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Loving Heartbreaker

Liebe ist nicht immer leicht
von

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Photos

Die Luft hatte sich deutlich abgekühlt und die Sterne kämpften sich durch die Wolkendecke. Noch bis vor zwei Stunden hatte es geregnet. Jetzt war die Luft klar und er konnte bis zum Tokyo Tower sehen. Mamoru stand auf seinem Balkon und ließ seinen Blick schweifen, als sich sein Handy meldete. Etwas umständlich zog er es aus seiner Jogginghose und las lächelnd die Nachricht von Usagi. Sie würde jetzt schlafen gehen und sich auf den morgigen Sonntag freuen. Darauf das sie zusammen im Crown frühstücken würden.

Mamoru schrieb ihr eine liebevolle Nachricht zurück und ging dann in seine doch deutlich wärmere Wohnung. Sein Blick wanderte umher. Er hatte das Gefühl, dass noch immer ihr Parfüm in der Luft lag. Bis vor einer Stunde war sie noch hier gewesen, bevor sie mit dem Taxi heimfuhr. Viel später als es eigentlich mit ihren Eltern ausgemacht gewesen war. Aber laut ihrer eigenen Aussage, würden sie es schon verstehen. Immerhin hatte es ja in Strömen geregnet.

Er ließ sich aufs Sofa fallen und legte den Kopf in den Nacken. Schloss die Augen. Die letzten Stunden zogen wie ein Film an seinem inneren Auge vorbei. Ihr Anblick in Unterwäsche war dabei mehr als präsent. Es hatte sich so tief in ihm eingebrannt, dass er sicherlich noch lange davon zehren würde. Leise seufzte er. Wie gerne hätte er sie berührt. Sie an sich gezogen. Ihre weiche Haut unter seinen Fingern gespürt. Er war neugierig, wie sie wohl ohne dieser sexy Spitzenunterwäsche aussah. Auch wenn die schon viel gezeigt hatte. Ihre Rundungen konnte er nur allzu gut erkennen und das was ihr Höschen verbarg, war nun auch nicht gerade viel gewesen. Dennoch wäre es zu früh gewesen. Sie war noch Jungfrau und würde sicher noch eine Weile brauchen. Und er selbst war sich nicht mal sicher, ob er nicht selbst dann alles ruinieren würde, wenn er zu voreilig handelte. Ja, er konnte es nicht mehr erwarten. Aber war das nicht normal in seinem Alter? Er wusste, dass schon einige in seiner Klasse diesen Schritt getan hatten. Die Beziehungen hielten allerdings nicht lange. Er war zurückhaltender. Wobei er ja auch noch nicht das passende Mädchen gefunden hatte. Bis jetzt zumindest nicht. Und so wie sie heute vor ihn getreten war, konnte er Usagi nicht mal mehr als Mädchen bezeichnen. Sie war durch und durch eine Frau. Durch ihre Schuluniform sah man das nicht. Der Rock war knielang und das Oberteil weiter geschnitten. Was sollte ein Mann darunter schon erahnen? Doch wenn sie privat unterwegs war, raubte sie ihm Stück für Stück seinen Verstand.

Jede Hose saß perfekt.

Jeder Rock umspielte ihre wunderschönen langen Beine.

Jedes Oberteil betonte ihre Kurven.

Jetzt wo er wusste, was für Unterwäsche sie trug, wurde ihm noch schwindliger. Mamoru ahnte, dass er sich jetzt nur noch vorstellen würde, was sie drunter trug, wenn er sie sah. Und er würde sich vorstellen, wie er sie davon befreite. Nur allzu deutlich konnte er in letzter Zeit dieses Lodern in ihren Augen sehen, wenn sie sich wieder einmal zu leidenschaftlich geküsst hatten. Ihre Andeutungen heute Abend ließen ihn wissen, dass sich ihre Gedanken scheinbar auch nur mehr darum drehten, wie und wann sie es gemeinsam tun würden. Sein Herz begann bei der Vorstellung daran zu rasen und er hatte den Drang, sich wieder eine kalte Dusche zu genehmigen.

Wieso war er ihr nur so verfallen? Noch vor drei Monaten hatte er keine Ahnung, dass sie in ihn verliebt war. Mit den Briefen hatte alles angefangen. Er selbst hatte sie um ein Date gebeten und seitdem geriet sein Leben außer Kontrolle. Seine Gedanken drehten sich nur noch um sie. Egal wo er war oder was er tat. Was ihre Sorgen waren, waren auch seine. Mamoru atmete schwer aus. Hätte er es nicht schon eher gewusst, hätte er gemeint, er wäre bis über beide Ohren verliebt. Ein Lächeln schlich sich auf sein Lippen. Ja er liebte sie. Er begehrte sie und er wollte sie. Nur sie.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Mühevoll richtete er sich auf und schlurfte mehr oder weniger zur Tür. Er erwartete keinen Besuch mehr. Usagi war längst zuhause und träumte wahrscheinlich schon von dem heutigen Tag und von ihm. Zumindest hoffte er das.

„Hallo Mamoru!“

Perplex sah Mamoru die Brünette vor sich an.

„Was willst du hier, Saori?“

„Darf ich reinkommen?“

„Nein.“, er stellte sich direkt in den Türrahmen und zog die Türe hinter sich so nah wie möglich ran, so dass sie keinen Blick in die Wohnung hinter ihm werfen konnte.

„Störe ich?“

„Ich wollte gerade ins Bett.“

„Oh, dass tut mir leid. Ich wollte dir nur etwas geben.“

Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch.

„Hier.“, Saori hielt ihm einen Umschlag hin. „Ich dachte, dass könnte dich interessieren. Schließlich sind du und Tsukino ja zusammen. Und in einer Beziehung sollte man keine Geheimnisse haben, oder?“

„Was ist das?“

„Keine Ahnung. Eine Freundin hat sie mir gegeben und gemeint, dass dich das wohl interessieren könnte. Aber weil sie dich nicht persönlich kennt, sollte ich sie dir geben.“

Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Den Umschlag hielt er mit beiden Händen und sein Herz begann zu rasen. Wieder machte sich das ungute Gefühl von wenigen Stunden zuvor in seiner Magengegend bemerkbar. Er musste hart schlucken. Sein Blick suchte den von Saori. Sie lächelte ihn an.

„Also hab einen schönen Abend!“

Mamoru nickte nur und wandte sich ab. Schloss die Türe hinter sich.
 

Gut gelaunt registrierte es Saori, bevor sie fast schon zum Aufzug hüpfte. Mit einem breiten Grinsen betrat sie den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Das lief besser, als sie es sich gedacht hatte. Sie konnte nicht anders, als ein Lied zu summen. In ihrem Kopf spielten sich tausende Gedanken ab, wie Mamoru nun in seiner Wohnung saß und den Inhalt des Umschlages begutachtete. Vielleicht war ja auch Usagi bei ihm. Dann hätten sie jetzt richtig Krach und dieses Mal würde er nicht so leicht zu beseitigen sein. Leise lachte sie auf und hüpfte nun durch das Foyer. Als sie durch die Glastüre ins Freie trat, sah sie schon ein bekanntes Gesicht auf der anderen Seite der Straße stehen. Natürlich schön versteckt im Dunkeln. Mit schnellen Schritten überquerte sie den Anrainer-Parkplatz und die Straße.

„Lass uns ein Stückchen gehen. Nicht das er uns noch sieht.“, Seiyas Stimme durchschnitt die kühle Nachtluft. Zusammen liefen sie nebenher und um die nächste Ecke. Der Schwarzhaarige drehte sich um. Noch immer hatten sie einen guten Blick auf Mamorus Appartementblock und seine im sechsten Stock gelegene Wohnung. Im Wohnzimmer brannte Licht. Aber mehr als das konnte man nicht erkennen.

„Wie hat er reagiert?“

„Keine Ahnung. Im Gegensatz zu Usagi kann man in ihm nicht lesen, wie in einem offenen Buch.“

„Hm. Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?“

„Ich hatte neulich zufällig gehört, wie er ihr gesagt hat, dass er eifersüchtig ist.“

„Also ist unser Plan doch aufgegangen.“

„Mehr oder weniger.“, Saori sah hinauf zu Mamorus Wohnung. „Im Grunde hat es sie beide nicht gekratzt, ob wir vergeben sind oder nicht. Aber als ich neulich das Gespräch zwischen den beiden Klassenkameradinnen von Usagi mitbekommen habe, wie hießen die beiden doch? So eine Intelligenzbestie und eine große, braunhaarige. Ziemlich maskulin.“

„Oh, Mizuno Ami und Kino Makoto.“

„Ja die. Na jedenfalls hab ich halt mitbekommen, wie beide Usagi bedauert haben, weil sie wohl doch sehr im Kreuzfeuer eures Buschfunks steht.“

„Aber nicht wegen mir.“

„Das ist doch egal. Solange sich andere über sie das Maul zerreißen und sie in ein schlechtes Licht stellen, ist es doch nur gut für uns.“

„Wie bist du an die Fotos gekommen?“, Seiya sah die Oberstufenschülerin fragend an. Er war überrascht gewesen, als sie ihn heute Mittag angerufen und ihm ein Treffen vorgeschlagen hatte. Nach seinem Aufeinandertreffen mit Mamoru auf dem Schulhof und der lauten Diskussion am Telefon mit Saori, hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Er hatte sich darauf konzentriert, Usagi mehrfach unter die Nase zu reiben, dass er nun auch eine Freundin hätte und sie es sich doch nochmal wegen Mamoru überlegen sollte. Noch wäre seine Beziehung ja nicht so fest. Doch er stieß damit bei ihr auf taube Ohren. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass die anderen Mädchen der Schule sauer auf sie waren. Erst hatte er keine Ahnung warum. Doch dann erfuhr er über drei Ecken, dass sie glaubten, die Blondine würde zweigleisig fahren. Schließlich war vielen nicht entgangen, wie sehr Seiya ihr den Hof machte und das sie nun mit einem Oberstufenschüler ausging. Viele Schülerinnen glaubten, dass Usagi die Freundin von Seiya war und nur so tat, als wolle sie nichts von ihm. Und er sprach ja auch nie aus, wer seine Freundin war. Doch anscheinend reichten seine sehnsüchtigen Blicke für Usagi aus, um die Gerüchteküche praktisch zum Explodieren zu bringen. Die Mitschülerinnen waren dementsprechend sauer, dass Usagi ihnen sowohl den begehrtesten Jungen der Schule weggeschnappt hatte als auch, dass sie noch mit einem anderen Jungen ging.

Doch nicht nur die Mädchen waren wütend auf sie. Auch die Jungs. Viele hatten ein Auge auf die Blondine geworfen. Sie hatte sie alle abgewiesen. Es kränkte sie in ihrer männlichen Ehre, dass sie nicht reinen Tisch gemacht und ihre angeblichen Gefühle für Seiya zugegeben hatte. Abgesehen davon, dass sie alle der Auffassung waren, dass sie ja auch noch einen dritten oder vierten Freund haben könnte. Wenn sie schon mit zwei zusammen war, würden ein paar mehr doch egal sein. Sie machte wahrscheinlich gerne die Beine für sie alle breit. So die einhellige Meinung der Schülerschaft an ihrer Schule.

Seiya tat das ganze ein wenig leid. Doch andererseits war es ihm nur recht, dass sie litt. Sie hatte es nicht anders verdient. Hätte sie sich gleich für ihn entschieden und nicht für Mamoru, wäre das ganze wahrscheinlich gar nicht so ausgeartet. Und dank Saoris jetzigem Plan, schienen die ganzen Gerüchte nun mehr als nützlich.

„Ich hatte noch was gut bei einem Bekannten.“, murmelte Saori und riss ihn so aus den Gedanken.

„Ein Nerd oder?“

„Ja. Aber er hat doch seine Arbeit ganz gut gemacht. Oder hättest du es besser gekonnt?“

Er schüttelte den Kopf, wenn er an die Fotos dachte. Die waren wirklich die Wucht gewesen.

„Hast du solche auch von ihm machen lassen? Welche die Usagi bekommt?“

„Nein!“, die Brünette klang empört. „Natürlich nicht. Über ihn gibt es ja, zum Glück, keine Gerüchte. Warum sollte ich dann Fotos von ihm machen lassen und sie Usagi überreichen? Wäre ja nicht logisch.“

Saori verleierte genervt die Augen und wandte sich von Seiya ab. Sie war froh, dass es keine Gerüchte über ihren Traummann gab. Seine Weste war weiß wie Schnee. Seine Mitschülerinnen oder Bekannte waren weder eifersüchtig noch neidisch auf seine Beziehung. Stattdessen freuten sie sich für ihn. Wünschten ihm alles Gute. Bisher war er immer ein Einzelgänger gewesen. Er brachte zwar das nötige Interesse seinen Mitschülern gegenüber auf. Aber Emotionen ließ er nicht zu. Umso überraschte war die Oberstufenschülerin nun, als ihr zu Ohren gekommen war, dass sich die Mädchen an seiner Schule und im Vorbereitungskurs ehrlich für ihn und seine Liebe freuten. Dabei waren doch fast alle Mädchen der Motoazabu-Schule in den jungen Mann verliebt. Das fand sie merkwürdig. Doch jetzt wusste die junge Frau, dass ihr Plan nur klappen würde, wenn Mamoru dank seiner Eifersucht auf die Fotos anspringen würde. Aber die Sorgen darüber, dass es nicht so sein würde, waren verschwindend gering.

„Hast du dir schon mal überlegt, wie du Mamoru dann trösten willst?“, Seiya hatte sich lässig gegen eine Hauswand gelehnt.

„Ja.“

„Lass hören.“

„Ich werde ihm ein wenig Zeit lassen, um das alles zu verarbeiten. Durch den frühen Verlust seiner Eltern fasst er nur schwer Vertrauen. Es wundert mich sowieso, dass er Usagi so schnell blindlinks vertraut.“

„Das ist eben Usagi. Seid ich sie kennen, ist sie so. Sie schafft es binnen Stunden Freundschaften aufzubauen. Ich weiß, dass ihre Freundinnen ihr bedingungslos vertrauen und andersherum genauso.“

„Klingt für mich eher danach, dass sie alle ein bisschen naiv und zu gutherzig sind.“, Saoris Stimme klang abschätzig.

„Mag sein. Aber mit Ami und Makoto ist sie seid der Grundschule befreundet. Mit Rei sogar schon seit dem Kindergarten. Sie gingen beide in den am Hikawa-Tempel.“

„Und was ist mit dieser anderen Blondine? Minako oder so.“

„Usagi war vor zwei Jahren mal bei einem Casting für eine neue Fernsehserie, weil sie eine Wette verloren hatte. Da lernten sie sich wohl kennen und seitdem gehört Minako auch zur Clique. Solange treffen sie sich auch schon bei diesem Motoki im Crown. Er ist Mamorus bester Freund, oder?“

„Ja.“, Saori hatte den Blick immer noch nicht von Mamorus Wohnung abgewandt. Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie daran dachte, dass er Usagi schon länger kannte als sie. Wieder hatte die blonde Ziege einen Vorteil. Aber nicht mehr lange. Sie grinste fies.

„Die beiden kommen mir recht unterschiedlich vor.“, Seiya klang nachdenklich. „Motoki ist ja auch eher der aufgeschlossene Typ.“

„Wer weiß. Mamoru ist ihm meiner Meinung nach jedoch überlegen. Er hat mehr Klasse und Niveau.“

Seiya schaute zu ihr. Sie hatte sich abgewandt vom Appartmentblock und lief an ihm vorbei. Scheinbar war Usagi doch nicht mehr bei ihm. Schade.

„Was wirst du tun, wenn Usagi sich ausgeheult hat?“, sie lächelte ihn an. Ihm kam es falsch vor.

„Ihr weiter den Hof machen. Ich werde es wohl anders angehen als jetzt. Vielleicht ignoriere ich sie eine Zeit lang. Sie wird schon merken, was sie an mir hat.“

„Bestimmt.“

Saori konnte nicht anders, als leise zu kichern bei seinen Worten. Er war genauso gutgläubig wie Usagi. Wenn auch berechnender. Aber genauso dumm wie sie. Die beiden würden sicher ein hervorragendes Paar abgeben. Wobei sie das bezweifelte. Usagi war viel zu emotional. Es würde sie nicht wundern, wenn sich die Blondine für den Rest ihrer Schulzeit in ihr Zimmer einschloss, nachdem ihr Mamoru erst einmal den Laufpass gegeben hatte. Sie würde niemals auf die Avancen von Seiya eingehen. Dafür liebte sie Mamoru schon viel zu lange und zu sehr. Das war Saori bewusst. Ihr kam der Gedanke, dass sie irgendwann einmal so fies sein würde, und Mamoru in Anwesenheit von ihr küssen würde. Nicht sofort natürlich. Es würde sicher vier bis fünf Wochen dauern, bis sie selbst mit ihm zusammen kam. Und vielleicht hätte Mamoru Usagi gegenüber auch erstmal ein schlechtes Gewissen. Doch darüber wäre er bald hinweg. Dank ihrer Hilfe. Sie konnte jetzt schon die Freude spüren, die sich in ihr breit machte bei dem Gedanken daran, wie sehr sie Usagis Herzschmerz noch vergrößern würde. Aber das war der Brünetten egal. Sie hatte schon viel zu lange ein Auge auf Mamoru geworfen, um jetzt auf irgendwelche Gefühle von Usagi Rücksicht zu nehmen. Er gehörte zu ihr. Was aus der Blondine wurde, war ihr herzlichst egal.

„Ich geh heim.“

„Warte!“, Seiya rannte hinter Saori her. „Woher weiß ich, was jetzt in den nächsten Stunden abgeht? Also sofern Mamoru auf die Fotos hereinfällt.“

„Stell dich morgen Vormittag einfach vor ihr Stammcafé. Sie sind dort um zehn Uhr zum Frühstück mit ihren Freunden verabredet.“

„Woher weißt du das schon wieder?“

„Ich mache eben meine Hausaufgaben sehr, sehr gründlich.“

„Kommst du auch?“

„Nein. Ich muss meinen Eltern die brave Musterschülerin vorspielen. Ruf mich einfach an, wenn es vorbei ist. Okay?“

„Okay. Dann gute Nacht!“

„Gute Nacht!“, sie bedachte ihn noch einmal mit einem Blick und hob die Hand zum Gruß. Dann wandte sie sich endgültig ab und ging in Richtung der Bushaltestelle. Seiya hob ebenfalls die Hand, ließ sie dann jedoch schnell wieder sinken. Ihm war schon seit dem heutigen Telefonat aufgefallen, dass Saori selbstbewusster geworden war. Bisher hatte er die Zügel in diesem Gespann in der Hand gehabt. Doch in den letzten Stunden hatte sie ihm diese nach und nach abgenommen. Er war sich nicht sicher, ob er das gut finden sollte. Tief atmete er durch. Noch einen letzten Blick warf er in Richtung Mamorus Wohnung. Das Licht war noch immer an. Nur allzu gerne hätte er jetzt Mäuschen gespielt. Aber er musste abwarten.
 


 

Er stand vollkommen neben sich. Die halbe Nacht hatte er nicht schlafen können. Wahrscheinlich sogar die ganze Nacht nicht. Irgendwann hatte es Mamoru aufgegeben permanent auf den Wecker neben seinem Bett zu schauen. Schneller verging die Nacht davon auch nicht. Als die ersten Sonnenstrahlen durch den schmalen Spalt zwischen den Gardinen hindurch krochen, war er aufgestanden und hatte sich eine ausgiebige Dusche gegönnt. Seine dunklen Gedanken verscheuchten sie jedoch nicht. Die Bilder hatten sich in ihm festgesetzt und er hatte das Gefühl, dass all die postiven Gefühle, die in den letzten Wochen so dermaßen auf ihn eingeströmt waren, mit einem Schlag verloren waren. Als er aus dem Bad kam, fiel sein Blick auf sein Handy und die über den Wohnzimmertisch verstreuten Fotos. Es waren sieben Stück. Sieben Fotos die ihm das Herz zerissen. Träge nahm er sich sein Handy und schaltete es an. Die Überlegung Usagi anzurufen oder ihr eine Nachricht zu schicken, hatte er mehrmals die Nacht gehabt. Aber genauso schnell hatte er es auch wieder verworfen. Auf seinem Display wurden ihm keine Nachrichten oder Anrufe angezeigt. Sein Blick wanderte auf die Uhrzeit. Es war erst halb sechs. Wahrscheinlich schlief sie noch tief und fest und träumte einen ihrer verrückten Träume. Mamoru lachte leise auf.

Wieso war er nur auf sie reingefallen? War er so naiv gewesen? Er musste sie später im Crown zur Rede stellen. Und dabei war ihm ganz egal, dass ihre Freunde dabei wären. Er hatte keine Lust, der Trottel in diesem Spiel zu sein. Ohnehin war er gespannt, was sie geritten hatte. Ja, sie hatten sich bis vor einiger Zeit täglich gestritten und beleidigt. Nicht nur einmal hatte er dank ihr einen blauen Fleck. Egal wo. Oberarm, Schienbein. Sogar einige Ohrfeigen hatte er kassiert. Sie konnte recht rabiat werden, wenn er zuweit gegangen war. Was nicht nur einmal der Fall gewesen war. Er selbst war ja nicht besser gewesen. Nur allzu gut konnte er sich an einen Streit erinnern, an dem sie zu weit gegangen war. Nachdem sie ihm auch noch mit Absicht auf den Fuß gestiegen war, hatte er sie schlichtweg übers Knie gelegt und ihr den Hintern versohlt. Ihren kleinen süßen Po.

Mamoru schüttelte den Kopf. Nicht noch einmal wollte er daran denken. Er musste und sollte sie sich aus den Kopf schlagen. Aus dem Kopf und noch schneller aus dem Herzen. Letzteres zog sich beim Gedanken an sie schmerzlich zusammen. Nie im Leben hätte er geglaubt, dass ein Mädchen mal sein Herz brechen würde. Geschweigedenn dass es ausgerechnet Usagi sein würde. Fieberhaft überlegte er, warum sie sowas getan hatte. Warum sie soweit gegangen war. Und scheinbar auch noch alle in ihren fiesen Plan eingeweiht hatte. Ihre Freundinnen wussten genauso davon wie auch Motoki und Unazuki. Der Schwarzhaarige konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sie alle dabei mitmachten. Und noch weniger verstand er, wieso die Blondine so weit ging. Sie wusste, dass es ihm schwerfiel, Gefühle zu zeigen. Dennoch hatte sie einen Weg gefunden, um ihn aus der Reserve zu locken. Er war eiskalt auf sie reingefallen. Usagi schien nicht mal Skrupel zu haben, um sich ihm in Unterwäsche zu präsentieren. Sie hatte das Naivchen gespielt und ihn damit in ihren Bann gezogen. Nur um ihn in nächster Zeit wieder abzuservieren und bloßzustellen.

Während er in die Küche ging, arbeitete es in ihm. Gedankenverloren stellte er sich eine Tasse unter den Kaffeevollautomaten und sah dem schwarzen Getränk dabei zu, wie es stetig in das Behältnis lief. Langsam kam ihm in den Sinn, warum sie ihm diese angebliche Bedenkzeit bis zu ihrem Geburtstag gab. Warum sie so zurückhaltend war. Angeblich. Schon vor drei Wochen hatte sie ihm erzählt, dass sie eine große Party im Crown feiern und ihre Beziehung öffentlich machen wollte. Selbst jetzt noch als ihre Freunden davon wussten. Die ganze Welt sollte es ihrer Meinung nach wissen. Auch wenn ihm das seltsam vorkam, da es mittlerweile eh schon jeder wusste und sie eigentlich nicht die große Partymaus war. In ihrer Clique fiel dieser Part eher an Minako und Rei.

Mit einem Schlag wurde Mamoru nun auch klar, warum sie dieses ganze Tamtam wollte: Sie wollte ihn dann im ganz großen Stil auflaufen lassen. Ihn vor versammelter Mannschaft bloßstellen. Beinahe wäre er darauf reingefallen. Beinahe! Doch nun würde er den Spieß umdrehen. Und er würde sicherlich nicht bis zu ihrem Geburtstag damit warten. Nein! Er würde sie schon heute vor allen im Crown entwaffnen. Sie zur Rede stellen und fragen, was der Blödsinn sollte. Er würde diese niveaulose Blondine fragen, warum sie so verletzend zu ihm war. Mit Sicherheit würde sie sich dumm stellen. Darin war sie gut, dass wusste der Schwarzhaarige. Dann würde sie bestimmt behaupten, dass es alles nur eine Lüge sei und sich einen Dummen suchen, den sie dafür verantworlich machen konnte. Aber er würde nicht darauf eingehen. Ihr gar keine Chance der Entschuldigung bieten. Er würde sie sowieso nicht akzeptieren. Auch nicht von den anderen. Es war ohnehin besser, wenn er wieder zu dem Einzelgänger wurde, der er vor seinen täglichen Besuchen im Crown war. Auch auf Motoki würde er verzichten. Von wegen er war sein bester Freund. In Wahrheit war er doch nur sein bester Kunde. Mehr nicht.

In ihm begann es zu brodeln. Er war wütend auf Usagi. Wütend auf ihre Freunde. Nie zuvor kam es ihm in den Sinn, sie so dermaßen zu verletzen. Beleidigen ja und sie vielleicht zum Heulen bringen. Aber mehr nicht. Nie hatte er sie so verletzt, wie sie jetzt ihn. Mit Schwung nahm er sich seine Tasse Kaffee und stapfte damit ins Wohnzimmer. Wieder glitten seine Augen über diese Fotos. Kurz machte sich Dankbarkeit gegenüber Saori breit. Sie hatte von Anfang an den richtigen Riecher in Bezug auf Usagi gehabt. Schon als er ihr das erste Mal von der Mittelstufenschülerin erzählt hatte, hatte sie ihn gewarnt. Gesagt, dass sie sicherlich dumm und naiv war, aber bestimmt auch berechnend und stur, wenn sie etwas haben wollte. In seinem Fall wollte sie wohl Rache. Die hatte sie bekommen. Wahrscheinlich hatte sie sich mit ihren Freundinnen über ihn schlapp gelacht. Über seine verdammte Gefühlsduselei.

„Ich hätte eher auf Saori hören sollen.“, murmelte er zu sich selbst und nahm einen Schluck Kaffee. Saori hatte Usagi wohl beschatten lassen. Und wie er nun an den Fotos sehen konnte, war ihre Arbeit nicht umsonst. Er stellte die Tasse ab und nahm die Fotos. Besah sie sich noch einmal genauer und packte sie dann zurück in den Umschlag. Bei Gelegenheit würde er sich bei Saori bedanken. Im Gegensatz zu Usagi war die wenigstens nicht so dämlich und der Auffassung, er würde sich alles gefallen lassen. Sie würde ihn und seine Gefühle ernst nehmen. Was wohl auch daran lag, dass sie gleich alt und somit auf einer Wellenlänge waren. Im Vergleich zu der Blondine hatte die Brünette sowieso viel mehr Lebenserfahrung und mehr Bildung. Wenn sie auch weniger attraktiv war als sein Odango Atama.

Müde ließ er sich aufs Sofa fallen. Wieder kam ihm Usagis Erscheinungsbild von gestern in den Sinn. Die Unterwäsche, die sich perfekt an ihre Haut geschmiegt hatte. Ihre Brüste, die sich vor scheinbarer Aufregung gehoben und gesenkt hatten. Ihr Hintern, der geradezu danach schrie, berührt zu werden. Leise seufzte er auf. Wieso musste er sich nur in sie verlieben und auf sie reinfallen? Er hätte alles für sie getan. Alles! Doch stattdessen hatte sie nur mit ihm gespielt. Ihre Behauptung, er sei ihr erster Freund, wurde durch die Fotos Lügen gestrafft. Ohnehin hatte er sich gewundert, wie sie so gut küssen konnte, wenn es doch wohl ihr erster Kuss war mit ihm. Jetzt hatte er seine Antwort. Innerlich war er froh, dass er ihr nicht gestanden hatte, dass es auch sein erster Kuss war, den er mit ihr im Park ausgetauscht hatte. Dann hätte sie jetzt noch mehr zum Lachen. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in ihm breit, dass es gestern Abend nicht zum Äußersten gekommen war. Nie und nimmer wollte er sich später daran zurück erinnern, dass er seine eigene Unschuld an so eine Schlampe verloren hatte. Von wegen rein und unschuldig. Mamoru lachte hohl auf. Laut den Fotos war sie ja alles andere als das.

„Na warte, Odango Atama!“, seine Stimme klang wie ein Knurren. „Das wirst du mir büßen!“
 

Die Stühle scharrten über den Boden und das Geschirr klapperte.

„Wo ist Usagi?“, Kenji sah sich suchend um. Er wusste, dass seine Tochter schon wach war. Warum hatte sie nicht mit ihrer Familie zusammen gefrühstück?

„Sie ist im Bad.“, Ikuko lächelte ihn an der Spüle stehend an.

„Immer noch?“

„Sie ist mit den Mädchen und Mamoru im Crown zum Frühstück verabredet.“

„Immer dieser Mamoru.“

„Er ist nun mal ihr Freund und sie mögen sich sehr.“

„Schon. Aber muss sie ihn denn wirklich jeden Tag und sogar am Wochenende sehen?“

„War das bei uns anders?“

„Nein. Aber…“

„Nichts aber.“, sie sah ihren Mann streng an. „Mamoru ist ihre erste große Liebe und du wirst das akzeptieren. Verstanden?“

„Verstanden.“, er murmelte seine Worte zähneknirschend.

„Guten Morgen!“

Ihre Eltern drehten sich beide gleichzeitig um und zur Tür. Gut gelaunt stand dort Usagi und grinste breit in die Runde. Sie hatte wunderbar geschlafen und noch besser geträumt. Ihre erste Nachricht an Mamoru hatte sie auch schon geschickt. Doch bisher kam noch keine Antwort zurück. Vielleicht schlief er ja noch. Sie musste innerlich laut auflachen, als sie sich vorstellte, dass er vielleicht noch zu spät kam zu ihrer gemeinsamen Verabredung.

„Gut schaust du aus.“

„Danke, Mama!“, die Blondine drehte sich einmal im Kreis. Draußen war es zwar sonnig aber kühl. Daher hatte sie sich für Jeans und ein normales T-Shirt entschieden.

„Du bist gestern reichlich spät heimgekommen.“

„Tut mir leid, Papa. Aber es hat geregnet.“

„Das ist kein Grund. Halb acht war ausgemacht.“

„Kenji!“

„Was denn? Wenn sie sich jetzt schon nicht daran hält, was ausgemacht war.“

„Es hatte in Kübeln geschüttet.“, Ikukos Stimme nahm einen Ton an, der keinen Widerspruch duldete. „Ist schon okay, Usagi. Du hattest ja angerufen. Außerdem war es ja zehn, als du zuhause warst.“

„Danke, Mama!“

Usagi warf einen Blick auf die Küchenuhr. Sie hatte sich zwar extra den Wecker gestellt, aber irgendwie hatte das jetzt im Nachhinein auch nichts gebracht. Die Zeit schien schon wieder verflogen zu sein. Und das auch nur, weil sie sich wie gestern nicht entscheiden konnte, was sie anziehen sollte. Zudem hatten ihre Haare heute wohl auch keine Lust gehabt, sich bändigen zu lassen. Sie beschlich das Gefühl, dass heute noch mehr schief gehen würde. Unmerklich schüttelte sie den Kopf. Seid wann war sie denn so negativ? Heute würde wieder alles schön werden. Sie würde Mamoru und die anderen sehen und mit allen jede Menge Spaß haben.

„Wann kommst du wieder?“, Kenji sah sie fragend an.

„Am Abend. Wartet mit dem Essen nicht auf mich.“

„Okay, Liebes. Viel Spaß!“, Ikuko kam auf sie zu und nahm sie nochmal in die Arme. Auch Kenji bekam ein Abschiedküsschen auf die Wange gedrückt von seiner Tochter.

„Bis heute Abend!“, Usagi ging ins Vorzimmer und zog sich ihre Schuhe an. Nahm sich ihre Jacke und kontrollierte noch einmal den Inhalt ihrer Tasche. Schon oft genug hatten sie die anderen damit aufgezogen, wenn sie wichtige Dinge wie Handy, Schlüssel oder Portemonnaie zuhause vergessen hatte. Aber heute war alles da. Sie sah auf ihr Handy. Mamoru hatte immer noch nicht geantwortet. Es kam ihr mittlerweile doch ein wenig seltsam vor. Sonst schrieb er immer sofort zurück. Kurz überlegte sie, ob sie ihn vielleicht nicht lieber anrufen sollte. Aber sie ließ es doch bleiben. Er würde ihr nur sagen, dass alles gut sei und sie zu besorgt. Sie rief ihren Eltern noch einen Abschiedsgruß zu und war dann schon in schnellen Schritten vor der Tür und durch den Vorgarten hindurch.

Sie ließ den Blick schweifen. In den letzten Tagen hatte Mamoru sie des Öfteren von Zuhause abgeholt, ohne dass sie vorher davon wusste. Und immer hatte sie sich darüber gefreut. Sehr zum Leidwesen ihres Vaters, der es weniger toll fand, dass ein junger Mann vor seinem Haus herumlungerte, wie er es so schön nannte. Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrem Bruder ging ihr Vater mit der ganzen Situation, dass sie nun einen Freund und auch neuen Beschützer hatte, noch sehr verkrampft um. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass er jeden Abend im Bett darüber jammerte. Schließlich würde er nun seiner Meinung nach in Vergessenheit geraten und sie würde mit Sicherheit nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Vorbei die Zeiten des Anhimmelns der Vaterfigur. Jetzt bekam ein andere ihre Hundeaugen ab. Und die wirkten bei Mamoru bestimmt genauso gut wie bei Kenji selbst. Davon war der Hausherr überzeugt. Usagi selbst konnte darüber nur den Kopf schütteln. Sie verstand die ganze Auffassung ihres Vaters nicht. Wie kam er auf die Idee, sie würde ihn vergessen? Das war absolut lächerlich.

Lächelnd schüttelte sie den Kopf, als sie in Richtung Bushaltestelle ging. Sie freute sich auf ihre Freunde und das American Breakfast, was Motoki ihnen allen bald servieren würden. Sich selbst eingeschlossen. Ihr bester Freund hatte heute seinen freien Tag und das Crown war geschlossen. Laut seiner eigenen Aussage musste er endlich die Inventur des letzten Monats nachholen. Und die von diesem ebenso. Durch das ganze Durcheinander rund um Usagi und Mamoru war er nicht dazu gekommen. Auch wenn seine kleine Schwester meinte, er wäre nur zu faul gewesen. Daher hatte er vorgestern beschlossen, heute zum Sonntag den Laden zu schließen. Usagi hatte lautstark dagegen protestiert. Genau wie ihre Freundinnen und auch Mamoru. Der brauchte sowieso mindestens einmal am Tag einen heißen Kaffee aus Motokis Maschine. Eine der wenigen Marotten, die der Oberstufenschüler hatte und für die Usagi ihn so liebte. Ganz so perfekt wie er sich immer gab, war er beim genaueren Hinsehen nämlich gar nicht.

Sie seufzte leise. Ihr Bus war gekommen und nicht sonderlich voll, weshalb sie schnell einen Platz fand. Sie setzte sich und schaute aus dem Fenster. Obwohl sie noch sieben Stationen zu fahren hatte, konnte sie schon den kross gebratenen Speck riechen, den sie zusammen mit ihren Rühreiern verspeisen würde. Motoki hatte ihnen allen ein kostenloses American Breakfast mit allem Drum und Dran versprochen. Was auch besser für ihn war, denn ansonsten würden Usagi und die anderen ihm nicht hinterher beim Zählen des Bestandes helfen. Was ohnehin eine undankbare Aufgabe war. Nicht nur die ungeöffneten Packungen und vollen Flaschen mussten gezählt werden. Auch die angebrochenen. Und da konnte man ja nur schätzen. Usagi hatte eigentlich gar keine Lust. Vielleicht hatten sie und Mamoru ja die Chance und konnten sich irgendwie verdrücken. Und da weitermachen, wo sie gestern Abend geendet hatten.

Die Blondine ließ ihre Gedanken schweifen. Wanderte gedanklich zurück an das, was sie den Abend zuvor gesehen und gespürt hatte. Ihr Herz schlug schneller und sie fuhr sich unbewusste über ihre Lippen, hatte das Gefühl, dass diese noch immer leicht geschwollen waren. Solange ihr nasses Kleid in Mamorus Trockner routiert hatte, hatten sie auf dem Sofa gesessen und sich geküsst. Wobei das wohl nicht der passende Ausdruck gewesen war. Eigentlich lagen sie mehr aufeinander und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Sie hatte sich nur schwer zügeln können und wusste, dass es ihm nicht anders ging. Obwohl sie beide angezogen waren, mehr oder weniger, konnten sie beide ihre Finger nicht bei sich belassen. Usagi war zunächst etwas schüchtern gewesen, als ihre Hände unter sein T-Shirt geglitten waren. Aber diese Schüchternheit verflog schnell, als sie seine erhitzte Haut unter ihren Fingerkuppen gespürt hatte. Erregung hatte sich in ihr breit gemacht und sie hatte leicht ihre Beine unter ihm gespreizt, als sie eine verdächtige Beule in seiner Boxershorts gespürt hatte. Alle nicht vorhandenen Prinzipien hatte sie über Bord geworfen und sich sogar leicht an ihm gerieben. Nur ein Stückchen dünner Stoff hatte sie beide getrennt. Und wahrscheinlich wäre es zum Äußersten gekommen, wenn in dem Moment nicht ihr Handy geklingelt hätte dank ihrer Mutter, die sie anrief und fragte, ob ihr Kleid endlich trocken sei. Es war trocken.

Vorsichtig sah sie sich jetzt um. Sie konnte die Hitze spüren, die ihr bei den Erinnerungen an das Geschehene ins Gesicht geschossen war. Hoffentlich sah niemand, wie rot sie war und wie schnell sie atmete. Auf die eventuelle Frage ob alles gut war mit ihr, würde sie nur mit einem Stottern antworten können. Langsam drang die Stimme der automatischen Stationsansage zu ihr durch und sie sprang auf. Beinahe hätte sie doch ihre Haltestelle verpasst. Sie konnte nicht anders, als zu lachen und sprang aus dem Bus.
 

„Hey!“

Alle drehten sich zu der ins Crown stürmende Blondine um.

„Na dann kann ich ja jetzt wieder abschließen.“, Motoki nahm seine beste Freundin zur Begrüßung in den Arm, bevor er dann an ihr vorbei in Richtung Schiebetür ging und diese verriegelte.

„Welchen Tisch sollen wir nehmen?“, Ami sah sich suchend um.

„Hier hinten.“, Unazuki winkte den Mädchen und jungen Männern zu. „Genau am Fenster an eurem Stammtisch wäre wohl ziemlich doof. Immerhin haben wir ja heute geschlossen.“

Die anderen folgten dem Winken der Rothaarigen. Nur Mamoru blieb stehen. Eine Tatsache die Usagi verwunderte. Sie sah ihn fragend an.

„Was ist hast du?“, sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Nichts. Hab nur ziemlich schlecht geschlafen. Komm!“

Der Blondine fuhr ein Schauer über den Rücken, als sie seine eiskalte Stimme gehört hatte. Was war nur los mit ihm? Selbst ihren Begrüßungskuss hatte er kaum erwidert. Während sie ihm folgte, das erste Mal seit langem nicht seine Hand haltend, dachte sie fieberhaft nach. Überlegte, ob sie etwas falsch gemacht haben könnte. Aber es fiel ihr nichts ein. Irgendwas musste in den letzten Stunden vorgefallen sein. Er war schon immer ein schlechter Lügner gewesen. Und seine Aussage, dass er schlecht geschlafen hatte, war definitiv eine glatte Lüge gewesen. Eine Tatsache die sie verletzte. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als sie sich neben ihn setzte und Motoki und Unazuki ihnen das Frühstück servierten. Sie bedankte sich und begann zu essen. Genau wie die anderen.

Mamoru beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Ihm fiel es schwer, den Gesprächen der anderen zu folgen. Auch Motokis American Breakfast, dass er sonst so liebte, schmeckte ihm nicht richtig. Usagis Lachen klang an sein Ohr. Wie konnte sie diese Fassade nur aufrecht behalten? Zunächst hatte er die Vermutung, dass sie was ahnen könnte. Aber er konnte sie nunmal nicht so küssen, wie er es in den letzten Tagen getan hatte. Ihre Lippen schmeckten nicht mehr süß. Sie schmeckten nach Lüge und Verrat. Er hatte sich zusammenreißen müssen, um nicht auf den Boden zu spucken.

„Hey Kumpel!“, Motoki sah zu seinem besten Freund. „Was ist los mit dir?“

„Was soll sein?“, der Schwarzhaarige klang härter, als er es beabsichtig hatte.

„Keine Ahnung. Aber du hast die Ham and Eggs kaum angerührt. Von dem rumstehenden French Toast und deinem Kaffee ganz zu schweigen.“

„Hast du dir vielleicht den Magen verdorben?“, Ami sah ihn besorgt an.

„Nein. Mir geht’s gut.“

„So klingst du nicht.“

„Wenn du meinst, Rei.“

Irritiert tauschten die Freunde untereinander fragende Blicke aus. Minako lehnte sie zu Usagi, die gleich neben ihr saß.

„Was ist mit dem los? Habt ihr euch gestritten?“

„Nein.“, Usagi flüsterte genauso wie ihre Freundin. „Er war gestern vollkommen normal.“

Dem Schwarzhaarigen war das Tuscheln seiner vermeindlichen Freundin nicht entgangen. Wieder stieg die Wut in ihm auf. Tief atmete er ein und stand auf. Ging einige Schritte vom Tisch weg. Er spürte die verblüffenden Blicke der Freunde auf sich ruhen.

„Mamo-chan?“

Mamorus Blick traf den von Usagi, die ihn mit Unsicherheit in den Augen ansah. Er schüttelte nur leise und hohl auflachend den Kopf und wandte sich von ihr ab.

„Ihr wollt also wissen, warum ich gerade so drauf bin? Warum ich schlechte Laune hier verbreite?“

Er erntete ein kollektives Nicken auf seine Frage.

„Fragt doch Usagi. Obwohl, nein! Müsst ihr gar nicht. Ihr wisst ja eh davon.“

„Wovon?“, Makoto sah ihn verwirrt an. „Wovon sollen wir wissen?“

„Jetzt tu doch nicht so, Makoto.“

„Mamo-chan, wovon sprichst du?“, Usagi war nun ebenfalls aufgestanden und kam langsam auf ihn zu. Streckte die Hand nach ihm aus.

„Fass mich nicht an!“

Die Blondine fuhr erschrocken zurück.

„Du und die anderen hier, ihr habt mich belogen und betrogen.“

„Was?“, schockiert sprachen alle im Chor.

„Ach stellt euch doch nicht so dumm. Das habe ich von Usagi erwartet, aber nicht vom Rest von euch. Ihr habt mich glauben lassen, dass diese Weichbirne“, er zeigte auf Usagi. „in mich mich verliebt sei. Und ich Idiot habe euch das auch noch abgekauft.“

„Aber…“

„Kein aber.“

Er ging auf Usagi zu und umfasst grob ihr Handgelenk. In seinen Augen funkelte Wut. Sie konnte es nur allzu deutlich sehen. Sie wollte zurückweichen, aber ihr Körper reagierte nicht. Sein Blick hielt sie gefangen und ließ sie zittern wie Espenlaub.

„Von wegen ich wäre dein erster Freund. Von wegen ich hätte dir deinen ersten Kuss geschenkt. Von wegen es war nie der richtige dabei. Du hast mich von vorne bis hinten verarscht, Odango Atama.“

„Ich hab dich verarscht?“, ihre Stimme zitterte. Sie konnte nicht glauben, nicht verstehen, was er ihr da gerade an den Kopf warf. Sein Stimme war eiskalt und seine Augen sprühten nur so vor Wut.

„Oh ja! Und ich gratuliere dir sogar dazu. Dieses Mal hast du mich wunderbar zum Narren gehalten. Und das über mehrere Wochen.“

„Sag mal spinnst du?“, Rei war aufgesprungen und kam ihrer besten Freundin zu Hilfe. Nahm sie tröstend in die Arme, als Usagi zu schluchzen begann.

„Ich spinne? Ganz sicher nicht. Und wenn wir schon mal dabei sind: Wie fühlt es sich für dich an, Rei? Oder für dich, Ami? Wie fühlt es sich für meinen ach so besten Freund und seine kleine Schwester an? Wie fühlt ihr euch mit eurem miesen Spiel?“

„Jetzt reichts!“

Motoki drängte sich an den Mädchen vorbei und kam direkt auf Mamoru zu.

„Wovon sprichst du? Wieso sollen wir dich verarscht haben?“

„Was weiß denn ich? Ich weiß nur, dass diese kleine dumme Ziege hier vorne eine verdammt gute Schauspielerin ist.“

„Was?“

Der Schwarzhaarige eilte zu seiner Jacke und zog den Umschlag heraus, den er nur wenige Sekunden später Motoki in die Hand drückte.

„Sieh doch selbst. Euere Lüge ist aufgeflogen.“

Der Blonde zog die Fotos raus und seine Augen weiteten sich beim Betrachten. Ungläubig taumelte er einige Schritte zurück. Hob seinen Blick und sah direkt in Mamorus Augen.

„Wusste ich’s doch. Ihr wusstet alle von ihrem Plan.“, Mamoru kam noch einmal auf Usagi zu. „Such dir einen anderen Dummen. Ich verspüre nicht das geringste Interesse daran, dein Spielzeug zu sein. Wenn du es so nötig hast, dann mach bei deinem Seiya doch die Beine breit!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben ^^

Das Wochenende ist fast vorbei und ich lade noch schnell das neue Kapitel hoch. Ich hoffe, ich kann euch damit den Wochenstart ein wenig versüßen. Auch wenn ich glaube, dass ihr gerade mit runtergeklappten Kinnladen vor euren Bildschirmen, Handydisplays etc. setzt und nicht mehr wisst, was ihr von mir und der Story halten sollt. Tja...es ist halt so. Jetzt wird es Zeit, dass es richtig schmutzig wird und dramatisch. Ihr solltet euch für die kommenden 2 Kapitel (evtl. auch 3 Kapitel) die Taschentücher bereit halten und nicht zimperlich sein. Sagt euren Mitmenschen vielleicht auch Bescheid, dass es um eure gute Laune nicht zum Besten bestellt ist und sie sich auf lautes Fluchen und Geschimpfe einstellen sollen. Eine Vorwarnung solltet ihr definitiv geben.
Ansonsten...wie findet ihr es? Ich weiß, es ist dramatisch und hinterlässt wohl auch erstmal einige Fragezeichen. Aber so ist nun mal die Storyline in meinem Kopf ;)
Ich freu mich auf eure Kommis und Kritik!

Hab euch lieb,
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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Shanti
2015-05-21T20:23:53+00:00 21.05.2015 22:23
Abend

omg das ist heftig
ich fass es nicht das er das alles glaubt. Dabei dachte ich immer er sei so schlau....

hammer kappi weiter so
lg shanti
Antwort von:  Vienne
22.05.2015 07:06
Danke für den Kommi :)
Ja...Männer eben
Von:  solty004
2015-05-21T13:04:42+00:00 21.05.2015 15:04
Hei,
Super Kapitel.

Diser Idiot wie könnte er nur auf Sasori rein fallen. Wen ihn doch vor ein paar Stunden zu vor Usagi von den blöden Gerüchten erzählt hat.auch das er die Fotos nicht hinter fragte sondern den Haken mit Schnur geschluckt hat.
Wie sollte sie sich mit anderen Treffen wen sie eigendlich immer mit ihm zusammen war oder in der Schule.
Ich hoffe das sie durch irgendwas Schaft Mamoru ihn zu zurückzuerobern. Noch besser Sasori verräd sich, durch etwas und bekommt die volle Wucht von Mamurus Zorn ab. Und er so ein schlechtes Gewissen wie er mit Usagi umgegangen ist. So das er alles daran setzt sie zurück zu erobern. Aber dabei muss er schön zu kreuze kriechen und leiden dabei. Er versucht sich auch Hilfe bei ihren Eltern zu holen. Dabei kann er Usagi Vater zu überzeugen das er sein kleines Mädchen über alles liebt. Das ist sicher das schwerste für ihn zu schafen. Die sollte der erste Schritt sein um meine Liebe zurück zu erobern.

Bis dahin, bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  Vienne
21.05.2015 15:56
Danke für den Kommi!
Ach...es wird noch einigen Stress geben ;)
LG
Antwort von:  solty004
21.05.2015 16:14
Bin echt gespannt darauf. Besonders Gespannt bin ich auf, wen Mamoru die Erleuchtung trieft wie unrecht er Usagi angetan hat.
Von:  Lunata79
2015-05-21T11:38:59+00:00 21.05.2015 13:38
Hab den Kommi von FF.de kopiert, mit deinem Review.

OMG
Wieso glaubt Mamoru diesen Fotos? Ist er wirklich so dumm?
Eigentlich müsste ihm jetzt erst recht die Idee kommen, ihr ihren Willen zu geben und mit ihr zu schlafen, nur um dann festzustellen, dass sie doch noch Jungfrau ist. Tz.
Also wirklich. Er müsste doch wissen, dass Saori eine falsche Schlange ist. Wieso weiß er das nicht? Die ausgetauschte Handynummer hat es doch schon bewiesen.
Ich bin wirklich entsetzt über seine Reaktion. Das Schlimmste aber, ist, dass er ihr nicht einmal die Gelegenheit geben will, das alles zu erklären. Ich mein, hallo? Hat er überhaupt kein Vertrauen zu ihr? Ihm muss doch klar sein, dass man mit Computern alles fälschen kann. Wieso denkt er nicht daran.
Ist ihm vielleicht auch mal in den Sinn gekommen, warum Saori Usagi beschattet haben könnte?
Argh! Das regt mich voll auf. Ich würde Saori am liebsten den Hals umdrehen. Ihr ganz viele Schmerzen zufügen wollen.
Was werden nur ihre Eltern von dieser Sache halten? Ihr Vater wird sicher auch nicht begeistert sein, eben weil Mamoru sie nun verletzt hat.

Sorry, für mein Ausrasten. Kann nichts dafür. Es ärgert mich einfach.
Bin aber schon wieder neugierig, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79



Antwort von Vienne Style am 18.05.2015 | 16:26:08 Uhr
Hallo Lunata :)

Vielen Dank für deinen Rev!
Dein Ausrasten ist sehr amüsant ;)
Und Mamoru kann gar nicht auf Saori kommen. Er weiß ja nicht mal, dass sie die Nummern vertauscht und Usagi und ihn beschattet hat. Zumindest nicht im Zusammenhang damit, dass Saori beide vielleicht auseinander bringen will. Er weiß ja nicht mal richtig, dass sie in ihm verljebt bzw. besessen von ihm ist.
Aber das klärt sich bald...demnächst ;)

Hab einen schönen Abend!
GLG Vienne
Antwort von:  Vienne
21.05.2015 15:57
Hihi...danke! Fängste schon an wie Kanninchenskave ;)
LG
Von:  Jikan
2015-05-21T06:45:10+00:00 21.05.2015 08:45
ich bin sprachlos o.o gut es freut nie einem Kerl wenn er Bilder von seiner Freundin/ die Frau die er liebt in anscheinend gewissen "Posen" zu bekommen da können gerne mal ein paar Sicherungen durchbrennen v.v

aber das mamo-Chan das auch noch glaubt das usagi sowas macht geht nicht òÓ er sollte ihr in dieser Hinsicht wirklich glauben und nicht diesem Intrigen anderen Wesen da.

ich hoffe das sich das zwischen den beiden wieder klärt ich find die beiden so niedlich zusammen >3<
Antwort von:  Vienne
21.05.2015 12:44
Danke für deinen Kommi :)
Von:  Kaninchensklave
2015-05-20T20:25:16+00:00 20.05.2015 22:25
ein heftiges Kap aus Brigíttenau

nun Saorie ist eine hinterhältige Schlange und das Mamoru auch noch diese
gefälschten Fotos glaubt wundert mich schon aber das sit die reine eifersucht
doch diese Fotos werden auch einer genauen überprüfung nicht standhalten
so gut können sie gar nicht sein

das Seiya  bei der scheisse sogar mit macht wird auch für Ihn Konsequenzen haben
denn als mitwisser ist er mittäter und in dem Fall sollte Usagi sogar Strafanzeige
erstatten mit den gefälschten Bildern und jedes Ärztliche gutachten wird as auch noch bestätigen
das es nichts als Fälschungen sind

Mamorus eifersucht und verdacht ist vollkommen unbegründet
denn hätte er sein Hirn nur kurz eingeschaltet wüsste er das alles nicht stimmt und erstunken und erlogen ist
vorallem Saorie wird in dem Punkt noch Ihr fett weg bekommen
und das wohl nicht nur durch Mamoru sonder auch durch Ihre ltern und hoffendlich auch einem Richter
denn die Uni kann sie damit genauso vergessen wie Seiya seine Karriere denn seine Brüder werden da nicht mit machen
ganz im gegenteil sie werden Ihn auch vor der dirtion der schule nur auffliegen lassen


doch erstmal gilt es Mamoru zu beruhigen und Ihm zu zeigen das die Bilder alle nur gute Fälschungen sind
und Ami wird sicher auch wissen wie und dann haben die beiden verschwörer ein Gewaltiges Problem

schöne grüße aus Penzig
Antwort von Vienne Style am 17.05.2015 | 14:09:01 Uhr
Heyho ausm Alsergrund :)

Danke für den Rev!
Ja, es ist ein heftiges Kapitel.
Da aber weder Mamoru noch Usagi wissen, dass Seiya und Saori Pläne gegen sie schmieden, können sie ja noch gar keinen Verdacht haben.
Den Schock koste ich jetzt erstmal eine Weile aus und es wird noch heftiger *SPOILER*

Hab einen guten Wochenstart :)
GVLG nach Penzing
Antwort von:  Vienne
20.05.2015 22:55
:)
Antwort von:  Kaninchensklave
20.05.2015 22:56
DU ahst nichts anderes erwartet was xD


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