Zum Inhalt der Seite

Merry Christmas

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bekommst du keinen Ärger?

„Ich habe keine Lust auf eure Spielchen.“, gab er kalt zurück und wollte gerade auf dem Absatz kehrt machen, als Harley ihn packte und festhielt. Genervt verdrehte Edward die Augen und riss sich los. Er konnte sich schon denken, was der ganze Mist sollte. Aber auf Friede und Freude an Weihnachten zu machen, erschien ihm als keine logische Option.

„Bitte Eddie... Wir haben uns was Feines ausgedacht...“, erklang Harleys Stimme, dieses Mal ein wenig sanfter, als dieses sonst so kreischende Organ, was man von ihr kannte. Trotzdem drehte sich Edward nur langsam um und sah sie resigniert an. Es interessierte ihn relativ wenig, was sie geplant hatten.

„Wir wollten dich überraschen... Komm doch wenigstens kurz mit?“, fragte sie sanft und hörte sich dieses Mal eher nach Harleen an, als nach der aufgedrehten Clownsgöre.

„Nein.“, gab Edward knapp zurück, vergrub die Hände wieder in den Manteltaschen und setzte seinen Weg fort, weg von Harley und dieser ganzen Sippe, die Gotham langsam in den Untergang riss. Nach dieser Aktion bevorzugte er dann doch eher sein einsames Versteck.

„Edward, warte!“

Als wäre seine Laune nicht schlecht genug gewesen, folgte Harley ihm nun auch noch. Sie lief neben ihm her und warf dem Riddler einen mitleidigen Blick zu. Er erwiderte diesen nur desinteressiert. Ihr Weg führte sie entlang der Anlegestellen für die Frachter, die jeden Tag Gotham belieferten. Ab und zu waren auch mal Lebensmittel dabei, aber meistens lieferten sie Waffen, Sprengstoff, Öl, Chemikalien, einfach alles, was das kriminelle Herz begehrte. Nachdem er sich eine Weile mit Harley angeschwiegen hatte, konnte er im Augenwinkel erkennen, dass sie doch fror. Trotzdem entfernte sie sich immer weiter mit ihm von Jokers Versteck. Edward nahm seine Zigaretten aus der Jacke und stopfte sein Feuerzeug in seine Hosentasche, während er seinen Mantel auszog und ihn Harley über die Schultern legte.

„Warum gehst du nicht zurück? Wird Joker nicht wütend sein?“, fragte der Riddler leise. Harleys verwunderter Blick wandelte sich in ein herzliches Lächeln, als sie sah, dass Edward sich um sie sorgte.

„Ich weiß nicht, ob er wütend wird... Ich hatte eigentlich geschworen heute für einen Freund da zu sein und naja das bin ich doch gerade, oder?“, antwortete sie mit ihrer lieblichen Stimme.

Anscheinend war Edwards Gesichtsausdruck dieses Mal sogar noch dümmlicher, denn plötzlich fing Harley schallend zu lachen an, während dem Riddler die rote Farbe ins Gesicht schoss. Die beiden traten gerade in das Scheinwerferlicht einer Laterne, die einsam an der Mole des Hafens stand. Um abzulenken sah Edward aufs Wasser, welches dort gefroren war, wo es das Land berührte. Seit zwei Monaten beherrschte die Eiseskälte Gotham und gerade heute, an Weihnachten, hatten die Menschen in der dunkelsten und dreckigsten Stadt der Welt, den kältesten Tag. Edward hatte nur noch seinen Anzug an, da er Harley seinen Mantel gab, doch er zitterte nicht einmal ansatzweise. Langsam griffen seine Hände nach den Zigaretten und dem Feuerzeug. Kurz darauf hatte er auch schon eine brennende Kippe im Mund und zog daran. Der Riddler war viel zu sehr damit beschäftigt nachzudenken, als dass er sich jetzt noch mit frieren befassen könnte. Im Hintergrund hörte man Harleys Schuhe klacken, die neben ihm zum stehen kamen. Auch sie beobachtete ebenfalls das Wasser, was ab und zu den Mond spiegelte, wenn dieser nicht gerade von Wolken bedeckt wurde....

„Nicht einmal Weihnachten kannst du genießen, Edward...“, murmelte Harley und machte sich nicht einmal im Geringsten Hoffnung, dass der Angesprochene sie gehört hatte. Als sie den Kopf zu ihm drehte, bekam sie keinerlei Reaktionen. Seine Augen ruhten auf dem Wasser und wenn der Mond sich wirklich spiegelte, sah man es in ihnen.

„Du denkst zu viel nach...“

Immer noch keine Reaktion. Sie entschloss sich seine Hand zu greifen und sie zu drücken, endlich bewegte sich der Riddler mal und sah zu ihr.

„Was?“, fragte er, dann konnte Edward realisieren, was Harley gerade gesagt hatte.

„Ich will einfach nicht unter Leuten sein, okay? Du weißt doch, woran das liegt... Als du noch normal warst, hatten wir darüber geredet...“

„ICH BIN NORMAL!“, kreischte Harley los und Riddler zuckte zusammen, als wäre eine Bombe explodiert. Er sah sie an, als hätte sie gerade ein Lügenmärchen erzählt.

„Ich glaubs nicht! Du nimmst mich nach all den Jahren immer noch nicht ernst?!“

„Ist das ein Wunder, Harley?!“, antwortete Edward, doch die Blonde feuerte zurück.

„Du bist doch nicht viel besser, Kobold!“, fauchte sie, Edward wurde langsam wieder wütend.

„Weißt du was?, fragte er und sah sie resigniert an. „Behalt den Mantel und lass mich in Ruhe.“

Mit diesen Worten drehte sich Edward um und ging voran. Dieses Mal rannte Harley ihm nicht nach. Anscheinend hatte er sie genug verärgert. Wenigstens hatte er dann seine Ruhe.

Irgendwo waren Polizeisirenen zu hören und eine Frau schrie... Gotham... Warum hatte der Riddler eigentlich überhaupt einen Schritt vor die Tür gesetzt? Leise entkam ihm ein Seufzen, während er eine enge, dunkle Gasse durchschritt, in der an der Seite Mülltonnen standen und ab und zu ein Obdachloser mit einer Plane als Dach zu sehen war. Langsam schüttelte er den Kopf. Manchmal fragte Edward sich, warum er kriminell war. Er hatte genug Grips, um erfolgreich in einem normalen Beruf zu sein. Dann fiel ihm ein, dass ihn wirklich absolut kein Beruf genug fordern konnte und ein gelangweilter Riddler war gefährlicher als alles Andere. Als ihm das letzte Mal langweilig war, missbrauchte er die Informationen des GCPD-Systems, um die Stadt zu erpressen und seinen Willen zu bekommen. Selbstverständlich kam ihm damals Batman in die Quere. Ein schmales Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er trat auf die Straße. Schon hatte es wieder angefangen zu schneien und Edwards Kopf neigte sich gen Himmel. Schneeflocken berührten sein Gesicht und kühlten auf eine angenehme Art und Weise seinen Kopf. Harley hatte in dieser Beziehung wirklich Recht gehabt... Riddler war einfach jemand, der viel zu viel nachdachte, doch was sollte er denn auch sonst tun? Jede Möglichkeit abzuwägen, einen Plan A, B und C zu haben und jede Option mit mitzuberechnen war eine persönliche Eigenschaft von ihm. Würde er das plötzlich lassen, dann wäre Edward Nigma nicht mehr Edward Nigma.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück