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Geschwisterbande

von

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Großer kleiner Bruder

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an Harry Potter sowie an den in dieser Fanfiction auftretenden Charakteren. Die folgende Geschichte entstammt allein meinen Hirngespinsten und ich verdiene kein Geld damit.
 

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„Ooh, welch seltene Begebenheit! Was führt dich denn in die große Halle, Perce?“

Grinsend setzte sich Fred Percy gegenüber an den langen Tisch der Gryffindors. „Haben sie dich aus der Bibliothek geworfen?“
 

Percys Blick hob sich finster über den Rand des Buches in seiner Hand.

„Wenn du es genau wissen willst: Irgendjemand hat mitten in der Bibliothek eine Ladung Stinkbomben hochgehen lassen, sodass Madame Pince gezwungen war, sie bis morgen zu schließen.“

„Hey, schau mich nicht so an. Wir waren’s nicht.“

„Blödsinnige Machenschaften wie diese tragen immer eure Handschrift.“

„Danke für das Kompliment.“ Freds Grinsen wurde breiter. „Aber ich muss dich enttäuschen. Mit dieser Meisterleistung haben wir ausnahmsweise nichts zu tun.“
 

„Wenn ich rauskriegen sollte, dass ihr es doch wart, werde ich dafür sorgen, dass ihr einen Monat lang die Klos putzen dürft. Und zwar ohne Zauberei!“, knurrte Percy und widmete sich wieder dem Lehrbuch der Zaubersprüche Band V.

„Och Perce, nimm doch endlich mal den Stock aus deinem Hintern und entspann dich.“

„Entspannen!? Ich muss mich auf meine Zwischenprüfungen vorbereiten! Wie soll ich mich entspannen, wenn ich nicht in Ruhe lernen kann?“

Fred lachte auf.

„Diese ollen Prüfungen sind doch erst in ‘nem halben Jahr. Ehrlich mal, du bist der größte Streber auf der ganzen weiten Welt. Ich weiß nicht, aber irgendwas müssen Mum und Dad bei dir falsch gemacht haben.“
 

Geräuschvoll schlug Percy sein Buch zu und warf Fred einen missbilligenden Blick zu.

„Wenigstens bringe ich gute Noten nach Hause“, sagte er in seinem gewohnt hochnäsigen Ton, woraufhin Fred nur genervt die Augen verdrehte.

„Ach richtig, wie konnte ich das vergessen. Perfect Percy. Er ist ja so toll und so belesen und so klug und überhaupt nicht langweilig oder besserwisserisch oder einfach nur die größte Spaßbremse des Jahrhunderts.“

Während Fred daraufhin begann eine beeindruckend originalgetreue Nachahmung Mrs. Weasleys zum Besten zu geben ("Kinder, von Percy könnt ihr euch alle noch eine Scheibe abschneiden!"), sammelte Percy mit düsterer Miene seine Bücher zusammen und stand schließlich ruckartig auf.

„Nur damit du es weißt: Es ist mir völlig gleichgültig, was du denkst.“ Er klemmte sich die Bücher unter den Arm und schob seine Brille auf der stolz in die Höhe gereckten Nase zurecht. „Wenn du mich entschuldigst.“ Und ohne Fred eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte er sich zum Gehen.
 

„Hey, Perce! Wenn du nicht bald mal raus in die Sonne gehst, wird man dich irgendwann noch mal mit der Maulenden Myrte verwechseln. Du siehst in letzter Zeit irgendwie käsig aus“, rief Fred ihm grinsend nach, als ein plötzliches Giggeln hinter ihm ihn dazu veranlasste den Kopf zu drehen. Ein paar Jungs aus seinem Jahrgang saßen am Hufflepuff Tisch und schienen die ganze Unterhaltung offenbar gespannt verfolgt zu haben.

„Oh man, was für ein Idiot“, meinte der eine, als er wieder zu Atem kam.

„Die schlimmste Art von Musterschüler. Habt ihr die Brille gesehen?“

„Modell 18. Jahrhundert würde ich sagen.“

„Letztens hat er meine Freundin angeblafft, nur weil sie ausversehen die Seite eines Buches aus der Bibliothek umgeknickt hatte. Mit Büchern geht man sorgfältig um, Fräulein! Einige dieser Exemplare sind über viele Jahrhunderte alt und wenn ICH, Oberschlaumeier Weasley, sowas noch EINMAL sehe, dann werde ich dich bei Madame Pince melden und dann bla bla bla“, äffte ein Junge mit kurzen, dunkelbraunen Haaren Percys Stimme nach, woraufhin seine Freunde erneut in lautes Gelächter ausbrachen.

„Du tust mir echt leid so jemanden in der Familie zu haben, George“, meinte der Junge, der Fred am nächsten saß und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter, schreckte jedoch im nächsten Moment überrascht zurück, als Fred seine Hand barsch von sich stieß. Das gewohnte Grinsen war inzwischen vollkommen aus dem Gesicht des Weasley Zwillings verschwunden.

„Erstens bin ich Fred“, sagte er trocken, ehe sein Blick ein Hauch gefährlicher wurde. „Und zweitens bin ich so kurz davor euch allesamt in kleine widerliche Knallrümpfige Kröter zu verwandeln. Mein Bruder ist vieles, aber kein Idiot. Also schließt nicht von euch auf andere. Wenn ich mitkriege, dass ihr noch einmal so einen hirnverbrannten Schwachsinn von euch gebt und euch auf diese armselige Art über ihn lustig macht, dann werde ich jeden einzelnen von euch bis in alle Ewigkeit in Fom von Juckpulver in den Wahnsinn treiben, klar? Schreibt euch das hinter die Löffel.“

„M-moment mal, du hast doch eben selbst-“

„Das ist etwas vollkommen anderes, ihr Pflaumen. Er ist mein Bruder!“

Die Jungen sahen sich kurz an, nuschelten anschließend unter Freds bösen Blicken ein paar Entschuldigungen und machten sich dann schleunigst aus dem Staub, vorbei an Percy, der vorhin unbemerkt im Schatten des Ausgangs stehen geblieben war und über dessen verdatterten Gesichtsausdruck sich nun langsam aber sicher ein kleines Lächeln legte.
 

Vielleicht war es ihm doch nicht so gleichgültig, was sein Bruder über ihn dachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tsuki-no-Akane
2015-07-17T13:00:53+00:00 17.07.2015 15:00
Super Story echt klasse wie du die Beziehung der beiden Brüder darstellst und das Fred seinen Bruder trotz aller Stichelein immer noch liebt.

mvG
Cyn


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