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Immer der Freiheit entgegen

von

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Lass mich ein Teil von dir sein

Lass mich ein Teil von dir sein
 

Shanks war am Morgen ziemlich früh aufgewacht, er war so aufgeregt, dass er gar nicht großartig geschlafen hatte. Als er auf die Uhr schaute, zeigte diese ihm gerade mal 7 Uhr in der Früh, ob Lio schon wach war? Der Rothaarige schüttelte den Kopf, hielt es doch für unwahrscheinlich, sie schon auf den Beinen zu sehen. Nachschauen schadete nicht, aber er könnte ihr sicherlich noch ein paar Minütchen geben.
 

Er erhob sich aus seinem Bett und machte sich auf direktem Wege ins Bad. Ohne große Überlegungen stellte er sich wie jeden Morgen unter die Dusche und genoss das warme Wasser auf seiner Haut. Nach dem Duschen stand er vor dem Spiegel und betrachtete sein Gesicht, es schien als hätte ihm jemand Klammern an die Mundwinkel getackert, denn pausenlos und ohne, dass er es bewusst mitbekommen hatte, grinste der Pirat. Als ihm dies auffiel, grinste er noch ein wenig breiter und seufzte einmal herzlich.
 

Seine Tochter war am Leben und vor allem bei ihm! Apropos Tochter.. Er hatte sich seine übliche Kleidung angezogen und warf noch einen kurzen Blick auf die Uhr: 7:18 Uhr, wirklich später war es nicht geworden. Shanks trat trotz der frühen Uhrzeit aus seiner Kajüte und stellte sich vor die Tür, hinter der sich das Mädchen befand. Ob er klopfen sollte? Der Rothaarige zuckte mit den Schultern und klopfte. Wie er erwartet hatte, bekam er keine Antwort auf seine wortlose Bitte.
 

Bedacht leise zu sein, öffnete er die Tür. Er trat einige Schritte in den Raum und sah seine Tochter schlafend im Bett liegen. Bei diesem Bild musste er unweigerlich schmunzeln. Das junge Mädchen lag recht gerade in dem großen Bett, viele Möglichkeiten hatte sie dank ihrer Schlaufe nicht. Ihre langen roten Haare standen in sämtliche Richtungen ab und einzelne Strähnen lagen in ihrem Gesicht. Ihr Mund war leicht geöffnet und man hörte ganz leise ihre gleichmäßige Atmung.
 

Der Piratencaptain trat einen Schritt näher und beugte sich zu ihr herab, so niedlich und unschuldig sah das Mädchen aus. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und empfand das starke Bedürfnis, sie in seinen Arm zu schließen. Solange hatte er darauf gewartet und endlich war sie bei ihm, endlich in seiner Nähe, in seiner Sicherheit. Als sie sich ein wenig regte, zog er seine Hand zurück und wartete darauf, ob sie nun aufwachen würde. Doch wie es schien, schlief sie immer noch friedlich vor sich hin. Ob er sie wecken sollte und vor allem, wie?
 

„Lio?“, fragte der Rothaarige, allerdings schien sie ihn nicht gehört zu haben. Er versuchte es erneut „Lio“, er stupste ihr dabei gegen ihre gesunde Schulter und erhielt endlich eine Reaktion ihrerseits. Verschlafen blinzelte sie einige Mal und erkannte, wer sie geweckt hatte. Sie legte ihren rechten Arm nach oben und verdeckte mit dem Unterarm ihr Gesicht, „Morgen“, sagte sie halb-genuschelt. Der Mann gluckste und grinste daraufhin seine Tochter an, sie schien wohl nicht zu den Frühaufstehern zu gehören. Shanks blickte sich in der Kajüte um und schnappte sich den Stuhl, der unmittelbar bei ihm stand. Er stellte ihn an das Bett und setzte sich darauf.
 

„Gut geschlafen?“, fragte er belustigt seine Tochter, welche immer noch ihre Augen verdeckte, um der Helligkeit zu entkommen. Leise seufzte das Mädchen und setzte sich langsam auf. Sie rieb sich einmal die Augen und schaute ihren Vater immer noch verschlafen an. „Jap und selbst?“, fragte sie und gähnte einmal laut. Shanks nickte und fragte aufgeregt: „Was wollen wir heute machen? Soll ich dir die Insel zeigen oder das Schiff? Möchtest du frühstücken oder soll ich dir die Mannschaft vorstellen? Wie wäre es mit Verstecken oder möchtest du etwas lesen oder..“, er wurde von seiner Tochter unterbrochen: „Hey, ich bin noch nicht ganz wach, ok? Nochmal ganz langsam“, etwas beschämt schaute er das Mädchen an und nickte. „Tut mir leid, aber ich bin so froh, dass du hier bist“, erklärte der Rothaarige und erhielt ein müdes Lächeln von Lio.
 

Sie hatte sich inzwischen im Schneidersitz hingesetzt und sagte: „Ich würde gerne zu deinem Schiffsarzt“, Shanks' Blick wurde gleich ein wenig panischer, er war direkt aufgestanden. „Ist alles in Ordnung? Hast du Schmerzen? Soll ich dich tragen?“, die Vierzehnjährige verdrehte die Augen und stand ebenfalls auf. „Ich würde ihn nur gerne etwas fragen, alles gut“ sie hoffte, er würde aufhören diesen „Überdaddy“ zu spielen, doch wusste sie selbst, dass es sicherlich ein Weilchen dauern würde. Der Pirat nickte, trat zur Tür und öffnete diese „Ich bring dich hin“, sagte und wartete darauf, dass sie die Kajüte verlassen würde.
 

Gemeinsam auf dem Gang versuchte Lio sich erneut zu merken, wie der Weg war, doch es schien unmöglich. Der innere Aufbau der Red Force schien völlig planlos und willkürlich zu sein. Als sie die Krankenstation erreicht hatten, war wie zu erwarten war keine Spur von Jeff dem Schiffsarzt. Lio setzte sich auf eines der Betten und ließ die Beine baumeln, ihr Vater verschwand aus dem Raum mit den Worten „Ich hole ihn eben, einen Moment.“ Sie hatte ihm hinterher geschaut und schüttelte nur den Kopf. Es war wirklich rührend, wie er sich um sie kümmerte, doch schien es, als würde er sämtliche vergangene Jahre nachholen wollen.
 

Nach einer Weile öffnete sich die Tür und ein verschlafener Arzt trat mit seinem Captain ein. Der junge Mann lächelte müde, er schob seinen Hocker zu dem Bett des Mädchens und setzte sich darauf. „Also, wie kann ich dir helfen?“, die Rothaarige schaute abwechselnd vom Arzt zu ihrem Vater. Sie wollte nichts Ernstes oder Schlimmes fragen, trotzdem wollte sie dafür Ruhe haben. Jeff verstand und sah nun ebenfalls seinen Captain an: „Shanks, würdest du bitte vor der Tür warten?“, Angesprochener wollte protestieren, doch sah er den schon beinahe flehenden Blick seiner Tochter und widerwillig nickte er.
 

Die beiden Übriggebliebenen sahen sich an und Lio fragte: „Gibt es eine Möglichkeit, dass ich die Schlaufe nicht mehr tragen muss?“, der Arzt schaute bei den Worten auf ihren linken Arm und überlegte. „Du müsstest sie eigentlich noch mindestens eine Woche, wenn nicht so länger tragen“, sagte er und sah den leicht frustrierten Blick des Mädchens. „Es ist doch nur eine Woche“, ergänzte er, doch sie war immer noch nicht froh über seine Worte. „Mit der Schlaufe ist alles so unpraktisch. Ich kann mich ja nicht einmal alleine umziehen!“, sagte sie und schaute zu Boden. Es störte sie ungemein so abhängig zu sein, zumal sie hier auf diesem Schiff wahrscheinlich nur Hilfe von Männern bekommen würde. Klar, ihr Vater würde der Einzige sein, der überhaupt infrage kam. Doch halbnackt vor ihrem Vater stehen, wollte sie nun auch nicht, wenn es vermeidbar war.
 

Jeff überlegte, doch allzu viele Optionen gab es einfach nicht. „Ich würde deine Schulter noch gern einmal ansehen“, sagte er und stand schon von seinem Hocker auf. Sie nickte und löste die Schlaufe. Vorsichtig legte der Mann seine Hände auf die Schulter des Mädchens und tastete einige Stellen ab. Er hob ihren Arm mit ihrer Hilfe und fragte: „Tut das weh?“, sie schüttelte den Kopf und er hob den Arm noch ein wenig höher. Sie spürte ein Ziehen und verzog den Mund. „Ich schätze, das tat weh“, erwiderte er und lächelte entschuldigend, er packte ihren Arm zurück in die Schlaufe.
 

Er trat an ein größeres Regal und schien nach etwas zu suchen. Er reichte ihr eine Verpackung, auf der unzählige Begriffe standen, von denen sie absolut keinen Schimmer hatte, was sie bedeuteten. „Nimm davon zwei Stück am Tag, morgens und abends“, als er dies sagte, trat er an eines der anderen Regale und zog ein Buch hervor. Er blätterte gezielt durch und fand schnell seine gesuchte Seite, er lächelte, als er seine Antwort gefunden hatte.
 

„Am besten gehst du gleich frühstücken und kommst danach nochmal hierher. Ich habe eine vielleicht wirkende Option für dich“, Lio nickte und stand auf „Vielen Dank“, sagte sie und trat zur Tür. Als sie heraustrat, hörte sie ihn noch sagen „Lass die Schlaufe bis dahin noch dran!“, etwas enttäuscht seufzte sie und sah ihren Vater, der im Gang gewartet hatte. Fragend sah er sie an, innerlich seufzte das Mädchen erneut, es würde viel Überwindung kosten ihn das gleich zu fragen.
 

Ein Teil des Weges zurück kannte sie noch, also machte sie die ersten Schritte durch den Gang. Shanks war ihr hinterher gegangen und fragte „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, wirklich“, sagte sie und fragte sich bei der ersten Gabelung, wohin sie nun gehen musste. Unsicher sah sie den Rothaarigen an, welcher verstehend grinste.
 

„Wohin solls sein?“, „Erst mein Zimmer“, sagte sie und sie bogen ab. Den ganzen Weg über schwiegen sie und Lio wusste nicht so recht, ob sie die Frage einfach lassen sollte. Doch das würde sicherlich genauso enden, wie am vergangenen Morgen. In ihrer Kajüte angekommen, sah sie hilflos den Piraten an, welcher nun wieder besorgt schien.
 

„Lio..?“ er dachte irgendwas schlimmes war passiert, aber sie klärte ihn nun endlich auf. „Ich brauche deine Hilfe..“, erklärte sie kleinlaut und trat zu ihrem Schrank. Er ging ihr hinterher und sagte: „Natürlich, wobei?“, sie kramte derweil ein Top heraus und drehte sich langsam zu ihm um. Mit hochrotem Kopf sah sie zu Boden und hielt das Kleidungsstück etwas höher. Erst sah er fragend zu dem Stück Stoff und dann weiteten sich seine Augen, er schien zu verstehen.
 

„Ich schaffe es noch nicht ganz allein..“, flüsterte sie beinahe und blickte nun etwas beschämt auf. Shanks schien sich zusammenzureißen und nickte. Während er ihr aus dem alten T-Shirt half um das neue Oberteil anzuziehen, schwiegen die Beiden. Es war der Rothaarigen sichtlich unangenehm, ihrem Vater allerdings weniger. Es war schließlich seine Tochter, die er damals als Kleinkind sogar nackt gesehen hatte und wenn sie es nun nicht allein schaffte, würde er ihr ohne Fragen helfen.
 

Als sie es geschafften hatten, atmete das Mädchen erleichtert aus, den Rest könnte sie auch ohne seine Hilfe schaffen, daher schob sie ihn leicht in Richtung Tür. Bevor sie die Tür schloss, sagte sie zu ihrem Vater: „Ich würde gern frühstücken, gib mir noch einen Moment“, der Pirat nickte und wartete vor der Tür. Das Mädchen zog sich eine der neuen Hosen an und schlüpfte in ebenso neue Sandalen, die sie den Tag zuvor gekauft hatten. Da sie nicht wusste, wie kalt es draußen war, warf sie sich ebenfalls eine dünne Jacke über. Mit einem Arm schlüpfte sie in den Ärmel und ließ den Anderen baumeln.
 

Sie trat aus der Kajüte und ihr Vater lächelte sie warm an. Für ihn war es immer noch ein riesiges Wunder, dass sie am Leben und bei ihm war, er war einfach nur unendlich froh darüber.
 

Sie gingen in die Kombüse in der sich inzwischen einige Männer gesammelt hatten. Sie sahen sich alle ziemlich ähnlich, verschlafen, wenn nicht sogar verkatert, und total fertig. Als ihr Captain sie freundlich begrüßte, hörte man ein chaotisches Gemurmel von seinen Nakamas, sie sahen nicht mal auf.
 

Die beiden Rothaarigen setzten sich auf die Bank und wurden freundlich von Ben Beckmann begrüßt. Wie jeden Morgen trank er einen Kaffee und las die Zeitung. Der Smutje Sam kam zu dem Tisch und lächelte die Rothaarige an, er stellte einen Teller mit Pfannkuchen vor ihr ab, dazu noch einen Saft. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie früher aussah. So klein und niedlich, inzwischen war sie um einiges größer und auch älter geworden. Ihrer Mutter schien sie von Jahr zu Jahr immer ähnlicher zu sehen, bis auf die Haarfarbe, die sie eindeutig von ihrem Vater hatte, ebenso diese schwarzen Augen.
 

Ein zweiter Teller wurde vor dem Rothaarigen abgestellt und er sah leicht enttäuscht von diesem in das Gesicht seines Smutje. Er hatte nur Brot und Ei bekommen, dabei hatte der Koch doch extra Pfannkuchen für das Mädchen gemacht, also wieso nicht auch für ihn? Lio sah fragend zur Seite und blickte in das schmollende Gesicht ihres Vaters, wie unglaublich niedlich das doch aussah, wenn ein erwachsener Mann wegen Pfannkuchen schmollte.
 

Die Rothaarige lachte und verfrachtete etwas unbeholfen einen Pfannkuchen auf den Teller ihres Vaters. Er schien zufrieden und grinste. Wie einfach man ihn doch glücklich machen konnte.. Die junge Piratin gluckste einmal, ihr war aufgefallen, dass sie genauso war. Das würde auf jeden Fall klären, woher sie das hatte.
 

Das Frühstück verging ziemlich ruhig. Nach einiger Zeit hatten die Piraten bemerkt, dass die Tochter ihres Captains mit am Tisch saß und sofort begrüßte man sie freundlich. Die Meisten kannten sie noch von früher, für die Neuen war sie eher unbekannt, beziehungsweise kannte man sie nur durchs Hören. Insgesamt waren sie alle froh, dass ihr Captain endlich seine geliebte Tochter wiederhatte. Und es war allen direkt aufgefallen, er lächelte wieder und das breiter denn je! Der Schiffsarzt war zum Frühstück ebenfalls in die Kombüse gekommen, als er gesättigt war und sah, dass die Rothaarige ebenfalls fertig mit ihrem Essen war, trat er zu ihr an den Tisch.
 

„Lio, würdest du mitkommen?“, fragte er freundlich und erhielt einen fragenden Blick von seinem Captain, der unmittelbar daneben saß. Sie erinnerte sich, dass sie es bereits abgemacht hatten und stand auf. Zu ihrem Vater gewandt sagte sie: „Es geht mir wirklich gut, keine Sorge. Er hat nur eine Möglichkeit gefunden, dass ich meinen Arm vielleicht eher wieder benutzen kann“, ehe er noch irgendetwas darauf erwidern konnte, waren die Beiden bereits aus der Kombüse verschwunden. Der Rothaarige verstand und seine innere Unruhe verschwand. Er dachte, es wäre etwas schlimmeres gewesen.
 

Auf der Krankenstation half der Arzt dem Mädchen erst aus der Jacke, dann aus der Schlaufe und erklärte währenddessen: „Im Normalfall dauert die Heilung nicht lange, aber anscheinend ist dir das nicht schnell genug“, er legte die Schlinge auf eines der Betten und legte eine Hand auf ihre Schulter. Mit der Anderen hob er ihren Arm und probierte wieder einige Bewegungen und Richtungen aus, um herauszufinden, wie viel Spielraum das Mädchen hatte.
 

Er ließ ihren Arm los und nahm etwas, was auf dem Tisch lag. Lio hatte es nicht erkannt, als sie sich umgedreht hatte. „Das wird jetzt kurz wehtun“, sagte er und ehe sie fragen konnte, was er machen würde, spürte sie ein starkes Ziehen in ihrer Schulter. Sie zog scharf die Luft ein. Für circa zehn Sekunden schien es, als würde ihr Arm abfallen, doch war das nicht alles. Es fühlte sich an, als würde ihr Arm in den nächsten Sekunden platzen. Es schmerzte so höllisch, als würde sie in Flammen stehen. Die Rothaarige konnte gar nicht beschreiben, wie schmerzhaft es war. Es war geradezu unerträglich, als würde man ihr den Arm ausreißen und darauf herumtrampeln. Der Schmerz fuhr von ihrer Schulter hinab zu ihrer Hand bis in ihre Fingerspitzen.
 

Mit geweiteten Augen sah sie auf die Spritze, die der Arzt ihr in den Oberarm gebohrt hatte. Sein Blick war mehr als entschuldigend und er stützte sie, damit sie nicht umknicken konnte. Der Schmerz verebbte und übrig blieb ein Kribbeln, welches schwach in ihrer Hand zu spüren war. Lio atmete aus und sagte kaum hörbar: „Au“, am liebsten hätte sie sich sofort in das Bett hinter ihr geworfen, sie fühlte sich so unglaublich schwach. Der Arzt stützte sie immer noch und sagte: „Tut mir wirklich leid, aber spürst du noch etwas?“, sie sah in das Gesicht des jungen Mannes und gestand sich, dass sie keinen Schmerz mehr spürte. Nur die Erinnerung daran blieb ihr im Kopf verankert. Dennoch bemerkte sie das Kribbeln in ihrer Hand, es war nicht unangenehm, aber auch nicht gewöhnlich. Es fühlte sich an, als wäre die Hand eingeschlafen und würde nun wieder mit Blut versorgt werden.
 

Zu Jeff sagte sie: „Es tut nicht mehr weh, aber es kribbelt“, er schien zufrieden mit der Antwort und nickte. Er nahm vorsichtig seine Hände von ihr, sie schien wieder allein stehen zu können. Eine seiner Hände legte er ihr wieder an die Schulter, mit der anderen hob er ihren Arm. Zuvor wusste er genau, in welchen Bewegungen es schmerzte und nun konnte er über diese Grenzen hinausgehen, als wäre nie etwas passiert. Die Rothaarige achtete weniger darauf, was der Arzt tat, dieses geballte Bündel an Schmerzen war einfach vollkommen unerwartet und so unglaublich intensiv, dass es sie völlig aus den Socken gehauen hatte.
 

Der Schiffsarzt grinste das Mädchen an und zeigte ihr sein Werk. Sie hatte ihren Arm völlig in die Luft gestreckt, als würde sie sich melden wollen. Lio schaute halb-entsetzt und halb-überrascht ihren Arm an, vor wenigen Minuten hatte sie es nicht mal geschafft sich an den Kopf zu fassen und nun konnte sie ihn vollständig heben? Ihr Arm wurde losgelassen und Jeff sah sie erwartungsvoll an. Das Mädchen hob ihren Arm, kreiste die Schulter, regte sie nach hinten und streckte sich ausgiebig. Sie spürte absolut nichts bis auf dieses Kribbeln in ihrer Hand. Was hatte er ihr da verabreicht, dass sie keine Schmerzen mehr hatte?
 

„Du kannst deinen Arm wieder benutzen“, erklärte er und nahm wieder etwas von seinem Tisch, die neue Verpackung gab er ihr und erklärte weiter: „Nur alltägliche Dinge kannst du damit meistern, einen Kampf würdest du noch nicht überstehen“, sie nickte und fragte sich dennoch, was er gerade getan hatte. „Von den Tabletten nimmst du drei am Tag, morgens, mittags, abends.“ erklärte er und bat sie, sich noch einmal zu setzen. Sie kam der Bitte nach und wartete darauf, dass er weitersprach.
 

„Du musst dich immer noch schonen, durch die Tabletten bist du gezwungen, mehr zu trinken als üblich. Sprich: du solltest als Minimum drei Liter trinken“, auf seinem Hocker drehte er sich zum Tisch und wandte sich dann wieder zu ihr. Er hielt die Spritze in seinen Händen und erklärte „Das Mittel, was ich dir verabreicht habe.. Nun ja, es ist etwas schwieriger zu erklären“, er schwieg einige Sekunden und suchte nach möglichst einfache Worte. „Es hat deinen Schmerz aus der Schulter aufgelöst, wobei du gemerkt haben solltest, dass er freigesetzt wurde“, Lio nickte, dieser Schmerz war mehr als nur unerträglich. „Der Großteil deiner Schmerzen wurde beim Injizieren freigesetzt, den Rest spürst du als Kribbeln, in deinem Fall in der Hand“ er machte eine kurze Pause und sah begeistert zu der Spritze in seinen Händen.
 

„Wenn das Kribbeln verschwunden ist, kannst du deinen Arm wieder vollständig benutzen“, er schien absolut stolz auf seine Leistung zu sein, zurecht. Schließlich hatte er es geschafft ihr die Schmerzen zu nehmen, die Konsequenzen waren eindeutig erträglicher, als mehrere Wochen abhängig von anderen Leuten zu sein. „Die Übungen brauchst du nicht mehr machen, nur die Tabletten einnehmen, viel trinken und schonen“, sagte er zum Abschluss und erhob sich wieder von seinem Hocker, er reichte dem Mädchen eine Hand und half ihr auf die Beine. Sie hatte nicht mehr das Gefühl, völlig weggetreten zu sein und fühlte sich verhältnismäßig normal.
 

„Wenn dir irgendetwas ungewohnt vorkommt, komm am besten direkt zu mir“, er reichte ihr noch die Jacke und die Schlaufe. „Danke, danke, danke!“, sagte die Rothaarige und verabschiedete sich mit einem überbreiten Grinsen. Jeff musste ebenfalls lächeln – das Mädchen war absolut Shanks' Tochter.
 

Als sie im Gang stand, ging sie ohne große Überlegung die Wege entlang, zum Teil kannte sie sich ja etwas aus, hoffentlich würde dem auch so bleiben. An mehreren Gablungen überlegte sie, wohin sie nun musste, denn jeder Gang glich dem Anderen und sie fragte sich, ob sie nun schon zweimal links abgebogen war und ob sie nun nach rechts müsse.
 

Das Mädchen blieb stehen und kratzte sich fragend an den Hinterkopf, leise fluchte sie „Das kann doch nicht wahr sein“, auf der Moby Dick hatte sie es geschafft, sich die Wege beim spätestens zweiten Mal zu merken und hier? Sie seufzte und hörte auf einmal ein ihr bekanntes Lachen.
 

Nachdem sie sich umgedreht hatte, blickte sie in das lachende Gesicht ihres Vaters, welcher abrupt verstummte, als er die fehlende Schlaufe um ihre Schulter in ihren Händen fand. Er trat umgehend näher und fragte: „Warum hast du sie abgemacht?“, besorgt schaute er sie an und sofort erkannte Lio den überfürsorglichen Vater wieder. „Es ist alles gut. Jeff hat mir eine Spritze und neue Tabletten gegeben. Es ist wirklich ein Wunder, was dieser Mann drauf hat“, sagte das Mädchen und hoffte, ihren Vater damit ruhig gestellt zu haben. Skeptisch sah er sie an „Wirklich?“, die Rothaarige nickte und hob zum Beweis ihren Arm und legte ihre Hand auf seine Schulter, die in ziemlicher Höhe für sie war. Erstaunt sah er sie an und lächelte dann zufrieden. „Das ist ja super!“, trällerte er schon beinahe und der jungen Piratin kam es schon beinahe so vor, als hätte sie es hier mit einer Über-Mama zu tun, statt mit einem Piraten.
 

Gespannt sah er seine Tochter an und fragte: „Was möchtest du jetzt machen? Die Insel entdecken oder doch lieber erst das Schiff?“, die Rothaarige überlegte, doch fiel ihr plötzlich wieder das Gespräch mit ihrem Vater Whitebeard ein. Etwas unsicher sah sie zu dem Rothaarigen, der sie erwartungsvoll anlächelte. Sie seufzte und sagte dann: „Am besten erst mal in den Besprechungsraum, ich würde gern mit dir sprechen“, etwas überrascht zog er die Augenbraue hoch und sah sie an. Es schien ernster zu sein und seine Miene veränderte sich schlagartig. Er nickte und legte ihr seinen Arm um und schob sie in die entgegengesetzte Richtung. Als Lio den Gang zurücklief, um an der Kreuzung den anderen Weg zu nehmen, seufzte sie. Sie wäre tatsächlich ins Unbekannte gelaufen, hätte ihr Vater sie nicht aufgehalten.
 

Im Besprechungsraum angekommen, setzten sich die Rothaarigen an den Tisch. Die Piratin holte einmal tief Luft und sagte dann: „Ich würde gern eine Zeit bei dir bleiben“, erleichtert atmete der Piratenkaiser aus und nickte „Aber natürlich doch, solange du möchtest. Du wirst hier immer ein Zuhause haben“ ergänzte er und sah, wie sie mit sich rang. Irgendwas schien nicht zu stimmen, doch was, wusste der Rote noch nicht.
 

„Ich dachte an ein Jahr“, sagte das Mädchen und hoffte, sie würde ihren Vater damit nicht allzu sehr überraschen. Doch schien genau das der Fall zu sein, seine Augen waren geweitet und er schien einen Moment länger zu brauchen, um zu verstehen, was sie gesagt hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie solange bei ihm bleiben wollte, er hatte mit höchstens vier oder fünf Monaten gerechnet. „Das ist ziemlich lang. Glaubst du der Alte ist damit einverstanden?“, nun war sie es die ihn fragend ansah. Sie legte ihren Kopf schief „Der Alte?“, Shanks grinste und sagte „Na, Whitebeard“, sie verstand und nickte.
 

Lio hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, wie wohl die Crew reagieren würde. Sie wollte sich gar nicht ausmachen, wie traurig Thatch darüber wäre und vor allem wie enttäuscht ihr Kommandant von ihr wäre.
 

Ein Seufzer verließ die Lippen der Rothaarigen „Vater – eh, Whitebeard wird das schon verstehen. Ich mache mir eher Sorgen um Marco und Thatch“, sie sah etwas bedrückt in die Augen des Rothaarigen. Sein etwas trauriger Blick stimmte das Mädchen ebenfalls traurig, „Du musst nicht solange hier bleiben, du kannst natürlich früher zurück“, er wollte sie eigentlich nicht gehen lassen, aber wollte er seine Tochter nicht unglücklich machen, obwohl sie sich da so oder so im Kreis drehen würden.
 

„Ich will aber solange bleiben. Ich will dich kennenlernen. Ich will wissen, was Mama an dir gesehen hat, ich will einfach etwas Zeit mit dir verbringen“, erklärte sich die Rothaarige und sah, wie der Pirat ihr gegenüber aufgestanden war. Er trat um den Tisch herum und zog das Mädchen vom Stuhl, er drückte sie fest an sich und sagte nichts. Kaum zu glauben, dass diese Worte ihn derart berührten. Sie erwiderte die Umarmung und lächelte. Jahrelang hatte sie nur Schlechtes von ihm gedacht, dabei war er ein so guter und liebenswürdiger Mensch, sie hatte es endlich verstanden.
 

Nachdem sie geklärt hatten, wie lange sie bleiben würde, verriet Lio ihrem Vater, dass Whitebeard noch mit ihm sprechen wollte. Er hatte eingewilligt und sie aus dem Raum geschickt, er wollte ohne ihr Beisein mit ihm sprechen, ihm alles Notwendige erklären. Bevor sie den Piratenkaiser alleingelassen hatte, sagte sie ihm, dass sie später selbst noch ihren Kommandanten anrufen wollte. Er hatte genickt und sich dazu bereiterklärt, es weiterzuleiten. Der Pirat nahm die Teleschnecke und wählte die Nummer, es dauerte nicht lange und jemand ging ran.
 

„Rothaar“, hörte man den alten Hünen sagen und Shanks wurde ein wenig ernster. Er erwiderte ebenso ruhig, wie der Andere „Whitebeard“, es herrschte Stille zwischen den Beiden, doch konnte man eindeutig wahrnehmen, wie der Mann an der anderen Leitung etwas trank, vermutlich war es Sake.
 

Der Rothaarige atmete einmal bewusst ein und aus und sagte: „Lio wird für eine Weile hierbleiben“, man hörte ein Geräusch, was einem Glucksen ziemlich ähnlich war. „Das hatte ich mir bereits gedacht. Von wie lange sprechen wir denn?“, fragte Whitebeard und wartete gespannt auf die Antwort seines Rivalen. „Ein Jahr“, sagte dieser knapp und fragte sich, wie der Alte wohl reagieren würde.
 

Unerwarteterweise hörte man ein lautes Lachen seinerseits „Gurarara! Das habe ich mir fast gedacht. Das kommt nur infrage, wenn du es mir erklärst. Und zwar alles“, sagte der Mann und trank deutlich hörbar wieder einen Schluck Sake. Shanks atmete erleichtert aus, er hatte nicht damit gerechnet, dass Whitebeard eines seiner Mitglieder für ein Jahr freistellen würde. Doch sollte es ihm recht sein, wenn man ihm schon so entgegenkam. Dass der andere Kaiser eine Begründung für all das wollte, war dem Rothaarigen ebenfalls bewusst.
 

Er legte sich seine bereits gut überlegten Worte zurecht und begann zu erklären: „Ich habe meine Frau mit unserem Kind im West Blue gelassen. Sie hatten beide nichts auf der Grandline zu suchen, besonders nicht auf der zweiten Hälfte“, der Hüne wiederholte verstehend „Du dachtest also, sie wären dort sicher“, „Hauptsächlich wegen der Marine“, erwiderte Shanks und erklärte weiter: „Ich habe sie nicht oft besucht, so ein bis zweimal im Jahr“, der Mann am anderen Ende der Leitung nickte.
 

„Ich hatte erfahren, dass bereits Gerüchte verbreitet wurden. Ich hatte mich dafür entschieden, sie eine längere Zeit nicht zu sehen. Lio war zu der Zeit vier“ „Das würde erklären, weshalb sie keinerlei Erinnerung an dich hatte“, etwas traurig nickte der Rothaarige. Der Gedanke machte ihn traurig, schließlich war sie doch sein größter Schatz. „Als ich erfuhr, dass Lina gestorben war, wollte ich sie nur noch bei mir haben. Doch war von Lio keine Spur, als wir dort waren um sie abzuholen. Man sagte mir, dass das Marineschiff, auf dem sie sich befand, angegriffen wurde. Ich dachte..“ er holte tief Luft und sagte die letzten Worte tonlos: „Ich dachte sie wäre tot“, es folgte Stille.
 

Whitebeard hörte den Schmerz in den Worten seines Konkurrenten und verstand endlich die Zusammenhänge. Ihm wurde endlich klar, dass dieses Mädchen niemals aus Egoismus verlassen wurde. Ebenfalls klärte sich, weshalb der dunkle König Rayleigh mit ihr gesprochen hatte. Whitebeard konnte sich gut daran zurückerinnern, wie der Rothaarige damals auf Rogers Schiff als Kabinenjunge angeheuert hatte. Dass er den Vizen Silvers Rayleigh kannte, stand daher außer Frage.
 

„Du brauchst dir übrigens keine Gedanken machen“, sagte Shanks in die Stille hinein und der alte Piratenkaiser fragte sich, was genau der Andere meinte. „Sie möchte zu euch zurück“, erzählte der Rothaarige weiter, etwas traurig lächelte er. Innerlich gab er sich einen Ruck und sagte halb-ernst halb-gewitzelt: „Wenn ihr auch nur irgendetwas zustößt, wirst du Probleme kriegen, Whitebeard.“
 

Shanks war sich bewusst, dass sie in deren Mannschaft gut aufgehoben war, doch war sie bisher einmal abhanden gekommen und es hätte schlimm enden können. „Gurarara, was denkst du denn? Dass wir nicht auf sie Acht geben?“ der Alte lachte und trank wieder aus seiner Flasche. Den ernsteren Teil hatten sie bereits hinter sich gelassen, so konnte er seinen geliebten Sake endgültig genießen. Der Rothaarige warnte den alten Mann vor: „Sie wird später sicherlich noch mit ein paar deiner Kommandanten sprechen wollen“, Whitebeard nickte.
 

„Gut. Pass auf sie auf“, sagte der Kaiser und trennte die Verbindung. Ihm selbst war klar, dass sie bei dem Roten sicher war und er war sich ebenso sicher, dass er sie gut behandeln würde. Schließlich war sie seine Tochter. Seine Tochter, die er über zehn Jahre nicht gesehen hatte und sogar für tot hielt. Whitebeard wollte sich nicht ausmachen, wie qualvoll diese Gedanken jahrelang an sie gewesen sein mussten. Das Mädchen fehlte nun erst eine Woche und alle hielten sie für bereits gestorben, dieser Gedanke war schrecklich genug.
 

Es klopfte und abwartend sah der Hüne zu der Tür, welche sich öffnete. Herein trat sein Vize „Habt ihr schon gesprochen?“, der Piratencaptain nickte. „Sie wird in einem Jahr zurückkommen“, erklärte er und wies seinen Sohn an, sich zu setzen. Marco hatte bei der Antwort seines Vaters die Augen geweitet, ein Jahr war doch viel länger, als er es erwartet hätte. Wie aufgefordert, ging der Blonde auf die Anweisung ein und er fragte: „Was hat er noch gesagt?“, sein Vater richtete sich ein wenig auf und begann zu erzählen.
 

Nach seiner Erklärung nickte der Kommandant verstehend „Jetzt ergibt das alles auch einen Sinn. Wie sagtest du, hieß die Frau nochmal? Lina?“, sein Gegenüber nickte und Marco überlegte, ob er jemals eine Lina kannte, doch war ihm dieser Name nicht bekannt. Der Blonde erhob sich und trat zur Tür, bevor er den Raum verlassen konnte, sagte sein Vater: „Sie will euch später noch sprechen.“ Der Kommandant war stehen geblieben und drehte sich um. Er nickte „In Ordnung.“, wandte sich um und trat heraus.
 

Sein Weg führte ihn zu der Kajüte des vierten Kommandanten. Er wollte ihm davon erzählen, was er eben erfahren hatte, ebenso auch, dass sie bald anrufen würde. Es war nicht seine Art, dass er direkt Informationen weitergab, doch hatte er das Bedürfnis darüber zu sprechen. Da es um die Rothaarige ging, die ihm doch ziemlich ans Herz gewachsen war, wollte er mit einer Person sprechen, der es ähnlich ging.
 

An der Kajüte des Smutjes angekommen, klopfte er. Wie er erwartete hatte, hörte er nichts von innen und trat herein. Ein Blick zum Bett verriet dem Blonden, dass der Kommandant der vierten Division immer noch am Schlafen war, obwohl es fast Mittag war. Der Vize war sich nicht sicher, wie genau er seinen Kameraden wecken sollte und entschied sich für eine einfache recht freundliche Methode.
 

„Ey Thatch“ sagte er laut und sah, wie der Brünette zusammenzuckte. Marco wartete ab und sah seinem Nakama zu, wie er sich langsam herumdrehte und verschlafen die Augen öffnete. Als Thatch erkannte, wer ihn geweckt hatte, brachte er verblüfft „Marco?“ hervor. Der Brünette hatte sich mittlerweile etwas aufgerappelt und sah immer noch schlaftrunken den Blonden an, er streckte sich einmal und gähnte hörbar laut.
 

„Was gibt’s?“, Marco hatte sich inzwischen den Stuhl vom Schreibtisch geschnappt, ihn etwas näher zum Bett gestellt und sich darauf gesetzt. „Vater hat mit dem Roten gesprochen“, erklärte er und wartete die Reaktion seitens Thatch ab. Dieser wirkte eine Spur aufmerksamer „Und?“, fragte er gespannt aber auch etwas unsicher. Bei dem Gespräch hätte einiges zu Wort fallen können, doch am wichtigsten war gerade die Information, ob das junge Mädchen zurückkommen würde oder eben nicht. „Er bringt sie in einem Jahr zurück. Außerdem hat er erklärt, weshalb er Lina und seine Tochter alleingelassen hatte“ sagte er Blonde und wurde fragend von seinem Gegenüber angeschaut.
 

„Lina?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue, Marco nickte „Seine verstorbene Frau, Lios Mutter“ ergänzte der Blonde und sprach weiter: „Sie wird später noch anrufen, sicherlich um mit dir und eventuell auch mir zu sprechen“, ein Nicken seitens Thatch war zu vernehmen. Der Brünette lächelte: „Sie kommt zurück, das sind immerhin gute Neuigkeiten“, sagte er und Marco erwiderte nur ein Brummen. Er wusste noch nicht, wie er es finden sollte, dass der Rote ihr Vater war. Tief im Inneren machte er sich einfach nur Sorgen um sie und hatte Angst, sie nicht wiedersehen zu können, doch eingestehen wollte er sich das nicht. Die Kleine war ihm ziemlich ans Herz gewachsen und das wusste er.
 

Marco war vom Stuhl aufgestanden und hatte ihn zurück zu seinem Platz gestellt. „Ich kümmere mich mal um meine Division“, verabschiedete sich der Blonde und ließ den Smutje allein zurück.
 

Thatch lächelte immer noch. Klar, die Nachricht, dass sie erst in einem Jahr zurückkommen würde, war schon ziemlich überraschend und er hatte auch nicht damit gerechnet, aber sie lebte und würde auf jeden Fall wiederkommen. Solange es ihr gut ging, war er glücklich.
 

Mit einem Seufzen stand der Brünette auf und machte sich fertig, um endlich an die Arbeit zu gehen, schließlich war es fast Zeit fürs Mittagessen. Währenddessen dachte er über die Worte seines Kameraden nach. Endlich konnte er verstehen, was in Lios Kindheit geschehen war, weshalb Shanks sie verlassen hatte und auch seine Reaktion als seine Frau Lina starb.
 

„Lina..“, der Brünette runzelte die Stirn. Ganz leise sagte er erneut „Lina..“, er grübelte. Der Name ging ihm nicht aus dem Kopf heraus und er fragte sich, weshalb dem so war. Immer wieder wiederholte er den Namen und plötzlich traf es ihn wie ein Blitz. Mit schockgeweiteten Augen starrte er ins Nichts und murmelte leise: „Das kann nicht sein.“



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