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Muzukashii Sekai

MiA x Meto / Tsuzuku x Meto
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, nach dem Dramakapitel kommt jetzt wieder ein etwas ruhigeres MiA-Kapi. Komplett anzeigen

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[MiA] Act 12

Ich traf mich wieder mit Mariko. Sie war so etwas wie meine beste Freundin und zurzeit neben Meto die einzige Person, mit der ich mich regelmäßig traf. Ich lebte noch nicht sehr lange in dieser Stadt und hatte neben meiner Partybekanntschaften, die ich jedoch selten länger als einen Abend kannte, noch niemanden wirklich kennen gelernt.
 

„Und? Wie geht’s dir? Immer noch verliebt?“, fragte Mari und wippte grinsend mit den Augenbrauen.

Ich nickte und musste allein vom Gedanken an Meto lächeln.

„Aber zieh mich nicht immer damit auf, okay?“, antwortete ich.

„Alles klar, Mialein.“ Sie grinste mich weiter an, doch dann wurde sie auf einmal ernst. „Hör mal, ich hab ein bisschen ein komisches Gefühl bei dieser Sache. So als ob das alles noch mal ziemlich kompliziert wird.“

„Ich auch“, gab ich zu. „Aber weißt du, Mari… das ist mir irgendwie egal, verstehst du?“

„Du bist verliebt, deshalb ist es dir egal. Und ich will dir das auch gar nicht kaputtreden. Ich will dir nur sagen, dass du auf dich aufpassen sollst. Auch, wenn keiner von den beiden deine Gefühle verletzen will, kann das trotzdem passieren.“

„Warum denkst du denn, dass es noch komplizierter wird?“, fragte ich, wissend, dass meine Cousine eine ziemlich treffende Menschenkenntnis hatte. Und, wenn ich so darüber nachdachte, besonders darüber wie sich Tsuzuku mir gegenüber verhielt, musste ich meiner Cousine ja Recht geben, er war schon ziemlich merkwürdig.

„Ich hab diesen Tsuzuku doch neulich auch gesehen. Das zwischen Meto und ihm scheint eine etwas komische Freundschaft zu sein. Ich weiß nicht, was passiert, wenn du da als Dritter von außen dazukommst.“ Mari sah mich ernst an. „Wenn irgendwas ist, was ich wissen sollte, sagst du Bescheid, oder?“

Ich nickte.
 

Sie schien sich wirklich Sorgen um mich zu machen. Und ich beschloss, zu ihr ganz ehrlich zu sein. Und so erzählte ich ihr, dass ich Metos Geheimnis kannte, zumindest das, was er offenbar vor den Leuten im Akutagawa-Park geheim hielt.

Warum ich jetzt vor ihr damit herausrückte? Nun ja, ich konnte es einfach nicht mehr für mich behalten. Geheimnisse drücken so auf die Seele und wenn Mari sich schon Sorgen um mich machte, dann sollte sie auch wissen, was mich belastete.
 

„Meinst du, sein Freund weiß davon, dass er in solchen… besseren Verhältnissen lebt?“, fragte Mari.

„Ich weiß nicht“, antwortete ich. „Aber ich hab so das Gefühl, dass Tsuzuku davon keine Ahnung hat.“ Jetzt, wo ich es sagte, war ich mir sicher und konnte es auch verstehen. Denn es musste für einen Obdachlosen ein ziemlich mieses Gefühl sein, wenn der beste Freund in einer so schicken Villa wohnte. Ich an seiner Stelle wäre auf Distanz gegangen und da eine solche Distanz zwischen ihm und Meto ganz offensichtlich nicht existierte, konnte ich davon ausgehen, dass er nichts vom Geheimnis seines besten Freundes wusste.
 

Mari und ich verbrachten wieder den Nachmittag zusammen. Später, als es schon dunkel wurde, kam ich auf meinem Heimweg durch Akayama und blieb kurz vor der weißen Villa stehen. Das Fenster rechts oben, in dem eine brennende Lampe stand, war auf Kipp geöffnet und ich hörte Musik herausrieseln. Wobei Rieseln das falsche Wort war, denn ich erkannte ein älteres Stück von D’espairs Ray, das ungefähr so melodisch war wie eine Dampfmaschine.

Ich trat einen Schritt zur Seite und sah wieder den kleinen Ausschnitt des Diru-Posters.

Als sich dann plötzlich die Vorhänge bewegten, drehte ich mich schnell um und lief davon, so schnell und gleichzeitig unauffällig, wie ich konnte.
 

Zu Hause kümmerte ich mich erst um Sawako, dann machte ich mir etwas zu essen. Und die ganze Zeit dachte ich an Meto und hoffte inständig, dass er mich nicht gesehen hatte. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich ausgerechnet vor seinem Haus, vor seinem Fenster stehen geblieben war? Hunderte von gelogenen Erklärungen fielen mir ein, doch ich wusste, dass ich ihm, sollte er mich wirklich danach fragen, die Wahrheit sagen würde. Einfach, weil ich ein sehr schlechter Lügner bin.
 

Ich ließ mich aufs Sofa fallen und schaltete den Fernseher an. Sawako sprang zu mir und während ich mehr oder weniger aufmerksam verfolgte, wie Gackt sich zum Amüsement des Publikums mal wieder einer Nicht-Lachen-Challenge stellte, kraulte ich meiner Katze das weiche Fell und nahm hin und wieder einen Schluck Tee.

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf die öden Fernsehwitze und schaltete um, nur um bei einer noch idiotischeren Sendung namens AKBingo zu landen, die Gackts Sich-lächerlich-machen noch in den Schatten stellte. Sawako bedachte die kindisch klatschenden und kichernden Idol-Girlies mit einem abschätzigen Blick und ich schaltete den Fernseher aus.
 

„Was ist, gehen wir schlafen?“, fragte ich. Meine flauschige Mitbewohnerin ließ ein leises Miauen hören, was ich mal frei als Ja übersetzte und mich somit langsam bettfertig machte.

Die Nacht bestand aus Träumen von Meto und zweimaligem Aufwachen zu unmöglichen Uhrzeiten. Und als ich am Morgen aufwachte, hatte ich ein gewisses Problem in der Körpermitte, das ich mit einer kalten Dusche bekämpfte.

Als ich dann fertig und relativ entspannt aus dem Haus ging, um mich auf den Weg zum Buchladen zu machen, wusste ich zwar, dass ich Meto irgendwann sagen musste, inwiefern ich sein Geheimnis kannte, hatte jedoch keine Ahnung, wie das gehen sollte, ohne dass er allzu sauer auf mich sein würde.
 

Die Arbeit war nicht sonderlich spannend und dauerte den ganzen Tag. Es war ziemlich viel los, deshalb hatte ich kaum Zeit zum Nachdenken und so beschränkte sich das auf meine Mittagspause. In dieser beschloss ich, heute im Park vorbeizuschauen. Vielleicht war Meto ja da und ich konnte schon mal vorfühlen, wie es mit dem Geheimnis aussah.

Ja, ich hatte meinen vorherigen Entschluss, ihn nie wissen zu lassen, dass ich es wusste, ziemlich weit revidiert. Das Gespräch mit Mari hatte mir gezeigt, dass solche Geheimnisse schwer zu halten waren und einen selbst und den anderen sehr belasten können. Und so hatte ich beschlossen, Meto irgendwie wissen zu lassen, dass ich wusste, wo er lebte.
 

Ich ging also nach der Arbeit in den Akutagawa-Park und tatsächlich war sowohl Meto als auch Tsuzuku da, zusammen mit zwei Mädchen, von denen eine kurzes, grün-schwarzes und die andere langes, blaues Haar hatte.

Dass ich in einem unpassenden Moment gekommen war, bemerkte ich erst, als ich schon zu nah dran war, um wieder zu gehen. Tsuzuku hatte ein breites Pflaster auf der Innenseite seines linken Armes und Meto saß ziemlich verstört daneben.

„Ich hab’s gerade rechtzeitig gesehen“, erzählte das blauhaarige Mädchen gerade.

„Tsu…“, sagte Meto leise, „du hast mir mal versprochen, dass du das nicht mehr machst…“

„Tut mir Leid…“
 

Oh Gott, dachte ich, trat ein paar Schritte zurück und drehte mich um, doch im selben Moment hörte ich Meto etwas lauter „MiA?“ fragen. Ein Stoßgebet zum Himmel schickend drehte ich mich zu ihm um und ging wieder auf die kleine Gruppe zu.

Sobald Tsuzuku mich bemerkte, zog er den Ärmel seines schwarzen Shirts herunter und verdeckte so das Pflaster, das sogar ein wenig durchgeblutet war. Die Stimmung war komisch und die beiden Mädchen verschwanden mit einem leisen „Dann lassen wir euch mal alleine…“
 

Einen Moment schwiegen wir uns an, dann nahm ich allen Mut zusammen und sagte: „Meto, kann ich mal mit dir reden?“

Meto tauschte einen Blick mit Tsuzuku, der nickte schwach und Meto stand auf. „Wir gehen zum Fluss, okay?“

Als wir dann dort am Ufer standen, fragte er: „Was ist denn?“

Mein Mut war schon wieder am Vergehen und ich wusste, allzu bald würde ich ihn, wenn er einmal weg war, nicht wiedererlangen, und so platzte ich mehr ungewollt mit dem heraus, was mir schon seit gestern durch den Kopf ging:

„Meto, ich weiß, wo du wohnst. Du lebst in Akayama, in einer weißen Villa und in deinem Zimmer hängt ein Poster von Dir en Grey, das man vom Fenster aus sehen kann.“

Sein überraschtes, geschocktes Gesicht würde ich wohl so bald nicht vergessen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, es ist raus. Geheimnis Nummer eins ist zumindest zwischen MiA und Meto aufgedeckt. Dass das noch das kleinste Geheimnis in dieser Geschichte ist, ahnt da noch keiner.
Wie immer schicke ich das nächste Kapitel so bald wie möglich nach ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2015-01-25T22:47:00+00:00 25.01.2015 23:47
Spannend spannend
Von: abgemeldet
2015-01-25T21:45:45+00:00 25.01.2015 22:45
Jetzt bin ich aber gespannt wie es weitergeht
Von:  Tesla
2015-01-25T06:24:03+00:00 25.01.2015 07:24
Oh weh. Ich wette neben denen hätte auch ne Bombe einschlagen kommen und meto hatte nix bemerkt. Gott der arme bin gespannt wie er da jetzt drauf reagiert.
Antwort von: Harulein
25.01.2015 07:41
Wirst du bald sehen, ich schicke gleich das nächste Kapitel los ^^
Von:  Enoka
2015-01-24T21:27:02+00:00 24.01.2015 22:27
Ich hab gerade keine Ahnung, was ich denken soll, weil ich total verzweifle. Armer MiA ...

Meto muss doch innerlich fertig sein, weil MiA es weiß und er doch genau davor Angst hat, dass das jemand weiß.
Antwort von: Harulein
25.01.2015 07:44
Ja, das macht Meto echt zu schaffen. Aber im Vergleich zu dem gewaltigen Geheimnis, das er später noch tragen muss, ist das hier fast nichts.


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