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Last Desire 11

von

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Simrah

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und sie sich auf den Weg machen wollten, da nahm Beyond Frederica noch mal zur Seite und sah sie eindringlich an. „Versprich mir bitte, dass du gut auf die anderen aufpasst, klar? Wenn L noch etwas zustoßen sollte, dann kann ich für nichts mehr garantieren.“ Doch das Albinomädchen war zuversichtlich und lächelte fröhlich wie sonst auch immer. „Keine Sorge, das schaffen wir schon. Liam ist ein hervorragender Kämpfer und ich weiß mich auch zu wehren. Ich gebe dir mein Wort, dass L nichts passiert, ebenso wenig wie Ezra und Elion.“ Trotzdem war Beyond unruhig und wäre am liebsten mitgekommen. Und da L seinen Pappenheimer inzwischen schon knapp eineinhalb Jahre kannte, nahm er seinerseits seine Mutter beiseite, um ein Wort mit ihr unter vier Augen zu sprechen. „Hab bitte ein Auge auf Beyond, ja? So wie ich ihn kenne, wird der sicherlich keine Ruhe geben und dann wieder ausbüchsen und nach uns suchen. Und genau das soll er nicht tun, aber er ist gerissener, als er eh schon aussieht. Könntest du da ein wenig aufpassen?“

„L“, sagte seine Mutter ruhig und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bin mit einem fünfjährigen Quälgeist fertig geworden, der sich bei jeder Gelegenheit heimlich im Supermarkt abgesetzt hat, um die Süßwarenabteilung zu plündern. Ich kriege das schon hin, keine Sorge. An der Eisenfaust von Tscheljabinsk kommt er nicht so leicht vorbei.“ Nun, da war auf seine Mutter wirklich Verlass und so konnte er wenigstens mit der Gewissheit gehen, dass Beyond außer Gefahr war. Noch einmal wollte er nicht riskieren, dass dieser sich in Lebensgefahr begab und dann vielleicht sogar noch draufging. Das konnte und wollte er einfach nicht zulassen, dafür liebte er ihn einfach zu sehr. Schließlich machten sie sich auf den Weg und überließen Elion die Führung. Dieser hatte die Spur der Proxy-Schwestern aufgenommen, war aber immer noch sehr skeptisch, was den Plan betraf. Er konnte sich nicht helfen, aber er hatte wirklich ernsthafte Sorge, dass das alles nicht funktionieren würde. Warum denn auch? Bis jetzt hatte er sich noch nie gegen den Einfluss des Alpha-Proxys… seiner leiblichen Mutter… wehren können. Er hatte wirklich Angst davor, den Proxys gegenüberzustehen und die Kontrolle verlieren. Wenn das geschah, dann würde er die anderen in Gefahr bringen, insbesondere Ezra. Und das durfte er nicht zulassen. Als würde der 16-jährige spüren, was in seinem älteren Freund vor sich ging, ergriff er dessen Arm und hakte sich bei ihm ein. „Ezra…“ „Hör endlich auf so ein Gesicht zu ziehen, als würden wir alle gleich über den Jordan gehen. Glaubst du ich hab keinen Schiss? Aber ich vertraue dir und ich weiß, dass du uns nichts tun willst. Und wenn diese Hexen versuchen sollten, dir wieder so eine Gehirnwäsche zu verpassen, dann sorg ich höchstpersönlich dafür, dass du wieder zur Vernunft kommst. Und wenn ich dir sogar an den Haaren ziehen muss.“ „Danke Ezra. Aber… wenn ich es nicht schaffen sollte, musst du dich bitte von mir fernhalten und hinter Liam und Frederica bleiben. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich dir etwas antun könnte.“ „Du musst nur auf deine eigene Stärke vertrauen“, erklärte Liam und ihm war nichts anzumerken. Wahrscheinlich machte er sich nicht einmal ernsthaft Sorgen, weil er ja um seine Stärken wusste und wild entschlossen war. So entschlossen, dass er sich sogar mit Ajin Gamur, dem höchsten und mächtigsten aller Wesen angelegt hätte. Ob es nun Mut oder Verrücktheit war, ließ sich nur schwer sagen, aber je mehr L diese Seite von ihm sah und hörte, wie weit Liam für Jeremiel gehen würde, desto mehr wuchs auch irgendwie die Anerkennung. Zwar war er nach wie vor der Meinung, dass Liam nicht der richtige Partner für Jeremiel war, weil dieser ein extrem gefährlicher Mafiaboss war, aber eines zeichnete ihn aus: seine bedingungslose Liebe und Treue. Und ihm war wirklich zuzutrauen, dass er sich mit wirklich jedem angelegt hätte, der sich ihm in den Weg stellte. Und das machte es ihm leichter, sich mit der Tatsache abzufinden, dass Liam der Partner seines Bruders war. „Wie weit sind wir von den Proxys entfernt?“ Elion hob kurz den Kopf, als versuchte er, ein Geräusch zu orten. „Nicht mehr weit. Sie bewegen sich langsam in unsere Richtung, aber ich kann Mutter oder Jeremiel nicht wahrnehmen. Wahrscheinlich halten sie sich fürs Erste versteckt. Ich hoffe nur, dass es auch wirklich funktioniert.“ Sie kamen in eine etwas abgelegene Gegend im East End und betraten eine stillgelegte Fabrik. Schließlich blieb Elion stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann aber hörten sie Schritte und der Proxy. Elion riss vor Entsetzen weit die Augen auf, ging ein paar Schritte zurück und presste eine Hand gegen seine Stirn. „B-bleibt weg von mir…“, rief er mit zitternder Stimme. Sofort reagierte Frederica und zog L und Ezra beiseite, während Liam sich bereit zum Angriff machte. Man konnte förmlich beobachten, wie Elion sich veränderte und vollkommen apathisch wurde. Er stand völlig neben der Spur und sah aus, als wäre er in einer Art Trance. Und dann hörten sie ein leises Kichern. Hinter den alten Maschinen tauchte ein Mädchen auf, welches knapp 16 Jahre alt zu sein schien. Sie hatte langes blondes Haar, welches sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte und sie trug dieselbe Kleidung wie die Proxys bei ihren Außeneinsätzen, nur hatte sie keinen Helm auf. Sie hatte dieselbe Augenfarbe wie Elion und wirkte recht zierlich, doch etwas absolut Gefährliches ging von ihr aus und so wie sie aussah, konnte sie es kaum erwarten, sie alle umzubringen. „Ihr seid ja verrückt, mit 01 hier aufzutauchen nach der Abreibung letztens. Aber das macht es mir ja eigentlich auch umso leichter, euch zu töten.“

„Wo ist die andere?“ fragte Liam direkt in einem barschen Ton, ohne großartig auf die Worte des Mädchens einzugehen. Doch dieses lächelte nur verschlagen und zog sogleich zwei Schwerter. „Auf den Weg zu den anderen. Mit euch werde ich problemlos allein zurechtkommen, da kann sich Samsara ja um die Luschen kümmern, die ihr zurückgelassen habt. Mal sehen wie es euch gefallen wird, wenn ihr das verliert, was euch am allerwichtigsten ist. Der geliebte Mensch an eurer Seite, eure Freunde, deine Mutter…“

„Warum ausgerechnet wir?“

„Weil ihr die Erben Hajjims seid. Mutter will, dass wir ausnahmslos jeden Abkömmling töten, egal ob er ein Mensch ist oder nicht. Und diesem Befehl werden wir als Proxys nachkommen. Nicht wahr, 01?“ „Ja…“, sagte dieser tonlos und ging zu Simrah hin und bekam eine Waffe von ihr in die Hand gedrückt. Zufrieden grinste das Mädchen und klopfte ihm auf die Schulter, wobei sie insbesondere Liam und Frederica ansah. „Seht ihr? Er kann sich nicht dem Willen eines Alphas widersetzen, das liegt in seiner DNA. Oder habt ihr echt geglaubt, er würde seinen eigenen Willen durchsetzen und damit gegen seine eigene Natur ankämpfen können? Wie naiv seid ihr eigentlich? Nur weil ihr sein kleines Betthäschen mitgebracht habt, könnt ihr rein gar nichts ändern. 01 gehört mir und wenn ihr ihn nicht tötet, wird er euch töten. So einfach ist die Sache. Na los 01, zeig ihm was es heißt, ein Proxy zu sein.“ Elion blieb einen Augenblick lang regungslos stehen und sagte nichts. Er war vollkommen apathisch und es war unmöglich zu erkennen, was in seinen Kopf vorging. Aber dann griff er blitzschnell an und wollte L attackieren, doch da ging Frederica dazwischen und machte sich bereit. Als Elion nahe genug war, drehte sie sich zur Seite und verpasste ihm einen gewaltigen Tritt in den Brustkorb und riss ihn erst einmal von den Füßen. In dem Moment griff Simrah selbst an und sie war noch schneller als Elion. Ein normaler Mensch hätte wahrscheinlich nicht schnell genug reagieren können, als sie mit ihrer Klinge zustieß, um Liam zu erwischen, doch dieser parierte den Schlag und die nächsten auch. Elion rappelte sich wieder auf und startete den nächsten Angriff. Unerbittlich schlug er auf Frederica ein und es zeigte sich, dass er ein wirklich ernstzunehmender Gegner war. Das Albinomädchen hatte sichtlich Mühe, ihren Angreifer vom Hals zu halten, da rutschte sie auf dem etwas feuchten Boden aus und stürzte, in dem Moment bekam Elion sie an den Haaren zu fassen. Die Schmerzen waren unerträglich für Frederica und sie schrie auf. Da sie in diesem Zustand so gut wie wehrlos war, nutzte der grauhaarige Proxy diesen Zustand und wollte ihr das Genick brechen, doch da riss sich Ezra von L los und stürzte sich kurzerhand auf den außer Kontrolle geratenen Proxy. Er rang ihn zu Boden und hielt ihn am Kragen fest, dann schlug er ihm ins Gesicht. „Hör verdammt noch mal auf damit und komm wieder zu dir, Mann. Lass dir doch nicht von der Tussi da vorschreiben, was du zu tun hast. Ich weiß, dass du noch irgendwo da drin bist und ich schwöre dir, wenn du jetzt nicht wieder vernünftig wirst, reiß ich dir die Haare aus!“

Doch da verpasste Elion ihm eine Kopfnuss, stieß ihn von sich und als er wieder auf den Beinen war, riss er Ezra von den Füßen hoch und stieß ihn gegen die Wand. Simrah lachte amüsiert, als sie diese Szene beobachtete während des Kampfes beobachtete. „Glaubst du etwa im Ernst, dass das funktioniert, du Zwerg? 01 kann dich nicht hören, er ist vollständig unter meiner Kontrolle und tut nur das, was ich sage. Er ist quasi darauf programmiert, den Alphas bedingungslos zu gehorchen und alles zu tun, was sie ihm sagen.“ „Fahr doch zur Hölle, du Psychotante. Und überhaupt: sein Name ist Elion und nicht 01, merk dir das mal“, rief der 16-jährige und versuchte sich irgendwie zu befreien, doch Elion hielt ihn fest und dann schleuderte er Ezra zu Boden, trat ihm in den Bauch und als Frederica wieder aufstehen wollte, packte er sie an den Haaren und rammte ihre Stirn mit aller Kraft gegen die Wand. Es gab ein hässliches knirschendes Geräusch und es gelang ihr noch, trotz der höllischen Schmerzen ihre Kraft einzusetzen um ihre Verletzung zurückzusetzen und dann ihrerseits Elion anzugreifen. Liam war mit Simrah genug beschäftigt, die wirklich talentiert darin war, mit zwei Schwertern gleichzeitig zu kämpfen und wie eine Berserkerin angriff, ohne überhaupt kurz innezuhalten. Sie griff erbarmungslos an und lachte wie eine Wahnsinnige. Der Mafiaboss konnte zwar ganz gut mithalten und ihr die Stirn bieten, aber er konnte sie einfach nicht abschütteln, um zu helfen. L seinerseits eilte Ezra zu Hilfe, der von dem Tritt noch ziemlich benommen war. Er half ihm auf und fragte auch direkt „Was hast du dir bei der Aktion nur gedacht? Ist dir klar, wie gefährlich das war?“

„Ich musste doch etwas tun, sonst hätte er noch Frederica umgebracht.“

„Du hältst dich zurück und…“ L schaffte es nicht, den Satz zu beenden, denn da griff Elion an, der Frederica kurz abschütteln konnte. In dem Moment duckte sich der Detektiv und verpasste ihm einen heftigen Tritt ins Gesicht. Benommen taumelte der Proxy zurück, fing sich aber schnell wieder und griff erneut an. Nun war aber Frederica wieder zur Stelle und konnte Elions Aufmerksamkeit wieder auf sich lenken. Ezra sah diesen Kampf und fühlte sich vollkommen hilflos. „Wie sollen wir denn Elion zur Vernunft bringen, wenn er mich nicht hört? Was sollen wir denn tun?“ „Erst mal dafür sorgen, dass Simrah sich nicht mehr auf ihn konzentrieren kann. Vielleicht hilft das ja, dass Elion wieder genug Kraft aufbringen kann, um wieder zu Verstand zu kommen.“ Doch L hatte noch andere Sorgen. Eine der Proxy-Schwestern war auf dem Weg zu Beyond und den anderen und er musste sie warnen. Er holte sein Handy hervor und wählte die Nummer seiner Mutter. Doch ausgerechnet in diesem Moment musste der Empfang wegfallen. Er bekam einfach kein Netz. Also gab er Ezra das Handy. „Ezra, du rufst Mum oder Beyond an und warnst sie. Ich gebe dir Rückendeckung.“ Damit lief der 16-jährige los und seine Flucht blieb nicht unbemerkt. Simrah gelang es, Liam abzuschütteln und sie eilte dem Flüchtigen hinterher. „Glaubt ihr Pfeifen etwa, ich lasse euch einfach so abhauen? Na wartet, euch kriege ich gleich noch.“ Damit wollte sie L angreifen und ihm ihre Klingen ins Herz rammten, doch da warf sich im letzten Moment Liam dazwischen und fing den Angriff ab. Blut spritzte, als sich die Klingen tief in seine Brust bohrten und L kam diese Szene irgendwie vertraut vor, als er das sah. Seine Mutter… Elion… Sie hatte auch so einen Angriff abgefangen, um Andrew zu beschützen. Der Unvergängliche keuchte und Blut lief seine Mundwinkel herunter. Und doch blieb er stehen und verpasste Simrah einen verheerenden Schlag ins Gesicht, der sie fast durch die ganze Halle schleuderte. Er wankte ein wenig und presste eine Hand auf die Wunde. Die Verletzung war bedrohlich und blutete stark, doch er lächelte nur verächtlich. „Da braucht es schon mehr als zwei Zahnstocher, um mich umzubringen.“ Doch Simrah, die sich allmählich von dem Schlag erholt hatte, grinste nur und sah ihn herausfordernd an. „So, du willst also ernst machen? Nun gut, dann werde ich mal ernst machen.“ Damit griff das blonde Mädchen wieder an und zugleich kam auch Elion dazu, um Liam von hinten mit dem Schwert zu erstechen. Beide attackierten gnadenlos den Unvergänglichen, der nun langsam richtig sauer wurde. Frederica eilte herbei, um ihm zu helfen und L hielt inzwischen nach Ezra Ausschau. Dieser kam mit dem Handy zurück und gab es L wieder. „So wie es aussieht, ist diese Samsara schon längst bei Beyond und den anderen. Nastasja und Dathan sind gerade dabei, sie irgendwie zu überwältigen. Beyond meinte, dass sie ganz gut zurechtko…“ „Vorsicht!“ Im allerletzten Moment warf sich L auf Ezra und riss ihn zu Boden, als ein Messer in ihre Richtung flog und den 16-jährigen beinahe ins Herz getroffen hätte. Doch kaum, dass sie am Boden lagen, spürte Ezra einen stechenden Schmerz in seinem Kopf und ein heftiges Dröhnen. Sein Sichtfeld verschwamm und der Schmerz breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Es fühlte sich an, als würden seine Knochen vibrieren, genauso wie seine inneren Organe und dabei langsam aber sicher zerrissen werden. Er schrie vor Schmerz und L versuchte, ihn ruhig zu halten und zu erkennen, was mit ihm los war. „Ezra, was ist mit dir?“ Doch der 16-jährige war nicht imstande zu antworten. Sein Körper verkrampfte sich, Blut lief ihm aus dem Ohr und er rang nach Luft. Simrah kicherte amüsiert bei diesem Bild, wobei sie sich dann an Liam wandte mit den Worten „Siehst du? Wir können auch auf diesem Level weiterspielen. Aber keine Sorge. Ich quäl ihn erst mal noch ein paar Minuten, solange ich mit euch beiden spiele. Na Kleiner? Was willst du jetzt machen? Am besten lehnst du dich zurück und genießt noch ein wenig die Show.“

„E… Elion…“ Trotz der unsagbaren Schmerzen schaffte es Ezra, noch genügend Kraft zu sammeln und mit Mühe Worte hervorzubringen. „Du hast… hast doch gesagt… du wirst mich be… beschützen. Du hast versprochen, immer für mich da zu sein.“

„Oh, wie rührend“, rief Simrah höhnisch und amüsierte sich köstlich darüber, während sie dem angeschlagenen Liam weiter zusetzte. „Mir kommen gleich die Tränen. Hey du Pimpf, nur damit du es endlich mal checkst: 01 wird dich nicht hören, da kannst du dich noch so querstellen.“

„Das ist nicht wahr!“ rief Ezra und dann geschah etwas, was selbst das Proxy-Mädchen sprachlos werden ließ. Obwohl der 16-jährige vor Schmerzen kaum noch Kraft in seinem Körper hatte, stand er auf und schaffte es tatsächlich mit unglaublich viel Willenskraft, stehen zu bleiben. Langsam und wankend ging er auf Elion zu, der seinerseits reglos da stand und nichts tat. Schließlich hatte sich der 16-jährige mit enormer Anstrengung zu ihm hingeschleppt und hielt sich an ihm fest. Tränen flossen seine Wangen hinunter und sein Atem ging nun unregelmäßig. „Elion, bitte… ich brauche dich doch… du hast doch versprochen, für immer bei mir zu bleiben.“ „Im Ernst, du gehst mir langsam auf die Nerven du Kröte!“ rief Simrah und schaffte es, Liam abzuschütteln und wandte sich an Elion. „Na los doch. Töte ihn endlich, damit ich mir sein Gejammer nicht mehr anhören muss. Los, tu es!“ Als Frederica das hörte, wollte sie schon einschreiten, doch Simrah konnte sowohl sie als auch Liam locker im Schach halten und Ezra war nicht in der Lage, vernünftig zu reagieren. Er war ja schon halb ohnmächtig. „Elion…“, brachte er unter Schmerzen und Tränen hervor. „Bitte…“ Einen Moment lang schwieg Elion und tat nichts. Aber dann schien sich etwas in ihm zu regen. Ehe sich die anderen versahen, hatte er einen Arm um Ezra gelegt und dann mit dem Schwert zum Schlag ausgeholt. Es riss eine tiefe Wunde quer über Simrahs Körper und prallte schließlich am Knochen ab. Das blonde Proxy-Mädchen schrie auf, als das Schwert sich tief in ihren Rücken grub und verlor dabei auch die Kontrolle über ihre Kräfte, woraufhin auch die Schmerzen in Ezras Körper augenblicklich verschwanden. Erschöpft sank der 16-jährige zusammen und sogleich war L bei ihm, um sich um den Bewusstlosen zu kümmern. Sie konnten es nicht glauben. Elion hatte es tatsächlich geschafft, sich Simrahs Einfluss zu entziehen und die Kontrolle über seinen Verstand zurückzubekommen. Mit dem blutgetränkten Schwert in der Hand ging er auf Simrah zu und sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Mit einem fremdartigen Blick sah Elion sie an und eine gewaltige Energie ging von ihm aus. Sie erfüllte die gesamte Halle und ihnen war, als würde sogar der Boden erzittern. Selbst Liam hatte noch nie eine so immense Kraft gespürt und dabei ahnte er, dass das nicht einmal ein Bruchteil der Kraft war, die da in Elions Körper schlummerte. Sie war bei weitem stärker als seine eigene… um Dimensionen stärker. Und auch der Glanz in Elions Augen war ganz anders als sonst. Strahlten sie sonst immer Sanftmut, Freundlichkeit und Ruhe aus, so war etwas Erhabenes in ihnen zu erkennen und er bewegte sich auch mit einem Male ganz anders. Es war so, als wäre stünde mit einem Mal eine vollkommen andere Person vor ihnen. Simrah ihrerseits verstand nun gar nichts mehr und war auch ein Stück weit entsetzt. „Wie… wie kann das sein?“ fragte sie und hatte nun richtig Angst. „Kein niederer Proxy kann sich dem Einfluss eines Alphas widersetzen. Das ist völlig unmöglich. Hey, was stehst du da rum? Na los doch, töte sie endlich. Ich befehle es dir!“ Doch Elion hob nur seine Hand, hielt sie direkt auf Simrahs Gesicht gerichtet und sagte nur „Nein“, dann setzte er eine so unfassbar starke Energie frei, dass die dabei entstandene Druckwelle Simrah von den Füßen riss und quer durch die Halle schleuderte. Sie prallte gegen die Wand, welche durch die immense Wucht einfach zerfetzt wurde, als wäre sie aus Papier. Die ganze Fabrik erzitterte und zuerst befürchteten die anderen, dass das Gebäude zusammenstürzen konnte, doch es hielt glücklicherweise stand. Simrah, die unter Unmengen von Ziegelsteinen begraben war, brauchte einen Moment, um wieder zu Bewusstsein zu kommen. Sie war völlig benommen und wehrlos, doch ehe sie sich versah, stand Elion da auch schon wieder direkt vor ihr. Im Bruchteil eines Augenblicks stand er plötzlich vor ihr und immer noch strahlte er eine so unfassbare Kraft aus, dass sie einen Menschen in den Wahnsinn treiben konnte. Nun hatte sie es richtig mit der Angst zu tun, denn das da vor ihr war nie und nimmer ein Proxy. Kein Proxy war jemals so stark, nicht einmal ein Seraph oder sogar ein Sephira. Sie hatte solche Angst, dass sie nicht einmal ein Wort hervorbringen konnte. Elion seinerseits blieb ruhig und es war weder Abscheu, noch Hass oder Zorn zu sehen. Aber es war auch nicht Sanftmut oder Freundlichkeit, so wie sonst auch. Es war einfach nur Ruhe und Erhabenheit, die er ausstrahlte und das Gleiche war auch in seiner Stimme zuhören. „Wag es nie wieder, meiner Familie etwas anzutun.“ Simrah, der das alles überhaupt nicht geheuer war, stand hastig auf und rannte davon. Liam nahm die Verfolgung auf, L blieb bei Ezra und Frederica ging zu Elion hin, der immer noch wie verändert war. Zögernd blieb sie ein paar Schritte entfernt stehen und war unsicher, was sie tun sollte. „E-Elion?“ Ohne auf ihre Worte eine Reaktion zu geben, hob der Proxy den Blick, so als würde er etwas wahrnehmen. Seine Augen weiteten sich, in seinen Augen sammelten sich Tränen und er wirkte fassungslos, aber dennoch irgendwie… erleichtert. „Nivkha…“, sagte er leise und lächelte. „Ich glaube es nicht. Du bist noch am Leben… ein Glück.“ Und bevor Frederica Fragen stellen konnte, da spürte sie, wie diese gewaltige Kraft wieder wich. Sie verschwand einfach, als würde sie sich auflösen und dann brach Elion zusammen, als er das Bewusstsein verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  pri_fairy
2015-01-16T22:14:00+00:00 16.01.2015 23:14
Spitzen Kapitel! :) das War wirklich richtig emotional besonders Ezra ,,Elion Bitte ich brauche dich doch
Antwort von:  pri_fairy
16.01.2015 23:15
-das war so rührend :(
Und danach der teil War einfach nur der Hammer! Ich dachte wirklich erst Elion bringt Ezra um :(
Von: abgemeldet
2015-01-16T15:48:55+00:00 16.01.2015 16:48
Wow. Einfach nur Wow. Ich dachte schon sie würden Elion verlieren *angst* Aber zum Glück durch ein besonderen Zufall hat es sich zum Teil wieder beruhigt. *erleichtert*
Ich freue mich schon wenn es weiter geht ^-^ *lächelt*

LG^^Alien^^


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