Zum Inhalt der Seite

Wie zähmt man einen Wüstendämon?

Gaara x OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lied: City Of Ocala von A Day To Remember Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alte und neue Bekanntschaften

Alte und neue Bekanntschaften
 

Die Vögel zwitscherten laut durch mein halb geöffnetes Fenster. Verschlafen rieb ich mir den Schlafsand aus den Augen und gähnte herzhaft. „SUMA!“, schrie jemand durch die Wohnung. Es war meine Tante Yoshino Nara. Widerwillig setzte ich mich auf und schlurfte langsam in Richtung Bad. Dort begegnete mir mein Onkel Shikaku. „Morgen“, gähnte ich ihm entgegen. Er nickte nur verschlafen. Es lag wohl in der Familie, denn er war ein genauso großer Morgenmuffel wie ich. Mein Cousin Shikamaru war da nicht anders. Doch seine Mutter unterschied sich eindeutig von uns Dreien. Ich schlurfte weiter, machte mich im Bad fertig und ging langsamen Schrittes wieder in mein Zimmer zurück. Als ich an Shikamaru’s Zimmer vorbei kam, klopfte ich einmal. Stille. Ich klopfte erneut. Immer noch Stille. „Shikamaru, steh auf! Wir müssen in einer halben Stunde los!“, erinnerte ich ihn. Immer noch keine Antwort. „Shika-…“, begann ich, doch dann wurde die Tür geöffnet. Ein verschlafener Shikamaru lehnte im Türrahmen. „Du nervst!“, stellte er gelangweilt klar und ging an mir vorbei Richtung Bad. Ich seufzte und verdrehte ebenfalls genervt die Augen. Dann ging ich in mein Zimmer und zog mich um. Nun etwas wacher, nahm ich meinen Schulranzen und ging in die Küche. Dort saßen schon mein Onkel und meine Tante und tranken ihren Kaffee. Yoshino sah genervt zur Uhr und dann zu mir. „Du bist spät!“, stellte sie trocken fest. Ich nickte entschuldigend. Dann setzte ich mich dazu und aß schnell ein Brot. Zum Glück hatte meine Tante mir mein Frühstück für die Schule schon fertig gemacht und ich musste es nur noch einpacken. Gesagt, getan. Endlich kam auch Shikamaru in die Küche. Seine Mutter sah ihn wütend an. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Er kam immer auf den letzten Drücker. Er verschlief auch öfter mal die Erste Stunde. Shikamaru hielt kurz inne, kratzte sich gelangweilt am Kopf und forderte mich mit einem ‚Wir müssen los‘ auf zum Gehen. Ich war nun doch etwas neugierig. Heute war mein erster Schultag an der neuen Schule. Bis vor einer Woche war ich noch eine Schülerin in einem Internat gewesen, doch nun, nach knapp vier Jahren, hatte ich Heimweh bekommen. Aus diesem Grund und langen Diskusionen, wurde ich nun in die Schule der Stadt versetzt. Mein Herz klopfte schnell gegen meine Brust. „Aufgeregt?“, fragte mich mein Cousin von oben herab. Seine Stimme klang zwar desinteressiert, doch er stellte sie mir rein aus rhetorischen Gründen. Ich nickte heftig. „Mach dir keinen Kopf. Wird schon schief gehen“, es war unglaublich, doch er lächelte mich aufmunternd an. Ich lächelte dankbar zurück. Es dauerte nicht lange und wir konnten den Bus kommen sehen. „Ziemlich voll!“, stellte ich zögernd fest. „Bei uns ist hinten noch ein Platz frei. Du kannst dich zu uns setzten“, schlug er vor.
 

Uns?!
 

„Wen meinst du mit ‚uns‘?“ „Meine Freunde und mich“, sagte er gelassen. „Ach so…“ Der Bus hielt an. Vor uns stiegen zwei Jungen ein, dann folgten Shikamaru und ich. Die Jungen waren im Gang stehen geblieben. Shikamaru drängte sich an ihnen vorbei und ich folgte ihm. Plötzlich wurde ich von jemandem festgehalten. Verwirrt drehte ich mich um. „H-Heylia?!“, kam es fast erschrocken von mir. „Suma? Bist du es wirklich?!“, quietschte sie erfreut und zog mich in eine feste Umarmung, als ich nickte. „Ich nehme an, du bleibst hier“, stellte Shikamaru mal wieder gelangweilt fest und ging, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen. Heylia ließ mich los und zog mich in den Vierer. Da entdeckte ich dann auch meine anderen alten Grundschulfreundinnen Chiyoko und Kija, ebenso meinen Grundschulfreund Dan. Ich strahlte über beide Ohren. Ich hatte sie alle wirklich sehr vermisst, doch das wurde mir erst jetzt klar. „Ich hab euch vermisst“, grinste ich. Die Anderen grinsten ebenfalls. Ich saß zwischen Heylia und Kija. Wir unterhielten uns, bis der Bus an der Schule ankam. Naja, Schule war wohl untertrieben. Vor uns war eine Art Campus. Es waren drei riesige Gebäude und eine riesengroße Halle zu sehen. Die drei Gebäude waren durch Gänge verbunden, dessen Wände aus Glas bestanden. Deswegen konnte man dort auch ein paar Schüler sehen. Ich staunte nicht schlecht. „Das linke Gebäude ist unsere Schule, das in der Mitte ist die weiterführende Schule, also Klasse 11 bis 13 und dort drüben, das rechte Gebäude ist die Universität. Die Halle ist die Mensa“, beendete Dan seine Erklärung. Meine Augen weiteten sich. Eine Gesamtschule, weiterführende Schule und Uni auf einmal?! Respekt.
 

Tausende von Schülern wirbelten an mir vorbei. Plötzlich wurde ich am Arm gepackt und mitgezogen. Erschrocken wirbelte ich herum, aber erkannte, dass es nur Shikamaru war. „Was soll das? Du hast mir einen riesen Schrecken eingejagt!“, maulte ich los. Er seufzte. „Mecker doch nicht gleich so rum. Das nervt“, gab er gelangweilt dazu und ging weiter. „Shikamaru“, rief ein Mädchen hinter uns. Sie hatte vier blonde Zöpfe und kam geradewegs auf uns zu. „Schatz. Du hast dein Handy liegen gelassen!“, sie reichte ihm besagtes Gerät. „Temari, richtig?“, fragte ich schnell. Sie musterte mich kurz. „Und du bist?“, stellte sie als Gegenfrage. „Meine Cousine“, stellte mich Shikamaru vor. Ich hielt ihr freundlich meine Hand hin. „Ich bin Suma. Du musst Shikamaru’s Freundin sein“, grinste ich. Sie lächelte zurück und nickte, als sie meine Hand schüttelte. „Wir verschieben das auf später, okay? Wir müssen zu Tsunade…“ drängte Shikamaru und drückte Temari noch einen flüchtigen Kuss auf und zog mich weiter, nachdem er noch ‚Wir sehen uns in der Pause‘ zu Temari sagte.
 

Nach unendlich vielen Gängen kamen wir vor einer großen Tür zum Stehen. Shikamaru klopfte drei Mal und eine Frau mit schwarzen Haaren öffnete uns die Tür.

Neue Freunde

Neue Freunde
 

Ihr Name war Shizune und sie war die Sekretärin und Gehilfin der Rektorin. Sie war sehr freundlich und führte uns sofort zu der Rektorin, Tsunade war ihr Name. Ich staunte nicht schlecht, als ich erfuhr, dass sie für alle drei Schulen die Rektorin war. Sie gab mir meinen neuen Stundenplan und wirkte auf mich sehr nett und gelassen, doch sie war anscheinend das genaue Gegenteil, wie mir später berichtet wurde. Sie teilte mich in die Klasse 9c ein. Shikamaru brachte mich zu dem Raum, klopfte und eine Frau mit schwarzen Haaren kam raus. Sie lächelte mich freundlich an. Alle waren so nett zu mir. Nachdem Shikamaru gegangen war, sagte sie zu mir, ich solle warten bis sie mich hinein rief. Dies dauerte auch nicht so lange und ich betrat den Raum mit wild klopfenden Herzen. Mein Blick wanderte schnell durch die Klasse und blieb, an mir vier bekannten Personen erleichtert hängen. Heylia sah erst verblüfft, doch dann sehr begeistert aus. Die Anderen ebenfalls. Frau Yuhi deutete mir an, mich auf den freien Platz neben Chiyoko zu setzten. Wir freuten uns.
 

Der Unterricht verging wie im Flug und somit klingelte es zur ersten Pause. Heylia und Chiyoko zerrten mich raus und stellten mir sofort ihre neuen Freundinnen vor. „Das hier ist Minatsuki und das hier ist Shayaa“, stellte Chiyoko sie vor. Wir schüttelten uns die Hände. In der Pause wurde ich regelrecht ausgequetscht, was ich alles erlebt hatte, wie es mir ergangen war und so weiter und so fort. Mitten in meiner Erzählung musste ich stoppen, denn ein Gong verkündete das Ende der ersten Pause. „In der zweiten Pause musst du unbedingt weiter erzählen!“, forderte Kija. Ich nickte glücklich. Endlich war ich wieder bei meinen Freunden. Die folgenden zwei Stunden vergingen ebenfalls wie im Flug und so erzählte ich weiter. Zum Ende der zweiten Pause war ich fertig. „Wow, du hast ja ziemlich viel erlebt in den vier Jahren“, stellte Chiyoko erstaunt fest. Mein Blick schweifte von ihnen ab, in Richtung Tür, die zum B-Trakt führte. Ich sah ihn zwar nur von der Seite, doch ich war sofort hin und weg. „Wer ist das?“, flüsterte ich beinah. Heylia verdrehte genervt die Augen. „Gaara Sabakuno“, beantwortete sie schlicht meine Frage. „Aber den kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen! Der ist an nichts und niemandem interessiert. Außerdem prügelt er sich in letzter Zeit wieder öfter mit anderen Mitschülern. Keine Ahnung was sein beschissenes Problem ist… aber du solltest dich auch vor ihm in Acht nehmen. Er ist nicht das wonach er aussieht…“, plapperte Heylia weiter und beendete ihre Erzählung mit vielen Fragezeichen in meinem Hirn. „Er ist in echt eine Frau?!“, fragte ich skeptisch. „Er hat eine gespaltene Persönlichkeit“, klärte mich Chiyoko auf. Ich sah sie verwirrt an, dann runzelte ich die Stirn und überlegte. „Moment… Sabakuno sagtest du?“, fragte ich Heylia. Sie nickte. „Genau der gleiche Nachname wie Temari?“, fragte ich mich selbst laut. „Sie ist seine Schwester“, verkündete nun Chiyoko aus heiterem Himmel. „Soll heißen, mein Cousin ist mit der Schwester eines verdammt gut aussehenden Verrückten zusammen?!“, stellte ich entgeistert aber auch bestimmend fest. Kija lachte. „Scheint so“, murmelte sie belustigt. Dann standen wir auch schon vor unserem Klassenraum und so begannen die letzten Schulstunden für meinen ersten Tag. Die Stunden verliefen ebenfalls wie im Flug und schon stand ich am Busparkplatz neben meinen Freundinnen. Als der Bus kam stiegen wir ein. Wir waren ein paar der Ersten und so hatten wir kein Problem in den Vierer von heute Morgen zu kommen. Wieder einmal saß ich zwischen Heylia und Kija, doch unser Gespräch endete abrupt, als alles still um uns wurde. Ich sah nur panische Blicke. Ein Junge versuchte seinen Kumpel von einem Sitz zu zerren, doch es nützte nichts. „Komm schon, Tay. Mach keinen Scheiß und beweg deinen Arsch da weg!“, seine Stimme zitterte, doch sein Kumpel blieb stur. „Du weißt wie es enden wird! Also komm jetzt!“ „Nein!“, zischte Tay. Urplötzlich wurde es noch leiser als zuvor, ich hätte es mir kaum vorstellen können. Nicht mal jemanden atmen, konnte ich hören. Am Eingang des Busses stand ein orangehaariger Junge. Er war groß… sehr groß sogar. An seinem Gesicht konnte ich viele Piercings erkennen, ebenso an seinen Ohren. Er schaute nach hinten zu dem besetzten Platz am Fenster in der letzten Reihe. Der Orangehaarige war ruhig, anscheinend zu ruhig, denn es lag eine gewaltige Spannung in der Luft. Der Junge in der letzten Reihe hatte seine Kopfhörer in die Ohren gestöpselt und hörte demonstrativ seine Musik. Einige hielten sich schon die Augen zu. Verwirrt blickte ich zu Dan und Chiyoko. Die Beiden schluckten stark. Was war hier los? Kurz blickte ich nochmal zu dem Orangehaarigen auf und für eine Sekunde trafen sich unsere Blicke. Sein Blick war kalt und emotionslos. Ich bekam eine Gänsehaut. Dann schalte seine Stimme von den Wänden des Busses wieder. „Hey“, schrie er dem Jungen entgegen. Sehr viele zuckten zusammen. Der Junge jedoch nicht. Er sah stur aus dem Fenster. „Pain, lass es. Der hört dich eh nicht“, kam es monoton von einem Mädchen mit lila Haaren und einer Papierblume darin. Pain’s Miene verdüsterte sich. Er schritt langsam nach hinten in die letzte Reihe und beugte sich problemlos über die Lehnen. Er starrte ihn nur eine Sekunde an und zog ihm den Kopfhörer auf der rechten Seite hinaus. Er grinste ihn böse an. „Wen haben wir denn hier? Hast du dich verirrt oder bist du einfach nur behindert?“, fragte Pain spöttisch. Ein unsicheres Huschen durch Tay’s Augen war zu sehen. Jetzt hatte er noch eine Gelegenheit zu gehen, doch er nutzte sie nicht. Pain wurde ungeduldig und ihm schien der Kragen zu platzen. Er packte Tay am Kragen und hob ihn hoch. „Hast du eigentlich eine Ahnung mit wem du es hier zu tun hast?“, zischte Pain. Tay schluckte hysterisch. „Es tut mir leid, Pain! Aber ich wollte einmal hinten sitzen. Ihr seid immer hier und ich wollte nur einmal-„, heulte Tay schon, doch er wurde von Pain unterbrochen. „KLAPPE!“, brüllte er. „Mir ist es scheiß egal, was dein behinderter Grund war mir auf den Sack zu gehen! Beweg deinen Arsch nach vorne! Verpiss dich einfach!“, zischte er Tay entgegen und schubste ihn in den Gang vor sich. Tay rappelte sich auf und versteckte sich zitternd hinter dem Rücken seines Kumpels. Pain setzte sich nun fluchend auf den frei gewordenen Platz, anscheinend sein Platz. „IHR HABT HIER HINTEN NICHTS ZU SUCHEN! BEGREIFT DAS ENDLICH!“, schrie er durch den Bus. Alle schwiegen weiter und die Älteren drängten sich auf ihre Plätze zu. Ich sah die Lilahaarige, einen Schwarzhaarigen, einen Jungen mit langen blonden Haaren und einen mit kurzen roten Haaren. Dann noch einen. Ich merkte aus den Augenwinkeln wie Chiyoko den zweiten Rothaarigen verlegen nachschaute. Moment… zwei Rothaarige?! Der eine musste Gaara sein, da war ich mir sicher, sehr sogar. Doch wer war der Andere? Nach ihm kam Temari und dann Shikamaru.
 

Er gehört zu denen?! Oh man und ich soll mich zu ihnen setzten? Niemals! Dieser Pain ist ja total gruselig!
 

Nun kamen noch ein paar Andere nach hinten und setzten sich auf die freien Plätze. Mein Blick wanderte wieder zu Chiyoko. Ihre roten Wangen verblassten schon. Ich sah sie fragend an, doch sie wehrte alles mit einem Lächeln ab.
 

Der Bus setzte sich in Bewegung. Es dauerte nicht lange, da waren wir auch schon an der Haltestelle angelangt, an der ich gehen musste. Ich verabschiedete mich und drängte mich raus. Dort stand schon Shikamaru und wartete auf mich. „Wir treffen uns nachher mit meinen Freunden. Sie wollen dich kennenlernen“, berichtete er mir. Ich schluckte. „Ich weiß ja nicht… das was ich von deinen Freunden gesehen habe, hat mich etwas geschockt. Und warum hast du mir nicht gesagt, dass deine Freundin einen gestörten Bruder hat?“, ich war vor ihm stehen geblieben und guckte ihm tief in die Augen. Er seufzte tief. „Sie sind alle ganz in Ordnung. Pain ist nur immer etwas genervt, wenn jemand auf unseren Plätzen sitzt. Das kommt eher weniger vor, dass er so ausrastet. War wahrscheinlich, weil es der erste Tag war und er noch keinen Bock hatte“, versuchte er ihn in Schutz zu nehmen. Ich zögerte eine Weile. „Naja wenn du meinst. Dann lass ich mich überraschen“, willigte ich dann die Einladung ein. Wir standen nun vor der Haustür und Shikamaru schloss auf. „Und Gaara ist überhaupt nicht gestört“, sagte er noch im monotonen Tonfall und ging rein. „Demnach was ich gehört hab, soll er ein Psycho sein…“, gab ich kleinlaut hinzu. Shikamaru blieb stehen und drehte sich um. „Lern doch erst mal alle kennen und bilde dir dann eine eigene Meinung.“ Ich nickte verstehend. „Du hast Recht. Ich sollte mir eine eigene Meinung bilden, bevor ich zu voreilig meine Schlüsse ziehe“, überlegte ich laut.
 

Nach dem Mittagessen und meiner begeisterten Erzählung von meinem ersten Schultag, folgte ich meinem Cousin erneut an diesem Tag aus dem Haus. Mit dem Bus fuhren wir zirka 20 Minuten, bis wir in einer Villengegend ausstiegen. „Wow! Wohnen die echt hier?!“, fragte ich ungläubig. Shikamaru nickte bestätigend. Dann blieb er vor einer großen Villa stehen und drückte auf die Klingel. „Ja?“, hörte man eine tiefe männliche Stimme. „Ich bin’s. Shikamaru“, grüßte mein Cousin. Das große Tor vor uns öffnete sich mit einem lauten Summen einen Spaltbreit, damit wir eintreten konnten. Vor uns prangte nun eine große Tür, über der in eisernen Buchstaben ‚Sabakuno‘ prangte. Die Tür wurde freudig von Temari geöffnet, die sofort Shikamaru in die Arme sprang und ihm ein ‚hey‘ entgegen hauchte. Ich fühlte mich etwas unbehaglich und wechselte von einem Bein aufs andere. „Hey Suma“, begrüßte Temari mich endlich und lächelte. „Hi“, sagte ich freudig. „Seid ihr nicht draußen?“, fragte nun Shikamaru und folgte Temari ins Haus. „Sie haben alle keine Lust“, klärte ihn Temari auf. „Faule Säcke“, murmelte Shikamaru. „Musst du grade sagen“, kicherte sie. Ich stimmte mit ein und Shikamaru verdrehte genervt die Augen. Hinter uns schloss Temari gerade die Tür. „Shikamaru und seine Cousine sind da“, verkündete sie. Ich merkte wie sich die Personen auf den Sofa’s vor uns umdrehten und neugierige Blicke auf mir lagen. „Hi, ich bin Suma“, grüßte ich alle und hob die Hand. Ich erkannte sie alle aus dem Bus wieder. „Könnt ihr auch mal so nett sein und euch vorstellen?“, fauchte Temari die Jungs an. Ein Braunhaariger stand auf und ging in die Küche. Im vorbei Gehen blieb er kurz stehen und sagte: „Ich bin Kankuro.“ Dann ging er in die offengelegte Küche, aus der man gerade etwas klirren hörte. „GAARA!“, schrie Temari und schritt schnell in die Küche. Bei seinem Namen zuckte ich kaum merklich zusammen. Ich war mir in meinem Inneren bewusst, dass er ja auch hier wohnte, doch irgendwie wollte ich es nicht wahrhaben. „BAKA! Die gute Schüssel…“, jammerte Temari. „Das ist doch nur eine blöde Schale“, kam es mit der gleichen tiefen Stimme wie eben.
 

Das war eben auch Gaara?!
 

Ich schmolz innerlich dahin. Ein genervtes Seufzen hörte ich neben mir. „Komm“, sagte Shikamaru und schob mich zu den Sofa’s auf denen die Jungs saßen. Wir setzten uns auf das Freie. Die Blicke der Jungs folgten uns. Als wir saßen erhob der Blondhaarige zuerst seine Stimme. „Hi. Ich bin Deidara, hm.“, stellte er sich freundlich vor. „Hi“, grüßte ich zurück. Doch ich wunderte mich einen Moment. Er schien es bemerkt zu haben, denn er grinste noch: „Ich hab einen Sprachfehler.“ „Den du dir abgewöhnen solltest“, fügte der Rothaarige neben ihm hinzu. Deidara sah ihn wütend an. „Halt die Klappe, Danna!“, schnauzte Deidara ihn an. „Dann hör auf mich Danna zu nennen, Mainā!“, konterte der Rothaarige gekonnt. „Dann hör du auf mich Mainā zu nennen alter Mann, hm!“ „Hört auf zu streiten. Das nervt!“, seufzte Shikamaru neben mir. Die beiden blickten sich mit tötenden Blicken an. Man konnte schon fast Blitze zwischen ihnen sehen, so stark war die Spannung schon. Ich hatte das ‚Gespräch‘ schmunzelnd mit verfolgt. „Ich bin Sasori“, stellte sich nun auch der Rothaarige vor. Der Orangehaarige neben ihm regte sich auch, nachdem er mich die ganze Zeit gemustert hatte. „Yahiko“, sagte er knapp. „Ich dachte Pain“, fragte ich verwundert. Ich hatte Shikamaru gesagt, dass mir unwohl dabei sei, Pain gegenüber zu stehen, doch der schüttelte nur genervt den Kopf und meinte, darüber solle ich mir keine Gedanken machen und dass Pain eigentlich ein ganz netter Kerl sei und nur bei Fremden so reagieren würde. Dass ich in diesem Fall ja eine Fremde war, sagte ich dann doch nicht mehr, sondern dachte es mir nur. Yahiko, oder Pain, grinste leicht. „Mein Spitzname“, klärte er mich auf. Ich musste schlucken. Den Grund wollte ich nun wirklich nicht wissen. Kankuro gesellte sich nun auch wieder zu uns und setzte sich zwischen Pain und den Schwarzhaarigen, dessen Namen ich noch nicht kannte. „Itachi“, stellte er sich knapp und mit einer Stimme vor, bei der es mir kalt den Rücken runter lief. „Was hat Gaara gemacht?“, wollte Sasori wissen. „Eine Porzellanschüssel runterfallen lassen. Ein Erbstück von unserer Mutter“, sagte Kankuro ruhig. „Es war nur eine Schüssel“, kam es plötzlich hinter mir, von der wunderbarsten Stimme, die ich je gehört hatte. Ich drehte mich um und bekam gerade mit, dass sich Gaara neben mich setzte. Mein Herz fing wild an zu klopfen. Er musterte mich kurz von der Seite und meinte mit monotoner Stimme: „Meinen Namen kennst du ja jetzt.“ Ich nickte und drehte meinen Kopf wieder nach vorne. Hoffentlich war mein Kopf nicht hoch rot geworden. Das wäre sehr peinlich! Temari kam nun auch und setzte sich an den Rand des Sofa’s, auf dem Sasori und Deidara saßen, also genau mir gegenüber. „Erzähl mal Suma, wie war dein erster Schultag so?“, fragte Temari neugierig. „Ganz cool. Ich habe meine alten Grundschulfreunde wiedergesehen und bin zu ihnen in die Klasse gekommen“, erzählte ich und strahlte bei der Erinnerung von heute Morgen. „Freut mich, dass es dir so gut an der Schule gefällt“, meinte sie dann. „Erzähl mal was über dich. Oder besser, wir erzählen was über uns, dann lernst du uns besser kennen. Oh ja, das machen wir! Ist doch super für den Anfang.“, rief sie begeistert aus, „Ich kann anfangen.“ Die Jungs seufzten alle. „Okay, also ich bin 17 und steh auf Pool Partys“, grinste sie, „außerdem mache ich ein paar Kampfsportarten und beobachte gerne Pflanzen.“ Dann stieß sie Deidara an. Der Blondhaarige räusperte sich kurz. „Ich bin 16 und liebe es, Sachen in die Luft zu jagen.“ Meine Augen weiteten sich. „Was?“, fragte ich verdutzt. „Ich hab spezielle Knete zusammen gemischt, die explodiert, wenn sie heiß wird, hm. Also entweder knete ich solange bis sie warm wird oder ich zünde sie an.“ Er grinste und erst jetzt merkte ich, als er seine Hand öffnete, dass er einen Knetklumpen in der Hand hielt. Meine Augen weiteten sich noch mehr.
 

Will er uns alle in die Luft jagen?
 

„Er muss das Zeug anzünden“, beruhigte mich Sasori. Deidara grinste weiter. „Ich bin fertig, hm. Mach du weiter, Püppchen“, grinste er und erntete einen tödlichen Blick. „Fick dich!“, schnauzte Sasori ihn an. Ich musste auch leicht lächeln. „Na gut“, seufzte Sasori und fuhr fort, „ich bin 17 und baue Marionetten.“ „Auch welche, für das Puppentheater?“, fragte ich interessiert. Er nickte. „So gut wie alle Puppen die dort benutzt werden hat Danna gebaut, hm!“, fügte Deidara hinzu. Sasori sah ihn nur genervt an. „Is doch so…“, murmelte er Sasori zu. Dieser riss sich gerade zusammen, Deidara keine Kopfnuss zu verpassen. „Cool“, staunte ich und Sasori blickte mich irritiert an. „Und die hast du alle alleine gebaut? Ist doch bestimmt voll schwer die zu bauen. Hast du da irgendeine Maschine oder so?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich schnitze die in meiner Werkstatt mit der Hand“, meinte er, wieder mit monotoner Stimme. Ich guckte ihn nur verblüfft an. „Der Typ ist verrückt! Er versucht sich selbst nach zu-“, Deidara wurde sofort eine Hand auf den Hinterkopf geklatscht. „Au! Warum mach du das Danna, hm?“, fragte Deidara schmollend. „Du gehst mir auf die Nerven!“, schnauzte Sasori ihn an, dann verstummten beide und mein Blick wanderte zum zweiten Sofa, auf dem Pain und Itachi saßen. Kankuro und Gaara hatten derweil die Jacken vom dritten Sofa weggebracht und sich auf dieses gesetzt. Jetzt fing Pain an. „Ich bin 18 und mache auch diverse Kampfsportarten. Sonst gibt es nicht viel“, sagte er kurz und knapp. Nun ging mein Blick weiter zu Itachi. Er verdrehte genervt die Augen. „Ich bin auch 18 und lese viel und mache auch Kampfsport.“
 

Wow, so viele machen Kampfsport. Naja so sehen sie auch aus.
 

Mein Blick wanderte kurz und flüchtig über Gaara’s Oberkörper. Er sah ebenfalls sehr durchtrainiert aus. Kankuro neben ihm fuhr fort. „Ich bin 17 und bin ebenfalls ein Puppenspieler. Und ja, es ist wohl nichts neues, aber ich mache auch Kampfsport“, grinste er leicht, dann sah er kurz in Gaara’s Richtung. Er blickte stur aus dem Fenster. Es herrschte Stille. „Was ist?“, kam es dann von Gaara. Sein Blick war nicht zu deuten. Es war, als hätte er eine steinerne Maske im Gesicht. Keine Regung, keine Emotionen waren zu sehen. „Du bist dran“, stellte Kankuro klar. Gaara sah ihm lange in die Augen, bis er seinen Kopf zu mir drehte. Er seufzte ebenfalls, doch er entschloss sich doch endlich was zu erzählen. „Ich bin 15 und mache auch Kampfsport.“ „Und er züchtet Kakteen“, pflichtete Temari ihm bei und kicherte vor sich hin. Als sie seinen strengen Blick auf sich spürte, verstummte sie sofort. „So“, sie versuchte schnell das Thema zu wechseln, „wie sieht’s mit dir aus? Wir sind durch.“ Ich überlegte kurz. „Okay. Ich bin 14 und am liebsten höre ich Musik, zeichne viel und lese viele Mangas oder gucke Animes. Und am wichtigsten, ich faulenze viel“, beendete ich meinen Vortrag. Es herrschte lange Stille, bis dann jemand die Stille brach, was jedoch niemand in dem Raum glaubte. „Was für Musik hörst du?“, fragte Gaara. Es lag ein Hauch von Interesse in seiner Stimme. „Nightcore, Dubstep und hauptsächlich Metal und Screamo“, zählte ich auf. „Dann passt du ja perfekt in die Truppe“, meinte Deidara freudig, „so gut wie jeder hier hört Metal.“ Dabei sah er kurz in Temari und Shikamaru‘s Richtung.
 

Die Beiden also nicht. Naja bei Shikamaru ist das nix neues.

Aussetzer

Aussetzer

An dem Tag unterhielten wir uns noch ein bisschen und Shikamaru hatte Recht. Die Jungs waren gar nicht so schlimm, wie es erzählt wurde. Am darauf folgenden Tag wurde ich wieder am Vierer festgehalten und Shikamaru ging einfach weiter. „Ich setz mich nach hinten, wenn das okay für euch ist“, fragte ich, wandte mich jedoch schon zum Gehen. „Zu denen? Bist du noch ganz dicht?“, fragte Heylia entgeistert. „Sie sind voll nett! Ich weiß nicht was du hast. Und Gaara ist eigentlich auch ganz nett!“, meinte ich bestimmend. „Wenn du meinst“, murmelte sie kleinlaut und ließ meinen Arm los. Also schritt ich nach hinten. Deidara winkte mich zu sich in den Vierer. „Hier, wir haben dir einen Platz frei gehalten, hm“, verkündete er freudig und deutete auf den Platz vor sich, und genau neben dem Platz saß, wie man es hätte vermuten können, Gaara Sabakuno. „Red keinen Scheiß, der ist immer frei! Gaara, räum deinen scheiß da weg!“, rief Pain von hinten und fuchtelte etwas mit seinen Händen. Aus den Augenwinkeln hatte Gaara die Bewegungen wohl wahr genommen, denn er blickte von seinem Handy auf, kurz zu mir und nahm seinen Ranzen vom Sitz, damit ich mich hinsetzen konnte. „Hi“, begrüßte ich ihn mit klopfendem Herzen. Er nickte nur zur Begrüßung und drückte wieder auf Play. „Was ich gestern schon fragen wollte, warum nennst du Sasori immer Danna?“, fragte ich Deidara und schaute unauffällig zu Sasori, der ebenfalls wie Gaara Musik hörte und stur aus dem Fenster sah. „Wir hatten mal eine Wette, die ich verloren hatte, hm. Deswegen musste ich Sasori einen Monat lang mit Meister ansprechen. Den Grund der Wette habe ich vergessen, aber ich hab es durchgezogen, hm! Jedenfalls hab ich mir das so doll eingeprägt, dass ich immer Danna zu ihm sage, weswegen er mich meistens Mainā nennt, hm. Ach so, Danna ist japanisch und bedeutet so viel wie Meister. Nur so zum Verständnis, hm.“, erzählte er mir. Ich nickte verstehend. Als wir in der Schule waren, wünschte mir Deidara noch einen schönen Schultag und ging mit den Anderen in das Gebäude der weiterführenden Schule, Gaara blieb bei mir stehen. „Kommst du?“, fragte er knapp. Zuerst verstand ich nichts, bis mir ein Licht aufging. Er hatte auf mich gewartet, damit wir zusammen in unser Gebäude gehen konnten. Ich eilte zu ihm und wir gingen hinein. Natürlich hatte ich keinen Plan, wo ich hin musste und fragte ihn kurzer Hand nach dem Weg. Schlussendlich brachte er mich zum Raum, denn die Beschreibung war mir zu kompliziert. Dort angekommen wurde es mucks Mäuschen still. Gaara machte sich sofort auf den Weg zu seinem Raum, als ich meinte, ab der Stelle könne ich alleine gehen. Neugierige Blicke lagen auf mir, als ich mich zu meinen Freunden gesellte. „War das eben grade wirklich Gaara?“, fragte Kija verblüfft. Ich nickte. Sie sah mich weiter mit großen Augen an. War es denn wirklich so komisch, dass Gaara mich hier her brachte? Anscheinend ja.
 

Der Tag zog an mir vorbei und ruck zuck war auch mein zweiter Schultag vorbei. An der Haltestelle unterhielt ich mich mit Chiyoko, als plötzlich Schreie an mein Ohr drangen. Alle Anwesenden drehten ihren Kopf in die Richtung, aus der die weiteren Schreie drangen. Es hatte sich ein freier Platz gebildet und man konnte zwei Gestalten sich auf dem Boden prügeln sehen. Sie waren zu weit entfernt, deswegen konnte ich die Gesichter nicht sehen, doch die roten Haare des Einen stachen deutlich heraus. Der Andere hatte braune Haare und lag momentan unten und bekam ziemlich heftige Schläge ab. „Und du findest ihn immer noch toll?“, flüsterte Heylia skeptisch. Ich runzelte die Stirn und blickte sie irritiert an. „Das ist Gaara…“, murmelte sie weiter und fuhr zusammen, als nun ein anderer Schrei als eben zu uns hinüber hallte. Gaara hielt sich an der Seite fest und blickte düster auf den Jungen unter sich herab. Dann, es war wie in Lichtgeschwindigkeit, schnellte Gaara’s Faust auf seinen Gegner zu. Doch im letzten Moment wurde Gaara von Kankuro nach oben gezogen und der Schlag ging in die Luft. Gaara schnaubte wütend und wollte nun Kankuro eine rein schlagen, da schnellte schon eine Hand hervor und verpasste Gaara eine heftige Backpfeife. „WACH AUF, DU IDIOT!“, schrie Temari ihren kleinen Bruder an. Dieser blickte sie zuerst erschrocken, dann verwundert und leicht irritiert an. Zuletzt war da wieder diese kalte emotionslose Maske in seinem Gesicht und mir wurde sofort komisch. Auf irgendeine schräge Art fühlte ich mich noch mehr zu ihm hingezogen, als vorher. Doch meine Augen weiteten sich erneut, als ich sah, dass Gaara seine Schwester gepackt hatte und sie wütend ansah. Tiefen und intensiven Hass konnte man spüren. Bevor er ihr jedoch wehtun konnte, rissen Itachi und Pain, die gerade gekommen waren, Gaara von Temari weg und hielten ihn fest. Gaara zappelte heftig, doch er konnte nicht entkommen. „Was passiert da oben?“, fragte ich Heylia neugierig. „Anscheinend ist Gaara mal wieder nicht er selbst. Ich denke, sie flößen ihm gleich wieder so ein komisches Zeug ein, dass er aufwacht.“ „Aufwacht? Schläft er grade?“, ich blickte sie komisch an. Sie nickte leicht. „So wurde mir das erzählt“, meinte sie nachdenklich. Mittlerweile hatte Kankuro ein kleines Päckchen aus seinem Ranzen gezogen, den Inhalt in Gaara’s Wasserflasche gekippt und schüttelte es. Dann hielt er Gaara’s Kopf mit der linken Hand fest und schüttete ihm diese milchige Flüssigkeit in den Rachen. Gaara’s Augen weiteten sich kurz und als der letzte Tropfen die Flasche verlassen hatte fing er an zu schreien. Laut, über den ganzen Platz, den Kopf im Nacken. Dann viel er kurzer Hand um. Hätten Pain und Itachi ihn nicht festgehalten, läge er jetzt auf dem Boden. Nachdem Kankuro den Ranzen seines kleinen Bruders nahm, schulterte Pain den Rothaarigen und lief geradewegs auf den Bus zu, als ob nichts passiert wäre. Alle ließen ihn natürlich vor und Pain setzte Gaara auf seinen Platz am Fenster. Die Anderen nahmen auch ihre Plätze ein und der Bus füllte sich langsam. Es war leise, sehr leise. Doch nachdem der Bus losgefahren war, fingen kleine Gespräche an. Heylia hatte mich wieder zu sich und den Anderen in den Vierer gezogen. Sie bestand darauf, dass ich bei ihnen bleiben sollte. „Passiert das öfter?“, fragte ich nun. „Naja, es steigert sich immer mehr“, überlegte Chiyoko laut. Ich runzelte leicht die Stirn. „Und dann darf er hier auf die Schule gehen? Ist er nicht eine Gefahr oder so? Er tut mir irgendwie leid…“, murmelte ich. „Keine Ahnung, es gab auch eine Zeit, da hast du gar nicht gemerkt, dass Gaara schizophren ist. Weißt du, es wird sogar gesagt, seine zweite Persönlichkeit habe einen Namen“, verkündete Kija. „Und der wäre?“, fragte ich sichtlich interessiert. „Shukauk“, antwortete nun Heylia und versuchte ihre Stimme etwas gruselig zu machen. Der Bus hielt an. „Ich muss raus. Bis morgen“, verabschiedete ich mich und verschwand. Shikamaru wartete schon draußen auf mich. „Was war das eben?“, fragte ich ihn, als wir uns auf den Weg nach Hause machten. „Nichts Besonderes. Alles wieder okay“, beruhigte er mich. „Sah aber nicht so aus. Ist dem Jungen denn irgendwas Schlimmes passiert? Er wurde ja richtig verdroschen von Gaara! Was hat der Typ überhaupt gemacht, dass Gaara so ausgerastet ist?“, meine Fragen überschlugen sich schon. Shikamaru seufzte schon. „Nichts. Gaara hatte nur mal wieder einen Schwächeanfall und keiner hat was mitbekommen. Wenn er so aus tickt, schlafwandelt er sozusagen. Das wirklich Schlimme an der Sache ist, dass es immer schwieriger wird, ihn aufzuwecken“, beendete er seine Erklärung. Ich hörte gespannt zu. „Also kann er theoretisch gar nichts dagegen unternehmen?“, fragte ich traurig. Gaara tat mir wirklich leid, aber ich wurde auch ein bisschen wütend, da ihn andere fast immer wie einen Außerirdischen behandelten oder so über ihn sprachen. Mein Cousin nickte. „Ach ja, die wollen am Freitag eine Art Pool-Party machen. Du sollst auch mitkommen hat Temari gesagt“, lud er mich erneut zu den Sabakunos ein. „Cool“, freute ich mich.

Pool-Party

Pool Party

Und so verging der Rest der Schulwoche mit einer großen Vorfreude auf den Pool. Mittlerweile saß ich auch hinten bei den Großen. Und, wie hätte man es nicht anders erwarten können, saß ich neben Gaara. Ihm ging es wohl besser, nach seinem Anfall von Dienstag. Zwar war er schlecht gelaunt, doch er grüßte zurück, wenn ich ‚Hi‘ sagte. Doch morgens zur Schule, also vom Bus zum Gebäude, lief ich mit meinen Freunden und Gaara mit seinen. Ich lernte auch ein paar seiner Mitschüler und Freunde kennen. Da waren einmal der schweigsame, schwarzhaarige Sasuke, seine Freundin Sakura, der aufgeweckte und immer gut gelaunte Naruto und seine schüchterne Freundin Hinata. Die Vier saßen ebenfalls in unserem Bus. Am Freitag war es dann endlich soweit. Nach der Schule wurden alle auch schon zum Mittagessen in die Villa eingeladen, das dann aus Pizza bestand, welche wir uns unterwegs bestellten. Shikamaru, Temari und Kankuro stiegen ein paar Stationen vor uns aus, um die Pizzen zu holen. Demnach folgten wir alle Gaara zu sich. Die Anderen kannten sich schon besser aus als ich. Sie warfen ihre Sachen überall in irgendeine Ecke und gingen sofort raus. Ich stand noch etwas unbeholfen in dem Eingangsbereich. „Stell deine Sachen irgendwohin“, kam es hinter mir plötzlich von Gaara.
 

Ich dachte er war vor mir…
 

Also stellte ich meine Sachen in eine Ecke und folgte ihm nach draußen. Itachi und seine Freundin Litoky, ich hatte sie flüchtig kennengelernt, hatten sich schon jeweils eine Liege gekrallt und unterhielten sich. Itachi’s kleiner Bruder Sasuke saß neben ihm auf einer Liege und cremte Sakura den Rücken ein. Naruto war gerade dabei Hinata zu überreden mit in den Pool zu kommen. Deidara stand auch am Beckenrand, Sasori stand hinter ihm und schubste ihn rein. Pain und Konan saßen etwas abseits, während Pain eine Zigarette rauchte und sich mit Konan unterhielt. Dass die Beiden wirklich zusammen waren wollte mir einfach noch nicht in den Kopf. Sie sahen einfach aus wie zwei Freunde. Ich hatte noch nie gesehen, dass sie sich geküsst haben und wie ein normales Pärchen verhielten sie sich auch nicht. „Willst du die ganze Zeit da stehen bleiben, oder kommst du mit ins Wasser?“, fragte mich Sakura, die plötzlich vor mir aufgetaucht war. „Äh, ja klar. Warte“, sagte ich hastig und zog mir schnell meine Shorts und mein Top aus. Zum Glück hatte ich mir schon vor der Schule den Bikini angezogen. Die Klamotten nahm mir Sakura ab und warf sie auf ihre Liege. Dann zog sie mich zum Pool. Wir sprangen gemeinsam hinein und erfreuten uns an der Kühle, die das Wasser uns spendete. Es war gegen Ende August und trotzdem noch verdammt warm. Im Wasser lehnte ich mich an die Wand gegenüber des Hauses, damit ich alle im Blickfeld hatte. Deidara hatte irgendwie Sasori ins Wasser befördert und die beiden tunkten sich gegenseitig. Hinata, Sakura und Naruto planschten einige Meter entfernt von mir. Ich lächelte still vor mich hin. Mir fielen sogar ein paar Sachen auf, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Sasori hatte zwei Tattoos. Ein Skorpion und ein Schriftzeichen, dessen Bedeutung ich nicht wusste. Pain hatte nicht nur im Gesicht Piercings, sondern auch jeweils einen auf dem Dekolleté, links und rechts und auf jeder Seite zwischen Nacken und Schulter. Er war wahrhaftig ein Piercingfreak. Plötzlich hörte ich ein Platschen und Wellen schwappten mir entgegen. Verdutzt schaute ich in das Gesicht, was nur wenige Zentimeter vor mir auftauchte. „Du hast mich erschreckt“, ließ ich Gaara wissen, der sich neben mich an den Beckenrand lehnte. „Dann bleib wachsam“, konterte er nur und schloss die Augen. Erst jetzt bemerkte ich, dass er über seinem linken Auge ein Tattoo hatte. „Was bedeutet das?“, fragte ich und deutete auf das Tattoo. Er öffnete die Augen und sah mich einen Moment an. Seine Augen strahlten Ruhe, Gelassenheit aber auch eine Kälte aus, die mich erschauern ließ. Doch ich hätte Stunden, sogar Tage lang, gerne weiter in seine türkisen Augen gesehen. Sie versicherten mir ein Gefühl von Geborgenheit. Als könnte er in mich hinein sehen, könnte mich verstehen, wie ich mich fühlte. „Ai“, antwortete er knapp und unterbrach unseren wundervollen Augenkontakt. Ich sah ihn noch weiterhin fragend an. Er schien meinen Blick zu bemerken denn er sprach weiter. „Das ist japanisch und bedeutet Liebe. Ich dachte, da du Mangas liest und Animes guckst wüsstest du das.“ Ich überlegte kurz. „Stimmt, das hab ich schon mal gehört. Aber warum hast du es dir tätowieren lassen?“ Er schwieg. „Nicht so wichtig“, murmelte er nur und schloss wieder die Augen. Abermals ließ ich meinen Blick über ihn wandern. Er sah einfach göttlich aus. Als mein Blick wieder in sein Gesicht wanderte, blieb er an seinen geschlossenen Augen hängen. Ich kicherte leise. „Was ist jetzt schon wieder?“, fragte er genervt. „Schminkst du dich etwa?“, stellte ich meine Frage. Schlagartig öffnete er die Augen, musste jedoch leicht schmunzeln, nahm meine Hand und führte sie zu einem geschlossenen Auge und ließ meine Finger sanft darüber streichen. Im ersten Moment verstand ich nur Bahnhof, doch ich wusste nach einer Sekunde dann doch was er mir zeigen wollte. Nichts verwischte und auch an meinem Finger war nichts. „Fühlt sich normal an“, hauchte ich. Er öffnete erneut die Augen, kam mir näher und hauchte: „Weil es auch Tattoos sind.“ Meine Augen weiteten sich. „Was…?!“, fragte ich entgeistert und er schmunzelte erneut. „Du… du hast dich um die Augen tätowieren lassen?! Hat das denn nicht weh getan?“, stotterte ich ein bisschen. Er verneinte belustigt. Die anderen beobachteten uns anscheinend, denn Gaara setzte wieder seine kalte Maske auf und ließ seinen Blick über die Übrigen schweifen. Diese schauten natürlich sofort weg. Ein Paar grinsten heimlich. Plötzlich tauchte Naruto neben uns auf und wollte Gaara tunken. Dieser erfasste sofort seine Chance und wich aus. Er nahm mich kurzerhand um die Hüfte und zog mich mit auf die Seite. Naruto platschte in die entstandene Leere und ich quiekte kurzerhand erschrocken auf. Tatsächlich grinste Gaara leicht. Naruto sah irritiert auf die Seite, als er uns neben sich bemerkte. Gaara grinste weiter, doch er nahm seine Hand nicht von meiner Hüfte, hielt mich immer noch fest. Mein Gesicht wurde rot, tomatenrot. Also tauchte ich kurzerhand unter. Als ich auftauchte war Gaara mir noch näher als vorher.
 

Das hatte ich nun nicht damit bezwecken wollen.
 

Sein Atem streifte mein Gesicht. Er musterte mich weiterhin und grinste. Was hatte dieses Grinsen zu bedeuten. Wusste er etwa, dass er sehr anziehend auf mich wirkte? Bestimmt drohte mein Kopf schon fast zu platzen, so warm wurde mir gerade. Die Anderen schienen es wohl nicht zu kümmern, denn uns beobachte wohl keiner. Naruto war schon wieder bei Hinata und Sakura und spritzte ihnen Wasser ins Gesicht. Sie lachten viel. Pain und Konan lagen nun auf Liegen, Sasuke gesellte sich zu Naruto, Hinata und Sakura, die nun eine Wasserschlacht begonnen hatten. Deidara und Sasori chillten an den Treppen und waren in ein intensives Gespräch vertieft. Itachi schien zu schlafen, Litoky las ein Buch. Also keiner da, der mich aus dieser Situation retten konnte. Plötzlich spürte ich hinter mir die Wand des Pools. Gaara kam mir immer näher, sein Grinsen wurde immer breiter. „Was ist?“, fragte er mit einer belustigten Miene. Meine Stimme versagte.
 

Verdammt!
 

Ich genoss es zwar, dass er mir so nah war, doch nun war ich leicht überfordert. Die Terrassentür wurde aufgerissen und ich zuckte erschrocken zusammen. „PIZZA IST DA!“, schrie Temari und verschwand nach drinnen. Alle beeilten sich rein zu gehen. Selbst Itachi war bei dem Wort Pizza sofort wach. Mein Gegenüber ließ von mir ab und zog sich neben mir hoch und hockte nun hinter mir. Ich war von allem leicht verwirrt und drehte mich um, damit ich aus dem Pool steigen konnte. Ich blickte direkt in Gaara’s Augen. „Was?“, fragte ich. „Du hast nicht auf meine Frage geantwortet“, erinnerte er mich. „Und die war?“, wollte ich nochmal wissen. „Was los ist.“ „Was soll denn sein?“ Er schmunzelte erneut und stand auf. Meine Stimme klang unsicher, dem war ich mir bewusst.
 

Ganz cool bleiben Suma, er merkt schon nichts!
 

Er hielt mir seine Hand hin. Ich nahm seine Geste dankend an. Ich dachte, er wollte mir nur helfen aus dem Pool zu kommen, doch mit einem Ruck zog er mich hoch und stellte mich genau vor sich ab. Verwundert blickte ich ihn an. Er hielt mein Handgelenk noch immer fest und dachte wohl nicht daran so schnell wie möglich los zu lassen. Kaum ein Blatt Papier passte noch zwischen uns. Mir wurde ganz warm.
 

Warum macht er das?
 

„Kommt ihr jetzt auch noch oder wollt ihr euch weiter so komisch anglotzen?“, riss mich Kankuro aus meinen Gedanken. Ich war total in meine eigene Welt abgedriftet. Gaara ließ mein Handgelenk los und ging zum Haus. Ich folgte ihm. Kurz vor der Tür sagte er noch: „Das war mir Antwort genug.“ Er grinste noch kurz, bevor er rein ging. Am Tisch saß ich zwischen Deidara und Sakura. Den restlichen Tag unterhielten wir uns alle noch viel und chillten im Pool. Selbst Pain kam ins Wasser und tunkte ständig Deidara. So einen Spaß hatte ich nicht erwartet, nicht nachdem ich alle erst mal in der Schule kennengelernt hatte. Ich bemerkte auch, dass Gaara immer mal wieder zu mir rüber blickte. Ein paar Mal kreuzten sich unsere Blicke und ich Depp blickte immer verlegen zur Seite. Seit wann hatte ich mich nicht mehr so unter Kontrolle? Am Abend verabschiedeten wir uns und Shikamaru und ich fuhren mit dem Bus nach Hause. Gegen zwei Uhr kamen wir dann endlich an. Ich schleppte mich noch in mein Bett und schlief erschöpft ein.

Blutige Konsequenzen

Blutige Konsequenzen

Das Wochenende über hatte ich Muskelkater vom ganzen Rumgeplansche. Ich freute mich schon auf die kommenden Wochen des Schuljahrs. Ich freundete mich immer besser mit den Großen an und merkte selbst, dass sie alle gar nicht so schlimm waren, wie alle immer dachten oder gar erzählten. Ungefähr in der vierten Woche an meiner neuen Schule sollte sich einiges ändern. In den Wochen vorher hatte ich alles, was mich bedrückte oder worüber ich nachdachte, Chiyoko anvertraut. Sie wurde in der Zeit zu meiner besten Freundin, denn ihr konnte ich vertrauen und alles erzählen. Sie verstand mich. Eines Morgens, wir fuhren mit dem Bus zur Schule, merkte ich zuerst aus den Augenwinkeln wie Gaara hustete und sich fest den Mund zu hielt. Als er seine Hand weg nahm, sah ich kleine Blutspritzer darin. Ungläubig schauten sowohl er, als auch ich auf seine Hand. Dann kramte ich schnell in meiner Tasche nach einem Taschentuch und gab es ihm. Mit einem Nicken bedankte er sich und wischte sich das Blut von der Hand. Sofort durchrüttelte ihn ein erneuter Hustenanfall. Er presste sich das Tuch vor seinen Mund. Es dauerte nicht lange, da sah man schon das Blut durch das Taschentuch sickern. „Was ist los? Was hast du?“, fragte ich panisch. Deidara blickte nun auch verwirrt Gaara an und nahm sich einen Kopfhörer raus. „Was ist los, hm?“, fragte nun auch er. Gaara nahm einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche und versuchte uns mit einem ‚Nichts‘ zufrieden zu stellen. Doch auf die weiteren Fragen antwortete er nicht mehr, sondern blieb still.
 

In der Schule stieg er ohne ein weiteres Wort aus. So verging auch diese Woche. Er hustete, wir machten uns Sorgen und er ignorierte uns einfach. Doch mit jedem Tag wurde es schlimmer. Ein Taschentuch reichte schon lange nicht mehr aus, deswegen machten sich alle immer größere Sorgen. Am Freitag zwang Temari ihren Bruder dann wortwörtlich zu einem Arzt zu gehen. Er wurde gleich ins Krankenhaus geschickt. Zwar war er nicht so begeistert, gab sich dann doch noch geschlagen. Sein Zustand verschlimmerte sich aber nicht nur durch das Husten von Blut, sondern er bekam immer mehr Kopfschmerzen, was in seinem speziellen -schizophrenen- Fall nichts Gutes bedeutete. Er drohte wieder die Kontrolle über sich zu verlieren.
 

Gaara:

Der Tag zog sich schleppend dahin. Mir ging es tierisch auf die Nerven, dass sich alle Sorgen um mich machten. Besonders dass Suma sich Sorgen machte, gefiel mir ganz und gar nicht. Man hätte es nicht für möglich gehalten, doch ich mochte sie… irgendwie. Ich beobachtete gerne ihre Reaktion, wenn ich in ihrer Nähe war. Keine Ahnung warum sie immer so nervös war, besonders seit dem Tag als wir bei mir zu Hause im Pool waren. Ständig wurde sie rot, wenn sie mich sah. Heute musste ich ins Krankenhaus wegen meinem Husten. Keiner hörte auf mich, wenn ich sagte, dass alles okay war. Dass dem nicht so war, wusste ich selbst. Seit meiner unbewussten Prügelei taten mir auf der linken Seite die unteren Rippen weh. Natürlich wusste das niemand, sollte auch niemand wissen. Was mich am meisten wunderte war die Tatsache, dass sich alle mir gegenüber anders verhielten, seit das neue Schuljahr begonnen hatte. Ich hatte mich auch etwas verändert und das gefiel mir kein Stück! Anscheinend war ich freundlicher geworden, laut Temari. Sie hatte Recht… Was war nur los mit mir? Früher hatten so gut wie alle Angst vor mir. Das verschaffte mir immer ein Gefühl von Macht und Überlegenheit, zumindest bei meinen Geschwistern. Ich konnte keine Menschenseele leiden. Doch seitdem ich mit meinen jetzigen Freunden befreundet war, hatte sich eh alles verändert. Aber was soll‘s, einen kleinen Teil von mir behielt ich bei und konnte mich, so gut es ging, von den anderen abschotten. Das war auch gut so und ich hatte meine Ruhe, doch seit Suma da war, ging alles wieder von vorne los… Sollte ich mich darüber freuen oder nicht?
 

Ich denke eher letzteres. Ich will nicht, dass noch mehr Menschen in mein Leben treten, wofür auch? Damit sie mich am Ende eh wieder verlassen? Nein danke!
 

Es klingelte gerade zum Ende der 6. Stunde und ich packte meine Sachen ein. „Sagst du Bescheid, was raus kommt?“, fragte Naruto und stellte sich mir in den Weg. „Wenn ich dran denke“, seufzte ich und drückte mich an ihm vorbei. Am Busparkplatz warteten schon die Anderen auf mich. Kurz stellte ich mich zu ihnen. „Und, wie geht’s, hm?“, fragt Deidara und sah mich mit einem prüfenden Blick an. „Alles bestens!“, murrte ich. „Trotzdem fahren wir da jetzt hin. Komm!“, meinte Temari in strengen Tonfall. Ich seufzte. „Muss das sein? Mir geht’s gut!“ Gerade versuchte ich einen erneuten Hustenanfall zu unterdrücken, was mir jedoch nicht so gut gelang und musste mich weg drehen.
 

Verdammte Scheiße!
 

„Ach wirklich“, sagte Temari im sarkastischen Tonfall und schob mich langsam in Richtung parkende Autos, zu ihrem. Noch nicht einmal zum Tschüss sagen hatte ich Zeit, denn ein neuer Hustenanfall durchrüttelte meinen Körper. Ich musste stehen bleiben und Temari stützte mich leicht von der Seite. Fast wäre ich an meinem eigenen Blut erstickt, denn der Husten wollte nicht aufhören. Ich würgte schon fast und spuckte wahrscheinlich das meiste Blut seit Tagen. „Scheiße!“, keuchte ich. Temari hielt mir eine Flasche Wasser hin, zum Ausspülen. Dankend nahm ich sie entgegen. Jetzt auf stur zu schalten, wäre wahrscheinlich verdammt dumm gewesen. „Du quälst dich schon seit Tagen… Warum machst du das? Das ist doch dumm!“, schüttelte Temari betrübt den Kopf. „Lass mich in Ruhe. Das ist meine Sache!“, konterte ich wütend. Sie sollte mich einfach in Frieden lassen! Als wir beim Auto ankamen stiegen wir ein und Temari fuhr schnell los. Die Fahrt über schwiegen wir, also das hieß, ich schwieg. Meine Schwester wollte ständig ein Gespräch anfangen, doch ich blickte genervt aus dem Fenster. Ein Stechen durchzog meinen Schädel. Zischend packte ich an meine Schläfen und massierte sie.
 

Es fängt also wieder an…
 

Schnell holte ich einen Energiedrink aus dem Ranzen und trank ihn in großen Schlucken aus. Ich durfte nicht müde werden, nie müde werden! Wann hatte ich das letzte Mal bewusst geschlafen? Das war schon Jahre her. Keine Ahnung wie mein Körper das schaffte. Ich ernährte mich zum größten Teil von koffeinhaltigen Getränken und war trotzdem in letzter Zeit sehr oft müde. Im Notfall hatte ich noch immer dieses hochkonzentrierte Pulver. Ein normaler Mensch hätte wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen, so heftig haute das Zeug rein. Es schmeckte zum Kotzen und ich war froh, wenn ich es so selten wie möglich benutzen musste. Ich hatte diese ‚Krankheit‘ schon seit knapp 13 Jahren. Früher war es am schlimmsten, da ich bis ins Grundschulalter ständig irgendwelche Aussetzer hatte. Das Blöde an allem für mich ist, dass ich zu diesen Zeitpunkten immer einen Blackout habe und mich an nichts erinnern kann. Bei einem Test wurde dann festgestellt, dass ich sozusagen am Schlafwandeln war, daher auch die Gedächtnislücken. „Geht’s wieder?“, fragte Temari mich besorgt. „Nerv mich nicht und fahr einfach!“, fuhr ich sie an. Sie schwieg wieder. Es dauerte nicht mehr lange und wir waren da. Genervt blickte ich aus dem Fenster und stieg aus. Warten mussten wir nicht so lange, deswegen sah ich mich sehr schnell auf dem Behandlungsstuhl wieder. Ein Arzt mittleren Alters begrüßte uns freundlich, doch ich sah ihn nur mürrisch an und schwieg. „Was haben Sie denn für Beschwerden“, fing der Arzt an. Temari wusste, dass ich nicht antworten würde, deswegen antwortete sie. „Er hustet schon seit drei Wochen Blut und jeden Tag wird es schlimmer!“ Der Arzt blickte skeptisch zwischen mir und Temari hin und her. „Und da kommen Sie erst jetzt? Das kann schlimme Folgen haben, dem sind Sie sich bewusst?! Wie dem auch sei, Sie müssen Ihr T-Shirt ausziehen, damit ich hören kann, ob alles in Ordnung mit Ihrer Lunge ist und um zu gucken, ob sonst noch etwas ist!“, fuhr der Arzt fort. Ich tat wie mir gesagt wurde und entledigte mich meinem Shirt, meine kalte Miene behielt ich jedoch bei. Der Arzt tastete erst meinen Rücken ab und hörte alles ab. Je weiter er runter wanderte, desto mehr wurde mir bewusst, dass er bald mein Geheimnis heraus bekam. Meine Rippen taten wieder ein klein wenig weh. Nun machte er sich noch nach vorne und tastete meine Brust ab, dann die Rippen. Meine Miene blieb ausdruckslos, doch es zog leicht, als er die Rippen abtastete und runzelte leicht die Stirn. „Tut Ihnen das weh?“, und er drückte nochmal dagegen. „Geht“, sagte ich knapp. „Wenn es in Ordnung für Sie ist, dann würde ich gerne Ihren Oberkörper röntgen. Ich habe den Verdacht, dass Sie ein paar gebrochene Rippen haben.“ Temari guckte mich leicht irritiert an. „Wenn dem wirklich so wäre, dann hättest du das doch gemerkt, oder?“, guckte sie mich von der Seite an. „Ich bin auch schon zwei Wochen mit einem angebrochenen Arm rumgelaufen und keiner hat was bemerkt“, gab ich monoton zu. Sie schlug sich vor die Stirn. Ich folgte dem Arzt in das Röntgenzimmer.
 

„Wie ich es mir dachte“, begann der Arzt und zeigte auf die Röntgenaufnahme, „Sie haben 3 gebrochene Rippen und die eine reibt leicht an ihrer Lunge, deswegen das Blut husten. Wer weiß, wie lange das noch gut gegangen wäre. Das muss sofort operiert werden. Am Besten wäre es, wenn Sie hier bleiben.“ Nun musste auch ich etwas verdutzt aus der Wäsche geguckt haben, denn Temari sah mich erstaunt an. „Gibt es da keine andere Lösung als eine OP?“, fragte ich nun. Ich hasste Krankenhäuser abgrundtief. „Leider nein“, zerstörte der blöde Arzt meine Hoffnung. Jetzt bekam ich leichte Panik. Ich! „Dann wäre es wirklich besser wenn du hier bleibst“, meinte Temari ernst. „Nein, das kannst du vergessen!“ Ich wollte aufstehen, doch der Arzt hielt mich mit seinen Worten zurück. „Seien Sie doch vernünftig. Wenn das nicht sofort behandelt wird, könnten Sie wohlmöglich an Ihrem eigenen Blut ersticken. Es wundert mich erst recht, dass sie überhaupt noch aufrecht stehen und laufen können!“ Ich war innerlich hin und her gerissen. Es war wirklich das Beste, mich operieren zu lassen, doch was würde mit mir passieren, wenn ich mit der Narkose ruhig gestellt wurde? Würde ich erneut die Kontrolle über meinen Körper verlieren und mein zweites Ich austicken? Nein, soweit wollte ich es nicht kommen lassen. „Ich mache es, aber nur unter einer Bedingung!“, forderte ich. „Und die wäre?“, wollte der Arzt wissen. Temari konnte es sich schon denken. „Ich bleibe bei vollem Bewusstsein!“ Der Arzt schaute mich geschockt an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. „Das kann sehr schmerzhaft werden. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen dass versprechen kann. Die anderen Ärzte werden wohl dagegen sein.“ „Das ist meine einzige Forderung oder Bitte. Sonst ist es scheiß egal, ob ich daran verrecke, aber ich will keine scheiß Beruhigungsmittel oder Einschlafdrogen in meinem Körper haben! Eigentlich kann es mir ja egal sein, doch das Risiko ist mir zu hoch!“, fuhr ich wütend fort. „Beruhig dich Gaara! Du bekommst schon nichts verabreicht“, beschwichtigte mich meine Schwester und zog mich wieder auf den Stuhl. „Ich verstehe Ihre Sorge nicht. Was sollte denn schief laufen?“, fragte der Arzt verwirrt. Ich schwieg und starrte in die Leere. „Also, das ist so“, begann Temari, blickte mich nochmal an und weil ich sie nicht aufhielt sprach sie weiter. „Mein Bruder hat eine Krankheit. Er ist schizophren und deswegen hat er auch Angst vor solchen Sachen wie Beruhigungsmittel, da er dann keine Kontrolle mehr über sich hat.“ Ich schnaubte verächtlich. Der Arzt blickte mich verwundert an. „Verstehe“, gab er nur zurück. „Ich finde, es ist wichtig, dass er so schnell wie möglich operiert wird, doch Sie müssen dann einiges beachten“, fuhr Temari fort. Ich versteifte mich sichtlich. Das Kommende wollte ich einfach nicht hören. Also stand ich kurzerhand auf und verließ den Raum mit einem ‚Ich warte draußen‘. Kopfschüttelnd dachte ich nur:
 

Gebrauchsanweisung für einen Verrückten…
 

Temari:

Als Gaara die Tür hinter sich geschlossen hatte, fuhr ich fort. „Falls er einschlafen sollte, müssen Sie oder ein anderer Arzt dieses Pulver, in Wasser aufgelöst, ihm geben.“ Ich nahm ein Tütchen aus meiner Tasche und gab es dem Arzt. Er begutachtete das Tütchen skeptisch. „Was ist das?“, er zog leicht eine Augenbraue hoch. „Hochkonzentriertes Koffein. Aber das ist nicht das Einzige, was Sie beachten müssen. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass er einschläft oder ohnmächtig wird. Sie müssen regelmäßig nach seiner Augenfarbe gucken. Mag sein, dass es sich komisch anhört, doch seine Iriden werden dunkler, wenn er müde wird oder kurz vorm Umfallen ist. Sie dürfen auf keinen Fall schwarz werden! Aber zum Glück macht sich das oft bemerkbar durch seine starken Kopfschmerzen. Sie dürfen ihm keine Beruhigungs- oder Betäubungsmittel geben, davon schläft er ein!“, beendete ich meine Erklärung. Der Arzt hatte mir aufmerksam zugehört. „Okay, ich verstehe. Ich werde drauf achten, dass alles problemlos verläuft. Wenn ich fragen darf, wie lange hat Ihr Bruder schon diese Krankheit und wie kam er denn bis jetzt damit klar?“ „Naja, also es gibt immer mal wieder Phasen, da funktioniert gar nichts und er hat öfter seine Ausbrüche. Das letzte Mal, wo er einen Wutausbruch hatte war vor einem Monat. Er hat diese Krankheit schon seit knapp 13 Jahren, doch es weiß noch niemand wirklich wie das passieren konnte. Unsere Eltern sind schon länger gestorben, deswegen kümmern mein anderer Bruder und ich uns um Gaara. Mittlerweile kommen wir alle besser miteinander klar. Es ist schwierig für uns alle, doch wir hoffen, dass bald alles wieder gut wird und Gaara keine Probleme mehr hat.“ Ich senkte leicht den Kopf und sah auf meine Hände. „Wenn ich mir noch eine Frage erlauben darf, wie alt sind Sie denn?“ „17“, antwortete ich knapp. „Das ist wirklich bemerkenswert, dass Sie alles so hinbekommen. Aber haben sie keinen Vormund oder andere Verwandte die Sie unterstützen können?“ Der Arzt klang etwas besorgt. „Das Jugendamt hat die Vormundschaft von uns, da wir keine anderen Verwandten mehr haben. Nur eine Sozialarbeiterin, die uns regelmäßig besucht um nach dem Rechten zu gucken“, teilte ich ihm mit. „Ah, verstehe. Nun denn, dann werde ich mich um Ihren Bruder kümmern und Ihnen Bescheid geben lassen, wie die OP verlaufen ist und wenn er entlassen werden kann.“ Nachdem ich ihm unsere Telefonnummer und meine, beziehungsweise auch Kankuros Handynummer aufgeschrieben hatte, bedankte und verabschiedete ich mich. Vor der Tür saß Gaara auf einem Stuhl, hatte die Augen geschlossen und hörte Musik. Ich tippte ihm leicht auf die Schulter und er blickte hoch. „Warum hat das so lange gedauert?“, fragte er mürrisch, nachdem er einen Kopfhörer rausgenommen hatte. „Ich habe alles geklärt. Du bleibst hier und wirst operiert!“, befahl ich schon fast. Er blickte mich wütend an. „Wenn irgendwas passiert ist alles deine Schuld!“, fuhr er mich an. „Alles wird gut verlaufen. Sie brauchen keine Angst zu haben“, sprach dann auf einmal der Arzt, welcher hinter mir aufgetauchte. „Tze, Angst. Ich habe keine Angst. Ich weiß nur ganz genau wie alles Enden wird!“, zischte er. „Gaara, es wird alles gut verlaufen! Stell dich doch nicht blöder als du bist. Wenn der Arzt sagt, alles wird gut, dann wird auch alles gut!“, fauchte ich Gaara an. Dieser schnaubte nur verächtlich. Wir diskutierten nicht mehr lange und schlussendlich fuhr ich alleine nach Hause zurück und berichtete Kankuro alles. „Dann hoffen wir mal, dass alles glatt läuft. Ich kann Gaara verstehen, warum er das nicht will“, meinte Kankuro nachdenklich. Ich verdrehte nur genervt die Augen. „Ich muss nachher hin und ihm seine Sachen bringen. Kommst du mit?“ „Klar“, nickte er. Dann gingen wir in unsere Zimmer.

Die Operation

Die Operation

Gaara:

Ich war schon ungefähr 3 Stunden auf dem Zimmer und hörte meine Musik. Es war tierisch langweilig. Trotzdem genoss ich es auch, dass niemand sonst hier war. Plötzlich klingelte mein Handy.
 

Temari.
 

„Was gibt’s?“, meldete ich mich. „Wie immer sehr freundlich. Ich wollte nur wissen, was du sonst noch außer Klamotten brauchst“, ließ sie mich wissen. „Mein Handy und iPod Ladekabel“, antwortete ich knapp. „Noch was? Ein Buch oder so?“ „Dein Ernst?“, fragte ich skeptisch. Temari seufzte. „Ist ja okay. Kankuro kommt auch mit, wenn‘s okay ist.“ „Ich kann‘s ja wohl kaum verbieten“, seufzte ich nun auch. Dann verabschiedete sie sich und ich konnte weiter Musik hören. Ungefähr eine dreiviertel Stunde später klopfte es an meiner Tür. „Hey, wie geht’s?“, grüßte mein Bruder. „Ich will nach Hause!“, maulte ich. „Wann ist denn die OP?“, fragte nun Temari, die grade mit einer Tasche in der Hand rein kam. „Morgen“, verdrehte ich die Augen. „Ach, so schnell schon? Dann kannst du ja am Dienstag oder so schon wieder nach Hause kommen“, freute sie sich. „Wenn alles glatt läuft…“, murmelte ich.
 

Temari und Kankuro blieben noch knapp zwei Stunden, dann fuhren sie heim. Die Nacht war langweilig. Es war so verdammt still. Die Stunden zogen sich dahin und gegen sechs Uhr kam die Visite. Es dauerte nicht lange und die letzten Vorbereitungen für die OP wurden getroffen. Dann war es endlich soweit. Um Punkt Acht lag ich auf dem OP-Tisch. „Wenn Sie bereit sind, fangen wir an. Wollen Sie sich das nicht noch einmal überlegen, dass Sie nicht doch ein Betäubungsmittel bekommen?“, fragte mich ein Chirurg. „Nein. Ich brauche nur meine Musik, dann geht das schon“, antwortete ich. Der Chirurg nickte und ich stöpselte mir die Kopfhörer ein. Zwei Gehilfinnen standen neben mir. Ich hatte derweil die Augen geschlossen und die Musik angemacht. Der erste Schnitt wurde gemacht und ich kniff leicht die Augen zusammen. Nicht vor Schmerzen, sondern von dem kalten Metall, das plötzlich meine Haut berührte. Und so vergingen die schlimmsten dreieinhalb Stunden in meinem Leben. Die kritischsten Minuten waren die, wo die eine Rippe an der Lunge kratzte, wieder in ihre Ursprungsposition gebracht werden sollte. Zum Glück war nichts ernsthaft verletzt worden. Ab und an öffnete ich meine Augen und sah dem Chirurg gespannt und fasziniert bei seiner Arbeit zu und wie seine Finger in meiner Brust verschwanden. Die Gehilfen erschraken jedes Mal, wenn sie sahen, dass ich sie alle beobachtete. Gegen Ende der OP verließ der Chirurg kurz den Raum. Meine Brust war wieder zugenäht und die Operation hatte ich ohne Schwierigkeiten überstanden. Erleichtert stieß ich die Luft aus, musste jedoch kurz wegen den aufkommenden Schmerzen auf keuchen, was auch nicht gerade eine gute Idee war. Eine Ärztin war noch im Raum, trat zu mir und spritzte mir irgendwas in die Brust. Ich war erschöpft von der Operation, deswegen fragte ich nicht, was das gerade war. Ein paar Schwestern brachten mich zurück in mein Zimmer und ließen mich dann alleine. Eine halbe Stunde verging und es passierte nichts, doch plötzlich fingen meine Schläfen an zu pochen und mein Kopf an zu schmerzen. Es wurde immer schlimmer. Leicht panisch suchte ich auf meinem Beistelltisch nach dem ekelhaften Pulver, doch meine Suche war vergebens. Mein Blick schweifte auf dem Boden und erblickte meinen Ranzen. Darin befand sich immer etwas für den Notfall, doch mir wurde schlagartig bewusst, dass ich die Dosis schon verbraucht hatte. Ich schrie einmal vor Schmerzen auf. Dieses Mal war es noch heftiger als sonst.
 

Wach bleiben! Wach bleiben!
 

Ich schrie es immer wieder in meinen Gedanken.
 

Wehr dich nicht! Dieses Mal wirst du keine Hilfe bekommen!
 

„Hör auf! Ich will das nicht… bitte lass es!“, schrie ich verzweifelt. Von Sekunde zu Sekunde wurde es schlimmer. Mein letzter Gedanke bevor mir die Augen zu vielen war:
 

Die dumme Schlampe hat mir doch ein Beruhigungsmittel gespritzt!

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

Suma:

Es war jetzt schon fast eine Woche her, dass ich Gaara das letzte Mal gesehen hatte. Ich war sehr erstaunt, als Shikamaru mir von dem Ende des Arztbesuches erzählte. Jetzt war er endlich wieder zu Hause und wollte heute wieder in die Schule kommen. Ich freute mich schon den ganzen Morgen darauf, dass der Bus endlich kam. Und nun war er endlich da. Ich begrüßte meine Freundinnen und Dan, dann ging ich weiter nach hinten und setzte mich in den Vierer, neben Gaara. „Hey, wie geht’s dir?“, fragte ich freundlich, doch er ignorierte mich. Ich tippte ihn auf die Schulter. Er drehte sich kurz zu mir. Er hatte eine Sonnenbrille auf. „Was ist?“, fuhr er mich an. Die plötzliche Kälte in seiner Stimme ließ mich zusammen zucken. So war er vorher aber nicht zu mir. „Ich wollte nur wissen wie es dir geht, so nach der OP…“ „Alles bestens. Und jetzt lass mich in Ruhe!“, sagte er noch, bevor er wieder aus dem Fenster blickte. „Was ist denn mit ihm los?“, fragte ich Deidara. Dieser zuckte nur mit den Schultern und hörte weiter Musik. Fragend sah ich zu Temari und Kankuro. „Keine Ahnung, was mit ihm los ist. So ist er seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde“, meinte Temari. In der Schule angekommen ging er sofort in Richtung Schule. Nicht nur ich blickte ihm fragend nach. Selbst Sasori, Pain und Itachi wunderten sich über Gaara’s Verhalten. „So war er schon seit Monaten nicht mehr drauf!“, stellte Pain schließlich fest. Kija, Chiyoko, Heylia und Dan kamen auf uns zu. „Was ist los? Du guckst so komisch“, fragte Chiyoko leise und ließ heimlich ihren Blick zu den Jungs wandern. Konan und Temari waren schon vor gegangen. „Schon gut, alles okay“, beruhigte ich sie, ging zu ihnen und verabschiedete mich von den Großen. Den ganzen Tag über machte ich mir ständig Sorgen. Ich wusste zwar, dass Gaara nicht gerade der Netteste war, doch zu mir war er nett gewesen. Kopfschüttelnd stand ich nun am Parkplatz und wartete mit den Anderen auf den Bus. Von ihnen hatte ich mitbekommen, dass Gaara ihnen komplett aus dem Weg gegangen war. Jetzt stand er neben mir und blickte in die Ferne. „Gaara?“, fing ich an. Ich hörte ein genervtes Seufzen und er drehte sich um. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, entgegnete er mit leicht wütender Stimme. „Warum bist du so bescheuert?“ Mit dieser Frage hatte wohl keiner gerechnet. Sie blickten mich verstört an. „Wie bitte?!“, bebte seine Stimme. Seine Hand zitterte schon leicht. „Du hast mich schon verstanden! Warum bist du so abweisend uns allen gegenüber? Du bist doch sonst auch nicht so!“, fuhr ich meine Rede fort. „Jetzt pass mal auf!“, er machte einen bedrohlichen Schritt auf mich zu, „Denkst du ernsthaft, deine Meinung mir gegenüber ist mir wichtig? Lass mich einfach in Ruhe, Kleine. Du nervst abgrundtief.“ Autsch! Das hatte gesessen. Mein Mund war etwas geöffnet. Mit sowas hatte ich nicht gerechnet. Shikamaru stellte sich nun vor mich. „Nur weil du schlechte Laune hast, musst du sie nicht an uns auslassen. Erst Recht nicht an Suma. Sie hat dir nichts getan!“, verteidigte er mich. Gaara schnaubte nur verächtlich, dann drehte er sich weg. Plötzlich ging mir ein Licht auf. Zögerlich ging ich an Shikamaru vorbei und stellte mich wieder vor Gaara. „Warum hast du eine Sonnenbrille auf? Es ist trüb!“, stellte ich fest. „Was kümmert dich das?“, entgegnete er monoton. „Setz sie ab!“, befahl ich. „Nein!“, widersprach er. Mit einer schnellen Handbewegung waren meine Finger an den Brillenbügeln, bereit die Brille ab zu nehmen, doch er hielt sie fest. „Lass den Scheiß!“, fuhr er mich böse an. „Du verheimlichst was!“, entgegnete ich scharf und zog ihm irgendwie doch die Brille ab. Tiefe schwarze Augen blickten mir entgegen. Verstört machte ich einige Schritte zurück. „Was zum…? Wer bist du!“, zitterte meine Stimme. Die Anderen waren nun auch hellhörig geworden. Gaara grinste mich neckend an. „Gaara, wer sonst?“ „Nein. Gaara hat türkise Augen. Deine sind schwarz! Bist du Shukaku?“ Ich wich noch ein paar Schritte zurück, doch er hielt mich fest. „Freut mich dich kennen zu lernen“, sagte er mit zuckersüßer Stimme. „Scheiße“, keuchte Kankuro und der Rest auf. Dann stürzten auch schon Kankuro und Pain auf Gaara, beziehungsweise Shukaku zu. Er wich ihnen geschickt aus. „Wie lange läuft das schon so?“, fragte Temari panisch. „Seit 6 Tagen“, grinste mein Gegenüber nun seine „Schwester“ an. „Und wir haben nichts gemerkt? Wie konntest du das so lange verheimlichen?“, Temari hatte bereits das Pulver vorbereitet. Shukaku wich vor ihr einen Schritt zurück. „Augenkontakt vermeiden und viel Geduld und Übung“, erklärte er seelenruhig. „Hör auf damit und lass Gaara in Frieden!“, schrie ich Shukaku an. Kaum merklich zuckte er zusammen. Der Bus kam und wir blieben wie versteinert stehen. Es war ein Sekundenbruchteil in dem alle abgelenkt waren, deswegen bekamen wir nur aus den Augenwinkeln mit, wie sich Gaara’s zweite Persönlichkeit aus dem Staub machte. Pain und Itachi nahmen sofort die Verfolgung auf. Dem Rest blieb nichts anderes übrig, als in den Bus zu steigen und ab zu warten was geschah.
 

Am späten Nachmittag trafen wir uns alle bei den Sabakuno’s zu Hause. Pain und Itachi hatten Gaara aus den Augen verloren. „Warum ist uns denn nichts aufgefallen? Er hat uns alle verarscht! Aber er hat doch noch nie so lange diesen Zustand bei behalten! Verdammte Scheiße!“, Temari schritt unruhig im Zimmer auf und ab. „Temari das bringt jetzt auch nichts mehr! Was mich nur wundert, ist die Tatsache, dass auch niemand im Krankenhaus etwas mitbekommen hat…“, überlegte Kankuro laut. „Am Besten wäre es, ich fahre noch mal hin und frage nach. Vielleicht ist ja doch jemandem etwas aufgefallen“, meinte Temari energisch und griff nach ihren Autoschlüsseln. „Du solltest in deinem Zustand nicht fahren“, überlegte Shikamaru laut. „Macht sie doch eh“, rief Sasori dazwischen. Die Anderen nickten einstimmig. Temari verdrehte genervt die Augen. „Dann fährt Pain halt mit!“, bestimmte sie dann. „Tut er das“, fragte dieser nun sarkastisch, erhob sich dann aber. Konan stand ebenfalls auf. „Ich komme auch mit. Kankuro du auch?“ Sie wandte ihren Kopf zu ihm. Kankuro nickte. Also machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus. Shikamaru und Itachi machen sich wieder in die Stadt und suchten nach Gaara. Deidara, Sasori und ich blieben im Haus, um darauf zu hoffen, dass Gaara irgendwann freiwillig zurück kam. Die Stunden zogen sich dahin und ich wurde immer ungeduldiger. „Ich geh ihn auch suchen!“, beschloss ich und stand demonstrativ auf. Sasori, der an einer Marionette rumhantierte, schaute auf. Deidara schlief auf dem Sofa weiter. „Pass auf dich auf“, sagte Sasori monoton und arbeitete weiter. Auch wenn ich erst seit ein paar Wochen hier war, wusste er, dass ich so schnell von meiner Meinung oder den Sachen, die ich mir in den Kopf gesetzt hatte, nicht ab zu bringen war. Dann verließ ich wie die Anderen zuvor auch die Villa.

Gespräch im Mondschein

Gespräch im Mondschein

Ich lief durch die Straßen und suchte vergeblich nach Gaara. Auch als ich nach seinem Namen rief, bekam ich keine Antwort. Mir standen schon die Tränen in den Augen. „Wo bist du nur?“, keuchte ich. Ein Scheppern ließ mich zusammen zucken. Es war stockdunkel. Allein die Straßenlaternen erleuchteten nur spärlich die Wege. Vereinzelt fuhren auch ein paar Autos an mir vorbei. Da, wo ich eben das Geräusch vernommen hatte, erblickte ich eine schwarze Katze. Erleichtert drehte ich mich wieder um und prallte gegen einen Oberkörper. Irritiert wich ich zurück und wollte einen Schritt zur Seite machen, doch ich wurde festgehalten. „Lass mich los!“, schnauzte ich den Fremden an. Der jedoch ließ mich nicht los und deswegen blickte ich nach oben, direkt in das amüsierte Gesicht von Gaara. Es war so verdammt falsch ihn mit diesem merkwürdigen Blitzen in den schwarzen Augen zu sehen. „Gaara“, hauchte ich, „endlich hab ich dich gefunden.“ „Gaara schläft“, bekam ich nur als Antwort. „Dann weck ihn auf“, schlug ich vor, in der Hoffnung, dass alles werden könnte wie vorher. „Seh ich so bescheuert aus?! Natürlich mach ich das nicht! Er wird für immer schlafen!“ Endlich ließ mich Gaara oder Shukaku oder wie ich ihn auch immer nennen sollte, los. Seine Lippen umspielte immer noch dieses süffisante Grinsen. „Warum tust du ihm das an?“, wollte ich wissen. „Was tue ich ihm denn an?“, stellte er die Gegenfrage. „Das alles! Gaara ist richtig nett und DU lässt ihn wie ein Monster dastehen!“, fuhr ich ihn an. Sein Grinsen wurde breiter. „Würde er es nicht auch wollen, dann würde das auch nicht so sein. Er hat immer noch einen eigenen Willen, doch momentan ist er zu schwach um sich zu wehren. Ich habe ebenfalls meinen eigenen Willen, deswegen kann ich mich auch durchsetzten. Ich bin nun mal stärker als Gaara. Er ist ein Weichei…“, meinte Shukaku monoton. „Shukaku“, zischte ich, „ du hast doch keine Ahnung! Auch wenn ich Gaara nicht so lange kenne, kann ich ihn sehr gut verstehen. Wegen dir ist er einsam, weißt du das? Warum kannst du ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er hätte ein so viel besseres Leben ohne dich!“, heulte ich schon fast. Shukaku machte einen großen Schritt auf mich zu und griff wieder nach meinen Armen. „Ich bin nun mal ein Teil von ihm. Komm damit klar oder lass es bleiben. Viel zu lange konnte ich nichts selbst entscheiden, viel zu lange hat er mich ruhig gestellt. Jetzt, wo ich meine Chance habe, ich selbst zu sein, glaubst du doch nicht wirklich, dass ich sie nicht nutze, oder? Solange dieser Körper besteht, hat Gaara keine Kontrolle mehr über mich. Er wird für immer schlafen und mich nicht weiter stören. Und jeder, der sich mir in den Weg stellt, wird beseitigt!“ Mit den letzten Worten zog er ein Messer aus seiner Hosentasche. Verängstigt wich ich zurück. „Das meinst du doch nicht ernst?!“, fragte ich unsicher und wich immer weiter zurück, je weiter er auf mich zu kam. Sein Grinsen wurde wieder breiter. „Ich habe kein Problem damit. Wäre nicht das erste Mal“, ließ er mich wissen. „Was? Du hast schon mal jemanden umgebracht? Du lügst!“, schrie ich hysterisch. „Tu ich das? Hat dir Gaara nie von dem Unfall seines Onkels erzählt? Damals wurde die Ursache nicht festgestellt, doch ich weiß was passiert ist. Aber das brauch‘ dich nicht zu kümmern“ Damit machte er einen weiteren Schritt auf mich zu. Hinter mir spürte ich auf einmal eine Hauswand. Wegrennen war nun zwecklos.
 

Irgendwas muss dir doch einfallen. Du kannst ihn aufwecken. Das packst du schon!
 

Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich habe keine Angst vor dir!“, versuchte ich es nun auf diese Weise. Shukaku belustigte dies nur mehr. Jetzt stand er wieder vor mir. Unsere Körper berührten sich fast.
 

Ganz cool bleiben. Er tut dir nichts!
 

„Gaara, wenn du mich hören kannst, dann beweg deinen Arsch und mach, dass du wieder du selbst wirst!“, schrie ich Shukaku entgegen. Dieser wirkte für einen Sekundenbruchteil wie versteinert. „Er kann dich nicht hören!“, zischte Shukaku. Es wirkte also doch ein bisschen. Shukaku versuchte verzweifelt gelassen zu bleiben, doch ich konnte mir den inneren Kampf gut vorstellen. Gaara hatte mich auf irgendeine Weise doch gehört und kämpfte nun wieder, um die Oberhand seines Bewusstseins zu erlangen. „Gaara, komm zurück!“, fuhr ich mit fester Stimme fort. „HÖR AUF!“, schrie Shukaku und hielt sich den Kopf. Das Messer hatte er fallen gelassen. Mutig umfasste ich sein Gesicht, sah durch seine Augen hindurch und hauchte noch: „Komm zu mir zurück!“ Dann küsste ich ihn. Wie zu Salzsäulen erstarrt bewegte sich zunächst keiner von uns. Ich war mir selbst nicht im Klaren, was ich gerade tat. Ich merkte, wie er mich zuerst gegen die Wand drückte, den Kuss erwiderte und dann auf keuchte. Er wich von mir zurück, hielt sich den Kopf und schrie vor Schmerzen auf. Es hatte funktioniert. Gaara bekam langsam wieder die Oberhand. „SUMA!“, hörte ich eine bekannte Stimme meinen Namen rufen. Shikamaru und Itachi kamen auf uns zu gelaufen. Shukaku (oder Gaara) lag immer noch auf den Boden, stöhnte und keuchte vor Schmerzen. „Du behinderte Schlampe!“, schrie er, „Was hast du gemacht?“ Itachi ergriff sofort die Gelegenheit, nahm die Flasche mit dem aufgelösten Pulver heraus und nickte Shikamaru zu und schrie ihn an, er solle Gaara festhalten. Shikamaru verstand sofort und drückte Gaara wieder auf den Boden, ich half ihm. Kaum dass wir Gaara festhielten, knieten Itachi sich auf ihn und kippte ihm die Flüssigkeit in den Rachen. Dieser würgte und versuchte es aus zu spucken, doch ihm gelang es nicht. Bis zum letzten Tropfen blieb er jedoch widerspenstig, dann sackte er zusammen. Es herrschte lange Stille. „Was ist hier passiert?“, wollte Shikamaru wissen als wir drei uns auf dem Rückweg zur Villa befanden. Itachi hatte sich Gaara über die Schulter gelegt. Bevor wir losgegangen waren, hatte Shikamaru Temari Bescheid gegeben, dass wir Gaara gefunden hatten und gerade auf dem Heimweg waren. „Schon gut. Nicht so wichtig. Wichtig ist doch, dass Gaara wieder okay ist“, lächelte ich leicht und wurde ein bisschen rot im Gesicht. In Gedanken schweifte ich immer noch zu dem Kuss. Ja, nun war ich mir ziemlich sicher, ich hatte mich in Gaara verliebt und dass seit unserem ersten Treffen oder eher seit dem ersten Mal als ich ihn gesehen hatte. Es dauerte nicht lange und wir kamen endlich vor der Villa an.

Gewitternacht

Gewitternacht

Es war schon nach zehn, doch ich verspürte nicht den leisesten Funken von Müdigkeit. Ich war fröhlich. Endlich war Gaara wieder der Alte, zumindest hoffte ich das, wenn er wieder aufwachte. „Temari, wir sind wieder da“, sagte Shikamaru gerade der Sprechanlage entgegen. Die Haustür wurde aufgerissen und eine überglückliche Temari lief auf uns zu. „Gaara“, schrie sie und wollte auf ihn zu, doch Shikamaru hielt sie zurück. „Noch ist er bewusstlos.“
 

Itachi brachte Gaara in sein Zimmer, während wir ins Wohnzimmer zu den Anderen gingen. „Ein Glück, dass ihr ihn gefunden habt!“, rief Kankuro aus. Jeder hatte ein erleichtertes Grinsen im Gesicht. Als Itachi wieder zu uns stieß, erzählte er, wo er und Shikamaru alles gesucht hatten, bis sie mich gefunden hatten. Dann erzählte ich von meiner Suche, den Teil mit dem Kuss ließ ich jedoch bewusst aus. Dann erzählte Temari, was sie im Krankenhaus rausbekommen hatten. „Diese inkompetente Ärztin! Ich könnte ihr den Kopf abreißen!“, regte sie sich auf. „Hättest du auch, wenn ich dich nicht zurück gehalten hätte. Ich bin zwar auch sauer, aber ich hätte sie nicht gleich so fertig gemacht“, gab Kankuro zu. „Was hättest du denn gemacht, wenn es nicht so glimpflich ausgegangen wäre? Außerdem war es sehr interessant da zu zugucken“, meinte Pain belustigt. Konan stimmte nickend zu. „Und was habt ihr die ganze Zeit über gemacht?“, wandte sich Temari an Deidara und Sasori. „Auf die Villa aufgepasst“, antworteten sie wie aus einem Mund. „Und gewartet, ob Gaara von selbst wieder kommt, hm!“, fügte Deidara schnell hinzu. Sasori nickte. Langsam wurde ich ungeduldig. „Kann ich hoch und gucken wie es ihm geht?“, fragte ich dann doch. Alle Blicke ruhten auf mir, doch ein Blick stach besonders heraus. Itachi sah mich leicht wissend, leicht schmunzelnd an. Jetzt wurde ich doch rot. „Geh schon.“, grinste nun auch Temari, „Die aller erste Tür, wenn du hoch kommst.“ Ich bedankte mich und ging schnell die Wendeltreppe hinauf. Sofort steuerte ich auf Gaara’s Zimmer zu und ich verschwand leise darin. Was ich nicht mitbekam war, dass unten alle grinsten. Sie wussten Bescheid.
 

In seinem Zimmer blickte ich mich suchend um und fand sofort mit meinen Augen sein Bett. Langsam schritt ich an die Bettkante heran und beobachtete ihn. Immer wieder wanderte mein Blick zu seinen Lippen.
 

So weich…
 

Er begann sich langsam zu regen und öffnete einen spaltbreit die Augen. Verwirrt sah er mich an. „Was machst du hier? Und wo bin ich überhaupt?“, flüsterte er. „Zu Hause“, antwortete ich nur und setzte mich leicht auf die Kante. „Ich wurde schon so früh entlassen?“, fragte er weiter. „Das ist schon eine Woche her. Du bist…“, meine Stimme versagte am Ende. Seine Augen weiteten sich, dann schlug er sich leicht gegen die Stirn und seufzte auf. „Oh nein… nicht dein ernst. Das ist unmöglich. Wann soll das denn passiert sein? Ich war die ganze Zeit wach!“ Er wirkte leicht panisch, doch er riss sich zusammen. „Nach der OP hat dir eine Ärztin ein Beruhigungsmittel gespritzt. Sie haben später nichts bemerkt, weil du dich laut ihnen ganz normal verhalten hast. Temari und Kankuro ist auch nichts aufgefallen, weil sie nicht drauf geachtet haben“, begann ich ihm zu erzählen. Die nächsten zehn Minuten hörte er mir aufmerksam zu. Immer wieder schüttelte er den Kopf. Gegen Ende wurde ich immer leiser. Ich ließ natürlich gewisse Sachen aus, doch das wusste er ja nicht. „Du hast mich also gefunden und geholfen das ich normal werde… danke.“ Über das ‚Danke‘ war ich dann doch etwas überrascht und blickte verlegen auf die Seite. „Du wirst ja schon wieder rot“, stellte er fest und meine rötliche Gesichtsfarbe intensivierte sich noch mehr. Dass er überhaupt etwas erkennen konnte wunderte mich schon etwas. „Sieht irgendwie süß aus“, murmelte er, bevor er sich sofort eine Hand vor den Mund schlug, als er realisierte, was er gerade gesagt hatte. „Was?“, wollte ich dann doch wissen. Nur als Versicherung, dass ich mich nicht verhört hatte. Er wehrte mit einer Handbewegung ab. „Nichts, nichts. Schon gut…“ Dann herrschte kurze Stille, solange bis ein lautes Grollen mich zusammen zucken ließ. „Was war das?“, meine Stimme zitterte noch leicht. Er setzte sich leicht auf und lauschte. „Hört sich nach einem Gewitter an“, meinte er. Ich seufzte unglücklich. Gewitter war nicht gerade mein Ding. Ich mochte es überhaupt nicht, wenn es so laut knallte und die Blitze mochte ich auch nicht. Kurz darauf blitzte es und für einen Moment war Gaara’s Zimmer hell erleuchtet. Das Gewitter war also genau über uns. Er sah mich stirnrunzelnd an. „Was ist los?“ „Ich habe Angst vor Gewittern. Bei uns im Internat ist mal ein Blitz eingeschlagen, bis auf ein paar Verletzungen und dem großen Schock ist niemandem etwas passiert“, erzählte ich. Er überlegte kurz, dann rutschte er etwas auf die Seite und hob seine Decke an. Meine Augen weiteten sich verwundert. „Komm her, dann passiert auch nichts“, zwinkerte er mir zu. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Mein Kopf wusste, dass ich mich zu ihm legen wollte, doch mein Körper reagierte irgendwie nicht. „Ich beiß schon nicht“, meinte er amüsiert.
 

So gut drauf habe ich ihn das letzte Mal im Pool erlebt.
 

Ich musste schmunzeln, als ich daran zurück dachte. Langsam zog ich meine Socken aus und legte mich zögerlich neben ihn. Mein Herz klopfte wild gegen meine Brust, als ich seinen Arm um mich spürte und mich leicht an sich drückte. Ich war verdammt nervös! Eine lange Zeit schwiegen wir und nach und nach wurde auch ich müde. Ich spürte wie sich seine Brust hob und wieder sank. „Gaara?“, flüsterte ich leise. „Hm?“, bekam ich sofort als Antwort. „Warum bist du so nett zu mir?“ Er schwieg. Er schwieg sehr lange. Anscheinend überlegte er. „Ich mag dich irgendwie“, antwortete er nach einer Ewigkeit. „Irgendwie?“, wiederholte ich skeptisch. „Wie soll ich es sagen… es ist schwer für mich zuzugeben, dass ich jemanden mag. Das ist auch noch neu für mich. Mein Verhalten hat sich verändert, seit ich mich mit Naruto angefreundet habe und seitdem kann ich mich vielleicht auch besser auf Andere einlassen. Es ist sowieso komisch, aber dich mochte ich von Anfang an“, beendete er dann seine Erklärung. Ich staunte nicht schlecht. Er mochte mich also von Anfang an. Darüber freute ich mich sehr. „Ich mag dich auch“, wisperte ich noch, dann schloss ich meine Augen und kuschelte mich unbewusst an ihn. Jetzt konnte ich zufrieden einschlafen. Hier in Gaara’s Armen.

Die freien Tage beginnen

Die freien Tage beginnen

Es war ein ruhiger Morgen. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Seufzend kuschelte ich mich noch enger an mein ‚Kissen‘. „Au, nicht so doll“, stöhnte es auf einmal auf. Irritiert öffnete ich die Augen und merkte, dass ich mich an Gaara klammerte. Sofort ließ ich ihn los und richtete mich abrupt auf. „Das hieß jetzt nicht, dass du aufstehen sollst“, meinte er belustigt und zog mich wieder zu sich. „Tschuldigung“, nuschelte ich in die Decke. Und so blieben wir noch eine Weile liegen, bis mein Bauch anfing zu knurren. Errötet zog ich mir die Bettdecke noch weiter ins Gesicht. „Ich schätze du hast auch Hunger“, stellte Gaara belustigt fest, woraufhin sein Bauch auch knurrte. Ich musste lachen und er stimmte schmunzelnd mit ein. Nach knapp fünf Minuten richtete er sich auf. Zögerlich betrachtete er dann den Boden und stemmte sich aus dem Bett. Er war noch leicht wackelig auf den Beinen, deswegen half ich ihm beim Laufen. Als wir leise die Tür öffneten und in den Flur gingen, starrte ich runter ins Wohnzimmer. Sasori, Itachi und Deidara lagen auf den Sofa’s und schliefen noch. „Soll ich mal gemein sein?“, flüsterte er mir zu und grinste fies. Ich runzelte leicht die Stirn, wusste nicht was er vor hatte. Immer noch grinsend ging er in sein Zimmer und holte etwas. Mich ließ er mit einem ‚Warte kurz‘ im Flur stehen. Ich freute mich richtig für ihn, dass er schon wieder alleine auf den Beinen stehen konnte, auch wenn er nur langsam ging. Kurze Zeit später stand er wieder neben mir und grinste hämisch. In der Hand hielt er ein paar Wasserbomben. „Du willst doch nicht etwa…“, begann ich und ahnte schon was er vor hatte. Er stellte sich in Wurfposition und dann flog auch schon die Erste. Es dauerte nur ein paar Sekunden und ein lautes Platschen war zu hören. Itachi blickte wütend nach oben, das Wasser tropfte seine längeren Strähnen im Gesicht herunter. Sofort warf Gaara die zwei noch Schlafenden ab. Es platschte synchron und sie fuhren erschrocken hoch. „Was zum…?“, begann Deidara. Sasori sah ebenfalls nicht gerade gutgelaunt aus. Gaara grinste erst stumm, dann fing er an laut zu lachen. Ich konnte nicht anders und stimmte mit ein. „Gaara…“, zischte Itachi. „Haha, du siehst so bescheuert aus!“, lachte ihm Gaara entgegen. Ein leises Klacken war zu hören, dann sah man schon einen verschlafenen Kankuro im Türrahmen stehen. „Meine Fresse… es ist Samstag! Andere Leute wollen um die Uhrzeit noch schlafen!“, seufzte er. „Heul doch“, lachte Gaara weiter. Ich schmunzelte vor mich hin. Auf einmal war auch von unten ein lautes Lachen zu vernehmen. Dort sah ich nur Itachi und Sasori sich fast auf dem Boden kugeln. „Haha, Barbie’s Schminke ist verlaufen“, lachte Sasori. Deidara sah ihm wütend entgegen. „Ich habe mich nicht geschminkt, hm!“, fauchte er. „Bist du dir da auch ganz sicher?“, lachte der Rothaarige. Itachi nickte zustimmend. „Deine Augen sind schwarz unterlaufen, sieht aus, als ob du geheult hättest“, grinste Itachi. Deidara stampfte zur Wendeltreppe und eilte hinauf. Vor uns blieb er gereizt stehen und schob sich ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht. Dann lief er ins Bad. Kurze Zeit später hörte man: „Das war ich nicht! Ich würde mich nie schminken!“ Sein Kopf erschien aus dem Bad. „Das ward ihr! Ihr habt mich geschminkt, als ich schon geschlafen habe!“ Gaara hob abwehrend die Hände. „Tu nicht so unschuldig! Du bist gestern noch unten gewesen, hm!“ Ich sah zu ihm auf. „Du bist nochmal weg gewesen?“, fragte ich irritiert. „Als du eingeschlafen bist, bin ich runter. Ich schlafe ja nicht und unten hab ich noch Geräusche gehört, also bin ich kurz runter“, erklärte er seelenruhig. Kankuro lehnte immer noch, nun grinsend im Türrahmen. „Stimmt, da war ja was“, meinte er und grinste in Gedanken versunken. Sasori saß wieder auf dem Sofa. „Du hast so süß ausgesehen, als du geschlafen hast. Da konnten wir einfach nicht widerstehen ~.“ „Ja stimmt. Temari und Konan hatten eine super Idee“, grinste Itachi, „schade, dass sie dich nicht sehen können.“ Ein Blitzen ließ uns alle zum Zimmer am Ende des Flures blicken. „So und das kommt auf Facebook“, grinste Temari, die plötzlich aufgetaucht war. „NEIN!“, schrie Deidara entsetzt. Shikamaru tauchte nun hinter Temari auf und blickte auf das Handydisplay. Er sah es eine Weile desinteressiert an, doch auch er musste dann leicht schmunzeln. „Gut getroffen“, lächelte er. Deidara kam auf das Pärchen zu gelaufen. „Lösch es! Bitte lösch es! Das ist ja so peinlich, hm…“, versuchte er Temari um zu stimmen und fuchtelte nach ihrem Handy, doch sie hielt es außer seiner Reichweite. „Komm schon Tema, wir hatten unseren Spaß. Quäl ihn nicht noch mehr“, meinte Kankuro und schritt auf seine Schwester zu. „Schade, wäre witzig geworden“, mischte sich Gaara nun wieder in das Gespräch ein. Ich stand noch hinter ihm.
 

Nachdem Temari das Bild dann doch gelöscht hatte, Deidara mit ihrer Hilfe die ganze Schminke aus dem Gesicht endlich los wurde und zum größten Teil alle wach waren, bereiteten wir langsam das Frühstück für alle vor. Pain war der Einzige der noch schlief. „Und hier eine wichtige Meldung!“, sprach der Nachrichtensprecher aus dem Fernseher. Sasori, Kankuro, Itachi und Konan saßen auf den Sofas. „Aufgrund des heftigen Unwetters letzter Nacht sind, die 3 Schulen im Zentrum von Konoha, bis auf weiteres geschlossen. Teile der Gebäude wurden stark beschädigt.“ Stille. „Wie geil ist das denn?“, rief ich begeistert von meinem Platz aus. „Noch nicht mal ein Halbjahr hier und freust dich schon auf einen Schulausfall“, grinste Kankuro. Shikamaru schüttelte darüber nur den Kopf. „So Frühstück ist fertig“, verkündete Temari. Alle setzten sich auf einen Platz und begannen zu essen und sich zu unterhalten. Konan war kurz ins Gästezimmer verschwunden um Pain zu wecken. Als die Beiden sich dann zu uns gesellten waren wir komplett. „Und was machen wir heute, hm?“, fragte Deidara in die Runde. „Ich will wieder ins Bett!“, seufzte Pain und wäre fast wieder auf seinem Platz eingeschlafen. „Ich muss in die WG. Hab noch was zu erledigen“, meinte Sasori. „WG?“, fragte ich interessiert. „Konan, Pain, Deidara, Itachi, ich und Itachi’s Cousin wohnen in einer WG“, erklärte er. „Oh shit! Wir haben Tobi total vergessen, hm!“, rief Deidara panisch aus, dann holte er schnell sein Handy und rief besagten Tobi an. „Kenn ich den?“, wandte ich mich wieder an Sasori. Er blickte von seinem Teller auf. „Der Verrückte mit der orangenen Maske. Er benimmt sich meistens wie ein Kleinkind.“ Ich überlegte scharf. Tatsächlich, da war ein Typ auf den die Beschreibung passte. Temari seufzte. „Eigentlich wollten Konan, Hinata, Sakura, Ino und ich shoppen gehen, doch das wird wahrscheinlich nichts. In der Stadt sind bestimmt überall Aufräumarbeiten im Gange. Könnte zu viel Stau sein…“ Konan nickte als Bestätigung auf Temari’s Bedenken. „Ich geh trotzdem nachher ins Kino mit Fijuma, Itachi und Litoky. Oder was meinst du?“, Kankuro sah fragend zu Itachi. „Ich habs Litoky versprochen“, seufzte er. „Gut, dann bleibt’s dabei!“ „Ich muss noch was lernen.“, meinte mein Cousin mit der gleichen genervten Stimme wie immer, „Außerdem kommt Neji nachher noch vorbei.“
 

Wer war noch gleich Neji?
 

Ich überlegte einige Zeit bis es mir wieder einfiel. Er war Hinata’s Cousin. „Und du?“, fragte ich Gaara. Er zuckte nur mit den Schultern. „Trainieren kannst du dir abschminken!“, sagte seine Schwester in strengem Tonfall. Er grummelte daraufhin nur ein ‚Lass das doch meine Sorge sein‘. „Ich weiß nicht was ich machen soll… Kann ich hier bleiben?“, mit letzterem ließ ich meinen Blick zwischen Shikamaru und Gaara hin und her wandeln. „Mir ist das doch egal“, sagte Shikamaru. „Klar“, schmunzelte Gaara. Seinen Blick wusste ich nicht zu deuten. Eine Mischung aus Freude, Erleichterung und diese zwanghafte kalte Miene die er versuchte aufrecht zu halten. Warum tat er das nur immer? War es ihm zu peinlich sowas wie Gefühle zu zeigen? Ihn musste einer verstehen… Deidara seufzte laut: „Was soll ich machen? Ich habe keine Lust mich mit Tobi beschäftigen zu müssen, hm!“ Pain grinste leicht. „Stell dich nicht so an, er ist immerhin einer deiner Freunde.“ Der Blondhaarige sah ihn missbilligend an und schüttelte den Kopf. „Mag zwar sein… aber er hat wieder seine Tobi-is-a-good-boy-Phase. Das nervt extrem, hm!“ Ich sah zwischen den beiden hin und her. „Ist er denn so schlimm?“, wollte ich wissen. „JA!“, kam es so gut wie von allen WG-Bewohnern. Einzig und allein Konan enthielt sich. „Es gibt auch Tage, da ist er auszuhalten“, beschwichtigte sie die Jungs. „Wenn er betrunken ist“, murmelte Itachi, „Aber wir können ihn ja nicht ständig besoffen rumlaufen lassen. Auch wenn es seinem Vater lieber gefallen würde.“ Pain nickte schmunzelnd. „Ich denke ich werde mich meiner Kunst widmen, hm“, grinste Deidara provozierend. „Wehe, du jagst die Wohnung in die Luft!“, mahnte Konan. „Tze, Kunst… das ist Kinderkram! Selbst ein kleines Kind würde dich auslachen, weil du noch mit Knete rumspielst“, stachelte Sasori Deidara an. Dieser knirschte bedrohlich laut mit seinen Zähnen. „Besser als mit Puppen zu spielen Danna, hm!“ Alle am Tisch seufzten genervt auf. „Bitte nicht schon wieder…“, flehte Gaara, doch es war schon zu spät. Sasori und Deidara stritten sich mal wieder um ihr Lieblingsthema: Welche der beiden Ansichten von Kunst ist die Bessere?! Temari begann schon mit dem Abräumen. Konan und ich halfen ihr dabei. „Ist das öfter so? Ich bekomme das heute zum ersten Mal mit“, fragte ich Konan. „Leider viel zu oft“, stöhnte sie genervt. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis der Blondschopf beleidigt seinem ‚Danna‘ den Rücken zu drehte. „Du bist so bescheuert. Ständig machst du meine Kunst schlecht, hm“, maulte Deidara. „Du meine nicht?“, fragte der Rothaarige genervt. Man konnte schon eine bedrohliche Ader auf seiner Stirn pochen sehen. „Seid ihr jetzt fertig?“, fragte Pain, der grade vom Sofa aufgestanden war und sich seine Schuhe anzog, „Ich fahre jetzt nach Hause.“ Sasori und Deidara erhoben sich und trotteten zum Eingang. Als sich ihre Blicke trafen, schauten sie beleidigt in eine andere Richtung. Pain schüttelte über diese kindische Reaktion nur den Kopf. Temari und Konan hatten derweil ausgemacht, dass die Sabakuno mit in die WG kam. Itachi blieb bei Kankuro, Gaara und mir. Shikamaru hatte sich schon auf den Weg nach Hause gemacht.
 

Zwei Stunden später waren dann auch Kankuro und Itachi mit ihren Freundinnen weg. „So und was machen wir jetzt?“, fragte ich Gaara. Dieser zappte im Fernseher nach einem interessanten Programm. Schlussendlich machte er ihn aus, da nichts Vernünftiges lief. „Keine Ahnung. Schlag du was vor“, meinte er nur. Ich überlegte lange, bis mir was einfiel. „Wir könnten in die Stadt laufen. Auch wenn sie etwas verwüstet ist, man kann bestimmt ungehindert durch die Straßen laufen.“ Er blickte mich einen Moment an. „Wenn es kein Problem für dich ist, dass bald die ganze Schule über dich reden wird, dann können wir das gerne machen“, sprach er monoton. Verwirrt blickte ich ihn an. „Wie meinst du denn das?“ „Naja, was denkst du, was für ein Getuschel entsteht, wenn jemand uns zusammen in der Stadt sieht? Ich mein… wenn du mit MIR da rum läufst…“, gab er etwas mürrisch bei dem Gedanken von sich. Ich lachte kurz auf. „Die Meinung Anderer interessiert mich nicht im Geringsten. Ich kann mir meine Freunde selbst aussuchen. Da ist es mir doch scheiß egal, was andere dazu sagen, wenn sie uns in der Stadt antreffen“, meinte ich bestimmt. Über diese Aussage schien er etwas sprachlos zu sein, doch dann grinste er. „Okay, dann los.“ Damit erhoben wir uns und machten uns ausgehfertig. Draußen war es nass und auch etwas kalt, deswegen bekam ich großzügiger Weise einen Pullover von Gaara angeboten. Dankend nahm ich ihn an. Insgeheim flippte ich in meinem Inneren total aus, so sehr freute ich mich.
 

Bleib ganz cool. Is ja peinlich, wenn du wie so ne verliebte Tussi rumspringen würdest, mit Herzchen in den Augen und am Besten bei seinem Anblick rum sabberst. Nein, soweit kommt es sicher nicht!
 

Als Gaara dann auch fertig war, machten wir uns auf den Weg. Wir gingen nicht schnell, deswegen würde es sehr lange dauern, bis wir ankommen würden. Doch das war kein Problem für mich. Nicht im Geringsten. Ich freute mich wegen der jetzigen Situation, so ganz allein mit Gaara. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht viel über dich. Nur das, was du am ersten Tag gesagt hast“, fing Gaara ein Gespräch an. „Was willst du denn wissen?“, fragte ich und blickte von der Seite zu ihm auf. „Hm…“, er überlegte, „Warum bist du wieder hier? Shikamaru sagte, du warst eine Zeit lang in einem Internat oder so...“ „Ja ich war in einem Internat und so nach knapp vier Jahren hab ich doch Heimweh bekommen. Ich war richtig erleichtert, dass ich bei Shikamaru zu Hause wohnen kann“, erzählte ich. „Warum nicht bei deinen Eltern?“, wollte er wissen. „Naja“, meine Stimme wurde traurig, „die sind vor vier Jahren bei einem Autounfall gestorben.“ Stille. „Das tut mir leid“, sprach er sein Beileid aus. Ich nickte dankend. „Ich weiß wie sich das anfühlt, ich habe außer meinen Geschwistern niemanden mehr als Familie. Meine Eltern sind auch gestorben, doch das ist schon sehr lange her. Meine Mutter hab ich nie kennen gelernt und an meinen Vater erinner ich mich auch nicht mehr“, ich lauschte seiner Erzählung. Er hatte schon einiges hinter sich. „Das tut mir leid“, meinte ich dann auch zu ihm.
 

Der Arme.
 

Ich überlegte kurz und überwand mich dann doch zu fragen. „Ich hab gehört, dein Onkel ist auch bei einem Unfall gestorben…“ „Tze, wenn man das überhaupt Unfall nennen kann“, schnaubte er verächtlich. „Wie meinst du das?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue nach. „Von wem weißt du das eigentlich?“, konterte er als Gegenfrage. „Von…“, meine Stimme versagte. Sollte ich das wirklich sagen? „Von dir“, gab ich dann kleinlaut zu, „Also eigentlich von Shukaku.“ Er schnaubte erneut. „War ja klar… du musst wissen, ich war damals an dem Unfall nicht so ganz unbeteiligt… was heißt ich, Shukaku war es!“ Er knirschte leicht mit den Zähnen. Kam es ihm nicht komisch vor, über sich, aber als eine andere, eigenständige Person so zu reden? Wohl kaum. Verübeln konnte ich es ihm auch nicht. Wahrscheinlich hätte ich das auch gemacht. „Was ist denn passiert?“, tastete ich mich leicht voran. „Keine Ahnung, ich weiß es nicht wirklich. Aber ich glaube, er war es, zumindest hatte er das damals immer angedeutet. Ich habe immer Blackouts, wenn er die Kontrolle übernimmt.“ „Er redet mit dir?“, fragte ich fassungslos. „Nur wenn ich kurz davor bin zusammen zu klappen“, grinste er schwach. „Er hatte gestern auch sowas angedeutet, dass er genau wüsste, was passiert ist“, ließ ich ihn wissen. Gaara’s Augen weiteten sich. „Was hat er noch alles gesagt?“, fragte er besorgt. „Nichts Wichtiges. Er hat mich beleidigt und gesagt, dass du nie wieder die Kontrolle bekommen würdest und so ein Zeug“, zählte ich auf. „Sorry, wegen den Beleidigungen“, entschuldigte er sich. „Schon gut“, beschwichtigte ich ihn. „Ich hab eine bessere Idee als in die Stadt zu gehen“, grinste ich plötzlich. Wir waren in der Nähe meines zu Hause angekommen. „Und was?“ „Wollen wir einen Film gucken? Kennst du Gantz?“, grinste ich. Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Ok dann gucken wir den Film. Bei dir oder wollen wir ihn holen und zu mir zurück?“, lächelte er. Ich zog ihn am Arm in unsere Straße. „Bei mir“, grinste ich breit zurück.

Jackpot oder totales Desaster?

Jackpot oder totales Desaster?

Zwei Minuten später standen wir vor der Haustür. „Tante Yoshino und Onkel Shikaku sind ja gar nicht da“, stellte ich fest, da ich keine Autos bemerkte. Dann schloss ich die Tür auf. „Shikamaru? Bist du da?“, rief ich in die Wohnung. „Was machst du denn hier?“, kam es aus der Küche. „Oh, hallo Gaara“, grüßte ihn Shikamaru. „Hi, lange nicht mehr gesehen“, grinste dieser leicht. „Was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr wolltet in der Villa bleiben?!“ „Wir gucken einen Film und dann schauen wir weiter was wir machen“, verkündete ich. Inzwischen hatten wir unsere Schuhe ausgezogen und ich zog Gaara weiter hinter mir her. Shikamaru zog nur eine entschuldigende Miene, doch der Rothaarige grinste ihm entgegen, bevor wir in meinem Zimmer verschwanden. „Film gucken, so so“, schmunzelte Shikamaru, ging wieder in die Küche zu seinem Kumpel und setzte sich an den Tisch. „Deine Cousine und Gaara? Na da hat sie sich aber was in den Kopf gesetzt“, äußerte sich Neji und überlegte. „Ich bin auch noch etwas stutzig, aber wir werden sehen wie es sich entwickelt. Und jetzt weiter. Hast du schon einen Zug gemacht?“, fragte Shikamaru und blickte auf das Shogi-Brett.
 

„Ich hatte ganz vergessen, dass es hier so unordentlich ist. Sorry“, grinste ich peinlich berührt. Einzig mein Bett war gemacht, auf dass sich Gaara fallen gelassen hatte. „Nicht schlimm. Wenn Temari mich nicht fast dazu prügeln würde, säh es bei mir noch schlimmer aus als hier.“ Ich lachte auf: „Das hier ist noch zu toppen?“ Schnell räumte ich die paar Sachen auf dem Boden bei Seite und stellte alles an seinen Platz. Dann kramte ich in einem Regal nach der DVD. Kurze Zeit später saß ich neben Gaara auf meinem Bett. „Dann kann‘s ja los gehen“, grinste ich. Mit einer raschen Handbewegung hatte Gaara mich zu sich gezogen. „Ordnung muss sein“, grinste er frech. Ich lief derweil wieder etwas rötlich im Gesicht an. Und so vergingen die schönsten 130 Minuten meines Lebens. Während des Films kuschelte ich mich richtig an Gaara und ihm schien das anscheinend überhaupt nichts aus zu machen. Noch besser, er schloss mich richtig fest in seine Arme. „Wollen wir auch Teil zwei gucken?“, fragte ich, nachdem der Abspann angefangen hatte. „Klar. Der Film ist echt gut gewesen.“ „Der 2. ist meiner Meinung nach noch besser“, grinste ich. Also stand ich auf und wechselte die DVD’s. Ca. 140 Minuten später war schon später Nachmittag. Eher Abend. „Und, was machen wir jetzt?“, gähnte Gaara. Mit einer erhobenen Augenbraue musterte ich ihn abschätzend. „Du bist müde?!“, stellte ich verwundert fest. Erst jetzt schien der Rothaarige es selbst zu bemerken. „Scheint so“, grinste er leicht. Ein leises Klopfen ließ mich aufhorchen. „Isst Gaara mit zu Abend?“, fragte meine Tante. „Oh, ihr seid wieder da“, sagte ich nur. „Wenn es keine Probleme macht, dann gerne“, antwortete Gaara höflich. „Nein, nein. Sonst würde ich ja nicht fragen“, lächelte sie ihn an. Er bedankte sich.
 

Währenddessen in der WG von Deidara, Sasori und Co:

Die Wohnungstür wurde rasch geöffnet und Konan und Temari traten ein. Ihre Einkaufstüten ließen sie achtlos auf die Seite fallen. Die Lilahaarige hielt sich schmerzend den Bauch. „Es wäre besser, wenn du dich mal hinlegst!“, forderte die Blondhaarige. „Erst wenn ich nachgeguckt habe, ob meine Befürchtung stimmt!“ Ihre Stimme bebte. „Ihr seid wieder daa~!“, quietschte ein aufgedrehter Tobi. „Mach Platz!“, zischte Temari den Größeren an. Dieser sprang hecktisch auf die Seite. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen, hm?“, wollte Deidara wissen, der grade aus dem Wohn-/Esszimmer kam. Konan war derweil ins Bad gehuscht. „Oder besser euch beiden“, murmelte der Blondhaarige. Temari ignorierte ihn einfach. Beleidigt verschwand er wieder in der Küche. Es verging eine lange Zeit in der man nur die Geräusche des Fernsehers hören konnte. Gelegentlich auch Tobi, der mal wieder durch die ganze Wohnung trällerte. „TOBI! HALT ENDLICH DEINE BESCHISSENE FRESSE, HM!“, schrie Deidara und rannte an Temari vorbei, die vor dem Bad auf dem Flurboden saß. Er rannte in Tobi’s Zimmer und stauchte ihn gewaltig zusammen, er solle endlich die Klappe halten, sonst bekäme er kein Abendessen und Deidara würde persönlich dafür sorgen, dass Tobi aus dem Fenster fliegen würde. Tobi jammerte nur rum und meinte immer wieder: „Aber Tobi is a good boy! Tobi ist auch ganz brav, versprochen Senpai!“ „Hör auf mich Senpai zu nennen, hm!“, schrie der Blondhaarige den Größeren an. Darüber konnte Temari nur die Augen verdrehen. „Du bist ja immer noch hier, hm“, stellte Deidara gleichgültig fest, als er wieder auf dem Weg ins Wohnzimmer war. Temari sah ihn nur missbilligend an. „Problem damit?“ Deidara schnaufte genervt und ging wieder. Sorgevoll drehte Temari sich zur Badezimmertür um. „Konan? Du bist schon fast eine halbe Stunde da drin. Alles in Ordnung?“, fragte sie gegen die verschlossene Tür. Von drinnen konnte man ein leises Schniefen hören. „Nichts ist okay“, hörte die Blonde leise die Stimme ihrer besten Freundin. „Kann ich rein kommen?“, fragte Temari ebenso leise. Als sie keine Einwände hörte, beschloss sie einfach rein zu gehen. Im Badezimmer fand sie eine zusammengesunkene Konan gedankenverloren an die gegenüberliegende Wand starren. Besorgt ging Temari zu der Lilahaarigen und ließ sich neben sie auf den Boden sinken. Behutsam strich sie Konan über den Rücken. „Wie soll ich ihm das nur erklären?“, fragte Konan nach kurzer Stille. „Bist du dir denn auch wirklich sicher, dass es wahr ist?“, vergewisserte sich die Blondhaarige. Konan hielt ihr zitternd den Test entgegen. „Positiv“, antwortete sie nur und lehnte sich kraftlos an Temari‘s Schulter. „Vielleicht siehst du das alles zu negativ. Pain wird schon nicht ausrasten oder so“, wollte Temari sie aufmuntern. Konan lächelte schwach: „Wir werden sehen.“ „Aber wir sollten vielleicht erst einmal aus dem Bad raus, sonst fragt uns Blondie nachher noch Löcher in den Bauch. Mal von dem Verrückten ganz abgesehen“, meinte Temari und stemmte sich auf die Beine. Dann hielt sie Konan ihre Hand hin. Zögerlich stand diese mit der Hilfe ihrer besten Freundin auf und so verließen sie das Bad. Im Wohnzimmer ließen sie sich auf einem der Sofas nieder. Die verräterischen Spuren der vergossenen Tränen hatten die Frauen beseitigt, um unangenehmen Fragen auszuweichen. Deidara hockte auf einem anderen Sofa und schaute gespannt in den Fernseher, in seiner Hand knete er seinen Ton durch und formte irgendwelche Figuren. „Was war denn los, hm?“, fragte er nebenbei. „Alles okay“, antwortete Konan mit ihrer normalen, gefassten Stimme. Es war keine Spur der Verzweiflung von eben zu erkennen. Der Künstler zuckte nur mit den Schultern. Die Antwort genügte ihm, auch wenn er nicht ganz damit zufrieden war. „Wo ist eigentlich Pain?“, fragte Konan nach ein paar Minuten. „Mit Danna in der Trainingshalle. Die müssten aber bald wieder hier sein“, antwortete der Blonde sofort.
 

Ungefähr eine halbe Stunde später öffnete sich die Wohnungstür. „Was ist denn hier los?!“, rief Sasori und stolperte fast über die Einkaufstüten im Eingangsbereich. Pain, der hinter ihm gerade rein kam, hielt ihn noch fest, bevor Sasori den Boden hätte küssen müssen. „Scheint so, als ob die Mädels wieder da sind“, murmelte Pain nur. „Wir sind wieder da“, rief er dann durch die Wohnung. Tobi kam aus seinem Zimmer gestürzt. „Senpai hat Tobi an gemault!“, beschwerte sich der Maskenträger sofort. „Wirst es wohl verdient haben. Was machen die Taschen hier im Flur?“, wendete sich der Rothaarige an Tobi. „Temari und Konan sind wieder da“, meinte dieser nur und verschwand in Richtung Küche. Die Jungs traten dann auch ins Wohnzimmer. Die drei Personen auf den Sofas hingen mit den Augen wie hypnotisiert an der Flimmerkiste. „Hey“, hauchte Pain seiner Liebsten ins Ohr. Er hatte sich angeschlichen, deswegen erschrak sie auch so sehr. Er musste leicht darüber grinsen, während Konan nur ein gezwungenes Lächeln zustande brachte. Der Gepiercte merkte sofort, dass irgendwas nicht stimmte. „Was ist los?“, fragte er seine Freundin besorgt. „Wir müssen reden“, meinte sie ernst. Mit großen Augen und einem ziemlich ungutem Gefühl folgte er Konan in ihr gemeinsames Zimmer.
 

„Was is denn mit der los?“, fragte nun auch Sasori, der sich neben Deidara aufs Sofa gepflanzt hatte. Deidara hob nur die Schultern. „Frag Blondchen, hm“, antwortete er daraufhin. Sasori seufzte. „Was ist mit Konan los?“, wendete er sich nun an Temari. „Werdet ihr früh genug erfahren. Ich geh jetzt.“ Verwirrt blickten die beiden Künstler ihr hinterher. „Verlässt Temari Tobi denn schon?“, schmollte Tobi leicht. „Ich bin nicht wegen dir hier gewesen!“, schnauzte Temari ihn an. Sie konnte den Maskenträger wirklich nur im betrunkenen Zustand leiden. Da war er wenigstens ‚normal‘. Dann schnappte sich Temari ihre Tüten und machte sich auf den Heimweg. In der Eingangstür begegneten ihr Itachi und Kankuro. Kankuro war nur mit hoch gekommen, da er das Auto seiner Schwester gesehen hatte. Wollte er doch mit ihr nach Hause fahren. Die beiden Sabakunos verabschiedeten sich noch von den WG-Bewohnern und fuhren in die Villa.
 

Konan und Pain:

„Was gibt’s denn?“, fragte er unsicher. Die Lilahaarige wirkte sehr nervös. So hatte er sie ja noch nie erlebt. „Hey, was ist denn los? Warum bist du denn so nervös?“, fragte er nun sanfter. „Ich… ich weiß nicht… wie ich dir das sagen soll…“, murmelte sie. So hatte er seine Freundin definitiv noch nie erlebt! Irgendwas musste vorgefallen sein. Der Orangehaarige malte sich schon die schlimmsten Sachen aus.
 

Will sie mit mir Schluss machen? Wenn ja, aus welchem Grund? Oder hat sie mich etwa betrogen? Nein, sowas traue ich ihr nicht zu. So ist sie nicht, dass weiß ich ganz genau… aber was ist es dann?
 

„Egal was es ist, sag es einfach. Ich werd dir schon nicht den Kopf abreißen“, versuchte er die Situation mit ein bisschen Humor nicht so unangenehm zu machen. Konan atmete einmal tief durch. „Ich… ich bin schwanger.“ Stille. Man hätte eine Stecknadel fallenlassen hören. Pains Gesichtszüge waren ihm total entglitten. „Was?“, hauchte er ungläubig. Er musste sich verhört haben. „Ich bin schwanger, von dir“, Konan biss sich stark auf die Unterlippe. „Kein Zweifel?“, vergewisserte sich der Orangehaarige. Er wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber damit? Die Lilahaarige schüttelte den Kopf. „Ich habe zwar nur einen handelsüblichen Test gemacht, aber ich bin mit 100%ig sicher. Dennoch werde ich nochmal zum Arzt gehen, um eine genauere Information zu erhalten“, sprach sie ernst. Zwar zitterte ihre Stimme noch leicht, doch es ging ihr besser. Sie fühlte sich 1000 Kilo leichter, so sehr hatte sie sich vor dem Geständnis gefürchtet. Kein Wunder, schließlich könnte Pain sie jetzt aus diesem Grund verlassen. Doch, würde er das auch machen? „Ich… ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“ Er schluckte schwer. Sie bekam also ein Kind von ihm… aber wie hatte das passieren können?
 

Wir haben doch immer verhütet…
 

Das war ja jetzt auch egal, ändern konnte man an dieser Situation nun auch nichts mehr. Noch immer alles nicht so ganz realisiert ließ er sich rücklings aufs Bett fallen. Konan setzte sich neben ihn. Sie wirkte auch etwas überfordert. Beide konnten es nicht wirklich wahr haben. Lange Zeit sagte keiner von beiden etwas, bis Pain das Wort ergriff. „Willst du es behalten?“ Konan blickte zu ihm auf. „Willst du denn?“ Er sah sie gebannt an. „Ich weiß es nicht… es… kommt mir noch nicht so real vor…“, gab er zu. Konan lächelte schwach. „Mir auch nicht.“ Der Orangehaarige rückte etwas zu seiner Freundin und schloss sie in eine feste Umarmung. So ließen sie sich aufs Bett sinken und hingen ihren Gedanken nach. Sie mussten eine Entscheidung treffen, zwar nicht auf der Stelle, aber so bald wie möglich. „Wir schaffen das schon“, lächelte Pain aufmunternd.

Überraschende Neuigkeiten

Überraschende Neuigkeiten

WG-Wohnzimmer bei den Jungs:

„Ich frag mich nur, was da los ist… ich mach mir schon Sorgen, hm“, meinte Deidara fast eine dreiviertel Stunde später. Pain und Konan waren immer noch in ihrem Zimmer. „Nerv net! Wir werden es doch früher oder später eh erfahren. Also frag nicht alle gefühlte fünf Minuten was mit den beiden ist!“, seufzte Sasori und schraubte an seiner Puppe, die auf seinem Schoß lag, weiter. Itachi sah desinteressiert in den Fernseher. „Können wir nicht mal was anderes gucken? Das ist schon die tausendste Wiederholung…“, schnaufte der Schwarzhaarige. „Jaaa, wollen wir das gucken?“, fragte Tobi, der neben Itachi auf dem Sofa lag und ihm die Fernsehzeitung unter die Nase hielt. „Tobi…das ist ein Kinderfilm“, meinte Itachi und verdrehte genervt die Augen. „Na und?“, quengelte der Maskierte weiter. „Wir gucken keinen scheiß Kinderfilm, hm!“, bestimmte Deidara und riss Tobi die Zeitung aus der Hand. Dieser jammerte nur wieder rum. Aus dem Flur konnte man das Öffnen einer Tür hören und kurze Zeit später standen Pain und Konan im Wohnzimmer bei ihren Freunden. Die ganze Aufmerksamkeit lag auf ihnen. Konan ging in die Küche und holte sich eine Kleinigkeit, Pain setzte sich auf ein noch freies Sofa. „Was ist?“, fragte er seine Kumpels. „Das sollte Tobi eher dich fragen!“, meinte der Maskierte entrüstet und drehte sich ganz auf seinem Platz um, um Pain genauer zu betrachten. Konan setzte sich mit einem Joghurt in der Hand neben ihren Freund. „Es wäre besser, wenn ihr das jetzt schon erfahrt“, meinte der Orangehaarige ernst und blickte kurz zu seiner Freundin. Diese nickte ihm kaum merklich zu. Die anderen drei Jungs hatten sich auch auf ihren Plätzen gedreht und sahen die Beiden gespannt an. „Wir werden bald Zuwachs in der WG bekommen“, verkündete Pain. Sie hatten sich für das Kind entschieden. Irritierte Gesichter starrten das Pärchen an. „Aber es ist doch gar kein Zimmer mehr frei“, stellte Tobi sich blöd. Pain schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
 

Wie dumm ist der eigentlich?!
 

Deidara‘s blaue Augen wanderten immer wieder zwischen Konan und Pain hin und her, bis ihm ein Licht aufging. „Du meinst… einen kleinen, schreienden Zuwachs, hm?!“ Pain nickte. Es herrschte eine überwältigte Stille, in der die anderen WG-Bewohner erst einmal die Nachricht verdauen mussten. Einzig und allein Tobi grinste unter seiner Maske, was natürlich niemand sehen konnte. „Was zieht ihr alle so lange Gesichter? Ist doch schön! Tobi freut sich“, gab Tobi bekannt und grinste unter seiner Maske weiter. Ein schwaches Lächeln zierte Konan‘s Lippen: „Sind denn auch alle damit einverstanden?“ „Das ist doch eure Entscheidung, schließlich ist das euer Kind!“, wandte Sasori ein. Er hatte natürlich recht. „Dann hat Tobi jemanden, mit dem er spielen kann“, grinste Itachi kaum merklich. Darüber freute Tobi sich natürlich noch mehr. „Also habt ihr kein Problem damit?“, vergewisserte sich Pain nochmal. „Warum sollten wir? Dann wird’s hier nicht mehr so langweilig, hm“, grinste Deidara seinen Kumpel an. „Hier wird’s nie langweilig, besonders wegen Tobi nicht“, seufzte der Rothaarige. Tobi klatschte in begeistert in die Hände. „Jaa, ein kleines Geschwisterchen für Tobi.“ Alle anwesenden verdrehten belustigt die Augen. Das konnte ja noch was werden…
 

Gaara und Suma:

Nach dem Abendessen verzogen wir uns wieder in mein Zimmer. „Und was machen wir jetzt? Ich hab keine guten Filme mehr“, meinte ich und blickte zu Gaara, der es sich wieder in meinem Bett gemütlich gemacht hatte. „Wir könnten wieder in die Villa gehen, ich hab noch gute Filme“, lächelte Gaara. „Lohnt sich das noch, da hin zu laufen? Ich denke so gegen zehn muss ich wieder hier sein.“ „Du kannst doch bei mir schlafen“, schlug Gaara vor. Ich überlegte kurz. „Ich geh fragen“, grinste ich dann zurück und lief schnell in die Küche. „Tante Yoshino, darf ich bei Gaara übernachten?“ Meine Tante sah mich verwundert an. „Was hast du denn in letzter Zeit so viel mit Gaara zutun? Du bist ja ständig bei ihm“, meinte sie ernst. Ich lief leicht rot an. „Ach, daher weht der Wind“, sagte sie wissend, „na, meinetwegen. Aber morgen bist du gegen eins wieder hier. Verstanden?“ Ich nickte glücklich und bedankte mich. „Das ihr mir ja keinen Unsinn macht“, mahnte mich mein Onkel. Bei seinen Worten wurde ich ganz verlegen. „Ich doch nicht“, wehrte ich mit einer Handbewegung ab. Dann ging ich in mein Zimmer wieder zurück. „Können los“, grinste ich.
 

Den Abend über schauten wir noch ein paar Filme und gingen spät zu Bett. Am nächsten Morgen aßen wir mit Gaara‘s Geschwistern zusammen Frühstück und um Punkt eins war ich wieder zu Hause. Da ich nichts zu tun hatte, verabredete ich mich mit Chiyoko. Wir hatten schon lange nicht mehr geredet, deswegen hatte ich ihr viel zu erzählen. Auch sie hatte das am Freitag von Gaara mitbekommen und sich große Sorgen um uns gemacht. „Puh, da bin ich aber erleichtert“, seufzte sie, „ich hatte schon befürchtet, dass Gaara nicht mehr normal wird.“ „Du sagtest ja schon am Anfang, dass es sich steigert… Ich hoffe nur, dass es nicht mehr so weit ausartet“, meinte ich nachdenklich. Chiyoko nickte. „Sag mal…“, begann sie, „da du ja jetzt so viel mit Gaara und den anderen Großen rumhängst… bist du auch mit Sasori befreundet?“ Verwundert blickte ich sie an. „Geht. Wir haben uns ein paar Mal unterhalten, aber sonst eigentlich nichts. Warum fragst du?“ Mit einer abwehrenden Handbewegung meinte sie: „Nur so.“ So ganz glaubte ich ihr nicht. „Komm schon“, forderte ich sie auf, „da ist doch irgendwas.“ Ich piekte sie leicht in die Seite, doch sie kicherte nur. Dann versuchte ich es mit einem Schmollmund. „Vergiss es Suma. So bekommst du erst recht nichts aus mir raus“, kicherte sie. „Also ist da doch was“, grinste ich sie an. Ich bekam ein weiteres Lächeln, mehr auch nicht. „Du hast das doch auch von der Schule mitbekommen, oder? Was denkst du, wie lange sie geschlossen bleibt?“, wechselte ich das Thema. Chiyoko setzte ein deprimiertes Gesicht auf. „Ich hab auf der Webseite nachgeguckt. Unser Schulgebäude hat so gut wie nichts abbekommen. Die haben sich wohl in den Nachrichten vertan. Wir müssen morgen leider wieder in die Schule.“ „Och nö“, seufzte ich, „dabei hatte ich mich so auf die freie Woche gefreut.“ „Jetzt stell dich doch nicht so an. Wir bekommen doch eh am Freitag Herbstferien“, erinnerte mich meine Freundin belustigt. „Ach wirklich? Das hatte ich ja total vergessen“, lachte ich. „Aber jetzt noch mal zurück zu Sasori… was willst du denn von ihm?“, stichelte ich weiter. „Nichts!“, versuchte sie ernst zu klingen. „Stehst du etwa auf ihn?“, zog ich sie weiter auf. „Hör auf! Nein, tu ich nicht! Außerdem hat er eine Freundin… glaub ich zumindest…“ Ich sah sie verwirrt an. „Hat er nicht, sonst hätte ich sie kennen gelernt. Schließlich kenn ich sogar Itachi’s Freundin. Also keine Ahnung woher du das hast“, sagte ich wahrheitsgemäß. „Heylia hat ihn aber schon oft mit so ‘ner komischen Brünetten Tussi gesehen“, meinte sie kleinlaut. „Eifersüchtig?“ „Jetzt hör endlich auf! Sonst werd ich böse“, schimpfte sie. „Wenn du willst, kann ich ihn fragen“, schlug ich vor. Sie lief leicht rot an. „Wenn du möchtest.“ Dabei spielte sie mit ihren Fingerspitzen.
 

Sie erinnert mich voll an Hinata, wenn sie das macht.
 

Bei der Vorstellung musste ich grinsen. Damit ließ ich dann auch das Thema ruhen und wir spielten noch ein paar Spiele auf meiner Wii. Gegen halb sieben machte sich Chiyoko dann auf den Heimweg. Als ich sie verabschiedet hatte, wollte ich grade wieder in mein Zimmer gehen, da kam mir Shikamaru entgegen. „Du bist ein Glückspilz“ Ich verzog neidisch die Mundwinkel. „Warum?“, fragte er in seiner normalen, gelangweilten Stimme. „Ich muss morgen in die Schule. Dein Schulgebäude und die Uni sind geschlossen“, informierte ich ihn. „Tja, dann viel Spaß“, lächelte er schadenfreudig und setzte seinen Weg in die Küche fort. In meinem Zimmer suchte ich nach meinem Handy. Als ich es gefunden hatte schrieb ich Gaara eine Nachricht.
 

Ich: Schon mitbekommen? Wir müssen morgen in die Schule…
 

Nach knapp fünf Minuten kam die Antwort.
 

Gaara: Ja leider… ich hab keinen bock -.-
 

Ich: Am Freitag gibt’s Ferien :D also so lange müssen wir nicht mehr hin^^
 

Gaara: Ein Glück xD Kommst du morgen nach der Schule wieder her? Wir haben ne “kleine“ Versammlung…
 

Ich: Kleine Versammlung?
 

Gaara: Konan und Pain haben uns allen ne Nachricht geschrieben, dass wir uns dringend treffen müssen
 

Ich: Wenns ok ist^^ klar kann ich mitkommen
 

Gaara: Klar, du gehörst eh schon zu uns^^ dann gibt’s morgen auch wieder Pizza xD
 

Ich: Ich freu mich schon
 

Gaara: Ich mich auch ;)
 

Gegen zehn ging ich schlafen. Ich wollte ja nicht während dem Unterricht einschlafen, falls wir überhaupt noch welchen machen würden.
 

Am nächsten Morgen machte ich mich alleine auf den Weg zum Bus. Als dieser kam, breitete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen aus. Im Bus selbst war es nur halb voll. Wie jeden Morgen, begrüßte ich meine Freunde vorne und ging dann weiter nach Hinten. Es war fast wie ausgestorben. Die letzte Reihe war komplett leer. Die einzigen Anwesenden aus unseren Reihen waren: Naruto, Sasuke, Sakura, Hinata, Kiba, Ino und Gaara. Ino und Kiba saßen auf Sasori und Deidara’s Plätzen. Ich setzte mich wie gewohnt auf meinen Platz und begrüßte alle. „Weißt du denn schon was genaueres, warum die Versammlung ist?“, fragte ich Gaara. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Kommst du auch?“, mischte sich Naruto in unser Gespräch ein. Ich nickte. „Cool“, freute er sich. Ich schickte dann noch meiner Tante eine SMS, dass ich nach der Schule noch mal bei Gaara war. Hatte ich gestern doch ganz vergessen zu fragen. Ihre Antwort darauf war nur ein schlichtes: Kannst ja bald bei ihm einziehen. Also ein Okay.
 

In der Schule machten wir nichts Spannendes. Wir guckten Filme, hatten Freistunden, unterhielten uns mit den Lehrern oder untereinander. Ich hatte mich sehr gut in meiner Klasse eingefunden, deshalb hatte ich schon viele Freunde. Doch ich hatte hauptsächlich nur mit meiner Clique was zu tun. Meine Mitschüler mochten mich zwar, trotzdem hatten sie eine gewisse Furcht oder eher einen großen Respekt vor mir, da ich ja mit den Großen abhing. Nach der 6. Stunde traf ich mich mit Gaara am Haupteingang, zusammen liefen wir dann zum Bus. An der zweiten Haltestelle stand Gaara auf. „Komm, wir müssen hier raus.“ Ich blickte auf und sah, dass Naruto, Sakura, Hinata und Sasuke schon auf dem Weg nach draußen waren. Also stand ich auch schnell auf und folgte der kleinen Gruppe, Gaara lief hinter mir. „Ich dachte wir gehen zu dir“, meinte ich, als wir dann nebeneinander den anderen folgten. „Nachher. Erst einmal zu Akatsuki“, antwortete er. „Akatsuki?!“, ich hob fragend meine Augenbraue. Naruto ließ sich etwas zu uns zurück fallen. „Jaa, das war Tobi‘s Idee. Sie haben die WG nach ihrer Clique genannt, auch wenn ein Teil nicht hier in Konoha wohnt“, erklärte der Blonde. „Achso.“ Wir liefen nicht lange, da tat sich vor uns ein großes Gebäude auf. Unten an der Klingel stand in der 3. Zeile in dicken, fetten, schwarzen Buchstaben: AKATSUKI. Sasuke klingelte und wenige Sekunden später surrte die Tür. Unser kleines Grüppchen erklomm die Stufen zum dritten Stock. Wenn ich mir vorstellen musste, dass die WG-Bewohner das jeden Tag machen mussten, konnte ich auch verstehen, warum sie alle so fit waren. Für einen Sportmuffel wie mich war es jedoch eine kleine Bemühung wert. An der Wohnungstür prangte eine rote Wolke mit weißen Umrandungen. In der Wolke selbst standen alle Namen der Bewohner: Yahiko Uzumaki, Konan Fukugawa, Sasori Akasuna, Deidara Ichimura, Itachi Uchiha und Obito Uchiha. Durch ein lautes Klopfen machte Sasuke auf uns aufmerksam. Die Tür wurde auch rasch geöffnet. „Die Zwerge sind da“, rief Sasori in die Wohnung. Sasuke lief grummelnd an ihm vorbei, der Rest nahm es eher gelassen. Ich grinste leicht. Die drei Jungs waren doch allesamt größer als Sasori.
 

Da ich mich nicht auskannte ließ ich Gaara und den anderen lieber den Vortritt. Hinter mir schloss Sasori die Tür. „Weißt du wo dein Cousin und Temari sind?“, wollte er wissen. „Keine Ahnung, komme grade aus der Schule“, antworte ich. „Stimmt ja, ihr habt die Woche noch Unterricht“ Er grinste vor Schadenfreude. Wir kamen in einem großen Raum an, der Küche, Ess- und Wohnzimmer gemeinsam war. Auf den vier Sofas im Raum und am Esstisch saßen schon die Meisten und unterhielten sich. Konan war die Einzige die in der Küche was vorbereitete. Den Duft der Pizzen konnte man schon im ganzen Zimmer wahrnehmen. Gaara zog mich mit zu den Sofas und zog mich neben sich auf den Platz. Ich konnte nicht verhindern bei dieser leichten Berührung einen rosigen Schimmer auf den Wagen zu bekommen. Ich hätte eben die Gelegenheit gehabt Sasori auszuquetschen, musste ich dann wohl später machen. Kankuro und Fijuma saßen auf dem Sofa hinter uns. Auf dem Sofa daneben ließ sich grade Sasori neben Deidara und Tobi fallen. Die beiden Sofas hinter uns waren höher, das lag wohl an der Erhöhung im Boden. Drei Stufen ermöglichten einen leichteren Weg nach oben und runter. Auf dem Sofa neben uns saßen Naruto, Hinata und Sakura. Sasuke gesellte sich zu Pain, seinem Bruder und Litoky an den Tisch. Vier mir unbekannte Personen saßen ebenfalls am Tisch und unterhielten sich angeregt mit Pain. „Jetzt fehlen nur noch der Shikamaru und Temari, hm“, verkündete Deidara von seinem Platz aus. Wie aufs Stichwort klingelte es. „Das müssen sie sein“, freute sich Konan und lief zur Tür, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Kurz danach traten dann auch Shikamaru und Temari ins Wohnzimmer. „So jetzt sind ja alle da“, begann Pain und stand auf. Temari und Shikamaru setzten sich auch an den Tisch. „Deidara, Sasori, Tobi und Itachi wissen es schon, macht aber nichts.“ Gespannt schauten wir alle zu dem Pärchen. Pain legte eine längere Pause ein und sammelte die richtigen Worte in seinem Kopf zusammen. „Mach hinne“, drängte der Silberhaarige am Tisch. „Klappe Hidan!“, zischten viele. Der Typ neben diesem Hidan verpasste eben Genannten eine Kopfnuss. Pain grinste, dann ergriff er wieder das Wort: „In einigen Monaten wird es Zuwachs in der WG geben.“ Um mich herum trat eine gebannte Stille ein. „Nicht euer ernst… ist Blondie etwa schwanger?“, giggelte Hidan. Alle Anwesenden mussten auch sogleich los lachen, nur Deidara fand das gar nicht so witzig. „Ich stopf dir gleich dein Maul, hm!“, rief er Hidan angriffslustig entgegen. Dieser stand auffordernd auf. „Willst du dich prügeln?“ Deidara knirschte mit den Zähnen. „Schluss jetzt“, ermahnte Sasori die Beiden und zog den Blonden wieder aufs Sofa. „Ich mein das ernst. Hör auf es ins Lächerliche zu ziehen, Hidan“, meinte Pain noch leicht grinsend. „Na dann, herzlichen Glückwunsch“, grinste der unbekannte Blauhaarige. Auch wir anderen äußerten unsere Glückwünsche. Anschließend wurde Pizza gegessen. Im Laufe der Zeit lernte ich auch die vier mir noch Unbekannten kennen. Den Namen des Silberhaarigen hatte ich ja schon gehört, Hidan. Dann war da noch Kisame, der Blauhaarige von eben und zugleich beste Freund von Itachi. Dann noch der zum Teil schüchterne aber auch vorlaute Zetzu,
 

fast so, als ob er auch zwei verschiedene Seiten hätte… eine dunkle und eine helle,
 

und Hidan’s bester Kumpel Kakuzu. Zusammen mit den WG-Bewohnern war das die Clique die sich Akatsuki nannte. Es herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. Wir verstanden uns alle sehr gut. Ich bemerkte schnell, dass die Neuen eigentlich ganz in Ordnung waren, wenn man davon absah, dass Hidan ständig irgendeinen Mist laberte. „Hey Gaara, is das deine Freundin?“, fragte er und setzte sich zu uns aufs Sofa. „Ich wüsste nicht was dich das angeht“, fuhr er Hidan an. „Was wirst du denn gleich so aggro?! War doch nur ne Frage“, grinste er. Dann betrachtete er mich abschätzend. „Geht’s noch?“, fragte Gaara etwas wütend. „Wenn sie nicht deine Freundin ist, musst du dich doch nicht so aufplustern. Ich kann machen was ich will“, grinste der Silberhaarige weiter. Gaara knirschte etwas mit den Zähnen. Ich betrachtete Hidan etwas angewidert. Dieses ekelhafte Lächeln…
 

Einfach nur widerlich!
 

Dann stand ich auf und setzte mich zu Sasori, der alleine auf einem Sofa saß. „Du Sasori, ich hab ma ne Frage“, begann ich. „Und die wäre?“ „Hast du eine Freundin?“ Urplötzlich herrschte Stille und alle blickten uns an. Sasori sah mich mit geweiteten Augen an. „Siehst du, jetzt macht sie sich an Sasori ran. Stehst wohl auf Rothaarige, was?!“, lachte Hidan. Mir war bewusst, dass er Gaara nur weiter provozieren wollte. „Nein, nein. So war das nicht gemeint“, wehrte ich gleich ab und lief rot an. „Ich wüsste nicht was dich das angehen sollte“, antworte der Rothaarige neben mir. Deidara lachte leicht. „Eine Freundin? Der, hm? Haha, was für ein guter Witz. Der hat doch alle zwei Tage ne Andere“, erzählte Deidara. Sasori sah ihn genervt an. „Kannst du nicht einmal deine Klappe halten, Mainā?“ „Schon wieder? Hör auf mich so zu nennen! Ich bin größer als du, hm!“, maulte der Blonde ihn an und so entstand wieder ein neuer Streit zwischen den Künstlern. „Und auf Blondinen steht er erst recht“, grinste Hidan etwas bösartig und zog belustigt die Augenbraue hoch, als er Deidara und Sasori ansah. „HALT DIE FRESSE, HIDAN!“, schrien ihn beide synchron an. Ich war etwas baff. Stimmte das, was Deidara gesagt hatte? Dann hatte Chiyoko ziemlich schlechte Karten…
 

Sasori war derweil aufgestanden und fing an Deidara durch die Wohnung zu jagen, bevor er noch mehr ausplaudern konnte. „DAS GEHT DICH DOCH NEN SCHEIß AN! ICH HAB WENIGSTEN JEMANDEN ZUM VÖGELN IM GEGENSATZ ZU DIR, DER SICH AN EINER EINZIGEN FESTKLAMMERT, DIE ER NOCH NICHT EINMAL BEKOMMT!“, schrie ihm Sasori entgegen. „ICH BEMÜHE MICH WENIGSTENS DARUM, EINE FREUNDIN ZU BEKOMMEN, HM! DU BIST DOCH NUR SO MIES DRAUF, WEIL …“, schrie Deidara zurück und seine Stimme verhallte allmählich. Ein gedämpftes ‚Wenn du noch ein Wort sagst, dienst du als nächstes Material für meine Puppen‘ hörte man noch durch die Tür. Anscheinend waren sie in einem Zimmer verschwunden und Sasori war ziemlich angefressen, wenn er schon mit so einer Bedrohung kam. Konan gesellte sich zu mir. „Das ist ein sehr schwieriges Thema bei Sasori.“, lächelte sie leicht, „Warum wolltest du das denn wissen?“ Nun kamen die beiden wieder und stritten immer noch, jetzt jedoch leiser als vorher. „Ich sollte von einer Freundin aus fragen“, erzählte ich. Die Lilahaarige schmunzelte leicht: „So ist das also.“ Wir sahen den zwei Jungs wieder zu. Hidan feuerte Sasori ständig mit einem ‚Gibs ihm!‘ an, bis er von Kakuzu wieder eine Kopfnuss bekam. So entstand der zweite Streit im Raum. „Ach ist das herrlich hier“, seufzte Pain am Tisch.
 

Nach einer Weile nahmen die Gespräche wieder ihren Lauf. Ich unterhielt mich noch etwas mit Konan und sah zu, wie Naruto Gaara voll laberte. Sasori saß wieder neben mir und Deidara war beleidigt in seinem Zimmer verschwunden. Nach unserem Gespräch stand Konan wieder auf und wollte mal nach Deidara sehen, damit dieser nicht womöglich noch die Wohnung aus reiner Frustration in die Luft jagte. „Warum wolltest du wissen ob ich eine Freundin habe?“, wollte Sasori wissen. „Nur so“, antwortete ich schlicht. „Ah ja… und was ist mit dieser Freundin?“, fragte er weiter. „Eh… du hast das gehört?“, ein leicht ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Zwar kannte er Chiyoko nicht, dennoch hatte ich ihr versprochen, ihren Namen nicht zu nennen. Er nickte. „Wer denn? Eine die in unserem Bus mitfährt?“ Er hörte einfach nicht auf zu fragen. „Du kennst sie eh nicht“, wehrte ich ab. „Sicher? Die Schwarzhaarige in eurem Vierer kenn' ich und die Aufgedrehte mit den rosa Haaren auch“, erzählte er. Ich musste ihn wie einen Außerirdischen angestarrt haben, sonst hätte er nicht gelächelt. „Ist das so komisch?“, lächelte er weiter. „Ich hätte nicht gedacht, dass du sie kennst… woher denn überhaupt?“, wollte ich wissen. Er überlegte. „Hm, ich glaube, als sie eingeschult wurden, hat mein Jahrgang die Neuen in der Schule rumgeführt. Ich wusste auch mal ihre Namen… hm, wie waren die noch gleich…“, er grübelte weiter. Wenn er jetzt auch noch ihre Namen kannte, dann war ich baff. Davon hatte Chiyoko gar nichts erzählt. „Ich glaube die Rosahaarige heißt Heylia oder so … und die Schwarzhaarige…“, er grinste leicht, „Chiyoko, oder?“ Ich nickte. Da war mir jemand bestimmtest noch ne Erklärung schuldig! „Also?“ „Hm? Was also?“, fragte ich. „Jemand aus dem Vierer?“ „Ich schweige wie ein Grab“, beschloss ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also ja“, schloss er aus meiner Aussage. „Jetzt hast du mich neugierig gemacht“, sagte er schmunzelnd. Ich schüttelte nur den Kopf: „Ich hab schon zu viel gesagt!“ Das ließ ihn weiter lächeln. „Dann noch viel Spaß beim Grübeln“ Damit stand ich auf und befreite Gaara endlich von Naruto. Mit dem Blonden unterhielt ich mich dann auch noch eine Weile. Ab und an schaute ich unauffällig nach hinten zu dem Sofa auf dem Sasori noch saß. Deidara war nun auch wieder da und saß neben ihm. Tatsächlich grübelte Sasori immer noch. Verdammt, jetzt ließ er wahrscheinlich nicht mehr locker…

Ferien

Ferien

Am Abend fuhr ich dann doch mit Shikamaru nach Hause und nicht mehr mit zu Gaara. Wir waren den ganzen Tag noch in der WG geblieben. Am nächsten Tag lief alles ab wie immer. Ich stand auf, machte mich fertig und ging zur Schule. Kija war krank, deswegen saß ich ausnahmsweise heute mal mit im Vierer. Als wir ausstiegen zog ich Chiyoko mit auf die Seite. „Du bist mir noch ne Erklärung schuldig“, flüsterte ich auffordernd. „Was meinst du?“, fragte sie verwirrt. „Du hattest mir verschwiegen, dass du vor einer gewissen Zeit schon mal ein gaaanz kleines bisschen Kontakt zu Sasori hattest. Einschulung, klingelt da was?“, ich wartete auf eine Reaktion. „Woher…?“, begann sie. „Sasori hat’s mir erzählt. Er kennt dich noch“, erzählte ich. Ein verlegenes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen: „Daran erinnert er sich noch?“ „Jaa. Und da is noch so ein kleines Problem…“, gab ich kleinlaut zu, „oder eher zwei.“ „Er hat doch eine Freundin“, meinte sie sofort. „Nein nein… naja so wie ich das mitbekommen habe, nicht direkt eine Freundin. Dei meinte nur, Sasori hätte alle zwei Tage ne Neue oder so…“, berichtete ich. Chiyoko ließ deprimiert den Kopf hängen. „Und indirekt weiß er, dass du auf ihn stehst“ Ich wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. „Was?“, fragte sie panisch. „Beruhig dich. Er weiß nicht, dass du es bist…“, beschwichtigte ich sie. „Ich hab nie gesagt, dass ich auf ihn stehe!“, meinte sie dann empört. „Ach komm schon… ich sehs dir an!“, erwiderte ich. Grimmig sah sie mich an. „Was hast du denn gesagt?“, erkundigte sie sich. Also erzählte ich ihr wie das alles abgelaufen war, auf dem Weg zur Klasse. „Naja, dass geht ja noch“, gab sie am Ende zu. Als ich ihr davon erzählte, dass Sasori sich sogar noch an ihren Namen erinnerte, strahlte sie. Da konnte sie erzählen was sie wollte, sie stand eindeutig auf den Rothaarigen. Dann hatten sie und ich doch noch eine weitere Gemeinsamkeit.
 

Und so vergingen die restlichen Tage bis zu den Ferien. Aufstehen, in der Schule rumgammeln und dann wieder nach Hause. Ich hätte wirklich die Tage auch zu Hause bleiben können. Die Ferien fingen super an, denn noch am selben Tag fuhren mein Onkel und meine Tante für einen Monat weg. Shikamaru und ich blieben zu Hause, da wir ja nur zwei Wochen Ferien hatten. Nachdem wir die Beiden verabschiedet hatten, packten wir auch unsere Sachen und fuhren mit dem nächsten Bus in die Villa. Wir hatten mit den Sabakuno‘s ausgemacht, dass wir über die Ferien bei ihnen blieben. Naja, eigentlich war das ja Temari’s Idee gewesen. Das würden sicherlich super Ferien werden. Vor lauter Vorfreude hüpfte ich aus dem Bus. „Die zwei Wochen werden bestimmt super. Was denkst du werden wir alles machen?“, grinste ich Shikamaru an und schulterte meine Reisetasche. „Was weiß ich. Ich glaube nicht, dass hier großartig was geplant wurde. Wahrscheinlich unternehmen wir was mit den Anderen. Hm… da fällt mir ein, es gibt wahrscheinlich ‘nen Haufen an Partys zu feiern“, gab er mir als Antwort. „Hä, wieso dass?“, fragte ich verwundert. Mittlerweile standen wir vor dem Eingangstor. Während mein Cousin klingelte, erzählte er weiter: „An erster Stelle wäre da Temari. Sie hatte im August ihren 18. Geburtstag, den wir noch nicht gefeiert hatten. Als Nächstes wäre Pain’s 19. Geburtstag im September, sowie Ino’s und mein Geburtstag. Ach und Naruto, der hat am Dienstag kommende Woche Geburtstag.“ „So viele?! Warum habt ihr denn nicht vorher gefeiert?“, meinte ich. Gerade ging die Haustür auf und wurde von Gaara aufgehalten. „Hast du die letzte Woche gepennt? Du hast doch mitbekommen wie’s hier abging“, rechtfertigte sich Shikamaru. Gaara blickte uns fragend an. „Die Geburtstage“, sagte Shikamaru knapp. „Achso“, fügte Gaara nur hinzu. Dann traten wir auch schon ein. Kankuro und Temari saßen vor dem Fernseher. Als Shikamaru und ich unsere Sachen auf die Seite gestellt hatten, gesellten wir uns dazu. „Wollt ihr was trinken?“, fragte Gaara. Verwundert blickte Kankuro zu ihm. „Seit wann bist du denn so gastfreundlich?“ „Ach, halt die Klappe“, blaffte Gaara seinen Bruder an. „Was habt ihr denn da?“, wollte ich wissen. „Wasser, Saft, Cola, Fanta, Sprite, Bier, Wein, Sekt, Kaffee… eigentlich alles Mögliche“, zählte Gaara auf. „Dann nehm ich Cola“, ließ ich ihn wissen. „Ich brauch nix“, rief Shikamaru von seinem Platz aus. Daraufhin verschwand Gaara kurz in der Küche. „Wahnsinn. Wie stellst du das an?“, wandte sich Temari an mich. „Stell ich was wie an?“ „Na das!“ Sie deutete in die Küche. „Ich mach doch gar nichts“, stellte ich fest. Gaara kam zurück und setzte sich neben mich, stellte das Getränk auf dem Couchtisch ab. „Temari, lass es!“, fuhr er sie nur an. Schmunzelnd drehte sie sich weg zu ihrem Schatz und kuschelte sich an ihn. Eine Weile saßen wir nur rum und schauten fern. Temari, Kankuro und Shikamaru waren ganz gebannt vom Film, als sich Gaara zu mir beugte. „Wollen wir hoch gehen?“, flüsterte er in mein Ohr. „Ich hab schon gedacht du fragst nie“, flüsterte ich zurück. Schnell standen wir auf und verschwanden, bevor jemand was merkte. Die Tasche nahm Gaara mit hoch, wie ein richtiger Gentleman. Oben angekommen ließ ich mich erst einmal auf sein Bett sinken. „Shikamaru meint, dass hier in den Ferien viele Geburtstage nachgefeiert werden. Gibt’s denn schon irgendeinen Plan?“, erkundigte ich mich. Gaara kam näher und setzte ich neben mich. „Soweit ich weiß hatten wir vor, Montag auf Dienstag ne riesen Feier hier zu machen. Es war abgemacht, alle Geburtstage zusammen zu schmeißen.“ „Alle?“, fragte ich erstaunt, „Das sind ja vier Stück.“ „Fünf. Wir feiern in Naruto’s Geburtstag rein“, ließ er mich wissen. „Wow, dann kommen ja ganz schön viele Leute.“ Er nickte. „Morgen gibt’s nen Großeinkauf. Ich wette, Pain meckert wieder rum, weil’s so früh ist“, grinste er. „Wahrscheinlich“, lachte ich.
 

Es war mittlerweile schon Abend geworden. „Ich glaube, ich hab Hunger“, informierte ich den Rothaarigen. „Auf was hast du Lust? Ich kann uns was kochen“, schlug er vor. „Hmm…was kannst du denn gut?“, fragte ich grinsend. „Alles Mögliche, du musst nur sagen, worauf du Lust hast“, lächelte er mir entgegen. „So auf die Schnelle fällt mir nur Spaghetti mit Tomatensoße ein“, grinste ich und setzte mich auf, „Ich kann dir auch helfen.“ „Gerne“, lächelte er noch immer und stand auf. Zusammen gingen wir dann wieder runter. Die drei auf dem Sofa sahen noch immer fern. Gaara und ich bereiteten alles vor, da kam schon das erste Kommentar von Kankuro: „Was gibt’s denn Leckeres?“ „Nichts für dich“, entgegnete ihm sein Bruder. „Seit wann kochst du denn wieder?“, wollte Temari überrascht wissen. „Das letzte Mal war vor nem knappem Monat. Tu nicht so überrascht!“, konterte Gaara. „Lass Suma bloß nicht in die Nähe von dem Essen, es sei denn du willst, dass die Küche abfackelt“, warnte Shikamaru. „Ich bin zwar nicht die beste Köchin, aber so schlimm nun auch wieder nicht!“, blaffte ich meinen Cousin an. Gaara grinste nur: „Soweit wird’s auch nicht kommen.“ Meine Wangen nahmen mal wieder einen rosigen Schummer an. Musste mich Shikamaru so blöd dastehen lassen?! Das Kochen mit Gaara machte viel Spaß. Was mich jedoch am Meisten freute war die Tatsache, dass Gaara seine kalte Maske nicht mehr aufsetzte wenn Andere in unserer Nähe waren. Sein Schutzschild war durchbrochen. Immer wieder lachten wir, da ich mich wirklich blöd anstellte bei manchen Sachen. Doch Gaara störte das nicht. Ihm schien es eher zu gefallen, denn so konnte er mir alles zeigen. Zwischendurch bemerkte ich auch die verwunderten und amüsierten Blicke seiner Geschwister. Ungefähr eine Stunde später saßen wir am Esstisch und aßen genüsslich die Spaghetti. Sie schmeckten traumhaft gut. Nach dem Essen räumte Gaara schnell alles weg und wir verzogen uns wieder in sein Zimmer. Den restlichen Abend sahen wir auch noch etwas fern. Irgendwann mitten im Film schlief ich eng an Gaara gekuschelt ein.
 

Punkt Acht klingelte der Wecker. Langsam streckte ich mich, nur um mich wieder an mein ‚Kissen‘ zu kuscheln. „Wir müssen aber aufstehen“, meinte Gaara noch völlig verschlafen. „Mn“, grummelte ich, „zu früh.“ Ich spürte einen Arm der mich noch etwas fester in seine Umarmung schloss, nur um kurz danach zu merken, dass Gaara wieder völlig weggedämmert war. Eigentlich hatte ich das gleiche vor, doch dank des nerv tötenden Lärm des Weckers funktionierte es nicht. Also stand ich auf und rüttelte an Gaara’s Schulter. Mitten in der Bewegung stockte ich, nur um noch heftiger an Gaara’s Schulter zu rütteln. „Gaara, Gaara!“, rief ich. „Was is denn los?“, nuschelte er. „Du bist eingeschlafen!“, meine Stimme war richtig aufgeregt. Blitzschnell war er nun auch wach. „Was für ein Tag ist heute?“, erkundigte er sich sofort. „Samstag. Beruhig dich, du bist nur eingeschlafen“, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch dann viel es mir wieder ein. „Kopfschmerzen?“, erkundigte ich mich deshalb schnell. „Kein bisschen. Seltsam…“ Sein Blick blieb leicht verwundert. „Das heißt, du hast ganz normal geschlafen? Das ist doch toll“, grinste ich überglücklich. Er nickte nur, doch fing auch an zu lächeln: „Sollte das heute Abend wieder vorkommen, dann steht eine Sache fest: Du bleibst hier.“ Daraufhin musste ich lachen. Es klopfte laut an der Zimmertür. „Seid ihr fertig? In einer halben Stunde geht’s los“, rief Temari von draußen. Also beeilten wir uns uns fertig zu machen, damit wir vor der Shoppingtour noch etwas essen konnten. „Gaara hat geschlafen“, verkündete ich am Frühstückstisch. „Was?“, Temari sah uns erschrocken an. „Nicht so, sondern wirklich“, beruhigte sie der Rothaarige. Ungläubig blickte sie ihn an. „Keine Kopfschmerzen oder sonst irgendetwas Merkwürdiges?“, erkundigte sie sich. Er schüttelte den Kopf. „Das ist doch super.“, grinste Kankuro, dann wandte er sich an meinen Cousin, „Ich glaube Suma muss hier einziehen.“ „Hab ich auch schon gesagt“, meinte Gaara. Shikamaru schüttelte nur den Kopf: „Ich glaube kaum, dass meine Mutter da zustimmt.“ „Theoretisch hat sie es sogar selbst vorgeschlagen“, lachte ich, bei der Erinnerung an ihre SMS. Mein Cousin seufzte nur: „Mach doch was du willst.“ Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Einkaufszentrum, wo wir uns mit den Anderen trafen. Pain, Konan, Naruto, Hinata und Sakura warteten bereits am Brunnen in der Mitte des Zentrums. Pain lag halb auf dem Rand, wahrscheinlich war er schon wieder eingeschlafen. „Fehlt nur noch Ino“, meinte Sakura. Wie aufs Stichwort erschien besagte Blondhaarige in der Menschenmasse und kam auf uns zu. „Wenn alle da sind können wir los“, schlug Konan vor. Pain war nun auch aufgestanden, glücklich sah er nicht gerade aus. Zusammen war unsere „kleine“ Gruppe knapp vier Stunden unterwegs. Anschließend gingen wir zu McDonald’s Mittagessen. Gegen halb drei waren wir wieder in der Villa. „Und was machen wir jetzt noch?“, fragte ich Gaara, als wir wieder in seinem Zimmer waren. „Wenn nicht so scheiß Wetter wäre, könnten wir in den Pool…“, begann er, „hast du Schwimmsachen dabei?“ „Du hast doch grade gesagt, es ist scheiß Wetter draußen“, meinte ich irritiert. „Ja, draußen. Wir haben hier drin auch noch einen Pool“, grinste er leicht. Ich machte große Augen. Dann lief ich schnell zu meiner Tasche und kramte rum, bis ich das schwarze Bikinioberteil in der einen und die roten Shorts in der anderen Hand hielt. Freudig ging ich in das kleine Bad, welches sich in Gaara’s Zimmer befand und zog mich schnell um. Als ich wieder kam war Gaara bereits umgezogen und hielt zwei Handtücher in der Hand. Wir gingen zusammen runter in die Küche und nahmen uns noch etwas zu trinken mit. Dann ging es runter in den Keller. Momentan sah man außer dem großen Regal vor uns nicht gerade viel. „Und wo soll der Pool sein?“, fragte ich und blickte mich um. Er ging im normalen Tempo an die rechte Wand, welche sich als Trennwand offenbarte und zog die einzelnen Teile auf die Seite. Dahinter war ein großes Rechteck mit einer Plane darauf in den Boden eingelassen worden. Gaara betätigte an der Wand unterhalb der Treppe einen Schalter und die Plane zog sich zurück. In einem wunderschönen klaren Blau glitzerte uns das Wasser entgegen. „Hier ist er, aber das Wasser ist noch eiskalt. Wir müssen noch ein paar Minuten warten, bis er aufgewärmt ist“, klärte er mich auf. Die Handtücher, die nun ich trug, legte ich an den Beckenrand und tauchte meine Hand ins Wasser. Eiskalt traf genau auf die Beschreibung zu. Gaara war mittlerweile zu mir gekommen und hockte sich neben mich. „Ich find euer Haus immer besser“, grinste ich. „Wir haben auch einen Trainingsraum“, er deutete auf die Wand zu meiner Linken. „Zeig mal“, forderte ich ihn auf. Er stand wieder auf und öffnete einen Teil der Trennwand damit ich einen Blick in den Raum erhaschen konnte. Drinnen standen diverse Trainingsgeräte an der Seite, die komplette linke Wand war mit Spiegeln versehrt und die Mitte war ein großer freier Platz. In einer Ecke stand ein kleines Schränkchen, darauf eine Anlage. Erst jetzt bemerkte ich lauter Lautsprecher an der Decke und zwar an der kompletten Kellerdecke. „Ich kann Musik anmachen, wenn du möchtest. Es müsste noch eine CD hier unten sein“, schlug er vor. „Klar, was hast du denn da?“ Er war gerade dabei die letzten Teile der Trennwand nach hinten zu schieben, dann ging er zur Anlage und schaltete sie ein. Die Musik spielte mitten im Lied weiter, an der Stelle wo sie unterbrochen wurde. Die Band kannte ich nicht, geschweige denn das Lied. „A Day to Forget“, antwortete Gaara und tippte auf das Anfangslied zurück. „Kenn ich nicht, hört sich aber gut an“, grinste ich, als er zurück kam. „Das Wasser müsste jetzt warm genug sein“, meinte er und tauchte leicht seinen Fuß ins Wasser. Dann kam er zu mir und grinste teuflisch. Ich ahnte schon was er vorhatte. „Vergiss es“, lächelte ich und ging jeden Schritt weiter zurück den er mir näher kam. Trotzdem hatte er mich schnell gepackt und mit ins Wasser gezogen. „Neiin“, quiekte ich noch, bevor wir untertauchten. Als wir wieder auftauchten lachte Gaara. „Was macht ihr denn?“, erkundigte sich Kankuro, dessen Kopf am obersten Treppenabsatz erschien und zu uns runter spähte. „Nichts“, rief Gaara ganz unschuldig zurück, bekam daraufhin einen leichten Stoß von mir verpasst. Ich schwamm wieder zum Beckenrand. Kankuro schüttelte nur belustigt den Kopf und verschwand wieder nach oben. Gaara und ich hatten viel Spaß und lachten viel. Ich hatte sogar einmal die Gelegenheit ihn zu tunken. Als wir von oben die Türklingel hörten dachten wir uns nichts dabei und machten weiter wie bisher.
 

Kankuro:

Ich schritt langsam zur Tür und betätigte die Gegensprechanlage. „Ja?“, erkundigte ich mich nach dem unerwarteten Besucher. „Hallo Kankuro, hier ist Shiori“, gab sich die Besucherin bekannt. Genervt starrte ich auf den Knopf, der das Tor öffnete. Ich hatte keine Wahl, ich musste sie rein lassen. „Wer ist das?“, fragte Temari und drehte sich auf dem Sofa um. „Die Tante vom Jugendamt“, sagte ich genervt und ging zur Tür. Ein lautes ‚Och nee‘ hörte ich noch. Als ich die Tür öffnete stand besagte Tante schon davor. Wir konnten sie alle nicht ausstehen. „Was wollen Sie schon wieder hier?“ Nicht gerade die freundlichste Begrüßung von mir. „Ich wollte mich nur mal erkundigen, wie es euch so geht“, meinte sie mit zuckersüßer Stimme und drängte sich an mir vorbei. „Uns geht’s gut. Sie können also wieder gehen“, forderte ich sie auf. „Kankuro, sei doch nicht so unhöflich. Du könntest mir einen Tee anbieten, das wäre sehr nett“, sprach sie weiter. „Wir haben keinen“, sagte meine Schwester knapp und stand nun ebenfalls auf, Shikamaru blieb sitzen. „Wo ist Gaara?“, wollte Frau Yukami wissen. „Grade ist er beschäftigt“, antwortete Temari kühl. Von unten konnte man erneutes Gelächter hören. „Hören Sie. Ich bin jetzt 18 und somit volljährig. Ausgemacht war, dass ich mit meinem 18. Geburtstag die volle Verantwortung für meine Brüder übernehme. Aus diesem Grund brauchen Sie gar nicht mehr Ihre blöden Kontrollbesuche machen!“, erklärte Temari energisch. Damit hatte sie auch Recht. „Dem bin ich mir bewusst. Voraussetzung war aber auch, dass sich Gaara’s Zustand nicht weiter verschlimmert. Soweit wie ich das mitbekommen habe, gab es vor einigen Wochen gewisse Schwierigkeiten“, damit holte sie ein Schreiben aus ihrer Tasche. „GAARA!“, schrie Temari durchs Haus. „WAS IS?“, schrie er aus dem Keller. „KOMM HOCH“, schrie sie wieder zurück. „WENN DU WAS WILLST, KOMM RUNTER!“ Temari knirschte bedrohlich mit den Zähnen. „BEWEG DEINEN ARSCH JETZT HIER HOCH!“, schrie nun ich runter. Ein paar Minuten später stand er am Treppenabsatz und trocknete sich ab. Als er Shiori sah wollte er auf dem Absatz kehrt machen und wieder abhauen. „Hier geblieben“, Temari packte ihn am Arm und mit zu Frau Yukami. „Was will die denn hier?“ „Freundlich wie immer“, meinte Shiori etwas angesäuert und überreichte ihm das Schreiben. Gaara überflog es und zerknüllte es. „Ja und?“, wollte er wissen. Ich nahm es ihm ab und überflog es ebenfalls und seufzte. „Das bringt Ihnen nichts. Es war eine harmlose Schlägerei, weiter nichts. Mittlerweile hat sich alles gebessert und es besteht kaum eine Gefahr, dass es weiter so ausartet“, meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Laut unseren Informationen musstest du wegen dieser harmlosen Schlägerei operiert werden“, sie wandte sich wieder an meinen Bruder und besah sich die kleine Narbe. „Woher wollen Sie wissen, dass es daher kam? Sowas kann einfach so passieren“, wehrte er ab. Kritisch zog die Tante vom Jugendamt eine Augenbraue hoch. „Einfach so? Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, giftete sie ihn an. „ Den Scheiß muss ich mir hier nicht länger anhören. Mir geht’s besser denn je, alles ist in Ordnung. Somit haben Sie keinen Grund hier länger zu bleiben, also verschwinden Sie oder ich schmeiß sie eigenhändig raus!“, fuhr Gaara sie an. „Werden wir ja sehen, ob es damit geklärt ist. Erst wenn das Jugendamt den Vertrag unterschreibt und nachweislich keine Gefahr mehr besteht, dass sie wie eine tickende Zeitbombe durch die Stadt wandeln, erst dann gibt es keine Grund mehr, hier nach dem Rechten zu sehen!“, damit drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ die Villa. „Dumme Schlampe“, knurrte Gaara, ehe auch er sich umdrehte und wieder runterging. „Gaara hat vollkommen Recht. Die dumme Kuh hat gar keinen Grund mehr hier aufzutauchen!“, meinte Temari entrüstet und setzte sich wieder neben ihren Freund, der sie in den Arm nahm. „Die Suchen doch nur einen Grund, um Gaara in so ne bescheuerte Nervenklinik zu stecken. Ich wette bis zu seinem 18. lassen die nicht locker“, dachte ich laut und Temari schnaubte nur.
 

Suma:

„Was war los?“, erkundigte ich mich, als Gaara wieder zu mir kam. „Die dumme Trulla vom Jugendamt stresst rum“, knurrte er. Um ihn abzulenken, spritzte ich ihm etwas Wasser entgegen. „Dann bin ich aber froh, dass sie wieder weg ist. Wo waren wir stehen geblieben?“, lächelte ich frech. Nun grinste er ebenfalls und sprang ins Wasser um unsere Wasserschlacht fort zu führen. So verbrachten wir den restlichen Samstag. Am nächsten Tag halfen wir bei den Vorbereitungen für die große Party. Wir hatten den ganzen Tag zu schuften. Dekorieren, vorkochen, backen und so weiter. Ein Glück, dass die anderen Gastgeber ebenfalls da waren und alle mit anpackten.

Partytime

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Partytime (zensiert)

Partytime (zensiert)

Montag, 20:30 Uhr. Die Gäste würden erst in einer halben Stunde kommen. Die „Geburtstagskinder“ waren alle da und saßen auf den Sofa’s.
 

Wo auch sonst.
 

Ich saß mit Gaara ebenfalls auf dem Sofa. Alle Anwesenden hatten sich fein raus geputzt. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie rot ich in den letzten eineinhalb Stunden geworden war, wenn meine Gedanken abdrifteten. Gaara sah in seiner schwarzen enganliegenden Hose und dem dunklen Hemd einfach zum Anbeißen aus.
 

Es klingelte und keiner machte Anstalten aufzustehen, um die Tür zu öffnen, bis Temari sich dann doch gezwungenermaßen erhob und die Tür öffnete. Die ersten Gäste waren die restlichen WG Bewohner, die noch das restliche Essen mitbrachten. Der Fernseher wurde ausgeschaltet und die Musik an. Es dauerte auch nicht lange, da kamen immer mehr Menschen. Ein paar waren aus den jeweiligen Klassen eingeladen worden, dann waren da noch Freunde und Bekannte von früher und noch ein Haufen anderer Leute. Es war eine bunte Mischung von Personen. Alle hatten ihren Spaß, unterhielten sich, tanzten miteinander oder aßen einen Happen. Temari hatte mit vorgeschlagen ein paar von meinen Freunden einzuladen, sie wollte sie unbedingt einmal kennen lernen. Also hatte ich Kija, Heylia und Chiyoko gefragt. Dan war über die Ferien verreist. Gegen zehn kamen sie an. „Hey Mädels, schön dass ihr da seid“, grinste ich und umarmte sie. Sie lächelten ebenfalls. „Voll cool, dass wir auch kommen durften“, freute sich Heylia. „Temari wolle euch mal kennen lernen“, grinste ich, dann schob ich sie rein. „Ganz schön viele Leute hier“, sagte Chiyoko dicht an meinem Ohr. „Guck mal wer da hinten steht“, meinte ich und deutete in eine ganz bestimmte Richtung. Chiyoko lief knallrot an. „Hab ganz vergessen, dass er auch da ist“, fiepte sie leicht nervös. „Vielleicht kommt ihr heute ja mal ins Gespräch. Soweit ich weiß, will er immer noch wissen, wer die geheimnisvolle Freundin ist, die auf ihn steht“, grinste ich. Chiyoko verdrehte genervt die Augen. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst dass lassen.“ Wir mischten uns mit unter die Menge und tanzten zusammen. Kija und Heylia waren in der Menschenmasse verschwunden. Immer wieder beobachtete ich meine Freundin, wie sie ihren Blick durch die Menge schweifen ließ. „Wenn du willst, kann ich ihn dazu bringen mit dir zu reden“, schlug ich kichernd vor. „Suma, lass es!“, fuhr sie mich mit geröteten Wangen an. Mittlerweile war es schon halb zwölf geworden. Bald war es soweit und Naruto hatte Geburtstag. Nach einer Weile verstummte die Musik und ein Mikro wurde angeschaltet. „In drei Minuten ist es soweit und es ist Mitternacht. Wie war’s denn bisher?“, fragte Pain. Lautes Bejubeln füllte das Haus. „Super“, freute sich Pain, „so Naruto, mach dass du deinen Arsch hier hoch bekommst.“ Besagter lief nun die Wendeltreppe hoch und gesellte sich zu seinem Cousin. Dann fing auch schon die Menge an: „10, 9, 8,…“ Chiyoko und ich stimmten mit ein. „7, 6, 5,…“ Eine große Torte wurde aus dem Keller geholt. „4…“ Die Kerzen brannten bereits. „…3…“ Eine leuchtende 16 glitzerte darauf. „…2…“ Naruto musste schon breit grinsen. „…1…“ Ein lauter Gong ertönte. „…0!“ Alle jubelten, grölten, schrien und begannen dann Happy Birthday zu singen. Nach dem Ständchen ertönte wieder die Musik. Es war: City of Ocala von A Day to Forget. Dank Gaara war ich auch ein Fan der Band geworden. Naruto bedankte sich erst per Mikro bei allen, dann wurde er auch schon von Pain umarmt und bekam die ersten Glückwünsche. Als er runter kam wurde er fast von der Masse erdrückt, die ihm alle gratulieren wollten. Von Hinata bekam er einen dicken Kuss. Ich beneidete die Beiden schon etwas. Die Party ging weiter und alle waren sehr glücklich. Chiyoko und ich drängten uns zu den Getränken durch. Deidara stand am Tresen und gleich hinter ihm Sasori. Chiyoko wollte schon wieder kehrt machen, doch ich schob sie weiter. „Warum tust du mir das an?“, fragte sie gequält. „Manchmal muss man dich zu deinem Glück zwingen“, grinste ich. „Na, was wollt ihr haben?“, fragte uns Kankuro. „Was würdest du uns denn geben?“, stellte ich lächelnd die Gegenfrage. „Weil heute so ein toller Anlass ist“, grinste er und stellte uns zwei Bierflaschen hin. „Danke“, grinste ich. „Dürfen wir das überhaupt trinken?“, fragte mich Chiyoko. „Heute ist ein besonderer Anlass, stell dich nicht so an“, damit nahm ich mir eine Flasche und trank einen Schluck. „Hey, wie geht’s?“, fragte ich Deidara. „Bestens, hm. Und euch?“, erkundigte er sich lächelnd. „Auch, denke ich“, antwortete ich und blickte zu Chiyoko. Sie nickte lächelnd. „Ich glaube wir kennen uns noch nicht, hm. Ich bin Deidara“, stellte sich der Blondhaarige vor und hielt Chiyoko freundlich die Hand hin. „Chiyoko“, stellte sie sich ebenfalls vor. Ein leises Husten war von der Seite zu hören, weswegen sich Deidara umdrehte und Sasori auf den Rücken klopfte. „Stirbst du?“, fragte er den Rothaarigen belustigt. „Gleich“, krächzte er und räusperte sich noch einmal, dann konnte er wieder durchatmen. Deidara lachte nur. „Ihr zwei kennt euch ja schon“, grinste ich und sah zuerst zu Sasori, dann zu meiner Freundin. „Ja“, sagte Sasori knapp, Chiyoko nickte leicht. Deidara’s Grinsen wurde breiter. „Fährst du nicht in unserem Bus mit und sitzt vorne im Vierer, hm?“, erkundigte er sich bei Chiyoko. „Ja, warum?“, fragte sie. „Ach nur so“, grinste er und klopfte Sasori auf die Schulter, „bin mal kurz weg.“ Sasori verdrehte nur die Augen, blieb aber sitzen. Chiyoko und ich hatten uns zu ihm gesetzt. Es dauerte nicht lange und jemand näherte sich uns. Ich bemerkte ihn erst, als mir Hände vor die Augen gelegt wurden. Natürlich erschreckte ich mich. Chiyoko kicherte leicht. „Gaara?“, fragte ich unsicher. „Macht ja gar keinen Spaß, wenn du es schon weißt“, grummelte er leicht, doch er lächelte. „Ich darf Suma doch mal kurz entführen?“, fragte er Chiyoko, doch bevor sie antworten konnte, stand ich auf. „Klar. Ich kann euch zwei ja alleine lassen. Viel Spaß“, grinste ich. Chiyoko sah mich mit einem Blick à la dass-zahl-ich-dir-noch-zurück an. Immer noch grinsend folgte ich Gaara auf die improvisierte Tanzfläche. „Ich hatte ja heute noch keine Gelegenheit dazu“, grinste er zurück und nahm meine Hand. Genau in diesem Moment ertönte ein ruhiges Lied.
 

So ein Zufall aber auch.
 

Wir stellten uns enger aneinander. „Das kommt mir vor, wie im Pool vor ein paar Wochen“, flüsterte er in mein Ohr. Ein leichtes Kribbeln überkam mich. „Wo du mich nicht loslassen wolltest“, flüsterte ich zurück. „Ich hatte da so meine Gründe“ Ein neckendes Grinsen zierte seine Lippen. Ich blickte auf. Unsere Gesichter waren sich ganz nah. „Und was war der Grund?“, wollte ich wissen. Sanft streichelte sein warmer Atem mein Gesicht. „Du faszinierst mich“, gab er zu. So richtig realisieren konnte ich seine Worte nicht, denn genau in diesem Moment küsste er mich. Benebelt schloss ich die Augen und erwiderte den Kuss. Es war ein Gefühl, als ob ich auf Wolken schweben würde. Ich vergaß alles im mich herum. Viel zu schnell löste er sich von mir. „Wollen wir hoch? Hier wird’s allmählich zu laut“, schlug er schnell vor. Ich nickte sofort. „Wollt euch schon aus dem Staub machen?“, grinste uns Temari verschwörerisch an und versperrte die Treppe. Ertappt lief ich leicht rot an. „Ich wüsste nicht was dich das angeht. Ich wohne hier“, meinte Gaara mit auffordernder Stimme. Sie machte einen Schritt auf die Seite und blickte ihren Bruder abschätzig an. „Mach ja keinen Scheiß“, mahnte sie ihn. Er schnappte sich meine Hand und wir gingen hoch. Oben angekommen blickte ich noch einmal runter zum Tresen und erblickte Chiyoko die sich mit Sasori tatsächlich unterhielt. Also hatte mein spontaner Plan doch funktioniert. Gaara schloss gerade seine Tür auf und trat mit einer einladenden Geste auf die Seite. Grinsend folgte ich seiner Einladung und trat ein. Als er ebenfalls rein kam, schloss er die Tür wieder hinter sich ab. Auf ungeladene Gäste legten wir beide keinen Wert. Mit wenigen Schritten stand er vor mir, schob seine Hand sanft in meinen Nacken und küsste mich erneut. Ich schmolz innerlich dahin. Das war es, was ich die ganze Zeit wollte. Jetzt wo ich endlich mein Ziel erreicht hatte, kam es mir so unwirklich vor. Vielleicht war alles nur ein Traum. Wenn dem so wäre, so wollte ich nie wieder daraus aufwachen. Gedämpft drang noch die Musik in das Zimmer vor.
 

~
 

Als wir fertig waren blieben wir noch lange eng umschlungen liegen. Ich hatte meinen Kopf auf ihrer Brust abgelegt und sie streichelte mir langsam durch das Haar. Wir beide atmeten schwer und sagten kein Wort. Ich lauschte ihrem Herzschlag. „Das war unglaublich", flüsterte sie irgendwann leise. Ich lächelte zufrieden und setzte mich auf, nur um sie zu mir ziehen und um sie küssen zu können. „Ja, das war es", antwortete ich zwischen zwei Küssen. Wir legten uns nebeneinander, beide nackt unter der Decke am Kuscheln. Bevor ihr die Augen zufielen sagte sie noch: „Ich liebe dich, Gaara Sabakuno." Ich küsste sie aufs Haar. „Und ich liebe nur dich, Suma Nara. Nur dich…“, zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser und ich zog sie noch ein Stück zu mir heran. Dann schliefen wir zufrieden ein. Die Party war zwar noch im vollen Gange, aber das war uns herzlich egal.

Wahr oder doch alles gelogen?

Wahr oder doch alles gelogen?

Suma:

Langsam begann ich aufzuwachen. Meine Augenlider waren jedoch viel zu schwer, deswegen ließ ich sie geschlossen und horchte in die aufkommende Stille.
 

Moment… Stille?
 

Jetzt öffnete ich doch meine Augen, nur um deprimiert festzustellen, dass der schöne, weiche und kuschlige Gegenstand nicht Gaara war, sondern sein Kissen. Meine Augen suchten die leere Hälfte des Bettes ab und ich musste die Augen verdrehen. Wie konnte ich denn auch so blöd sein und wirklich glauben, dass er was für mich empfinden würde. Jetzt hatte er doch das bekommen, was er wahrscheinlich von Anfang an wollte. Leicht verärgert schwang ich mich aus dem Bett und sammelte meine verstreute Kleidung vom Boden auf, nur um sie gleich darauf anzuziehen. Leise schlich ich zur Zimmertür und öffnete sie, musste ja nicht jeder wissen, dass ich mich aus dem Staub machen wollte. Ich stockte in meiner Bewegung, als ich das Spektakel unten im Wohnzimmer sah: Überall Bierflaschen, Becher, zertretene Chips und andere Sachen. Auf dem Boden lagen ebenfalls noch diverse Partygäste verstreut. Anscheinend schliefen alle noch, denn ich konnte niemanden sehen, der sich in irgendeiner Weise bemerkbar machte wach zu sein. Ein Klappern aus der Küche ließ mich genauer hinsehen. Da stand doch tatsächlich Gaara, nur in Boxershorts bekleidet und machte Frühstück! Ich tappte langsam die Treppe hinunter und ging zu ihm. „Oh, du bist schon wach? Ich wollte dich eigentlich grade wecken kommen“, lächelte er und kam auf mich zu. Ich entgegnete seinem Lächeln und erwiderte den Kuss, den ich von ihm bekam.
 

Und ich hab schon gedacht, dass er zu dem Typ „Arschloch“ gehört. Man wie peinlich…
 

„Wo wolltest du denn hin?“, fragte er nun. „Äh…“ Da war er, der Moment in dem ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. „… frische Luft schnappen?!“ Er grinste erneut. „Ich bin nicht einer von der Sorte Typen die am nächsten Morgen einfach so verschwinden.“ Ich lief schon wieder rot an. „Naja, du warst trotzdem nicht da“, versuchte ich mich zu rechtfertigen. Er lachte leicht auf. „Stimmt. Naja, egal. Wollen wir in meinem Zimmer frühstücken? Die Anderen wachen bestimmt bald auf und dann werden wir wahrscheinlich nicht mehr unsere Ruhe haben vor denen“, flüsterte er auf einmal. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, dass wir in der Nähe der schlafenden Meute standen. Also machten wir uns leise auf den Weg nach oben. Am Treppenende angekommen hörten wir, wie eine Flasche umgeworfen wurde. Diese rollte einige Zentimeter über den Boden, bis sie gegen das Sofa stieß. Aus dem Keller waren leise Stimmen zu hören und dann sahen wir auch schon wie zwei Mädchen die Treppen emporstiegen und die Villa verließen. „Ja, die sind bald alle wach“, flüsterte Gaara weiter und wir verschwanden schnell in seinem Zimmer. Wir kuschelten uns wieder ins Bett und frühstückten erst einmal genüsslich.
 

Gegen halb zwölf wurde es unten lauter. Die Musik wurde wieder angemacht und die restlichen Gäste, die nicht zum engsten Kreis gehörten, verabschiedeten sich. Gaara und ich entschlossen uns doch, uns endlich mal wieder unten blicken zu lassen. Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert, bis auf die Tatsache, dass nur noch „wenige“ Leute da waren. Die Musik lief nur noch leise im Hintergrund. Die meisten Anwesenden waren nur halbwegs wach, deswegen wurden wir auch nur einen kurzen Moment gemustert. „Wo warst du gestern? Auf einmal warst du weg“, fragte Naruto Gaara. „Mir… war schlecht“, versuchte er sich rauszureden. „Suma auch?“, warf Pain von weiter hinten ein. Jetzt wurden wir von mehreren Augenpaaren gemustert. Ich lief schon wieder knallrot an. „Ja?!“, meinte Gaara gleichgültig. Damit hatte sich das Thema erledigt.
 

Als ob die nicht wüssten, was gestern war…
 

Naruto war mit der Antwort zufrieden. Süß, dass er so leichtgläubig war. Temari verteilte erst einmal eine Runde Kaffee an alle, damit sie wacher wurden. Pain hatte Konan in seinen Armen und sie lagen halb auf dem Sofa, gegenüber von mir und Gaara. Deidara hatte sich zu ihnen an die äußere Kante gesetzt. Mein Cousin saß neben Pain, aber auf dem angrenzenden Sofa, neben ihm nahm gerade Temari ihren Platz ein. An Temari’s Seite saßen Sakura und Ino, die sich angeregt über den vergangenen Abend unterhielten. Mir fiel auf, dass Deidara sehr oft in ihre Richtung schielte. Naruto und Hinata saßen zusammengekuschelt neben mir und Gaara. Sie sahen so glücklich aus. Am liebsten hätte ich mich auch an Gaara geschmiegt, doch ich war mir nicht sicher, ob da jetzt wirklich was zwischen uns war oder nicht. Er hatte gestern zwar mehr als einmal gesagt, dass er mich lieben würde, trotzdem hatte keiner von uns das Thema Beziehung angesprochen. Ich würde mich wohl oder übel überraschen lassen, wie es weiter laufen würde. Kankuro, seine Freundin und Itachi’s Freundin hatten sich an die Minibar gesetzt und unterhielten sich ebenfalls. Allmählich bekam auch der Rest Hunger und es dauerte nicht lange und die zwei Uchiha Brüder machten sich auf, etwas zu essen zu holen. Nachdem die Beiden gegangen waren kehrte für einen Moment Stille ein. Ich erschrak, als ich jemanden aus dem Keller hoch tapsten hörte. „Na, hast du deinen Rausch ausgeschlafen?“, lachte Deidara. „Halt’s Maul und nerv mich nicht schon so früh am Morgen“, bekam er von einer tiefen Stimme die Antwort. Da ich der Stimme keinen Namen zuordnen konnte, drehte ich mich um. Ich musterte den Typen, der langsam auf uns zu kam.
 

Der kommt mir doch irgendwie bekannt vor…?!
 

„Wo ist deine Maske?“, fragte nun Pain. „Keine Ahnung... vielleicht liegt die noch unten…“, der schwarzhaarige Neuankömmling kratzte sich nachdenklich am Kopf und ließ sich zwischen Temari und Sakura auf’s Sofa fallen. Er hatte einige Narben auf der rechten Gesichtshälfte.
 

Moment… Maske…. Narben… Dann ist das…
 

„Tobi?“, fragte ich erstaunt. „Hm?“ Der Schwarzhaarige schenkte mir kurz seine Aufmerksamkeit. „Ach stimmt, du hast ihn ja noch nicht ohne Maske gesehen“, erinnerte sich Gaara. Tobi massierte sich die Schläfen. „Kann ich auch ‘nen Kaffee haben?“, fragte er Temari. Diese erhob sich wieder und erfüllte ihm seinen Wunsch sogleich. Ich musste Tobi einen Moment lang angestarrt haben, denn auf einmal deutete er mit einem kleinen Lächeln an: „Gefällt dir was du siehst, oder warum guckst du so?“ Schamesröte stieg wieder in meine Wangen. „Ist nur neu für mich“, rechtfertigte ich mich. Gaara zuckte leicht bei Tobi’s Worten zusammen.
 

Er regt sich doch nicht wirklich wegen dieser kleinen Stichelei auf?
 

„Wo ist eigentlich Danna, hm?“, wechselte Deidara das Thema. „Wahrscheinlich hat er gestern wieder irgendeine Tussi abgeschleppt und pennt noch bei der“, meinte Tobi. „Oder er hat gestern eine Ausnahme gemacht und ist hier geblieben“, ertönte die Stimme des Gesuchten von oben. Sasori kam gerade die Treppe runter und steuerte die Küche an um sich ebenfalls einen Kaffee zu machen. „Wow, das hätte ich ja nicht von dir erwartet. Oder war gestern einfach keine heiß genug für dich, hm?“, grinste Deidara weiter. „Ich hatte da so meine Gründe…“ Mehr antwortete er nicht. Er setzte sich zu Kankuro an die Minibar und nippte an seinem Kaffee. „Deine kleine Freundin ist auch noch hier, Suma“, meinte er nach einer Pause. „Wer?“, fragte ich irritiert. „Die Schwarzhaarige… Chiyoko. Sie schläft noch“, antwortete er. Jetzt drehte ich mich ganz um und blickte ihn leicht fassungslos an. „Bitte was?“ „Keine Sorge, ich hab sie nicht angefasst! Ich hab sie nur hochgebracht, als ihr schlecht wurde“, er hatte seine Hände abwehrend erhoben. „Ich hätte sie auch nach Hause gefahren, hätte ich nicht schon was getrunken gehabt“, beendete er seine Erzählung. „Ähm, danke, dass du dich um sie gekümmert hast…“ „Du warst ja auch einmal wie vom Erdboden verschluckt“, meinte er dann nur noch. Kankuro der zwischenzeitlich in dem Keller verschwunden war kam nun wieder mit seinem Fund hoch. „Hier, die lag im Pool“, rief Kankuro und warf die altbekannte orangene Maske Tobi zu. Kankuro hatte sie anscheinend vorher trocken gemacht, denn keiner wurde nass. Tobi fing seine Maske elegant mit einer Hand auf und betrachtete sie kurz. Dann setzte er sie sich auf. „Schon viel besser“, seufzte er in seiner „normalen“ kindischen Stimme. Belustigt schüttelte ich den Kopf.
 

Warum macht er das? Als ob er so entstellt wäre. Er hat die Maske doch gar nicht nötig!
 

„Ich geh mal nach Chiyoko gucken“ Damit verabschiedete ich mich und ging hoch zum Gästezimmer. Leise öffnete ich die Tür und spähte hinein. „Bist du wach?“, flüsterte ich in den Raum. „Hmmmm“, war die Antwort. Also ging ich ganz rein und steuerte auf das Bett in der Mitte zu. Dann setzte ich mich auf die Bettkante. „Wie geht’s dir?“, fragte ich sie und strich ihr sanft über den Rücken. „Einigermaßen gut. Ich hab noch etwas Bauchschmerzen.“ „Was machst du auch für Sachen? Was ist denn gestern passiert?“, wollte ich wissen. „Irgendwann nach Mitternacht ist Heylia sturzbetrunken wieder an der Minibar aufgekreuzt und wollte ein paar Trinkspielchen machen…“, begann sie zu erzählen, „Eigentlich wollte sie, dass du auch mit machst, aber du warst ja auf einmal weg. Wo warst du eigentlich?“ Einen Moment überlegte ich, was ich sagen sollte. „Gaara und ich sind irgendwann hoch, weils zu laut wurde“ Ins Detail gehen wollte ich nicht. Chiyoko brauchte einen Moment, bis sie es schnallte, doch dann grinste sie verschwörerisch: „Ach so.“ „Und was lief da gestern bei dir??“, wechselte ich das Thema. „Ich weiß nicht was du meinst“ Sie wurde leicht rot. „Sasori hat nur erzählt, dass er dich irgendwann hochgebracht hat, weil dir schlecht war.“ „Ja hat er. Ich konnte ja noch nicht einmal gradeaus laufen… Ich vertrag einfach gar nichts“, deprimiert senkte sie den Kopf, „Aber das Gute war ja, dass Sasori Heylia überredet hatte diese Trinkspielchen mit Bier und Cola zu machen. Er hat Heylia einfach den Schnaps weggenommen.“ Bei der Vorstellung musste ich auch lachen. „Wo ist sind eigentlich Heylia und Kija abgeblieben?“, erkundigte ich mich bei ihr. „Ich glaube die wurden abgeholt. Heylia’s Vater sah nicht grade begeistert aus“, schmunzelte die Schwarzhaarige. „Oh ja, dass glaub ich dir sofort“, lachte ich. „Hast du auch Hunger? Itachi und Sasuke müssten bald mit den Brötchen zurück sein.“ „Irgendwie schon ein bisschen“ Also kroch sie unter der warmen Decke hervor und setzte sich erst einmal neben mich. „Hast du irgendwo meinen Bolero gesehen?“ Wir sahen uns beide suchend um. „Weiß nicht. Vielleicht hat Sasori ihn gestern irgendwo hingetan. Warte, ich frag mal kurz.“ Ich lief schnell zur Tür und stellte mich ans Geländer. „Sasori, hast du irgendwo Chiyoko’s Bolero gesehen?“, rief ich runter. „Der hängt im Bad auf der Heizung“, rief er zurück. Verständnislos blickte ich zurück. „Deine aufgedrehte Freundin hat gestern mit Bier um sich geworfen“, antwortete er deshalb. „Oh, ok. Danke.“ Als ich ins Zimmer zurück kam, hatte Chiyoko bereits ihren Bolero übergezogen. „Nicht mehr nass?“ Sie schüttelte den Kopf. Dann gingen wir runter zu den Anderen. Itachi und Sasuke waren bereits wieder da und verteilten Croissants, Butterhörnchen und weitere Leckereien.

Hoffnungsschimmer

Hoffnungsschimmer?

Chiyoko und ich gesellten uns zu den Anderen. Da Gaara und ich schon gegessen hatten, saßen wir nur auf dem Sofa und unterhielten uns ab und an, oder lauschten den Gesprächen um uns herum. Kankuro, Fijuma, Litoky, Itachi, Sasori und Chiyoko hatten sich auf den Boden vor den Fernseher gesetzt, damit wir nicht so verstreut im Raum waren. Sasuke hatte seinen Platz zwischen Ino und Sakura eingenommen. „Feierst du eigentlich, Chiyoko?“, wollte ich von ihr wissen. Damit wir besser reden konnten, hatten Gaara und ich die Plätze getauscht. „Weiß ich nicht. Ich denke Heylia wird Hausarrest bekommen haben und Dan ist bis nächsten Sonntag noch weg. Wird vielleicht bisschen langweilig zu fünft.“ „Wir könnten ein paar Filme gucken?!“, schlug ich vor. „Eigentlich keine so schlechte Idee. Und wir könnten uns etwas beim Italiener aus dem Zentrum* bestellen“, fügte sie hinzu. „Du hast auch im Oktober Geburtstag?“, fragte Deidara Chiyoko interessiert. Chiyoko nickte zur Bestätigung. Deidara begann breit zu grinsen. „Wusstest du das schon Danna, hm?“, säuselte er. Sasori sah mit einem Todesblick zu ihm rüber. „Halt’s Maul!“, konterte er nur. Deidara’s Grinsen blieb bestehen. „Ich warne dich… Ein Wort und ich mach dich zu einem deiner Kunstwerke!“ Keine Ahnung was zwischen den Beiden vorgefallen war, es machte mich jetzt auf jeden Fall neugierig. „Ja, bist du jetzt zufrieden? Und hör auf so dämlich zu grinsen!“, meinte er nach ein paar Minuten. Chiyoko und ich tauschte ratlose Blicke aus. „Was ist denn mit denen los?“, flüsterte ich Gaara ins Ohr. „Keine Ahnung. Ist aber schon seit ein paar Tagen so. Naja, Wochen trifft es wohl eher“, antwortete er im Flüsterton. Deidara hörte nicht auf zu grinsen, ließ Sasori jedoch in Ruhe.
 

Gestern war das doch auch so, oder nicht?
 

Einen Moment überlegte ich.
 

Ja genau. Als Chiyoko und ich gestern auf Sasori und Deidara trafen, hat Deidara auch so breit gegrinst. Was die wohl verheimlichen…?
 

Es ließ mir den ganzen Tag keine Ruhe. Anscheinend ging es Chiyoko genauso, sie war den restlichen Morgen, deutlich stiller als sonst. Gegen Mittag machten sich dann so gut wie alle auf den Heimweg. „Hast du deinen Dad schon angerufen, das er dich holt?“, wollte ich von Chiyoko wissen. „Ne, das muss ich noch machen“, verneinte sie. Die WG Bewohner waren schon fast alle aus dem Haus. Tobi, oder Obito, je nachdem wie er gerade drauf war, war gerade dabei aus dem Haus zu gehen. „Ich denke es ist kein Problem, wenn Sasori sie nach Hause fährt. Wir haben noch einen Platz im Auto frei“, schlug er vor. Einen leicht unsicheren Blick tauschte Chiyoko mit mir aus. Ich nickte ihr aufmunternd zu. „Wenn das ginge, dann gerne“, sagte sie dann doch zu dem Schwarzhaarigen. „Klar“, lächelte er sie an. Dann setzte er seine Maske auf. „Sasori-chan ~ Wir haben noch einen Mitfahrer. Tobi hat das klar gemacht“, rief er dem Rothaarigen zu. Der blickte, eine Augenbraue leicht nach oben ziehend, zu uns in den Hauseingang. Tobi nahm Chiyoko an die Hand und zog sie mit zum Auto. Deidara saß bereits im Auto. Anscheinend hatten die Beiden es schon wieder geschafft sich zu streiten, deswegen saß er hinten. Tobi tänzelte um das Auto herum und hielt Chiyoko einladend die Beifahrertür auf. Sasori stand einen Moment noch an der Fahrertür, dann öffnete er sie und stieg ebenfalls ein. Der Schwarzhaarige tänzelte zu seiner Seite und zog dort die Maske ein Stück hoch. Dann lächelte er und zwinkerte mir zu. Im nächsten Moment war er im Auto verschwunden und die Jungs fuhren los. Pain und Konan fuhren ihnen in Pain’s Auto hinterher. Als Letztes fuhr Itachi mit Naruto, Sasuke, Hinata und Sakura hinterher.
 

„Hast du das auch eben gesehen?“, wandte ich mich an Gaara. „Was denn?“ „Na Tobi. Er hat mir schon fast verschwörerisch zu gezwinkert“, klärte ich ihn auf. „Ne, hab ich nicht“, meinte er dann und zog mich ein Stück zu sich. Dann küsste er mich kurz und schloss im gleichen Moment die Tür. Natürlich erwiderte ich den Kuss. „Und was machen wir heute noch so?“, fragte ich ihn, während ich noch leicht an ihm lehnte. Ein kleines Lächeln bereitete sich auf seinen Lippen aus. „Wir können hoch…“, begann er, doch hinter ihm tauchte auf einmal Temari auf. „Ha, ich wusste es!“, sagte sie begeistert. Gaara verdrehte nur die Augen, nahm mich an die Hand und wir gingen ins Wohnzimmer zurück. „Also seid ihr jetzt zusammen?“, fragte uns Temari. Keiner antwortete irgendwas. „Ach kommt schon. Das ist sowas von offensichtlich“, freute sie sich. „Wie alt bist du? 6?“, stellte Gaara ihr die Frage, „Du benimmst dich wie ein kleines, hyperaktives Kleinkind. Das ist doch unsere Sache.“ Temari lächelte weiter. „Komm schon, du Eisklotz. Sag es doch einfach, auch wenn es so klar ist.“ Ich musste leicht schmunzeln. Die Blonde war ja ganz aus dem Häuschen. „Wie gesagt, das ist unsere Sache!“, wehrte er nur ab.
 

Und so ging es den restlichen Tag weiter. Nach einer Weile ging es selbst mir auf die Nerven. Gaara und ich hatten kaum eine freie Minute! Gegen Abend ließ sie dann endlich von uns ab, aber auch nur, weil Kankuro und Shikamaru sie beschäftigten. Es war nett, dass die Beiden nicht auch noch damit anfingen, uns zu nerven, ob wir denn jetzt zusammen seien. Zumal wussten wir es ja selbst nicht. Zumindest ich nicht. Er hatte nicht gesagt, dass wir nun zusammen waren. Oder war es jetzt so zu sagen beschlossene Sache, weil wir miteinander geschlafen hatten? Ich verstand es ja selbst nicht. Wir verbrachten dann unsere freien Minuten in Gaara’s Zimmer und sahen Fern. In der Pause eines Films blickte ich auf den Display meines Handys.
 

Chiyoko: War ja echt nett von euch ^~^
 

Ich: Hä, wovon redest du?
 

Chiyoko: Na von dir und Tobi
 

Ich: Was war denn? Is irgendwas passiert?
 

Chiyoko: Naja wie soll ichs sagen… Deidara und Tobi haben die ganze Zeit irgendeinen Mist geschwafelt und gekichert wie sonst was. Sasori is iwi immer ähm… kann ich sagen nervöser geworden?
 

Ich: Bitte was? In wie fern das?
 

Chiyoko schreibt…
 

„Mit wem schreibst du?“, fragte mich Gaara und beugte sich etwas über mich. „Mit Chiyoko. Sie meint, die Autofahrt war komisch“, erzählte ich ihm. Fragend blickte er mich an. „In wie fern?“ „Sie schreibt nur, dass die Jungs irgend nen Mist wieder gemacht haben und Sasori komisch drauf war.“ „Ist er das in letzter Zeit nicht ständig?“, warf er ein. „Hm ja stimmt. Aber ich kenn ihn ja auch noch nicht so gut wie du. Ist er denn vorher auch so gewesen?“, wollte ich wissen. „Eigentlich nicht. Eher zurückhalten und ja… wie gesagt er war immer halt so im Hintergrund. Wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich hat er sich vor ein, zwei Jahren so verändert“, sagte er und griff in die Chipstüte, die neben mir lag. „Hm…“ Mehr sagte ich nicht und blickte wieder auf meinen Display, der mir zeigte, dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte.
 

Chiyoko: Also eigentlich hat er erst gar nicht auf das reagiert, was die Beiden gesagt haben. Wenn ich ehrlich bin, so richtig hab ich gar nicht zugehört. Aber als die Beiden dann aus heiterem Himmel anfingen über irgendwelche Tussen zu reden, die ich natürlich nicht kenne, hat er fast ne Vollbremsung gemacht und die Beiden angeschrien, sie solln doch verdammt nochmal die Klappe halten. Dann wars nen Moment leise und Tobi hat wieder angefangen. Er hat dann nur sowas gesagt, dass Sasori nicht gleich so pissig sein müsste und dass er so Stimmungsschwankungen hat, seit du mich so ein bisschen mit in die Gruppe mit reingebracht hast. Weißt du, was ich meine? Ach man, ich weiß doch auch nicht, aber so war er definitiv die ganze Zeit nicht drauf in der du noch nicht da warst…
 

Ich: T-T is das jetzt etwa meine Schuld, dass er so komisch ist?
 

Chiyoko: Nein, so war das nicht gemeint. Aber laut dem, was Tobi meinte, hat Sasori sich also stark verändert seit ich mich der Gruppe so angeschlossen habe. Ach Quatsch, was red ich da? Eigentlich hab ich mit eurer Gruppe nicht viel, oder eigentlich nichts zu tun…
 

Ich: Seit gestern schon c: Ach komm, vielleicht mag er dich ja auch und will es nicht sagen?!
 

Chiyoko: Träum weiter…. aber eine schöne Wunschvorstellung ist es trotzdem. Naja du… ich geh dann mal schlafen. Wünsche euch Beiden noch nen schönen Abend <3
 

Ich: Danke <3 wünsch ich dir auch und schlaf gut. Du wirst sehen, es wird alles gut werden ^^
 

Ich schaltete das Handy auf Standby und legte es auf den Nachttisch. „Oh man. Das wird noch was werden“, grinste ich. „Wenn du mir auch mal sagen würdest, worüber es geht, dann könnte ich dir vielleicht helfen“, schlug Gaara mir vor. Also erzählte ich ihm alles.

Eine Puppe?

Eine Puppe?

„Okay, dass hört sich schon ein bisschen kompliziert an. Besonders, weil Sasori nicht grade der Typ für eine Beziehung ist. Ich kann es mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen“, meinte Gaara zu mir, nachdem ich ihm alles erzählt hatte. „Ja, dass hab ich mir auch schon gedacht. Aber ich will ihr nicht die Hoffnung zerstören“, sagte ich. Er nahm mich in den Arm. „Wir werden sehen.“ Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und sah weiter fern.
 

Ja, was anderes bleibt uns allen auch nicht übrig.
 

Die restliche Woche machten wir nicht viel und gammelten hauptsächlich in der Villa rum. In der darauffolgenden Woche hatte Chiyoko Geburtstag. Zum Glück hatte Heylia kein Hausarrest bekommen. Und so feierten Heylia, Shayaa, Minatsuki, Kija und ich mit Chiyoko ihren Geburtstag. Wir trafen uns gegen 18 Uhr bei Chiyoko. „Und, was hast du dir so überlegt, was wir machen können?“, erkundigte sich Kija. „Ganz ehrlich… Ich hab überhaupt keinen Plan“, gab Chiyoko leicht verlegen zu. Einen Moment überlegte jeder von uns, was wir machen konnten. Dann hatte Shayaa eine witzige Idee: „Wie wär’s mit Karaoke?“ „Bist du verrückt?“, warf Minatsuki sofort ein. Ich war auch nicht wirklich von diesem Vorschlag begeistert, aber es wäre besser als gar nichts. „Also, das mit Pizza bestellen nachher bleibt aber?“, fragte ich nach. „Klar“, bestätigte Chiyoko. „Ok, dann haben wir ja noch Zeit“, lachte ich. Heylia schüttelte belustigt den Kopf. Sie war seit der Party ziemlich ruhig. Vielleicht war es ihr auch einfach peinlich, wir hatten ihr natürlich alles erzählt, was wir mitbekommen hatten und sie hatte sich tausendmal wegen der Aktion mit dem verschütteten Bier entschuldigt. „Wie wäre es mit Wahrheit oder Pflicht?“ Shayaa grinste schon unheimlich. „Eigentlich keine schlechte Idee“, meinte ich, „Sowas haben wir schon verdammt lange nicht mehr gemacht.“ Die Anderen nickten zustimmend. „Dann geh ich mal eine leere Flasche holen“, verkündete Chiyoko und war schon zur Zimmertür draußen.
 

Fünf Minuten später saßen wir Sechs in einem Kreis um die Flasche herum. Kija hatte im Internet eine Seite gefunden, die einem Fragen vorschlug für Wahrheit oder Pflicht. Man musste dann auf den jeweiligen Knopf drücken, also Wahrheit oder Pflicht, und dann mischte das Programm die Fragen und stellte eine vor. „Wer möchte anfangen?“, fragte Heylia in die Runde. „Das Geburtstagskind“, rief Minatsuki und hielt Chiyoko die leere Flasche hin, „Du darfst zuerst drehen.“ Chiyoko drehte geschickt die Flasche in der Mitte. Es dauerte nicht lange und sie hielt an, mit dem Flaschenkopf auf Heylia zeigend. „Wahrheit oder Pflicht?“, stellte Chiyoko die bekannte Frage. Heylia entschied sich für Wahrheit. Und so begannen wir eine lustige Partie. Shayaa musste bei Pflicht auf den Balkon raus gehen und ganz laut schreien, auf wen sie steht. Es war irgendein komischer Typ aus meinem Mathekurs. Minatsuki musste sich sogar von Kija eine neue Frisur stylen lassen. Sie war zwar nicht so ganz erfreut, ihr schönen, glatten, langen, braunen Haare, Kija zu überlassen. Dennoch hatten wir eine Menge Spaß.
 

Da ich nicht immer Wahrheit nehmen konnte, musste ich auch irgendwann einmal Pflicht nehmen. Doch ich hatte schlechte Karten, denn Heylia war diejenige, die mir eine Aufgabe stellte. Die Fragen auf dem Handy wurden allmählich langweilig. „Ok, lass mich kurz überlegen… Ach ja, ich habs. Gib mal dein Handy her“, forderte sie. „Warum das?“, fragte ich skeptisch. „Vertrau mir, mach es einfach“, grinste sie. Also tat ich wie mir gesagt wurde, entsperrte das Handy und gab es an Heylia weiter. „Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache“, meinte ich etwas mürrisch. Heylia grinste nur vor sich hin und suchte nach irgendwas. „Okay, du rufst jetzt diese Nummer an und stellst auf laut“, gab sie mir die Anweisungen. „Und was soll ich sagen?“, wollte ich wissen und nahm das Handy wieder entgegen. Als ich die Nummer erblickte sah ich Heylia einen Moment mit weit aufgerissenen Augen an. Es war Gaara’s Nummer. Die Rosahaarige sah mich amüsiert an. „Sag, dass du schwanger bist“, grinste sie. „Bist du jetzt total durch geknallt? Dass kann ich nicht machen!“, wehrte ich mich. „Es ist doch nur ein Scherz“, meinte sie ruhig, aber immer noch grinsend. Auch die Anderen grinsten leicht. „Leute, das kann ich nicht machen“, wiederholte ich mich. „Komm schon. Wir haben auch alle das gemacht, auch wenn uns nicht wirklich gepasst hat“, warf Minatsuki ein. „Aber das ist eine blöde Pflichtaufgabe!“, versuchte ich es erneut. Vergeblich, denn die Anderen beharrten darauf, dass ich die Aufgabe erfüllte. Ich atmete einmal tief durch und drückte auf das Anrufsymbol. Nach Vier mal klingeln ging er ran. „Was gibt’s?“ „Tolle Begrüßung“, meinte ich nur. Dass ich mit den Augen rollte konnte er natürlich nicht sehen. „Was gibt’s, Schatz?“, wiederholte er dann mit einer zuckersüßen Stimme. „Blödmann“, lachte ich. Auch er lachte kurz. Die Mädchen um mich konnten es kaum glauben, ihn lachen zu hören. „Ich dachte du bist aufm Geburtstag“, meinte er dann. „Ja, bin ich auch… Ich muss dir was sagen….“, begann ich. „…Was ist passiert?!“, wollte er sofort wissen. „Ich hab was rausgefunden, was dich vielleicht interessieren könnte. Ich glaube, ich bin schwanger.“ Ich biss mir sofort auf die Lippen. Man das war soo peinlich! Um mich herum grinsten alle. Ich hielt meine Hand über das Mikro. „Das ist nicht witzig!“, zischte ich. Lange kam gar nichts. Und dann: „Ihr spielt doch irgendein komisches Spiel….“, sagte er. Die Mädchen fingen an laut zu lachen. „Ha ha, wie witzig“, meinte Gaara dann sehr sarkastisch. „Ich wurde dazu gezwungen!“, rechtfertigte ich mich. „Is ja gut… man du hast mir voll den Schrecken eingejagt!“ „Sorry“, entschuldigte ich mich. Das Kicher um mich herum hörte langsam auf. „Schon gut. Dann macht mal weiter, mit was auch immer. Ich hab hier auch Besuch“, meinte er dann. Im Hintergrund hörte man ebenfalls ein Gekicher. „Man, jetzt halt doch mal die Klappe“, zischte Gaara denjenigen an, der bei ihm war. „Du hättest mal dein Gesicht sehen soll‘n“, lachte Naruto im Hintergrund. Ein leiser Knall war zu hören. „Ich muss Schluss machen, der Depp ist vom Sofa gefallen und lacht sich immer noch einen ab“, verabschiedete er sich. „Ok, dann bis Morgen“, verabschiedete ich mich auch. Dann legte ich auf. „Zufrieden?“, wandte ich mich an Heylia. „Ja“, lachte sie. Auch die Anderen fingen wieder an. Okay… ich gebe zu, ich musste auch ein bisschen Schmunzeln.
 

Ein Klingeln ließ uns alle auf sehen. „Das muss die Pizza sein“, rief Chiyoko und stand auf, um die Pizza zu holen. Nach kurzer Zeit kam sie wieder zurück, mit einem kleinen Päckchen auf dem Arm. „Das sieht aber nicht essbar aus“, meinte Shayaa und blickte interessiert auf das Päckchen. „Das lag vor der Tür. Ich habe aber niemanden gesehen…“, informierte sie uns. „Pack schon aus!“, drängte sie Heylia. Chiyoko setzte sich wieder auf ihren Platz und betrachtete kurz die Verpackung. „Also ordentlich verpackt is es ja schon mal“, sagte sie abschätzig und suchte nach einer geeigneten Stelle das Päckchen zu öffnen. „Man, jetzt mach es doch nicht so spannend! Reiß es einfach auf!“, forderte nun auch Kija. Nachdem wir Anderen nun auch anfingen, sie dazu zu bringen, das Päckchen schneller zu öffnen, riss sie die Verpackung einfach ab. Drinnen befand sich ein weiteres Päckchen. Es war eher eine kleinere Holztruhe. „Mach es auf! Mach es auf!“ Wir waren alle sehr gespannt. Vorsichtig öffnete sie die kleine Truhe an einem Verschluss der sich vorne befand. Als sie die Truhe geöffnet hatte, sah sie mit großen Augen hinein. „Was ist das?“, wollte Kija wissen. „Sieht aus, wie eine kleine Puppe“, meinte ich nachdenklich. Chiyoko holte den Gegenstand mit höchster Vorsicht hinaus. Tatsächlich war es eine kleine Puppe, und sie sah aus wie... „Das… Das ist ja ein Engel“, sagte sie verwundert und betrachtete die Puppe schon fast hypnotisch. „Der sieht ja fast so aus wie du“, meinte ich nachdenklich. „Hä, wer schenkt dir denn sowas? Das ist ja schon ein bisschen creepy. Meint ihr nicht auch?“, wandte sich Heylia an uns alle. „Ja… schon.“ Chiyoko’s Stimme war ganz leise. Dann entdeckte sie einen kleinen Zettel der auf dem Boden der Truhe lag. Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe sie gefällt dir.
 

Ein erneutes Klingeln ließ uns alle aufschrecken und riss Chiyoko aus ihrer Hypnose. „Schatz, das Essen ist da!“, rief Chiyoko’s Vater. Die Schwarzhaarige stand sofort auf und eilte hinunter. „Schon komisch, meint ihr nicht auch?“, sagte Shayaa. Wir nickten. Mein Blick wanderte von der Puppe zur Truhe und wieder zurück. „Wer könnte das gewesen sein? Mir fällt nur eine Person ein, aber das ist unmöglich“, sagte ich laut zu mir selbst. „Wen meinst du?“, wollte Shayaa wissen. „Na, überleg doch mal. Der Engel sieht aus wie Chiyoko, er ist selbst gemacht, dass sieht man sofort und außerdem ist er aus Holz. Wer aus Chiyoko’s Umkreis kann das gewesen sein, Dummerchen?“, mischte sich nun Minatsuki ein. „Dan? Aber der ist doch im Urlaub.“ Shayaa wirkte verwirrt. „Klar, wer denn sonst“, bestätigte sie Minatsuki.
 

Sasori… Ein Anderer wäre unlogisch.
 

„Dan hat die Puppe bestimmt zufällig im Urlaub entdeckt und hier her geschickt.“ Das war für alle Anwesenden die logischste Erklärung. „Dann müsste doch ein Poststempel drauf gewesen sein“, mischte sich nun auch wieder Chiyoko ein, die einen großen Pizzakarton bei sich hatte. Während dem Essen überlegten die Anderen immer noch, von wem das mysteriöse Geschenk stammen konnte. Chiyoko und ich tauschten ab und an Blicke aus. Ich war mir sicher, dass sie genauso wie ich dachte. Es war meiner Meinung nach, die einzige logische Erklärung. Nach der Pizza guckten wir noch zwei Filme und gingen gegen drei Uhr morgens ins Bett.

Schließt sich die eine Tür, öffnet sich eine andere

Schließt sich die eine Tür, öffnet sich eine andere

Die Ferien gingen viel zu schnell vorbei und so kam es, dass die Schule wieder begann. Seit Chiyoko’s Geburtstag hatte sie diese mysteriöse Puppe immer bei sich. So auch am ersten Schultag. Es lief ab wie immer, wir stiegen alle an unseren Haltestellen ein, ich begrüßte zuerst meine Freunde vorne im Vierer, dann ging ich weiter nach hinten und setzte mich neben Gaara. Mit einem ‚Morgen‘ grüßte ich alle Anwesenden. Von ein paar bekam ich auch eine Begrüßung zurück, die Anderen hörten Musik. Gaara legte wie selbstverständlich seinen Arm um mich und zog mich ein Stück zu sich. Zufrieden lehnte ich mich gegen ihn und schloss die Augen. „Is ja nicht zu aushalten, euer rumgeturtel, hm“, meinte Deidara und schloss nun ebenfalls die Augen. Über diese Äußerung mussten Gaara und ich lachen. Um dem Ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen, gab mir Gaara einen Kuss. Vor allen Anwesenden! Das hatte er bis zu dem Zeitpunkt noch nie gemacht. Jetzt war ich mir zu 100% sicher, dass wir zusammen waren. Temari lächelte mir entgegen und lehnte sich an ihren Freund. Shikamaru hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Mit dem Fuß tippte ich den Rothaarigen schräg vor mir an. Er blickte auf und drückte auf Pause. „Sie hat sich sehr darüber gefreut“, lächelte ich ihn an. „Wer über was?“, fragte er nach. „Chiyoko über die Puppe.“ Verwirrt blickte er mich weiter an. Dann wurde sein Gesichtsausdruck düster und er blickte auf die Person neben sich. „Deidara…“, zischte er. Dieser blickte weg und pfiff, so als ob er nicht wüsste, was los war. „Warst du wieder in meinem Zimmer?!“, zischte der Rothaarige weiter. „Ich weiß nicht was du meinst, Danna, hm.“ Dann drehte sich Sasori nach hinten zur letzten Reihe. „Tobi…“, funkelte er nun den Maskenträger böse an. „Tobi weiß nicht, was los ist. Tobi hat nichts gemacht! Tobi is a good boy, weißt du doch, Sasori-chan”, flötete er. Ich bemerkte, wie Deidara und Tobi sich heimlich abklatschten. „Ihr seid doch das Allerletzte!“, meinte Sasori nur und steckte sich wütend seine Kopfhörer in die Ohren.
 

Na da bin ich ja noch gespannt, wie es in nächster Zeit verläuft. Vielleicht wird auch der Eisklotz bald zum Schmelzen gebracht. Aber das überlass ich dir, Chiyoko.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Würde mich sehr über Kommis freuen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kleine Nebeninfo: Die Band "A Day To Forget" ist eine kleine Anspielung auf die Band "A Day To Remember". Im weiteren Verlauf der geplanten Fanfic-Reihe wird erklärt, was es mit der Band auf sich hat^^

Wünsche euch noch einen schönen Tag :)

PS: Ich glaube das nächste Kapitel wird adult. Soll ich auch eine zensierte Version hochlade? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Zentrum: Konoha ist eine große Stadt (Zentrum=Stadtmitte) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute,
das hier ist das Ende meiner 1. FF. Ich hoffe sie hat euch gefallen. Die Geschichte an sich, ist noch nicht fertig, nur der Part von Suma und Gaara. Wer also gerne weiter lesen möchte, die nächste FF lade ich dann nächste Woche hoch, weiß aber noch nicht, wann sie dann on kommt. Ich hoffe, dass wir uns da wieder sehen :)

LG Mikuro_x Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (34)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-06-04T17:17:24+00:00 04.06.2016 19:17
Also ich habe die Fanfic jetzt in einem Rutsch durchgelesen und ich bin einfach nur begeistert. Ich habe auch schon etwas in der Fortsetzung gelesen und die scheint mindestens genau so gut zu werden. Ich hoffe die Sorry geht noch lange weiter. Meine Gratulation, auch für die vielen OC. Schreib nur immer weiter! :)
Antwort von:  Sakami-Mx
04.06.2016 20:49
aw vielen dank für dein lob :3 ja die fortsetzung ist ja ungefähr doppelt so lang, da hast du dann noch etwas länger zu lesen. was den dritten und vierten teil angeht bin ich noch nicht so weit, werde wahrscheinlich auch erst in den sommerferien weiter schreiben...^^"
Von:  y257x
2015-05-11T19:12:17+00:00 11.05.2015 21:12
Hab zwar gesagt, dass ich ersta am WE anfang, hatte dann aber heute doch etwas mehr zeit als gedacht und gleich mal angefangen zu Lesen....Bin jetzt Fertig XD (Leider will mehr O_O .....*Tee trink* Warte dann bis Teil 2 weiter geht XD)

Packende Story und hat wirklich Spaß gemacht zu Lesen ^^
Alles im allen kann ich nur sagen *daumen Hoch* Weiter so ^^

Antwort von:  Sakami-Mx
11.05.2015 22:49
XD na dann muss ich mich ja beeilen xp vlt stelle ich Freitag ein neues kapi in die Freischaltung ^^ sollte dann so Sonntag/Montag um den dreh on kommen. Aber ich verspreche nichts^^ freut mich das es dir gefällt und vielen Dank für die positive Bewertung xD
Antwort von:  y257x
12.05.2015 13:11
Keine sorge ich hab SEHR viel Tee ^^
Ich kann noch etwas warten, freuen würd ich mich aber trotzdem über ein neues Kapi XD
Von:  Saseku_Uchiha
2015-02-20T23:46:41+00:00 21.02.2015 00:46
Hi, ich mache auch einen gaara fanfic mit love und so aber ich mache es halt mit ninja. Ich hatte zwar etwas anderes erwartet aber trotzdem gefällt der fanfic mir. Falls du meinen lesen willst, meinen namen kennst du ja und der fanfic heißt:Ein Wesen ohne Gefühl und Liebe
Ich hoffe dieser komi nervt dich nicht

Antwort von:  Sakami-Mx
21.02.2015 08:39
Nein überhaupt nicht und wenn ich zeit habe gucke ich gerne mal vorbei^^ Danke für dein kommi xD
Von: abgemeldet
2015-02-16T16:40:55+00:00 16.02.2015 17:40
Eine sehr schöne FF, freu mich auf Teil 2 :)
Tobi und Deidara sind ja richtige Experten im Verkuppeln, das wird bestimmt noch spannend ;D
Antwort von:  Sakami-Mx
16.02.2015 19:29
danke^^ und ja das hoffe ich mal xDD
Von: abgemeldet
2015-02-13T13:45:34+00:00 13.02.2015 14:45
Ein geniales Kapitel XD
Die Charaktere triffst du wirklich gut. Besonders zwei Charas *kichert*

LG^^Alien^^
Antwort von:  Sakami-Mx
13.02.2015 15:34
xDD danke^^ welche meinst du^^'?
Von:  Hero_of_time
2015-02-13T13:31:08+00:00 13.02.2015 14:31
Jaaa!!! Ich freue mich schon auf Teil 2^/_\^
Da haben Tobi und Dei sich ja was einfallen lassenXD
Bestes Team die Beiden!!
Antwort von:  Sakami-Mx
13.02.2015 15:35
xDD jaa^^ vielen dank^^ nächste FF startet dann wahrscheinlich nächste Woche. Ich werde die FF am Montag hochladen :D
Von:  Hero_of_time
2015-02-12T19:39:26+00:00 12.02.2015 20:39
Was?! Schon der Epilog?!
Nein... Nein ich werde jetzt nicht heulen! *schlurz
Antwort von:  Sakami-Mx
12.02.2015 22:08
kopf hoch :D es geht bald weiter, nur mit einem anderem pairing^^ ich hoffe du liest weiter :D
Von: abgemeldet
2015-02-10T15:10:26+00:00 10.02.2015 16:10
Das Kapitel war fantastisch. :3
Antwort von:  Sakami-Mx
10.02.2015 17:22
danke^^ das nächste ist dann der epilog. die frage ist nur ob ich den heute noch hochladen soll...
Von: abgemeldet
2015-02-08T10:38:56+00:00 08.02.2015 11:38
Wow ein spitzen Kapitel. Wo alles drunter und drüber geht. XD
Antwort von:  Sakami-Mx
08.02.2015 13:56
xD danke^^
Von:  Hero_of_time
2015-02-08T10:27:53+00:00 08.02.2015 11:27
Was hat Sasori denn für Macken?!
Schon wieder ein Hammer Kapi^^
Und Tobi oder Obito nervt alle(ich find's geil)
Antwort von:  Sakami-Mx
08.02.2015 13:56
xDD danke^^


Zurück