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Manchmal muss man einfach nur umkippen...

... und Tentens Hochzeit ruinieren
von

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Hochzeit vor einer Tür...

Nachdem er mehr als nur eine Weile in der Stadt herumgeirrt war, lenkten ihn seine Schritte endlich wieder Richtung Heim. Enttäuscht erinnerte er sich daran, dass er seinen ganzen Vorrat vor der Hochzeit ausgetrunken hatte.

Aber auf seiner Treppe, die zur Wohnung hochführte, erwartete ihn eine Überraschung.

Dort saß eine Braut.

Das Kleid war mittlerweile nicht mehr representabel, die feine Hochsteckfrisur hatte sich aus ihrem Haarspraygefängnis gelöst und fiel in einem hoffnungslosen Wirrwarr über die Schultern und das Bild, das sich ihm bot, passte sowieso ganz und gar nicht zu einer Braut: Sie saß mit gespreizten Beinen und stütze die Unterarme auf die Knie.

“So sieht man sich wieder.”

“Ich hasse dich”, erwiderte sie. Dann gingen sie hinein zu ihm in die Wohnung.
 

Er gab ihr eine Tasse Tee und ließ sich zu ihr auf das Sofa fallen.

Dann schwiegen sie und es war so still, dass er beinah einschlief. Er hatte die letzten paar Wochen nicht richtig geschlafen. Er war müde. Vom Leben. Lebensmüde.

“Hasst du mich denn auch? Wenigstens ein bisschen?” Ihre Stimme riss ihn aus dem Schlummer.

Er wusste trotzdem sofort, was sie meinte; also antwortete er mit “ja”. So sanft hatte seine Stimme noch nie geklungen.

“Was ist bloß mit uns passiert?”, fragte sie verwirrt. Als könnte sie es tatsächlich nicht fassen. Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die vom Kuss mit Lippenstift verschmierten Lippen. Sie meinte nicht den Kuss.

“Hinata hat immer gesagt, für jemanden mit meinen Augen bin ich ziemlich blind.”

Tenten trank einen Schluck. “Erstaunlich kluges Mädchen, deine Cousine.”

“Willst du Kiba anrufen?”, fragte er schließlich.

Gott, der Arme saß wahrscheinlich schon seit Stunden in ihrem Hotelzimmer. Oder vielleicht war er nach Hause gefahren in der Hoffnung, dass sie dorthin gegangen war.

“Du weißt, ich muss wieder zu ihm zurück, nicht wahr?”

“Du musst gar nichts. - Aber ich bin kein Dummkopf”, erwiderte er ruhig. Das hieß soviel wie, dass er die Situation sehr wohl abschätzen konnte.

Wenigstens hatte er in seiner maßlosen Arroganz nicht gedacht, dass sie an ihrem Hochzeitstag mit ihm davon laufen würde.

Sie dachte an glücklichere Zeiten und fragte sich nochmals wie es jemals so weit hatte kommen können, wähend sie an ihrem heißen Tee nippte.
 

***
 

Sie hatte sich beinah nach ihm verzehrt; jede Faser ihres Körpers hatte nach ihm geschrien und sie hatte jede einzelne ignoriert. - Nicht, dass irgendetwas in Gang gekommen wäre, wenn sie es nicht getan hätte. Denn Neji hätte sich so oder so nie auf sie eingelassen. Es mussten ja schließlich erst zwölf Jahre ins Land ziehen, bevor sie ihren ersten Kuss von ihm erhalten würde, und das auch noch an ihrem Hochzeitstag. Und zwar nur Tentens, nicht seinem.

Aber das wusste die fünfzehnjährige Tenten noch nicht.

Alles, was sie wusste war, dass sich ihr Körper seltsam benahm und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Und so begann der steinige Weg zum Teufelskreis aus unterdrückten Gefühlen.

Gemeinsame Trainingstage und Missionen. Heimliche Blicke. Nie ein Wort. Nie eine Berührung.

Nicht einen Funken Wahrheit hatten sie füreinander übrig.

Bis es zum Eklat kam.

Es war an einem schönen Tag. Wie Tentens Hochzeit. Ein wirklich schöner Tag.

Sie saßen auf der Wiese hinter Konoha-Gakure, gerade über zwanzig Jahre alt, und feierten seine Ernennung zum Jounin. Selbstverständlich hatte er die Prüfung geschafft, obwohl er einer der Jüngsten Anwärter gewesen war. Tenten wollte lieber noch ein oder zwei Jahre warten bis sie sich selbstsicher genug fühlte.

“Selbstdisziplin ist der Schlüssel...”, murmelte er und reckte das Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen.

Tenten seufzte. “Irgendwann wird dich deine Selbstdisziplin noch etwas kosten”, behauptete sie.

Er glaubte ihr nicht.

“Hast du gar keine Angst irgendetwas zu verpassen?” Sie war näher zu ihm gerutscht. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich eingebildet, dass er zugänglicher sein würde, wenn er erst eins seiner Ziele erreicht hatte.

Er verstand sie nicht. Sein leerer Blick ruhte auf ihr. “Nein. Was denn?”

“Andere Erlebnisse im Leben? Es gibt mehr als nur den Beruf.”

Er schüttelte entschieden den Kopf. “Nicht für mich.” Es klang so unglaublich sicher…

Ihre Hand, die sich langsam doch stetig auf den Weg zu seiner gemacht hatte, zog sich reflexartig zurück. Die hastige Bewegung entging seinem wachsamen Blick nicht.

Plötzlich hatte er das Bedürfnis etwas zu sagen, doch die Worte blieben in seinem Halse stecken. Er wurde das Gefühl nicht los, einen Fehler zu machen, aber er wusste nicht welchen. Er wusste nur, dass sie im Begriff war zu gehen. Sie war bereits dabei ihre Waffen einzusammeln.

“T-”, aber das Wort wollte sich nicht von seinen Lippen formen lassen.

Sie hörte den beginnenden Laut und wandte sich zu ihm um. Etliche Herzschlage lang sah es so aus als wartete sie auf etwas. Er starrte nur zu ihr hoch. Das Licht spielte mit den Facetten ihres seidigen braunen Haars.

“Ich muss jetzt los.” Sie lächelte sogar. Sie winkte.

Es war das letzte Mal, dass er sie sah, bis zu ihrer Hochzeit.
 

***
 

Jetzt saß die achtundzwanzigjährige Tenten in ihrer Hochzeitsnacht auf der Couch ihres besten Freundes, einem Semi-Soziopathen, den sie seit sieben Jahren nicht gesehen und doch vorhin noch geküsst hatte.

“Ich muss jetzt nach Hause”, gestand sie ihm zum zweiten Mal. Sie stellte ihre Tasse auf dem Wohnzimmertisch ab, borgte sich einen Pullover aus dem Kleiderschrank im Flur - Was ein Glück, dass Neji nie das Bedürfnis hatte zu renovieren - und machte sich auf den langen Weg nach Hause.

“T-...”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aliesa
2015-02-10T22:39:31+00:00 10.02.2015 23:39
toll wie sie sich ihre liebe durch hass gestehen!

aber das kappi ist das traurigste... *schnief* warum kann er sie nicht einfach aufhalten??

cu


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