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Apfelkuchen

Fenders
von

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Zitronenkuchen

Fenris konnte nicht von sich behaupten, dass er sonderlich gut oder lange geschlafen hätte, als er sich in sein Bett hatte fallen lassen. Zu sehr beschäftigten ihn noch das, was in der Klinik passiert war. Und vor allem, was vielleicht noch kommen würde. Nicht, dass er da schon einen besonderen Plan hatte oder dergleichen. Eigentlich wollte er durch seine Aktion nur sicherstellen, dass er die Kontrolle behielt.
 

Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass er am nächsten Tag immer nervöser wurde, je näher der Abend kam. Um sich abzulenken hatte er sogar schon damit angefangen, das Anwesen ein wenig zu säubern. Okay, streng genommen hatte er nur die ganzen Skelette aus der Eingangshalle entfernt. Danach hatte ihn der Keller einfach wieder zu sehr gelockt. Betrinken war sicherlich sowieso einfach noch immer die beste Idee.
 

Mit gleich zwei Flaschen ging der Krieger schließlich wieder in sein Schlafzimmer und setzte sich an den Tisch. Aus den zwei Flaschen wurden bald drei und als die Kirchenuhr schließlich Mitternacht schlug und von dem Magier noch immer jegliche Spur fehlte, flog die erste leere Flasche gegen die Wand. Enttäuschung machte sich in dem Krieger breit und gleichzeitig verfluchte er sich selbst.
 

Erneut hatte sich Fenris dazu hinreißen lassen, einem Magier zu vertrauen und erneut war dieses Vertrauen gebrochen worden. Aberdiesmal würde er es nicht einfach sclucken und vergessen, nein! Er würde der verfluchten Abscheulichkeit zeigen, dass man mit ihm nicht spielte. Zumindest nicht mehr. Diese Zeiten waren endgültig vorbei und das würde er den Magier auch spüren lassen.
 

Ein wenig schwankend stand der Elf erst vom Stuhl auf und griff nach der Weinflasche, welche zumindest noch zu einem Drittel gefüllt war. Noch, genau. Denn das würde sich bestimmt auch recht bald ändern. Höchst wahrscheinlich sogar, noch bevor er die Haustüre erreicht hatte. Langsam ging er die Treppe herunter und trank unten angekommen auch sofort einmal einen kräftigen Schluck.
 

„Verfluchter Magier! Das werdet Ihr mir büßen“, grollte Fenris leise und nahm gleich noch einmal einen Schluck und – oh Wunder! – die Flasche war tatsächlich jetzt schon leer! Da war aber auch mal mehr drin gewesen, nicht? Auch diese Flasche lernte fliegen und zerschellte mit einem schönen Krachen dicht neben seiner Haustüre. Welche kurz darauf aufflog und gegen die Wand knallte.
 

Für einen kurzen Moment stutzte der Krieger und fühlte sich fast schon ein wenig schlecht. Hatte er dem Magier vielleicht doch unrecht getan? Obwohl, nein... das da war nicht der verfluchte Magier. Außer natürlich, er war in einen missglückten Zauber geraten und musste sein Dasein nun als Frau fristen.
 

„Fenris! Ich muss- Habt Ihr etwas getrunken?! Wenn Ihr so weiter macht, dann sterbt Ihr noch an Leberversagen“, beschwerte sich die Frau auch sofort und langsam drang auch die Erkenntnis durch seinen zugegebenermaßen etwas vernebelten Verstand. Das da war nicht Anders in Frauenkleidern, sondern eine mehr wie nur besorgte Hawke. Warum war sie hier?
 

„Ich habe nicht getrunken“, erwiderte der Elf trotzig und allein seine Stimme verriet seine Lüge schon sofort. Unruhig geworden begann er damit, sein Gewicht hin und her zu verlagern, doch er hörte recht schnell wieder damit auf als er spürte, dass er dadurch sein Gleichgewicht verlor. Vielleicht war er ja doch ein ganz kleines wenig betrunken. Sie konnte sich ja bei Anders darüber beschweren!
 

„Nein, natürlich nicht...“, seufzte Hawke auch schon leise und schüttelte den Kopf, was Fenris allein beim Zusehen schon einen Brummschädel verpasste. „Ihr seid alt genug, um für Euch selbst Sorge zu tragen“, oh und wie er das war, „und darum bin ich auch nicht hier. Bitte sagt mir, dass Anders bei Euch ist!“
 

Fenris war eindeutig zu betrunken, um den überraschten Gesichtsausdruck zu verbergen, als er dieser Bitte hörte. Was wollte Hawke ihm damit sagen? Wusste sie etwa von dem, was da lief? Nicht, dass da etwas zwischen ihnen lief. Der verfluchte Magier war ja nicht aufgetaucht und-
 

„Er wollte also wirklich hier und ist nicht aufgetaucht? Verdammt, das ist nicht gut!“, fluchte ihre Anführerin und machte dem Elfen damit bewusst, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Sofort begannen seine Ohrspitzen zu Glühen und er hoffte nur, dass er nicht alles laut gesagt hatte. Aber wenn, dann schien Hawke sich nicht daran aufzuhalten. Gute Frau!
 

„Was ist passiert?“ Erneut sickerte die Erkenntnis langsam durch seinen vernebelten Verstand, diesmal jedoch eine Spur schneller. Scheinbar musste ja etwas vorgefallen sein, wenn Hawke hier war und nach Anders fragte.
 

„Lirene. Sie kam vor wenigen Minuten zu mir und fragte, ob Anders noch noch hier wäre. Sie hatte ihn vor einigen Stunden wohl mit einem Kuchen in der Hand getroffen, scheinbar auf dem Weg in die Oberstadt.“
 

Oh... Anders hatte sich doch auf den Weg hierher gemacht? Und das schon vor Stunden? Und warum war er dann verflucht noch mal nicht hier? Wahrscheinlich hatte der sich noch verirrt und war dann im Bordell gelandet. Ha! Genau, immerhin hatte er dort mehr wie nur ein Mal ein Angebot bekommen. Wahrscheinlich hatte er es diesmal auch einfach nur angenommen.
 

Bevor Fenris weiter darüber nachdenken konnte, hörte er schwere und schnelle Schritte. Wenig später stand auch schon Varric in seiner Eingangshalle und dicht hinter ihm trat auch Isabela schon ein. Hatten sie heute eine Versammlung geplant, oder warum kamen sie bitte alle zu ihm? Er musste jetzt erst einmal einen gewissen Magier aus dem Bordell holen und seine Mordgedanken befriedigen!
 

„Schlechte Nachrichten, Darling“, bemerkte Isabela schon und sorgte kurz dafür, dass Fenris von seinen momentanen Mordgedanken abließ und zu seinen ungewollten Gästen sah. Die Piratin wirkte ungewöhnlich ernst und auch Varric war so weit von einem Lächeln entfernt, wie Varric von einer weiteren Weinflasche.
 

„Blondie hat sich scheinbar mit ein paar Templern angelegt“, fügte der Zwerg auch schon weiter aus und Fenris konnte regelrecht spüren wie er nüchtern wurde. Sicher, er hegte gerade den einen oder anderen bösen Gedanken aber ein besänftigter Heiler war nicht unbedingt darin vorkommen. Zumindest diesmal nicht. Auch Hawke schien nicht sehr begeistert darüber und stieß ein leises Stöhnen aus.
 

„Was? Warum?“
 

„Nun, Blondie halt. Ein paar Anwohner haben gesehen, wie sie ihn mitgenommen haben und-“, begann Varric zu erklären, verstummte jedoch jäh als Fenris wütend grummelnd und fluchend an ihnen vorbei nach draußen stiefelte. Weder seine unvollständige Rüstung noch das komplette fehlen seiner Waffe schien ihn dabei zu stören.
 

„Fenris! Was ist los? Was macht Ihr?“, rief Hawke fragend und folgte dem weiterhin grollenden Elfen, genau wie auch Isabela und Varric. Nur dass Varric im Gegensatz zu ihnen allen jetzt breit zu Grinsen begann. Natürlich, er konnte verstehen, was der Elf dort auf Tevene fluchte.
 

„Nur die Ruhe, Champion. Fenris will nur der Galgenburg einen kleinen Besuch abstatten“, übersetzte der Zwerg auch schon und schien sich als einziger wirklich zu freuen. Isabela lächelte schließlich ebenfalls und nur Hawke blieb skeptisch. Sie wollte Anders auch da rausholen aber... sie konnte doch schlecht einfach die Galgenburg stürmen gehen! Aber genau das hatte der Elf scheinbar gerade vor, so zielstrebig wie er darauf zuging, dabei stetig auf Tevene fluchend.
 

"Varric! Was hat er jetzt wieder gesagt?", fragte Hawke nach, als ihr Zwerg noch immer lachte, statt zu übersetzen. "Oh, nur dass er Blondie eine Katze schenken wird, wenn wir ihn gefunden haben... Und anschließen nimmt er sie ihm wieder weg!"
 

Auch Hawke begann nun leise zu lachen, immerhin war das wirklich schon eine richtige Grausamkeit für den Magier. Zumal es ja nicht das erste Mal wäre, dass man ihm erst eine Katze gab und ihn anschließend dazu zwang, sie wieder abzugeben. Trotzdem war die Vorstellung sehr... erheiternd. Vor der Galgenburg auf Cullen zu treffen war hingegen weniger erheiternd.
 

„Champion! Was macht Ihr um diese Zeit hier? Wenn Ihr Eure Schwester besuchen wollt-“, begann Cullen auch schon, doch weiter kam er nicht, da Fenris schon dicht an ihn herantrat. Der Größenunterschied schien den Krieger dabei nicht weiter zu stören. Dafür störte diesen scheinbar aber doch recht offensichtlich die Alkoholfahne des Elfen. Dem Gesicht nach zu urteilen zumindest.
 

„Ihr habt etwas, was mir gehört und ich will es zurück. Sofort!“, knurrte Fenris und sorgte erneut dafür, dass Varric grinste und Hawke ungläubig dreinblickte. Hatte Fenris gerade wirklich gesagt, dass Anders ihm gehörte? Das würde den Heiler bestimmt interessieren.
 

„Verzeiht, ich weiß nicht, wovon Ihr da sprecht“, erwiderte der Knight-Commander langsam und verschränkte die Arme vor der Brust, während Fenris ihn finster anfunkelte. Nur gut, dass dieser noch nicht zu leuchten begonnen hatte. Das könnte sonst unangenehme Fragen aufwerfen. Fragen, für die Hawke gerade wirklich keine Nerven hatte.
 

„Meint Ihr nicht, ich sollte langsam dazwischen gehen?“, wisperte die Anführerin leise und sofort legte Isabela ihr kopfschüttelnd einen Arm um die Schultern.
 

„Nein, Sweetheart. Das würde doch die gesamte Stimmung vernichten. Außerdem haben wir morgen dann etwas, was wir im Gehängten Mann erzählen können!“, gab sie auch schon genauso leise zurück, während Fenris und Cullen sich nun scheinbar zu Tode starren wollten.
 

„Ihr“, begann Fenris und ließ es sich diesmal nicht nehmen, dem Templer dabei gegen die Brust zu tippen, „habt etwas“, erneut tippte er den Templer an, „was mir gehört!“ Abermals wollte Fenris diesen antippen, wurde jedoch von diesem diesmal davon angehalten.
 

„Ich versichere Euch, dass ich nichts habe, was Euch gehört hat. Wenn Ihr nun gehen würdet?“
 

„Oh, und wie ich gehen werde!“, grollte der Elf, ehe er leise auf Tevene fluchte. „Aber zuerst werdet Ihr den verdammten Magier rausrücken! Sofort, sonst gehe ich selbst rein und hole ihn raus.“
 

„Magier? Was für ein Magier? Wir haben schon seit Tagen keine neuen Magier in die Galgenburg gebracht.“ Cullen schien ehrlich verwirrt, doch Fenris war es scheinbar egal. Als das Lyrium langsam zu leuchten begann, schritt Hawke schließlich doch ein und legte dem Elfen eine Hand auf die Schulter.
 

„Wir haben Informationen, dass Templer eine Person mitgenommen haben. Einen Magier, den wir persönlich kennen“, sagte sie ruhig zu Cullen, welcher die Stirn kurz in Falten legte und zu überlegen schien.
 

„Wir haben vor einiger Zeit eine Person mitgenommen, ja. Aber diese war mit Sicherheit kein Magier. Davon abgesehen dürfte ich auch keinen Magier einfach ‚rausrücken‘“, erklärte Cullen und schüttelte langsam den Kopf. Fenris schien ihm jedoch noch immer kein Wort zu glauben und wollte sich allem Anschein nach auf den Templer stürzen. Was war nur mit dem Elfen los?! Man könnte ja fast glauben, dass ihm Anders wirklich wichtig war.
 

„Fenris, beruhigt Euch! Wir können nicht viel machen. Zumindest jetzt nicht. Sollte sie Anders haben, würden wir es jetzt nur schlimmer für ihn machen. Varric und Isabela werden sich weiterhin umhören und herausfinden, was passiert ist“, murmelte ihre Anführerin, während sie den wütenden Elfen langsam zurück zog. „Entschuldigt die Unannehmlichkeiten, Knight-Commander. Fenris hatte einen schweren Tag.“
 

Ha, schweren Tag! Aber egal, der Commander schien diese Entschuldigung zu glauben und nickte einfach nur, während sie sich wieder von der Galgenburg entfernten. Hawke glaubte dem Templer und ein Blick auf ihre Gefährten zeigte, dass sie ähnlich dachten. Bis auf Fenris natürlich.
 

„Fenris, Ihr solltet wieder zurück ins Anwesen gehen. Wahrscheinlich gibt es eine ganz einfach Erklärung dafür. Sollte Anders in der Galgenburg sein, werden wir es herausfinden“, versuchte Isabela den grollenden und fluchenden Elfen zu besänftigen. Dieser grollte und fluchte aber nur noch lauter und stampfte schließlich wieder wütend weg.
 

Er glaubte dem Knight-Commander kein einziges Wort. Wahrscheinlich hatte dieser selbst den Magier abgefangen und ihn anschließend in die Galgenburg gebracht. Und wahrscheinlich plante er bereits schon das Ritual der Besänftigung für Anders. Oh, er würde Cullen umbringen, sollte er seinem Magier-
 

Entsetzt blieb Fenris in der Dunkelheit stehen. Wann hatte er gleich noch angefangen, Anders als seinen Magier anzusehen? Und seit wann interessierte es ihn überhaupt, was mit diesem passierte? Er sollte den Wein wirklich nicht mehr anrühren, wenn er schon so zu denken begann. Mit einem leisen Seufzen setzte der Elf seinen Weg fort und beließ es dabei. Er hatte einfach nur zuviel getrunken und hatte daher nicht mehr klar denken können.
 

In seinem Anwesen angekommen bemerkte er den Kuchen nicht, welcher in der Eingangshalle auf einem Tisch stand. Oder den Stab, der zusammen mit einem Mantel und einem fedrigen Schulterschutz auf einem Stuhl lag. Den lächelnden Magier auf seinem Bett bemerkte er jedoch sofort.
 

„Ich hatte schon angefangen mir Sorgen zu machen. Wie lange hattet Ihr vorgehabt mich warten zu lassen?“, fragte die verfluchte Abscheulichkeit. Gerade so, als wäre nichts passiert. Und dieses Grinsen dort erst auf seinem Gesicht! Mit einem leisen Knurren aktivierte Fenris seine Fähigkeit und warf sich auf den überraschten Magier.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Isthar
2015-03-24T19:08:13+00:00 24.03.2015 20:08
Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, was mit Anders passiert ist. War er garnicht bei den Templern? Und wenn nicht, warum hat er dann so lange gebraucht?
Ich hoffe du lässt uns nicht all zu lange warten ^^
Die Idee mit den verschiedenen Gebäcksorten zu jedem Kapitel finde ich übrigens total genial. Was für Köstlichkeiten gibt es wohl in der Geschichte noch?
Antwort von:  Dekowolke
26.03.2015 15:10
Bei den Templern war er nicht, nein :D aber Fenris wird auf eine Aufklärung bestehen und sie auch bekommen^^ begeistert wird er jedoch nicht davon sein...
Und es freut mich, dass die Idee mit den Backwaren so gut ankommt :3 ich versuche auch, mir nicht allzu viel Zeit zu lassen ^^
Von:  KleineSchwester
2015-03-20T17:34:36+00:00 20.03.2015 18:34
Du bist so gemein!!! Da seh ich, dass, zu meiner maßlosen Freude, das nächste Kapitel on ist und dann endet es mit 'nem fiesen Cliffhanger... Sadistin! T_T
Andererseits... Große, große Vorfreude! X3 Ich bin schon gespannt, wie's weitergeht. ^^

Antwort von:  Dekowolke
20.03.2015 19:54
Haha ja der ist wirklich gemein, ich weiß xD aber es ging nicht anders sonst wäre das Kapitel zu lang geworden^^'


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