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Cruise

von

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Reflex?

11.Kapitel ~ Reflex?
 

Der nächste Morgen begann für den Somaarzt diesmal erst gegen Acht und nicht wie gewohnt gegen Sieben. Wahrscheinlich hatte er gestern Abend zu lange über Kyo gegrübelt, nein er hatte ihn nicht beim schlafen beobachtet, er hatte nachgedacht.

Reflexartig wanderten seine Augen zum Nebenbett, dieses war leer, doch vernahm er das Rauschen der Dusche aus dem Badezimmer, wovon er wahrscheinlich aufgewacht war.

Leise seufzend setzte sich Hatori auf und griff erstmal nach seiner neu angefangenen Zigarettenschachtel. Bevor er sich einen Glimmstängel aber anzündete, öffnete er erstmal das Bullauge, wo ihn gleich die frische Meeresbrise entgegen kam.

Der Arzt sah sofort, dass der Himmel heute recht bedeckt war und nur wenige Sonnenstrahlen durchließ. Vielleicht veränderte sich dies heute noch. Er hoffte es zumindest für den Kater, denn bei solchen Tagen fühlte er sich immer so träge, obwohl, nach Regen sah es eigentlich nicht aus.
 

Der Orangehaarige währenddessen duschte sich zu ende, schaltete das Wasser aus und wickelte sich um seine Hüften erstmal ein Handtuch, ehe er auf den Badvorleger stieg und zum Waschbecken und den dazugehörigen Spiegel ging. Da das Glas beschlagen war, wischte er einfach mit seiner Hand paar Mal darüber, ehe sein Spiegelbild zum Vorschein kam.

Skeptisch, wie schon vor zwei Tagen, musterte er seinen Körper.

Als er eines Morgens aufgewacht war, es war der Morgen, wo er eigentlich recht lange geschlafen hatte und sie dann Später in Sendai aussteigen mussten, hatte er rötliche Flecke auf seinem Hals und seinen Oberkörper entdeckt. Er hatte es auf eine allergische Reaktion geschoben, doch nun schimmerten sie schon blaugrünlich.

Vielleicht sollte er doch Hatori darauf ansprechen, möglicherweise waren das Symptome noch von der Krankheit, die er am Anfang dieser Reise hatte. Seufzend putzte er erstmal seine Zähne, ehe er in eine Boxershorts schlüpfte und danach seine Haare etwas trocken rubbelte.
 

Nur mit seiner Shorts bekleidet, verließ er dann das Badezimmer und kam in den Schlafbereich, wo der Arzt am Bullauge saß und eine rauchte. Eine weile blieb der Orangehaarige einfach auf der Stelle stehen, dabei sah er die ganze Zeit zu seinen Cousin. So hatte er es auch schon früher bei Kazuma gemacht, wenn er eine frage hatte. Schließlich räusperte sich der Jüngere im Raum und er bekam die Aufmerksamkeit von dem Drachen, der seine Zigarette dann ins Meer schmiss.

Der Somaarzt versuchte den Körper des Jungen nicht zu betrachten, doch ließ er am Ende doch einen musternden Blick über Kyo schweifen, wofür er sich am liebsten gleich Ohrfeigen würde.
 

„Ähm…“ fing der Kater an, nicht wissend, wie er das formulieren sollte, weswegen er sich erstmal auf sein Bett setzte. Hatori sah derweil fragend seinen Vetter an und lies diesem die Worte suchen, die er brauchte, währenddessen konnte er sich darauf konzentrieren nicht den Kleineren zu beobachten, sondern darauf was der Orangehaarige von ihm wollte.

„Ähm, na ja, ich hab vor zwei Tagen rötliche Flecke auf meinen Hals und Oberkörper entdeckt. Ich dachte erst es sei eine allergische Reaktion, aber die sind immer noch da und werden jetzt mehr blaugrünlich. Da wollte ich Fragen ob das noch irgendwas mit dieser… Seekrankheit zu tun hat.“ erklärte Kyo schließlich nach einer weile und sah in das etwas blasse Gesicht seines Zimmergenossen, was ihn doch ein wenig verwunderte.
 

>Das wäre jetzt die Gelegenheit, ihm die Wahrheit zu sagen.< überlegte der Schwarzhaarige ein wenig nervös und unsicher. Erst, als sein Name erwähnt wurde, riss ihn das aus seinen Gedanken und er konnte sich erneut den Jungen widmen.

„Entschuldigung, war in Gedanken… . Leg mal bitte deinen Kopf in den Nacken, dann kann ich mir das mal ansehen.“ meinte der Somaarzt leise seufzend und setzte sich dann zu seinem Vetter aufs Bett, der dies tat, was er zu ihm gesagt hatte.

Leicht biss sich der Ältere auf die Unterlippe, als er die ganzen Knutschflecke nun in Augenschein nahm. Es fühlte sich so falsch an, aber traute er sich auch nicht dem Kleineren die Wahrheit zu sagen.

„Hm… ich tu dir ein Gel drauf, dann verheilen sie schneller.“ sagte der Mediziner zu dem Kater, dieser nickte und Hatori holte das besagte Gel aus seiner Tasche und tat dieses Vorsichtig auf alle sichtbaren verräterischen Flecke.
 

„So, lass das Gel ein wenig einziehen, dann kannst du dich anziehen.“ meinte der Arzt ruhig, der die Tube nun wieder weg packte, sich frische Kleidung dann schnappte und ins Badezimmer ging. Schwer seufzend lehnte sich der Drache an die geschlossene Tür, dabei schüttelte er leicht seinen Kopf. Er konnte es einfach nicht fassen, was er hier abzog. Erst schlief er unter Alkoholeinfluss mit Kyo, dann schwieg er darüber und als er schließlich die Gelegenheit hatte die Wahrheit zu sagen, log er weiterhin und lies den Jungen in den glauben, das die Knutschflecke von der Seekrankheit kamen.

>Nur noch drei Tage… dann bekomm ich erstmal ein wenig Abstand von ihm, das wird sicher helfen.< überlegte sich Hatori, während er anfing sich die Zähne zu putzen und sich dann weiter fertig zu machen, damit sie zum Frühstück konnten.

Schließlich waren sie Beide soweit und verließen ihre Kabine. Der Schwarzhaarige hatte die Hoffnung gehabt, das Shigure sie, sowie gestern, begleiten würde, doch kam dieser nicht aus seinem Zimmer, weswegen sie alleine los gingen.

Nun, es bestand ja noch die Möglichkeit, das der Hund schon im Speisesaal war, oder einer der anderen Drei, doch diesen gefallen tat ihn keiner, weswegen er sich mit dem Kater alleine an ein Tisch setzte.
 

„Und was machst du heute so?“ fragte der Ältere den Orangehaarigen, damit sie ein Gespräch anfingen und nicht nur stumm nebeneinander saßen und aßen. Kyo überlegte kurz, während er sich eine Brötchenhälfte mit Fisch belegte.

„Ich werde wieder trainieren gehen.“ antwortete er schließlich und biss dann genüsslich in das Fischbrötchen hinein.

„Hmhm… aber trainier nicht den ganzen Tag. Denk daran das der Körper sich auch mal erholen muss.“ meinte der Mediziner ernst. Er war sowieso der Meinung, dass der Kleinere viel zu viel trainierte und das auch bei der größten Hitze im Sommer oder am kältesten Tag im Winter.

„Das sagt der Richtige.“ murmelte der Kater leise vor sich hin, aber natürlich bekam der Somaarzt das dennoch mit, schließlich saßen sie nebeneinander.

„Ich bin Arzt.“ entgegnete Hatori deshalb darauf ruhig, ehe er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. Der Orangehaarige schnaubte leicht auf, bevor er folgende Worte erwiderte: „Dennoch rauchst du und arbeitest jeden Tag, bis spät in die Nacht hinein.“
 

Der Drache musste aufseufzen.

„Vom wem hast du denn das?“ hakte er fragend nach, mit hochgezogenen Augenbrauen, denn woher sollte der Junge das wissen, er konnte nicht ins Haupthaus, aber er konnte schon ahnen, wo Kyo das gehört hatte.

„Shigure und die Schlange reden jedes Mal davon.“

„Ach die Beiden, sie machen sich immer viel zu große sorgen.“ entgegnete der Schwarzhaarige darauf leicht Kopfschüttelnd.

„Ich bin nicht Doof. Auch mir fallen die Augenringe bei dir immer auf.“ murrte der Kater, genervt davon, das alle dachten, das seine Familie ihm egal sei und er nicht sehen würde, wenn es jemanden schlecht ging.

„Es hat doch niemand gesagt, dass du Doof bist…“ fing der Schwarzhaarige an, allerdings wurde er dann unterbrochen.

„Doch. Ich sag das zum Beispiel ständig.“

„Das ist keine große Hilfe, Haru.“ meinte der Ältere ernst und wandte sich zu den Ochsen um, der mit Yuki zu ihnen an den Tisch kam und sich setzte. Mit einem grinsen zuckte der Jüngste nun am Tisch seine Schultern und blickte angriffslustig auf den Orangehaarigen, der knurrend so zurück blickte.

„Kindsköpfe.“ sagte Yuki nur dazu und fing dabei an zu Frühstücken.
 

„Halt die Klappe, miese Ratte.“ fauchte der Kater seinen gleichaltrigen Cousin an, weswegen sich auch andere Passagiere sich zu ihnen umdrehten. Der Arzt seufzte. Anscheinend war die Grenze erreicht, wo die Zwei sich ignorieren konnten, um nicht zu streiten.

„Nimm das zurück, du Flohzirkus.“ mischte sich der Schwarzweißhaarige mit ein und funkelte dabei den etwas Älteren an.

„Misch dich da nicht ein, du Hornochse.“ zischte Kyo den Ochsen an, dabei ballte er seine Hände zu Fäusten zusammen und war kurz davor aufzustehen, wenn Hatori nicht eine Hand auf seine Schulter bestimmend legte. Gleichzeitig kam auch noch Shigure zu ihnen, der sich zwischen den beiden Streithähnen setzte und ihnen einen fröhlichen guten Morgen wünschte.

Doch vertrieb das nicht die schlechte Laune der Zwei.
 

„Heute, 15 Uhr auf dem Deck Kätzchen, da mach ich dich dann fertig.“

„Träum weiter, Ochse.“

„Hier wird keiner fertig gemacht. Ist das klar?“ sagte nun der Somaarzt ernst, mit einem Blick der keine Widerworte duldete.

„Genau, ansonsten werdet ihr zusammen in ein Zimmer gesperrt und Yuki zieht so lange bei Ayame ein.“ fügte der Autor noch hinzu und sah zu den Teenagern, die sich schweigend nun wieder ihren Speisen widmeten. Hatori blickte noch mal ernst in die Runde, ob die Jugendlichen sich das auch durch den Kopf gingen ließen und später nicht doch was dummes taten, ehe er sich an den Schriftsteller wandte.
 

„Wo ist Ayame eigentlich?“ wollte er von seinem Kumpel erfahren, der kurz an seinem Tee nippte, der jedoch noch etwas zu heiß war, weswegen er diesen auch schnell wieder wegstellte.

„Der Schläft noch und ich denke mal, das er danach sich wieder mit Kitsune trifft, also was machen wie heute Tori?“ stellte Shigure am Ende seine Gegenfrage, während er sich seinem Essen nun widmete. Der Arzt seufzte. Er mochte es nicht gefragt zu werden, was man Unternehmen könnte, darin war er noch nie gut gewesen.

„Wenn das Wetter noch gut wird, können wir wieder an den Pool gehen.“ meinte der Drache schließlich. Er hoffte sehr, dass das Wetter noch besser wurde, nicht das Shigure auf die Idee kam, wieder in die Bar zu gehen. Von Alkohol hatte er erstmal wirklich genug.

„Und wenn das Wetter nichts wird heute, gehen wir uns wieder verwöhnen lassen.“ grinste der Hund, während die Jungendlichen aufmerksam zuhörten, zumindest tat dies Hatsuharu, der dann einen Blick zu dem Kater warf.
 

Der Orangehaarige trank derweil genüsslich seine Milch. Den Streit mit Haru hatte er bereits aus seinen Gedanken gestrichen, schließlich stritten sie sich öfters, was in wenigen Minuten dann doch wieder vorbei war. Auch die Herausforderung gegen drei, nahm Kyo deshalb nicht ernst. Für ihn stand heute fest, das er trainieren gehen würde und davon lies er sich nicht abbringen.

Somit trennten sich bald die Somas voneinander und gingen ihre eigenen Wege.

Während Shigure und Hatori sich massieren gingen ließen, ging Kyo trainieren und das Paar lief zum Pool, der unter Deck war.
 

Die Zeit verging ungemerkt ziemlich schnell, weshalb der Kater, ohne einen Blick zur Uhr, kurz vor drei ans Deck ging, um sich ein wenig von seinem Training auszuruhen und um frische Luft zu schnappen. Kaum hatte er das Oberdeck betreten, wurde er auch schon von einer frischen Meeresbrise empfangen. Kurz etwas fröstelnd, schlang er seine Arme um seinen Körper und ging weiter Richtung Reling. Vorsichtig lehnte er sich an das Gitter heran und sah hinüber. Das Meer war tiefschwarz und die Wellen prallten immer wieder gegen das Schiff, doch spitzte das Wasser nicht hoch genug, um ihn zu erreichen.

Seufzend blickte er weiter hinaus auf den Ozean.

>Nichts als Wasser.< dachte der Junge bei sich, der sich wohler fühlen würde, wenn man das Festland wenigstens Schemenhaft erkennen könnte. Aber zum Glück waren es nur noch ein paar Tage und bis auf die Gewitternacht und die Übelkeit am Anfang der Reise, war das ganze bis jetzt ja ganz okay gewesen. Mit seinem Kabinenpartner hatte er auch glück gehabt. Hatori nervte ihn nicht, er war ruhig und lies ihn seinen Freiraum, mit Shigure wäre das ganze sicher anders geworden.
 

Nachdenklich wandte sich der Orangehaarige dem Deck wieder zu und sah sich um. Es waren recht wenige Passagiere hier oben heute, was wohl der kühlen Luft heute zu verdanken war. Hier und da konnte man einen Matrosen sehen und einige Pärchen die sich aneinander kuschelten und Spatzieren gingen. Seufzend wandte sich Kyo ab, um wieder unter Deck zu gehen, dort wo es wärmer war. Doch ehe er sich in Bewegung setzen konnte, stand Hatsuharu plötzlich vor ihm und das nur in Badehose.

„Wie es aussieht habe ich dich unterschätzt. Ich dachte du würdest den Schwanz einziehen, Kätzchen.“ meinte Haru mit einem selbstsicheren grinsen auf den Lippen. Der Kater hob derweil leicht verwirrt seine Augenbrauen hoch, bis ihm die Herausforderung, von heute Morgen am Frühstückstisch, wieder einfiel.

„Lass mich in Ruhe, dämlicher Ochse.“ entgegnete der Orangehaarige seufzend und leicht seine Augen verdrehend, während er an seinen Cousin vorbei gehen wollte, doch packte dieser ihn am Kragen und drängte ihn zurück gegen die Reling.
 

„Hast du etwa doch Schiss, Kätzchen? Hast du Angst, das ich dich fertig mache?“ fragte der Jüngere mit einem siegessicheren grinsen, als er auch schon seine Faust erhob, doch Kyo blockte diese ab und schubste ihn von sich weg.

„Nicht mal im Traum kannst du mich besiegen und der dämlichen Ratte wirst du auch nicht immer beistehen können.“ zischte der Junge in der Trainingshose, der sich jedes Mal darüber aufregen könnte, wenn Haru sich einmischte, wenn er den Grauhaarigen herausforderte.

„Und? Du wirst Yuki niemals besiegen können, Pussy.“ behauptete der Ochse ernst und herausfordernd, was den Kater wirklich dazu anstiftete anzugreifen.

Die Zwei schenkten sich nichts. Zwar wurden paar Passagiere und Matrosen aufmerksam, doch gelangten sie nicht zwischen den Beiden, um sie auseinander zu bringen, außer man wollte vielleicht selber mit blauen Flecken und einer blutigen Nase davon kommen.

„Kyo, Haru, sofort auseinander.“ ertönte auf einmal eine dunkle tiefe wütende Stimme. Es war Hatori, der irgendwie schon geahnt hatte, das die Zwei sich doch auf dem Deck treffen würden, um ihre verschiedenen Meinungen mit den Fäusten zu beseitigen. Shigure war ebenso mit von der Partie und er schaute nicht minder erfreut, wie sein Schwarzhaariger Kumpel, doch im nächsten Moment sah er schon geschockt drein.
 

Während Kyo überrascht und auch ein wenig ertappt zu seinen älteren Cousins gesehen hatte, hatte er seine Deckung aufgegeben. Haru der seine Verwandten nicht mitbekommen hatte, erwischte den Kater nun mit voller Wucht, so das der Orangehaarige über die Reling flog und man nur noch ein lautes Platschen vernehmen konnte. Geschockt versuchte Kyo natürlich wieder auf zu tauchen, doch eine starke Welle drückte ihn wieder hinunter und dann erfasste ihn auch noch der sog des Schiffes und er wurde noch weiter hinunter in das eiskalte dunkle Nass gedrückt.

>Scheiß Wasser.< dachte sich der Junge, während er versuchte gegen seine Schwäche anzukämpfen, doch ging ihn bald die Luft aus.
 

Am Bord konnte man derweil ein weiteres Platschen hören, denn Hatori, hatte ohne zu zögern sein Jackett ausgezogen, war aus seinen Schuhen geschlüpft und nun selber über das Schiffsgeländer gesprungen. Die Münder der Passagiere und Matrosen fielen deutlich hinunter, während zwei Rettungsringe geholt wurden. Gespannt und nervös wartete nun Shigure auf das auftauchen seiner beiden Cousins.

Der Arzt war derweil nun abgetaucht und suchte unter Wasser nach dem Kater. Einige male musste er kurz auftauchen, um danach weiter zu suchen, bis er ihn unter dem Schiff endlich entdeckte. Der Schwarzhaarige sah schnell, dass der Junge bewusstlos war und das er schon viel zu nahe an der Schiffsschraube war.

Die Augen von dem Drachen weiteten sich und er hatte das Gefühl, das sein Herz kurz aussetzte, bevor er so schnell er konnte zu seinem Vetter schwamm, einen Arm um dessen Oberkörper schlang und ihn wieder mit nach oben zog.

>Nur noch ein bisschen, halt durch Kyo.< dachte der Ältere, dem nun selber der Atem allmählich ausging, doch da durchstieß er schon den Wasserspiegel und zog die kalte Luft in seine Lungen. Eilig zog er nun auch den Orangehaarigen hinauf, als auch schon zwei Rettungsringe, nicht weit von ihnen landeten. Rasch schwamm er mit dem Kleineren dort hin und befestigte seinen Cousin an einen der Ringe, so dass er nicht runterfallen konnte und man ihn hinauf ziehen konnte und auch der Arzt war wenige Augenblicke später dann wieder an Bord.
 

Shigure hatte sich bereits über Kyo gebeugt und gab diesem kleine Ohrfeigen, damit der Junge wieder zu sich kam, doch wollte der Kater ihnen anscheinend diesen Gefallen nicht tun. Schleunigst kniete nun auch Hatori, pitschnass, neben den Jungen und fing mit einer Herz-Druck Massage an.

„Komm schon Kyo.“ murmelten die beiden Schwarzhaarigen, während Hatsuharu einfach nur noch geschockt da stand und die restlichen Schaulustigen schweigend neben ihnen standen.

>13…14…15.< zählte Hatori derweil in Gedanken, ehe er keine andere Möglichkeit mehr sah und eine Mund zu Mund Beatmung vornahm. Dies musste er drei- bis viermal wiederholen, ehe der Kater sich endlich regte und das geschluckte Wasser nun hustend ausspuckte.

Die Menge seufzte erleichtert auf.

>Gott sei Dank.< dachte sich der Arzt, während er sein Jackett heranzog und es um den kalten Körper des Kleineren wickelte, ehe er ihn auf seine Arme nahm und sich wieder aufrichtete, jedoch bekam das der Orangehaarige nicht mehr wirklich mit, da er wieder abdriftete, doch war er diesmal nicht in Lebensgefahr.

Ein wütender Blick, den selbst Shigure schlucken lies, traf nun den Ochsen.

„Ich will dich heute nicht mehr sehen Hatsuharu.“ meinte der Somaarzt ernst, der sich nun abwandte und unter Deck ging. Betrübt senkte der Schwarzweißhaarige seinen Kopf. Es tat ihm leid was passiert war, das wollte er doch alles gar nicht.

Unterdessen legte Shigure sanft seine Hand auf Harus Schulter.

„Geh zu Yuki, er macht sich sicher schon sorgen.“ sagte der Autor ruhig, ehe er die Schuhe von dem Arzt einsammelte und diesem folgte.
 

Schweigend ging der Hund hinter seinem Kumpel, der Kyo behütend in seine Armen hielt. Die Beiden trieften nur so vor sich hin und hinterließen eine Wasserlache, der Shigure nun folgen durfte.

„Ähm Tori, du weißt schon, das du nicht ins Wasser springen musstest oder? Eigentlich sind dafür die Seeleute verantwortlich.“ fing der Schriftsteller ein Gespräch mit dem wütenden Drachen an.

„Ich weiß, das war einfach nur aus Reflex.“ entgegnete Hatori, während er mit Kyo auf den Armen, vorsichtig die Stufen hinunter ging.

„So?“

„Ja Shigure.“

„Sicher, dass du nicht aus deinem tiefsten Herzen gehandelt hast?“

„Was willst du damit sagen?“ fragte der Somaarzt seufzend nach. Er war sich nicht so sicher, ob er diese antwort hören wollte, aber der Andere würde sie ihm so oder so erläutern.

„Nun ja, vielleicht bedeutet er dir sehr viel.“

„Natürlich, er ist mein Cousin.“

„Mh. Ja schon, aber vielleicht empfindest du ja mehr für ihn.“

„Erzähl nicht so einen Quatsch.“

„Na ja, aber es könnte doch sein, das nach dieser einen Nacht…“

„Es war nur aus Reflex, Shigure!“ kam es nun wütend von Hatori. Was glaubte der Hund eigentlich, was er da erzählte? Das er sich in Kyo verliebt habe? Und das alles wegen der einen Gewitternacht, wo er angetrunken und der Kater auf Tabletten war? So einen Schwachsinn hatte er wahrlich schon lange nicht mehr von dem Schriftsteller vernehmen müssen.

„Dann denk mal über deine Gefühle nach, als du ihm ins Wasser hinterher gesprungen bist.“ entgegnete Shigure darauf nur noch, als sie an ihren Zimmertüren ankamen. Er drückte dem Arzt noch dessen Schuhe entgegen und ging in seine Kabine, die er sich mit Ayame teilte. Seufzend sah ihm der Drache nach, bis er das zittern von dem Kleineren wahrnahm und mit ihm in das Schiffszimmer ging.

>Es war nur ein Reflex. Nichts weiter als ein Reflex.<

„Verdammt.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo das war's dann auch schon wieder
so in nachhinein denke ich, das es noch etwas dramatischer hätte werden können,
dennoch ist es eines meiner Lieblingskapitel *g*
ich bin so gespannt, wie ihr es findet ^_^

MfG eure Geisterkatze =^.^=
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lynny
2015-04-25T14:02:33+00:00 25.04.2015 16:02
OH MEIN GOTT! ;^;
Das Kapitel war ja total herzzerreißend, hab so mitgefiebert und hätte Haru am liebsten eine gescheuert, eh.

Aber kurz durchatmen....fangen wir mal vorne an!
Also ich fand es schon am Anfang gut, wie du den Begriff "Reflex" mit hinein gearbeitet hast, stehe ja total auf sowas >D Und sowieso finde ich es immer toll, dass deine Kapitelüberschriften immer einen super Bezug zum Text haben, also das ist wahrlich eine große Stärke und Talent von dir! <3
Ich finde es total süß, dass Kyo denkt, dass die Flecke von seiner Krankheit kommen :"D Da hat Tori-chan ja wahrlich Glück gehabt....

Und ich muss gestehen, dass mir in diesem Kapitel Haru wahrlich auf den Sack ging, kann der nicht mal etwas chill'n? An sich liebe ich Haru, aber hier hat er wahrlich übertrieben. Da war ich froh, dass er wenigstens ein wenig geschockt war und Hatoris bösen Blick kann ich wahrlich verstehen. ich war auch sauer D: Armes Kyonkichi...wäre er fast abgekratzt wegen Harus Kampfwahnsinn.

Einen riesen großen Respekt an Hatori, dass er keine Sekunde gezögert hat und Kyo hinterhergesprungen ist! Ich finde das so schön, wie er sich um ihn kümmert und umso schöner finde ich, wie Shigure einfach recht hat und ihn zum nachdenken anregt. Aber finde die Reaktion vom Doktor auch total plausibel, wer würde sich das schon gerne eingestehen?
Aber man merkt, wie es unbewusst in ihm brodelt und er eigentlich weiß, dass er kyo nicht nur "als Cousin" mag. Ich finde das so spannend zu lesen, wie es sich langsam entwickelt!

Das Kapitel hat mal wieder meinen Geschmack total gut getroffen <3
Und ich hoffe Hatori bringt Kyo wieder auf die Beine >///<
Von:  Base
2015-04-14T08:07:14+00:00 14.04.2015 10:07
Hatori!!!!
Ein Glück hat er schnell geschaltet
Wer weiß was sonst passiert wäre...

Bin ja mal gespannt ob kyo sich nun
Wieder erinnert...


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