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Die Sternenprinzessin

Liebe bis zur Unsterblichkeit
von

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Rettung aus jahrelanger Gefangenschaft

Damals vor 50 Jahren kam ich wieder hier, in diesem dreckigen Verlies, zu mir. Gemeinsam mit Lauriel, meiner besten Freundin. Wir konnten uns beide nicht erklären, warum sie ausgerechnet uns am Leben ließen und es sich seit jeher einen Spaß daraus machen uns zu quälen, körperlich aber auch seelisch. „Ob wir hier jemals rauskommen?“, haucht Lauriel. Ich mustere sie kurz: Ihre schwarzen Haare hängen ihr in wilden Locken über die Schultern und ihre braunen Augen mustern mich aufmerksam. Auch hier wirkt sie immer noch wunderschön. Denn genau das ist sie auch: Groß, schlank, elegant und somit schön. Ich weiß genau, dass ich das Gegenteil von ihr bin. Meine langen braunen Haare fallen mir unordentlich bis auf die Hüfte, meine dunkelgrünen Augen wirken stumpf im Vergleich zu ihren. Ich bin sehr klein und zierlich, weshalb auch schon früher jeder der Meinung war, mich beschützen zu müssen. Aber was will ich da schon machen. Ich kann ja selber nichts dafür, dass ich nur knappe 1,50 Meter bin. Ein Schulterzucken, mehr bekommt sie nicht als Antwort. Ich hülle mich in Schweigen, wie meistens in den letzten 50 Jahren.

„Lauriel, Nienna, der König hat eine Überraschung für euch“, unserer Gefängniswärter Ranak erscheint. Er ist der einzige Goblin, den ich halbwegs leiden kann, da er immer sehr nett und freundlich zu uns ist. Ab und zu, wenn er aus der Feste des Goblinkönigs geschickt wird, bringt er jeder von uns eine Blume mit. „Eine Überraschung? Was ist es denn diesmal? Wieder so ekelhafte Krabbeltiere, die angeblich genauso schön sind wie wir?“, meckert Lauriel los. „Nein, nein, dieses mal sind es keine Käfer“, beschwichtigt Ranak sie. Wortlos wie immer folge ich ihm einfach. Er wirft mir einen traurigen Blick zu. Nur einmal hat er mich etwas sagen hören. Und das war der Name meines Bruders, als dieser ermordet wurde. Denn seitdem spreche ich kein Wort mehr.

Ranak führt uns sicher durch die unterirdische Festung zum, nun wie beschreibt man es am besten, Thronsaal, auch wenn es das nicht wirklich trifft. „Ah, da sind ja meine beiden Schönen. Nun Nienna, Lauriel, was sagt ihr dazu“, der fette König zeigt mit der Hand nach vorne. Lauriel meckert bereits wieder los, von wegen sie wolle keine Käfer begutachten. Sie und ich stehen auf einer Art Hängebrücke gut neun Meter über dem Podest mit dem Thron. Dann ging alles ganz schnell. Einer der Goblins rast von hinten voll in mich rein. Ich verliere das Gleichgewicht, kann mich nicht mehr rechtzeitig festhalten und falle über das Seil, das eigentlich dazu da ist, um genau so was zu verhindern. Meine Freundin kreischt und versucht mit Ranaks Unterstützung meine Hand zu packen, doch ich falle bereits Richtung Boden. Ich kneife meine Augen zusammen und warte darauf, hart auf dem Boden zu landen. Ich lande zwar, aber zu meiner Überraschung sanft und nicht hart auf dem Stein. „Uh“, erklingt eine männliche Stimme. Irritiert öffne ich meine Augen und blicke in traumhaft schöne Braune. Er, also derjenige auf dem ich gelandet bin, sieht ruhig zurück. „NIENNA!!!“, Lauriel erscheint hinter mir und zieht mich weg von dem Fremden mit den hübschen Augen. Dafür erntet sie von mir einen fragenden Blick. „Bist du in Ordnung, hat dir dieser Abschaum etwas getan?“, sprudelt sie los. Abschaum? Von wem spricht sie bitte schön. Wohl kaum von diesem unverschämten Goblin, das würde sie in der Nähe des Goblinkönigs nicht wagen. Meint sie etwa den Fremden? „Das sind doch Zwerge“, sagt sie, betont dabei das letzte Wort besonders und mustert mich immer noch kritisch. Stimmt ja, Lauriel kann wie fast alle Elben Zwerge auf den Tod nicht ausstehen. Ich blicke über meine Schulter zu den Zwergen hinüber. Der Fremde mit den hübschen Augen ist wieder aufgestanden und starrt meine Freundin an, als wäre sie nicht von dieser Welt. Jetzt kann ich ihn auch besser betrachten. Er hat längeres leicht gelocktes braunes Haar und trägt Reisekleidung. Fasziniert mustere ich ihn. Meine Freundin hat es sich derweil wieder zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass der Goblinkönig taub wird. „Was soll das überhaupt für eine Überraschung sein? ZWERGE!!! Sind Sie noch zu RETTEN!!!!“, keift sie. Gedanklich schüttle ich den Kopf über ihr Verhalten. Mein Blick schweift die Umgebung und bleibt an einem Dolch zu meinen Füßen hängen. Wenn ich mich nicht irre, will der König jeder von uns einen der Zwerge zum Geschenk machen und die anderen töten. Aber ich will nicht, dass sie getötet werden. Etwas weiter links liegt ein Berg an Waffen, mit Sicherheit die der Zwerge. Unauffällig hebe ich den Dolch auf und verstecke ihn in den Falten meines langen, ziemlich zerschlissenen Rocks.

Plötzlich wird ein Schwert dem Fettsack vor die Füße geworfen. „Tötet die Zwerge, sofort, sie haben den Orkspalter!“, erklingt der Befehl des Königs. Mein Retter wird von einem der Goblins von hinten gepackt und herumgerissen, so dass nun der Goblin mit dem Rücken zu mir steht. „Mit dem fangen wir an“, lacht die Kreatur laut. Ich reagiere blitzartige und werfe den Dolch, treffe ihn perfekt im Nacken. Dann gibt das Wesen noch einen verzerrten Schmerzenslaut von sich und sackt leblos zu Boden. Alle starren mich ungläubig an. Nur mein Retter handelt. Er stürmt zu den Waffen, packt sich den Bogen und zwei Schwerter. Auch in die Goblins kommt langsam wieder Bewegung. Einer packt mich grob an meinen Haaren und reißt kraftvoll daran. Ein schmerzvolles Keuchen entweicht meinen Lippen. Der Schmerz ebbt ab und jemand greift nach meiner Hand, zieht mich hinter sich her. Es handelt sich um meinen Retter. Auch die anderen Zwerge scheinen in Bewegung gekommen zu sein, denn sie rennen neben und hinter uns. Ein blonder Zwerg zerrt Lauriel hinter sich her. „Lass mich LOS!“, keift diese. Ein Zauberer taucht auf und ein Hobbit schließen sich uns auch noch an.Wir stürmen nach draußen.

Am Fuße des Berges bleiben wir stehen. Der Zauberer mustert mich und Lauriel aufmerksam. „Hier habt ihr also gesteckt. Bin ich froh, euch endlich gefunden zu haben!“, meint er. Es handelt sich bei ihm um Gandalf, den Grauen. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit. Früher war er häufig bei uns im Dorf. „Wir haben da ein kleines Problem“, ein Zwerg mit Halbglatze und seltsamen Tätowierung deutet nach oben. Eine Orkmeute auf Wargen kommt auf uns zu. „Auf die Bäume, rasch!“, befiehlt Gandalf. Ohne zu zögern, kommt jeder dem Befehl nach. Lauriel zieht sich gerade elbenhaft hoch, schon sind die Bäume von Wargen umringt. Ich versuche weiter nach oben zu kommen, wer weiß schließlich schon, wie hoch diese Tiere springen können. Auf Grund meiner Größe habe ich allerdings einige Schwierigkeiten, den nächsthöheren Ast zu erreichen. Mit einer Hand halte ich mich am Baumstamm fest und versuche durch recken und strecken den blöden Ast zu packen. Plötzlich schließt sich eine Hand um mein Handgelenk und zieht mich hoch. Überrascht sehe ich den Zwerg mit den hübschen braunen Augen an. Amüsiert mustert er meine Ohren: „Für eine Elbin bist du aber ziemlich klein.“ Beleidigt drehe ich den Kopf zur Seite, richte meinen Blick auf das Geschehen unter uns. Lauriel greift gerade etwas weiter unten nach einem Ast, als der zu ihren Füßen wegbricht. Meine Augen weiten sich erschrocken. Aus großen Augen blickt sie mich an, dann fällt sie. Die Warge stürzen sich sofort auf sie und zerreißen ihren Körper. Ich setze zum Sprung an, um ihr irgendwie zu helfen, als sich zwei Arme um mich schlingen und mich an eine warme Brust ziehen. „Vergiss es, ich lasse dich nicht da runter springen. Das wäre dein Tod“, meint der Zwerg. Tränen brechen aus mir hervor. Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er mich festhält. So muss ich nicht mitansehen, was diese Viecher mit meiner besten Freundin machen. Der Zwerg streicht mir beruhigend über den Rücken. „Ich bin Kili“, stellt er sich mir vor. Jeder andere hätte sich in diesem Moment nicht vorgestellt. Doch ich weiß, dass er mich damit ablenken will.

„Kili, lass dich mit ihr auf einen der Adler fallen!“, ruft jemand. „Achtung!“, warnt er mich vor, bevor er springt und mich mit sich zieht. Den gesamten Flug über hält er mich fest.



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