sein Kollege noch etwas sagen konnte. „Sie erzählen uns jetzt erst mal zu Ende, was zu der Schlägerei geführt hat.“
Also machte ich meine Aussage so gewissenhaft wie möglich, wobei ich erwähnte, dass Itachi scheinbar öfter vor Sasukes Wohnung herumgelungert hatte. Danach durfte ich telefonieren und rief Sakura an, da Tsunade mir vermutlich den Kopf abgerissen hätte. Bei meiner Freundin war zwar dasselbe Temperament zu erwarten, doch sie wirkte eher fassungslos, als ich erzählte, dass ich auf dem Polizeirevier war, versprach jedoch, mich abzuholen.

„Und… Was passiert jetzt?“, fragte ich unsicher, als Hashirama, der während meines Gesprächs diskret rausgegangen war, zurückkehrte.

„Ich habe gerade mit meinen Kollegen geredet. Herr Uchiha wird Sie nicht anzeigen und ich würde Ihnen davon abraten, Ihrerseits eine Klage zu versuchen. Die Beweise sind auf seiner Seite.“
Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Itachi mich wegen Körperverletzung anzeigen könnte, und ich schluckte hart an der Erkenntnis. Ein Eintrag in mein polizeiliches Führungszeugnis und meine Karriere wäre Geschichte. Allerdings konnte ich mir keinen Grund vorstellen, aus dem Itachi von einer Anzeige hätte absehen sollen, außer, dass er die Polizei aus seinen Angelegenheiten raushalten wollte. Also hatte er hundertprozentig etwas zu verbergen. Blieb nur die Frage, was. Ich würde auf jeden Fall mit Sasuke über meine spontane Erkenntnis reden müssen. Alleine der Gedanke, dass jemand, allen voran ihr eigener Bruder, sie verletzen könnte, ließ heiße Wut in mir aufsteigen.

Gleichzeitig machte ich mir jedoch Sorgen um meine beste Freundin, sodass ich fragte: „Wie geht es Sasuke? Haben Sie etwas von ihr gehört?“

Der Polizist runzelte die Stirn. „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie wurde ja zum Glück nicht wirklich angefahren. Aber sie hat wohl einen Schock erlitten und muss sich jetzt ausruhen. Daher würde ich Ihnen raten, sie vorerst in Ruhe zu lassen.“
„Aber was ist mit Itachi? Was, wenn er sie wieder schlägt?“, rief ich in meiner Sorge um Sasuke aufgebracht.

„Wie schon gesagt, wir werden Fräulein Uchiha diesbezüglich vernehmen, sobald es ihr besser geht.“
„Aber…!“

„Es ist nicht Ihre Aufgabe, das Mädchen zu schützen, Herr Uzumaki“, unterbrach Tobirama mich, nicht unfreundlich, aber doch sehr bestimmt. „Wir werden uns darum kümmern.“

Mürrisch presste ich die Lippen aufeinander, doch bevor ich weiter protestieren konnte, klopfte es an der Tür und eine Frau mit langem, weißem Zopf und dicken, kurzen Augenbrauen trat ein. „Uzumaki wird abgeholt“, verkündete sie hoheitsvoll, scheinbar genervt davon, solch niedere Arbeit wie einen Botengang verrichten zu müssen.

„Vielen Dank, Kaguya-sama“, verneigte Hashirama sich respektvoll, dann verließen wir gemeinsam den Verhörraum, durchquerten einige Flure und erreichten schließlich eine Art Warteraum mit Stühlen. Ein paar Leute saßen, doch ihre Aufmerksamkeit lag offensichtlich auf der jungen Frau in der Zimmermitte, die lautstark auf einen Polizisten einredete.

„… Sich um ein Missverständnis handeln! Er ist der liebste Mensch auf der Welt!“, verkündete Sakura mit in die Hüfte gestützten Händen.

„Das sagten Sie bereits…“, erklärte der sichtlich erschöpfte Beamte.

„Dann hören Sie mir eben nicht richtig zu!“
„Sakura-chan!“, rief ich, bevor die Diskussion noch weiter ausarten konnte und lief auf beide zu.

Der Polizist sah erleichtert aus, als Sakura in meine ausgebreiteten Arme lief und zog sich möglichst schnell zurück. Ich dagegen umarmte meine sichtlich aufgewühlte Freundin und küsste ihre Stirn.

„Naruto, was ist passiert?“, fragte sie mit den Händen auf meiner Brust. Trotz ihrer Besorgnis klang sie streng.

„Ich… Lass uns erst mal gehen, in Ordnung?“, erwiderte ich mit unbehaglichem Blick auf die Polizisten, die mich verhört hatten und uns jetzt beobachteten.
Sakura nickte verunsichert, aber bevor wir das Revier verlassen konnten, rief Hashirama mich nochmal. „Uzumaki.“ Als ich mich nach ihm umdrehte, sah ich sein besorgtes Stirnrunzeln. „Halten Sie sich aus Ärger raus, ja?“
„Ich tu mein Bestes“, murmelte ich und legte meiner Freundin die Hand auf den Rücken, um sie nach draußen zu schieben.

Vor der Tür atmete ich erst mal tief durch und versuchte zu verstehen, wie es zu dieser Situation hatte kommen können. So war ich doch sonst nicht. Ich hasste Gewalt und ein prügelnder Teenager war ich lang genug gewesen. Was war es also an Itachi, das mich so reagieren ließ? Und wie war ich darauf gekommen, dass er Sasuke schlagen könnte? Letzteres konnte ich partout nicht mehr nachvollziehen, doch ich war nach wie vor sicher, dass ich Recht hatte. Fast hoffte ich, meine beste Freundin wäre noch im Krankenhaus, damit sie sicher vor ihrem Bruder war. Am liebsten hätte ich sie angerufen um sicherzugehen, doch inzwischen saß ich in Sakuras Auto und sie wollte Antworten.

„Also?“, verlangte sie, sobald wir auf der Straße waren.

Ich rieb mir übers Gesicht, völlig unsicher, wie ich das erklären sollte. „Tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe“, begann ich deshalb ziemlich lahm, bevor ich erzählte, wie es zu der Schlägerei gekommen war. Als ich endete, waren Sakuras Hände um das Lenkrad verkrampft und sie starrte auf die Straße, als würde dort ihr schlimmster Feind vorbeischlendern.

„Also war das alles schon wieder wegen Sasuke… Warum wundert mich das nicht?“
„Sie kann nichts dafür“, verteidigte ich meine beste Freundin sofort.

„Natürlich nicht, aber du hast es wegen ihr gemacht“, fuhr meine feste Freundin mich scharf an und ich zuckte zusammen. Sakura holte tief Luft und hob abwehrend die Hand. „Na schön, du glaubst also, dass ihr Bruder ihr etwas antut… Hat sie das irgendwie mal angedeutet?“
„Nein, aber…“
„Und wie kommst du dann darauf?“

„Du kennst sie doch“, erwiderte ich genauso ungeduldig wie sie. „Sie will immer alles alleine regeln.“
„Dann lass sie doch.“

Mein Blick wurde kühler und ich verschränkte die Arme. „Wenn du glaubst, das könnte ich, kennst du mich schlecht.“
„Also soll ich einfach hinnehmen, dass du über eine andere Frau phantasierst, weil du ´nicht anders kannst`?“, fauchte Sakura laut.

„Ich phantasierte nicht, ich mache mir Sorgen um sie“, stöhnte ich genervt „Ich dachte, das liebst du an mir.“
„Schade nur, dass du nicht dasselbe für mich empfindest.“
Sakura sagte das mit so einer bitteren Sicherheit, dass sich alles in mir verkrampfte. Ich wusste für eine Sekunde nicht, was ich sagen sollte – Genau die Sekunde, die sie als Bestätigung brauchte. Schnaubend setzte meine Freundin den Blinker und hielt am Straßenrand.
„Sakura-chan…“
„Raus.“
„Können wir nicht darüber reden?“
Sie schaltete den Motor ab und wandte sich mir mit verschränkten Armen zu. „Worüber willst du reden, Naruto? Darüber, dass du jedes Mal alles stehen und liegen lässt, wenn es ihr nicht gut geht? Darüber, dass du ständig über sie redest? Und wenn du nicht über sie redest, denkst du scheinbar über sie nach, sonst würdest du dir kaum solche Sachen wie das mit Itachi zusammenspinnen – was ich übrigens nicht glaube, dazu wirkt er viel zu anständig. Willst du darüber reden, dass du ernsthaft glaubst, ich merke das alles nicht? Sollen wir darüber reden, dass ich es nicht mehr ertrage, dass mein Freund in eine andere verliebt ist?“

Endlich stockte sie um Luft zu holen, doch mir fehlte der Atem, um zu antworten. Wir hatten uns schon ein paar Mal wegen Sasuke gestritten, doch ich hatte nicht gewusst, dass Sakura so dachte. Oder ich hatte es nicht wissen wollen, denn nach meiner Vorgeschichte mit meiner besten Freundin war dieser Gedanke nicht sonderlich weit hergeholt. Trotzdem war er falsch. Ich war nicht in Sasuke verliebt. Ich mochte sie, weil sie stark und klug und eigenständig und stur war und verletzlicher, als sie zugeben wollte. Ich mochte es, dass sie mich ohne viele Worte runter bringen konnte und dass wir uns streiten konnten, bis die Fetzen flogen, ohne dass ich Angst haben musste, ihr Gefühle zu verletzten. Ich wusste es zu schätzen, dass sie sich auf mich einließ, obwohl ich ihr oft zu viel war und dass sie es nicht verlachte, wenn ich ihr mal die ernste Seite hinter dem Sonnenschein zeigte, den alle in mir sahen. Sie nahm diesen Teil von mir ganz natürlich hin und wusste instinktiv, wie sie mich aus so einem Loch holen konnte. Wobei dafür eigentlich nie viel nötig war. Ihre bloße Anwesenheit genügte.

Aber das waren Dinge, die ich an Sasuke als Freundin mochte, nicht so, wie Sakura sich das vorstellte.

„Ich… Es tut mir leid, wenn das so rüber kommt“, fing ich nach viel zu langem Schweigen unsicher an. „Ich will dich nicht verletzen.“
„Das weiß ich, Naruto.“ Traurig lächelnd blickte Sakura auf ihr Lenkrad, über welches sie die Finger gleiten ließ. „Aber ich kann das einfach nicht mehr. Dazu bist du mir zu wichtig.“

„Was kannst du nicht?“
„Dich teilen… Und wissen, dass ich dich früher oder später verliere.“
Ich öffnete den Mund um zu widersprechen, aber irgendwas in ihrem Blick ließ mich verstummen. Obwohl ich nicht vorhatte, mich ´teilen` zu lassen, wusste irgendetwas in mir, dass sie Recht hatte. Ich konnte das Sakura nicht länger antun, denn dafür war wiederum sie mir zu wichtig.

„Und… Und was heißt das jetzt?“, fragte ich mit brüchiger Stimme. Was für ein Tag…
Sakura schluckte und sah nach draußen, wobei sie immer noch das Lenkrad umklammerte, als wäre es ihr Rettungsanker. „Genau das, wonach es sich anhört, fürchte ich.“

Ich streckte die Hand nach ihr aus, legte sie auf ihre Wange und sie schmiegte sich in die Berührung. Es war fast ironisch, wie ruhig wir gerade waren, nachdem wir im letzten Monat nur noch gestritten hatten.

„Du weißt, dass wir das nicht tun müssen“, beschwor ich Sakura eindringlich. „Wir können darum kämpfen. Ich…“
„Du wusstest noch nie, wann es Zeit ist, aufzugeben. Aber ich kann das wirklich nicht mehr. Ich kann dir nicht weiter zusehen, wie du dich für Sasuke entscheidest, jeden Tag ein bisschen mehr.“

„Ich entscheide mich für gar nichts“, protestierte ich, doch sie ließ mich gar nicht wirklich zu Wort kommen.

„Wahrscheinlich tust du das nicht mal und ihr seid einfach füreinander bestimmt.“ Sie lächelte so traurig, dass es mir das Herz brach, und fuhr fort: „Ich wünsche dir wirklich, dass du glücklich wirst… Euch beiden. Ihr habt es verdient.“

„Du doch auch“, erwiderte ich, woraufhin sie nur leise lachte und damit alles sagte. „Also ist es… Vorbei?“

Sie biss sich auf die Lippe und sah zu Boden, dann holte sie tief Luft und nickte entschlossen. „Ich fürchte, ja.“

Sie beugte sich vor, legte die Hand auf meine Wange und drückte die Lippen sanft auf meine. Die Berührung war zärtlich und dauerte nur wenige Sekunden, bevor sie die Stirn an meine lehnte. So schwiegen wir eine Weile, bis ich mit kratziger Stimme fragte: „Aber wir bleiben Freunde, oder?“
„Ja. Ja, natürlich.“ Sich von mir lösend, wischte sie sich verstohlen über die Augen. Als hätte ich ihre Tränen nicht vorher schon auf meinem Gesicht gespürt. „Aber gib mir ein bisschen Zeit, ok?“

Ich nickte, und fragte leise: „Und jetzt?“

„Ich weiß nicht… Soll ich dich heimbringen?“

„Nein, schon ok, ich fahre Bahn.“ Ich lächelte automatisch doch das erstarb, als mir die Situation wieder klar wurde. Wir hatten gerade Schluss gemacht… „Wir… Können ja morgen nochmal reden?“
„Hm.“
Dieser kleine Laut sagte mehr als genug und sie weigerte sich, mich anzusehen, sodass ich die Autotür öffnete. „Ok… Ich ruf dich an.“ Ich stieg aus, zögerte aber, die Tür zu schließen und sah sie nochmal traurig an. „Sakura-chan… Es tut mir wirklich leid, dass ich dir dieses Gefühl gegeben habe. Aber zwischen Sasuke und mir war wirklich nie etwas.“

„Das weiß ich, Naruto. Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“
Damit schloss ich die Tür und Sakura fädelte sich in den Verkehr, der sie bald darauf verschluckte. Eine Weile stand ich nur am Straßenrand und starrte auf die Stelle, an der ich sie zuletzt gesehen hatte. Ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich an diesen Punkt gelangt war. Heute Morgen war doch noch alles in Ordnung gewesen und jetzt saß ich am frühen Morgen sonst wo, meine Freundin hatte mich verlassen, meine beste Freundin war vermutlich im Krankenhaus und ich hatte mich mit ihrem Bruder geprügelt wie ein hormongesteuerter Teenager. Noch schlimmer ging es kaum.

Trotzdem überwog die Sorge um Sasuke, sobald ich wieder an sie dachte, also rief ich sie an. Nach dreimaligem Klingeln ging die Mailbox hin. Ich versuchte es erneut, mit demselben Ergebnis. Diesmal hinterließ ich eine Nachricht und schrieb ihr, dass sie sich melden sollte, dann wählte ich Kyûbis Nummer. Er wirkte verwirrt, holte mich aber wenige Minuten später ab und nahm mich ohne Fragen mit zu sich, als ich sagte, dass ich nicht nach Hause wollte. Auf der Fahrt und im Aufzug schwiegen wir und im WG-Wohnzimmer machten sich gerade einige Mitbewohner für die Arbeit bereit.

So gingen wir erst in sein Zimmer, wo er sich mit verschränkten Armen vor mir aufstellte und mich fordernd ansah. „Also?“

Ich lehnte mich zurück und erzählte ihm alles, was eine Weile dauerte. Als ich fertig war, saß Kyûbi am Schreibtisch und trommelte nachdenklich auf die Lehne seines Stuhls. „Und du glaubst, er tut ihr was?“

Unschlüssig zuckte ich die Schultern. Nachdem die Polizisten und Sakura so skeptisch auf meinen Verdacht reagiert hatten, war ich mir ganz und gar nicht mehr sicher. Zumal dieser einfach meiner Abneigung gegen Itachi entsprungen sein konnte, wer wusste das schon.

Mein bester Freund zog seinen Zopf über die Schulter nach vorne und inspizierte die Spitzen nach Spliss. Natürlich fand er keinen, immerhin waren wir erst am letzten Tag beim Friseur gewesen, obwohl mir das inzwischen Jahre her zu sein schien. „Solange du das nicht beweisen kannst, solltest du nicht herumlaufen und so was erzählen.“
„Wie soll ich das denn beweisen?“, brauste ich auf, doch er zuckte nur die Schultern.

„Kannst du nicht. Aber du könntest mit Sasuke reden, statt ihre Verwandten anzugreifen.“
Ich wurde rot und rieb mir über die Augen. „Maaan, das war… Keine Ahnung. Eine Übergangshandlung oder so.“
Kyûbi ließ die Strähne fallen und zog die Brauen hoch. „Diesen ´Übergang` hab ich bei dir seit Jahren nicht gesehen. Kein Wunder, dass es Sakura nicht gefällt.“
Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht und ich drückte mir stöhnend die Hände auf die Augen. „Was soll ich machen, Mann?“

„Nächstes Mal nicht zweigleisig fahren?“
Ruckartig setzte ich mich auf und funkelte ihn an. „Halt die Fresse.“
„Wieso? Schlägst du mich sonst auch?“, fragte er gelangweilt und brachte mich damit zum Schweigen. „Beruhige dich erst mal und dann rede mit den Mädchen. Das mit Sakura kannst du sicher klären und für Sasuke kannst du nichts tun, solang du nicht mehr weißt.“

Damit hatte er natürlich Recht, doch es war schwer, einfach stillzusitzen, wenn ich das Gefühl hatte, etwas so Gravierendes würde vor sich gehen. Trotzdem blieb mir für den Moment nichts anders übrig, als auf Kyûbis Rat zu hören und mich im Abwarten und Teetrinken zu üben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo, ihr Lieben. :)

Wie immer: Vielen Dank für eure Geduld. Mit diesem Kapitel habe ich mich ehrlich gesagt recht schwer getan :/ Ich hoffe, ihr mögt das Ergebnis trotzdem.
Wir sind jetzt fast am Ende der Geschichte - das ist das vorletzte Kapitel, danach gibt es vielleicht noch einen Prolog. Ich kann es kaum glauben, dass ich diesen Punkt noch erreichen soll, haha... I´D
Wieder danke ich ganz herzlich dem Lieben Eismann für´s Korrekturlesen <3
ich hoffe, ihr bleibt für das Finale noch dabei und hattet Spaß beim Lesen :3

lG yM Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Keinmitleidsbonus
2017-07-22T20:16:47+00:00 22.07.2017 22:16
Hast heute meinen Tag mit deinem neuen Kapitel gerettet :3
Antwort von:  RedRidingHoodie
23.07.2017 00:44
Das freut mich sehr :3
Von:  naruhinaxXx
2017-07-17T16:09:31+00:00 17.07.2017 18:09
War wieder sehr spannend zu lesen
Naruto scheint der Wahrheit immer näher zu kommen, bin gespannt wie sasuke reagieren wird wen er sie auf seinen Verdacht anspricht
Das mit Sakura hat sich jetzt wohl erledigt, juhu ( mag kein narusaku, war eine meiner größten angst im anime)

Das vorletzte schon, schade das es bald vorbei ist

LG Naruhina
Antwort von:  RedRidingHoodie
17.07.2017 20:24
Vielen Dank für den Kommentar, ich freu mich, dass du Spaß hattest :3

Haha ich hab mir schon gedacht, dass sakura vielen als partnerin nich passeb würde (obwohl jemand, der das eigene Ship stört, immer nervt haha) aber es war mir wichtig, dass Naruto nicht mehr so auf Sasuke fixiert ist und sie gleichzeitig sieht, was passiert, wenn sie ihn ziehen lässt :'D

Lg und nochmal danke für den Kommentar :3


Zurück